Glaubst du... von abgemeldet (...mir?) ================================================================================ Kapitel 10: Ruhen ----------------- Ich entzünde ohne ein Wort zu sagen Licht. Auch wenn ich seine Stimme unter tausenden wieder erkannt hätte, die Gewissheit lässt mein Herz schnell schlagen. "Ja." Ich frage mich, wie er mich so schnell erkennen konnte. Vielleicht kennt er mich solangsam auswendig, ich scheine ja ein ausgesprochenes Talent dafür zu entwickeln, über ihn zu fallen oder in irgendeiner Art und Weise mit ihm auf dem Boden zu liegen. Bei diesem Gedanken werde ich rot und rappele mich schnell hoch. "Entschuldigung." Er scheint es mir aber erster Linie nicht übel zu nehmen, dass es schon wieder passiert ist. Stattdessen fragt er: "Was machst du hier?" Ja..was macht man mitten in der Nacht am schwarzen See? "Ich...konnte nicht schlafen." Das ist keine zufriedenstellende Antwort, nicht einmal mich selbst beruhigt sie. "Sicherlich. Und ich sammele hier Blütenstaub für unser nächstes Verwandlungsprojekt." Vollkommener Blödsinn. Und er scheint gerade nicht besonders viel Wert auf Taktgefühl zu legen. "Ich weiß es nicht. Nenn es männliche Intuition." Er lacht. "Warum bist du hier draußen?" Er lacht wieder. "Platzangst." Was soll ich darunter verstehen? Wände, die immer näher rücken? Oder erdrückende Stille im Schlafsaal, viel zu warme Luft und Atemzüge, die sich anhören wie Löwengebrüll? Eine Weile schweigen wir. Dann: "Sviweller hat dich erwischt..." Ich nicke betroffen und frage mich gleichzeitig, woher er das weiß. Zwischen uns glimmt mein Zauberstab. "Hat sie. Aber dich auch." Ich sehe ihn lächeln. Es sieht nachsichtig aus. "Sie hat mich hierher gebracht." Einen Moment lang bin ich verwirrt. Aber letztendlich überrascht mich bei dieser Frau nichts mehr. Jemand der keine Gelegenheit verstreichen lässt, mir meine Unterlegenheit zu beweisen und mir am Ende die Hand reicht? Sind wir in dieser Angelegenheit Verbündete? Wir sehen uns an. Dieser Moment hat auf einmal etwas besonderes, intimes. Die Kälte lässt uns beide frösteln, die Schwärze gaukelt uns vor, wir wäre alleine auf der Welt. Hier draußen ist es perfekt,, auch wenn ich spüre, wie meine Gelenke langsam steif werden. Wenn es nicht so unglaublich schön hier draußen wäre, würde ich gehen. Draco zückt auf einmal seinen Zauberstab. Es wird wärmer, erst kaum merklich, dann immer mehr. „Ich habe keine Lust, morgen erfroren aufzuwachen“, rechtfertigt er sich, lässt sich nach hinten ins Gras fallen. Dann nimmt er meine Hand. Einfach so, ohne zu fragen oder etwas hinzuzusetzen und schließt die Augen. Ich warte. „Warum bist du wirklich hier?“, fragt er, als ich schon fast denke, dass er eingeschlafen ist. Die Frage überrascht mich nicht, ich habe nur gehofft, dass er sie ruhen lässt. Bis morgen vielleicht. Diesmal wird er sich nicht mit einer halbherzig herunter geleierten Ausrede begnügen. Kapitulation. „Ich habe zu viel Nachgedacht“, gebe ich zu, niedergeschlagen, seine Worte immer noch im Ohr. 'Ich will den alten Harry zurück...' So präsent, als hätte er sie eben in mein Ohr geflüstert. Er räkelt sich im Gras, es sieht aus wie eine verschlafene Katz. Seit wann vergleicht man Slytherins mit Katzen? Seit gerade eben vielleicht. Aber das ist keinesfalls mehr schlangenhaft zu nennen. „Über sie?“ Die Gegenfrage kommt nach fast zu langem Schweigen. Ob er gerade an das Gleiche gedacht hat wie ich? „Auch.“ Irgendwann wird es vorbei sein. Hoffe ich. Wünsche ich. „Du denkst zu viel. Vergiss das Leben nicht.“ Und das sagt ausgerechnet er? Ich weiß, dass wir uns nicht...verstehen. Er weiß nicht was ich denke und was ich fühle und umgekehrt ist es genauso. Lichte Momente erleuchten den Weg nicht. Dann zieht er mich hinunter. Mit beachtlicher Kraft, ich hätte nie vermutet, dass er so stark sein könnte. Oder kommt es mir so vor, weil ich so schwach bin? Er schließt die Augen und ich weiß, er wird gleich einschlafen. „Vergiss mich nicht...“, flüstert er. Und dann weiß ich, was er meint. Der Morgen ist taufrisch und- man will es kaum glauben- noch kälter. Ich zittere, irgendwann in der Nacht hat der Zauber nachgelassen. Nur meine Hand ist warm. Ich blicke zu Draco. Haben wir uns die ganze Nacht nicht losgelassen?Merkwürdig. Ich versuche, unsere Finger zu entwirren. Er hält sie fest. Murmelt etwas, dreht sich um. Sieht aus, als würde dieser morgen lang werden. Ginny steht vor mir. Sie lächelt, siegt so wunderschön aus, wie schon immer. Und so... zufrieden. Heißt das, es geht ihr gut, dort wo sie ist? Wir stehen voreinander, ohne etwas zu tun. Einfach nur ansehen, mir vorstellen, sie wäre real. Dann hebt sie die Hand, streicht mir kurz über die Wange, es fühlt sich so real an, als säße sie wirklich neben mir... verblasst, bis ich nur noch ihre Finger sehen kann...doch es sind nicht ihre, sie gehören jemand anderem... Nur wem? Vorbei. Ich schlage die Augen auf und sehe in Dracos graue. Wo...? Ach ja, der See. Mit einem Mal kommt alles zurück und die Freude, die ich im Traum gespürt habe, verblasst in Sekundenbruchteilen. Ich würde am liebsten Fluchen, aber ich kann es nur leise tun. Ich hasse mein Gedächtnis. Dann wendet Draco sich ab. Ich weiß nicht, was los ist, bis er mich fragt: „Hast du von ihr geträumt? Du hast ihren Namen geflüstert...“ Und er sieht verletzt aus. Irgendwie. Nur warum? Er steht auf, geht. Ich weiß nicht... was soll das? Ist wegen meiner Träume wütend auf mich? Es ist... es schmerzt. Mehr, als ich über diesen unglaublichen Abgang wütend sein kann. Drei Tage sind vergangen, ohne dass wir miteinander geredet hätten. Wie von selbst treffen wir uns nicht mehr. Die Tage und Nächte sind unglaublich einsam. Es lohnt sich nicht aufzustehen, wenn niemand auf der Treppe wartet. Ich frage mich, ob es nur ihr Name war, der ihn das tun lässt. Mich einfach ignorieren. Warum lässt er sich davon... provozieren? Niederschmettern? Aufregen? Was ist überhaupt mit ihm geschehen? Ich finde keine Antwort, auch jetzt nicht, Freitagabend, zu Sonnenuntergang. Ich liege auf meinem Bett und warte darauf, dass es dunkel wird. Warum weiß ich auch nicht, vielleicht, weil ich mich düster fühle. Mein Kopf schmerzt, als hätte ich in den letzten Tagen kein Auge mehr zugetan. Denke ich zu viel nach? Noch ist die Ausgangssperre nicht in Kraft gesetzt, ich könnte gehen und mir einen Trank geben lassen. Dann hätte ich Ruhe für heute. Und vielleicht so lange, bis ich das denken verlerne. Ich setze mich auf, suche nach meiner Brille. Gehe dann aus dem Raum und versuche, niemandes Aufmerksamkeit zu erwecken,. Ich bin tief gesunken, glaube ich. Der Krankenflügel ist hell erleuchtet, aber leer. Nur die Betten bevölkern den Raum, Madame Pomfrey ist nirgendwo in Sicht. Wo sie wohl wieder steckt? Ich denke, ich werde vorsichtshalber nochmal in ihrem Büro nachsehen. Vielleicht gibt sie gerade eine Bestellung auf... Die Tür ist nur angelehnt, als ich endlich zum hinteren Ende des Saales gelange. Leises Rascheln und Atmen ist zu vernehmen...aber nicht nur..eine Person? Ich gehe weiter, mit der dunklen Vorahnung, dass gleich etwas passieren wird, dass ich nicht erleben möchte. Madame Pomfrey ist in ihrem Büro, und nicht allein. Krich ist bei ihr... oder besser gesagt in ihr, denn die beiden sind nur noch ein ineinander verschlungenes Bündel auf dem Schreibtisch. ~ Schlecht, schlecht, schlecht.. Wann ist mir das Gefühl für diese Story abhanden gekommen? Ich weiß es nciht, aber es ist katastrophal... Wenn es noch Leute gibt, die mich hiernach noch lesen... eure Geduld wird belohnt werden... >.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)