Kurzgeschichten Bella und Edward von Daedun (wir haben doch alle unsere Träume) ================================================================================ Kapitel 24: Erwartungen Navigation ---------------------------------- Es hatte seine Vorteile wenn man, anstatt eines einfachen GPS, einen zukunftsehenden Vampir an Bord hatte. Kein Stau und auch keine Polizeispeere, die einen daran hindern konnten seinen Weg ins ewige Eis vorzusetzen. Dank Alice Frühwarnsystem sahen wir nicht einmal einen Streifenwagen. Das Wohnmobil schien sich wie ein Schatten zu bewegen, dass man nicht greifen konnte, so dass es schwer fiel zu glauben, dass wir tatsächlich gejagte waren. Nur einmal wurde es mir deutlich vor Augen geführt, als eine aufgebrachte Stimme im Radio die Bevölkerung um Mithilfe in einem Entführungsfall bat. Ich hörte erst gar nicht richtig hin, erst als mein Name fiel, schreckte ich zusammen. „Es handelt sich um die Achtzehnjahre alte Isabella Marie Swan, die vor vier Tagen bei einem Unfall schwer verletzt wurde und seit dem spurlos verschwunden ist. Ihre Familie macht sich große Sorgen, da zu dem auch der Verlobter des Mädchens ein Junge namens Edward Cullen seit dem nicht mehr auffindbar ist.“ So sachlich der Mann, der da ins Mikrophon sprach, auch klingen wollte, man konnte ihm die Nervosität deutlich anhören. Höchstwahrscheinlich handelte es sich um einen Polizeibeamten, vielleicht ein unmittelbarer Kollege von Charly. „Sollte Isabella oder auch Edward das hier jetzt hören bitte meldet euch unter der Nummer XXX7865, natürlich wird auch jeder andere, der eventuell Hinweise zu diesem Fall geben kann, gebeten das zu tun. Die Familie Swan ist in großer Sorge.“ Emmett tat mir einen großen Gefallen, in dem er den Sender verstellte. Ich drehte den Kopf zum Fenster, durch dessen vorgezogenen Gardinen vereinzelte, schmale Streifen der Sonne fielen, die draußen von einem wolkenlosen Himmel scheinen musste. Wie flüssiges Gold tanzten sie im Zuge der Fahrt über die Sitzpolster auf denen Edward mich in seinen Armen hielt. Ich spürte seine Wangenknochen an meiner Schläfe. Was passierte wohl gerade in Forks? Durchsuchten sie die Villa, oder mein Zimmer nach Hinweisen wo hin ich verschleppt worden war? Ich stellte mir meine Mutter vor, wie sie aufgelöste im Wohnzimmer saß, um sich herum eine Horde von Polizisten in Uniform die alles was sie für wichtig hielten in kleine Plastiktütchen steckten. Kopfschüttelnd versuchte ich die Bilder wieder los zu werden, die meine Phantasie aus zu vielen Krimisendungen zusammen bastelte. Doch das bittere Gefühl des schlechten Gewissens ließ sich nicht abschüttelnd. Was mussten René und Charly gerade wegen mir durch machen? Was für Ängste quälten sie wegen mir? Dabei ging es mir so gut wie nie zu vor in meinem Leben. Fast musste ich über die Erkenntnis lachen, dass diese absolute Erfüllung erst erreicht werden konnte, weil ich nicht mehr am Leben war. Jeden Falls nicht als Mensch. Stirnrunzelnd nahm ich darauf hin wieder das leise Brennen in meiner Kehle war und die schemenhafte Sehnsucht nach dem Geschmack des... doch Edwards puderleichte Lippen die sich sanft mein Ohr küssten lenkten mich schnell von weiteren Ausschweifungen ab. Mein Blick fiel wieder auf die tanzenden Sonnenstrahlen und vorsichtig streckte ich eine Hand nach ihnen aus. Ganz langsam, als ob man sich der heißen Flamme einer brennenden Kerze nährte, bewegten sich meine Finger auf das gleißende Licht zu. Kurz bevor meine weiße Haut es jedoch berührten, schob sich Edwards Hand über meine, verband sich mit meinen Fingern um sich gemeinsam mit mir in einen funkelnden regenbogendarbenden Kristall zu verwandelnd. Blinzelnd beobachtete ich das faszinierende Schauspiel vor meinen Augen. Wir waren wie zwei Puzzelteile, die zusammengehörten um ein wunderschönes Ganzes abzugeben. Anscheinend musste Edward ähnliches empfinden „Perfekt“ murmelte seine Samtstimme, bevor seine Lippen nach meinen suchten. „Ach verdammt!“ quietschte Alice ohne Vorwarnung neben mir und Edwards Kopf fuhr mit einem Ruck zu ihr herum. Alice sah erschreckend panisch aus „Das tun sie nicht wirklich?!“ keuchte Edward, dann ließ er mich los um mit einem Satz in die Fahrerkabine zu springen. „Was ist los?“ verwirrt sah ich zu Rosalie hinüber, die genauso wie ich nicht wusste was los war. Alice die anscheinend noch versucht hatte ihrer so eben gesehenen Vision etwas mehr heraus zu lesen, sprang nun ebenfalls wie Edward vom Sitz, aber sie suchte nach ihrem Handy. „Kann uns mal jemand aufklären?“ rief Rose zu Edward hinüber, doch der wies Emmett nur an bei nächster Gelegenheit den Kurs von Norden nach Osten zu wechseln. „Warum?“ „Weil das Rudel die Spur von Carlisle und Esme aufgenommen hat und wild entschlossen ist, sie noch vor der Grenze abzufangen!“ lautete Edward toderste Antwort. Der bullige Vampir riss darauf hin das Lenkrad herum um mit quietschenden Reifen und gefährlich instabiler Seitenlage die Richtung zu ändern. Für ein paar Sekunden konnte ich mich vor Schreck nicht rühren, dann erst war ich in der Lage mich an Alice zu wenden, die mit verbissener Miene das Mobiltelefon ans Ohr gepresst hielt. „Sie gehen nicht ran,“ verkündete sie nach schier endlosen Minuten. „Vielleicht haben sie schon bemerkt das sie verfolgt werden.“ Ich beugte mich von der Bank aus nach vorn um über Emmetts Schulter zu blicken. Jasper der verbissen auf den kleinen Bildschirm des Navigationsgerätes im Armaturenbrett einhämmerte, stieß einen leisen, aber deutlich hörbaren und sehr unanständigen Fluch aus. Seine hellbraunen Augen huschten hin und her „Wenn Carlisle seinen alten Plan eingehalten hat und das Rudel es tatsächlich schafft sie einzukreisen bevor sie High Hold erreicht haben, sitzen sie in der Falle.“ Mein Mund wurde schlagartig trocken, aber das hatte nichts mit dem Durst zu tun, der sich in der Aufregung wieder heftiger zurück meldete und noch etwas anderes neues mit sich brachte. Zu erst hielt ich es für Furcht, doch es sollte noch eine Weile dauern bis ich wusste was es wirklich war. Edwards Gesicht, das sich in eine steinerne Maske verwandelt hatte, regte sich plötzlich wieder, als ihm eine Idee einzufallen schien. „Wir müssen es irgendwie schaffen ihre Taktik zu durchkreuzen. Sie durch einander zu bringen, damit wir Zeit gewinnen.“ Er deutete auf die Übersichtskarte die immer noch auf dem Bildschirm des Navis aufleuchtete. „ Kannst du ungefähr ausmachen wo die beiden gerade sind?“ die Frage galt eindeutig Alice, die sich an mich quetschte um wenigsten ihren Kopf noch in die Kabine zu bekommen. „Wenn mich nicht alles täuscht und ich die Aufschrift auf dem Schild, an dem die beiden vorbei liefen richtig entziffert habe, dann sind sie gerade dabei den breiten Mündungsarm des Eastrivers zu folgen.“ Edward lächelte, als wenn ihm diese Information erleichterte, „Gut hervorragend, wie ich Carlisle kenne wird er sich so lange wie möglich an den Fluss halten. Wie steht es mit Hunden?“ Was genau hatten sie vor?“ Diese Frage brachte mich wieder zu meiner Frage zurück, wie es sein konnte das Alice überhaupt wusste, das Jacob und seine Brüder auf der jagt waren. „Ich konnte nur Billy Black und Charly sehen beziehungsweise hören, sagten etwas von einer Suchaktion die Sam und Jacob mit den anderen geplant hatten.“ Ihr Blick verfinsterte sich „Anscheinend waren sie und die Polizei in unserem Haus und haben die Spuren gelesen, die wir hinter lassen haben. Sie wissen wo hin wir wollen, na ja wenigstens in welche Richtung.“ Ich drehte mich so weit es der Platz zu ließ zu ihr um. „Aber wäre es nicht am Sinnvollsten ich melde mich bei Charly und René und sage ihnen das es mir gut geht, das der Autounfall nicht so schlimm war und wir einfach ein bisschen?“ Ich zuckte die Achseln „Spontan waren? Dann hätte niemand mehr einen Grund uns zu verfolgen.“ Ich wusste das diese Erklärung einige Löcher aufwies, vor allem warum ich mich erst nach vier Tagen bei ihnen meldete, aber wenigstens gab es Charly einen Grund die La Push Leute von einer Hetzjagd abzuhalten. Jedenfalls hoffte ich das. Alice warf mir von oben einen resignierten Blick zu „Sie wissen, dass du dich bei deinem Treffen mit Jacob in der Garage verletzt hast, was, sei mir nicht böse, auch durch aus plausible ist. Nur das Jacob ihnen wohl etwas von einer Schnittwunde an der Hand erzählt hat und nicht von einem Auspuffsrohr in deinem Unterleib. Er wollte dich ins Krankenhaus fahren, dabei kam es dann zu dem Autounfall, den Edward seiner Aussage nach aus Eifersucht verursacht und bei dem auch Jacob einiges abbekommen hat.“ Ein gemeines Grinsen huschte kurz über ihre weißen Züge. „An mehr, kann sich der Gute leider nicht mehr erinnern, aber wenn man die Fakten zusammen zählt, bist du wohl,“ Sie zögerte kurz und ich konnte sie schlucken hören „schwer verletzt oder vermutlich längst tot und Edward oder besser wir mit ihm seit dem auf der Flucht.“ Mir stellte sich bei dieser haarsträubenden Geschichte die Nackenhaare auf und ich wollte schon lauthals protestieren, als mir auffiel, wie sinnvoll das alles klang und wie erschreckend einfach, es alles machte, wenn Charly und René tatsächlich glaubten, dass ich nicht mehr am leben war. Jetzt ergab auch der nervöse Radiosprecher einen Sinn, den vermutlich die Vorstellung gruselte seine Worte und Bitten an eine Tote zu richten oder an ihren vermutlichen Mörder. In mir wurde es plötzlich kalt, als wenn ein eisiger Wind um mein Herz strich. Ich sah Edward an, dessen gequälte Augen auf mich hinunter sahen, als wenn ihm schon wieder die gleichen Gedanken wie mir durch den Kopf gingen, aber das war doch falsch. Er war nicht Schuld an dem Unfall, er war auch nicht mein Mörder, er hatte mich nicht umgebracht, sondern gerettet. Wie um es ihm und mir zu beweisen griff ich nach seiner Taille, zog ihn so zu mir heran, um schon fast trotzig meinen Kopf an seinen festen Bauch zu drücken. Es war alles richtig, so wie es war. Weil wir zusammen gehörten und nicht ohne einander leben konnte und wollten, musste ich diesen Weg gehen und die Welt in die ich nun nicht mehr gehörte zurück lassen, auch wenn ich sie mit Menschen voller Schmerz zurück ließ. Die Zeit macht alles leichter, hatte Edward einmal zu mir gesagt. Darauf musste ich hoffen, jetzt wo meine Pläne es für alle so schön wie möglich zu machen jämmerlich gescheitert waren. „Also, was sollen wir jetzt machen?“ unterbrach Rosalie meine trüben Gedanken. Sorgevolle sah sie von einem zum anderen. Emmett schlug halbherzig mit einer Hand aufs Lenkrad. „Wir hätte sie fertig machen sollen, als wir die Gelegenheit dazu hatten.“ Schaudernd überlegte ich kurz was er meinen könnte, doch dann dachte ich wieder an Esme und Carlisle die vermutlich schon versuchten ihre Verfolger los zu werden. Wieder überkam mich die Wut als ich mich an die Jungs erinnerte. An ihr ausdruckslosen Gesichter in Billy Wohnzimmer, mit den albernen Hüten auf dem Kopf. Wie sie mir alles Gute für die Zukunft gewünscht hatten. Wie verlogen sie doch waren, obwohl ich mich jetzt auch an Jacobs Worte erinnerte. „Die Abmachung geht über alle Grenzen hinaus, wenn sie gegen den Vertrag verstoßen, jagen wir sie!“ Ich biss die Zähne aufeinander, bis sie knirschten. Es war doch alles nur ein böser Zufall gewesen. Ich war ausgerastet, Jacob hatte mich festgehalten und ich mich zu heftig losgerissen. Für dieses blöde Auspuffrohr konnte doch niemand etwas und letzten Endes, achhhhh! In meiner Brust regte sie auf einmal ein dunkler unheimlicher Laut, als meine Wut immer mehr steigerte und überrascht riss ich den Kopf zurück. Trotz der ernsthaften Lage fingen wieder alle an zu lachen. „Ne kleine Raubkatze was?“ feixte Emmett bevor süffisant grinsend nach vorne auf die Straße sah. Edward strich mir liebevoll über den Kopf. In seiner Stimme war nichts als Glückseeligkeit „Ja eine einzigartige, wunderschöne Raubkatze, in deren Fänge ich mich jederzeit bedingungslos ergebe.“ Ich war so froh, dass ich nicht mehr rot werden konnte. Jasper räuperte sich kurz und gewann so wieder unsere volle Aufmerksamkeit. "Ich würde vorschlagen, dass wir uns in Gruppen aufteilen. Es sind doch noch genauso viele wie am Anfang oder?" Alice nickte. Jaspers Augen wurden schmal. "Gut dann sollten wir uns jeweils zu zweit auf einen Wolf konzentrieren." Er wechselte einen raschen Blick mit Ewdard, der verkniffen vor sich hin starrte. "Wir müssen es versuchen Edward auch wenn es ein Risiko darstellt, sie so früh raus zu lassen." Es war nicht schwer zu erraten wen er damit meinte. "Wir sind in einem abgelegenen Gebiet, die Wahrscheinlichkeit das wir auf Menschen treffen ist gleich Null." fuhr Jasper fort, doch Edward schnitt ihm mit einer deutlichen Handbewegung das Wort ab. "Das kriege ich schon hin." und als wenn es mich beruhigen sollte, strich er mir über den Rücken. Trotzdem fühlte ich mich plötzlich nur allzudeutlich wie eine tickende Zeitbombe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)