Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt von HekaChebiut (AtemuxTeana) ================================================================================ Kapitel 10: Im Fluss meiner Tränen werd´ ich ertrinken ------------------------------------------------------ Kapitel 10 Im Fluss meiner Tränen werd´ ich ertrinken Seit Stunden liefen sie nun durch die Wüste. Die Sonne knallte umbarmherzig auf sie nieder. Nur kurz hatten sie mal Rast gemacht, als sie hinter ein Paar Palmen ein bisschen Schatten gefunden hatten. Es war heiß wie in einem Backofen, der Schweiß ließ ihre Kleidung an ihren Körpern kleben. Doch sie liefen weiter bis in die Nacht hinein. Teti... Teana machte sich schreckliche Vorwürfe, sie hatte Teti im Stich gelassen. Die ganze Zeit über musste sie an ihre kleine Schwester denken, die sie kläglich zurück gelassen hatte. Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Teti wie sie Weinend zwischen den Kisten sitzt und sich zu Tode fürchtet. Was ist wenn sie verletzt ist? Oder noch schlimmer? Ob sie überhaupt noch lebt? Still liefen ihr die Tränen über die Wange. Ihr Herz wurde ihr schwer. Doch keinen Ton gab sie von sich, sondern lief tapfer weiter hinter Atemu her. Verzweifelt wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht, doch sie konnte sie nicht stoppen. Sie war so wütend auf sich selbst, sie wollte keine Schwäche zeigen. Aber ihre Tränen gehorchten ihr nicht. Alles ist meine Schuld, wenn ich besser aufgepasst hätte, wäre sie jetzt in Sicherheit. Ich war schwach, ich hatte Angst und hab mich von Atemu wegbringen und beschützen lassen. Noch nie hat es einen Menschen gegeben, der mich um meiner selbst willen beschützte und nicht weil ein Soldat den Auftrag dazu hatte. Ich habe nie gespürt wie es ist, wenn man gewollt ist... das man mich gerne um sich hat. Ich war so schwach. Ich hasse mich. Verdammt ich bin so feige. Teana fing leise an zu schluchzen. Atemu hatte es gehört und sah nach hinten. Erstaunt sah er in Teana´s gerötetes Gesicht, wie sie versuchte ihre Tränen in den Griff zu bekommen. Ihr Schluchzen zeriss ihm das Herz. Er blieb stehn und wartete auf sie. Bin ich daran Schuld? Erst als sie in ihn rein rannte bemerkte sie das Atemu stehen geblieben war. Schnell ging sie einen Schritt zurück und sah bestürzt zu Boden. Hör auf damit, ich darf nicht weinen. Schalt sie sich im Innern. Ich will nicht das er mich für ein kleines dummes Kind hält. „Was ist los? Bist du verletzt?“ fragte er leise. Er fürchtete sich ein wenig vor der Antwort. Teana schüttelte wortlos den Kopf. Sie konnte einfach nicht sprechen. Atemu legte ihr eine Hand auf die Schulter, erst jetzt bemerkte er das sie zitterte. „Sag mir was los ist Tea.“ forderte er leicht. Sein Magen fühlte sich ein wenig flau an. „Ich.. ich kann.. einfach nicht aufhören zu weinen.“ schluchzte sie und vergrub das Gesicht in den Händen und weinte heftig. „Tea...“ Atemu´s Stimme hatte einen weichen Ton angenommen. Sachte legte er seine Hände auf ihre Schultern. „Tea, sieh mich bitte an.“ Zögernd folgte sie seiner Aufforderung und unsicher sah sie ihn an. Es war schwer, seinem stolzen blick stand zu halten. Die ungeweinten Tränen in ihren Augen, glitzerten im Licht der Sterne und ließ das blau ihrer Azur farbenen Augen noch stärker strahlen. Langsam beseitigte Atemu die spuren ihrer Tränen, er konnte spüren wie das Zittern immer mehr nach ließ. Sie lehnte sich etwas vor, um es ihm leichter zu machen und legte automatisch ihre Hände auf seine Brust. Sie genoss seine Wärme sehr. Atemu legte ihr einen Arm um die Taille und hielt sie beschützend fest. Wärend dessen, streichelte er weiter ihr Gesicht und beseitigte die letzten Spuren, der salzigen Tropfen. Seufzend schloss Teana ihre Augen, und bedeutete ihm weiter zu machen. Ohne zu zögern, folgte Atemu ihrer Aufforderung. Mit seinem Daumen, wanderte er an ihrer Wange entlang und stoppte kurz an ihren Wimpern. Er konnte sehen, wie sich einzelne Tränen in ihnen verfangen hatten. Vorsichtig strich er an den dunklen feuchten Häärchen entlang. Sie kitzelten leicht an seiner rauen Fingerkuppe. Es war ein seltsames Gefühl, da die Augen doch sehr empfindlich waren, doch sie vertraute Atemu und wusste das er ihr nicht weh tun würde. Als er seine Aufgabe erledigt hatte, zog er ihren Kopf zu sich und bettete ihn auf seiner Brust. Fest hielt er sie umschlossen. "Es tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun, dass war nie meine Absicht. Bitte glaub mir." Teana konnte nur den Kopf schütteln. "Das.. ist es.. nicht." wimmerte sie. Atemu war nun doch ein wenig erleichtert, dass es nicht er war, der sie verletzt hat. Doch nun fragte er sich was denn der Grund für ihre Tränen war. Er fühlte wie neue heiße tränen auf seine Haut tropften. "Schscht... hör auf zu weinen Tea." sagte er sanft. Als er ein erneutes Wimmern hörte, fing er an ihr über den Rücken zu streicheln. "Bitte sag mir was dich bedrückt." Wieder schüttelte sie nur den Kopf. "Das.. das kann ich nicht." "Warum nicht?" Nun wurde Atemu erst recht neugierig. "Ich habe etwas schreckliches getan." flüsterte sie an seiner Brust. Atemu hatte schwierigkeiten sie zu verstehen. "Ich fühle mich so schuldig, am liebsten würde ich.. würde ich mich.." "Hör auf so zu reden!" unterbrach er sie. "Ich kenne dich schon lang genug um zu wissen das du dein Herz auf der Zunge trägst und dass du kein falscher Mensch bist. Was immer du auch getan hast, du hast es sicher nicht aus bosheit getan!" "Ja, aber ich.. hatte solche Angst." schluchzte sie. Sachte hob er ihr Kinn an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. "Tea hör mir zu. Menschen machen die schlimmsten Sachen wenn sie Angst haben, in der Panik vergessen sie alles um sich herum und folgen nur noch ihrem Instinkt. Das ist Menschlich." "Aber ich schäme mich so." "Tea.." Er zog ihr Gesicht zu sich ran und küsste sie sanft auf die Stirn. An ihrer Stirn flüsterte er. "Du bist ein guter Mensch kleine, lass dir nie etwas anderes einreden." Teana schluckte den imagienären Kloß in ihrem Hals hinunter und nickte dann zögerlich. "Pharao?" "Ja?" Teana zögerte einen Moment. "Ich.. möchte gerne.. ich meine.." zittrig atmete sie durch. "Bitte, ich möchte bei euch bleiben." Völlig perplex sah er sie an. Er verstand nicht recht was sie damit meinte. Er runzelte leicht die Stirn. Ihr Gesicht verfärbte sich rot. Sie merkte das er sie nicht ganz verstand. "Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich möchte doch nur bei euch sein, ich verlange nichts, ich will auch nichts, nur bitte lasst mich nicht allein." flehte sie ihn an. Atemu sah sie an und versuchte aus ihr schlau zu werden. Warum? Warum will sie bei mir bleiben? Doch er merkte sofort, dass ihm die Antwort eigentlich egal war. Er konnte in diesem Moment einfach nicht anders und küsste sie. Es war kein atemberaubender, erotischer Kuss. Dennoch war er besonders, zärtliches. Sanft strich er mit seinen Lippen, üder die ihren. Er gab federleichte Küsse auf ihre Mundwinkel und liebkoste sie. Für Teana war das Antwort genug. Ihr schlechtes Gewissen meldete sich, doch sie ließ es nicht zu. Zu sehr genoss sie es gehalten und behütet zu werden. "Ich werde dich beschützen Tea, dass verspreche ich dir." flüsterte Atemu in den Kuss hinein. "Mmhm.. Atemu.." Verlangend legte sie ihre Arme um seinen Hals und ließ den Kuss noch inniger werden. Doch plötzlich brach Atemu den Kuss ab und wandte sich um. Verlegen und verletzt sah sie ihn an. Bin ich zu weit gegangen? Die Angst das er sich wieder von ihr abwenden würde machte sie halb krank. "Pharao es ähh tut mir leid, ich wollte nicht..." Doch er gab ihr zu verstehen still zu sein. Atemu´s blick schweifte in die dunkle Ferne, mit ernstem Gesicht zog er sein Schwert aus der Scheide. Ängstlich blickte Teana die Waffe an. „Was... was ist denn?“ „Da hinten ist jemand.“ Teana folgte seinem blick. Nun konnte auch sie die Gestalten sehen die sich langsam auf sie zubewegten. Nervös sah sie Atemu an. „Was machen wir denn jetzt?“ „Gar nichts.“ antwortete er schlicht. „Was? Aber was ist wenn sie gefährlich sind?“ „Das bezweifle ich, es sind nur wenige Leute und sie haben noch nicht mal Pferde zum reiten, lediglich eins um ihren Wagen zu ziehen. So wie sie aussehen sind das einfache Händler die von Dorf zu Dorf reisen und ihre Waren verkaufen. Die sehn für mich nicht wie Sklavenhändler aus.“ „Und was habt ihr jetzt vor?“ „Wir werden uns ihnen anschließen, so kommen wir am schnellsten in das nächste Dorf.“ Von dieser Idee war sie überhaupt nicht begeistert. Und wenn das nun doch gefährlich sind? Mittlerweile waren die Fremdlinge so nah, dass man ihre Gesichter erkennen konnte. Atemu begann zu sprechen. „Wir sind Reisende und wurden von einem Sandsturm überrascht und haben keine Orientierung mehr. Wir möchten euch bitten uns mit bis ins nächste Dorf zu nehmen.“ sagte er an die Männer Gewand. Argwöhnisch sahen die Reisenden Atemu und Teana an. Einer der Männer trat vor. Er war ziemlich rund, man konnte ihm aber ansehen das er sehr stark sein musste. Sein wulstiges Gesicht und seine von der Sonne verbrannten Haut, gaben ihm ein hässliches aussehen. „Und wie ist euer Name mein Herr?“ fragte er misstrauisch. „Der tut nichts zur Sache. Wir wollen einfach nur in das nächste Dorf und uns ausruhen.“ kam die Antwort. Der Mann war nicht gerade von dieser Antwort begeistert. Dann bemerkte er die Gestalt neben Atemu und seine Augen blitzten auf. „Was bekommen wir dafür wenn wir euch mitnehmen?“ fragte er und leckte sich über die rissigen Lippen. „Wir haben nichts wertvolles bei uns, was wir euch geben könnten.“ Atemu hatte genau bemerkt wo die blicke des Mannes hingewandert waren. „Und was ist mit der Kleinen da?“ Teana´s Gesicht wurde sofort leichenblass. Schnell suchte sie Schutz vor den Gierigen blicken des Fremden und versteckte sich hinter dem Pharao. Atemu versuchte seine Wut die in ihm aufstieg zu unterdrücken. „Sie ist meine Frau und nicht käuflich.“ Erst jetzt merkte er was er da eigentlich gesagt hatte und bereute seine Worte bereits. Er warf einen kurzen blick nach hinten und sah in Teana´s erstauntes Gesicht. Plötzlich machte sich ein anderes Gefühl in ihm breit, schnell sah er wieder nach vorn um es zu ignorieren. „Das Einzige was ich euch anbieten kann ist meine Hilfe, mehr bekommt ihr nicht.“ Murrend gab der Mann nach. „Na fein, du kannst die Ware tragen, aber wehe du fängst an zu schwächeln!“ Atemu nickte einfach nur und nahm den Beutel mit den schweren Gegenständen entgegen. Dabei wich Teana ihm nicht von der Seite. Als sie die Reise wieder aufnahmen flüsterte sie ihm etwas ins Ohr. „Warum habt ihr denen nicht gesagt wer ihr seid? Dann würden die euch bestimmt nicht so behandeln.“ „Ich habe keine Ahnung ob das Freunde oder Feinde sind, ich habe keine Lust dafür meinen Kopf zu riskieren und es raus zu finden, und selbst wenn, würden sie bestimmt nicht glauben das der Pharao mitten in der Wüste verloren rum streift, allein mit seiner Frau die er eigentlich nicht hat. Und Außerdem hast du mich normal anzusprechen, im Moment bin ich nicht der Pharao.“ „Hey ihr zwei, was habt ihr da zu tuscheln?“ kam es von einem der Männer. Schnell fuhren die Beiden auseinander. „Nichts außer liebesgeflüster. Wir sind frisch verheiratet.“ antwortete Atemu schnell. Er hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. „Ach ja,“ hörte man einen der Männer sagen. „Ich weiß noch wie meine Frau so jung und hübsch war. Ich konnte auch nicht von ihr ablassen.“ Was hab ich mir da nur eingebrockt? Ich muss schnellst möglich einen Weg zurück nach Theben finden und sehen wie sehr das Lager gelitten hat. „Wie ist der Name des Nächsten Dorfes?“ fragte Atemu stattdessen. „Das Dorf heißt Kunee.“ sagte ein Mann. Dieses Dorf sagt mir überhaupt nichts, es muss sehr klein sein. Aber Hauptsache ist das wir erst einmal unsere Lage verbessern und dann sehn wir weiter. Nach einigen Stunden erreichten sie einige Felsvorsprünge, wo sie anhielten. „Hier werden wir heute Nacht Rast machen.“ Sprach der wulstige Mann. Mittlerweile hatten sie rausgefunden das er Anführer der Händler Kaschta hieß. Erleichtert ließ Atemu den schweren Beutel zu Boden fallen. „Endlich.“ murmelte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Teana ließ sich neben ihm zu Boden fallen, sie war völlig übermüdet und konnte nur mit mühe die Augen offen halten. Einer der Männer kam zu ihnen und drückte Atemu ein Paar Stücke Trockenfleisch und einen Wasserbeutel in die Hand. „Damit ihr nicht noch Tot umfallt.“ „Ich danke dir.“ Der Mann nickte nur und verschwand sofort wieder. Der Pharao wartete bis der Mann ausser hörweite war „Teana steh auf, wir suchen uns einen Platz zum schlafen.“ Schläfrig sah sie zu ihm auf. „Können wir nicht hier schlafen? Ich bin müde.“ „Nein das können wir nicht, sieh da hinten, im Fels ist eine kleine Einbuchtung, da sind wir vor dem Wind geschützt.“ Widerspenstig folgte sie ihm. Es sah aus wie eine kleine Höhle, grade groß genug für zwei Menschen. Geschütz vor den Elementen saßen sie da. Atemu gab ihr etwas von dem Fleisch, halb schlafend kaute sie lustloß darauf rum. Er selbst aß auch etwas und merkte erst jetzt wie hungrig er eigentlich war. „Warum können wir denn nicht bei den anderen schlafen, die haben wenigstens ein warmes Feuer.“ maulte Teana. „Das ist mir zu riskant.“ „Warum denn? Ich dachte ihr haltet sie für ungefährlich.“ „So schon, aber ich weiß nicht wie sie reagieren wenn sie erfahren wer ich wirklich bin.“ „Und wie solln die das erfahren wenn wir nur da schlafen?“ Atemu schwieg einen Momten. „Du redest im Schlaf.“ Ungläubig sah Teana ihn an. „Was?“ „Du hast schon richtig gehört, du redest im Schlaf und ich möchte nicht riskieren das du ihnen heute Nacht erzählst das ich der Pharao bin.“ Wütend sah sie ihn an. „Das ist gar nicht wahr. Wann soll ich denn im Schlaf geredet haben?“ „Als du bei mir im Zelt geschlafen hast.“ Mit einem mal wurden Teana´s Wangen knall rot. Sie musste schlucken. „W..was?“ „Ja, kurz nachdem du wieder eingeschlafen bist. Ich dachte zuerst du wärst noch wach.“ Das war ihr nun doch sehr peinlich. Bilder von dieser Nacht schossen ihr durch den Kopf, wie sie sich an den Pharao geschmiegt hatte und wie verliebt sie ihn angesehen hatte. „Du hast von deiner kleinen Schwester erzählt, dass sie eine kleine Nervensäge sei.“ Nein wie peinlich, ich erzähl ihm im Schlaf da sonst was und er hört sich das auch noch alles an. Am liebsten würde ich jetzt im Boden versinken. „Willst du mir nicht langsam mal erzählen woher du kommst?“ Teana nahm sich den Wasserbeutel und drehte sich weg. „Das geht euch nichts an.“ Genervt sah er sie an. „Ich hab dir doch gesagt das du mich duzen sollst!“ Darauf gab sie ihm keine Antwort. Sie trank etwas aus dem Wasserbeutel und legte sich danach schlafen. Sie hatte keine Lust mehr, sie war einfach zu müde. Der Tag war sehr anstrengend und aufwühlend gewesen. Eine weile sah er sie an. Dann beschloss er sich auch hin zu legen. Doch der Schlaf wollte einfach nicht kommen, zu viele Gedanken spuckten ihm im Kopf rum. Warum hat sie geweint? Sie sah so fertig aus. Am ganzen Körper hat sie gezittert. Ich frage mich, ob ich es war der sie so aufgewühlt hat und warum sie mir nicht verraten will wer sie wirklich ist. Er sah rüber zu Teana, an ihren gleichmäßigem Atemzügen erkannte er dass sie bereits schlief. Dieses Mädchen ist ganz schön anstrengend und auch irgendwie seltsam. Er beschloss mit dem Thema für Heute abzuschließen und schloss die Augen. Er musste allerdings lächeln als er hörte wie sie leise im Schlaf murmelte. „Atemu, du eingebildeter Fatzke.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)