His happy Valentine von Azra (azureshipping) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Disclaimer: Ich beanspruche keinerlei Rechte an den Figuren und verdiene hiermit kein Geld. Warnings: humor, vielleicht ein bisschen sap *knutsch* Pairing: Tea-Hasser suchen sich jetzt bitte ganz schnell eine andere Fanfiction! Dankeschön^^ azureshipping- hach *.*, ist das nicht ein tolles Wort? Ich bin froh, dass es für Seto/Anzu so einen tollen Begriff gibt ^^ *Begriff heute erst entdeckt hat und deshalb noch ganz euphorisch ist*. Ich liebe Tea, sie ist taff, sexy, selbstbewusst und ziemlich cool, in meinen Augen zumindest ^^, und nur halb so schlecht, wie ihr Ruf- das arme Mädchen. Vorwort: Eine Valentinsgeschichte mitten im Sommer- es hat mich einfach angefallen, sich auf mich draufgesetzt und nicht mehr losgelassen. Und ein bisschen Kitsch vertragen wir doch zu jeder Jahreszeit, nicht wahr ^^? Ich weiß, als hardcore Insider muss man die japanischen Namen benutzen, aber ich habe die englischen irgendwie lieb gewonnen. Seid mir also nicht böse, dass ich Tea statt Anzu schreibe, obwohl ich Anzu wirklich schön finde, aber für mich ist sie einfach Tea ^^. Valentinstage waren von je her die schlimmsten, besonders, wenn sie unterhalb der Woche stattfinden und das tun sie meistens. Man hätte meinen sollen, am Tag der Liebe machen alle ganz besonders glückliche Gesichter, doch das genaue Gegenteil ist der Fall. 90 Prozent der Schülerschaft besteht aus zurückgewiesenen, nicht beachteten, falsch beachteten oder genervten Jugendlichen. Mädchengruppen rücken noch dichter als sonst zusammen, kichern noch verlegender und mindestens eines von ihnen sieht aus, als wäre es der Ohnmacht nahe, während es ein kleines, schlecht verpacktes Geschenk zwischen den nervös schwitzigen Händen zerdrückt. Valentin ist eine Farce, dessen bist du dir seit deinem Eintritt in die Oberstufe sicher, vermutet hattest du es schon Jahre zuvor. Du gehörst zu dem unglücklichen Großteil der Schüler, die in ihrem Leben noch keine Karte, geschweige denn Schokolade bekommen hat und es vermutlich auch nicht mehr tun wird, mit dem einzigen Unterschied, dass du dir fester als alle anderen einredest, solche Überflüssigkeiten nicht zu brauchen. Über mangelndes Selbstbewusstsein konntest du dich noch nie beklagen. Es macht dir nichts aus, dein Fach leer vorzufinden- meistens. Außerdem kannst du Schokolade nicht leiden und wenn es dann doch einmal zu schlimm wurde, weil auch du am Ende nur ein 17-jähriger Teenager bist, dann kannst du sich immer noch einreden, dass da draußen haufenweise Verehrerinnen warten, die dich liebend gern mit ihren Süßigkeiten gemästet hätten, aber zu viel Angst vor deiner Person haben. Ist auch besser so. Du bist ohnehin viel zu beschäftigt. Firmenchef, Vaterersatz, Meisterduellant und alles in allem ein Halbgott zu sein frisst verdammt viel Zeit, du hättest gar nicht gewusst, wo du in deinem Terminkalander noch einen Platz für eine Verehrerin, oder gar, Gott behüte, eine Freundin freischaufeln solltest. Nein, nein, dein Leben läuft perfekt und du gedachtest nie, etwas daran zu ändern. Wie immer führt dein erster Weg dich mit weit ausholenden, mürrischen Schritten zu deinem Fach, der finstere Gesichtsausdruck, der dir irgendwie in Fleisch und Blut übergangen ist, treibt Scharen von Schülern vor dir her und zur Seite. An dich traut sich ganz sicher kein kulleräugiges, verschüchtertes Mädchen ran, um dir schlecht schmeckende Pralinen aufzuzwingen, Mister Independent! Wheeler kommt dir mit seinem Kindergarten entgegen, die Uniform genauso schlampig zugeknöpft wie immer, die Haare eine einzige Beleidigung für das Wort „Frisur“ und sein Grinsen so astronomisch breit, dass man noch meinen möchte, er sei gerade erst aufgestanden. Du weißt nicht genau, was es ist, doch dieser Junge macht dich wahnsinnig! Vermutlich ist es seine schnodderige Ausdrucksweise, die du einfach nur lächerlich und unreif, aber ganz sicher nicht „cool“ findest, oder es ist sein ewiges Gequatsche von Freundschaft und Zusammenhalt, das dir den letzten Nerv raubt. Immerhin bist du der lebende Beweis dafür, dass man es sehr wohl auch allein an die Spitze schafft. Deshalb heißt es ja auch „einsame Spitze“, weil man sie eben nicht im Team erklimmt. Gut, du bist nicht einsam, du hast Mokuba. Aber ein Elfjähriger zählt nicht wirklich als tatkräftige Unterstützung. Vielleicht ist es aber auch die Tatsache, dass dieser Loser, diese Katastrophe auf zwei Beinen jedes verdammte Jahr Karten bekommt. Drei hält er bereits in der Hand und es hat noch nicht einmal zur ersten Stunde geklingelt. Dir diesen Gedanken einzugestehen, ist furchtbar und er schneidet dir tief in deinen Stolz, aber es gibt letztendlich doch etwas, in dem Joey Wheeler, ausgerechnet Joey Wheeler, besser ist, als du. Du hasst es, wenn jemand besser ist, egal in was. Außerdem kannst du nicht verstehen, was Mädchen bei ihm zu finden glauben, das du nicht hast. Wahrscheinlich ist es dieses „süße“, total behämmerte und leicht drogenabhängige Grinsen, das sie so verrückt macht. Oder die nervtötende Art, in der er sich alle zwei Minuten durch dieses Unkraut auf seinem Kopf fährt. Er ist ein Kumpel. Strohdoof, aber lustig, wenn man an Humor keine Ansprüche erhebt. Unbewusst knirschst du mit den Zähnen. Allein, wie er jetzt mit seinen drei Karten vor sich herumwedelt und dafür von seinen idiotischen Freunden bewundert wird, bringt dich innerlich zum kochen. Nicht, dass man dir von deinen Gefühlen irgendetwas ansehen würde! Äußerlich bist du gelassen, cool- unterkühlt. Also eigentlich wie immer. Ist ja auch ein normaler Tag, der 14. Februar eben. Du hast ihn immer überlebt, du wirst es auch dieses Jahr tun und nur, weil es immer schwerer wird, sich Wheelers selbstgefälliges Grinsen anzusehen, während in deinem Fach Bücher neben Heftern verstauben, heißt das nicht, dass du dich gehen lassen darfst. Das würde dem Köter so passen! Verbissen wendest du dich ab, um im nächsten Augenblick zur Salzsäule erstarren. Da steht ein Mädchen. Vor deinem Fach! Und du kennst sie auch noch!! Tea Gardner- ja, wenn du so drüber nachdenkst, dann kam dir an der Truppe was merkwürdig vor, jetzt weißt du auch was: ihr Cheerleader hat gefehlt. Der steht nämlich jetzt VOR DEINEM FACH! Das muss ein Traum sein. Noch besser, eine Halluzination. Roland hatte recht, du solltest wirklich frühstücken. Unbewusst musst du dich fragen, welcher kranke Teil deines sonst so straff organisierten Gehirns sich ausgerechnet Wheelers kleine Freundin dahin wünscht. Du musst es gar nicht erkennen, um zu wissen, dass sie ein Päckchen in der Hand hält, klein, schmal, rot- mit Schleife! Sieht ein bisschen mitgenommen aus. Das kann aber auch daran liegen, dass sie ganz offensichtlich verzweifelt versucht, es durch den viel zu kleinen Schlitz in deinem Fach zu befördern. Die Frau ist so unfähig, sie sieht doch, dass der Spalt zu klein ist, aber damit passt sie ja hervorragend zum Rest von Wheelers kleiner Chaoskompanie. Tea gibt nicht auf. Es knirscht gefährlich, als sie mit Brachialgewalt auf das kleine Paket einprügelt, bis es reichlich lädiert im inneren deines Faches verschwindet. Sichtlich zufrieden klopft sie sich imaginären Staub von den Händen und schreitet von dannen- direkt an dir vorbei, ohne dich auch nur eines Blickes zu würdigen. Wahrscheinlich ist es ihr zu peinlich, dass du gesehen hast, wie sie dir, du kannst den Gedanken kaum fassen, ein Valentinsgeschenk gemacht hat. Dir wäre es das auch… gut, DU würdest so einen Scheiß gar nicht erst machen. Immerhin ist Valentin lächerlich und eine Erfindung der Wirtschaft- apropos, vielleicht solltest du eine Valentinssonderkarte herausgeben. Null Angriffspunkte und eine miserable Verteidigung, aber all die verliebten Deppen können sie sich dann gegenseitig überreichen und dir ihr Geld in den Rachen schmeißen. Du kommt nicht umhin zu denken, dass Wheeler dann vermutlich ziemlich viele davon hätte und du nicht. Also keine Valentinssonderausgabe. Dafür hast du jetzt, deine Finger zittern, als du dein Fach öffnest, ein Geschenk von Wheelers kleiner Freundin und das ist mindestens ein dutzend dummer Karten wert! Welch ein Triumph! Er wird bleich werden vor Wut, wenn er erfährt, dass du es, wie, ist dir selber schleierhaft, geschafft hast, einem Teil seines Hofstaats den Kopf zu verdrehen. Kollaboration mit dem Feind- wie herrlich hinterhältig von ihr. Du nimmt das reichlich zerknautschte Päckchen aus deinem Fach und hältst es einen Moment lang einfach nur in den Händen. Dein erstes Valentinspäckchen! Und obwohl du natürlich nie Wert auf solchen Schnickschnack gelegt hast, kommst du nicht umhin, dich zu freuen. Kurz überkommt dich der Drang, daran zu riechen, vielleicht hat sie es ja extra mit ihrem Parfüm eingesprüht. Du hast mal einen Film gesehen, da haben die Frauen so ihre Briefe markiert. Aber der Gedanke von Seto Kaiba im Schulflur an einem Päckchen schnuppernd ist dann doch zu lächerlich und du lässt es bleiben. Du wirst das Papier aufheben und später testen, ob die Filme recht behalten. Wenn du allein bist. Bist du sicher bald wieder. Spätestens in der ersten großen Pause. Vorsichtig, als wäre es zerbrechlich, obwohl Gardners grobe Behandlung gezeigt hat, dass es das eindeutig nicht ist, wickelst du es aus. Wie erwartet kommt ein kleiner Kasten mit braunen Klumpen, die vermutlich Pralinen darstellen sollen, zum Vorschein. Bei der Vorstellung ziehst sich dir zwar der Magen zusammen, aber wo sie die doch nun extra für dich gemacht hast, wirst du später vielleicht riskieren, eine zu kosten. Unter dem Kasten liegt ein roséfarbener Briefumschlag. Hier musst du nicht dran riechen, die Duftwolke steigt dir schon so in die Nase. Es steht nichts drauf, doch als du ihn öffnest, fällt dir die Karte entgegen. Schlicht, rot, keine Rose, kein Herz und kein Bärchen. Na ja, wenigstens Geschmack hat sie, deine jetzt nicht mehr ganz so geheime Verehrerin. Viel steht nicht auf der Karte, nur: „Alles Liebe zum Valentinstag. Ich mag dich.“ Das „mag“ sieht ein bisschen angeschlagen aus, so, als hätte jemand mit einem Killer ein anderes Wort verschwinden lassen. Wenn du die Karte gegen die Sonne hältst, glaubst du, ein schwungvolles „L“ erkennen zu können, sicher kannst du dir aber nicht sein. Überhaupt ist an dieser Schrift alles sehr schwungvoll, schnörkelig und mädchenhaft, aber es sind die schönsten Schnörkel, die du je gesehen hast. Du lächelst, als du Karte und Schachtel in deiner Aktentasche verschwinden lässt. Etwas so Knalliges, Lebendiges hat sie bis heute noch nicht tragen dürfen. Wie ein Talisman liegt dein Valentinsgeschenk zwischen Büchern und Laptop, und sorgt dafür, dass dieses warme, kribbelige Gefühl in deiner Magengrube sich nicht so schnell verflüchtigt. Du kennst dieses Gefühl: Es ist Stolz. Du hast ja gewusst, dass du toll bist, es hat dir nur Sorgen bereitet, dass außer dir niemand deine Genialität, deinen einzigartigen Charme und deine unwiderstehliche Ausstrahlung erkennen wollte. Und ein wenig Freude, ehrliche, warme Freude. Du bist dir sicher, noch nie über ein Geschenk so glücklich gewesen zu sein. Da macht es dir auch fast nichts mehr aus, Wheeler mit seinem selbstgefälligen Grinsen im Klassenraum herumstolzieren zu sehen. Auf deinem Weg zum Platz gehst du besonders dicht an Gardner vorbei, die kurz irritiert aufschaut, dir dann eines ihrer hinreißenden Lächeln- du erinnerst dich, dass du sie früher nervtötend und ekelerregend fröhlich fandest; wie konntest du nur?- schenkt und sich wieder Tristan zuwendet, der ein wenig geknickt neben dem prahlenden Wheeler aussieht. Im Gehen glaubst du, eine Spur des Parfüms, das auch den Briefumschlag eingenebelt hat, auszumachen und du lächelst. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)