Strange Cioncidence von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Von Eltern, Liebe und einem Waldsee ---------------------------------------------- Er hatte schon mit so einer Reaktion gerechnet. Seine Mutter sah sie erst verständnislos an bis sich ihr Ausdruck langsam in Unglauben und schließlich in Entsetzen wandelte. Seinem Vater schienen mit einem Schlag schier alle Gesichtszüge zu entgleisen. Shinji schluckte. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen gleich mit der Tür ins haus zu fallen, aber was hätte er denn tun sollen? Noch war er glücklich von den gestrigern Geschehnissen, auch wenn alles sehr schnell gegangen war. Noch war Hiroshi an seiner Seite, wenn auch sichtlich verunsichert und Shinji konnte spüren wie er leicht zitterte als der Grünäugige scheu nach seiner Hand griff. Er erwiderte den sanften Druck aufmunternd. Hiro musterte seinen, nun nicht mehr ganz so heimlichen, Geliebten von der Seite. So eine Direktheit hätte er dem Braunhaarigen nicht zugetraut. Als er spürte wie der Mut langsam aus seinem Liebsten wich, nahm er dessen Hand als stummes Zeichen das er ihm beistand, komme was wolle. Auch wenn er selbst nicht weniger verunsichert war. Langsam aber sicher wurde das Schweigen unangenehm. Während seine Mutter sich langsam wieder fing, konnte Shinji beobachten wie das Gesicht seines Vaters die Farbe einer überreifen Tomate annahm. `Gleich steigt ihm pfeifend Dampf aus den Ohren! ´, dachte er, trotz der ernsten Situation. In einer anderen Situation hätte er es vielleicht lustig gefunden, aber nicht jetzt, wo er das Ziel der Wut war. „Nun ja, ich weiß gar nicht was ich sagen soll…“, gestand Frau Kasuja mit einem zaghaften lächeln. „ Aber solange du glücklich bist, ist das schon in Ordnung für uns, nicht wahr Liebling?“, wandte sie sich nun hilfesuchend an ihren Gatten, doch ihrer beiden Gesichter war zu entnehmen, dass dieser ganz und gar nicht ihre Meinung teilte. Schnaubend vor Wut wie ein spanischer Stier im Stierkampf, sprang er auf, sein hochroter Kopf sah aus als würde er gleich explodieren. „Was sagst du da?“ Er betonte jedes Wort mit solchem Nachdruck, dass der Blonde spürte wie der Braunhaarige bei jedem Wort zusammenfuhr. „Das ... ich mit Hiro zusammen bin ...?“ Die nun überhaupt nicht mehr mutige Antwort glich eher einer Frage. Shinji stand da wie ein geprügelter Hund. Geduckt und immer auf Schläge gefasst. „Raus aus meinem Haus!“, donnerte Herr Kasuja den beiden Jungsens entgegen. „Aber-“ versuchten sein Sohn und seine Frau ich zu widersprechen, wurden jedoch wieder unterbrochen. „RAUS!!!“ Hiro konnte bloß wortlos daneben stehen. Hätte Shinji ihn in sein Vorhaben eingeweiht, hätte er ihm gleich gesagt, dass er mit so einer Reaktion rechnen muss. Schließlich war es bei ihm nicht anders gewesen. Er schüttelte schnell und unbemerkt den Kopf um seine Gedanken zu verscheuchen. Das war nun wirklich nicht der richtige Zeitpunkt um über die Vergangenheit nachzudenken... Aus den Augenwinkeln sah er wie Shinji bei dem Schrei seines Vaters zusammenzuckte. Langsam erwachte auch Hiro aus seiner Starre. „Komm, lass uns gehen…“; sagte er leise zu seinem Geliebten und drückte dessen Hand. Mit einem letzten verständnislosen und unheimlich traurigen Blick der dem blonden tief in der Seele wehtat drehte sich auch der Kleinere um und folgte ihm schließlich schweigend aus dem Haus. ~einige Zeit später~ Sie wussten nicht mehr wie lange sie schon nebeneinander hergingen. Hand in Hand setzten sie einen Fuß vor den anderen ohne wirklich auf den Weg zu achten. Das frisch gebackene Pärchen machte auch nicht halt als es bereits den Waldrand erreicht hatte. Der Wald umfing sie wie eine Grüne Höhle voller kleiner Wunder. In den Baumkronen hörte man die Vögel zwitschern, die Bienen und andere Insekten flogen von Blume zu Blume die den Wegrand säumten und irgendwo im Gebüsch floss leise plätschernd ein Bächlein vor sich hin. Hiro fand diese Stimmung mehr als unpassend. Neben ihm lief Shinji wie traumatisiert und versuchte scheinbar das Geschehene zu verarbeiten. Er konnte ihn verstehen, wusste wie er sich fühlte und er hatte das Bedürfnis ihn in den Arm zu nehmen und zu trösten. Aber er tat es nicht. Vielleicht weil er ihn trotz allem noch nicht gut genug kannte. Vielleicht auch weil er nicht wusste was er sagen und tun sollte, er hatte keine Ahnung. Shinji konnte es nicht glauben. Sein eigener Vater hatte ihn einfach vor die Tür gesetzt nur weil er schwul war! Sie waren doch nicht mehr im Mittelalter! Ein tiefer Seufzer entrann seiner Kehle. Wenigstens hatte er noch Hiro. Zwar war gestern alles extrem schnell gegangen, aber die Hauptsache war das sie zueinander gefunden hatten. Die warme, große Hand die seine immer noch festhielt spendete ihm mehr Trost als die zugehörige Person vermutete. An einem kleinen See machten sie halt und setzten sich auf eine alte, gemütliche Bank. Der Bach aus dem Wald speiste das kleine Gewässer, vereinzelt fielen Sonnenstrahlen durch das Laubdach auf die Wasseroberfläche und erhellten weiße Seerosen die ihre Hälse aus dem Wasser reckten und von blauen Libellen umschwärmt wurden. Irgendwo im Uferschilf quakte ein Frosch. „Es ist schön hier…“, stellte Shinji leise fest und mehr zu sich selbst redend. „Hm…“, kam dennoch ein bejahendes Brummen seines Partners. Langsam riss er sich aus seinen Gedanken los. „Bist du öfters hier?“ Fragend sah er ihn von der Seite an. Wie schön das Profil des Älteren doch war… „Manchmal wenn ich allein sein will. Den Ort kennt fast keiner mehr. Er liegt einfach zu tief im Wald und der Weg ist auch kaum mehr erkennbar.“ Erst jetzt fiel Shinji auf, dass sie den letzten Rest des Weges fast durch mehr oder weniger natürliches Unterholz gegangen waren. Hiro sah nachdenklich aufs Wasser. „Als ich das letzte Mal hier war, hatte ich grade eine ähnliche Situation hinter mir wie du…“, fing er an zu erzählen ohne den Blick von der glatten Oberfläche zu nehmen. Er nahm wahr wie sich Shinji leicht bewegte und sich ihm mehr zuwandte. „Und… was genau war passiert?“, hörte er ihn zögerlich fragen. Noch einmal atmete Hiro tief durch. „Es war vor genau acht Tagen. Kurz nachdem ich mich vor meinen Eltern und meiner Ex geoutet hatte. Da hab ich hier einfach Schutz und Ruhe gesucht.“ Leise seufzte er und sah endlich Shinji an, der an seinen Lippen zu kleben schien. Jetzt musste er doch leicht schmunzeln. „Und… was ist danach passiert?“ Das war das Erste mal das er wirklich normal mit seinem Klassensprecher und Lover sprach, wie ihm auffiel. „Dann? Meine Ex hat geheult, mein Vater hat mich angeschrieen und meine Mutter hat den Psychiater angerufen, ob das therapierbar ist.“ Leise lachte der Grünäugige, das Lachen in das sich Shinji verliebt hatte. „Du musst wissen, meine Eltern sind recht reiche Geschäftsleute, wie du vielleicht weißt.“ Shinji nickte. „Und da die Familie meiner Ex einer ihrer wichtigsten Partner ist, haben sie natürlich gehofft, dass wir sogar heiraten. In Gedanken hatten sie uns schon verlobt…“ Der Größere schaut wieder aufs Wasser während er erzählte. Shinji drängte ihn nicht, aus Erfahrung wusste er bereits, dass das nichts brachte, auch wenn er vor Neugierde platzte. „Ich war auch nur mit ihr zusammen weil ich es meinen Eltern recht machen wollte und ich mich gut mit ihr verstand. Doch dann habe ich festgestellt, das ich mich in dich verliebt hatte.“ Bei diesen Worten legte sich ein leichter Rotschimmer um seine Nase. „Auf jeden Fall wollte ich dieses Spiel nicht mehr weiterspielen und hab mich geoutet. Zurzeit wohne ich bei einem Onkel der aus dem gleichen Grund von der Familie gemieden wird. Ich verstand mich schon immer gut mit ihm und sein Lebenspartner ist auch sehr nett.“ Jetzt sah er wieder in die unergründlichen Tiefen von Shinjis Augen. „Und dann hast du mich angerempelt.“, kicherte er. Langsam näherte er sich den weichen Lippen die er gestern mehr als einmal gekostet hatte. Wie in einer stillen Übereinkunft schlossen sie gleichzeitig die Augen, bevor ihre Lippen sich berührten. Während Hiro die Arme um die Hüfte seines Partners legte, spürte er wie eben dieser die Arme um seinen Nacken schlang. Sie ließen sich von nichts stören, auch nicht von einem wilden Schwan der elegant auf die Lichtung zuflog und anmutig auf dem See landete, woraufhin ein paar kleinere Vögel aufgeregt auseinander stoben. Irgendwo im Hintergrund sang eine Amsel ihr Lied und die Frösche quakten, als wollten sie mit musizieren. Es schien als würde auf diesem Ort ein alter Zauber liegen der die Zeit langsamer verstreichen ließ. Langsam kamen Shinji die Tränen. Plötzlich kam alles hoch, der Stress durch das Geheimhalten seiner Gefühle, die Aufregung des vergangenen Tages, das Glücksgefühl der Nacht und der Schock am Morgen. Er schmiegte sich eng an Hiro und weinte hemmungslos. Er war froh jemanden zu haben der nicht fragte, sondern ihn einfach still in den Arm nahm und tröstend streichelte. Sie verstanden sich auch ohne Worte. Tbc? __________________________ soderli, das wars mit kap 4 XD wenn jemand ideen hat, immer her damit! Ich versuch die kaps etwas länger zu machen, aber das ist gar nicht mal so einfach wies aussieht ^^° sorry wenn mein schreibstil sich verändert haben sollte, is ja auch schon was her seid dem letzten kap >.> aber ich habt recht, bei so nem offenen ende konnts echt nich bleiben… nur hab ich kA wies weitergehen soll. mal sehn, spontan kommt vielleicht was gutes dabei raus eure dfa Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)