Zum Inhalt der Seite

Die Macht der Nacht- Es ist dein Schicksal

eine andere story wie edward und bella sich treffen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

35. Kapitel: Aufbruch in eine andere Welt…

35. Kapitel: Aufbruch in eine andere Welt…
 


 

Unaufhaltsam rannen die Tränen nun über ihr Gesicht. Vorsichtig half Edward ihr auf zu stehen. Ihre Hände waren mit dünnen Rinnsalen von Blut überströmt.

Ängstlich blickte sie in Edwards Gesicht, doch er hatte sich vollkommen unter Kontrolle, obwohl er so unglaublich geschwächt war. Er erwiderte ihren Blick und ein schwaches aufmunterndes Lächeln stahl sich auf seine Lippen.

„Eigentlich sollte ich zutiefst enttäuscht sein.“, knurrte er angestrengt und seine Lippen waren zu zwei dünnen Strichen zusammen gepresst.

„Wieso?“ Bella blickte ihn stirnrunzelnd an.

„Wieso? Weil du es mir versprochen hast, du hast mir versprochen, dass egal was heute Abend auch passiert, dass du nur an dich denkst!“

Edward sah sie wartend an, Bella musste grinsen, was seine Mine härter werden ließ.

„Du sagst es! Genau das habe ich versprochen… und eingehalten… ich weiß nicht was du hast.“ Sie sagte das so aufrichtig und unschuldig als wüsste sie wirklich nicht worauf er hinaus wollte.

„Also falls du dich nicht mehr daran erinnerst, du hast dich vor mich gestellt, wolltest dich mit deinem Leben schützen und hast dich selbst diesen bestialischen… abartigen… widerwärtigen Monstern zum Fraß vor geworfen… Für mich sieht das so aus, als hättest du dein Versprochen gebrochen.“ Er entließ sie so weit aus seinen Armen, dass er sie streng ansehen konnte.

„Hab ich nicht!“

Bella erwiderte starr seinen eindringenden Blick.

Seine Augenbrauen zogen sich so weit zusammen, dass sie beinahe zu einer einzigen sturen Linie verschmolzen, worüber Bella lächeln musste, es war sein normales Verhalten, und das bedeutete, dass er lebte und das war das

Wichtigste.

„Denk doch mal nach, du hast gesagt ich solle nur an mich denken und das habe ich! Denkst du ich könnte es überleben, wenn dir heute etwas… äh noch etwas Schlimmeres geschehen wäre?“

Er blickte sie einen momentlang wortlos an und es sah so aus, als müsste er erst einmal gründlich über ihre Worte nachdenken und sie verstehen. Bella hatte ihre Worte geändert, als sie in sein aschfahles Gesicht gesehen hatte. Er musste endlich ärztlich versorgt werden!

An seinem unverständlichen Blick sah sie, dass er mit ihrer Erklärung noch nicht zu frieden war.

„Wenn ich an mich denke… muss ich automatisch an dich denken, für mich gibt es nichts Wichtigeres… Mich gibt es nicht ohne dich! Ich wusste schon vorher, als du mich dir dieses Versprechen geben gelassen hast, dass ich es so auslegen würde! Ich liebe dich!“, ihre Stimme war jetzt nur noch ein ersticktes Flüstern an seiner Brust. Seine Umarmung wurde stürmischer und er schloss sie fester in seine Arme.

„Was soll ich nur mit dir machen?“, grummelte er etwas besänftigt.

Doch als Bella das Chaos um sich herum sah, hielt sie geschockt inne.

„War ich das?“, fragte sie mit angehaltenem Atem.

„Ja auch wenn es sich wohl absurd anhört, wenn gerade ich das sage, aber du warst wirklich furchteinflößend.“, witzelte er angespannt.

Dann fiel ihr Blick auf die vier, die immer noch reglos am Boden lagen. „Sind sie… sind sie…tot?“

„Nein… leider!“, presste Edward zwischen seinen Zähnen hervor, sein Blick war wieder kalt und unbarmherzig.

Bella ging nicht darauf ein, sondern sah ihn nur an. Er war wieder ganz der Alte, auch wenn sich der Schmerz und die Qualen nur zu deutlich in seinem Gesicht abzeichneten.

„Bella, Edward? Kommt, wir gehen.“, Es war Williams Stimme, die Bella herum fahren ließ.

Wie war er hier her gekommen und warum war er hier?

Bevor sie irgendeine Frage stellen konnte zog Edward sie schon mit sich, raus aus dem Wald, aber nicht auf dem Weg auf dem sie ihn betreten hatten.

Auf einer vom Mond beschienen Lichtung standen Sophia, Emma und Dylan und warten auf den Rest ihrer Familie. Emma stand etwas abseits und starrte unverbannt ins Leere, als ob sie von etwas besessen wäre. Dylan stand schützend neben ihr und hielt sie im Arm.

Hinter ihnen war eine gigantische schwarze Limousine mit verdunkelten Fensterscheiben geparkt.

„Edward! Bella! Wie geht es euch?“, Sophias Stimme klang aufrichtig besorgt.

„Es geht schon…“, beteuerte Edward, aber Bella wusste, dass es ihm definitiv nicht gut ging.

„William ich muss mit dir sprechen!“, Edwards Blick war drängend.

„Was ist?“ William sah besorgt auf.

„Es… ich… ich muss mit dir unter vier Augen sprechen!“, Edward wurde zunehmend nervöser und unsicherer, wie ein kleines Kind, das etwas verbrochen hatte. Stirnrunzelnd blickte Bella von einem zum andern und auch Sophia schien nicht zu verstehen was er meinte.

„Okay! Sophia, würdest du dich um Bellas Verletzungen kümmern?“, wies er die Vampirfrau an.

„Ja natürlich.“ Ihr offenes Lächeln ließ es Bella warm ums Herz werden. „Aber beeilt euch, ich sehe gerade alles nur sehr verschwommen.“

William nickte und ging mit Edward ein Stück abseits, weg von den anderen, oder zumindest weg von Bella, denn sie war sich sicher, dass die anderen problemlos mit hören konnten.

Skeptisch blickte sie ihnen hinterher.

Bella stand einen momentlang auf der Leitung ehe sie erkannte, was Sophia mit „sehen“ meinte. Edward hatte ihr ja erzählt, dass Sophias Fähigkeit darin bestand, in die Zukunft zu sehen.

„Bist du sicher, ich meine ich… kann es auch selbst machen.“, bot Bella an.

„Nein, nein, keine Sorge ich habe mich schon unter Kontrolle, wirklich du musst keine Angst haben. Ich lebe jetzt schon so lange unter Menschen…“, wollte Sophia sie beruhigen.

Bella nickte zustimmend.

Also holte Sophia eine Flasche Wasser aus dem Auto und spülte ihr damit das Blut von den Händen und ihrem Gesicht. Es waren nur kleine Risse, die entstanden und nicht weiter bemerkenswert waren.

Doch Sophia verband sie behutsam.

Aus den Augenwinkeln konnte Bella Edward und William sehen. Sie standen etwas abseits und Edward sprach schnell und leise auf ihn ein und der schuldige Ausdruck in seinen Augen nahm nicht ab…

Bella wollte unbedingt wissen worüber sie sprachen und umso mehr, sie sich auf Edwards Lippen konzentrierte, um so mehr sie alles andere ausblendet um so klarer wurden seine Worte…

Wie bei einem Radio bei dem man den Sender einstellte.

„Ich weiß auch nicht was passiert ist… auf einmal ist sie um gekippt, aber ich musste es tun…“, jedes einzelne Wort kostete ihm unendlich viel Kraft. „Ich weiß nicht, wieso sie so… sensibel darauf reagiert hat…“

Bella konnte nur bruchstückhaft erlauschen, was sie sprachen.

Irgendetwas musste sie vollkommen verändert haben, erst diese unbändige Macht und jetzt war auch noch ihr Gehör, das um einiges besser war als sonst, oder bildete sie sich das alles nur ein?

„Du hast sie gezeichnet und danach war sie verändert… sie hat gekämpft… wie eine von uns und hat ihre Macht benutzt… ich weiß nicht, vielleicht wird das Siegel ja noch schwächer. Aber keine Sorge, wir werden es herausfinden und bei uns ist sie in Sicherheit!“

Edward nickte nur, aber sein Blick war immer noch finster und nachdenklich.

Dann kamen sie wieder zu ihnen.

Gezeichnet…? War das dieses „V“ dass er an die Stelle ihres Herzens geritzt hatte.

Bellas Nase hatte schon lange zu Bluten aufgehört, nur ihre Schultern brannten noch als hätte Alex puren Alkohol drauf gekippt.

„Seltsam…“

„Was ist?“ Sophias Tonfall machte Bella Sorgen.

„Deine Wunden… dein Körper heilt sich ungewöhnlich schnell, sie sind nicht annährend so schlimm wie ich gedacht hätte. Ist das schon immer so?“, fragte sie und obwohl Bella Sophias Gesicht nicht sehen konnte, konnte sie sich nur zu deutlich ihren fragenden Blick vorstellen.

„Also eigentlich… ich weiß nicht, so genau mir kam das immer ganz normal vor, und ich habe eigentlich auch nie so darauf geachtet.“, überlegte Bella laut.

Sie dachte an die unzähligen Peitschenhiebe und die Narben auf ihrem Rücken.

„Aha…“ Es blieb einen seltsame Stimmung zurück.

Während sie Bella weiter verarztete sprach Sophia kein Wort mehr. Ohne das leiseste Geräusch von sich zu geben war Edward neben sie getreten und sah Sophia schweigend bei ihrer Arbeit zu. Doch Bella bemerkte, das zornige Glitzern in seinen wundervollen Augen, während Edward ihre Verletzungen

ansah.

„Wir sollten jetzt los fahren…“, entschied Edward als Sophia fertig war.

„Jetzt nicht! Lass mich deine Wunde ansehen!“, forderte Sophia.

„Nein… So schlimm sind sie nicht! Erst wenn wir außer ihrer Reichweite sind!“, seine Atem ging sehr schwer. Er unterdrückte seine Schmerzen oder versuchte es zumindest.

„Sei nicht albern! Er hat dich schwer verletzt! Spiel jetzt nicht den Held!“, Williams Stimme wurde zornig.

„Lass sie deine Wunden ansehen, Bitte!“, pflichtete Bella William bei. Mürrisch wandte Edward seinen Blick auf Bella.

Sie bewunderte Edward dafür, wie lange er mit dieser schweren Verletzung schon durchhielt und sogar dem Geruch ihres Blutes standhielt.

Wie lange die anderen das durchhielten wusste sie nicht.

Sophia sah ihn wartend an.

Widerstrebend legte er seinen Mantel ab und zog sein Hemd aus. Für einen kurzen Moment vergaß Bella alles andere um sich herum und starrte nur seinen perfekten, göttlichen Körper an, doch schon im nächsten Augenblick rief sie sich wieder zu Ordnung und machte sich ihre Situation bewusst.

Was, wenn die vier wieder zu Bewusstsein kamen und sie verfolgten… sie mussten hier weg.

Als Edward sich umdrehte sah Bella zum ersten Mal die ganze Wunde, sie klaffte eine Handbreit unter seinem rechten Schulterblatt und hatte sich nicht geschlossen.

Wieso nicht?

Edward musste eine Unmenge an Blut verloren haben… war so ein Blutverlust für einen Vampir gefährlich? Sophia stieß einen schnellen unverständlichen Fluch aus, als sie Edwards Verletzung sah.

„Wie ich diese Aja hasse! Diese Attacke kam nicht von einer natürlichen Fähigkeit, es war eine dieser verbotenen abscheulichen antrainierten Fähigkeiten. Sie dienen diesen Monstern doch nur dazu, andere zu verletzten und ihre Ichsucht zu befriedigen, ihr dürsten nach Macht.“ Sie schüttelte angewidert ihre dunkel braune Mähne.

„Ich frage mich, wie er es hinbekommen hat, dass diese Technik deinen Organismus so stören kann, dass sich dein Körper nicht einmal mehr selbst heilen kann. Zum Glück wirkt es im Moment nur bei einem kleinen Teil deines Körpers.“ Sophia sah sich mit fachkundigem Blick und einem tiefen Stirnrunzeln die Wunde an und ihre Mine verdunkelte sich zunehmends.

„Ähm…“, es war Emmas Stimme, die plötzlich aus der Dunkelheit ertönte. „Ich weiß nicht wie, aber sie haben… meine Fähigkeit gestört… glaube ich zumindest, ich konnte nicht wirklich sehen ob er sterben würde oder nicht…“

Sie klang so verzweifelt und ihr Gesichtsausdruck glich einer Ertrinkenden deren Rettungsring fort geschwemmt wurde. Bella ärgerte sich über sich selbst, dass sie nicht schon vorher erkannt hatte, wieso Emma so abwesend und verstört gewesen war.

„Vielleicht wissen die anderen ja etwas darüber… ihre Kampfoffensive ist erschreckend und beunruhigend… sie führen irgendetwas im Schilde.“, William stützte sich mit seinen Ellbogen auf dem Wagendach ab und fuhr sich frustriert mit seinen Händen durch seine blonden Haare. Es war seltsam ihn nicht so ruhig und beherrscht wie sonst zu sehen, aber die Geschehnisse schienen allen an die Substanz zu gehen.

Es verstrichen einige Augenblicke bevor Sophia mit einem hoffnungslosen Kopfschütteln erklärte: „Das überschreitet mein Können, das muss sich ein richtiger Arzt ansehen. Du darfst dich nicht zu sehr bewegen Edward, denn ich bin mir sicher, dass sie irgendein Gift in ihrer Attacke verwendet haben, und wenn du dich bewegst, verteilt es sich womöglich noch schneller in deinem Körper. Wir müssen uns beeilen.“

Besorgt bemerkte Bella den fiebrigen Glanz in Edwards trüben Augen. Sein Gesicht war wieder unverletzt, nur diese eine Wunde blieb wie sie war. Doch Bella hatte sogar das Gefühl, dass sie mit jedem Mal schlimmer aussah, wenn sie sie sah.

Es war wirklich ernst, sehr ernst. Aber wo wollten sie einen Arzt finden, der einen VAMPIR behandelte?

Als Edward ihren Blick bemerkte lächelte er ihr aufmunternd zu, doch Bella ließ sich nicht blenden.

„Soll das heißen, wir fahren zurück?“, fragte Dylan auf einmal und sein Blick war wenig begeistert.

Bella blickte die anderen einen nach dem andern an. Sie verstand nicht, was Dylan meinte.

„Ja… wir fahren zurück… nach Transsylvanien.“, bestätigte William.

Edwards leises Knurren hallte durch die Totenstille. die sich zwischen den Bäumen ausgebreitet hatte.

„Jetzt sofort?“, fragte Bella verwirrt, sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie heute noch nach Rumänien fahren sollten. Es war alles so plötzlich so unaufhaltsam, wieder eine Veränderung… genau das was sie gefühlt hatte als sie heute Abend ihr Zimmer verlassen hatte.

„Ja Isabella noch heute Abend, es ist wirklich dringend. Deswegen sollten wir uns jetzt auch beeilen“, meinte William mit leichtem drängeln in der Stimme.

„Aber was wird dann aus April und Ra?“

„Mach dir keine Sorgen, die beiden sind in Sicherheit, wir haben auch schon gepackt…“, erklärte er geduldig.

„Aber woher…?“ Williams Seitenblick auf Sophia reichte als Erklärung.

„Ich habe sie zu spät bemerkt und ihr Vorhaben nicht richtig gedeutet.“, meinte sie entschuldigend.

Edward stieg gerade ein, als Sophia ihn ansprach.

„Edward? Um Isabellas Feilchen solltest du dich kümmern.“ Sophia selbst nahm auf dem Beifahrersitz platz.

Bella und Edward saßen auf der letzten der drei Sitzreihen, vor ihnen saßen Emma und Dylan.

William startete den Wagen und rauschte davon. Das leise Schnurren des Motors machte Bella schläfrig während ihre Lider immer schwerer wurden. Ein leises Rascheln neben ihr lies sie aufblicken. Edward hatte einen der schwarzen Umhänge in der Hand und legte ihn Bella behutsam um die Schultern.

„Nicht! Du sollst dich doch nicht bewegen. Leg dich hin!“, befahl Bella ihm besorgt.

Doch er achtet gar nicht auf ihre Worte sondern legte mit einem störrischen Blick und dem Anflug eines kleinen Lächelns, seine Handfläche gegen Bellas Wangenknochen. Ein kurzer Schmerz durchzuckte sie, doch die eisige Kälte seines Körpers tat so gut…

Sie schloss ihre Augen und genoss seine kühlende Berührung.

Doch dann besann sie sich wieder und legte ihre Hände an seine Schulter und zog seinen Oberkörper herunter. Nicht dass sie je die Kraft dazu hätte aber Edward leistet trotz seinen widerwilligen Blickes keinen Widerstand. Er drehte sich auf den Bauch und legte seinen Kopf auf Bellas Schoß.

Gedankenverloren begann sie seinen Kopf zustreicheln, seine vollen Haare fühlten sich wie teuerste Seide unter ihren Fingerspitzen an. Er schloss seine Augen und nur das kontinuierliche Heben und Senken seiner Brust deutete noch darauf hin, dass er lebte.

Ein sachtes Beben ging durch seinen Körper.

Bella blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Sie war drauf und dran sich einfach in den Arm zu zwicken, um sicher zu gehen, dass sie nicht träumte. Doch aus diesem Albtraum würde sie nicht entkommen, denn sie träumte nicht.

Dieser Albtraum war real, viel zu real.

Obwohl es sich doch genau so anfühlte, sie wollte weg rennen und kam doch nicht schnell genug von der Stelle… immer mit diesen Bestien im Nacken. Die sie jagten, wie ein Tier.

Bellas Gehirn verweigerte ihr daran zu denken was gerade beinahe geschehen wäre, in ihrem Kopf herrschte ein wildes Chaos das sie nicht ordnen konnte, denn die Gedanken rasten nur so umher. Sie fühlte sich wie in einem mörderischen viel zu schnellen Karussell und um sie herum alles andere verschwamm.

„Nun stell doch endlich deine Fragen!“, grummelte Edward, der Bella schon seit geraumer Zeit beobachtete.

Seine Samtstimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Was? Ach so… ich…äh“, Bella atmete tief ein. Sie war zu durcheinander um einen zusammenhängenden Satz zu formulieren.

„Bella? Was ist los mit dir? Ist alles okay?“, er blickte beunruhigt auf.

„Ich weiß nicht…“, ihre Stimme war nur noch ein Krächzen.

Edward setzte sich wieder auf und drehte ihren Kopf so zu sich, dass sie ihn ansehen musste.

In ihrem Kopf drehte sich alles, ihr wurde schwindlig.

„Hey! Bella, sieh mich an…“, er hielt ihr Gesicht zwischen seinen Händen und blickte sie tiefgründig an, doch Bella konnte sich auf nichts mehr konzentrieren.

Edwards stimme drang nur noch wie aus weiter Ferne an ihr Ohr. Sie wollte nur noch schlafen. „Du bist ganz weiß… wie ein Geist…“

„Sophia gib mir das Wasser, bitte. Und etwas zu essen, ihr Kreislauf scheint zu schwach zu sein.“

„Ja natürlich. Hier! Sie wird einen Schock haben, das war gerade alles etwas viel auf einmal…“, meinte sie fürsorglich.

„Bella bleib wach. Es ist gleich vorbei.“, versprach er.

Edward legte ihren Kopf nach hinten, legte die Flasche an ihre Lippen und gewährte ihr kleine gierige Schlucke. Selbst wenn sie gewollt hätte, sie hätte sich doch nicht gegen seine Kraft wehren können.

Er brach etwas von der Schokolade ab und gab es ihr. Benommen aß sie etwas.

Danach legte er Bella hin und legte ihre Füße auf die Lehne des Sitzes vor ihr.

Langsam wurde das Bild vor ihren Augen wieder klarer.

Und das Bild vor ihren Augen war einzig und allein Edwards Gesicht. Zufrieden lächelte er sie an.

„Bist du wieder okay?“, fragte er leise. Bella nickte.

Sophias plötzlicher heller Aufschrei ließ sie hochfahren. „Was ist?“, fragten die anderen gleichzeitig.

„Sie kommen… sie sind schnell, sehr schnell…!“ Sophias Stimme zitterte vor Aufregung.

„Wie viel Zeit haben wir noch?“, fragte Edward und seine Stimme war genau so dunkel wie sein Blick.

„Nicht viel sie sind bald da!“

William trat automatisch auf das Gaspedal, die Reifen kreischten schrill auf.

Bella bemerkte wie sich Edwards Muskeln anspannten, als er seinen Arm um sie legte.

„Edward! Kannst du etwas hören? Irgendetwas?“, fragte William. Verwundert starrte Bella Edward an. „Was meint er mit „hören“?“, fragte sie stirnrunzelnd.

Betreten sah er auf seine Hände und als er wieder aufblickte, blitzte in seinen Augen Stolz auf.

„Also seitdem du… und ich. Seitdem ich dich habe, bin ich irgendwie… stärker. Ich weiß auch nicht, auf jeden Fall kann ich jetzt Gedanken empfangen ohne denjenigen zu berühren. Zwar noch schwach aber immer hin… und vorausgesetzt, ich habe diese Gedanken schon einmal unter Berührung gelesen. Aber ich denke… ich hoffe, dass ich auch da noch einen größeren Spielraum bekomme.“, erklärte er und lächelte dabei aufrichtig.

Bella starrte ihn bewundernd an.

„Aber wann hast du ihn berührt… als ihr gekämpft habt oder?“

Er nickte und wurde dann plötzlich ganz still. Edward hatte seine Augen geschlossen und Bella beobachte ein ganzes Szenario an verschiedenen Ausdrücken, die über sein Gesicht huschten und irgendwie nicht so ganz zu ihm passten, es sah nicht richtig aus.

„Er ist wütend… sehr wütend. Er will Rache… er ist blind vor Wut, so sehr, dass er nicht einmal einen vernünftigen Gedanken erlangen kann.“, flüsterte er als er seine Augen wieder aufschlug.

„Was sollen wir machen?“, fragte Emma nun.

„Wie viele sind es?“, fragte Edward dazwischen.

„Alex, Avaria und Helia, der andere ist verschwunden.“, antwortete Sophia.

„Wir müssen uns aufteilen.“, entschied Dylan.

„Bist du verrückt, dass wir noch angreifbarer werden?“

Es herrschte kurzes Schweigen. Dann durchbrach Williams Stimme die Stille.

„Nein Emma, Dylan hat Recht, es ist unsere einzigste Möglichkeit. Sophia und ich werden versuchen sie auf zuhalten. Währenddessen werdet ihr weiter fahren, Sie wollen Bella und Edward… also müssen die beiden dort hin, wo sie ihren Geruch nicht so leicht finden können…“, überlegte William laut.

Es herrschte eine angespannte Stimmung.

„ …am Besten dort, wo viele andere Menschen sind.“, schlug Bella vor.

„Sie hat Recht! Emma und Dylan werden euch absetzen und weiter fahren, dann werden sie sich hoffentlich trennen, falls sie so weit kommen.“, erfasste William ihren Plan.

„Macht euch bereit.“, rief Sophia.

„Bella bleib ruhig... es wird alles wieder gut werden!“, flüsterte er und drehte wieder ihr Gesicht zu seinem.

Seine Lippen waren ihren so nah, dass sie seinen eisigen Atem auf ihrer Haut spüren konnte. Sein wilder Blick wurde sanfter liebevoller, während er ihren Lippen immer näher kam. Und wieder vergaß Bella ihre gesamte Angst, ihre Sorgen, alles löste sich in Luft auf.

Nur noch Edward zählte…

Doch bevor sich ihre Lippen berühren konnten ging ein harter Ruck durch den Wagen und er wurde aus dem Gleichgewicht gerissen.

Bellas erschrockener Schrei ging in dem Krach von knirschendem Metall, quietschenden Reifen und Williams lauten Anweisungen unter. Panisch drehte Bella ihren Kopf zum Fenster und starrte in eine wutzerfressene hasserfüllte Maske, die sie von draußen anstarrte. Edward riss Bella herum- wie auch immer er es anstellte, dass sie sich nicht dabei anschlug- und bedeckte ihren Körper schützend mit seinem eigenen.

William beschleunigte den Wagen noch einmal…

„Auf drei!“, brüllte William. Und schon waren William und Sophia aus dem fahrenden Wagen gesprungen und Emma und Dylan waren gleichzeitig verschwunden und tauchten völlig synchron auf Williams und Sophias ehemaligen Plätzen auf.

Hektisch blickte Bella aus der Heckscheibe und sah gerade noch wie sie auf einander losgingen.

„Ihnen wird nichts passieren.“, beruhigte Edward sie.

„Ist das alles nur wegen mir?“, fragte Bella und ging nicht auf seine Worte ein.

Edward antwortete nicht sondern starrte stur nach vorne. Vielleicht war das ja antwort genug.

Sie fuhren eine ganze Weile schweigsam, bis Emma in eine Ortschaft einbog die bald zu einer dicht besiedelten Großstadt wurde. Bella hatte schon vor Stunden vollkommen die Orientierung verloren. Und so wie Emma raste war ihr es auch unmöglich irgendein Ortsschild zu lesen.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Bella, ihre Nerven waren völlig am Ende und sie war hundemüde, aber sie versuchte, sich so gut wie möglich nichts anmerken zu lassen, sie wollte den anderen nicht noch mehr als nötig zur last fallen.

„Wir werden mit einem öffentlichen Verkehrsmittel weiter fahren. Und hoffen dass sie uns nicht finden.“, erklärte Edward ernst.

Als Bella aus dem Fenster blickte, konnte sie einen Hauptbahnhof erkennen, der trotz der fortgeschrittenen Stunde noch sehr gut besucht war.

Wo wollten denn all diese Leute um diese Uhrzeit noch hin?

„Also gut Edward ihr fahrt die nächste Stunde mit dem Zug und dann mit einem Bus über die Grenze, dort werden wir auf euch warten.“, meinte Dylan endgültig.

„Okay.“ Edward nickte mit starrem Blick, er war sehr angespannt.

„Passt auf euch auf…“, verabschiedete er sich.

„Ihr beiden auch. Wir sehen uns in Transsylvanien.“, meinte Emma hoffnungsvoll.

Dann stieg Bella aus und Edward folgte ihr, und schon war die schwarze Limousine mit durchdrehenden Reifen um die nächste Ecke gebogen.

Edward blickte sich aufmerksam um, ehe er Bellas Hand nahm und sie in das große hell erleuchtete Gebäude zog.

Er ging geradewegs auf einen Schalter zu, hinter dem ein mürrischer Beamter etwas in einen PC eintippte- einhacken währe wohl das passendere Wort.

Bella beachtete ihn nicht weiter sondern sah sich die umher laufenden hektischen Menschen an. Sie hetzten von einem Ort zum nächsten und wussten gar nicht, wie gut sie es hatten, wie glücklich sie sich schätzen konnten nicht solche Probleme zu haben. Bella war froh um das hektische Treiben, so war sie wenigstens etwas abgelenkt und war nicht immer zu von dieser bedrückenden Stille umgeben.

Als Edward zwei Tickets gelöst hatte, ging er weiter und blickte sich suchend um, er suchte wohl das richtige Gleis.

Bewundernd beobachtete sie ihn dabei. Er hatte heute schon so viel getan, obwohl er so schwer verletzt war und mindestens genau so erschöpft war, wie sie und dennoch meisterte er das hier alles mit Leichtigkeit.

Lächelnd erwiderte sie den Druck seiner Hand, die ihre immer noch umschlossen hielt. Zerstreut blickte er sie an und als er ihr Lächeln bemerkte lächelte er unsicher zurück.

Dann entdeckte er das Gleis und sie stiegen gerade noch rechtzeitig ein, ehe der Zug los fuhr. Einige der Fahrgäste blickten sie verwundert an. Da erst registrierte Bella, dass sie ja immer noch ihre Kostüme trugen. Aber was war so eine Nebensächlichkeit gegen ihre derzeitige Lage.

Und dennoch bemerkte Bella, welche Blicke die Leute Edward zuwarfen, eine Mischung aus Unsicherheit und unverhohlener Bewunderung, ihrem Freund…

Edward blieb vor einem verlassenen Abteil stehen und öffnete Bella die

Tür.

Sie setzte sich ans Fenster und lehnte ihren Kopf an Edwards steinharten eisigen Körper, als er sich neben sie setzte.

„Du solltest schlafen Bella. Solange du noch die Möglichkeit dazu hast.“, forderte Edward sie auf. Und Bella hätte sein Angebot nur zu gern angenommen, doch wieso sollte sie das Recht haben zu schlafen, während er wach bleiben musst, sich nicht ausruhen konnte und auch noch auf sie aufpassen musste.

„Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich jetzt schlafen kann?“, nuschelte sie entrüstet an seiner Brust.

Edward lachte leise und strich ihr zärtlich über ihre Haare.

„Weißt du eigentlich dass ich stolz auf dich bin? Was du heute alles ertragen hast…“ Seine Stimme versagte ihm.

Jetzt blickte Bella doch überrascht auf. Edward lächelte verlegen und wich ihrem Blick aus.

Sanft strich Bella mit ihren Fingerspitzen über sein Gesicht.

„Weißt du eigentlich, wie viel Angst ich hatte, dass ich dich verliere…“, flüsterte Bella, bewusst verwendete sie seine Worte.

Edward senkte seinen Blick und starrte Bellas verbundene Hände an. Er zog ihren Umhang enger um ihren Körper. Und küsste sie endlich.

Es war, als gäbe der Kuss ihr neue Kraft.

Sie war nicht allein… sie konnte sich auf Edward verlassen, ihm vertrauen. Er würde sie immer beschützen und mit seinem Leben verteidigen- auch wenn sie darauf gut verzichten konnte.

„Danke!“, wisperte sie.

„Wofür?“

„Für alles einfach…“ Dann richtete sie sich auf. „Leg dich hin!“

Doch Edward schüttelte nur seinen Kopf. „Ich muss auf uns aufpassen! Ich kann nicht schlafen.“

„Ich hab ja auch nicht gesagt, dass du schlafen sollst, du sollst dich nur ausruhen, denn im Moment, sieht es ja so aus, als wären wir in Sicherheit.“, ging sie gegen seinen Protest an.

„Das kann sich schnell ändern.“, erwiderte er.

„Ja genau deswegen solltest du dich jetzt etwas ausruhen, denn wie willst du uns denn beschützen, wenn du so fertig bist?“ Sie sah ihn bittend an.

„Ja Ma´am.“

Dann gab er endlich nach und legte sich auf die gepolsterte Bank und legte seinen Kopf wieder auf Bellas Schoß.

Bella lehnte ihren Kopf gegen das Fenster und betrachtete Edward. Er hatte seine Augen geschlossen. Bella fuhr vorsichtig über die dunkeln Schatten um seine Augen, er war immer noch viel zu blass, sogar zu blass für einen Vampir. Sie würde sich ihre Fragen für später aufheben, wenn es ihm wieder etwas besser ging. Sie musste das alles erst einmal alles selbst verdauen. Hoffentlich waren sie bald da, wo auch immer sie genau hin fuhren. Dann schlossen sich auch ihre Augen.
 

tbc

sry keine zeit für ens



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-03-25T00:20:21+00:00 25.03.2008 01:20
Wiedermal ein echt gutes Kapi......
Also irgendwie versteh ich Bella in manchen Sachen ja nich......
Ich hätte schon viel früher angefangen fragen zu stellen ich an ihrer Stelle hätte glaub ich gar nihc mehr aufhören können......
Besonders das mit diesem "V" über ihrem Herzen und diese komischen Kräfte die sie jetzt hat.......
aber naja.......
Vielleicht macht sie das ja im nächsten Kapi endlich....
Hoffe es geht bald weiter......freu mich schon......
Bitte bald weiter schreiben....
LG NiCi
Von:  Raviel
2008-03-24T20:48:20+00:00 24.03.2008 21:48
na, ob das so ne ruhige fahrt werden wird...bezweifle ich ja. aber wie immer sehr gut geschrieben udn noch besser ausgedacht. ich liebe diese story! gruß, bis zum nächsten mal
ravi
Von:  RegenbogenMonster
2008-03-24T16:14:39+00:00 24.03.2008 17:14
bin mal gespannt wie's weitergeht ubd ob die fahrt so sicher bleiben wird^^
mach bitte so schnell es geht weiter!

byebye dat killer
Von:  sunshinekate1987
2008-03-24T13:03:49+00:00 24.03.2008 14:03
das war ja wieder richtig gut, und ich hoffe das das ganze sich bald auflöst.
Von: abgemeldet
2008-03-24T09:21:57+00:00 24.03.2008 10:21
wieder ein klasse kapi...
ich hoffe mal, das sie in dem zug sicher sind...
und bald nach transilvanien kommen!
bin ja mal gespannt was sie da machen...
lg katja


Zurück