Harry Potter und das Medaillon der Vampire von Altron (Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix") ================================================================================ Epilog: Die Farben des Regenbogens ---------------------------------- So ihr lieben, und hier noch der Epilog. Wenn alles schon gesagt ist Wenn nichts mehr übrig bleibt Dann schließe ich die Augen und erzähle mir von dir Vom Himmel und von allen Engeln Und von deiner Menschlichkeit Ich spreche von der Macht der Liebe und von mehr *** Die Farben des Regenbogens ***** Hermine ***** Die Nacht war wieder hereingebrochen und es lag eine erdrückende Stille in der Luft. Es war noch keine zwei Tage her, seit Harry den dunklen Lord, oder der dunkle Lord Harry getötet hatte. Doch was spielte das für eine Rolle, beide waren tot. Der Tagesprophet brachte eine Schlagzeile nach der anderen und sprach in Harrys Fall von einem Märtyrertod, als wäre es eine Selbstverständlichkeit für den Auserwählten im Kampf gegen das Böse zu sterben. Die Zaubererwelt feierte Voldemorts Tod und einmal mehr hatte das Ministerium alle Hände zu tun, einige Ausschweifungen unwillkürlicher Magie vor der Muggelwelt geheim zu halten. Hermine las alle Artikel, die sie darüber in verschiedenen Zeitungen fand, doch konnte sie sich von der allgemeinen Freude der Zaubererwelt nicht anstecken lassen. Zu tief saß der Schock zwei ihrer besten Freunde im Kampf verloren zu haben. Sie hatte noch immer unerträgliche Schmerzen bei jeder Bewegung, die sie ausführte. Das Ritual hatte stark an ihren Kräften gezehrt und kein Zaubertrank, den Mrs. Weasley zubereitete, konnte daran etwas ändern. Es würde noch eine Weile dauern, bis alle Nachwirkungen verschwunden waren, aber sie war optimistisch genug, dass es besser werden würde. Schon einen Tag nach dem Kampf hatte sie sich ein Buch über Kleptorus-Rituale ausgeliehen, um all das zu verstehen, was mit ihr, den anderen Geiseln und Simon geschehen war. Es war eine willkommene Ablenkung von dem Schmerz, der seelisch und körperlich auf ihr lastete. Hermine fand heraus, dass sie und die anderen während des Rituals als eine Art Puffer oder Umkehrer der Magie wirkten. Doch, wie genau Voldemort die weiße Macht der Steine umgekehrt hatte, konnte Hermine nicht herausfinden. Sie erinnerte sich nur daran, dass sie die unglaublich starke, dunkle Macht, die von der Lichtung ausging und einen eisernen, kaum zu brechenden Bann um das Pentagon legte, in jeder Faser ihres Körpers gespürt hatte. Auf ihrem Körper hatte ein schwerer Druck gelastet, als die beiden so unterschiedlichen Arten von Magie in ihr aufeinander trafen und ihre Seele beinahe zerrissen hatten Voldemort hatte nichts dem Zufall überlassen, auch die erst scheinbar willkürliche Wahl der Geiseln gab im Nachhinein einen Sinn. Es schien kein Zufall, dass ausgerechnet Hermine, als Simons Freundin und Terry Boot, als Simons Halbbruder dafür herhalten mussten. Hermines Steinsäule verkörperte die Liebe, Terrys Stein die Treue, Owens Stein die Güte, der von Sally-Ann die Unschuld und Pavartis Steinsäule die Gerechtigkeit. Dem gegenüber verkörperten die vier Todesser und der Lord die Eigenschaften Schuld, Hass, Neid, Verrat und Intrige. Alles in Allem war die daraus resultierende Macht, die in dem Ritual in Simon wütete, stärker und grausamer als alles, was die weiße oder schwarze Magie alleine zustande gebracht hätte. Hermine hatte keinen Zweifel daran, dass Voldemort durch das Ritual um ein vielfaches mächtiger geworden wäre, dass er Harry ohne Wimpernzucken hätte töten können. Hermine drängte die Gedanken an das Ritual und die schmerzlichen Erinnerungen an Simon von sich und legte den Tagespropheten, dem sie gerade sowieso keine Beachtung schenkte, beiseite. Es war spät, der Mond stand hoch am Himmel und sein sanftes Licht schien durch das Fenster. Vage nahm Hermine Schritte wahr. Im Grimmauldplatz wurde kaum noch gesprochen, denn jeder schien alleine gegen die Trauer anzukämpfen und doch wenn man jemanden brauchte, war man nicht alleine. "Hermine?", Mrs. Weasley schob vorsichtig die Tür auf und lugte durch den Türspalt in das dunkle Zimmer, "Professor Dumbledore ist gerade gekommen. Er möchte mit uns sprechen." Hermine nickte schwach und erhob sich so langsam wie möglich, um die Schmerzen in Schach zu halten. Der Schulleiter hatte sich seit dem Kampf nicht mehr blicken lassen. Er war zu sehr mit dem Ministerium beschäftigt und natürlich mussten in Hogwarts noch einige Dinge geregelt werden. Das Schuljahr wurde aufgrund der aktuellen Vorkommnisse früher beendet und die Schüler waren schon am heutigen Tag nach Hause zu ihren Familien geschickt worden. In der Hoffnung, dass Dumbledore etwas mehr über die mysteriösen Umstände von Voldemorts Tod wusste, betrat sie die sanft mit Kerzen erleuchtete Küche, wo bereits Lupin, Fred, George und Ron saßen. Mr. Weasley machte sich derweil mit einem ungeschickten Zauber die Mühe genügend Gläser auf den Tisch schweben zu lassen, wobei die Hälfte am Boden zu Bruch ging. Hermine hob, ohne darüber nachzudenken, ihren Zauberstab, reparierte die Gläser und stellte sie geschickt auf dem Tisch ab. "Danke Hermine, … Haushaltszauber, waren leider noch nie meine Stärke", murmelte Mr. Weasley und bot Hermine einen Stuhl an. Mrs. Weasley kam kurz darauf mit Ginny hinzu. Ginny war kreidebleich und zitterte am ganzen Körper. Sie hatte sich, seit sie von Harrys Tod erfahren hatte, zurückgezogen und mit niemanden mehr gesprochen. Sie wollte nichts mehr essen, nichts trinken und starrte immerzu gegen die Wand vor ihrem Bett. Kein Aufmunterungszauber oder Trank hatte helfen können oder war nach wenigen Minuten aufgrund ihres desolaten Zustandes wieder unwirksam geworden. Dumbledore füllte mit einem Schwenker seines Zauberstabs die Gläser mit golden schimmerndem Met. Der Schulleiter wirkte angespannt und murmelte undeutlich etwas von: "Ich hätte es wissen müssen." "Albus, keiner muss sich hier die Schuld an Harrys Tod geben", wisperte Mrs. Weasley, "Er hat sich freiwillig dem Kampf gestellt und … und…" Mrs. Weasleys weitere Worte gingen in ihrem Schluchzen unter. Sie nestelte an ihrem Rock, wo sie aus einer ihrer unzähligen Taschen ein grellgelbes Taschentuch hervorzog und sich die Tränen damit abwischte. "Das ist es auch nicht", wehrte Dumbledore ab, "Es ist die Prophezeiung; Ich hatte immer gehofft sie falsch zu deuten, doch innerlich wusste ich die ganzen Jahre über, das Harry und Voldemort zu eng miteinander verbunden waren, um nicht auch gemeinsam zu sterben." Alle Anwesenden starrten den Schulleiter unverständlich und mit fragenden Blicken an. Dumbledore seufzte, nahm einen kleinen Schluck aus seinem Glas und setzte dann wieder an. "Die Prophezeiung besagt, dass Harry derjenige ist, der in der Lage wäre, Voldemort zu besiegen. Im genauen Wortlaut heißt es: Und der eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben während der andere überlebt." Es trat ein kurzes Schweigen ein. Hermine dachte angestrengt über den Satz nach, doch sie wollte keine genauen Schlüsse daraus ziehen, spürte aber einen eisigen Schauer den Rücken hinunterlaufen. "Der erste Schluss den man daraus ziehen kann ist, dass entweder Harry Voldemort tötet; …oder umgekehrt, Voldemort Harry." Der Schulleiter seufzte und Hermine hatte erstmals den Eindruck einen ziemlich alten Mann vor sich zu haben. "doch ich habe nie dem zweiten Teil des Satzes große Bedeutung beigemessen, obwohl ich im Hinterkopf immer wusste, was er bedeutet… ‚denn keiner kann leben, während der andere überlebt.'" Dumbledore machte eine weitere Pause und schwenkte Gedankenverloren sein Glas. "Jetzt da alles vorbei ist, gewinnt dieser Satz an Bedeutung, denn es erscheint offensichtlich, dass beide sterben mussten. … Schon als Voldemort das erste Mal versucht hatte Harry zu töten, hatte er nicht nur die Narbe als offensichtliches Mal hinterlassen, sondern er übertrug zeitgleich ungewollt eine Reihe Fähigkeiten an den Jungen. So kam es das Harry Parsel sprach und recht bewandert in Legilimentik und Okklumentik war. Ebenso spürte Harry durch seine Narbe, wenn Voldemort in der Nähe war, etwas plante oder besonderen Gefühlsschwankungen ausgesetzt war. Harry starb nicht durch den Todesfluch, weil dieser an Harry abprallte, Voldemort jedoch verlor seinen Körper. Jahre später, am Ende des trimagischen Turniers, gelang es dem Lord seinen Körper Mithilfe von Harrys Blut wiederzuerlangen. Voldemort erlangte dabei jene Kraft, die Harry von seiner Mutter geerbt hatte, den Schutz ihrer Liebe. Er konnte diese zwar nicht nutzen, oder sie gegen Harry einsetzten, doch sie wurden sich erneut ähnlicher. Sie waren ab dem Moment wieder völlig gleichwertige Gegner und der Priori Incantatem offenbarte ihnen, was ich schon lange vorher wusste, nämlich, dass Harry und Voldemort im Besitz von verschwisterten Zauberstäben waren. Beide sehr mächtig, beide, aus der gleichen Basis hergestellt." Dumbledore machte eine kurze Pause, nahm noch einen Schluck Met, um die Lippen zu befeuchten. Hermine wusste nicht, ob Dumbledore ihnen die ganze Geschichte erzählen wollte, vieles davon wusste sie bereits, oder ob der Schulleiter nicht einfach laut dachte, um die versammelte Gruppe an seinem Gedankengang und Erklärungsversuchen teilhaben lassen wollte. "Durch die Unterstützung von Mr. Lestrange lernte Harry seine Okklumentik und Legilimentik zu beherrschen. Harry wusste, wie gefährlich es war einem anderen Legilimentiker in die Gedanken zu schauen, und letztendlich kam es zu diesem Unfall, in dem Harry in Voldemorts Gedanken gefangen wurde. Doch Voldemort war nicht in der Lage Harry zu vernichten und Harry konnte noch immer, wenn auch nicht vollständig, er selbst sein. Am Ende hat Harry gelernt, die Beeinflussung des dunklen Lords zu kontrollieren und sich zum Teil dagegen auflehnen können. Allerdings hätte man sie, durch das gleichstarke Kräfteverhältnis, nie trennen können … Und … Ich vermute, dass mit der Zeit Harry und Voldemort sich immer ähnlicher geworden wären. Harry hätte gelernt den dunklen Lord im gleichen Maße zu beeinflussen, wie es umgekehrt schon der Fall gewesen war, was dazu geführt hätte, dass sie letztendlich zu einem Geist in zwei Körpern verschmolzen wären, der aber weder Harry noch Voldemort gewesen sei. … Aber das sind zum Glück nur Spekulationen." Es entstand ein eisernes Schweigen. Mrs. Weasley schniefte noch immer in ihr grellgelbes Taschentuch, welches inzwischen durchnässt war. Ginny starrte geistesabwesend auf die Tischkante und Hermine selbst fühlte sich wie betäubt. Irgendwie ergaben Dumbledores Wort Sinn, doch tröstend waren sie nicht. "Weiß man inzwischen wie Harry es geschafft hat, V - Vol… Du-Weißt-Schon-Wen zu töten?", fragte Lupin leise Bedacht, um das Schweigen zu brechen, " Ich meine, es gibt nach wie vor wilde Spekulationen in den Zeitungen, eine unwahrscheinlicher als die andere." Der Schulleiter schüttelte mit dem Kopf. "Fakt ist, dass Harry von Voldemort mit einem Avada Kedavra getötet wurde. Ich hatte zu dem Zeitpunkt leider ein kleineres Duell mit einigen Todessern am Rande der Lichtung, so dass ich Harrys Tod nicht beobachten konnte, doch jeder bemerkte die plötzliche Dunkelheit, als der Priori Incantatem unterbrochen wurde. Als ich die Lichtung betrat, lag Voldemort bereits im Sterben. Er war unfähig noch irgendetwas zu tun und sein Augenlicht brach, als ich ihn erreichte. Ich spürte lediglich einen eisigen Wind, der über die Lichtung fegte und schließlich abbrach. Ich vermute, dass Harry ihn, wie auch immer, mit in das Reich der Toten genommen hat. Voldemorts Körper fiel Augenblicke später in sich zusammen und ich denke es gibt keinen Zweifel an der Endgültigkeit seines Todes. Voldemorts Überreste wurden kurz untersucht und letztendlich noch auf der Lichtung verbrannt. Harrys Leiche liegt noch immer im Ministerium, aber ich nehme an sie werden sie morgen noch freigeben, damit wir ihn in Godrics Hollow an der Seite seiner Eltern beerdigen können." Hermine lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Sie würden nie wieder mit ihm reden können und wahrscheinlich nie erfahren, wie er es geschafft hatte, Voldemort zu töten, diese Worte von Dumbledore schienen so endgültig. Heiße Tränen liefen über ihre Wange und einige Momente später spürte sie, wie Ron sie zu sich in seine Arme zog. Sie vergrub ihr Gesicht in seiner dunkelblauen Robe und ließ ihren Tränen freien Lauf. *** Dumbledore war kurz nachdem sie alle ihre Gläser auf Harry und Simon gehoben hatten, um auf die einzigen Opfer, die der Kampf gefordert hatte zu trinken, gegangen. Hermine spürte wieder den Kloß im Hals, als die Sprache auf Simon gekommen war. Sein Tod war ihr sehr nahe gegangen und sein Ende hätte grausamer nicht sein können. Der Gedanke, dass es ihr nun nicht vergönnt war, gemeinsam mit ihm alt zu werden quälte sie, aber insgeheim wusste sie, dass sein Tod für ihn eine Erlösung gewesen war. Zu oft hatte er unter seinem Vampirdasein gelitten. Er durfte sie nicht lieben, wenn er nicht zu einer Gefahr für sie werden wollte und wie oft hatte er seinen Blutdurst unterdrücken müssen, um zu verhindern, dass sie wie er wurde? Seine stetige Angst war, dass er eines Tages aufhörte "menschlich" zu sein, dass er sich mit dem Monster, welches in ihm steckte, arrangierte und sich damit anfreundete Menschen zu töten, um sein eigenes Leben zu erhalten. Simon hatte bis zu seinem Tod seine Menschlichkeit bewahrt und nach jedem Mord Höllenqualen erlitten, weil er sein Gewissen nicht beruhigen konnte, doch wussten alle, dass dies nicht immer so geblieben wäre. Er hatte sich für Hermine geopfert, sie versucht zu retten und im letzten Moment um Hilfe gefleht, damit das Kleptorus-Ritual unterbrochen wurde und Harry nicht dem sicheren Tod überließ. Hermine versuchte einmal mehr sich selbst zu trösten, indem sie sich sagte, dass es wohl das Beste war, was ihm passieren konnte und die Art, wie Simon gestorben war, für einen Vampir sicher die schmerzloseste aller möglichen Todesursachen gewesen war. Er war sofort tot gewesen. Seine Asche war jetzt in alle Winde verweht und nicht einmal ein Grab würde es geben, an dem sie ihre Trauer loswerden konnte. Ihr blieb nur der tröstliche Gedanke, dass ihr Simon in guter Erinnerung bleiben konnte und wollte sich nicht ausmalen was geschehen wäre, wenn der Vampir in ihm die Oberhand gewonnen hätte. Hermine zitterte am ganzen Körper, als Ron sie anstieß und sie aus ihren Gedanken riss. Sein Gesicht wirkte besorgt, aber er versuchte seinen Kummer zu überspielen und ein misslungenes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Keiner brauchte ein Wort zu sagen, dafür kannten sie sich zu lange und zu gut. Hermine versuchte ebenfalls ein Lächeln, wandte dann aber den Blick von ihm ab und versuchte angestrengt Fred und George zu beobachten, die eines der Gläser verhexten, dass es sich immer wieder von selbst auffüllte, doch was im Glas, erschien war eine klebrige milchige Masse. *** Hermine trug ein schlichtes schwarzes Kleid, als sie zwei Tage nach Dumbledores Besuch in Begleitung der gesamten Weasleyfamilie nach Godrics Hollow apparierte. Der Friedhof auf dem man Harry beisetzen wollte, lag abseits des kleinen Ortes, der von der Sonne in einem phantastischen Licht erstrahlte. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Die Luft war warm, aber nicht drückend, die Vögel zwitscherten und führten einen Hochzeitstanz um die Baumwipfel auf. Hermine ließ ihren Blick über den kleinen beschaulichen Friedhof schweifen und folgte den Weasleys zu einer größeren Ansammlung von Zauberern, die um das ausgehobene Grab am Rande des Friedhofs standen. Die Zeitungen hatten die Beerdigung nicht angekündigt, so dass nur geladene Gäste vor Ort waren. Hermine erkannte eine Reihe Schüler aus der DA und nahezu der gesamte Orden des Phönix hatte sich hier versammelt. Am Rande abseits der Zauberer erkannte sie drei Personen, die zwar schwarz gekleidet waren, aber es nicht wagten näher, an das Grab und die davor stehende Menschenmenge heranzukommen. Sie wusste, dass es sich bei den drei Personen um Harrys einzig noch lebende Verwandte handelte. Ihre Gesichter waren schwer zu deuten. Grimmig betrachteten sie das ausgehobene Grab und den weißen Sarg, der einige Meter davor aufgebahrt war. Hermine vermutete, dass sie nicht wirklich freiwillig gekommen waren, um ihrem Neffen die letzte Ehre zu erteilen und sicher froh waren, wenn ihre Anwesenheitspflicht alsbald zu Ende war. Hermine blieb mit Ginny und Ron ebenfalls abseits der Menschenansammlung stehen. Die Rede von Dumbledore war daher kaum zu verstehen und die Versuche zu lauschen wurden jäh unterbrochen, als Hagrid vor ihnen anfing ein riesiges grün rot kariertes Taschentuch nass zu heulen. Die Rede war nun beendet und Lupin, Tonks und Mr. Weasley traten aus der Menge hervor. Vielleicht hatte Hermine erwartet, dass diese, wie die Muggel den Sarg zu dem Grab tragen würden, doch sie richteten ihre Zauberstäbe auf den weißen Sarg, der wie auf einem Regenbogen getragen ein Stück vom Boden empor gehoben wurde und sanft über einen Strom aus rot, gelb, grün, lila und blauen Licht langsam in das Grab hinab geleitet wurde. Der Regenbogen erhob sich im Anschluss hoch über den Friedhof, während Dumbledore mit einem Zauber, die Erde auf den Sarg fallen ließ und dabei noch einige tröstende Worte an die Anwesenden Zauberer und Hexen richtete. Der Regenbogen verblasste nur langsam und schließlich bewegte sich die Menschenmenge in einer geordneten Schlange an dem Grab vorbei. Hermine, Ron und Ginny, die die ganze Zeit über geweint hatte, schlossen sich ihnen an. Allmählich näherten sie sich dem Grab und Hermine erkannte wie einige der Zauberer stehen blieben, ihren Zauberstab auf das Stückchen Erde richteten und verschiedene Blumen auf das Grab pflanzten. Und auch Hermine blieb einen Augenblick starr stehen, als sie das frische Grab erreichte. Sie betrachtete den marmornen Grabstein, auf dem die verblassten Namen von Harrys Eltern standen und nun mit goldener Schrift auch Harrys Name eingraviert war, dann zog sie zögernd ihren Zauberstab aus der Tasche. Ihr Blick war von ihren Tränen verschwommen und doch schaffte sie es einige Lilien auf dem Grab wachsen zu lassen, bevor sie Ginny den Vortritt gab. Harrys Freundin weinte bitterlich, als sie am Rand in die Knie ging. Unschlüssig betrachtete Hermine ihre Freundin und kniete schließlich neben ihr nieder. Sie wünschte sich tröstliche Worte zu finden, doch sie wusste nicht, was sie sagen sollte, sondern ließ ein Taschentuch aus dem Nichts erscheinen und gab es ihr. Ginny wischte sich die Augen trocken und noch immer schluchzend zog auch sie ihren Zauberstab. Die Rosen, die ihrem Zauberstab entwichen, leuchteten in allen Farben, wie zuvor der Regenbogen und das Grün schlängelte sich an dem weißen Grabstein empor. Hermine staunte nicht schlecht, lächelte Ginny zu und zog sie sanft wieder auf die Beine, um sich der großen Runde der Zauberer und Hexen anzuschließen, die sich unweit des Grabes versammelt hatten. Jemand drückte ihnen ein Glas in die Hand, in dem sich eine sanft schimmernde, grüne Flüssigkeit befand. Hermine nahm ihres geistesabwesend entgegen und erst als sich der Kreis schloss und alle mit einem Glas ausgestattet waren, erhob Dumbledore sein Glas und murmelte: "Auf Harry Potter." Die übrigen Gäste taten es ihm gleich und vorsichtig nippte Hermine an ihrem Glas. Es schmeckt unerklärlich süß, nach Himbeeren und Schokolade und sie konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen, als sie dieses Getränk als Simons Verwirrungstrank identifizierte. ********** THE END ********** So, fertig hochgeladen. Ich habe keine Ahnung wie es mit Linksetzung aussieht, daher lasse ich das hier mal. Es gibt eine Seite, wo diese Geschicht mit Bildern hochgeladen wurde. Wer interesse hat, sollte sich bei mir per Mail AltronSL@gmx.de melden ^^ (Betreff: MdV)... Bei Ens kann es ewig dauern bis ihr antwort bekommt... das vernachlässige ich immer:-( Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)