Als ich lächelte von Lichtsonett ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Ein Licht? Woher kommt es? Ich kann es sehen, doch komme ich nicht an es heran. Was ist das für eine Wärme, die mich plötzlich durchströmt? Ein Gefühl der Erleichterung und Glückseligkeit fließt plötzlich durch meinen Körper hindurch. So etwas habe ich noch nie erlebt, ich kenne es nicht. Dieses Licht dort zieht mich wie durch ein unsichtbares Band zu sich heran, doch ich versuche mich zu wehren. Irgendetwas sagt mir, dass ich ihm nicht folgen soll. Noch nicht. Doch was ist das? Ich sehe plötzlich statt dem Licht Bilder aus dem Leben eines jungen Mannes, die sich vor meinen Augen abspielen. Ich sehe genauer hin und stutze auf einmal. Der Mann auf dem Bild - bin ich. Aber wieso sehe ich mich auf einmal selbst? Ist das hier vielleicht ein Traum, aus dem ich nur erwachen kann, indem ich mir in den Arm kneife? Dem sei so getan, doch es tut sich nichts. Noch immer betrachte ich mich selbst, nicht wie durch einen Spiegel; ich sehe hunderte, nein, tausende von Bildern vor mir. Eine Szene nach der anderen spielt sich ab. Man sieht andere Umgebungen, andere Menschen und unterschiedliche Jahreszeiten, doch eines darauf ändert sich nicht- ich. Kein anderer Gesichtsausdruck, keine andere Haltung, keine neuen Kleider. So langsam fange ich an zu verstehen. Ich betrachte die nächste Szene sehr genau und Erinnerungen schießen mir durch den Kopf. Wie blinde Schlangen kriechen sie orientierungslos durch mein Gedächtnis und wollen nicht zur Ruhe kommen. Ich schließe die Augen und atme tief ein und aus. Da ist es wieder: das Gefühl des Glücks und Wohlbefindens. Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich vor mir das Bild eines regnerischen Tages, auf dem Menschen mit Regenschirmen in den Händen zügig voranschreiten oder andere, die keinen Schutz haben, versuchen, so schnell wie möglich davor zu flüchten. Nur ich stehe ungerührt da- ohne Regenschirm und ohne Kappe, ja nicht einmal eine Jacke habe ich an- und betrachte das Geschehen um mich herum. In diesem Moment stocke ich, denn die wirren Erinnerungen scheinen endlich an einen Punkt angekommen zu sein, an dem sie eine feste Form annehmen und mir erlauben, sie ein weiteres mal zu ,,erleben”. Doch hat es eine spezielle Bedeutung, dass mir gerade bei diesem Bild jene Gedanken wieder hochkommen? Vielleicht, weil ich diesem Tag eine besondere Ehre zuschreibe und ich mir geschworen habe, ihn nie zu vergessen. Vielleicht, weil dieser Tag, regenerisch wie er war, mein Leben wie mit morgendlichem Sonnenlicht bestrahlte? Vielleicht, weil dieser Tag mein Leben veränderte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)