Breaking free von Ayame-chan (Seto x ?Yami?) ================================================================================ Kapitel 29: Confusing feelings ------------------------------ So ihr Lieben, das ist nun das vorletzte Kapitel. Eigentlich sollte das hier schon das Letzte sein. Ein kurzer Epilog zum Abschluss. Aber wie ihr beim letzten Kappi wahrscheinlich schon gemerkt bin ich gerade in einer „Gefühlsbeschreibenden-Phase“. Ich hoffe doch es ist nicht schlimm, dass von Seto und Atemu jetzt so wenig kommt. Wenn ich mal bedenke, dass es eigentlich mein Hauptpairing hätte sein sollen, dann sind Baku und Yami ziemlich in den Vordergrund getreten. Ich glaub der Kapiteltitel ist grammatikalisch nicht korrekt. Wer gut englisch kann, der darf mich dann aufklären. Und nun viel Spaß beim Lesen! 28. Confusing feelings Es war so warm. So angenehm warm. Ein wohliges Seufzen verließ Yamis Lippen und er kuschelte sich tiefer in die dicken Kissen, ehe er langsam die Augen aufschlug. Es war ein unglaubliches Gefühl morgens allein aufzuwachen und zu wissen, dass kein Freier neben ihn lag, dass er tun konnte, was er wollte! Er hatte sogar relativ gut geschlafen, wenn man davon absah, dass sein alter Beruf ihn immer wieder in seinen Träumen heimsuchte und der Schmerz in seinen Unterleib ihn an all das erinnerte, was er hatte tun müssen. Doch die Schmerzen würden vergehen, ebenso wie die Erinnerungen verblassen würden. Für Yami würde ein neues Leben beginnen. Mit einem Lächeln auf den Lippen streckte er sich und drehte sich auf die andere Seite, wo ein Mann lag und ihn ansah. Der Oberkörper des Schwarzhaarigen schoss in die Höhe und entsetzt starrte er den Mann an. Hatte er etwa doch nur geträumt? „Hey, ich bin’s doch nur.“ „B-bakura?“ verwirrt blinzelte Yami und erkannte nach dem ersten Schreck den Weißhaarigen wieder. Dunkel erinnerte er sich daran, dass man ausgemacht hatte, dass er zusammen mit Bakura das Zimmer neben den von Seto und Atemu beziehen würden. Warum dem so war und wieso er nicht einfach mit bei Atemu hatte schlafen können wusste Yami nicht mehr. Gestern war einfach zu viel passiert, als dass er sich an alle Einzelheiten erinnern konnte. „Hab ich dich erschreckt?“ fragte Bakura nun. Er hatte sich auf dem Unterarm abgestützt und streckte die noch freie Hand nach Yami aus, welcher sofort zurückzuckte und den Weißhaarigen scheu anstarrte. Doch Bakura zog die Hand nicht zurück, sondern ließ sie in der Luft schweben. „Ich tu dir nichts, Yami,“ sagte er sanft und fixierte die Amethyste seines Gegenübers, der dem Blick auswich und ihn stattdessen auf die immer näher kommende Hand richtete. Die Haut war von der Sonne gebräunt, was sich durch den weißen Hotelschlafanzug, welchen auch Yami trug, besonders abhob. Er zuckte zusammen, als die Hand auf der seinen zu liegen kam, zog sie jedoch nicht zurück. Bakuras Hand war groß und warm und obwohl wie gewöhnlich der Ekel in dem Schwarzhaarigen hoch kroch war da auch ein angenehmes Kribbeln. Die Berührung des Weißhaarigen war ganz sanft und bot Yami die Wahl seine Hand zurückzuziehen, wenn er es denn gewollt hätte. Es war so anders, als die Berührungen die er von seinen Freiern kannte: Grob und besitzergreifend. „Siehst du? Ich tu dir nicht weh,“ sagte Bakura leise und zog seine Hand wieder zurück, woraufhin Yami unweigerlich erleichtert ausatmete und der Weißhaarige kurz lachte. „Ich will dir nichts böses tun, Yami. Sonst hätte ich es längst getan.“ Er setzte sich auf und streckte sich ausgiebig. „Komm, machen wir uns fertig, sonst gibt’s kein Frühstück mehr.“ Damit verschwand Bakura im Bad und ließ einen verwirrte Yami zurück, der sich wie in Trance über den Handrücken strich, auf den soeben noch die Hand des Skorpions gelegen hatte. Wieso nur fühlte es sich....gut an und rief gleichzeitig den Ekel hervor? Hastig schüttelte Yami den Kopf, um nicht mehr daran zu denken und stand nun ebenfalls auf, um sich fertig zu machen. Nach dem Frühstück traf sich die Gruppe, bestehend aus Bakura, Seto, Yami, Atemu, Yugi, Ryou und Kura im Zimmer Setos um endlich alles aufzuklären. Atemu berichtete, wie sie von Dartz geflohen waren und schließlich Yami gefunden hatten und Yami erzählte, mit gesenktem Blick, wie es dazu kam, dass Bakura aus dem Gefängnis frei gekommen war. Er schämte sich dafür seinen Körper an einen Mann verkauft zu haben und wagte es niemanden in die Augen zu sehen. „Dann verdanke ich meine Freiheit also dir,“ sagte Bakura schließlich, woraufhin Yami nur nickte. Als sich plötzlich zwei Finger unter sein Kinn legten und so zwangen den Weißhaarigen wieder anzusehen zuckte er zusammen und erwiderte den Blick nur widerwillig. „Ich danke dir,“ sagte dieser und ließ Yamis Gesicht dann wieder los, welcher hastig wieder auf die Tischplatte starrte. „Yami...,“ es war Atemu, welcher den Namen nur leise flüsterte, doch war er sich sicher, dass der Angesprochene ihn verstanden hatte, obwohl er sich weigerte aufzusehen. So bedrückt hatte er seinen Klon noch nie gesehen. Doch sonderlich verwundern tat es ihn nicht. Immerhin hatte sein Ebenbild eine ganz Menge durchmachen müssen. Atemus Blick fiel auf Bakura, der Yami am nächsten saß und sich anscheinend sehr um diesen zu bemühen schien. Er hatte ihn auch gestern bis ins Hotel und aufs Zimmer getragen, da Yami einfach neben sich gestanden hatte. Wenn seinem Klon jemand helfen konnte, dann sicherlich er und wenn dieser Bakura sogar befreit hatte, dann schienen die beiden sich wohl sehr zu mögen, wenn sich Yami dafür Seth hingegeben hatte. Kein Wunder, dass er nun den Blick gesenkt hielt, wenn er sich dafür vor seinem Liebsten schämte. Glücklich darüber, dass Yami jemanden gefunden hatte, mit dem er zusammen leben konnte, lächelte Atemu fröhlich in sich hinein. Er konnte ja schließlich nicht wissen, wie es wirklich mit den beiden aussah. „Nachdem die Rettungsaktion soweit geklärt wäre hätte ich noch eine Sache zu klären,“ sagte Bakura und fixierte dabei Ryou und Kura. „Wer seit ihr beiden?“ nervös tauschten die Angesprochenen daraufhin Blicke mit Atemu, nicht sicher, was sie denn nun sagen sollten. Dieser seufzte daraufhin leise. „Du musst versprechen sie nicht zu hassen, zu töten oder ihn sonst irgendetwas anzutun, wenn du es weißt,“ verlangte Atemu und blickte Bakura dabei so warnend an, dass er einen überraschten Blick seitens Seto erntete. Solche drohenden Gesichtsausdrücke kannte er gar nicht von seinem Geliebten. Und passen taten sie zu ihm auch nicht, wie er fand. Zu Atemu gehörten sanfte Blicke. „Haben die beiden so was Schlimmes verbrochen?“ wollte Bakura wissen, doch auf Atemus Blick hin fügte er hastig ein ‚Schon gut, ich verspreche es’ hinzu. „Also, dieser Wissenschaftler, Dartz, vor dem wir geflohen sind,“ begann der Schwarzhaarige zu erklären, „Hat versucht Menschen zu klonen. Du hast doch eine Schwester, oder? Amane, wenn ich mich richtig erinnere.“ Bakuras Gesicht wurde aschfahl. Der Sessel schabte über den Boden, als der Weißhaarige aufsprang und um den Tisch herum ging. Fest blickte er Atemu in die Augen und fasste ihn an den Schultern. „Woher weißt du von ihr?“ fragte er. „Hat dieser Dartz sie umgebracht? Wo ist der Bastard??“ seine Hände krallten sich fest in die Schultern des Jüngeren, der abwehrend die Hände hob, während Seto sich nun ebenfalls von seinem Platz erhob. Auch wenn Bakura sozusagen sein Freund war, das gab ihm nicht das recht Atemu so anzufassen! Nein, er mochte es überhaupt nicht, wenn jemand grob mit seinem Liebling umsprang. „Bitte beruhig dich,“ bat Atemu leise und versuchte die Hände des Älteren von sich zu schieben. „Dartz ist krank, er weiß nicht wirklich mehr, was er tut,“ begann er zu erklären und fragte sich gleichzeitig, warum er den Wissenschaftler nun in Schutz nahm. „Als Amane auf sein Grundstück eindrang schleppte er sie in sein Labor und erschuf zwei Klone. Ryou und Kura sind Amanes Klone und ihr deshalb äußerlich so ähnlich.“ Bakura ließ von Atemu ab und sein Blick wanderte zwischen den beiden Weißhaarigen hin und her. Klone, die Klone seiner Schwester, die irgendein Geisteskranker auf dem Gewissen hatte. Er krampfte die Hände zu Fäusten und entspannte sie wieder, nicht sicher, wie er mit dieser Information und vor allem den Klonen umgehen sollte. „Wo ist dieser Dartz jetzt?“ fragte er dann schließlich ruhig. „Richtung Osten, außerhalb der Stadt. Ein eingezäuntes Haus,“ sagte Seto an Atemus Stelle. „Dartz müsste gefesselt im Ziegenstall hocken, falls es ihm in der Zwischenzeit nicht gelungen ist sich zu befreien.“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen machte Bakura auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Hotelzimmer, ein bedrückendes Schweigen zurücklassend. Yami blickte dem Weißhaarigen besorgt hinterher. Was er wohl mit Dartz anstellen würde, wenn er sogar Bomben legte? Mitleid hatte Yami mit dem Türkishaarigen zwar nicht, dennoch grauste es ihm vor dem, was Bakura mit ihm anstellen könnte und hastig rieb er sich über die Oberarme, auf denen eine Gänsehaut entstanden war. „Machst du dir Sorgen um Bakura?“ fragte Atemu sein Ebenbild. Verwundert blickte Yami auf und formulierte dann ein so selbstverständliches ‚Nein’, dass es nun an Atemu war verwundert drein zu blicken. Verlegen sah Yami daraufhin auf seine Hände. „Na ja, es ist eher etwas anderes, was mich beschäftigt...aber es hat schon mit ihm zu tun.“ Und wieder herrschte Schweigen, auch wenn Atemu gerne nach dem gefragt hätte, was Yami denn nun genau beschäftigte, doch spürte er, dass dieser darüber nicht reden wollte, jedenfalls nicht vor den anderen. Zudem spürte er Setos Blicke auf sich ruhen und zwar ziemlich eindeutige Blicke. Hatte der Braunhaarige etwa seit ihrem kleinen Stelldichein für einem halben Jahr enthaltsam gelebt, oder warum schien er ihn ständig an die Wäsche zu wollen? Atemu lief rot an, nicht wissend, dass es Seto dadurch nur umso schwerer hatte sich zusammen zu nehmen. Sein Atemu sah so aber auch zu niedlich aus. Am liebsten würde er alle bis auf ihn aus dem Zimmer werfen, um endlich mit ihm allein zu sein, doch das würden die Klone sicherlich nicht auf sich sitzen lassen. Nach fünf Minuten durchbrach Ryou schließlich die Stille. „Yami? Weißt du schon, was eine Porno ist?“ „Eine was????“ entsetzt starrte Yami den Weißhaarigen an und sah dann zwischen ihm und Atemu abwechselnd hin und her. „Eine Porno!“ rief Ryou und begann bereits zu erklären, was er erfahren hatte. „Das ist....“ seine Worten wurden jedoch von Kuras Hand erstickt. „Etwas, was man nicht in der Öffentlichkeit herumkrakelt,“ beendete Kura für ihn den Satz und zog ihn mit sich ins Nebenzimmer. „Du bist furchtbar peinlich Ryou! Erzähl bloß Yugi nicht, was EIN Porno ist.“ Warnte er. „Achs o? Es heißt also Einporno?“ schon fiel die Tür hinter den beiden ins Schloss und Yami kicherte leise in die nun entstandene Stille. „Die beiden sind niedlich,“ sagte er und musste bei Setos säuerlicher Miene erneut lachen. „Sie sind ein wenig anstrengend,“ sagte Atemu und blickte dann den Braunhaarigen entschuldigend an. „Lässt du uns kurz allein?“ fragte er zögerlich, da er nicht wollte, dass Seto wohlmöglich sauer auf ihn war. Dieser nickte jedoch und erhob sich von seinem Platz. „Ich muss eh gleich los. Seht und Mariku gehen doch heute vor Gericht.“ Er verabschiedete sich von Atemu, indem er ihm einen Kuss auf die Lippen drückte und durch die Haare strich. Dann war auch er verschwunden und ließ die beiden Jüngeren allein. „Wie geht es dir?“ fragte Atemu, nachdem er den Platz gewechselt hatte und nun neben Yami saß. „Gut. Immerhin haben wir alle unsere lang ersehnte Freiheit wieder. Aber so ganz wirklich kann ich mich nicht darüber freuen...“ er sprach nicht weiter und senkte den Blick, doch Atemu schien zu verstehen. „Wegen Bakura, nicht wahr?“ Yami hob erst verwundert den Blick, ehe er nickte. „Er behauptet zwar, dass es nicht mein Körper ist, den er will, aber wie soll ich sicher gehen, dass er es ernst meint? Alle Männer mit denen ich zu tun hatte haben immer nur eins von mir gewollt. Bakura könnte mir genauso gut auch etwas vorspielen. Dazu kommt, dass er als Escorpión nicht sonderlich vertrauenserweckend ist und auf die Frage wer er ist hat er mir nicht geantwortet.“ Hilfe suchend und ratlos blickte Yami den Älteren an, der zu seiner Verwunderung grinste. „Du willst also wissen, ob du ihm vertrauen kannst und er dich nicht einfach überfällt, richtig?“ „So ungefähr.“ „Dann hab ich einen Plan. Wenn er wirklich nur hinter deinem Hintern her wäre würde er doch einen unachtsamen Moment ausnutzen, um sich zu holen, was er will, nicht wahr?“ „Ich denke schon, aber worauf willst du hinaus?“ fragte Yami und beugte sich ein wenig vor, da er ziemlich neugierig war, was Atemu für einen Plan hatte. „Wir müssen so eine unachtsame Situation schaffen.“ „Hä?“ „Pass auf: Trink ein wenig Alkohol, so viel, dass man dir den Schwips anmerkt, aber du noch einigermaßen bei Verstand bist. Da du dir mit Bakura ein Zimmer teilst wird er sich dann sicherlich um dich kümmern. Dann musst du ihm nur noch anbieten mit dir zu schlafen, oder dich zu küssen. Geht er darauf ein kannst du ja um Hilfe rufen, ich bin ja schließlich nebenan. Geht er nicht darauf ein kannst du ihm vertrauen.“ Abwartend blickte Atemu seinen Klon an, der nachdenklich die Stirn in Falten legte und im Kopf noch mal genau durchging, was der Ältere ihm da gerade mitgeteilt hatte. „Also gut, ich probier es. Aber wenn du dabei bist musst du mir sagen, dass ich nicht so viel trinken soll, sonst schöpft Bakura noch verdacht, wenn du nichts sagst.“ „Ich geb mir Mühe,“ erwiderte Atemu daraufhin und lächelte Yami aufmunternd zu. Er wünschte sich, dass Bakura wirklich etwas an dem Jüngeren lag. Nachdem was er erlebt hatte, brauchte er jemanden, der für ihn da war. Zwar würde Atemu sich nach wie um ihn und um die anderen Klone kümmern, doch konnte er auch schlecht Seto links liegen lassen. Und das, wo dieser doch so viel für ihn getan hatte. Inzwischen war es Abend geworden und die Gruppe saß vollständig im Hotelrestaurant, um gemeinsam zu essen. Sogar Tristan war dabei, der dafür gesorgt hatte, dass Mariku ‚sicher’ im Gerichtssaal ankam und vorher nicht stiften ging. Ebenso hatte sich Yugi nicht davon abbringen lassen mit ins Restaurant zu gehen, auch wenn er noch immer ein wenig fieberte und Atemu erst zehn mal versichern musste, dass er sich wirklich schon viel besser fühlte und wieder aufstehen konnte. Lustlos rührte Yami in seiner Suppe und nahm hin und wieder einen Löffel, jedoch ohne wirklichen Appetit, denn Setos Worte hatten ihm die Laune so ziemlich verdorben. Wie der Braunhaarige berichtete war der Prozess gut verlaufen und man hatte sowohl Mariku, als auch Seth hinter Schloss und Riegel verfrachtet, wenn auch Letztgenannter nicht so lange sitzen würde, wie Seto es sich gerne gewünscht hätte. Doch dafür hatte er wenigstens die Gewissheit, dass er sich auf dem Kaibaanwesen nicht mehr blicken lassen brauchte, denn bei seiner Familie war Seth nun unten durch. Seto selbst hatte die Villa zuletzt betreten, als er Yami abgeholt hatte und hatte auch nicht vor diesen Ort jemals wieder zu betreten. Selbst, wenn es seiner Familie leid tun sollte und sich entschuldigten, es änderte nichts daran, dass sie ihn als Spinner abgestempelt und seinen Worten nicht geglaubt hatten. Stattdessen würde er morgen Früh in den Flieger steigen und wieder zurück nach Japan reisen, um sich seiner Firma zu widmen. Atemu kam natürlich mit ihm, ebenso wie Kura, Ryou und Yugi, denen dort geholfen werden sollte. Und nun wusste Yami nicht, was er tun sollte. Sollte er mit den anderen mitgehen? Nun, wenn er Bakura nicht trauen konnte, hielt ihn schließlich nichts mehr hier. Andererseits wollte er dem Weißhaarigen zumindest eine Chance geben, doch das ging nicht, wenn dieser noch immer nicht wieder zurück war. Yami seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Warum er unbedingt wissen wollte, ob er Bakura Vertrauen konnte wusste er selbst nicht so genau. Ob es daran lag, da ihn dessen Nähe verwirrte? Weil dessen Berührungen so anders waren, als die der Männer, mit denen er bisher zu tun gehabt hatte? Weil seine warme Hand zwar wie in einer Art Schutzreaktion den Ekel und den Widerwillen auslösten, gleichzeitig aber ein angenehmes Kribbeln verursachte? Die Amethyste öffneten sich wieder und ihr Blick fiel auf Atemu und Seto, welche ihnen gegenüber am Tisch saßen. Atemu war dabei sich den Mund abzuwischen und legte die Serviette anschließend weg. Anscheinend bemerkte er nicht, dass er noch einen kleinen Klecks Salatsoße am Mundwinkel hängen hatte, weshalb sich Seto zu ihm beugte und den Rest mit einem sanften ‚Du hast da noch was’ mit dem Daumen abwischte. Der Schwarzhaarige wurde daraufhin ein wenig rosa um die Nase und strich sich verlegen eine der blonden Ponysträhnen aus dem Gesicht, ehe er Seto liebevoll anlächelte und ein zärtliches ‚Danke’ äußerte. Yami krampfte eher unterbewusst, als das er es wirklich merkte, seine Finger stärker um den Löffel, doch beachten tat ihn eh niemand. Es schien ihnen nicht mal aufzufallen, dass er als einziger noch nicht mit der Vorspeise fertig war. Atemu und Seto turtelten in jedem freien Moment mit einander. Blickten sich an und wo die Hand des Blauäugigen sich befand wollte er lieber gar nicht wissen, doch Atemus roten Wangen zu Folge lag sie nicht mehr da, wo sie eigentlich hingehörte. Die anderen am Tisch nahmen ebenfalls keine Notiz von ihm. Tristan versuchte dem neugierigen Ryou und Yugi zu erklären, was ein Paranoider war – wusste der Teufel, wo Ryou das Wort wieder aufgeschnappt hatte – und Kura schien wohl einfach glücklich damit zu sein, dass ihn niemand ansprach und faltete Origamis aus seiner Serviette. Immerhin einer, der froh war, dass man ihn nicht in irgendein Gespräch einband oder ihn fragte, warum er nichts aß. Yamis Blick wanderte wieder zu Atemu und Seto hinüber. Die beiden schienen so glücklich miteinander, auch wenn es Seto nicht so offen zeigte, wie Atemu und obwohl sich Yami doch eigentlich für sie freuen sollte, wo er sich doch gewünscht hatte, dass Atemu endlich wieder leben konnte, so stimmte ihn dieser Anblick traurig. Seto hatte sein Leben für den Jüngeren riskiert und war so liebevoll und zärtlich zu ihm. Wie er ihm die Soße aus dem Mundwinkel gewischt hatte, oder auch die Blickte, die er Atemu immer wieder schenkte. Yami wünschte sich nichts mehr, als nun an der Stelle seines Ebenbildes zu sein. Jedoch nicht wegen Seto. Dieser hatte ihn schließlich auch nicht viel freundlicher behandelt, als all die anderen Männer in seinem Leben. Er wollte an Atemus Stelle sein, weil auch er wollte, dass jemand so sanft zu ihm war. Ihn in den Arm nahm, wenn es ihm schlecht ging. Mit ihm lachte oder einfach mit ihm diese.....gewissen Blicke tauschte. Hastig richtete Yami wieder den Blick auf den Teller vor sich. Eigentlich hatte er geglaubt nachdem was geschehen war genug von den Männern zu haben, doch die Tatsache, dass jemand so zärtlich, so liebevoll mit ihm umgehen könnte, wie Seto es mit Atemu tat, ließ in ihm den Wunsch größer werden. Eine Gänsehaut breitete sich auf Yamis Unterarmen aus und ließ ihn frösteln. Irgendwie war es ziemlich kalt geworden. Entweder hatte jemand die Klimaanlage zu weit aufgedreht, oder es lag an ihm selbst. Erneut schielte er zu den beiden herüber. Klar, Atemu hatte ihn des Öfteren in den Arm genommen, hatte ihn getröstet und mit ihm gelacht, obwohl es bei Dartz doch eigentlich gar nichts zu lachen gab. Doch dies war etwas völlig anderes! Die Erinnerungen an diese Zärtlichkeiten hatten ihm Trost gegeben. Ihm Mut gemacht sich nicht aufzugeben, doch sie waren ihm größtenteils nur aus Mitleid, oder Mitgefühl zugekommen. Yami wünschte sich, dass jemand auch so mit ihm umging, wie Seto es mit Atemu tat. Nicht aus Mitleid, sondern einfach nur, weil er ihn als Person mochte und über das hinwegsehen konnte, was er war. Fürs erste würde ihm ja sogar einfache Freundschaft reichen, Hauptsache man war nicht nur hinter seinem Körper her. „Has du keinen Hunger?“ Die Stimme tauchte so plötzlich an Yamis Ohr auf, dass er zusammenzuckte und dabei den Teller mit der Suppe umstieß. Mit lautem Scheppern zerbarst das Porzellan auf den Marmorfliesen und die rote Tomatencreme ergoss sich in einer großen Pfütze über den Boden. Sogleich verstummten die Gespräche am Tisch und sogar an einigen Nachbartischen wurde es ruhig. Vor Scham lief der Violettäugige rot an, wissend, dass ihn nun alle anstarrten. Dies war nicht wirklich die Aufmerksamkeit, die er sich erwünscht hatte. Ein Kellner kam sogleich eilig angerannt, um das Desaster zu beseitigen und Yami nutzte die Zeit, um sich halb nach hinten zu drehen und den zu sehen, der ihn da so erschreckt hatte. Es war Bakura.... Hosted by Animexx e.V. 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