Harry Potter und das Medaillon der Vampire von Altron (Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix") ================================================================================ Kapitel 15: Sorgenfalten und Geheimnisse ---------------------------------------- Hallo devillady: ist ja nicht so schlimm. Nun deine Hoffnung/Sorge ist nicht ganz unberechtigt und du wirst sehen, wie es mit Draco weitergeht, aber lies besser selbst ^^ Sorgenfalten und Geheimnisse Madame Pomfrey hatte bereits geschlafen und stellte, wie gewöhnlich, kaum Fragen. Sie legte eine getränkte Kompresse auf die Wunde und verband Harrys Bein sorgfältig, bevor sie ihn ins Bett schickte. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Zu sehr war Harry in Gedanken damit beschäftigt, wie er Dumbledore erklären sollte, was vorgefallen war und warum er ihm nichts von dem Brief erzählt hatte, um all dies zu verhindern. Es war dunkel im Krankenflügel und Harry vermochte nicht zu sagen, wie lange er in seine Gedanken vertieft im Bett gelegen hatte. Dumbledore müsste längst wieder zurück sein, dachte er sich und schließlich zog er seinen Zauberstab aus der Tasche und machte Licht. Aus seiner Robe, die neben dem Bett auf dem Stuhl lag, zog der Junge die Karte der Rumtreiber hervor und betrachtete sie. Dumbledores Büro war leer, genauso wie der Gang vor dem Wasserspeier. Draco und Theodor waren weg und Harry verfluchte sich, dass er wieder einmal einem Slytherin zu sehr vertraut hatte. Er war gerade dabei den Slytheringemeinschaftsraum genauer unter die Lupe zu nehmen, als Madame Pomfrey das Licht anmachte. "Mister Potter", sagte sie streng und näherte sich rasch dem Bett. Sie sah verschlafen aus und trug einen roten Morgenmantel. "Sie sollten jetzt wirklich schlafen." Harry murmelte unzufrieden etwas vor sich hin. Sein Blick wanderte noch einmal über die Karte. Theodor war nicht in Slytherin, schoss es ihm durch den Kopf, doch er konnte dies, ohne dass Madame Pomfrey skeptisch wurde und möglicherweise einen Blick auf die Karte erhaschen konnte, nicht nachprüfen und löschte sie widerwillig. "Sie sollten unter keinen Umständen aufstehen", sagte die Krankenschwester mit Nachdruck, als er endlich die Karte und seinen Zauberstab beiseite gelegt hatte. "Die Wunde braucht eine Weile, um zu heilen und wenn Sie das Bein belasten, könnte das den Heilungsprozess negativ beeinflussen." Harry nickte verstehend. Das alles war derart ungerecht und er war froh, als er wieder alleine war. Es hatte keinen Sinn, sich weiter Gedanken zu machen und schon gar nicht, noch länger auf Dumbledore zu warten. Harry drehte sich auf die Seite, doch einschlafen konnte er nicht und so kreisten seine Gedanken um das Medaillon und Draco. Es hatte sehr lange gedauert, bis Harry endlich eingeschlafen war und als er erwachte, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Er brauchte eine Weile, bis er die Ereignisse der letzten Nacht noch einmal rekonstruiert hatte und erschrocken darüber, dass er zu viel Zeit verloren hatte, sprang Harry aus dem Bett. "Mr. Potter!", sagte Madame Pomfrey erschrocken. "Sie sind immer noch mein Patient und wenn ich sage, Sie sollen nicht aufstehen, hat das meistens einen Grund." "Aber..." "Kein aber", sagte die Krankenschwester streng und schob Harry wieder zurück in sein Bett. Harry wollte sich zuerst wehren, doch sein Bein hatte sich beim Aufstehen wieder bemerkbar gemacht und so folgte er, wenn auch widerwillig der Aufforderung. Der Vormittag verging sehr langsam, da nichts passierte und Harry wusste nicht, womit er sich beschäftigen sollte. Eine Weile starrte er das Medaillon an und fragte sich, was dieses Ding konnte, das es so wichtig machte. Er hoffte, dass Hermine eine Erklärung dafür hatte und steckte es wieder sicher in seine Robe, bevor er sich nach dem Mittagessen der Karte des Rumtreiber widmete. Professor Dumbledore war wieder im Schloss und saß mit allen Lehrern im Lehrerzimmer, während sich die Schüler in den Gemeinschaftsräumen oder auf den Gängen herumtrieben. Nach längerem Suchen entdeckte er Ginny, die sich mit jedem Schritt, den sie tat, dem Krankenflügel näherte. Harry entrang sich ein Lächeln und steckte die Karte weg, als die Tür geöffnet wurde und Ginny hastig zu ihm herüber kam. Sie umarmte ihn stürmisch, womit sie den ermahnenden Blick von Madame Pomfrey auf sich zog. Harry schob sie von sich, während sie tausend Fragen auf einmal stellte. Harry vergewisserte sich, dass die Krankenschwester wieder in einem Nebenzimmer verschwunden war, bevor er etwas sagte. "Ginny", sagte er fast flüsternd. "ich muss mit Dumbledore reden. Er ist im Lehrerzimmer. Es ist wichtig." "Was ist passiert?", fragte seine Freundin noch einmal, doch Harry war nicht bereit, eine ausschweifende Erklärung abzugeben und so verließ sie schnellen Schrittes den Krankenflügel. Harry hatte sich gerade in seinem Bett zurückgelehnt, als ein zweites Mal die Tür aufgerissen wurde und Hermine eintrat. Sie stellte dieselben Fragen wie zuvor schon Ginny und wieder vertröstete der Schwarzhaarige sie auf später, wenn Dumbledore ebenfalls anwesend war. Hermine holte sich einen Stuhl und setzte sich schweigend neben das Bett. Die Zeit verstrich und Harry verfolgte unruhig die Uhr, deren Zeiger sich ständig weiterbewegten, ohne dass Ginny oder Dumbledore kamen. Es kam ihn wie eine Ewigkeit vor, als das Gryffindormädchen endlich wiederkam, aber sie war allein und wirkte gereizt. "Dumbledore hat keine Zeit", schnaubte sie wütend und setzte sich auf die Bettkante. "Hast du ihm gesagt, dass es...?" "Ja, aber McGonagall hat mich nicht mal ins Lehrerzimmer gelassen", sagte Ginny erregt. "sie seien gerade in einer äußerst wichtigen Besprechung und wenn ich nicht sofort verschwände, würde sie mir Punkte abziehen." "Na, super!", seufzte Harry und griff nach seiner Kleidung. Er zog das Medaillon hervor und zeigte es Hermine. "Das hat Draco gestern Nacht aus dem Zaubertranklager gestohlen und ich fürchte Voldemort will es haben." "Was ist das?", fragte Hermine neugierig und drehte das Medaillon in ihren Händen. "Wenn ich das wüsste", sagte Harry. "Ich hatte gehofft, du weißt es." Die Phönixhausschülerin betrachtete es eine ganze Weile, bevor sie es zu putzen begann, um die Konturen und Farbe klarer erkennen zu können. Doch wie Harry damals, hatte sie keinen Erfolg damit. "Es fühlt sich kalt an und ist sicher ein magischer Gegenstand", überlegte Hermine laut. "Vielleicht hat Peony es für irgendwelche Tränke gebraucht...?" "Fehlanzeige", winkte Harry ab. "Peony hat es nicht einmal angerührt seit wir das Lager aufgeräumt haben. Es muss von Snape sein." "Ich... ich habe keine Ahnung", stammelte Hermine. "Aber ich habe ein paar gute Bücher über magische Gegenstände in der Bibliothek gesehen. Ich werde mich mal schlau machen." "Nicht nur das", sagte Harry. "wenn Dumbledore keine Zeit hat, muss das Ding sicher versteckt werden. Sobald ich heute Abend nach Slytherin gehe, wird Draco versuchen, es zurück zu bekommen. Es ist sicherer, wenn du oder Ginny es hat. Wenn Voldemort das Ding haben will, steht Draco ganz schön unter Druck und egal was es ist: Es scheint sehr wichtig zu sein." Hermine nickte verstehend und steckte das Medaillon in ihre Tasche. "Keine Sorge. Ich habe letztens einen Zauber geübt, damit kann ich das Ding so sicher verstecken, dass bis auf mich niemand dran kann." Harry schenkte ihr ein erfreutes Lächeln. "Gut. Draco darf nicht wissen, wer es hat, oder besser: niemand soll davon wissen. Ich werde heute Abend noch mal versuchen, mit Dumbledore zu sprechen." Damit löste sich die Runde auf, da die beiden Mädchen zum Unterricht mussten. Erst nach dem Abendessen nahm Madame Pomfrey die Verbände von Harrys Bein wieder ab. Es war zwar noch ein roter Streifen zu sehen, aber sie erlaubte dem Jungen, zurück in sein Haus zu gehen, solange er das Bein nicht zu stark belastete. Harry nickte und verließ rasch den Krankenflügel. Doch anstatt zu den Kerkern zu gehen, stand er wenige Minuten später wieder hoffnungsvoll vor dem Wasserspeier. Ohne das Passwort zu sagen, tat sich der Weg auf und der Schulleiter trat hastig in den Gang. "Professor Dumbledore", sagte Harry und ging hinter her. "Ich muss mit..." Der Schulleiter blieb stehen und sah Harry überrascht an. "Nicht jetzt, Harry", sagte Dumbledore hastig und in Eile. "Könntest du mir den Gefallen tun und diesen Brief an Remus schicken?" "Aber Professor... Mr..." "Harry, ich habe nun wirklich keine Zeit", sagte Dumbledore und war augenblicklich verschwunden. Harry starrte ihn eine Weile irritiert hinterher, bevor er mit dem Brief in der Hand zur Eulerei ging. Zu gerne hätte Harry gewusst, was hier vor sich ging, aber der Brief war magisch versiegelt. Er schickte Hedwig weg und ging niedergeschlagen in die Kerker. Draco saß in einer Ecke, bemerkte Harrys Rückkehr allerdings nicht und der Schwarzhaarige konnte unbemerkt im Schlafsaal verschwinden. Erst als er Theodor und Dora sah, blieb er stehen. Die beiden Slytherins lagen küssend nebeneinander auf einem Bett, aber Harry konnte keine Rücksicht darauf nehmen und trat entschlossen zu ihnen. "Theo was glaubst du, was du hier tust?", fuhr Harry ihn an. "Ich habe dir gestern ausdrücklich gesagt, was du zu tun hast und dann lässt du Draco auch noch entkommen..." "Harry, bitte", stammelte Theodor und richtete sich auf. "ich hatte keine Chance. Er... er…" "Er war gefesselt, der hätte dir kein Haar krümmen können", schrie Harry wütend. "Hast du eine Ahnung, wie ernst die Sache hier ist? Weißt du eigentlich, wie ich mich fühle, wenn sich alles gegen mich verschworen hat?" "Ich habe lediglich die Fesseln ein wenig gelockert. Du hast gesehen, wie sie ihm ins Fleisch geschnitten hatten... und..." "Dabei ist er entkommen", schlussfolgerte Harry, nachdem Theodor mit gesengtem Haupt nicht weiter zu sprechen vermochte. Der Slytherin nickte. "Erst wollt ihr mir vorwerfen, ich wolle diesen Bastard töten, und dann, wenn ich ihn erwische, hilfst du ihm auch noch zu entkommen." "Aber... aber…", stammelte Theodor verzweifelt. "Lass mich", zischte Harry verächtlich und zog sich in sein Bett zurück. Er schloss nicht die Vorhänge und so bekam er mit, wie Dora genervt den Schlafsaal verließ. Theodor blieb unschlüssig auf seinem Bett sitzen und erst nach einer ganzen Weile sah er hoffnungsvoll zu Harry hinüber. "Es... es tut mir leid", sagte Theodor leise. "Ich habe es nicht gewollt, aber... Draco hatte Schmerzen und ich..." Er brach mit einem Seufzer ab. Harry sagte nichts darauf und nach einer Weile sprach Nott weiter. "In dem Moment, als ich die Fesseln etwas gelöst hatte, hat er sich irgendwie befreit und mir einen heftigen Schlag verpasst." "Und genau das wollte ich verhindern", sagte Harry und sah nun auch zu Theodor rüber. Seine Augen verrieten ihm, dass der Slytherin die Wahrheit sagte. Dieses Missgeschick tat ihm unendlich leid. "Ist schon OK", murmelte Harry. Dracos Verhalten am nächsten Tag war mehr als überraschend. Er hatte sich sehr bedeckt gehalten und Harry nicht einmal auf das Medaillon oder ihr nächtliches Duell angesprochen. Doch Harry hatte den ganzen Tag über das Gefühl, dass man ihn nun sehr genau im Blick behielt. Immer schien ein Slytherin in der Nähe zu sein und Harry versuchte diese Tatsache zu ignorieren, genauso wie die unzähligen Blicke der anderen Schüler, denen die Gerüchte aus der DA zu Ohren gekommen waren und ihn immer noch neugierig anstarrten. Der Schulleiter hatte sich nicht in der Großen Halle blicken lassen und so versuchten Hermine und Harry, Professor McGonagall nach ihrer Verwandlungsstunde abzufangen. "Professor McGonagall", fing Hermine an. "Mr. Malfoy hat vorgestern Nacht..." "Miss Granger", sagte McGonagall scharf. "Wenn Sie hier sind, um einen Schüler anzuschwärzen, wenden Sie sich bitte an Ihre Hauslehrerin. Ich habe nicht den Nerv..." "Aber Mr. Malfoy hat..." "Miss Granger!", ermahnte die Lehrerin streng und packte einige Schulunterlagen zusammen. "Aber er..." "Es reicht! Zehn Punkte Abzug für das Phönixhaus und zehn für Slytherin und jetzt lassen Sie mich bitte in Ruhe!" Damit verschwand die Verwandlungslehrerin rasch aus dem Klassenraum und ließ Harry und Hermine zurück, die ihr fassungslos hinterher starrten. Harry lehnte sich schließlich mit einem lauten Seufzer an einen Tisch und sah Hermine an. "Alles hat sich gegen uns verschworen." "Nein, da ist mehr hinter", sagte Hermine. "Nur weiß ich nicht, was es ist. Aber wir sollten uns um dieses Medaillon kümmern... wir treffen uns heute Nachmittag in der Bibliothek." Mit diesen Worten verließ die Phönixhausschülerin das Klassenzimmer und Harry folgte ihr lustlos mit einigem Abstand. Auch nach drei Tagen intensiven Bemühungen, etwas über diesen Gegenstand herauszufinden, hatten Harry, Ginny und Hermine noch nichts Brauchbares gefunden. Die drei hatten ihre gesamte Freizeit in der Bibliothek verbracht und sämtliche Bücher über magische Gegenstände durchgeblättert, doch sie fanden nichts, was ihnen weiterhelfen konnte. Harry klemmte sich drei weitere Bücher, die sie noch nicht durchgearbeitet hatten, unter den Arm und ging spät abends runter Richtung Slytherinhaus. Im Schlafsaal stolperte er über Theodor, der mit der Ganzkörperklammer vor der Tür lag. Ein Großteil von Harrys Sachen war im ganzen Schlafsaal verteilt und alle Kisten, Koffer und auch seine Unterlagen waren durchwühlt worden. "Finite Incantatem", sagte Harry und befreite Theodor aus der Starre. "... Draco, Crabbe und Goyle…", keuchte der Slytherin. "Sie haben alles durchsucht. Ich konnte sie nicht aufhalten." Harry nickte und trug ein paar Kleidungsstücke zusammen, die er achtlos aufs Bett warf. "Haben sie etwas mitgenommen?", fragte er beiläufig, während er erstaunlich ruhig seine Sachen zusammensuchte. "Nein", bestätigte Theodor Harrys Vermutung. "Draco ist nur ganz schön wütend geworden und dann sind die drei verschwunden... was haben sie gesucht?" "Ach nichts", winkte Harry ab. "Das, was sie suchen, habe ich nicht mehr." Harry brauchte eine ganze Weile, um seine Sachen wieder an ihren Platz zu räumen. Theodor half mit, soweit er konnte, doch gerade als sie fertig waren, betrat Draco, in Begleitung seiner zwei laufenden Schatten, den Schlafsaal. "Potter", sagte er kühl und trat direkt vor Harry, und seine blauen kalten Augen starrten in die grünen von Harry. "Wo ist das Medaillon?" "Ich habe es nicht", sagte Harry. Er versuchte, seine Stimme ähnlich kalt klingen zu lassen, doch er schaffte es nicht. Seine Hand umklammerte fest seinen Zauberstab und er wagte es, nicht seinen Blick von Draco abzuwenden. "Das glaube ich nicht", konterte Draco. "Du hast es Dumbledore nicht gegeben, also haben du oder eine von deinen dreckigen Freundinnen das Ding." "Und?", sagte Harry. "Es ist in Sicherheit und ich beabsichtige nicht, es DIR auszuhändigen." "Wer hat es?" Dracos Zauberstab war nun direkt auf Harrys Brust gerichtet und Harry überlegte, wie er Zeit gewinnen konnte. Instinktiv trat er einen Schritt zurück. "Es wird nichts bringen, wenn du weißt, wer es..." Harry brach ab und schlug Draco den Zauberstab aus der Hand. Er entwaffnete Crabbe und Goyle, dann floh er aus dem Schlafsaal hinaus in die leeren Gänge der Schule. Wenn Dumbledore doch endlich Zeit für ihn hätte. Wie lange sollte Harry sich noch alleine mit diesem Slytherins auseinandersetzen? Er wusste nicht, wo er hingehen sollte und so stand er einige Zeit später wieder vor dem Wasserspeier. "Mr. Potter, was...?", fing Professor McGonagall an, die wutschnaubend aus dem Büro des Schulleiters kam. "Ich möchte mit Professor Dumbledore sprechen", sagte Harry wahrheitsgemäß. "Das ist keine gute Idee", sagte die Verwandlungslehrerin. "Er ist gerade auf einer Besprechung. Kommen Sie mit!" "Aber..." Harry wollte widersprechen, doch seine Lehrerin schien alles andere als gut gelaunt. Harry wagte es nicht, ihr zu widersprechen und so folgte er Professor McGonagall schweigend in ihr Büro. "Mr. Potter", fing sie an, nachdem sie sich auf ihren Platz hinter dem Pult niedergelassen hatte. "Ich habe Sie und Ihre Freunde in den letzten Tagen beobachtet und mir ist, als ob Sie wieder etwas aushecken." "Nein, Professor", murmelte Harry und rang sich dazu durch, sein aktuelles Problem anzusprechen, "Es ist nur, dass wir den Verdacht haben, dass hier etwas wirklich schief läuft und..." "Wem sagen Sie das?", schnaubte McGonagall. "Nun ich weiß nicht, wie Sie dass sehen, aber unser Schulleiter hängt gerade wieder irgendwelchen irrsinnigen Ideen nach, so dass ich Sie bitten muss, ihn nicht noch mit Ihren Problemen zu belästigen." Harry nickte und dachte scharf darüber nach, was die Verwandlungslehrerin mit "irrsinnigen Ideen" wohl meinen könnte. "Aber Voldemort will..." Harry brach ab. Er wollte sich nicht mit irgendwelchen Streitereien zwischen den Lehrern einlassen, aber er wollte auch nicht länger die Last des Wissens um das Medaillon, und die damit verbundene Verantwortung alleine tragen. "Fahren Sie fort", sagte McGonagall. "möchten Sie einen Tee?" Harry nickte irritiert und nur einen Augenblick später hatte er eine Tasse heißen, süßen Pfefferminztee vor sich stehen. "Danke", murmelte er. "Es ist so, Voldemort will ein Medaillon haben, dass Mr. Malfoy vor ein paar Tagen aus dem Zaubertranklager gestohlen hat und..." McGonagall seufzte. "Wie sieht dieses Medaillon aus?" Harry starrte sie fassungslos an. Anstatt mit Entsetzen auf seine Erklärung zu reagieren, fragte sie nur nach dem Aussehen des Medaillons. Harry schüttelte kaum merklich den Kopf, folgte aber der Aufforderung zögernd und beschrieb es grob. "Wo ist es jetzt?" "Hermine hat es weggeschlossen. Es... es..." "Sehr gut", sagte die Lehrerin und auf ihren Lippen erschien ein schwaches Lächeln, welches aber ziemlich verbittert aussah. "Was soll das heißen, sehr gut?", hakte Harry nach und schien weiter an dem Verstand der Lehrerin zu zweifeln. "Ich sagte ja bereits, dass Professor Dumbledore etwas im Stress ist und ja, wie soll ich es sagen?" Professor McGonagall zögerte. "Es wäre das Beste, wenn er nicht weiß, wo sich dieses Medaillon derzeit befindet." Harry starrte seine Lehrerin an und seine Augen wurden vor Fassungslosigkeit immer größer. "Ich fürchte Schlimmes", seufzte diese resigniert. Es war wohl nur ein lautes Denken, denn Harry konnte ihre Aussage nicht nachvollziehen. Sie ging aber nicht weiter darauf ein und der Slytherin fand es passender, das Thema zu wechseln. "Und was ist mit Draco?", fragte Harry. "Ich muss mir ständig gefallen lassen, dass er in meinen Sachen herumschnüffelt um..." "Darum kümmere ich mich", sagte McGonagall und erhob sich. "Geben Sie das Mr. Malfoy! Ich erwarte ihn in einer halben Stunde hier in meinem Büro." Harry nickte und nahm ein zusammengefaltetes Pergament entgegen. "Und noch etwas: Sorgen Sie dafür, dass das Medaillon sicher verwahrt wird und NIEMAND, außer demjenigen, der es verwahrt, darf wissen, wo es ist." Harry nickte noch einmal und verließ das Büro. Er konnte nicht behaupten, dass er nach dem Gespräch mit Professor McGonagall sehr viel schlauer war als vorher und er musste sich doch sehr wundern, warum der Schulleiter bei einer derart wichtigen Sache nicht mit einbezogen werden sollte. Harry hatte Ginny und Hermine von seinem Gespräch mit Professor McGonagall berichtet, doch auch sie hatten ebenfalls keine Erklärung für das Verhalten der Lehrerin parat. Harry war sich nicht sicher, ob es richtig gewesen war, nicht noch mit Dumbledore über den Vorfall zu sprechen, aber immerhin hatte McGonagall dafür gesorgt, dass Draco nicht mehr handgreiflich wurde. Draco musste nach jedem Schultag seinen Zauberstab abliefern und es war ihm nicht gestattet, außerhalb der Unterrichtszeit zu zaubern. Andererseits ließ die Verwandlungslehrerin und stellvertretende Schulleiterin immer wieder ihre schlechte Laune an den Schülern aus und Harry glaubte, dass sie inzwischen Snapes Vierundzwanzig-Stunden-Rekord im Punkte-Abziehen locker gebrochen hatte. Doch es war nicht nur Professor McGonagall, die außerordentlich schlecht gelaunt war. Wenn er die meisten Lehrer genauer beobachtete, konnte Harry durchaus auch bei den anderen eine Verstimmung erkennen, auch wenn sie diese nicht an den Schülern ausließen. Etwas ziemlich Merkwürdiges musste hier vorgehen und doch konnte Harry sich keinen Reim daraus machen, was das war. to be continued PS: Das nächste Kapitel ist eines meiner Lieblingskapitel in dieser Geschichte. Es wird sich Vieles ändern und einen Neuen Abschnitt einleiten. (aber das ganze gibt es erst nach meinem Urlaub) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)