Breaking free von Ayame-chan (Seto x ?Yami?) ================================================================================ Kapitel 10: Ryou's Escape ------------------------- 9. Ryou’s Escape Bakura ließ Yamis Arm nun los. „Was polterst du hier so rum? Ich dachte du wärst ein Einbrecher und mit denen mache ich in der Regel kurzen Prozess.“ Seine Hand klopfte auf seinen Gürtel und als Yami dem Wink folgte sah er einen Revolver daran baumeln. Er schluckte und schwieg. Unsicher betrachtete er die Kette an Bakuras Hals. Nun war es Bakura, der dem Blick des anderen folgte. Er lächelte. „Hast wohl ganz schön Bammel vor uns, was?“ fragte er neckend. „Keine Sorge, Süßer. Solange du unter Setos Schutz stehst, stehst du auch unter dem unseren.“ Wütend wischte er sich einen hoch krabbelnden Skorpion von der Hose. „Dämliche Viecher. Nisten sich hier einfach ein. Da hilft auch das beste Gift nichts.“ Yamis Hand pochte schmerzhaft und wurde allmählich taub. Seine Sicht verschwamm und ihm wurde schwindelig. Er hatte seine Flucht vermasselt. Er konnte von Glück reden, dass man Seto nicht geweckt hatte. „Komm, ich bring dich wieder ins Zimmer,“ sagte Bakura und drehte sich um, doch Yami reagierte nicht. Sein Blick war auf dem Boden geheftet, wo er verschwommen die Skorpione umherwandern sah, die er nur als dunkle Flecke erkennen konnte. Er hatte nur diese eine Chance gehabt und die hatte er vermasselt. Yami zitterte, wobei er nicht wusste, ob dies und seine Gedanken an dem Gift oder einfach nur an ihm lagen. Doch er wünschte sich, dass der Stich tödlich war. Seine Beine gaben nach und er fiel auf die Knie. Die Reptilien krabbelten über seine Beine und Füße. Eine Träne stahl sich über seine Wange. /Ich hab’s vergeigt. Diese Chance wird nie wieder kommen. Ich werde nie mehr frei kommen. Ich bin und bleibe eben ein Versager./ Yami ließ sich nach vorne fallen, seine Hände tasteten nach einem weiteren Skorpion, in der Hoffnung, dass man ihn noch mal stach. „Was tust du da??“ Bakuras Stimme war weit weg und kam kaum zu ihm durch. ‚Mich umbringen,’ wollte Yami sagen, doch er konnte es nicht. Die schwarzen Flecken flohen vor seinen Händen. Bakura packte ihn und hob ihn auf seine Arme. „Haben die Biester dich gestochen? Hey, rede mit mir!“ Doch Yami reagierte nicht. Es war so angenehm warm in den Armen des Mannes. Er spürte dessen kräftigen Herzschlag. Die violetten Augen waren geschlossen. Ein betäubendes Gefühl machte sich in Yami breit, gleichzeitig brachten ihn die Schmerzen in seiner Hand fast um. Erneut hörte er Bakuras Stimme, verstand jedoch nicht, was dieser sagte. Es wurde nur dunkel um ihn herum und Yami glaubte zu fallen. Tiefer und tiefer und dann war da nichts mehr. Nur noch Stille und Schwärze. Scheu sah sich Ryou in dem Raum um. Man hatte ihn hier hoch gebracht, da er nach Meinung des blondhaarigen Mannes, der ihn geschlagen hatte, die Kundschaft vergraulen würde. Als sich der Weißhaarige sicher war, dass er allein war und kein Dartz hinter einer Ecke hervorsprang, entspannte er sich allmählich. Dieser fremde junge Mann hatte ihm einen ganz schönen Schreck eingejagt. Neugierig sah er sich um. Ein Bett und ein Schrank waren alles, was es hier zu bestaunen gab. Dennoch wurde alles von Ryou unter die Lupe genommen. Er war noch nie in einem richtigen Haus gewesen. Er kannte nur Betten mit Metallgestell, weiße Kachelwände und das grelle Licht der Neonröhren, die ständig summten. Hier summte nichts, was Ryou unheimlich war. Daher ging er im Zimmer auf und ab, stampfte dabei mit den Füßen auf, um die Stille zu verdrängen. Allmählich gewöhnten sich auch seine Augen an das Dämmerlicht und so betrachtete er neugierig die Bettwäsche. Dunkelrot war sie, eine schöne Farbe, wie Ryou fand. Viel angenehmer, als das Weiß, welches sofort jedes Vergehen preisgab. Als nächstes ging Ryou zum Fenster und nach einigem Probieren bekam er es auf. Erschrocken wich er zurück, als ihm eine gewaltige Geräuschskulisse entgegenschlug. Menschen liefen auf der Straße gehetzt hin und her, Motorräder brummten und Autos hupten. Ryou vermutete zumindest, dass es sich um Autos handelte. Er erinnerte sich an ein Bild, auf dem ein Auto gezeichnet gewesen war. Vorsichtig lehnte er sich weiter aus dem kleinen Fenster, durch welches gerade mal sein Kopf durchpasste. Er sah ein merkwürdiges Ungetüm, wie es dabei war einen Karren zu ziehen. Es hatte graues Fell, lange Ohren und lief auf langen schlanken Beinen. Was war das für ein Tier? Ryou kramte in seinem Kopf, ob man ihm schon mal den Namen dieses seltsamen Tieres genannt hatte. Er wusste, dass Hasen lange Ohren hatten, aber für so ein Tier war es zu groß. ‚Du bist wie die anderen ein Versager! Nicht mal die einfachsten Sachen kannst du dir merken!!’ Panisch versuchte Ryou sich zu erinnern und kauerte sich dann wimmernd zusammen. /Dummer Ryou. Weiß nichts. Dumm, dumm, dumm!/ Genüsslich drückte Mariku den blonden Kopf tiefer in seinen Schoss. „Mach weiter,“ forderte er und stöhnte, stieß dabei in den warmen Mund. Als es klopfte, schob er Joey wütend weg. „Ich hab doch gesagt, dass ich nicht gestört werden will!“ rief er verärgert und zog den Reißverschluss seiner Hose wieder zu. Odion betrat das Büro seines Chefs. „Jemand möchte Sie wegen Ryou sprechen,“ sagte er entschuldigend. „Ryou?“ Mariku zog eine Augenbraue hoch. „Hat doch jemand Interesse an diesem Nichtsnutz?“ er stand auf und verließ sein Büro, durchquerte den Flur und betrat den Eingangsbereich, wo ein Mann mit langen türkisen Haaren auf ihn wartete. „Sie wünschen?“ fragte Mariku kühl und sein Blick blieb an den verschiedenfarbigen Augen hängen. Ein diabolisches Grinsen zog sich über seine Lippen. Dieser Mann wäre sicherlich ein guter Fang. Ob er seine Handlanger auf ihn hetzten sollte? „Liege ich richtig, mit der Annahme, dass ich hier Ryou finde?“ Der Sandblonde legte die Stirn in Falten. Irgendwie erinnerte ihn diese Situation stark an die mit Seto. „Er ist mein Stricher,“ sagte er eisig. Doch der Türkishaarige lächelte nur wissend. „Nein, er gehört mir. Daher weiß ich auch, dass sie mit diesem Trottel nichts anfangen können.“ „Warum wollen sie ihn dann wieder haben, wenn er ein Trottel ist?“ „Ich brauche ihn noch.“ „Und warum sollte er nicht für mich nützlich sein? Jeder kann diesen Job erlernen.“ „Ryou nicht. Er könnte mit Leichtigkeit einen Schrank zertrümmern, wenn er in Panik gerät. Er ist nur schwer zu bändigen.“ Nun schwieg Mariku, da er nicht wusste, was er von der Aussage halten sollte. Zwar hatte Odion ihm erzählt, dass der Junge ihm aus einer Art Reflexreaktion die Nase zertrümmert hatte, aber war Ryou zu noch mehr fähig? Wenn ja, dann würde er seinetwegen sicherlich viele Kunden verlieren.. „Ich könnte Ihnen den Jungen verkaufen.“ Die verschiedenfarbigen Augen blitzten auf. „Wollen wir einen Vertrag abschließen?“ aus seiner Aktentasche holte er ein Blattpapier raus und hielt es Mariku unter die Nase. Dieser überflog den Vertrag und seine Augen begannen zu leuchten. /Was für ein Geschäft! Und das kostet mich nur Ryou?/ ohne weiter nachzudenken setzte er seine Unterschrift neben der des türkishaarigen Mannes, dessen Name Lukas Mahr war. „Zimmer 54, hol ihn dir selber, wenn du ihn haben willst,“ sagte Mariku nur und verschwand wieder in seinem Büro, wo sein Vergnügen noch auf ihn wartete. Der Türkishaarige murmelte verärgert etwas unverständliches und ging dann auf den Durchgang zu, der zu den Zimmern führte. /Wie konnte er es nur wagen Ryou zu befreien? Ist das etwa der Dank, dafür, dass ich ihm den Umgang mit ihnen gewähre? Ich muss wohl strenger mit ihm sein./ Während er den Gang entlang ging holte er einen Notizzettel hervor auf dem eine Reihe von Namen aufgelistet waren. Dieser Liste wurde nun Lukas Mahr hinzugefügt und gehörte somit nun zu einem von vielen Namen, die eigentlich nicht existierten. Der Mann, welcher in Wirklichkeit Dartz hieß, steckte den Block nun wieder weg und suchte nun die Türen nach Zimmer 54 ab. In der Mitte des Ganges wurde er fündig, klopfte kurz an und betrat dann den Raum. Ryou fuhr erschrocken herum und ließ das Kissen, welches er untersucht hatte zu Boden fallen. Als er den Mann erkannte, schüttelte er erschrocken den Kopf und wich zurück, bis er die Wand im Rücken hatte. „Stell dich nicht so an Ryou. Du hast doch ein gutes Leben bei mir. Ich kann dich mit den Informationen, die du hast, nicht einfach frei rumlaufen lassen. Wobei du das Meiste sicherlich schon wieder vergessen hast.“ der Türkishaarige packte seine Schöpfung einfach am Arm und zog ihn mit sich aus dem Zimmer. Ryou wollte sich wehren, was ihm jedoch nicht sonderlich gut gelang und so ließ er sich mitziehen. Kurze Zeit später stolperte er neben dem Türkishaarigen über den Gehweg. Dann stiegen sie in einen kleinen PKW ein und fuhren davon. An einer roten Ampel drehte sich der Ältere zu Ryou um. „Liege ich richtig mit der Annahme, dass ER dir geholfen hat?“ Ryou schwieg. „Ich rate dir zu antworten, wenn du keinen Ärger willst.“ Der Weißhaarige nickte kaum merklich. „Wusste ich’s doch.“ Er wand sich wieder der Straße zu und fuhr weiter. „Zuerst Yami und dann dich! Das wird ein Nachspiel haben.“ /Yami?/ in Ryous Kopf arbeitete es. /Wer ist das? Wer ist das?/ dann erinnerte er sich dunkel an ein Gespräch. ‚Er hat Yami ständig unters Messer gelegt, nur um herauszufinden, was er falsch gemacht hat. Dir soll nicht das selbe passieren, deshalb helfe ich dir.’ Die braunen Augen leuchteten. Ihr Besitzer war nicht so dumm, wie sein Schöpfer behauptete. Er brauchte einfach nur etwas länger, um zu denken...doch vergessen tat er dennoch viel. /Da draußen ist also jemand, der zu uns gehört. Ich....ich muss ihn finden./ der Weißhaarige sah sich im Wagen um, löste dann zögerlich den Gurt und öffnete die Wagentür. „Du Idiot?? Was machst du da??“ Ryou sprang aus dem Auto, rollte über den Asphalt, stand hastig wieder auf und rannte über die vierspurige Straße. Es grenzte an ein Wunder, dass er dort unbeschadet rüber kam, doch es gelang ihm. Schnell verschwand er im Gewühl der Menge, zu spät bemerkte er, wie leichtsinnig sein Vorhaben war. /Dummer Ryou. Wie will er ihn denn finden? Kennt sein Aussehen ni...doch./ seine Miene hellte sich wieder auf. /Kennt wohl Aussehen und kennt Namen!/ aufgeregt sprang er weiter. /Kann helfen, kann helfen!/ rief er fröhlich und seine Augen huschten ruhelos von rechts nach links, um Yami ausfindig zu machen. Yami hatte das Gefühl zu schweben, durch undurchdringliche Dunkelheit. Es erinnerte ihn an etwas...etwas, dass schon eine ganze Zeit zurücklag. *+*+*+*Flashback*+*+*+* Plötzlich wich das Gefühl der Leere und der Dunkelheit. Etwas umgab ihn und hüllte ihn ein. Yami spürte das Schlagen seines Herzens und wie immer wieder Luft in seine Lungen gepumpt wurde. Vorsichtig bewegte er die Hände, spürte, wie die Finger durch eine flüssige Masse hindurch glitten. Langsam öffneten sich die violetten Augen, sahen ihre Umgebung durch einen grünen Schleier. Blubberblasen stiegen um ihn herum auf und ein Schlauch schlängelte sich durch die Flüssigkeit, bis zu seinem Gesicht, wo er in einer Gasmaske endete. Langsam streckte er die Hand aus und stieß dann gegen eine durchsichtige Wand. Dahinter lag ein Raum. Überall standen Tische, Instrumente und Computer. Alles piepste und spukte ständig Daten aus. Yamis Blick wanderte zur Seite, konnte so hohe Säulen sehen, in denen die selbe Flüssigkeit enthalten war, in zweien schwammen winzige Embryos. Eine weitere Person weckte seine Aufmerksamkeit. Sie betrachtete die Embryos, ehe sie weiterging und vor Yamis Tank zum Stehen kam. Ein junger Mann, mit schwarzen Haaren, blondem Pony und violetten Spitzen. Die violetten Augen sahen ihn traurig an, die Haut war dunkel gebräunt und um den Hals hing ein Adler. Der Fremde streckte die Hand aus, legte sie auf die Glaswand. Yami tat es ihm gleich, sodass ihre Hände nun genau aufeinander lagen. Fest sahen sie sich in die Augen und durch Yamis Kopf huschte ein Gedanke, den er sich nicht erklären konnte. /Wir beide sind die selbe Person./ Ein merkwürdiger Ton erklang und Yami sah verwirrt auf sein Ebenbild, dessen Blick weiterhin traurig war. Täuschte er sich, oder weinte der Junge? ‚Yami!’ eine Stimme tauchte wie aus dem Nichts auf, rief ihn und wurde immer lauter. ‚Yami!!’ *+*+*+*Flashback ende*+*+*+* „Yami!“ der Violettäugige schreckte aus seinem Traum auf und saß senkrecht im Bett. Seine Sicht war verschwommen und als Yami allmählich wieder zu sich kam bemerkte er auch warum. Sein Gesicht war Tränenüberströmt. Erschrocken über diese Erkenntnis wischte er sich hastig über das Gesicht. „Hey, beruhig dich. Kein Grund sich zu schämen.“ Erneut zuckte der Schwarzhaarige zusammen, da es Bakura war, der da mit ihm sprach. „Ich dachte schon der Stich wäre tödlich gewesen, weil das Fieber nicht mehr sinken wollte. Da hast du wohl noch mal Glück gehabt.“ Allmählich beruhigte sich Yami wieder und verdrängte die zurückgekehrte Erinnerung schnell wieder. „Ich habe nicht um deine Hilfe gebeten.“ „Das sagen sie alle,“ sagte Bakura daraufhin nur. „Du hast eine Woche lang gefiebert, Seto ist ganz schön sauer deswegen. Vielleicht willst du mir ja sagen, was zwischen euch läuft. Er sagt mir nämlich nichts.“ „Das geht dich nichts an.“ Yami funkelte ihn wütend an, stieg aus dem Bett und kippte sofort vorne über, da ihm schwindelig wurde. „Aufpassen.“ Bakura bewahrte den Jüngeren vor einem Sturz und hob ihn dann einfach auf seine Arme. „Ich bring dich zu Seto, Süßer.“ „Lass mich runter!“ keifte Yami und versuchte von den Armen des Weißhaarigen zu springen, was ihm jedoch nicht gelang. „Weißt du Yami, wenn zwischen dir und Seto nichts läuft, vielleicht wollen wir beide es mal versuchen. Ich hab eine Schwäche für Kratzbürsten, wie dich.“ Yami verpasste ihm eine Ohrfeige, was den Weißhaarigen jedoch keineswegs beeindruckte. /Ich hasse Kerle wie ihn! Aber hat Seto ihm gar nicht gesagt, was ich bin?/ nachdenklich über diese Aktion gab er seinen Widerstand auf und ließ sich ins Zimmer des Braunhaarigen schleppen. Völlig geschockt starrte Mariku auf seinen Kontostand. Wo war das ganze Geld hin???? Es konnte sich doch nicht einfach in Luft auflösen! Die kalten Augen durchbohrten das Konto, auf welches das Geld übergewechselt war. Wütend griff er zum Telefon und wählte die Nummer seiner Bank. „Tequila Citybank, was kann ich für Sie tun?“ „Ich hätte gerne eine kleine Auskunft,“ sagte Mariku Unheil verkündend. „Wer besitzt das Konto 5788329?“ „Einen Moment bitte.“ Ungeduldig tippte der Zeigefinger des Sandblonden auf die Tischplatte. „Tut mir Leid, aber das Konto existiert nicht. Sind Sie sicher, dass es die richtige Nummer war?“ Kurz schwieg Mariku, ehe er losdonnerte. „WAAAS?????? SOLL DAS EIN SCHERZ SEIN??? WOHIN IST DANN MEIN GELD VERSCHWUNDEN????“ „Bitte beruhigen Sie sich.“ „ICH SOLL MICH BERUHIGEN???? 200.000 VERSCHWINDEN VON MEINEM KONTO UND ICH SOLL MICH BERUHIGEN??? ICH WERDE SIE VERKLAGEN, MACHEN SIE SICH DARAUF GEFASST!!!“ wütend knallte er den Hörer zurück auf die Gabel. /Wenn dieser Lukas Mahr etwas damit zu tun hat, dann bring ich ihn um!/ Das Telefon begann zu klingeln und mit einem Knurren nahm Mariku ab. „WAS??“ brüllte er in den Hörer. „Es freut mich auch, deine Stimme wieder zu hören, Brüderchen.“ Mariku beruhigte sich ein wenig, als er Mariks Stimme erkannte. „Was willst du?“ „Dir nur ankündigen, dass ich schon heute wieder in Tequila bin. In zwei Stunden komme ich vorbei, also sei so nett und empfange mich diesmal.“ „Wieso? Valon hätte sich doch wunderbar mit dir beschäftigt.“ „Ich hab ne Freundin, falls du es vergessen haben solltest. Außerdem stehe ich nicht auf Männer.“ „Mein Fehler. Diesmal kriegst du Serenity.“ „Wag es nicht!! Es reicht, wenn du da bist, ich hab nämlich noch was mit dir zu besprechen. Bis später.“ „Wie du meinst.“ Mariku legte auf und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. Was Marik ihm zu sagen hatte interessierte ihn schon, immerhin kam es nicht oft vor, dass er so ernst klang. „Komm raus du Ratte!!“ rief der Mann und rannte schnaufend an der Gasse vorbei, in der sich Ryou versteckte. Er wartete noch einen Moment, dann holte er das Brot unter seinem Shirt hervor und aß es gierig. Seit einer Woche suchte er vergebens nach Yami und da er kein Geld bei sich trug musste er stehlen, um etwas essen zu können. Dadurch war er bereits stark abgemagert, aber es kümmerte den Jungen nicht. Hier draußen gab es einen Freund und den musste er finden. Er leckte sie die letzten Krümel von den Fingern und trat dann wieder auf die Straße, wo er einen Mann mit braunen Haaren und Augen anhielt, indem er diesem am Ärmel zupfte. „Yami?“ fragte Ryou und störte sich nicht daran, dass der Passant ihn angewidert ansah. „Er hat violette Augen, schwarze Haare mit blondem...“ doch weiter kam er gar nicht, denn er wurde unterbrochen. „Meinst du etwa den Yami, den Seto angeschleppt hat?“ fragte der Braunhaarige wissend. Ryou kannte niemanden namens Seto, doch er nickte einfach. „Dann bist du wohl ein Freund von den beiden?“ „Bringst du mich zu ihm?“ fragte Ryou. „Klar, komm mit.“ Die braunen Augen leuchteten freudig und ihr Besitzer lief glücklich neben dem Braunhaarigen her. Endlich hatte er ihn gefunden. Mit einem Murren ließ sich Yami in Setos Zimmer abstellen. Kurz schwankte er, doch dann stand er still. Zwei eisblaue Augen durchbohrten ihn wütend. Seto machte den Anschein einer tickenden Zeitbombe, die gleich in die Luft gehen würde. „Ich hab dir dein Dornröschen gebracht,“ sagte Bakura neckend und wuschelte Yami durch die Haare. „Finger weg,“ zischte dieser und funkelte den Weißhaarigen an. „Lass uns allein,“ sagte Seto ruhig. Zu ruhig, wie Yami fand. Langsam stand der Braunhaarige auf und ging auf seinen Stricher zu. Vor ihm blieb er stehen und wartete, bis die Tür hinter Bakura ins Schloss fiel. Dann holte er aus und verpasste Yami eine Ohrfeige. Völlig überrumpelt wurde der Schwarzhaarige am Kragen gepackt und zurückgedrängt, bis er die Wand im Rücken hatte. „Was fällt dir eigentlich ein?“ zischte Seto und drückte Yami näher an die Tapete. „Glaubst du ich habe Zeit für deine dämlichen Aktionen??“ Yami fand jedoch nicht die Zeit irgendetwas zu erklären, denn Seto stieß ihn zu Boden. Er wollte sich aufsetzten, doch vom Fieber war er noch zu geschwächt. Der Blauäugige ging in die Hocke, griff erneut nach dem Kragen Yamis und zog den Jüngeren so in eine sitzende Position. „Aber nicht nur das, du hast mich doch belogen. Du besitzt den Opal.“ „Tu ich nicht!“ sagte Yami, doch ihn traf nur eine weitere Ohrfeige. Seto schien es unheimlichen Spaß zu machen seine Wange immer wieder von neuem zu misshandeln. „Lüg nicht, Hure. Du hast im Schlaf gesprochen. Mi regalo de Tlaloc, hast du gesagt, immer wieder.“ Yami schluckte. „Und was soll das bitteschön beweisen?“ „Mir regalo de Tlaloc, dass heißt ‚mein Geschenk von Tlaloc. Denkst du nicht, das entlarvt dich?“ „Ich weiß nicht, wovon du redest!“ „Stell dich nicht dumm! Der Opal stellte den Regengott der Azteken dar, Tlaloc. Wie kommst du also auf diesen Namen, wenn du ihn nicht gestohlen haben sollst??“ Yami schwieg. Wie sollte er das erklären? Vor allem, da ihm eine Menge anderer Fragen in den Sinn kamen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)