Die Insel der Liebe von abgemeldet (Takaradas geheimes Projekt) ================================================================================ Prolog: Geheimnisvolles Drehbuch -------------------------------- Prolog - Geheimnisvolles Drehbuch Im größten Büro im obersten Stockwerk des LME-Gebäudes Alle Fenster in dem riesigen Zimmer sind mit großen schwarzen Vorhängen zugehängt und trotzdem ist es nicht stockdunkel, weil ein riesiger Mond in der Mitte des Raumes gedämpftes Licht abgibt. Man kann Unmengen von Kerzen, Totenköpfen und Kürbissen, einen offenen Sarg und einen Altar aus Stein erkennen. Sogar echte Fledermäuse hängen in einer nachgebauten Höhle von der Decke herunter und süße Wolfsjungen jaulen von Zeit zu Zeit den Mond an, was durch die dicken, isolierten Wände aber nicht nach draußen dringt. Doch es gibt noch einen weiteren, etwas kleineren Raum, Takaradas Geheim-Basis, die durch eine große, meist verschlossene Eisentür erreichbar ist. In diesem gemütlichen Wohnraum sitzt Rory Takarada alleine auf einem seiner vielen prunkvollen Sofas und liest sich ein sehr, sehr dickes Drehbuch durch. Plötzlich ertönt in die Stille hinein ein lautes, tiefes Summen. Gleich darauf springt der Präsident von dem Sofa auf und schaut beunruhigt auf die unzähligen Monitore, die fast an der ganzen Wand befestigt sind. Einige zeigen den Haupteingang aus verschiedenen Blickwinkeln, auf anderen sieht man welche Personen sich im Aufzug befinden und manche sind zur Zeit noch nicht in Betrieb und deshalb pechschwarz. Doch das wird sich sehr bald ändern. Doch vorerst muss er sich jetzt beeilen, seine ganzen Dokumente zu verstecken, denn er weiß durch das warnende Summen, dass jemand auf seine Etage will. Hektisch sammelt er das Drehbuch mit dem Titel ' Die Insel der Liebe -- streng vertrauliche Originalfassung ', einen vollgekritzelten Jahresplaner und viele handschriftlich beschriebene Papiere und packte alles in einen dicken Ordner, auf dem mit einem dicken Filzstift ' GEHEIM ' steht, auf und verschließt alles mit Schlüssel und Zahlencode sicher in seinem Stahltresor ein. Zum Schluss geht er wieder in sein eigentliches Büro, verriegelt die Eisentür zu seiner Geheim-Basis und hängt einen Wandteppich mit einer Hexe als Muster drüber. Nun stolziert Rory Takarada direkt hinter den Altar, um auf das Klopfen seines Besuchers ein "Bitte kommen Sie doch herein!" zu antworten. Die Tür geht auf und ein ihm bekanntes Gesicht tritt ein. Er kann sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Warum? Vielleicht weil die Reaktionen seines Besuchers unübertrefflich ulkig aussehen. Vielleicht weil er mit der Hilfe dieser Person seine Pläne sofort in die Tat umsetzen kann. "Sawara-san!Komm doch rein! Ich muss etwas sehr wichtiges mit dir besprechen!" Von dem geheimnisvollen Drehbuch weiß bisher noch keiner etwas. Noch. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ GESCHAFFT! Ich hoffe, der Prolog hat euch gefallen. Hinterlasst mir einfach einen kleinen (große sind natürlich auch erwünscht^^) Kommi. Am tollsten find ich Verbesserungsvorschläge! Ich versuche auch so schnell wie möglich Kapitel 1 hoch zu laden. Also bleibt am Ball ... eh ... Drehbuch! V(^.^)V Eure Hime-sama Kapitel 1: Alltägliche Situationen ---------------------------------- Kapitel 1 - Alltägliche Situationen Auf einem Flur irgendwo im LME-Gebäude "Autsch!" Umgestürzte, leere Kartons und unzählige Dokumente, die jetzt wahrscheinlich nochmals sortiert werden müssen, liegen kreuz und quer in der Gegend herum. "Müssen die die Kartons denn genau hinter diese Ecke stellen? Ist doch klar, dass man da drüber stolpert." Fluchend vor Schmerzen versucht ein blondes, kurzhaariges 16-jähriges Mädchen in einem ätzend pinken Overall mit dem Logo der Love-Me-Section wieder aufzustehen. "Vor allem, wenn man wichtige Papierstapel hin und her schleppen muss. Bin ich beim Kurierdienst, der faulen Säcken auch noch die Füße abküssen muss, oder was?" Loderndes Feuer, heiße Rauchwolken und gleißende Funken breiten sich um die wütende Love-Me-Praktikantin aus und ihre kleinen Rachedämonen schwirren kreischend und drohend überall im Flur umher. "Hm?" "NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!" In einem Büro ein paar Stockwerke weiter unten "ONKEEEEEL!!!" Ein kleines Mädchen mit blonden, langen Haaren und einem hübschen, süßen Rüschenkleid versucht verzweifelt und klammernd aus ihrem "Onkel" wichtige Informationen heraus zu quetschen. "Nein! Zum Tausendvierhundertdreiundsiebzigsten Mal!" Ein genervter Sawara-san verzweifelt gerade in seinem Büro, weil er seit mehr als einer viertel Stunde auf Takaradas Enkelin aufpassen muss. Und das war definitiv zu viel. "Ich will es aber wissen! Jetzt! Sofort!" Schlimmer ist aber, dass er unvorsichtigerweise den Präsidenten beim Verabschieden über etwas informiert hat, was nicht für Maria-chans Ohren bestimmt war. "Wenn du es mir nicht sofort sagst, dann platze ich mitten in die Besprechung meines Großvaters rein!" «Wieso muss ausgerechnet mir so was passieren?» Seufzend dachte er an das Gespräch zurück. Flashback "Ich muss jetzt schnell zur Kutsche eilen, sonst komme ich nicht mehr rechtzeitig zur Besprechung. Und vergiss nicht, die Einladungen, die auf dem Tisch liegen, weiter zu geben.", erinnert der Präsident, der in seinem Vampirkostüm keinen geschäftlichen Eindruck macht, seinen Untergebenen. "Natürlich. Ich werde die zwei Love-Me-Praktikantinnen auf ihren Handys anrufen und sie hier her bestellen. Soll ich sie dann gleich weiter zu Ihnen schicken, damit sie den Festsaal verschönern?", fragt Sawara-san noch mal nach. Mit einem "Nur wenn die zwei ihre Aufgaben ordentlich erledigt haben." verabschiedet Rory Takarada sich und verschwindet durch die Tür mit seinem Gefolge, das aus Mumien für den Klopapierersatz, aus Hexen zum Besenschwingen für saubere Gehwege, aus Zombies als abstoßende Bodyguards, aus Monstern für eine Horrorunterhaltung zwischendurch und aus Untoten als Soldatenarmee für Ankündigungen mit Fanfaren besteht. Der eiskalte Schauer, der Sawara-san plötzlich den Rücken hinauf gekrochen kommt, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren, so dass er sich kaum traut zu atmen. "O-nee-sama besitzt ein Handy? So so. Wieso weiß ich das nicht?", kam es scharf von hinten. Flashback Ende "Maria-chan hör mir mal kurz zu, ja?", versucht Sawara-san es noch einmal. "Jaaaa!" Freudig springt Maria-chan in die Luft. "Ich kann dir die Handynummer von Mogami-san nicht geben, weil dein Großvater es nicht erlauben wird.", versucht er sie zu überzeugen. Das Gesicht der kleinen Blondine verdunkelt sich wieder schlagartig. "Das hast du vorhin doch auch schon behauptet!", motzt diese ihn an. "Du machst damit nur Unfug und hältst wahrscheinlich Mogami-san von der Arbeit ab, in dem du sie ständig anrufst!", erklärt der Abteilungsleiter der Talent-Section Maria-chan. "Großvater ist viel schlimmer, kindischer und unberechenbarer als ich!" Sawara-san lässt den Kopf hängen und seufzt laut auf. «Was für ein schlagfertiges Argument!» "Na gut.", meint er schließlich und geht zu seinem Schreibtisch, um die Handynummer aus dem Computer raus zu schreiben. "Dann richte ihr aber auch gleich aus, dass sie einen neuen Love-Me-Job hat und hierher kommen soll, okay? Ich versuche in der Zeit Kotonami-san zu erreichen.", fordert er Maria auf und gibt ihr den Zettel mit Mogami-sans Nummer. "Jaaaaa!", kommt es strahlend von Maria-chan, die sofort ihr pinkes mit Blumen verziertes Handy zückt und es kaum abwarten kann mit ihrer O-nee-sama zu telefonieren. Zurück zum Flur einige Stockwerke weiter oben Die umgestürzten Kartons und die unzähligen Dokumente, die kreuz und quer in der Gegend herum lagen, sind verschwunden und stapeln sich jetzt am Rand des Flurs. Die Kartons sind an einigen Ecken etwas angesengt, was nur von dem Feuereifer einer bestimmten Person verursacht werden kann. Erschöpft von dem erneuten Sortieren der Papiere, was in Höchstgeschwindigkeiten geschah, lehnt sich Kyoko-chan an die Wand, um sich eine kleine Auszeit zu genehmigen. Schlagartig wird diese Pause durch ein vibrierendes Handy beendet. Nach langem, hektischem Suchen sieht sie auf dem Display eine unbekannte Nummer. «Eine Handynummer?», denkt Kyoko-chan sich und nimmt den Anruf entgegen. "Ja?", beginnt sie das Gespräch genervt. "O-nee-sama!", kam es jubelnd aus dem Hörer. "Eh? Maria-chan? Du kennst meine Handynummer?", entfährt es Kyoko-chan überrascht. "Jaha! Onkel hat sie mir gegeben!", antwortet Maria-chan stolz. "Onkel? Bist du etwa gerade bei Sawara-san?", fragt sie nach. "Ich telefoniere mit O-nee-sama! Mit O-nee-sama! Hach, ist das schön." "Ähm... Maria-chan?" "Äh ja, ich bin bei Sawara-san. Und du musst auch hierher kommen! Du hast einen neuen Auftrag von Großvater höchstpersönlich bekommen!", berichtet die Enkelin des Präsidenten ganz aufgeregt, "Was das wohl sein wird?" "Dann komme ich einfach vorbei und lasse mich überraschen!", schlägt Kyoko vor. "Gut. Dann sehen wir uns ja gleich! Komm so schnell du kannst!", verabschiedet Maria-chan sich und legt auch prompt auf. "Na gut... Am besten ich liefere die Dokumente ab und mache mich dann auf zum nächsten Auftrag! Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht schaffen würde", feuert die Love-Me-Praktikantin sich selbst zum Weiterarbeiten an und trottet mit einem meterhohem Papierstapel vor dem Gesicht in Richtung Aufzug. In der Haupteingangshalle des LME-Gebäudes «Wieso muss man mich genau dann anrufen, wenn ich gerade eine Pause machen will? Das ist mit Sicherheit Absicht!», regt sich Kanae Kotonami innerlich über das Telefonat mit dem Abteilungsleiter der Talent-Section auf. Sie geht nun zielstrebig auf die Aufzüge zu, um keine Zeit mehr zu verlieren. Von der Love-Me-Praktikantin unbemerkt schlendern der begehrteste Schauspieler Japans, Ren Tsuruga, und sein Manager, Yukihito Yashiro, an den Aufzügen vorbei zum Hinterausgang. "Sag mal, kam dir das Mädchen mit den schwarzen Haaren nicht bekannt vor?", fragt Yashiro seinen Schützling, der sich seine Baseballkappe tiefer ins Gesicht zieht, um nicht erkannt zu werden. "Weiß nicht. Vielleicht.", meint dieser nur, "Sollten wir uns nicht beeilen, damit wir nicht zu spät kommen?" "Hey, das wäre doch mal etwas Sensationelles in deinem sonst so langweiligen Alltag. Aber wenn wir schon bei Sensationellem sind... ", erwidert sein Manager scherzhaft. Auf den bösen, eiskalten Blick von dem Schauspieler folgt dann nur noch kleinlaut ein grummelndes "Beeilen wir uns lieber...". «Spaßbremse...» *Bling* Derweil ist der Aufzug endlich unten angekommen und Kotonami-san steigt ein, um sich auf den Weg nach oben zu begeben. Zurück im Büro der LME-Talent-Section Sawara-san sitzt an seinem Schreibtisch, während die anderen beiden es sich auf dem Boden mit Ren-Voodoopuppen gemütlich machen. Eine dieser kleinen Ren-samas, wie sie von Maria-chan liebevoll genannt werden, trägt einen edlen, schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd drunter und einer dunkelroten Krawatte. Eine andere hat ein offenes hellblaues Hemd mit einer dunkelgrünen Badehose an. Wenn man ganz genau hin sieht kann man sogar kleinste Details erkennen. "Du hast sogar den winzigen Anstecker extra angefertigt. Und die andere Figur hat sogar ganz viele Wassertröpchen im Haar und Sand an den Füßen!", bemerkt Maria-chan staunend. "Ach was... Das ist doch selbstverständlich!", streitet Kyoko-chan ab, kann aber einen leichten rosanen Schimmer auf ihren Wangen nicht mehr verhindern. "Machst du mir dann auch einen kleinen Ren-sama?", will die Blondine schließlich wissen. "Klar! Sag mir einfach nur was er anhaben soll, welchen Gesichtsausdruck du dir wünschst und die Voodoopuppe ist so gut wie fertig!", versichert Kyoko-chan ihr. "Toll! Ich hätte gerne einen Ren-sama, der "Willst du mich heiraten?"sagt!", jubelte Maria-chan. "Eh?" Plötzlich klopft es laut an der Tür und die lang erwartete Kotonami-san tritt ein. "Meine Liebe! Wir haben uns ja soooo lange nicht mehr gesehen!", begrüßt Kyoko-chan ihre Freundin Nr.1 sofort und überfällt sie regelrecht mit leuchtend großen Augen, um ihre Verlegenheit von vorhin zu überspielen. "Uwaaah! Was machst du denn hier?", kreischt diesevöllig überrumpelt. "Na, wir müssen doch jetzt gemeinsam einen Love-Me-Job erledigen!", antwortet Maria-chan, die hinter ihrer O-nee-sama auftaucht und jetzt genauso strahlt als hätte Ren-sama ihr eine Liebeserklärung gemacht. "Ganz genau. Ihr zwei habt einen neuen Auftrag, zu dem ihr jetzt gleich aufbrechen werdet. Dazu müsst ihr zur großen Festhalle, zu der euch ein Transporter chauffieren kann, weil noch einige fehlende Requisiten mitgenommen werden müssen.", fängt Sawara-san an zu erklären. "Und ich komm mit!", platzt Maria-chan dazwischen. "Dort bekommt ihr zwei vom Präsidenten dann den Rest erklärt.", ignorierte der Talent-Section-Leiter die Unterbrechung. "Takenori Sawara, Leiter der LME-Talent-Section, 41 Jahre alt, geboren am 10. März, Blutgruppe AB...", kommt es zischend und brodelnd von einer Blondine, deren Haare von schwarzem Wind dramatisch zum Wehen gebracht werden. «Woher kenne ich das nur?», verzweifelt Sawara-san und blickt dann in das Gesicht einer böse grinsenden, Furcht einflößenden Kyoko. "Okay, okay, ist ja gut! Aber beeilt euch jetzt, die warten nicht ewig auf euch!", gibt sich der Abteilungsleiter, der den Tränen nahe ist, geschlagen. "Mist, jetzt hätte ich das beinahe vergessen.", hält er die drei nochmal zurück, um ihnen dann jeweils einen weißen Briefumschlag mit goldenem Rand in die Hand zu drücken. Kotonami-san ist etwas erstaunt, Maria-chan kann nicht mehr aufhören zu lächeln und Kyoko-chan ist schon längst in ihrem Märchenland verschollen. "Und jetzt beeilt euch, sonst fährt der Transporter noch ohne euch davon!", macht Sawara-san nun endgültig deutlich, öffnet die Tür und schubst alle drei nach draußen. "Puuh!", seufzt der Takarada-Komplize. «Wieso habe ich überhaupt zugestimmt? Aber bei dieser Heulschnute, die der Präsident gemacht hat, bin ich voll in seine Falle getappt... » "Hach ja...", kommentiert er und spaziert wieder zu seinem Arbeitsplatz zurück. «Aber ich bin schon neugierig, was er sonst noch so geplant hat und wie es wohl endet...» ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Hallihallo, danke für die lieben Kommis. Ich hoffe es gefällt euch! Ich bemühe mich ganz doll, dass meine FF von Kapitel zu Kapitel besser wird.^^ Ich hab mit dem Alltag angefangen, damit man erst mal einen Überblick bekommt und die Beziehungen zwischen den Personen klar wird. So ungefähr.^^ Bis zum nächsten Kapitel! Hime-sama Kapitel 2: Letzte Vorbereitungen -------------------------------- Kapitel 2 - Letzte Vorbereitungen Auf der Hauptstraße in Richtung Festhalle In einem eleganten Sportwagen überholt ein mit Fragen gelöcherter Ren Tsuruga in mörderischem Tempo etliche Kleinwagen und Motorräder, die den Raser mittlerweile wahrscheinlich schon für verrückt und geisteskrank halten. "Ren, ich bitte dich, komm wieder zur Vernunft!", versucht Yashiro-san seinen Schützling zu beruhigen, "Ich wollte doch nur wissen, warum du nicht endlich mal zugibst, dass du Kyoko-chan gern hast." Die Temperatur im Auto sinkt wieder drastisch nach unten ab und der beliebteste Schauspieler Japans kurvt jetzt noch schneller um die anderen Verkehrsteilnehmer herum. Sein Manager bibbert vor Kälte und Angst und muss sich schon an den Haltegriffen fest halten, damit er nicht aus dem Sitz geschleudert wird. «Ich will hier raus!» Weiter hinten auf der gleichen Hauptstraße Der junge Fahrer, der still schweigend hinter seinem Steuer sitzt, tuckert gemütlich in seinem weißen, kleinen Transporter einem großen Öltanker hinter her. Die anderen Passagiere, die es gerade noch kurz vor der Abfahrt ins Auto geschafft haben, quetschen sich nun zu dritt auf den Beifahrersitz. "Aber wir können die kleinen Ren-samas doch nicht einfach im Büro zurücklassen!", schluchzt Maria-chan, die sich wegen Platzmangel auf den Schoss von ihrer O-nee-sama gesetzt hat, "Vielleicht nimmt sie jemand mit und macht daraus eine Massenproduktion. Stell dir das mal vor!" "Ach was, das glaub ich kaum. Sawara-san hat sie bestimmt gesehen und passt nun darauf auf. Außerdem hast du ja immer noch den großen Ren!", beruhigt Kyoko-chan sie. «Na toll. Jetzt gibt es schon zwei Ren-Hard-Core-Stalker!», schüttelt Kotonami-san nur den Kopf. "Stimmt! Hach ja... Wirst du die kleine Ren-sama-puppe, die "Willst du mich heiraten?" sagt, jetzt eigentlich machen?", hakt die kleine Blondine noch einmal nach, um ganz sicher zu sein. "Eeeh?...Ääääh.... also...uuuh...", stottert Kyoko-chan, deren Wangen sich schon sichtbar rot färben, "Ich...ich weiß nicht so recht..." "Aber der kleine Ren-sama muss einen edlen Anzug tragen und ein verliebtes Gesicht machen...", schwärmt Maria-chan in ihren Fantasien und strahlt über ihr ganzes Gesicht. "Ach was! Das schafft sie doch niemals. Oder kannst du dir einen verliebten Ren Tsuruga mit knallrotem Gesicht vorstellen? Er würde wahrscheinlich nicht mal ein echtes "Ich liebe dich!" zu Stande bringen!", meint die zweite Love-Me-Praktikantin nur provozierend. "ICH MACH'S!! ICH WERDE DIE BESTE REN-VOODOO-PUPPE ALLER ZEITEN HERSTELLEN!!", schrie diese heraus. «War ja mal wieder klar!», seufzt Kotonami-san. Vor dem Haupteingang der Festhalle Mit quietschenden und rauchenden Reifen kommt der beliebteste Mann Japans mit seinem Wagen kurz vor der Festhalle zum Stehen. Ren Tsuruga steigt schnell aus seinem Auto aus, knallt die Tür zu und drückt auf den Schließen-Knopf seiner Autobedienung. Doch Yashiro ist schnell genug und schafft es rechtzeitig zu entkommen. "Wolltest du mich zur Strafe etwa einschließen? Keine Sorge, mich wirst du so schnell nicht los! Mach dich lieber auf ein ernstes Gespräch gefasst, wenn die Besprechung zu Ende ist.", warnt ihn sein Manager grinsend. "Hmpf!", grummelt sein Schützling nur. Wie aus dem nichts kommen Unmengen von Wölfen gefolgt von einer riesigen Kutsche, die von vier schwarzen Pferden gezogen wird, um die Ecke. "Kann der nicht mal normal zu einer Besprechung kommen?", seufzt Ren. Rory Takarada, der Präsident von LME, steigt, nach dem ihm von zwei Hexen ein schwarzer Teppich vor die Füße gelegt wurde, aus der Kutsche aus, um anschließend sein selbst entworfenes Vampirkostüm, das mit jeder Menge Theaterblut übergossen ist, und sein komplettes Gefolge zu präsentieren. "Yo, Ren! Lange nicht gesehen! Lass uns doch rein gehen.", schlägt dieser vor. Anschließend gehen sie zu dritt durch den Haupteingang in die riesige Festhalle hinein. Im Vorsaal der Festhalle "Wegen was genau wolltest du eigentlich mit mir sprechen", beginnt Ren das Gespräch als sie in dem Vorsaal, der mit Architekten, Kuriere, Arbeiter, Kistenstapel, Requisiten und Möbeln vollgestopft ist, ankommen. "Ich habe einen neuen Film für dich." kommt Rory sofort zum Punkt und setzt sich auf ein umherstehendes Sofa. "Aha. Und um was genau geht es in diesem Film?", fragt der Schauspieler nach. "Der Film heißt ' Die Insel der Liebe ' und handelt von einem Ferienort auf einer Insel, auf der ganz unterschiedliche Menschen Urlaub machen.", lächelt der Präsident aufmunternd. "Im Klartext: Du willst, dass ich in einem kitschigen Liebesfilm mitspiele.", stellt der beliebteste Mann Japans mit einem Gentleman-Smile fest. "Abgelehnt! Hab schon andere und vor allen Dingen bessere Angebote bekommen." Ren dreht sich abrupt um und will sich auf den Weg nach draußen machen. "Tja, da kann man wohl nichts machen.", seufzt Rory nur, "Muss ich eben jemand anderen für Mogami-kuns Gegenpart nehmen..." Sofort blickt Ren auf und wendet sich wieder dem Präsidenten zu. "Kyo...Mogami-san spielt auch in diesem Film mit?", kann er es nicht glauben. "Naja, ich hab ihr zwar noch nicht Bescheid gegeben, aber ich dachte, sie würde in diese Rolle sehr passen.", erklärt Rory ihm. "Außerdem finde ich, dass dir so ein Film zur Abwechslung auch mal gut tun wird", mischt sich Yashiro ein, weil er seinem Schützling mit Kyoko-chan helfen möchte. "Tsuruga-san? Was machen Sie denn hier?", kommt es plötzlich vom Eingang her. Der Angesprochene wirbelt herum und sieht die lächelnde, zierliche Gestalt in einem grell pinkem Overall. "Guten Tag, Mogami-san.", begrüßt Ren sie lächelnd. "Guten Tag, Tsuruga-san, Yashiro-san und Takarada-san!", verbeugt sich Kyoko-chan höflich. "Mogami-kun? Du bist aber früh an! Ich hätte dich erst viel später erwartet...", grinst der Präsident Kyoko-chan an, "Aber umso besser! Ihr könnt gleich in den Hauptsaal reingehen. Die sagen euch schon, was ihr zu tun habt." "Ren-sama!", stürmt Maria-chan sofort jubelnd auf den Shauspieler zu und wird von diesem auch gleich in den Arm genommen. Derweil trudelt auch Kotonami-san durch den Haupteingang ein, die einen "Schönen Tag" vor sich hin murmelt. «Wusst ich es doch! Es ist die zweite Love-Me-Praktikantin. Ich muss sie wohl im Kyulala-Werbespot gesehen haben.», erinnert sich Yashiro an die Schwarzhaarige. "Maria-chan, ich erlaube dir den zwei hübschen Damen zu helfen, aber ich muss mit Ren noch einige Dinge besprechen. Geht ihr doch schon mal vor.", unterbricht Rory seine Enkelin. "Na gut. O-nee-sama, warte auf mich!", ruft die kleine Blondine der Love-Me-Praktikantin hinterher. Zu dritt machen Sie sich auf den Weg in den Hauptsaal. "Ren? ... Ren? ... Hallo? Jemand zu Hause?", versucht der Präsident den vor sich hin lächelnden Tagträumer wieder auf die Erde zurück zu holen. "Was? Haben Sie was gesagt?" fragt der immer noch benommene Schauspieler. "Heute Abend steigt meine Helloween-Party und ich möchte, dass du dort auch erscheinst. Mit Verkleidung!", erklärt Rory grinsend. "Ich habe dir schon ein passendes Outfit raus gesucht. Yashiro-san, du begleitest Ren, aber ich muss noch etwas Schickes zum Anziehen für dich finden.", fährt er fort. "Aber Herr Präsident, das ist doch wirklich nicht nötig...", versucht Yashiro ihn zu überreden. "Ach was! Seid pünktlich um 19:30 Uhr hier, damit ihr euch noch umziehen könnt und vergesst das Drehbuch auf dem Tisch nicht!", meint dieser nur, verabschiedet sich und schreitet in Richtung Hauptsaal. "Ich hab noch nicht zugestimmt!", ruft Ren dem Präsidenten hinter her. "Wenn Kyoko-chan mitspielt, steht schon so gut wie fest, dass du mitspielst...", bemerkt Yashiro nebenbei, schnappt sich das Drehbuch und schlendert zum Haupteingang. Der Schauspieler lächelt glücklich und folgt seinem Manager schließlich. Im Hauptsaal der Festhalle "Wieso muss ich heute schon wieder irgendwelche Requisiten hin und her transportieren?", regt sich Kotonami-san zum Hundertsten mal auf. "Ich würde auch lieber wieder ein bisschen schauspielern... Zum Beispiel in einem verwunschenen Zauberwald, in dem Prinzen und Feen vorkommen...", wünscht sich Kyoko-chan sehnlichst. "Mit Ren-sama als edlen Retter...", träumt Maria-chan weiter. Unweigerlich stellt Kyoko-chan sich Ren als sehr charmanten Prinzen vor, der sie als bildhübsche Prinzessin mit einem heiligen Lächeln auf seinen schneeweißen Schimmel hebt und sie somit vor dem Monster Shotaro rettet. «Hach! Wer das schön... Huh?... Das habe ich mir doch jetzt nicht etwa wirklich vorgestellt, oder? ... ... NEIIIIN!», versucht Kyoko-chan verzweifelt nicht mehr daran zu denken. "Kyoko-chan? Alles in Ordnung? Mein Gott, du bist ja ganz rot im Gesicht!", stellt Kanae besorgt fest und eilt zu ihr. "Was? Rot? So ein Quatsch, das musst du dir einbilden!", lacht diese nur, um sich nichts anmerken zu lassen, "Meine Liebe! Du machst dir Sorgen um mich! Wie lieb von dir!" Die eine Love-Me-Praktikantin fällt der anderen, die sich nicht mehr in Sicherheit bringen kann, um den Hals. "Lass mich bitte los!", fleht Kotonami-san und versucht Kyoko-chan von sich weg zu stoßen. "Das ging ja schnell! Ich hätte nicht gedacht, dass ihr diesen riesigen Festsaal so schnell so hübsch einrichten könnt.", kommt Rory Takarada staunend in den Hauptsaal rein. Denn dort ist schon alles für die Helloween-Party vorbereitet. Viele alte Kerzenständer und kleine Teelichter in Kürbissen mit aus geschnittenen Fratzen stehen auf den mit schwarzen Tischdecken überzogenen langen, noch leeren Büffettischen, die an der rechten Wand entlang verteilt sind. Auf der linken Seite befindet sich ein Kamin, um den herum mehrere Edel-Sofas und -Sessel, die mit Pelz überzogen sind, plaziert sind, damit die Gäste sich ausruhen können. In der Mitte steht eine riesige Drachenstatue, die mit ihren feuerroten, stechenden Augen auf die Menschen hinab blickt. "Die Überraschung, die ich für euch vorbereitet habe, habt ihr euch echt verdient.", lobt der Präsident die Love-Me-Praktikantinnen, "Die gibt es aber erst auf meiner Helloween-Party! Ich habe euch sogar extra aus der Kleiderabteilung Kostüme ausgesucht, die ihr dann heute Abend anhaben werdet." "Helloween-Party?", blickt Kyoko-chan ahnungslos in die Runde. "Habt ihr die Einladungen von Sawara-san denn noch nicht bekommen?", fragt Rory ganz erstaunt. "Du hast wahrscheinlich in der ganzen Aufregung um die Ren-Voodoopuppen den weißen Briefumschlag mit dem goldenen Rand komplett vergessen, nicht wahr?", erinnert Kanae ihre Freundin. "Oh!" Kyoko-chan kramt hektisch in ihrer Tasche herum und findet den Brief mit der Aufschrift ' An Mogami-san ' nach einer halben Ewigkeit. Sie öffnet ihn und eine schwarze Einladungskarte mit silbernem Schriftzug und ein kurzes Schreiben vom Präsidenten, das auf weißem Papier mit blutroter Tinte verfasst ist, fallen ihr in die Hände. Liebe Mogami-san, ich würde mich sehr freuen, Sie auf meiner jährlichen Helloween-Party begrüßen zu dürfen. Die Veranstaltung beginnt um 20:00 Uhr und findet in der großen Festhalle statt. Da die Feierlichkeiten bis in die frühen Morgenstunden gehen sind Übernachtungen in einem unserer vielen, gut gepolsterten Särge möglich. Aber selbstverständlich können Sie auch früher nach Hause aufbrechen, denn unser Chauffeurdienst begleitet Sie sicher bis vor die Haustür. Der Einlass ist um 19:30 Uhr. Für Getränke und Essen ist gesorgt. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt. Rory Takarada Präsident von LME Als Kyoko-chan wieder aufblickt erklärt der Präsident: "Natürlich habt ihr dort auch einen kleinen Love-Me-Job zu erledigen. Ihr müsst aber nur als Hexen verkleidet den Boden mit eurem Besen sauber halten. Alles klar so weit?" "Äh...ja. Können wir dann nach Hause gehen und später wieder kommen? Wir haben beide heute ohne Unterbrechung gearbeitet!", bittet Kanae. "Natürlich, aber ihr seid um Punkt 19:00 Uhr wieder hier! Und du, Maria, du kommst jetzt mit mir mit. Für dich muss ich schließlich auch noch was Hübsches raus suchen. Also dann, bis heute Abend!", verabschiedet sich Rory und schreitet durch die Tür aus dem Hauptsaal hinaus. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Konnichiwa! Mein Gott bin ich fertig! Es tut mir so Leid, dass das Kapitel so lang gedauert hat. Hab mich am Ende dann doch entschieden die Kostüme erst im 3. Kapitel zu beschreiben. Sonst wäre ja die ganze Vorfreude auf die Helloweenparty verflogen... *höhöhö* Dafür habe ich aber einige andere Sachen noch hinzugefügt. Ihr könnt mir gerne auch eure Spekulationen erzählen. Mal sehen wer am nächsten liegt... *hihi* Wenn ihr gerne eine ENS wollt, wenn ein neues Kapitel lädt oder on ist, dann sagt mir ruhig Bescheid! Also dann bis zur Helloween-Party! Hime-sama Kapitel 3: Let's Party! ----------------------- Kapitel 3 - Let's Party! Im Frauenumkleideraum 3 der Festhalle "Beeil dich doch mal! Es ist schon 19:20 Uhr! Die Gäste kommen bald und du bist immer noch nicht fertig umgezogen!", erinnert Kotonami-san ihre Freundin. "Ich will nicht... Es ist so peinlich...", schluchzt Kyoko-chan hinter dem Vorhang. "Na und? Ich sehe doch auch total peinlich aus... Ich hatte eigentlich vorgehabt dich etwas zu schminken, aber da du ja lieber hinter dem Vorhang bleiben willst, geh ich jetzt schon mal voRAAAAAH! G...guck mich nicht mit diesen unheimlichen Augen an!", versucht sich die Schwarzhaarige mit den Händen vor dem Gesicht zu schützen. "Schminken?", lugt die Love-Me-Praktikantin mit glitzernden Augen hinter dem Vorhang hervor. «Lebst du hinter dem Mond, oder was?!» Im Herrenumkleideraum 1 der Festhalle "Sag mal, soll ich etwa als Abschreckung für deine weiblichen Fans dienen?", fragt Yashiro seinen Schützling. "Ich weiß nicht... Ich glaube, die würden eher schon automatisch in Ohnmacht fallen, wenn die mich so erkennen...", meint Ren nur sauer und zieht sich einen langen, schwarzen Mantel drüber. "Tja, am besten wir schleichen uns am Rand entlang und bleiben in einer dunklen Ecke stehen, dann fallen wir nicht so auf. Oh! Beeilen wir uns es ist schon kurz vor halb Acht!", stimmt sein Manager ihm nickend zu. Im Vorsaal der Festhalle Die meisten Partygäste sind schon im Vorsaal versammelt, bewaffnen sich gerade mit einem Sektglas oder einem blutroten Cocktail und unterhalten sich um Stehtische herum in kleinen Gruppen. Quietschend öffnen sich die Türen zum Hauptsaal pünktlich um 19:30 Uhr und die Menschen strömen in den Hauptteil der Festhalle. Von den Seitengängen links und rechts schleichen sich jeweils zwei Personen am Rand mit der Menschenmasse in den Hauptteil der Festhalle. Im Hauptsaal der Festhalle Rote Kerzen zeigen durch ihr gedämpftes Licht ein leckeres Buffet, das auf zehn große, lange Tische, die mit schwarzen Tischdecken und Tüchern verziert sind, verteilt ist. Auf den ersten beiden Tischen stehen warme und kalte Vorspeisen, die aus exotischen Salaten, heißen Suppen und belegten Broten bestehen. Die Hauptgerichte reichen vom dritten bis zum siebten Tisch, auf denen Gemüse, Beilagen, Fleisch, Fisch und Geflügel verteilt sind. An den letzten Tischen kann man sich anschließend verschiedene Desserts wie Joghurt, Eis, Pudding, Obstkompott, Kuchen, Torten, Crêpes, Gebäck, Mousse oder Crème aussuchen. Alles das gibt es dann auch noch in den unterschiedlichsten Geschmacksverirrungen, die persönlich von Rory Takarada ausgewählt wurden. Die Getränke werden von reizenden Hexen serviert, um die Gäste mit alkoholfreien Getränken wie Wasser, Cola, Fanta oder Sprite zu erfrischen, mit verschiedenen frisch gebrühten Kaffees aufzuwecken und mit exotischen Cocktails zum Staunen zu bringen. Rustikale, alte Tische und Stühle, auf denen sich schon einige Prominente aus dem Show-Business mit vollen Tellern und Gläsern niederlassen, stehen bereit und werden regelmäßig von netten Hexen gesäubert. Überall im Raum findet man Sofas, Sessel und Särge, damit sich die Besucher hinsetzen, hinlegen, entspannen und ausruhen können. Die Toiletten befinden sich in den Nebengängen und werden von Mumien, die passend in Klopapier eingewickelt sind, bewacht, während schleimige Monster nebenan die Gäste massieren. Desweiteren verharren überall gruselige Zombies, die in Wahrheit als Bodyguards für Sicherheit sorgen sollen. Plötzlich ertönt ein lauter, ohrenbetäubender Knall und riesige Rauchwolken kommen von oben auf die erschreckten, ahnungslosen Menschen hinunter. Leise einsetzende, immer lauter werdende, schaurige Musik begleitet eine schwarze Gestalt auf einer leuchtenden Mondsichel von der Decke nach unten. Rory Takarada, der Präsident von LME, steigt mit tosendem Applaus von dem Leuchtkörper herab und begrüßt seine Gäste in einem schwarzen, zerrissenen Gewand, unter dem viele Geräte und Werkzeuge versteckt sind. Darunter befindet sich dann ein edler, schwarzer, blutverschmierter Anzug mit weißen Spitzenjabot und bei genauem Hinsehen erkennt man sogar verlängerte Eckzähne, die nur auf ein geeignetes Opfer mit viel frischem Blut warten. Mit einem Cocktailglas, das eine grüne, brodelnde Flüssigkeit enthält, beginnt er seine kurze Ansprache. "Ich heiße Sie alle herzlich Willkommen zu meiner exklusiven Helloweenparty! Amüsieren Sie sich! Genießen Sie das köstliche Buffet! Erholen Sie sich vom Alltagsstress in einem dunklen Sarg! Und verpassen Sie meine gruseligen, gespenstischen Geschichten nicht!" In einer dunklen Ecke des Hauptsaals "Hoffentlich findet uns hier niemand und ich kann in Frieden wieder gehen.", meint Ren schlecht gelaunt. "Hey, wir haben es doch schon bis hierher unbemerkt geschafft! Viel Schlimmes kann jetzt auch nicht mehr passieren.", beruhigt ihn Yashiro. "Sie mal, wer da kommt.", informiert der Schauspieler seinen Manager. "Hey Ren! Und? Was sagst du? Wie gefällt dir meine kleine Helloweenparty?", fragt Rory und hebt seinen blutroten Cocktail zur Begrüßung hoch. "Hmmm... Ganz nett. Wieso hast du mir eigentlich nur den ersten Teil des Drehbuchs gegeben?", entgegnet Ren dem Präsidenten. "Damit es bis zum Ende spannend bleibt!", strahlt dieser über das ganze Gesicht. "Na toll...", murmelt der Schauspieler nur und will sich schon zum Ausgang bewegen. "Hast du eigentlich schon meine zwei Love-Me-Praktikantinnen gesehen? Die müssten als Hexen verkleidet mit einem Besen durch die Gegend irren.", erwähnt Rory beiläufig. "Sie dürften eigentlich gar nicht zu übersehen sein... Ah, da drüben sind sie ja! Mogami-kun, Kotonami-san, kommt doch kurz mal hier her.", winkt der Präsident die zwei Love-Me-Praktikantinnen rüber. Yashiro, der als Todesgott in einem Kimono mit Hakama und Haori komplett in schwarz verkleidet und mit einem passendem Katana ausgerüstet ist, kann durch seine Totenkopfmaske nicht sehr gut sehen und schiebt sie deshalb nach oben. Was er dann sieht, verschlägt ihm sekundenlang den Atem. Kotonami-san stolziert mit eleganten Stiefeln, die ihr bis zu den Knien reichen, auf die kleine Gruppe zu. Sie trägt ein schwarzes, kurzes Cocktailkleid mit einem weitem Ausschnitt, der mit vielen, kleinen roten Rosen verziert ist, und dazu passend eine Kette mit einem Totenkopfanhänger und silberne Kreolen. Den braunen Besen zieht sie rechts hinter sich her und fährt sich mit der linken Hand durch die langen, schwarzen, wehenden Haare, während ihre Augen durch das Makeup verführerisch glitzern und verwundert auf einer männlichen, blonden Person, die ausnahmsweise heute Kontaktlinsen trägt, hängen bleiben. Ren hält derweil in seiner Bewegung inne und dreht sich auf der Stelle rasch zu den anderen um. In dieser Bewegung öffnet sich der große Knopf des Mantels und man erkennt unter dem wehenden Stofffetzen eine schwarze, elegante Hose und einen nackten, muskulösen Oberkörper, auf dem eine sehr lange silberne Kette mit einem riesigen Totenkopfanhänger hin und her baumelt. Die Augen des beliebtesten Mannes Japans fallen sofort auf die zierliche Gestalt, die hinter Kotonami-san hervor tritt, und bleiben dort mit einem heiligen, sanften Lächeln hängen, während er in Gedanken Rory schon für ein viel zu knappes Kostüm und gaffende Männerblicke erwürgt. Kyoko-chan, die ihrer Love-Me-Kollegin wie ein Schoßhündchen hinterher dackelt, ist im Gegensatz zu ihrer Freundin grell bunt angezogen und versucht sich verzweifelt hinter ihrem Besen zu verstecken. Sie trägt einen engen, langen Pullover mit schwarzen und orangenen breiten Streifen, der ihr bis zur Mitte der Oberschenkel reicht. Kurz über den Knien fangen dann die orangenen Kniestrümpfe an, die ab den Knöcheln von schwarzen Stiefeletten verdeckt werden. Desweiteren hat die Love-Me-Praktikantin einen riesigen, schwarzen Hexenhut auf und trägt etwas Lidschatten und schimmernden Lipgloss. Beim Anblick auf die attraktiven Muskel des Junggesellen läuft sie ziemlich rot an und schaut schüchtern nach oben in sein Gesicht, wo sein Lächeln eine wohlige Wärme in ihr verursacht. "Hallo? Hallo? Hört mir jetzt eigentlich noch jemand zu?", versucht sich Rory vergebens Gehör zu verschaffen, "Mist! Wieso hab ich eigentlich keinen Fotoapparat mitgenommen? Na ja... Leih ich mir halt später einfach mal die Überwachungsvideos aus..." "Ren-sama! O-nee-sama!", kreischt ein kleiner Engel in einem schneeweißen Rüschenkleid und springt stürmisch an ihrem Lieblingsschauspieler hoch, um in den Arm genommen zu werden. Ren erwacht nun langsam aus seiner Starre, wendet seine Augen wieder von Kyoko-chan ab und hebt die kleine, strahlende Blondine schließlich hoch. Auch die anderen kommen durch Maria-chans laute Begrüßung wieder zurück auf die Erde. Währenddessen schnappt sich Rorys Enkelin ihre noch etwas benommene O-nee-sama und zieht sie zu sich, um sie auch zu umarmen. Nun stehen ein etwas nach vorne gebeugter Ren und eine auf den Zehenspitzen gestreckte Kyoko-chan sich Kopf an Kopf oder eher Stirn an Stirn und Nasenspitze an Nasenspitze gegenüber, weil sie beide von einem kleinen, blonden und süßen Engel umarmt und geknuddelt werden. "Ich hab euch beide ganz doll lieb!", strahlt Maria-chan über ihr ganzes Gesicht. Beide sind für einige Schrecksekunden zu Eis erstarrt und verlieren sich jetzt in den Augen des jeweiligen anderen. Während Kyoko-chan in dunkelbraune, tiefe Augen, die sie magisch an zuziehen scheinen, blickt, erinnert sich Ren in großen, rehbraunen Augen an seinen wunderschönsten Teil seiner Vergangenheit mit einem heiligen Lächeln. Nach einem lauten Räuspern vom Präsidenten schrecken beide sofort wieder auseinander, wobei Maria-chan beinahe heruntergefallen wäre, wenn Ren sie nicht rechtzeitig festgehalten hätte. "Oh, Mogami-kun und Kotonami-san, könnt ihr morgen früh bei Sawara-san vorbeischauen? Er hat ein neues Filmangebot, in dem ihr beide eine Rolle bekommen könnt. Ach, was sag ich da schon wieder! Ihr wurdet persönlich vorgeschlagen in diesem Filmprojekt mitzuwirken!", fährt Rory stolz weiter. "Eh?", erwidert Kyoko-chan ganz überrascht. "Ein Filmangebot?", hakt die Schwarzhaarige nach. "Ja genau. Ihr bekommt dann morgen alle weiteren Unterlagen von Sawara-san. Nun, der Film heißt ' Die Insel der Liebe ' und so weit ich weiß, wird sogar auf einer kleinen, hübschen Insel, die extra für den Film komplett bereit gestellt wurde, gedreht.", informiert er die beiden Love-Me-Praktikantinnen. "Das wird aber keine kitschige Liebeskomödie, oder?", fragt die Braunhaarige misstrauisch nach. "So etwas haben wir bisher noch nie gedreht!", antwortet der Präsident sichtlich beleidigt. "Ach so...", meint diese dann nur erleichtert. "Genug gequatscht! Wir müssen jetzt unseren Love-Me-Job weiter erledigen!", beendet Kotonami-san das Gespräch, verabschiedet sich höflich und schleift ihre Kollegin mit in die Menschenmassen, in denen die beiden dann komplett verschwinden. "Ren-sama! Komm wir holen uns jetzt einen riesigen Eisbecher und essen ihn gemeinsam auf", schlägt die kleine Maria-chan dem Schauspieler vor. "Aber du musst doch schon längst im Bett sein, Maria-chan!", lenkt Rory die Aufmerksamkeit seiner Enkelin auf sich. "Was? Jetzt schon? Ich will mich aber noch ein bisschen mit Ren-sama amüsieren", ist die kleine Blondine ganz empört von dem Vorwurf. "Das kannst du doch auch noch morgen machen und deshalb lass ich dich jetzt von deinen Betreuern nach Hause chauffieren, damit du morgen wieder fit bist.", schlägt Rory vor. "Ich will aber noch hier bleiben!", weigert sich Maria-chan und stampft kräftig mit den Füßen auf. "Ich muss aber noch etwas mit Ren besprechen, was nicht für deine Ohren bestimmt ist. Du verabschiedest dich jetzt und gehst brav nach Hause! Hast du mich verstanden, Maria?", duldet Rory keine Widerrede. "Ja..., hab ich Großvater...", nuschelt die kleine Blondine, umarmt ihren Ren-sama ein letztes Mal ganz fest und macht sich mit ihren Aufpassern auf den Weg zur bereitgestellten Limosine. "Es wird eine kitschige Liebeskomödie, nicht wahr?", fragt Ren den Präsidenten sofort. "Vieleicht... Und wenn schon! Ich habe Mogami-kun schließlich nicht angelogen!", mault Rory beleidigt. "Stimmt. Du bist ihrer Frage geschickt ausgewichen... und hast ihr nicht mal erzählt, dass ich auch mitspiele.", gibt der Schauspieler seufzend von sich. "Tatsächlich? Ich dachte, du wolltest es dir noch mal überlegen.", grinst der Präsident ihn provozierend an. "Yashiro, gehen wir?", ignoriert Ren seinen Vorgesetzten. "Wenn du willst. Außerdem bin muss ich dann nicht mit dieser dämlichen Maske durch die Gegend laufen.", nickt der Manager seinem Schützling zu. "Also gut! Bis Morgen ihr zwei.", verabschiedet sich der Präsident und tritt durch die Tür in den Vorsaal, während die anderen beiden durch die Nebengänge zu den Umkleideräumen davon schleichen, um nicht erkannt zu werden. Im Vorsaal der Festhalle Der Abteilungsleiter der Talent-Section schlendert gemütlich im Vorsaal hin und her und schlürft seinen Orangensaft leer, während er auf seinen Vorgesetzten wartet. "Sawara-kun! Gut, dass ich dich nochmal treffe!", kommt LMEs Präsident von hinten aus dem Hauptsaal und begrüßt ihn. "Oh, guten Abend Herr Präsident! Die Party ist Ihnen übrigens hervorragend gelungen." "Aber das war doch schon von Anfang an klar! Also, ich muss dir noch danken, dass du deine kostbare Zeit für meine brillianten Pläne geopfert hast! Ohne deinen vollen Körpereinsatz und deinen Feuereifer, wäre ich nie so weit gekommen", lobt Rory Sawara-san. «Welche brillianten Pläne? Welchen Körpereinsatz? Welchen Feuereifer? ... ???», muss Sawara-san immer wieder über die geschickte Wortwahl seines Vorgesetzten staunen. "Weißt du was, Sawara-san? Du machst ab übermorgen mal so richtig Urlaub! Entspann dich, lass die Seele baumeln und genieße ein paar arbeitsfreie Wochen am Strand! Na, wie wäre das?", fragt der Präsident seinen Untergebenen gut gelaunt. "Aber ich bitte Sie Herr Prä...", versucht der Abteilungschef der Talent-Section das Angebot höflich abzuschlagen. "Nichts da!", fällt ihm Rory sofort ins Wort, "Ich muss schließlich dafür sorgen, dass es meinen Untergebenen gut geht!" "Hmmm... Na gut! Aber bitte stellen Sie jemand geeignetes als Vertretung ein, damit nicht so viel Arbeit liegen bleibt, wenn ich nicht da bin.", stimmt Sawara-san seufzend zu und stellt sein leer getrunkenes Glas auf einem der Stehtische ab. Anschließend verabschiedet er sich von Rory, um nach diesem langen Tag endlich Hause zu gehen. «Selbst wenn ich nach meinem Urlaub doppelt so viel arbeiten muss, bin ich wenigstens nicht daran Schuld, wenn seine Pläne nicht richtig funktioniert haben...», sieht der Abteilungsleiter sein zukünftiges Leben mit LME ein bisschen positiver. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Hallöchen! Tut mir Leid, dass es sooooo lange gedauert hat. Ich schäme mich auch ganz doll dafür! T.T Normalerweise schreibe ich mir immer den groben Handlungsverlauf auf und setze diesen dann viel ausführlicher um. Irgendwie hab ich die Geschichte dann doch komplett verändert. Kleine Vokabelliste: Hakama: Ein Rock oder Hosenrock (ein sehr weit geschnittenes Paar Hosen). Hat in der Regel Falten und einen steifen oder gepolsterten Bereich am unteren Rücken. Haori: Bis zur Hüfte oder Schenkeln gehende Kimono-Bedeckung in der Art eines Jacketts. Sorgt für mehr Förmlichkeit. Jabot: Lätzchen, das am Hals befestigt ist. Sorry für die vielen Fremdwörter! Wenn ihr es euch immer noch nicht vorstellen könnt, dann guckt doch einfach mal im Internet nach.^^ Tschüss! Bis demnächst!^^ Hime-sama Kapitel 4: Gedankengänge ------------------------ Kapitel 4 - Gedankengänge Im Büro der Talent-Section des LME-Gebäudes Im überfüllten und lauten Büro übergibt der Abteilungsleiter Sawara-san den zwei Love-Me-Praktikantinnen eine dünne Mappe, auf der ein verschnörkeltes ' Die Insel der Liebe '-Etikett klebt und darunter mit einem Kugelschreiber ' Leseprobe ' notiert ist. „Hier ist der erste Teil des Drehbuchs.“ „Die ist aber dünn! Ich dachte es ging um einen Film!“, ist Kyoko-chan ganz verblüfft. „Da steht ja auch ' Leseprobe ', oder kannst du nicht lesen?“, zeigt Kotonami-san ihr mit dem Finger die entsprechende Stelle, „Außerdem ist es mit Sicherheit nur ein kleiner Film. Oder hast du etwa gedacht, die stecken uns in ein riesiges Filmprojekt mit einem Superschauspieler wie Ren Tsuruga, das weltweit in allen Kinos läuft, um unsere Karriere anzukurbeln?“ „Also, ich erzähl euch erstmal kurz, über was das Drehbuch ungefähr handelt.“, räuspert sich Sawara-san, um wieder die gesamte Aufmerksamkeit zu haben. „In ' Die Insel der Liebe ' dreht sich alles um ein beliebtes Urlaubsziel in der Südsee. In einem schicken Hotel treffen verschiedene Menschen zusammen, die sich im Laufe ihres Urlaubs durch einige Zwischenfälle immer näher kommen. Die genaue Besetzung steht zwar schon fest, aber damit es spannender ist, bleibt die Rollenverteilung bis zur Ankunft auf der Insel geheim. Also könnt ihr euch schon mal auf alles gefasst machen. Ach ja, der ' kleine ' Film wird am Ende eineinhalb bis zwei Stunden lang sein und überall in den Kinos laufen.“, beendet der Abteilungschef seinen kurzen Beitrag und wendet sich schließlich seinem kleinen Publikum zu. „Habt ihr noch irgendwelche Fragen? Ansonsten könnt ihr euch jetzt auf den Weg zu Matsushima-san machen, um den Vertrag und die ganzen anderen Formalitäten zu erledigen. Denn ich fahre nämlich heute in Urlaub und muss noch packen...“ Doch die zwei Zuschauer scheinen sich gerade um ganz andere Dinge zu sorgen. Während Kotonami-san ungläubig Sawara-san mit offenem Mund anstarrt, um das gerade Gesagte erst einmal zu verdauen, steht die andere Love-Me-Praktikantin schon Feuer und Flamme und schreit mit ihren kleinen Rachedämonen ein Hass erfülltes „JETZT KANNST DU WAS ERLEBEN, SHOTARO! HOHOHO!“ in die weite Welt hinaus. Keine Sekunde später befinden sich die beiden Love-Me-Praktikantinnen auch schon auf dem Flur wieder. „Huh? Was ist denn passiert? Wieso sitzen wir denn auf einmal vor der Tür?“, fragt Kyoko-chan ratlos ihre Kollegin. „Nichts ist passiert. Du hast nur mit deiner unsichtbaren Kraft alle Fenster zerbrochen und Löcher in die Wände geschossen. Deshalb haben die Leute da drin uns aus Angst vor einem Fluch einfach raus geworfen.“, funkelt diese ihre Freundin böse an. „Ach so?“, erwidert die Love-Me-Praktikantin kleinlaut. „Gehen wir erstmal zu Matsushima-san, ja?“, beschließt Kotonami-san und eilt mit ihrer Kollegin zum Abteilungsleiter der Schauspiel-Section. Ganz weit oben im obersten Stockwerk des LME-Gebäudes Nachdem Helloween Schnee von gestern ist, sieht auch das Büro des Präsidenten wieder einigermaßen ' normal ' aus. Strahlender Sonnenschein, der durch orangene Vorhänge mit Blättermuster dringt, erfüllt den großen Saal mit Helligkeit und wirft ein herbstliches Schattenspiel an die Wand. In der vorderen Hälfte des Raumes stehen eine lange Couch, die mit echtem hell braunem Leder überzogen ist, dazu passende, bequeme Sessel und ein kleiner Glastisch, auf dem einige Unterlagen, mehrere Weingläser und eine geöffnete Flasche Rotwein zu finden sind. Auf der anderen Seite hängt ein riesiger Flachbildfernseher, auf dem man eine Helloweenparty sieht. In der Mitte befindet sich ein großer, langer Schreibtisch aus Holz, der mit goldenen Verschnörkelungen verziert ist. Mit den Füßen auf diesem teuren Tisch sitzt Rory Takarada mit einer Fernbedienung und einem schon leeren Weinglas bewaffnet auf einem schwarzen Ledersessel und sieht sich zum hundertvierunddreißigsten mal das Überwachungsvideo aus der Festhalle an. Sein grüner, samtiger Mantel hängt lässig über der Lehne und man kann darunter ein viel zu teures Original-Robin-Hood-Kostüm erkennen. „Hach, wie süß!“, seufzt der Präsident wiedereinmal und drückt auf die Pausetaste, um die herzergreifende Szene noch ein hundertfünfunddreißigstes mal in sein Gedächtnis ein zu brennen. „Ich glaube, wenn ich mein ganzes Videomaterial zusammen schneide, könnte ich einen hübschen Film über das Liebesleben von Ren Tsuruga drehen. Hmmm... Zwar fehlen mir noch die entscheidendsten Szenen, aber...“ Und wieder einmal ertönt das laute, tiefe Summen durch die Stille, um einen Gast anzukündigen. Schnell schaltet Rory den Fernseher aus und nimmt die Füße vom Tisch herunter. Anschließend schlendert er gemütlich zu seiner Couch und macht es sich mit einem weiterem guten Gläschen Rotwein bequem. Gleich darauf öffnet einer von Rorys Gefolge die breite Doppeltür und Yashiro und Ren betreten das große Büro des Präsidenten. „Einen schönen, guten Morgen Ren!“, begrüßt Rory die beiden freudig von seiner Couch aus. „Das wünsche ich Ihnen auch.“, antwortet der Schauspieler lächelnd. „Guten Morgen, Herr Präsident.“, ertönt es höflich von Yashiro. „Setzt euch doch! Möchte jemand etwas trinken? Der Rotwein kommt übrigens direkt aus Frankreich und schmeckt einfach hervorragend!“, bietet der Präsident mit der schwenkenden Flasche an. „Nein, danke, ich muss danach noch zu einem Foto-Shooting.“, lehnt Ren kopfschüttelnd ab und setzt sich mit Yashiro auf die mit Leder überspannten Sessel gegenüber. „Tatsächlich? Nun gut, dann werde ich euch nicht zu lange aufhalten. In dem Umschlag hier sind die Autoschlüssel für den Mietwagen, damit ihr euch auf der größeren Insel etwas umschauen könnt.“, meint Rory seinen Rotwein genießend und deutet mit der freien Hand auf den Glasschrank, „Und natürlich noch die ganzen anderen Kleinigkeiten, wie Abflug, Ankunft, Treffen, Termine und so weiter. Das Übliche... Noch irgendwelche Fragen?“ „Hmmm... Wer spielt eigentlich sonst noch mit? Steht die Rollenverteilung schon fest? Hast du mir sonst noch was verheimlicht?“, kommt es dann von dem Schauspieler wie aus der Pistole geschossen. „Hab ich vergessen. So ungefähr. Äh... nicht direkt...“, beantwortet der Präsident jede Frage einzeln und mit einem immer breiter werdenden Grinsen. „Und was genau heißt ' nicht direkt '?“ „Dass du nicht die richtigen Fragen gestellt hast! So, und nun raus! Ich hab heute auch noch etwas wichtiges vor!“, weicht der Präsident Rens Frage geschickt aus und steht kerzengerade auf, um seine Gäste aus seinem Büro zu verscheuchen. Beim Hinausgehen drückt der Präsident Ren noch einen weiteren Umschlag in die Hand. „Noch ein kleiner Luxus damit es euch nicht zu langweilig wird! Obwohl sie natürlich kein Vergleich zu meiner darstellt...“, zwinkert Rory dem Schauspieler zu. „Ach ja, Yashiro-san, da Ren ja sehr zufrieden war mit Kyoko-chan als seine SB, dachte ich mir das du dir mal eine kleine Auszeit nimmst. Denn ich denke Kyoko-chan wird sich auch diesmal sehr gut um ihn kümmern. Du fährst natürlich trotzdem mit. Du musst dort nämlich ganz viele andere Kleinigkeiten erledigen. Verstanden?“, wendet sich der Präsident dem Manager zu. „Äh... jaaa...“, bringt Yashiro-san schließlich hervor und muss innerlich grinsen.. Viele Stockwerke weiter unten im Büro der Schauspiel-Section Während die meisten Angestellten in diesem viel beschäftigen Bereich telefonieren, hört man in der hintersten Ecke zwei Mitarbeiter über ein aktuelles Thema tratschen. „Hast du schon das Neuste gehört. Über die Talent-Section, meine ich...“ „Ich will's gar nicht wissen. Die haben doch eh immer nur schlechte Stepptänzer und Balletttänzer oder durchgeknallte Komiker. Da passiert doch nie was Interessantes!“ „Tja, aber diesmal scheinen sie einen Poltergeist eingefangen zu haben.“ „Na toll, noch mehr Irre...“ „Zumindest sind mit einem Schlag alle Fenster zerbrochen und es gab viele Brandlöcher. Sogar in den Wänden und Decken!“ „Sag bloss der Präsident hat versucht mit diesem riesigen Ding in sein Büro zu kommen!“ „Angeblich sollen gleich danach zwei Schülerinnen in ätzend pinken Overalls vom Tatort geflüchtet worden sein. Vielleicht wurde der böse Geist ja von den zwei Hexenmeisterinnen aus der Hölle gerufen. Hmmm... Was war jetzt eigentlich mit dem riesigen Ding von unserem Präsidenten?“ „Das? Du glaubst gar nicht wie groß dieses F...“ Genau in diesem Moment fegen diese zwei Hexenmeisterinnen in ihrer Arbeitsuniform herein und jagen den beiden Angestellten einen gewaltigen Schrecken ein, so dass sich die beiden ängstlich unter den Tischen verstecken. „Aha, da seid ihr ja endlich. Ich habe schon befürchtet, dass ihr auf dem Weg verloren gegangen seid!“, begrüßt der Abteilungsleiter der Schauspiel-Section Matsushima die zwei erschöpften Love-Me-Praktikantinnen. „Tut uns leid, dass es so lange gedauert hat.“, entschuldigt sich Kyoko-chan, die völlig aus der Puste ist. „Aber wir wurden unterwegs aufgehalten und mussten jemanden helfen.“, ergänzte Kanae erklärend. „Schon gut. Setzt euch doch erst mal.“ Während sich die Love-Me-Kombi auf die zwei Stühle setzt, fängt Matsushima-san schon mal an das Geschäftliche runter zu rattern. „Ihr fliegt morgen sehr früh los und seid deshalb heute schon etwas früher entlassen, damit ihr noch Zeit habt eure Sachen zu packen. Es tut mir sehr Leid, dass das alles so kurzfristig ist, aber der Präsident hatte die ganze Zeit getrödelt und wollte das Drehbuch nicht mehr rausrücken. Ihr werdet übrigens in einem Luxus-Hotel untergebracht und auf den Inseln in der Nähe gibt es auch größere Einkaufsmöglichkeiten. Die detailierten Informationen über das Hotel und die Umgebung, die Daten über den Flugverlauf, die Tickets und so weiter sind alles in diesem Umschlag. Also verschlaft mir morgen ja nicht, klar?“ „Habt ihr noch irgendwelche Fragen, bevor ihr dann in die Südsee fliegt?“, schließt der Abteilungschef seinen Beitrag und drückt den beiden einen weißen Umschlag in die Hand. „Ja, ich.“, meldet sich Kyoko-chan, „Wieso konnte man denn nicht bis nächstes Jahr im Sommer warten? Dann wäre alles auch nicht so kurzfrisig.“ „Im Sommer ist es mit 40° im Schatten viel zu heiß. Die meisten Menschen sind solche Temperaturen nicht gewöhnt und würden selbst bei Innen-Dreharbeiten sogar zusammenbrechen. Im Winter kann es höchstens zu vielen, langen Regenschauern kommern, die als kleine Erfrischung für den Film auch sehr erwünscht sind.“, erklärt Matsushima-san. „Euer nächster Love-Me-Job ist gleich um die Ecke! Viel Spaß!“, wünscht der Abteilungsleiter noch während die Love-Me-Kombi schon stöhnend und fluchend aus der Tür heraus marschiert. «Sie können einem echt Leid tun...» In der Wohnung von Yukihito Yashiro Während der Koffer schon fertig gepackt auf die Abreise wartet, überlegt sich Yashiro-san zum x-ten mal, was der Präsident in den nächsten Tagen geplant hat. «Hmmm... Das ist sehr merkwürdig... Warum hat Takarada-san Ren einen weiteren Umschlag in die Hand gedrückt? Und was genau war da drin? ... Aber was mich noch stutziger macht... Wieso wollte Takarada-san eigentlich, dass ich umbedingt mitfahre? Nicht das es merkwürdig ist, wenn der Manager mitreist oder so, aber wie er das so gesagt hat, hab ich das Gefühl, das hier etwas ganz und gar nicht mit rechten Dingen vor sich geht... Dabei bin ich ja ausnahmsweise für diesen Film nicht sein Manager. Na ja, vielleicht will der Präsident einfach, dass ich ein Auge auf die zwei Turteltauben werfe, damit sie sich nicht wieder gegenseitig erdolchen wollen. Hoffentlich passiert mal wieder was Interessantes zwischen den beiden... » „Ach was! Die bekommen doch nie was auf die Reihe! Besser ich gehe jetzt schlafen, damit ich das nicht im Flugzeug nach holen muss.“ Im Familienhaus von Kanae Kotonami „Hmmm... Hab ich auch nichts vergessen?“, murmelt die Oberschülerin vor sich hin. «Wer spielt eigentlich noch mit? Welche Rolle bekomme ich? Hoffentlich muss Kyoko nicht als winzige Nebenrolle, oder gar als Statist und Aushilfe Vorlieb nehmen... ... Oh Gott! ... Das darf nicht wahr sein! ... Jetzt mache ich mir sogar schon um dieses naive Mädel sorgen! Mist! Ich bin tatsächlich ihre beste Freundin... ...» „Hört endlich mit dem Lärm da drüben auf! Und macht das ihr ins Bett kommt!“, schnauzt sie durch die dicken Wände nach draußen, um das ständige Klopfen und die ' Bitte spiel mit uns Kanae-Nee-chan! '-Rufe zur Ruhe zu bringen. «Wieso wollte ich eigentlich hier übernachten?», ärgert sich Kotonami-san und zieht die Decke über den Kopf. Im riesigen, leeren Appartment von Ren Tsuruga Ein fertig gepackter Koffer, auf dem der ungeöffnete Umschlag des Präsidenten liegt, steht im Flur für morgen früh bereit, während Ren in einem nachtblauen Seiden Schlafanzug in sein Schlafzimmer wandert und sich auf sein viel zu großes Bett legt. «Was der Präsident wohl wieder geplant hat? Ich glaube Rory hat Kyoko-chan nicht einmal gesagt, dass sie meine SB ist. Ich wette sogar, er hat das einfach so zum Spaß entschieden. ... Ob sie überhaupt weiß, dass ich mitspiele? Weiß sie eigentlich, dass sehr viele Liebesszenen in dem Film vorkommen? Hmmm... Ob ich sie vielleicht am Ende küssen muss? ... ... » Nachdem er seinen leicht geröteten Kopf schüttelt, um seine Gedanken wieder in Ordnung zu bringen, schläft er schließlich mit einem heiligen Lächeln selig ein. Zu Hause bei Kyoko Mogami „Geschafft!“ Zufrieden mit dem fertigen Koffer, den sie in Rekordzeit nach dem Arbeiten im ' Darumaya ' gepackt hat, lässt sich Kyoko-chan auf ihr Bett fallen. «Miss Menno bekommt bestimmt eine Hauptrolle... Vielleicht spielt sie ja eine reiche Dame oder ein hübsche Tochter aus gutem Hause... Ich muss mich richtig anstrengen! Vielleicht werde ich sogar richtig berühmt und dann wird Shotaro weinend um Vergebung beten. Was mach ich eigentlich mit dem versprochenem Ren-sama-Püppchen? Am besten ich nehme mein Voodookästchen mit, damit ich in den Pausen ein bisschen arbeiten kann und Maria-chan nicht so lange warten muss.» „Aber das beste an diesem Film ist, dass ich es dir richtig heimzahlen werde, SHOTARO! HAHAHA“, lacht Kyoko-chan mit ihren kleinen Dämonen um die Wette. „Schatz. Es geht schon wieder los. Ob Kyoko-chan nachts von bösen Geistern überfallen wird? Ich hab Angst!“, schluchzt die Okami-san derweil im benachbarten Schlafzimmer. Derweil ganz weit oben in den Wolken Das volle Passagierflugzeug fliegt gerade über Tokyo hinweg Richtung Süden. Mit an Bord sind Sawara-san, seine Frau und seine Tochter, die auf einer Insel ein paar angenehme Wochen verbringen möchten. Während die Tochter ganz begeistert aus dem Fenster blickt, schnappt Sawara-san ein paar Gesprächsfetzen von hinten auf. „... gedreht werden.“ „Tatsächlich? Wer dreht denn...“ „...ne Ahnung. Es werden zwei verschie...“ „... gehört, dass ein Sänger dort ... ... ein Liebesfilm auch.“ „Cool! Wie heißt...“ „...Fuwa, glaube ich. Für seine neue Single, die über ein Mäd... ...Film mit Schauspielern von LME. Unglaublich! Die zwei größten Show Biz Konkurenten auf der gleichen Insel!“ „Haha. Ich glaube, alle Passagiere hier werden aus ihren Schuhen kippen, wenn sie auf der Insel ankommen.“, lachen die beiden Männer, als sie an Sawara-san vorbeikommen. „Wow! Das ist ja toll, Papa! Vielleicht kannst du mir ja dann auch ganz viele Autogramme besorgen!“, strahlt die kleine Tochter. „Schatz? Was hast du denn? Du bist ja auf einmal so blass geworden.“, schaut die Ehefrau ganz besorgt. „NEIIIIIIIIIIIIIIIN! DU TEUFEEEEEEEEEEL!“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Da bin ich wieder! Hat ja auch ziemlich lang gedauert. Es tut mir so Leid! *auf Knien um Verzeihung bettelt* Ich hoffe ihr verzeiht mir... *schnief* So. Genug geweint!^^ Ich werde in den nächsten Kapiteln neue Charaktere hinzufügen. Aber auch schon bekannte Charaktere werden einen weiteren Auftritt bekommen. Wer wird natürlich noch nicht verraten... *hehehe* Verschlaft das nächste Kapitel nicht!^^ Eure Hime-sama Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)