Injustice and Weakness von Satnel (Fortsetzung von Life and Death) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Titel: Injustice and Weakness Teil: 1/ ? Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Kommentar: Das ist die Nachfolgegeschichte von Life and Death. Es ist keine Fortsetzung, da es nicht die gleichen Hauptdarsteller hat. Trotzdem gehört es dazu, da der Rest gleich geblieben ist. Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Es war ein heißer Sommertag, der den Bewohnern dieser Stadt zusetzte. Doch das konnte die Scharen von Anwälten, Richtern und Reportern nicht davon abhalten ihrer Arbeit nachzugehen. Heute war es endlich soweit. Hunderte von Menschen hatten monatelang nur auf diesen Tag hingearbeitet. Den Tag der Urteilsverkündung, in einem Fall der höchsten Unterschlagung seit Jahrzehnten. Die Öffentlichkeit wusste nicht um welche Summe es ging, selbst die Staatsanwaltschaft hatte keine Ahnung wie hoch die unterschlagene Summe wirklich war. Alleine das reichte ja schon um die Aufmerksamkeit zu fesseln, aber was es zu einem echten Dauerbrenner machte war, der Tod eines Vorstandsmitglieds der damit in Zusammenhang stand. Etliche Reporter warteten vor und im Gerichtsgebäude auf die Ankunft des Angeklagten. Darunter auch ein blondhaariger junger Mann. In der Menschenmenge fiel er nicht besonders auf, aber würde man ihn alleine treffen sah man auf den ersten Blick das er eine Besonderheit hatte. Seine blonden Haare waren kinnlang geschnitten, doch das war nicht da besondere an ihm sondern seine Augen. Diese waren grün, doch in einer einzigartigen Farbe, die man nur sah wenn man Wasser durch eine dünne Eisplatte betrachtete. Mit einer Kamera bewaffnet sah Jay sich nach einem guten Platz um. Seufzend kam er zu dem Schluss das er heute wohl zu spät war, weshalb er das Feld räumte und ins Innere des Gebäudes ging. Heute war wirklich ein besonderer Tag, das merkte er schon an der Anzahl der anderen Repräsentanten die sich heute hier aufhielten, inklusive seines Gegenstücks. Schon jetzt beim Eingang bemerkte Jay einige der Gegenseite. Mut und Glück ignorierend betrat er die riesige Eingangshalle. Vielleicht lagen sie nicht mehr im Streit mit ihnen, dich das bedeutete nicht automatisch das sie sich mögen mussten. Schon am Vortag hatte er sich schlau gemacht wo die Verhandlung stattfand und folgte nun dem entsprechenden Gang. Doch anscheinend war er nicht der Einzige mit diesem Einfall gewesen. In den Gängen lungerten genauso viele Reporter herum wie vor dem Gebäude. Was sollte das? Übernachteten die hier? Schon etwas genervt sah sich Jay suchend um. Plötzlich entdeckte er drei bekannte Gesichter. Ihre Auren hatte er schon draußen gespürt, doch waren sie schwer zu lokalisieren gewesen. Mit einem erfreuten Lächeln bahnte er sich einen Weg zu ihnen. Bis zur Verhandlung dauerte es noch etwas und einen geeigneten Platz fand er sowieso nicht mehr, also konnte er ebenso gut mit ihnen reden. Leicht tippte er dem Schwarzhaarigen des Trios auf die Schulter. Überrascht wand sich dieser um. „Hey Jay. Lange nicht gesehen.“ „Ja seit drei Monaten. Was führt dich hierher Sirios? Bricht hier heute ein Krieg aus?“ „Der tobt doch schon seit Anfang dieser Verhandlung. Zumindest was das Papier betrifft.“ Kir nickte ihm knapp zu, bevor er charmant wie immer in die nächste Kamera lächelte. „Kann ich verstehen.“ Jay nickte nachdenklich. Kurz spielte er mit dem Gedanken ebenfalls ein Bild von Kir zu machen. Doch er hatte schon etliche Bilder von ihm aus den verschiedensten Zeiten, da brauchte er nicht noch mehr. Ein Bild mit seinem heutigen Mandanten allerdings war schon etwas wert. Immerhin war er der Anwalt des Angeklagten. Bevor er allerdings auch nur einen Ton herausbrachte schüttelte Byron entschieden den Kopf. Das war klar, wo Krieg und Nacht waren, da war auch Hass nicht weit. Eigentlich war das nicht weiter verwunderlich, heute gab es für sie alle genug. „Ich kann dir Kirs Antwort jetzt schon sagen. Kein Kommentar.“ Jay verzog missmutig das Gesicht. „Mensch Byron ich bin doch euer Freund mach doch eine Ausnahme.“ „Heute bist du in erster Linie Journalist und das sind Feinde, keine Freunde.“ „Von mir aus.“ Also auch nichts, aber das war auch klar gewesen. Unauffällig trat er neben Kir und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Du weißt aber das du heute nicht gewinnst. Dein Mandant ist unschuldig schon aus diesem Grund wird er verurteilt.“ Seine Stimme war leise, nur für Kir hörbar. „Das glaube ich nicht.“ Kir antwortete in der gleichen Lautstärke, auf seinen Lippen lag ein leichtes Lächeln. „Rat mal wer den Vorsitz hat. Oh ja, Zin.“ In den letzten Sekunden hatte sich in Jay ein ungutes Gefühl breit gemacht, das jetzt durch Kirs Worte bestätigt wurde. Langsam kroch Wut in ihm hoch. Das durfte nicht sein. Seine Hand krallte sich in Kirs Schulter. „Zimmer. Sofort.“ Kir nickte, entfernte Jays Hand von seiner Schulter und deutete diesem ihm zu folgen. Er führte ihn zu einem freien Zimmer in dem ein langer Tisch und die dazugehörigen Stühle standen. Die Wände wurden durch einige Bilder aufgehellt. „Sirios könntest du?“ Mit einer Kopfbewegung deutete der Weißblonde auf die Überwachungskamera in einer Ecke. Sirios nickte nur. „Schon erledigt.“ Jay wartete gar nicht richtig auf Sirios Entwarnung sondern wand sich gleich an den Weißblonden. „Erzähle.“ Wie hatte das passieren können? Monatelang hatte er daran gearbeitet, die Verurteilung sollte das krönende Finale sein. Seine Hand ballte sich zur Faust. Und genau das würde es auch sein. Er war Unrecht, so eine Lappalie wie sein Gegenspieler würde ihn nicht aufhalten. „… Jay, Jay hörst du mir überhaupt zu?“ Kir berührte ihn leicht an der Schulter. Erschrocken zuckte Jay zusammen, verwirrt sah er Kir an. „Entschuldige. Was hast du gesagt?“ Seufzend schüttelte Kir den Kopf. „Wenn ich dir schon etwas erzähle solltest du auch zuhören. Wegen Zin, ich weiß nicht wie er es geschafft hat, aber heute hat er den Vorsitz. Du kannst zwar noch immer die Geschworenen manipulieren, doch Zin wird das gleiche machen. Außerdem hat er so das letzte Wort.“ „Das ist ganz großer Mist.“ Sirios saß mit überschlagenen Beinen auf einem Stuhl. „Ganz … großer … Mist?“ Jay zitterte vor unterdrückter Wut. Nein, das war Scheiße. Von wegen Gerechtigkeit, ein ganz mieser Betrüger war er. „Kir lass mich los.“ Seine Stimme war gepresst. Rasch nahm Kir seine Hand von Jays Schulter wo er ihn berührt hatte. Vorsichtshalber trat er noch einige Schritte zurück. Ein dunkles Knurren kam aus der Kehle des Blondhaarigen, das langsam anschwoll und in einem wütenden Schrei endete, der seinen Vorfahren alle Ehre gemacht hätte. Eine Energiewelle ging von ihm aus, die alle Stühle, außer dem auf dem Sirios saß, gegen die Wand schleuderte. Die Bilder fielen mit einem lauten Klirren zu Boden und die Glühbirnen in der Deckenbeleuchtung zersprangen. Es war erstaunlich das die Fensterscheiben heil blieben, was höchstwahrscheinlich Sirios oder Kir zu verdanken war. „Und hast du dich beruhigt?“ Jay nickte schwer atmend noch bevor er den Besitzer der Stimme zuordnen konnte. Heute schien einfach alles schief zu laufen. Zuerst die Sache mit Ria und nun das. „Kommst du Kir? Dein Mandant trifft gleich ein.“ Byrons Stimme aus Richtung Tür war bestimmend. Kir nickte. „Natürlich.“ Eine auffordernde Kopfbewegung zu Sirios machend ging er an Jay vorbei. „Das wird schon.“ Sirios erhob sich seufzend. „Den Kerl machst du fertig.“ Zusammen verließen sie den Raum, doch Jay wusste das er nicht alleine war. Er spürte die Aura des Anderen, außerdem hatte er seine Stimme zuvor erkannt. „Willst du es mir erzählen?“ Der Blondhaarige schüttelte den Kopf. „Noch nicht. Nach der Verhandlung. Bleibst du?“ „Wenn du willst.“ „Ja.“ Er rechnete es seinem Freund hoch an, das er blieb obwohl er dieses Land hasste. Byron hatte ihn wohl extra geholt, eine Weitsicht die er ihm gar nicht zugetraut hatte. „Danke Taku.“ Er wand sich zu dem Japaner um. „Komm. Es wartete Arbeit auf dich und du bist doch ein Profi.“ Taku deutete mit einer lockeren Bewegung auf die Tür. „Mach ihn fertig.“ Ein siegessicheres Lächeln erwachte auf Jays Gesicht. Er würde bestimmt nicht kampflos aufgeben, schließlich stammte er von den furchtlosen Wikingern ab. „Bestimmt. Er wird sich wünschen mich nie herausgefordert zu haben.“ Seine Kamera noch einmal rasch überprüfend öffnete er die Tür und trat auf den überfüllten Gang hinaus. Taku immer hinter sich spürend, bahnte er sich einen Weg zum Gerichtssaal. Den Gerichtsdiener lies er mit einer flüchtigen Fingerbewegung vergessen, das er und Taku eigentlich keinen Zutritt hatten und betrat den Saal. Kurz stehen bleibend suchte er eine strategisch gute Position für sein Vorhaben. Zu seiner Freude bemerkte er einige andere Vertreter unter den Anwesenden. Leider auch welche von der Gegenseite. Fragend sah er zu Taku. „Hilfst du mir heute?“ Dieser nickte nur zustimmend. Dann konnte ja eigentlich nichts schief gehen. Wenn Unrecht und Unglück zusammen halfen konnte er ja nur gewinnen. Jay bemerkte Sirios gleich in der ersten Reihe hinter dem Tisch des Angeklagten, der noch unbesetzt war. Neben ihm waren noch zwei Plätze frei, sicher nicht durch Zufall. Zielsicher ging er auf diese Plätze zu und setzte sich. Yvonne, Repräsentantin des Misstrauens und der Feindschaft, die hinter ihm saß grüßend zunickend. „Wie kommst du eigentlich auf die Idee, das dieser Platz für dich reserviert ist?“ Sirios sah ihn nicht an, seine Stimme war ernst. „Weil ich einfach liebenswert bin. Und als Erster da.“ Jay schenkte ihm ein freches Grinsen. Sirios sah ihn nun an. Zweifelnd hob er eine Augenbraue. „Liebenswert? Na ich weiß ja nicht.“ „Rotzfrech passt wohl besser.“ „Yvonne.“ Jay sah sie gespielt empört an. „Wie kannst du nur so von mir denken?“ „Hm.“ Yvonne legte nachdenklich einen Finger an die Lippen. Ihre rotbraunen Augen mit dem violetten Stich funkelten vergnügt. „Vielleicht weil es stimmt?“ „Oh das tut weh.“ Getroffen legte der Blondhaarige eine Hand auf die Brust. „Ja, ja. Wie geht es eigentlich Ria?“ Suchend sah sich Yvonne um. „Ist sie nicht da?“ „Sie hatte etwas anderes vor.“ Rasch drehte sich Jay wieder nach vor. Er wollte jetzt nicht über Ria reden und vor allem nicht darüber wie es ihr ging. Bestimmt wunderbar, Nahrung hatte sie ja genug, dafür hatte sie gesorgt. Takus nachdenklichen Blick, der auf ihm lag, verdrängend kramte Jay in seiner Jackentasche nach seinem Aufnahmegerät. Es zwar war verboten, aber er brauchte etwas um lästigen Fragen zu entgehen. Zum Glück öffnete sich in diesem Moment die Tür und der Angeklagte, gefolgt von Kir nebst Gefolge, trat ein. Sofort konzentrierte Jay seine ganze Aufmerksamkeit auf ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)