Angeldust von _Cross_ ================================================================================ Kapitel 4: ----------- „…“ O__O; „…“ O__O;;;; „…“ „SAG ENDLICH WAS!“ Ich hatte meinen besten Freund Tsukasa von Karyu und dem Treffen mit ihm erzählt. Seitdem starrte er mich nur vorwurfsvoll an, sagte jedoch nichts. „… Was soll ich denn deiner Meinung nach dazu sagen?“, brachte er endlich hervor. „Keine Ahnung… ich hab dir davon erzählt, weil ich selbst nicht weiß, was ich davon halten soll. Und du starrst mich nur blöde an. Hilfreicher wäre es, wenn du stattdessen einfach nur deine Meinung zu der ganzen Sache preisgibst.“ „Ich soll dir meine Meinung dazu sagen? Okay, kannst du haben.“ Er stand auf und kam auf mich zu, hielt direkt vor mir an. „Itai!“ Ich rieb mir mit einer Hand die Stirn, denn er hatte mir gegen eben diese geschnipst. Er setzte sich wieder. „Du bist viel zu leichtsinnig und naiv.“ Hatte ich nicht gesagt, das brauche mir niemand zu sagen? Aber Tsu-Chan hatte mich noch nie geschont, er war immer brutal ehrlich. Man möchte meinen, das sei eine gute Eigenschaft, der Meinung war ich jedoch gar nicht, schließlich bekam ich immer alles ab. Auch Dinge, dich mich gar nicht interessierten, zum Beispiel was er wann mit seiner Freundin gemacht hat. Er ließ nichts aus, wirklich nichts, auch wenn ich mir die Ohren mit den Sofakissen zuhielt und immer wieder rief, ich wolle es nicht hören. Er nahm dann immer nur meine Arme, zog sie weg und erzählte weiter, mit einem siegessicheren Grinsen im Gesicht. Er mochte es schon immer, mich zu ärgern. Und er war wesentlich stärker als ich, er spielte nämlich seit einer Ewigkeit Schlagzeug. Jedenfalls hatte er mich überraschenderweise besucht, um mir wieder einmal Horrorgeschichten zu erzählen, da diesmal jedoch ich etwas zu erzählen hatte, blieben sie aus. „Soll ich ihm das Portemonnaie zurückgeben? Dann brauchst du ihn nicht wieder zu sehen.“, schlug er vor. „NEIN! Ich will dich nicht mit reinziehen. Und ich weiß, dass es dir nichts ausmachen würde, also mach den Mund wieder zu.“ „Was willst du denn dann machen?“ „Ich muss es ihm irgendwie wiedergeben.“ „Und wie? Ich will jedenfalls nicht, dass du ihn wieder siehst. Er nennt dich „Aschenputtel“, lädt dich ein ohne dich zu kennen, und behauptet, in dich verknallt zu sein. Fazit: Der Typ muss ein Spinner sein. Ich will nicht, dass dich irgendsoein Irrer entführt, vergewaltigt, zerstückelt und dann im Müll entsorgt.“ Ich blinzelte ihn erstaunt an. „Und du behauptest, ich würde zu viele Horrorfilme gucken. Und warum muss einer gleich verrückt sein, wenn er in mich verknallt ist?“ Ich warf ihm eines der Sofakissen an den Kopf, aber er fing es geschickt auf und warf es zurück. Im Gegensatz zu mir, traf er. Es kam wie es kommen musste und wir begannen eine Kissenschlacht, die damit endete, dass mein Telefon runterkrachte und das Telefonkabel mit rausriss – ich hatte nämlich eines mit Kabel. Es funktionierte zum Glück noch. Tsukasa entschuldigte sich tausendmal dafür und lud mich auf eine Pizza ein. Ich willigte natürlich sofort ein und wir wollten gerade los, als mein Telefon klingelte. Das wunderte mich, denn außer Tsukasa rief mich nie jemand an, und eben Genannter stand gerade vor mir. Hatte sich wohl jemand verwählt, soll ja vorkommen, aber als ich abnahm und „Moshi-moshi?“ in den Hörer murmelte, erkannte ich Karyus Stimme, die „Hizumi?“ fragte. Woher hatte der meine Nummer? Ich sagte eine Weile gar nichts, sah Tsukasa fragend an. Der jedoch glotzte nur fragend zurück. „Hallo?“, kam es aus dem Hörer. „Hai.“, sagte ich endlich. „Stör ich gerade oder warum lässt du so lange auf eine Antwort warten?“ „Ähm…ich weiß nicht…“ Wieder sah ich Tsu-Chan hilfesuchend an. Der formte ein „Wer?“ mit den Lippen. Ich formte mit den Lippen den Namen „Karyu“ und hoffte, dass er verstanden hatte. Dass dem so war, erkannte ich an seinem Gesichtsausdruck, der plötzlich um einiges misstrauischer geworden war. Er kam auf mich zu und legte sein Ohr an den Hörer um mitzuhören. Karyu lachte am anderen Ende der Leitung. Es war ein angenehmes Lachen, das musste ich schon zu geben. „Wie, du weißt es nicht?“ „Ich weiß es eben nicht. Kann doch nicht so schwer zu verstehen sein. Woher hast du überhaupt meine Nummer?“ „Mein Telefon zeigt mir meistens die Nummern an, wenn ich angerufen werde. Wenn sie nicht gerade unterdrückt wird.“ Ja klar, hatte ganz vergessen, dass die modernen Telefone so was konnten. „Und willst du mir nicht den Grund für deinen Anruf nennen?“, fragte ich. „Doch! Unbedingt! Ich brenne darauf! Ich -“ „Hey! Ich mag es nicht, wenn man mich verarscht.“, unterbrach ich ihn. „Ich verarsch dich doch nicht! Ich necke dich. Das ist was ganz anderes. Viel netter. Man macht das, um die Stimmung zu lockern, weißt du?“ „Wenn du nicht sagst, was du willst, leg ich auf.“ „Bist du schlecht drauf, oder hab ich dich verärgert?“ „Das ist nicht die Antwort auf meine Frage. Und nebenbei bemerkt, Leute, die andere Leute mit schlechter Laune darauf ansprechen- fragen fällt auch unter diese Kategorie- werden häufig danach nicht mehr aufgefunden.“ „Tiefschwarz.“ „Bitte?“ Was kam der mir jetzt mit Schwarz? „Dein Humor.“ „Und deiner ist grottenschlecht.“ „Wenigstens ist er nicht abgrundtief böse.“ „Du sagst es, als wenn es was Schlechtes wäre.“ „Dazu sag ich einfach mal gar nichts. Ich hab heute frei. Und da dachte ich mir, ich könnte dich überreden mit mir Pommes essen zu gehen. Ich lade dich natürlich wieder ein. Was sagst du?“ Neben mir schüttelte Tsukasa den Kopf. „Gomen, aber ich hab heute keine Zeit. Vielleicht ein andermal.“, antwortete ich also. „Schade. Darf ich vielleicht fragen, was du heute schon vorhast?“ „Ich bin schon verabredet.“ „Ah, na dann wünsche ich dir viel Spaß. Bis demnächst, hoffentlich.“ „Bye.“ Ich legte auf. „Und?“, wandte ich mich an Tsukasa. „Was soll ich sagen? Klingt normal, aber das heißt ja noch nichts. Ich bleib bei meiner Meinung, dass du ihn nicht mehr sehen solltest. Vergiss ihn und lass uns endlich gehen.“ „Okay.“, seufzte ich. Irgendwie fand ich, dass Tsukasa übertrieb. So schlimm war Karyu doch gar nicht. Irgendwie gefiel mir seine offene Art, auch wenn sie mich zu Beginn erschreckt hatte. Es ist eben immer angenehmer wenn man nicht selbst den ersten Schritt machen muss. Sei es eine Unterhaltung oder das Kennenlernen interessanter Personen. Aber ich hatte ja immer noch einen Grund ihn zu sehen: seine Brieftasche. Ob das eine Ausrede war? Vielleicht… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)