Glaubst du... von abgemeldet (...mir?) ================================================================================ Kapitel 15: Wiedersehen ----------------------- Wiedersehen Es vergeht noch eine Woche, bis ich die beiden wirklich treffen. Es ist jetzt April, Ostern steht vor der Tür, genau an dem Tag, an dem wir uns treffen werden. Eier suchen werden wir wohl eher nicht. Ich bin aufgeregt, seitdem das Schuljahr begonnen hat, habe ich außerhalb des Schlosses nur noch von Luna gehört, nicht mal den Tagespropheten habe ich regelmäßig verfolgt, weil mir einfach nicht einfallen will, was er noch wichtiges berichten könnte. Luna wollte ja auch noch herkommen. Sie wird, auch wenn sie mir noch kein genaues Datum genannt hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Probleme geben sollte. Jemand müsste auf sie aufpassen, aber dafür böte ich mich freiwillig. McGonnagall könnte niemandem diesen Gefallen abschlagen, schon gar nicht, wenn es ihn so getroffen hat wie Luna. Nach Ostern stehen die Prüfungen an, und die Gesichter der Lehrer deuten jetzt schon an, dass die letzte Etappe unserer schulischen Karriere kein Zuckerschlecken wird und erinnern uns in jeder Sekunde daran, dass wir mindestens noch einmal so viel lernen müssen, wie wir schon wissen. Manche Zittern bei dem Gedanken, zum Beispiel Clark, wenn auch nur innerlich, aber ich fühle mich vorbereitet, vermutlich zu ersten Mal in meinem Leben. Ich kann kaum daran glauben, dass etwas schiefgehen wird. Schließlich verbringe ich viel Zeit mit Draco. Und der ist wirklich mehr als gewissenhaft. Ich bin also beschäftigt. Deswegen vergeht die Zeit, bis der fragliche und lang ersehnte Tag des Treffens angekommen ist, schnell. Und darüber bin ich froh. Denn sonst wäre ich vielleicht aufgeregt oder würde mich davor fürchten, Fred und George wiederzusehen. Eine weitere Erinnerung an das, was geschehen ist, und ich war doch gerade dabei, alles zu vergessen. Ich freue mich, und ich bin gerne am Leben, ich mag es, so wie es jetzt ist. Ich mag es, Draco um mich zu haben. Und als ich an dem besagten Tag aufstehe, mit einem guten Gefühl in der Magengrube und der Gewissheit, dass die Weasleybrüder immer für eine Überraschung gut sind, freue ich mich auch, dass sie hier sind, und dass es ist, wie es ist, auch wenn es vielleicht hätte besser sein können. „Du willst sie wirklich sehen?“, fragt Draco, als ich ihn nach dem Frühstück verlassen will und ich nicke. Nichts könnte mir gerade wichtiger sein. „Na gut.“ Er schüttelt den Kopf. „Ich kann es nicht verstehen.“ Er konnte die Weasleys noch nie leiden, das haben wir ausreichend zu spüren bekommen. „Ich begleite dich bis zum Rand.“ Er meint die Appariergrenze. Denn als Abschlussjahrgänge dürfen wir das ja, aparrieren. Wir müssen nicht mehr nach unten laufen. Wir schweigen auf dem Weg, weil das einzige, was zählt die Zwillinge sind, und zu ihnen hat Draco einfach nichts zu sagen. Trotzdem fühle ich mich merkwürdig alleine, als er mich verlässt, mit einer leichten Berührung meiner Schulter, die sich sofort ein bisschen wärmer anfühlt. Ohne jegliche Rückendeckung. Ich appariere. Innerhalb von schwarzen Sekunden finde ich mich in Hogsmeade wieder, genau vor der Tür der Drei Besen. Nur diese Tür trennt mich noch von meinen Freunden und ich weiß, wenn ich jetzt durch sie trete, dann wird es vorbei sein mit meiner Isolation, mit dem Draco- und- ich, dann wird die Welt zwischen uns stehen, und wir müssen ihr gegenüberstehen. Ich kann nicht ewig hier draußen stehen, das weiß ich. Aber noch will ich nicht hineingehen. Ich wünschte, er wäre hier. Nicht allein zu sein wäre einfacher, aber wann war das Leben für mich schon einfach? Ich habe Voldemort getötet und jetzt kusche ich vor der Tür. Das ist lächerlich und ich schalte meine Gedanken aus und öffne sie, rieche den Biergeruch und höre die Stimmen aus dem Schankraum. Dort sind sie. Hinter mir schließt sich die Tür und in der Menge, die größtenteils aus Schülern besteht, kann ich den roten Haarschopf eines Weasley- Zwillings ausmachen. Ich gehe hinüber. „Harry“, ruft einer der beiden, augenscheinlich ist es George. Ich nicke ihm zu. „Hallo!“, begrüße ich sie. „Schön euch zu sehen.“ Erst da bemerke ich die blondhaarige Frau, die neben ihnen sitzt. „Luna!“, rufe ich überrascht aber sie lächelt nur. Für ihren Rollstuhl sind Tische verschoben worden. Hinter ihr drängen sich die Menschen und werfen ihr ab und zu merkwürdige Blicke zu, doch es scheint sie nicht zu stören, sie sitzt einfach da. „Was machst du denn hier?“, frage ich sie. „Setz dich doch erstmal“, schlägt nun der andere Zwilling, Fred, vor und weist mir den Platz. Ich tue wie geheißen und innerhalb von Sekunden steht ein Butterbier vor mir, dass ich zuerst misstrauisch beäuge, dann aber auf ein nicken seitens Luna an die Lippen hebe und einen kräftigen Schluck trinke. „Der Grund warum wir uns heute mit dir treffen wollten...“, beginnt George ohne Umschweife und ich werde hellhörig. Offensichtlich ist dass hier nichts, was sie nur zum Spaß machen. „... ist die Bekanntgabe der Verlobung von Fred Weasley und Loona Lovegood“, beendet er den Satz, als er sich meiner ungeteilten Aufmerksamkeit sicher ist. Für einen Moment weiß ich nicht, was sie da sagen, doch dann wird es mir schlagartig klar: Luna und Fred. Ein Paar, mit allem was dazu gehört. Und fast augenblicklich spüre ich die Eifersucht in mir aufwallen, weil sie jemanden gefunden haben. Weil ihr Leben jetzt wieder normal ist. Aber ich muss mich zusammen reißen. „Wirklich?“, hake ich aus rhetorischen gründen nach. „Das ist ja wunderbar!“ Im Moment empfinde ich das nicht ganz so, aber ich weiß, dass ich mich eigentlich für die beiden freuen sollte. Die beiden nicken glücklich. Ihre Hände finden unter dem Tisch zusammen. Luna wird es besser gehen, jetzt, und zumindest diese beiden werden die Gedanken an Ginny verdrängen können. Wir reden über belanglose Dinge. Ich stelle fest, dass ich es mir so nicht vorgestellt habe, die Welt wiederzusehen. Ich dachte, irgendetwas gravierendes würde mit mir passieren, aber alles was ich fühle ist Neid, und Neid war schon vorher da, damals, als ich sah, dass es noch Leute gab, die nicht so viel verloren hatten wie ich. Nichts hat sich geändert. Ich hätte im Schloss bleiben sollen. „Wann ist die Hochzeit?“, frage ich irgendwann. „Im August“, antwortet mir Fred und lächelt glücklich. Nur noch ein paar Monate. „Ja“, unterbricht Luna unsere Unterhaltung heute zum ersten Mal. „Harry, willst du vielleicht mein Trauzeuge werden?“ Der Tag wird immer schöner, denke ich sarkastisch. Ich wünsche mich hinaus aus diesem Raum in den Wald, in einen Kerker, in den Honigtopf. Nur weg von mir. Die Missgunst, die sich in meinem Bauch festgesetzt hat, beginnt zu rumoren, mir wird übel. „Ja“, sage ich und habe ein schlechtes Gewissen. „Selbstverständlich!“ Mein Lächeln ist auch nicht echt und ich muss es auch nicht lange aufrecht erhalten, denn sofort beginnen Fred und George über die Termine zu reden. Über Kleider und die Führung ihres Ladens. Nur Luna sieht ab und zu zu mir. Merkwürdig. Wissend. Das ist das Treffen mit meinen Freunden, zumindest mit denen, die noch übrig sind. Sie sind eine eigene kleine Welt geworden, die meine kaum berührt und wovor ich mich vorhin gefürchtet habe, war nicht ihre Realität. Ich hatte Angst davor, unter ihnen alleine zu sein, aber ich bin ja gar nicht unter ihnen. Nur daneben. Wenn mir jemand vor einem Jahr erzählt hätte, dass ich froh wäre, wenn die Weasleys mich verlassen, dann hätte ich ihn ausgelacht, doch als ich die Drei Besen verlasse, fühle ich mich unglaublich erleichtert. So erleichtert, dass ich lange zwischen den Häusern Hogsmeads umherlaufe und die Menschen und Schüler beobachte, die geschäftig irgendwelchen Unwichtigkeiten nachgehen, und schließlich im Honigtopf stehenbleibe, um ein paar vollkommen sinnlose Süßigkeiten zu kaufen, von denen ich nachher Bauchschmerzen haben werde. Fast schon freue ich ich, wieder ins Schloss zu kommen, und auf jeden Fall freue ich mich darauf, Draco wiederzusehen. Ich will gerade den Weg zurück nach Hogwarts einschlagen, als mich jemand aufhält. „Potter?“, fragt er. Es ist Roman Michaels, der, der in Verteidigung gegen die Dunklen Künste hinter mir sitzt. „Ja“, antworte ich, mangels einer besseren Antwort. Mir ist danach, so zu tun, als wäre ich nicht ich, aber leider weiß hier jeder nur zu gut, wer ich bin. „Ich bin Roman Michales“, erklärt er und hält mir seine Hand hin. „Ich weiß“, entgegne ich. Er lächelt. „Ich würde dich gerne kennenlernen. Willst du mit mir zusammen zurückgehen?“ Einige Sekunden später sind wir zu zweit auf dem Rückweg. „Ich wollte dir keine Avancen machen oder so“, klärt Michaels mich jetzt auf. „Ich wusste nur nicht ganz, wie man sonst so an dich rankommt.“ Seine Ehrlichkeit verblüfft mich so sehr, dass ich ihn Sekunden lang anstarre. „Bist du ein Fan von mir?“, frage ich halbherzig, weil ich irgendwann feststellen musste, dass es solche Leute tatsächlich gibt. „Nein“, sagt er. „Ich finde nur, du solltest in der letzten Reihe in Verteidigung gegen die dunklen Künste nicht allein sitzen.“ Ich lache. „Willst du wirklich nichts von mir?“, frage ich und merke, wie die Anspannung nachlässt, die sich am Vormittag über mich gelegt hat. „Wirklich nicht. Ich komm nur so schwul rüber.“ Wir grinsen uns an. Ich glaube, ich mag ihn. Als ich im Schloss ankomme, sehe ich, das Draco gerade aus der Großen Halle kommt. Michaels und ich verabschieden uns mit einem Kopfnicken.Wir sind fast schweigend zurückgegangen, nur selten hat einer von uns etwas gefragt. Ich hole Draco ein, als er schon fast auf der Treppe ist. „Wie war's?“, fragt er kühl und ich merke sofort, dass er schlechte Laune hat. Ich schüttele den Kopf. „Schrecklich. Was ist los?“ Ohne ein weiteres Wort zu wechseln, stehlen wir uns in ein leeres Klassenzimmer. Ich setze mich auf einen Stuhl, er lässt sich neben mich auf einen Tisch fallen. Ich erzähle ihm von Luna, Fred und Michaels. Vor allem beim Erwähnen des Namen des letzteren kann ich beobachten, wie sich seine Augen verengen. Ich beschließe, es zu ignorieren und kläre ihn über die bevorstehende Hochzeit auf. „Freu dich“, sagt er. Er hat keine Freunde, die noch heiraten könnten. „Ich kann nicht“, sage ich. „Ich glaube, dass ich denke, das ich mehr Glück verdient habe als sie.“ Ginny. Das Wort und meine Arroganz stehen zwischen uns. Etwas später räuspert er sich. „Ich hatte eine Unterredung mit Sviweller“, sagt er. Und dann erfahre ich Dinge, die ich nie wissen wollte. ~~~~ So, also, hier auch mal wieder was neues. ich will euch ja nicht nötigen oder so, aber ich hab noch mehr FFs. und verdammt, ich bin gut, ihr könnt sie echt lesen! ;) Ja, also ab hier weiß ich nicht mehr, wie ich weitermachen soll. Nicht nur, weil ich umziehe und mir nicht sicher bin, was dann passiert, sondern auch, weil ich keine Stichpunkte mehr für die nächsten Kapitel habe und mir erstmal wieder was einfallen lassen muss. das dauert also alles länger als sonst. Also, wünscht mir Glück. Bitte. Und unterstützt mich als arme Schreiberin! Licht und Liebe. Bosie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)