Break The System von abgemeldet (ZorroxRobin) ================================================================================ Kapitel 8: Robins Zuhause ------------------------- Ich hab in diesem Kapitel einen Zeitfehler entdeckt und hab es deshalb überarbeitet, es kommen aber keine wichtigen Änderungen drin vor 8.Kapitel Und so rannten sie durch den Regen, seine Hand fest in ihrer, während er immer noch nicht so ganz begriff was sie nun vorhatte. ‚Wir gehen zu mir nach Hause’ hatte sie gesagt, doch das konnte sie nicht ernst gemeint haben, oder? Was sollte er denn bei ihr zu Hause? Die würden ihn doch sofort hinauswerfen. Auch wenn es ihn mal interessieren würde, wie es bei ihr aussah. Mit der Bruchbude seiner Mutter konnte man es sicher nicht vergleichen. Und es würde dort sicher auch nicht so verdammt widerlich stinken wie in ihrem Wohnblock. Doch dann schüttelte er den Kopf und sammelte seine Gedanken. Er musste sie von der bescheuerten Idee abbringen. Sie konnte doch nicht einfach mit einem halbnackten Kerl auf der Matte stehen, der noch dazu weit unter ihrer Klasse war. Er wollte schließlich nicht, dass sie Ärger bekam. Also blieb er stehen und hielt weiterhin ihre Hand fest. Robin wäre durch den plötzlichen Ruck fast hingefallen, doch er fing sie auf. Fragend sah sie ihn an. „Was ist los, Zorro?“ fragte sie verwirrt. Wie sie ihn so ansah, mit ihren nassen Haaren und den durchgeweichten Klamotten sah sie einfach nur noch unwiderstehlich aus und er konnte nicht anders, als sie einfach zu küssen. Robin war von dem forschen Kuss zwar überrascht, ließ es jedoch gerne geschehen. Als sie sich wieder trennten hatte sich das Grinsen wieder auf seinem Gesicht gebildet. Doch dann fiel ihm ein, warum er vorhin stehen geblieben war. „Du, ich weiß ja nicht wie du dir das vorstellst, aber dein Alter wird sicher voll ausrasten wenn er mich auf der Matte stehen sieht.“ Und er hatte wirklich keine Lust, dann doch noch vom Jugendamt gefunden zu werden. Doch sie schien da ganz anders zu denken. „Ach Unsinn, er ist doch gar nicht daheim. Außerdem hab ich schon eine Idee, wie du hereinkommst, ohne gesehen zu werden. So unüberlegt handle ich auch nicht.“ Sagte sie. Sie hatte sich erinnert wie ihr Vater gesagt hatte, dass er nach dem Abendessen noch einmal wegmusste. Na da war er aber mal gespannt. So ließ er sich weiterziehen und in Rekordzeit waren sie vor Robins Haus angekommen. Zorro war überrascht, er hätte nie gedacht, dass man so schnell durch die Stadt gehen konnte. Vielleicht lag es auch daran, dass er einfach einen beschissenen Orientierungssinn hatte. Doch er äußerte keinen seiner Gedanken, musste sie ja nicht unbedingt wissen. Er musterte ihr Haus oder eher die Villa. Wofür man wohl ein so großes Haus brauchte? Die hatten doch sicher zehn Bäder, um den Platz vollzukriegen. Gott, er würde sich dort so verlaufen. Robin hatte sich derweil versichert, dass sich gerade keiner im Garten aufhielt, vor allem ihre Cousine nicht. Die würde sie nun überhaupt nicht gebrauchen können. Doch zu ihrem Glück war nicht einmal der Gärtner da, was bei dem Regen und der Dämmerung kein Wunder war. „Also Zorro, du wirst durch den Garten gehen. Auf der Hinterseite des Hauses sind drei Balkone. Einer davon ist meiner, der ganz links. Ich werde dort oben auf dich warten und wir werden dann schon etwas finden, an dem du heraufklettern kannst.“ Erklärte sie ihm. Überrascht hob er eine Augenbraue. Das hörte sich eher wie einer von Aces Plänen an, als einer von Robin. Doch wenn sie meinte, dann würde er es so machen. Die Rückseite dieses blöden Hauses würde er sicher von alleine finden. Also nickte er und ging los. Als er außer Sicht war, klingelte sie an der Türe und wurde hineingelassen. „Ist meine Cousine im Haus?“ fragte sie den Angestellten, den sie zuvor begrüßt hatte. „Ja, Ihre Cousine befindet sich in Ihrem Zimmer.“ Informierte er sie. Zufrieden ging sie weiter und war auch schon halb die Treppe hinauf, als ihr etwas auffiel. Moment, wenn er sagte sie befand sich in ‚Ihrem Zimmer’, dann konnte sie sowohl in ihrem eigenem als auch in Robins Zimmer sein. Also beeilte sie sich dabei, die Stufen nach oben zu steigen. Als sie ihr Zimmer betrat sah sie niemanden und wollte schon aufatmen, als sie von draußen Stimmen hörte. Sie öffnete die Balkontüre und sah sowohl Zorro als auch ihre Cousine auf dem Balkon stehen. Diese hatte ein hinterhältiges Grinsen im Gesicht, während er nur genervt aussah. „Ah Robin, wie ich sehe hast du deinen Freund mitgebracht. Ich muss schon sagen, ein Prachtexemplar.“ Spottete sie. „Was willst du?“ fragte Robin. Sie wusste, ihre Cousine würde sicher nicht gehen und erst Recht nicht ihrem Mund halten, wenn sie nichts bekam. Diese begann nun, Zorro von oben bis unten zu mustern. Diesem wurde es nun zu viel. Er sprang auf und stellte sich ihr gegenüber. „Hör mal zu du Zicke, verpiss dich von hier und lass uns alleine. Bei deiner Fresse kann einem ja der Appetit vergehen.“ Fast hätte Robin zu lachen angefangen, als sie sah wie sehr ihrer Cousine die Gesichtszüge entglitten. Sie war es gewohnt von Männern bewundert zu werden. Doch dann wand sie sich an Robin. „Aha, einer aus der untersten Schicht also. Ich hätte doch ein wenig mehr Niveau von dir erwartet. Doch wie ich sehe machst du für jeden die Beine breit.“ Giftete sie. Bei diesen Worten sah Zorro rot. Er packte sie an der Gurgel und drückte sie gegen die Hauswand. Seine Augen blitzten hasserfüllt. „Wenn du kleine Hure es auch nur noch einmal wagst, meine Robin als eine Schlampe zu bezeichnen, dann brech ich dir alle Knochen.“ Dabei drückte er seine Hand an ihrer Kehle so fest zu, dass sie nach Luft rang. Robin stand nur erschrocken daneben. So hatte sie Zorro nie gesehen und ehrlich gesagt hatte sie nun ein wenig Angst. Würde er wirklich so weit gehen? Was hatte sie sich dabei gedacht, einen völlig Fremden mit in ihr Haus zu nehmen, obwohl sie ihn gerade einmal ein paar Tage kannte? Ihr logisches Denken meldete sich wieder, das sie irgendwie verlassen hatte, seit sie Zorro kannte. Doch als sie etwas sagen wollte, ließ er ihre Cousine los, die sofort aus dem Zimmer rannte. Er drehte sich zu ihr um. Ihre Gedanken rasten immer noch. „Tut mir leid, aber ich kann es absolut nicht ab, wenn jemand dich beleidigt.“ Nuschelte er und kratzte sich am Hinterkopf. Dabei sah er so süß aus, dass sie all ihre Bedenken wieder verwarf. Liebe schien wohl doch blind zu machen. Sie lächelte ihn bereits wieder an und ging auf ihn zu. „Wie bist du eigentlich hier heraufgekommen?“ fragte Robin schließlich. „An der Fassade hochgeklettert, wie denn sonst?“ Sie sah nach unten, doch konnte absolut nicht sehen, an was er sich festhalten hätte können. Doch nachdem sie gesehen hatte, wie er am Strand auf den Felsen herumkletterte, wunderte sie das nicht mehr. Doch jetzt erinnerte sie sich daran, warum sie ihn eigentlich hergebeten hatte. Sie beide waren immer noch komplett durchnässt, er hatte kein Oberteil an und er hatte immer noch diese Wunde am Rücken. Also zog sie ihn in ihr Zimmer. „So, du wirst jetzt erst einmal duschen gehen und zwar warm. Ich suche derweil ein paar andere Klamotten für dich, mein Vater wird schon etwas haben. Und danach kümmere ich mich um deine Wunde.“ Das ganze sagte sie in einem Ton, dem er nicht widersprechen konnte. Also ließ er sich seufzend ins Bad schieben. Na ja, vielleicht würde es ihm mal wieder gut tun warm zu duschen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er das das letzte Mal getan hatte. Also entledigte er sich all seiner Kleider, die eh nicht mehr viel waren, und stieg unter die große Dusche. Nebenbei bemerkte er, dass das Bad so groß war wie sein eigenes Zimmer, doch den Gedanken ignorierte er. Was war schon dabei. Genießerisch schloss er die Augen, als das warme Wasser über seinen Körper lief. Robin war derweil damit beschäftigt, Klamotten für Zorro zu suchen. Sie selbst hatte sich bereits etwas Trockenes angezogen und hatte ihre Haare in ein Handtuch gewickelt. Nach einiger Zeit wurde sie in einem alten Kleiderhaufen ihres Vaters fündig. Diese Klamotten hatte er vor langer Zeit aussortiert, sie stammten aus der Zeit als ihre Mutter noch lebte und er noch eine gute Figur hatte. Sie entschied sich für eine schwarze Stoffhose und ein besches Hemd. Das würde sich am wenigsten mit seinen Haaren beißen. Dann holte sie noch Socken und eine Boxershorts. Bepackt mit diesen Dingen, ging sie zurück in ihr Zimmer. In diesem Moment kam Zorro auch gerade aus dem Bad. Kurz war sie sprachlos. Seine Haare waren noch nass und vereinzelt liefen noch Wassertropfen über seinen bloßen Oberkörper. Er hatte sich nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Er sah absolut heiß aus, doch Robin verscheuchte diesen Gedanken. Was sie doch wieder für schmutzige Dinge dachte. Zorro jedoch hatte den Blick bemerkt und grinste schon wieder. Schnell drückte sie ihm die Klamotten in die Hand. „Hier, zieh das schon mal an. Das Hemd aber bitte noch nicht, ich würde mir gerne noch deine Wunde ansehen.“ Er nickte bloß und ließ das Handtuch fallen, während sie wieder aus dem Zimmer verschwand. Dann besah er sich die Klamotten und verzog das Gesicht. Damit würde er ja aussehen wie der letzte Spießer. Sicher war die Hose alleine teurer als seine Klamotten zusammen. Doch er tat was sie gesagt hatte und zog sich an. Es war nicht ungemütlich, aber dennoch fühlte er sich nicht so wohl. Doch ehe er weiter nachdenken konnte, kam Robin schon wieder zurück, in ihren Händen ein erste Hilfe Kasten. Genervt verdrehte er die Augen. Er hasste es, wenn er verarztet wurde. Doch als sie ihn auffordernd anlächelte, legte er sich auf den Bauch und ließ sie machen. Wann genau war er so ein Weichei geworden? Sonst ließ er sich doch auch von niemandem etwas sagen. Aber sie brauchte ihn bloß mit diesen faszinierenden blauen Augen ansehen und er spurte. Das durfte ja keiner erfahren, sonst wäre sein Ruf im Eimer. Während er das dachte, besah sie sich die Wunde. Sie schien sich nicht zu entzünden, doch sie desinfizierte sie lieber noch nachträglich. Anschließend schmierte sie noch eine Salbe darauf und klebte ein großes Pflaster darauf. Mit einem Verband versuchte sie es gar nicht erst, den würde er sowieso gleich wieder hinunterreißen. Als sie schließlich wieder aufstand öffnete er seine Augen. Die hatte er geschlossen, als sie ihn mit ihren sanften Fingern behandelte. Doch jetzt richtete er sich wieder auf und streckte sich. Dann schnappte er sich das Hemd und schlüpfte hinein, ließ es jedoch offen. Sie zog eine Augenbraue nach oben. „So geht das ja nicht, das muss schon zu sein.“ Sagte Robin, ehe sie auf ihn zuging und das Hemd zuknöpfte. Doch dabei ließ sie es nicht, sie zeigte ihm wie man solche Klamotten normalerweise trug und danach ließ sie es sich nicht nehmen, seine Haare zu richten. Ihm gefiel das war nicht so gut, doch er ließ sie einfach machen. Schließlich konnte er danach immer noch alles wieder durcheinander bringen. Als sie fertig war, trat sie einen Schritt zurück und betrachtete ihn. Sie war erstaunt. „Ehrlich gesagt, wenn du keine grünen Haare hättest, dann würde dich jeder für einen Nachbarn von mir halten.“ Er selbst betrachtete sich im Spiegel und verzog das Gesicht. Gott, er sah wie ein totaler Spießer aus. Wenn er so auf die Straße ging, dann würde ihn sicher keiner mehr erkennen. Nicht, dass er so jemals irgendwo hingehen würde. Doch Robin schien es zu gefallen. Gerade wollte er etwas sagen, als es an der Türe klopfte. Robin verdrehte genervt die Augen, ehe sie die Türe öffnete. Dort stand ihre Haushälterin. „Oh, ich hörte Sie haben Besuch. Ich wollte nur fragen, ob Sie etwas brauchen.“ Sagte sie und lugte an ihr vorbei. Sie wusste genau, warum die andere hier war. Sie hoffte darauf, dass sie irgendetwas entdeckte, dass sie dann ihrem Vater erzählen konnte. Also musterte sie Zorro. Das einzige, das sie die Stirn runzeln ließ, waren die grünen Haare, doch als er sie charmant anlächelte, wurde sie rot. „Ich lass Sie lieber wieder alleine, aber wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie mich einfach.“ Sagte sie und verschwand. Robin drehte sich zu Zorro um. „Das hast du doch mit Absicht getan oder?“ fragte sie lächelnd. „Was denn?“ fragte dieser. „Na, meine Cousine wird meinem Vater erzählen, dass ich heute Besuch von einem ausgeflippten und brutalen Punk hatte, die Haushälterin wird ihm aber von einem charmanten jungen Mann erzählen. Und wem wird er wohl eher glauben?“ Er grinste, während er auf sie zukam. „Ich kann doch schließlich nicht zulassen, dass meine Robin ärger bekommt.“ Sagte er. Als er ihren Namen sagte, lief ihr ein Schauer über den Rücken. Der Kerl brachte sie noch um den Verstand. Dann beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie leidenschaftlich. Sofort wurden ihre Knie weich und sie krallte sich an ihm fest. Er dagegen presste sie gegen die Wand und fuhr mit seinen Händen ihre Seiten auf und ab, was sie in den Kuss seufzen ließ. Er strich mit seiner Zunge über ihre Lippen und wurde sogleich von ihrer empfangen. Während der Kuss immer leidenschaftlicher wurde, wanderten seine Hände unter ihr Shirt und streichelten ihren Bauch. Er war erstaunt, was für weiche Haut sie hatte. Dann unterbrach er den Kuss, aber nur um sich ihrem Hals zuzuwenden. Sie seufzte abermals und legte ihren Kopf in den Nacken. Sie wusste nicht wie er es schaffte, aber es brauchte nur ein paar Berührungen und sie schmolz in seinen Armen nur so dahin. Doch dann unterbrach er sein Tun und sah ihr tief in die Augen. Sie erwiderte den Blick und fühlte die Luft zwischen ihnen fast schon knistern. Noch nie hatte sie solche Gefühle gehabt und es war einfach unglaublich. Abermals vereinigten sich ihre Lippen. Doch dann hörte sie ein Geräusch und löste sich. Fragend sah sie ihn an, doch er winkte nur ab. „Ignoriere es einfach.“ Sagte er und wollte sie wieder küssen, doch sie wich aus. „Wann hast du das letzte mal etwas gegessen?“ fragte sie, da sie das Geräusch als Magenknurren identifizierte. Er zuckte mit den Schultern. „Irgendwann heute.“ Das musste ihr doch genügen. Doch das tat es nicht. Stattdessen löste sie sich von ihm, was ihm gar nicht passte und öffnete die Türe. „Da du schon so einen guten Eindruck bei der Haushälterin hinterlassen hast, können wir sie auch gleich nach etwas zu Essen fragen.“ Mit diesen Worten zog sie ihn aus ihrem Zimmer heraus. Während sie nach unten in Richtung Küche gingen, sah er sich neugierig um. Das Haus war riesig und überall stand unnützer Protz herum wie Vasen oder anderes komisches Zeug. Er wusste damit gar nichts anzufangen. Doch plötzlich stieg ihm ein Geruch in die Nase, der seinen Magen abermals zum rebellieren brachte. Als sie die Küche betraten, sahen sie schon die Haushälterin am Herd stehen, sie sie auch gleich anlächelte. „Ich war so frei und habe ein etwas verspätetes Abendessen für Sie beide angerichtet. Sie haben ja zuvor nicht allzu viel zu sich genommen. Ihr Vater wird sicher nichts dagegen haben, er kommt heute erst sehr spät nach Hause.“ Robin bedankte sich und zog Zorro gleich weiter ins Esszimmer. Dieser fühlte sich komisch, schließlich war er gerade eben zum ersten Mal in seinem Leben gesiezt worden. Doch als er merkte, dass sie aus der Küche gingen, runzelte er die Stirn. „Ich dachte, wir wollen etwas Essen. Warum gehen wir dann aus der Küche?“ fragte er. Sie wirkte ebenso irritiert. „Du willst in der Küche essen? Aber dafür gibt es doch ein Esszimmer.“ Sagte sie, schließlich hatte sie es noch nie anders gesehen. „Ihr habt ein Zimmer nur zum Essen? Kein Wunder, dass ihr ein so verdammt großes Haus braucht, wenn ihr für alles einen eigenen Raum habt.“ Kurz sah Robin ihn an, ehe sie zu lachen begann. Zorro wusste zwar nicht, was so lustig war, doch ihm gefiel es, sie so lachen zu sehen. Schließlich standen sie in einem Raum, in dem es tatsächlich nur einen Tisch mit vielen Stühlen gab. Er hielt das ganze immer noch für eine blöde Idee. Sie setzten sich nebeneinander. Kaum hatten sie das getan, ging die Türe auf und sie Haushälterin servierte ihnen eine Suppe. Als sie wieder gegangen war, sah Zorro Robin an, die bereits zu Essen begonnen hatte. „Meine Mutter würde nie jemanden so bedienen.“ Sagte er entgeistert. Er war es einfach nicht gewohnt, so behandelt zu werden. Auf Robins Gesicht zeigte sich nun ein trauriges Lächeln. „Es ist ja auch nicht meine Mutter, sondern die Haushälterin, die gleiche die zuvor in meinem Zimmer war. Meine Mutter ist schon seit vielen Jahren tot.“ Sagte sie. Die meisten Leute hätten nun betreten auf den Boden gesehen und sich entschuldigt, doch nicht Zorro. „Wie war deine Mutter so?“ fragte er. Kurz schwieg sie, doch dann begann sie zu lächeln. „Sie war eine schöne Frau und sie war sehr intelligent. Ich weiß nicht mehr viel von ihr, doch ich erinnere mich gerne an ihre Stimme, die mich in den Schlaf gesungen hat. Leider war sie fast nie zu Hause bis sie dann eines Tages gar nicht mehr wiederkam. Sie ist damals im Ausland gestorben durch einen Unfall.“ Erzählte sie. Er hörte ihr aufmerksam zu, was sie zu schätzen wusste. Irgendwie war Zorro anders, seit sie hier waren. Vielleicht lag es daran, dass er in einer komplett neuen Gegend war, aber er hatte viel weniger geflucht und verhielt sich sonst auch nicht immer so unantastbar. Vielleicht genoss er es auch einfach mal, nicht sein Image aufrechterhalten zu müssen. Doch wegen der Sache mit ihrer Cousine würde sie noch einmal mit ihm reden müssen. Da fiel ihr wieder ein, wie wenig sie ihn eigentlich kannte. Was mit seinem Vater war, das wusste sie ja, aber was war mit seiner Mutter? Und warum war eigentlich das Jugendamt hinter ihm her? Das wollte sie von ihm wissen. „Und was ist mit deiner Mutter?“ fragte sie deshalb. Sofort verzog er das Gesicht. „Na ja, is halt meine Mutter.“ Versuchte er auszuweichen und aß weiter. „Weist du, ich mag dich wirklich sehr und deshalb würde ich auch gerne mehr über dich erfahren, wie soll ich dich denn sonst verstehen können. Es braucht dir nichts unangenehm zu sein.“ Versicherte sie ihm. Kurz rang er noch mit sich, doch da er bei ihr sein Image des unnahbaren harten Kerls sowieso schon zerstört hatte, konnte er es ihr auch erzählen. Vielleicht konnte sie ihm ja auch helfen, sie war so ziemlich der intelligenteste Mensch, mit dem er je zu tun hatte. „Wie du ja schon weißt hat sie mich allein großgezogen. Sie arbeitet nachts und schläft am Tag. Und im Moment is sie im Knast.“ Murmelte er. Sie sah ihn erschrocken an. „Sie ist im Gefängnis? Aber wo gehst du denn dann hin?“ Er zuckte bloß mit den Schultern. Verdammt, warum hatte er es erzählt, er hasste es wenn sich andere Leute um ihn Sorgen machten. „Ach deshalb sucht dich das Jugendamt.“ Sie hielt im Satz inne, denn die Haushälterin kam zurück, nahm die leeren Suppenteller und servierte gegrilltes Fleisch zusammen mit überbackenem Brokkoli in einer Soße, die Zorro nicht kannte. Ihn überraschte es sowieso, dass sie noch etwas zu Essen bekamen obwohl sie doch schon eine Suppe gegessen hatten, doch er würde garantiert nichts sagen, dafür roch es zu gut. Dann erst ging ihm auf, was Robin gesagt hatte. Woher wusste sie, dass er vom Jugendamt gesucht wurde? Doch kaum war die Haushälterin wieder gegangen, sprach sie schon weiter. „Das heißt auch, dass du nicht in deine Wohnung zurückkannst. Mein Gott, du kannst dann ja nicht mal in die Schule gehen.“ Stellte sie fest. Er schnaubte bloß. „Ich geh sowieso nicht in die Schule.“ Nun sah sie ihn erst recht geschockt an. „Wieso denn nicht? Wie willst du denn dann eines Tages einen Job bekommen, ohne Abschluss.“ Seine Augen blitzen leicht wütend auf, was sich aber nicht gegen sie richtete. „Es kotzt mich einfach alles an. Der ganze Scheiß, den man in der Schule lernt, den braucht man sowieso nicht. Die zwingen einen dazu, in die Schule zu gehen wenn es ihnen passt und danach irgendeinen blöden Job zu machen. Sie bestimmt über dein ganzes Leben und wenn du Glück hast, dann hast du ein paar Tage Urlaub im Jahr, in denen du dann vielleicht tun kannst, was du willst. Das ist doch scheiße, ich will mir nicht vorschreiben lassen, wie mein Leben sein soll.“ Schimpfte er. Sie war überrascht über die Menge sowohl als auch über den Inhalt seiner Worte. Und sie erkannte, womit er seine Probleme hatte. Er sah keinen Sinn in Allgemeinbildung und er wollte seine Freiheit nicht einschränken lassen. „Aber was passiert, wenn du keinen Abschluss hast? Dann bekommst du keinen Job und verdienst somit auch kein Geld. Du kannst nur von Sozialhilfe leben, womit du wieder abhängig vom Staat bist. Außerdem, was hast du dann erreicht? Gar nichts. Weißt du, was ich einmal vorhabe? Ich versuche, so gut wie möglich in der Schule zu sein, um mich dann irgendwann selbstständig zu machen. Dann bin ich mein eigener Chef, kann alles selbst entscheiden und muss natürlich auch die Folgen meines Handelns selbst übernehmen. Außerdem ist Bildung immer gut, egal für was. Sie öffnet einem neue Wege und gibt einem die Chance auf einen Neuanfang.“ Erzählte Robin ihm. Daraufhin sagte er nichts, sondern sah sie nur an. Da er anscheinend nichts mehr sagen wollte, sprach sie weiter. „Ich will dir nicht meine Ansichten aufzwingen, doch versprich mir, dass du dir das alles noch einmal durch den Kopf gehen lässt. Du hast Ehrgeiz, bist Risikofreudig und sicher nicht dumm, du könntest etwas aus dir machen.“ Fügte sie noch hinzu. Abermals sah er sie bloß an, ehe sie beide weiteraßen. Jetzt musste jeder erst einmal seinen Gedanken nachhängen. Schließlich bekamen sie noch eine Nachspeise, die aus Wackelpudding bestand. Irritiert starrte Zorro die grüne glibberige Masse an, ehe er sie leicht mit dem Löffel anstieß. Robin, die bereits dabei war, ihre zu essen, sah ihn von der Seite fragend an. „Das Zeug sieht irgendwie gefährlich aus.“ Sagte er, ehe er noch einmal hinein stach. Da musste Robin grinsen und die bedrückende Stille, die sich vorhin über sie gelegt hatte, war wie weggeblasen. Es sah einfach zu komisch aus, wie Zorro seine Nachspeise misstrauisch betrachtete und darin herumstocherte. „Du musst es nicht essen. Komm, gehen wir wieder hinauf in mein Zimmer und sehen nach, ob deine Sachen schon trocken sind.“ Diese Idee schien ihm zu gefallen, denn er stand sofort auf, warf dem Wackelpudding noch einen letzten missachtenden Blick zu und verließ das Zimmer. Oben angekommen stellte er fest, dass seine Hose bereits wieder trocken war, was ihm ganz gut passte, denn langsam kam er sich wirklich nur noch blöd in dem Outfit vor. Also zog er sich schnell wieder um. Ein Oberteil hatte er allerdings nicht. Fragend sah er Robin an. „Hast du vielleicht auch was zum anziehen, in dem ich nicht aussehe als würde ich mir ein ganzes Zimmer bloß zum Essen leisten können?“ erkundigte er sich. Kurz überlegte sie, doch dann fiel ihr ein, dass ihr Vater ja noch irgendwo alte T-Shirts herumliegen haben musste. Nach einigem Suchen fand sie auch ein schwarzes, mit dem er ganz zufrieden war. Er zog es an und es stand ihm sogar gut. Er blickte noch in den Spiegel und wuschelte sich durch die Haare, so dass sie wieder nach allen Richtungen abstanden. Währenddessen sah sie ihm zu. Robin versank in Gedanken. Es war schon irgendwie unglaublich, dass Zorro nun mit ihr in ihrem Zimmer stand und tatsächlich ihr Freund war. Irgendwie schien es so surreal. Auch er hatte ähnlich Gedanken. Er konnte immer noch nicht fassen, dass das Mädchen, das er immer von fern beobachtet hatte, nun seine Freundin war. Gerade wollte er etwas sagen, als unten die Türe zuschlug. Robin erstarrte. „Das ist mein Vater.“ Sagte sie. „Ich geh dann wohl besser.“ Schon wandte er sich dem Balkon zu, doch sie hielt ihn fest. „Und wo willst du hin?“ fragte sie besorgt. „Zu nem Kumpel von mir, der müsste schon wieder da sein.“ Während er das sagte, durchsuchte er seine Taschen. Dann fiel ihm etwas auf. „Du hast nicht zufällig ein Feuerzeug?“ fragte er. Sie dachte kurz nach. Und tatsächlich, sie hatte noch eines hier, da sie neulich Kerzen angezündet hatte. Sie gab es ihm und er wollte sich schon eine Zigarette anzünden, als sie ihn aufhielt. Verwirrt sah er sie an, doch dann begriff er und küsste sie innig. Als er von ihr abließ, zündete er sich die Zigarette an. „Merk dir das, ich würde es bevorzugen wenn unsere Abschiedsküsse nicht nach Aschenbecher schmecken.“ Informierte sie ihn. Er grinste nur und wollte etwas erwidern, doch dann hörten sie, wie Robins Vater sie rief. Bedauernd sah sie ihn an und bekam fast einen Herzinfarkt, als er einfach ihren Balkon hinunter sprang. Erschrocken lehnte sie sich über das Geländer. „Hast du dir was getan?“ flüsterte sie in die Dunkelheit, da inzwischen schon die Sonne untergegangen war. „Alles ok, bin schon tiefer gefallen.“ Kam die Antwort. Erleichtert atmete sie aus. „Seh ich dich morgen nach der Schule?“ fragte sie hoffnungsvoll. „Klar. Schlaf schön, Prinzessin.“ Grinste er. Und mit diesen Worten verschwand er in den Schatten der Bäume. Aufgrund seiner letzten Bemerkung errötete sie, doch sie musste lächeln. Irgendwie war er schon süß, ihr Zorro. Die Sache mit ihrer Cousine hatte sie schon lange vergessen, auch wenn diese es noch nicht hatte. Zorro machte sich derweil auf den Weg zu Ruffy und zu Ace. Er hoffte, dass sie bereits wieder zu Hause waren, doch wenn nicht, dann würde er eben noch eine Nacht auf der Straße pennen. Er hatte schon schlimmeres durchgemacht. Hm, irgendwie ist das Kapitel total anders als die, die ich zuvor geschrieben hatte. Aber ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen und ihr hinterlasst mir Kommis *g* Ich hab in diesem Kapitel einen Zeitfehler entdeckt und hab es deshalb überarbeitet, es kommen aber keine wichtigen Änderungen drin vor Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)