Find your light again von abgemeldet (Folge deinen Träumen, es gibt nichts was du nicht tun kannst!) ================================================================================ Kapitel 14: Spieleabend ----------------------- „Marron. Marron, wo bist du?“ Überdreht kam Miyako in ihr gemeinsames Schlafzimmer gerannt. Sie hatte sich sehr für Yamato herausgeputzt, obwohl er nur zu einem Spieleabend kam. Marron jedoch hatte das Gefühl, dass ihre Beziehung in eine entscheidende und intensive Phase ging und deshalb gab sie ihrer Freundin nur Pluspunkte. Da Miyako die Haare meist offen trug, sah sie mit hochgesteckten Haaren ungewöhnlich und sehr erwachsen aus. Das es ihr stand konnte Marron jedoch nicht abstreiten. Um aber nicht zu auffällig gekleidet zu sein, trug sie zwar eins schöne rote Bluse, die mit ihrer violetten Haarfarbe harmonierte, aber nur eine lässige Bluejeans um dem ganzen einen runden Abschluß zu geben. Marron hatte sich dagegen aber keine Mühe gegeben. Für sie stand eher ein lässiger Abend bevor. Das zumindest versuchte sie sich die ganze Zeit einzureden. Marron hatte Miyako ein Teil von Chiakis nächtlicher Gefühlsäußerung erzählt und Marron sah noch immer Miyakos verwirrten und überraschten Gesichtsausdruck vor sich. Miyako konnte genauso wenig damit anfangen wie Marron selbst. „Am Liebsten würde ich sagen, dass gehört zu Chiakis Masche, aber so etwas habe ich noch nie erlebt.“, hatte Miyako heute Morgen am Frühstückstisch gesagt, kurz nachdem Marron sich endlich überwunden und ihrer Freundin ihr Herz ausgeschüttet hatte. „Mein Problem ist eigentlich, dass alles in mir mich vor diesem Typen warnt. Und trotzdem habe ich da gestern gestanden und ich konnte ihn nicht zurückweisen. Ich kann es einfach nicht.“ Noch immer überfordert mit der Situation drehte Marron ihren Kaffeebecher in ihrer Hand, obwohl er bereits eine ganze Weile leer war. Tröstend legte Miyako eine Hand auf Marrons verkrampfte Faust. „Du weißt, wie ich zu Chiaki stehe. Mich stört viel an ihm und er hat auch in Bezug auf dich sich schon so einige Faux-pas’ geleistet. Aber es wäre falsch, dieses Verhalten als unehrlich oder ähnliches abzustempeln. Ich kann dir leider nicht viel raten….“ Miyako seufzte schwer, „Du solltest einfach entscheiden, ob du ihn von vorne herein abweist, oder ob du das Alles einfach auf dich zukommen lässt.“ Diese Worte spukten nun schon den ganzen Tag in Marrons Kopf herum. Sie würde ihn nicht abweisen, aber sie würde Chiaki auch keinen Grund geben, sich ihr zu nähern. Deshalb hatte sie sich nur in eine lässige Trainingshose und ein buntes T-Shirt gezwängt mit der Aufschrift „Think twice!“. Ihre Haare waren locker zurückgebunden. Zwischen ihr und Chiaki konnte es nicht mehr als Freundschaft geben. Und selbst das konnte nur schwierig sein, nachdem was alles zwischen ihnen vorgefallen war. In dem Punkt wollte Marron sich nichts vormachen. Sie wäre dumm und naiv, wenn sie Chiaki sein Gerede glauben würde, ohne daran zu zweifeln. Und doch hatte er sie gestern erreicht. Schon die Nacht zuvor hatte sie sich gefragt, warum er so einfach Zugang bei ihr gefunden hatte. Vielleicht, weil sie sich nichts mehr auf dieser Welt wünschte als Zuneigung und so zu sein wie andere junge Mädchen. Zwei Stunden später lief Miyako zur Höchstform auf. Was ein gemütlicher Abend hätte werden sollen, verwandelte sich zu einer reinen Kuschelsession. Überall standen Kerzen und die Lampen waren abgedunkelt. Doch nach einigen Diskussionen hatte sich Miyako überreden lassen, dem Ganzen einen weniger romantisch angehauchten Touch zu geben, nachdem Marron gedroht hatte nicht an dem Abend teilzunehmen. Doch ganz alleine wollte Miyako auch nicht mit Yamato bleiben. Zum ersten Mal sah Marron ihre Freundin, die starke Miyako, vollkommen aufgelöst. Harte Schale, weicher Kern, dachte Marron sich und machte sich schon einmal mit einer Tüte Chips auf der Couch bequem. Punkt halb 9 klingelte es an der Tür und plötzlich war Miyko vollkommen ruhig. Marron verfolgte gebannt das Schauspiel, während sie Chips knabberte und lachte sich ein wenig ins Fäustchen. Ob Miyako wusste, welche Wirkung sie hatte, wenn sie sich unbeobachtet fühlte? Der Abend wurde trotz Miyakos Nervosität lustig. Auch Yamato hatte sich auf seine Art herausgeputzt, während Chiaki eher leger auftauchte. Und trotzdem sah er sexy aus. Er trug ein blaues Hemd, dessen oberen zwei Knöpfe offen waren, und eine Jeans und warf sich sofort neben Marron auf die Couch um ebenfalls von den Chips zu naschen, während Miyako und Yamato sich begrüßten. „Ich glaube wir sind heute nur so eine Art Ausrede.“ Chiaki beobachtete Yamato und grinste Marron an. Marron schluckte schwer und nickte. Sie dankte Gott, dass sie den Mund voll hatte, denn sie wusste nicht was sie antworten sollte. Nicht nur, dass Chiakis Anwesenheit sie verwirrte, seine lässige Art irritierte sie auch maßlos. Wie konnte er nur so ruhig und selbstbewusst auftreten? Gleichzeitig schalt Marron sich eine dumme Gans. Das war doch das, was dieser Kerl am Besten konnte. Chiaki würde ihr immer ein Stück voraus sein. Jetzt war es an ihr zu entscheiden, ob sie sich dem Ganzen einfach hingeben sollte, oder wie immer davonrannte. Es gab so viele Menschen, die einfacher als Chiaki waren, wieso spielte sie dann mit dem Feuer? Wollte sie sich vielleicht selbst etwas beweisen? Um ihre Dämonen zu besiegen? Marron schüttelte diesen Gedanken ab. Das war Schwachsinn, sie durfte sich nicht zu solchen Gefühlen verleiten lassen. Restzweifel aber blieben. Der Abend verlief lustig und war entspannter als Marron gedacht hatte. Nachdem sie zunächst doch ein wenig durcheinander gewesen war, hatte die gute Stimmung sie doch bald eingeholt. Chiaki gab ich den ganzen Abend als guter Kumpel und Marron hatte, nach einigen Anlaufschwierigkeiten, großen Spaß damit. Sie kamen sich auf eine Weise näher, die ungezwungener nicht hätte sein können. Was Marron aber umso mehr das Herz erwärmte war, wie Yamato und Miyako miteinander umgangen. Je länger der Abend wurde, umso lockerer gingen die Beiden miteinander um. Sie versteckten ihre Gefühle nicht mehr hinter einer Fassade, sondern zeigten ihre Zuneigung offen. Hier und dort neckte der sonst so schüchterne Yamato Miyako und hin wieder rang sich auch einer von ihnen dazu durch, den anderen sanft zu küssen. Marron schwoll das Herz über, da sie erleben durfte, wie zwei Menschen zärtlich zueinander waren. Es war nicht so, dass sie blind durch die Welt lief. Sie wusste, dass Menschen die Liebe brauchten wie die Luft zu atmen. Das Jeder nach jemanden oder etwas suchte, das ihm Zuneigung entgegenbrachte. Fand man nicht den richtigen Mensch, suchte man die Liebe in einer engen Freundschaft oder eine Art Verbindung zu einem Tier. Marron wusste es. Und doch hatte sie nie so etwas in ihrer Umgebung erleben dürfen. Ja, Ashitaka war freundlich zu ihr gewesen, aber war das wirklich eine Art der Liebe gewesen? An die Liebe ihrer Eltern konnte Marron sich kaum noch erinnern. Zu sehr hatten die Schläge ihres Onkels alles verzerrt und verwischt. Liebe war etwas surreales geworden. Während Marron kaum die Augen von dem Pärchen nehmen konnte, war es mit Chiaki nicht anders. Er sah nur Marron. Zunächst hatte er sich betont kollegial verhalten und hatte bemerkt, dass Marron sich bald entspannte. Als er sich vor einigen Minuten dann zu ihr umgedreht hatte, bemerkte er, dass sie fast schon weggetreten war. Ihr Augen hatten einen unbeschreiblichen Glanz und doch schien ihr Blick in weiter Ferne. Fast hätte er gedacht, er würde Tränen und eine gewisse Melancholie in ihren Augen erkennen, doch er wollte sich nicht darauf versteifen. Und doch. Marron war anders. Irgendetwas beschäftigte sie immerzu, selbst wenn sie nicht darüber nachdachte, abgelenkt war. Die Frage war nur, was sie mit sich rum trug und ob er es jemals erfahren würde. War er es überhaupt wert? Würde er es jemals wert sein? Sorry ein wenig kurz, vor allem nachdem ihr so lange gewartet habt! Aber ich möchte nicht zu viel in ein Kapii packen und dann verliert alles seinen Charakter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)