Ein bisschen Spaß muss sein - die ganze Story von JonahThera (Jibbs, Tiva, McAbby) ================================================================================ Kapitel 36: Kapitel 35 ---------------------- „Grandma! Schieß den Ball zurück!“ Eva stand vor dem kleinen Tor aus Holz und sah gespannt zu der grauhaarigen Frau. Die seufzte, lächelte aber und schoss den Ball zu ihrer Enkelin. Die hielt ihn lachend und rollte mit dem Ball im Arm auf den Rücken. Clarice schüttelte den Kopf. Sie hatte der Kleinen einen Zopf gemacht, aus denen einige Strähnen wild heraushingen. Die blaue Jeanslatzhose hatte an den Knien bereits grüne Flecken und einige Grashalme hingen an dem Stoff fest. Am gestrigen Tage war James, der Jugendfreund ihre Tochter Jenny bei ihnen gewesen. Da er nun, Jahre später, wieder mit ihr zusammen war, hatte Eva ihm ein Photo mitgegeben. In ihrer kindlichen Schrift hatte sie auf die Rückseite ‚Für Mummy’ geschrieben und den Mann mit ihren blauen Augen groß angeschaut. James gab ihr einen Kuss auf die Haare und verabschiedete sich von ihr und Clarice. Die alte Frau fragte sich, wie ihre Tochter wohl auf das Photo reagieren wird. Immerhin hatte sie Eva seit damals vor sieben Jahren, als sie das Kind bei ihr ließ, nicht mehr gesehen. Zu schmerzlich war es für die Frau, die nun Direktorin des NCIS war, in den Augen ihres Kindes den Mann zu sehen, den sie damals über alles liebte. Ob es heute noch so war, konnte Clarice nicht sagen. Außer das Geld, was jeden Monat von ihrer Tochter überwiesen wurde, hatte Clarice nichts von Jenny gehört. Zwar akzeptierte sie diese Entscheidung, doch langsam merkte sie, dass sie alt wurde. Es viel ihr von Monat zu Monat schwerer ungestüm mit dem Kind zu spielen und auch Eva bekam dies mit. Sie versuchte schon viel alleine zu spielen, doch manchmal vergaß sie es doch wieder. So auch heute. Nachdem Besuch des Mannes schien das Mädchen vollkommen ausgelassen. Clarice fragte sich, ob es damit zu tun hatte, dass James von Jenny erzählt hatte. Dass er dem kleinen Mädchen, ihre Mutter beschrieben hatte. Wie sie vom Charakter war, wie sie aussah und alles, was Eva interessiert hatte. Das Mädchen schoss den Ball zurück in Richtung ihrer Grandma. Plötzlich sah sie fragend zum Tor, das neben dem Haus in den Garten führte. Jenny stieg zitternd aus dem Wagen. Sie hatte das Bild ihrer Tochter die ganze Nacht angestarrt und über die Schwangerschaft und die Geburt nachgedacht. Gleich am nächsten Tag, nachdem Virginia bei ihr und der Schwangerschaft positiv gewesen war, ging Jenny zum Arzt. Sie wollte es noch einmal von einem Fachmann hören. Aber auch er gratulierte ihr zum ungeborenen Kind. Er bemerkte sofort, dass Jenny dadurch vollkommen aus der Bahn geworfen wurde. Er beriet sie eingehend über die Möglichkeiten, die sie hatte, falls sie das Kind nicht behalten wollte. Außerdem untersuchte er sie noch eingehend und teilte ihr mit, dass sie in der sechsten Woche war. Nachdem die junge Frau tagelang nur in ihrer Wohnung gesessen hatte, in ihren Stimmungsschwankungen versunken, traf sie schließlich die Entscheidung, dass sie nicht in der Lage war, Jethros Kind zu töten, in dem sie es abtrieb. Dafür war ihre Liebe zu ihm einfach zu groß, wobei er nicht bei ihr war. Sie würde dieses Baby austragen und alle Schwierigkeiten durchstehen. Kaum hatte sie sich entschieden, rief sie Virginia an. Diese kam sofort und begann damit zu planen, was sie alles machen mussten. Jenny lachte über den Enthusiasmus ihrer Freundin. Es war unglaublich befreiend und beruhigend, dass sich jemand um sie kümmern würde. Jenny arbeitete vor allem an Berichten, die sie über die Missionen in Europa schreiben und überarbeiteten musste. Die Schwangerschaft verlief ohne große Komplikationen. Erst in der sechsundzwanzigsten Woche geschah etwas fast endlos Fatales. Virginia, die merkte dass es Jenny seelisch doch nicht ganz so gut ging, hatte ihr vorgeschlagen, zu ihr in ihre wunderschöne große Wohnung zu ziehen. Jenny nahm das Angebt dankend an. Als die zwei Frauen das Gästezimmer für Jenny vorbereiteten und gerade strichen, stolperte die Schwangere über einen Farbeimer und stürzte, wobei sie die Leiter umriss. Diese fiel schwer auf ihren Körper und Jenny verlor das Bewusstsein. Virginia schrie erschrocken auf und lief sofort in den Flur um das Telefon zu holen. Während sie wieder bei Jenny war und sich neben sie kniete, rief sie einen Krankenwagen. Sanft strich sie ihrer Freundin über die Wange und versuchte sie zu wecken, doch die Rothaarige erwachte nicht. Als Jenny dann doch endlich erwachte, lag sie in einem ungemütlichen Krankenhausbett und starrte an eine karge Wand. Ihr Kopf brummte und nur langsam erinnerte sie sich, was geschehen war. Erschrocken legte sie die Hände auf den gewölbten Bauch und ihr stiegen Tränen in die Augen. Virginia betrat gerade das Zimmer und sah Jenny erfreut an, merkte aber auch gleich, dass ihre Freundin total ängstlich war. Sofort ging sie an ihr Bett und griff nach deren Händen. „Alles okay, Jen. Dem Baby geht es gut, auch wenn es knapp war.“, beruhigte sie die Frau, die sie angstvoll ansah. „Es tut mir so leid. Ich hätte dich warnen müssen, dass der Eimer dort steht.“ Jenny schüttete nach einer Weile den Kopf. Ihr war klar, dass Virginia keine Schuld traf. Trotzdem steckte es ihr doch ziemlich in den Knochen, dass sie ihr Kind, Jethros Kind fast verloren hätte. Nach diesem Geschehnis ging die junge Frau in sofortigen Mutterschutz. Sie wollte von nun an so vorsichtig wie nur möglich sein. Sie würde das Kind nicht noch einmal in Gefahr bringen. Das schwor sie sich an diesem Tag. Und es gelang ihr auch. Bis zum Tag der Geburt geschah nichts mehr. Sie zog bei Virginia ein und die zwei Frauen bereiteten alles für den neuen Menschen vor. Vermutlich war das, abgesehen von der Zeit mit Jethro in Frankreich, die schönste Zeit ihres Lebens. Zu spüren, wie ihr Baby sich in ihr bewegte, war für sie das Größte. Sie fühlte sich einfach nur großartig und genoss jeden Tag der Schwangerschaft in vollen Zügen. Sie gönnte sich lange Spaziergänge, vollkommen allein durch die Natur. Dabei zog sie jeden Eindruck in sich auf, wie ein kleines Kind, das an einen neuen Ort kam. Das einzige, was ihr jeden Tag und vor allem nachts fehlte, war Jethro. Oft wünschte sie sich, dass er sie in den Arm nahm, ihr über den Bauch strich und ihr sagte, wie sehr er sie und ihr Baby liebte. Doch es blieb Wunschdenken. Ihre große Liebe war verheiratet. Sie konnte nicht zu ihm gehen und sagen, dass sie ein Kind von ihm bekam. Dazu hatte sie auch viel zu viel Stolz. Außerdem gab es ja Virginia, die sich fast wie ein Vater verhielt. Sie achtete ständig darauf, dass Jen sich nicht überanstrengte und auch genug aß und trank, vor allem das Richtige. Dann, es war ein dunkler Morgen im Februar, Virginia war mit ihrer Firma außerhalb, wachte Jen mit einem Stechen im Rücken auf. Anfangs schob sie es auf allgemeine Rückenschmerzen, die sie so und so seit einiger Zeit hatte. Sie setzte sich langsam auf und ließ die Beine aus dem Bett baumeln. Liebevoll strich sie sich über den Bauch, als sich das Stechen vom Rücken in diesen zog. Erschrocken fuhr ihr die Erkenntnis durch den Kopf. Die Wehen hatten eingesetzt. Ausgerechnet jetzt, wo Virginia nicht da war. Sie stand auf und zog sich langsam an. Irgendwie musste sie ihre Freundin erreichen und dann ins Krankenhaus. Sie holte das Telefon und wählte Virginias Handynummer. Doch die flippige Webdesignerin ging nicht ran. Jenny hinterließ ihr mit verzweifeltem Ton eine Nachricht auf der Mailbox. Sie wollte das Kind auf keinen Fall alleine zur Welt bringen. Ihre Hände zitterten und sie sah auf den Display des Telefons. Ihre Finger huschten wieder über die Tastatur. Es klingelte, einmal, zweimal. Am anderen Ende erklang eine verschlafene Stimme. „Gibbs. Wer stört?“, murmelte die dunkle Stimme. Jenny hielt die Luft an. „Hallo? Wer ist denn da?“ Die männliche Stimme schien reichlich ungehalten. In Jenny stiegen Tränen auf, als eine weitere Wehe ihren Körper durchzog. Sie stöhnte leise. „Hallo? Sind sie in Ordnung?“ Jenny schluchzte leise und legte auf. Nein, sie konnte es ihm nicht sagen. Wie würde er auch reagieren? Würde er überhaupt kommen, wenn sie ihn wirklich darum beten würde? Vermutlich nicht. Immerhin hatte sie ihm bis jetzt verheimlicht, dass er Vater wurde. Sie wischte sich die Tränen weg und wählte die Nummer des Taxidienstes. Eine halbe Stunde später war sie im Krankenhaus und zwei Schwestern kümmerten sich um sie. Alle waren sehr nett, aber sie fühlte sich schrecklich einsam. Zwar hatte sie ihr Handy anlassen dürfen, doch Virginia hatte sich bis jetzt nicht bei ihr gemeldet. Es gab niemanden, der ihr helfen konnte und dem sie auch vertraute. Stumm ertrug sie die Wehen, nur ab und zu floss eine einsame Träne ihre Wange hinunter. Nach fast sechzehn Stunden war ihr kleines Mädchen endlich auf der Welt. Jen sah sie wie verzaubert an, konnte aber nicht verhindern, dass sie wieder weinen musste, als dieses kleine Wesen sie mit den gleichen blauen Augen ansah, die auch Jethro hatte. Es vergingen ein paar Stunden, in denen sie mit Eva, so wollte sie ihre Tochter nennen, alleine war. Doch nichts änderte sich. Jedes Mal, wenn die Kleine die Augen aufschlug und seine Mutter ansah, musste sie weinen. Trotz des Schmerzes lächelte sie und küsste ihre Tochter liebevoll, gab ihr all die Liebe, die sie für sie empfand. Gegen Abend stillte sie sie noch einmal, bevor die Schwestern Eva zur Babystation brachten, damit Jen etwas schlafen konnte. Gerade waren die freundlichen Schwestern aus dem Zimmer, als es klopfte. Jenny rief ein glückliches herein, weil sie hoffte, dass es Virginia war. Doch die Herren, die die Tür öffneten und eintraten, erschraken sie. Die zwei Polizisten lächelten freundlich und gratulierten ihr zur Geburt, doch ihre Gesichter wurden schnell ernst. Ungläubig starrte sie die Männer an, als sie ihr sagten, dass Virginia tödlich verunglückt war. Und brach schließlich in Tränen aus. Einige Tage später stand sie bei ihrer Mutter vor der Tür. Es regnete in Strömen und Eva schlief ruhig in ihrem Arm unter dem Regenmantel. Jen wischte sich die Tränen von den Wangen und straffte ihre Körperhaltung. Sie wollte gerade zur Tür gehen, als sie aus dem Garten die helle Stimme eines Mädchens vernahm. Noch immer nervös ging sie zum Gartentor und sah auf das kleine grüne Grundstück, das zum Haus ihrer Mutter gehörte. Eva, bekleidet mit Jeanslatzhose und einem langärmligen Pulli, stand in einem kleinen hölzernen Fußballtor. Ihre Haare waren zu einem Zopf hochgebunden und sie strahlte glücklich. Jen lächelte stumm und betrachtete ihre kleine Prinzessin. Sie war in natura noch schöner, als auf dem Photo, welches James mitgebracht hatte. Plötzlich sah die Kleine wie angewurzelt zu ihr. „Grandma, da steht eine Frau.“ Clarice runzelte die Stirn und ging ein Stück um die Ecke des Hauses, um zu sehen, wer sie vom Tor aus beobachtete. Stutzend blieb sie stehen und sah die rothaarige Frau an. Diese öffnete das Tor mit einem gekonnten Griff und schloss es auch wieder hinter sich, als sie den Garten betreten hatte. Clarice ging ungläubig näher an Jenny heran, die ihre Mutter lächelnd ansah. „Hallo Mum.“, flüsterte sie und blickte reumütig zu ihr. Clarice schluckte und schloss ihre Tochter einfach nur in die Arme. Die erwiderte es und drückte ihr einen sanften Kuss auf das Ohr. „Entschuldige, dass ich solange nicht da war.“, flüsterte sie. Die alte Frau schüttelte stumm den Kopf und strich ihrer geliebten Tochter beruhigend über den Rücken. Sie konnte spüren, wie Jen zitterte, wie viel Überwindung es sie kostete hier zu sein. Eva war näher gekommen und sah die zwei Frauen interessiert an. Ihre blauen Augen musterten Jenny genauestens und irgendetwas schien im Kopf des Mädchens zu passieren. „Du bist meine Mum.“, meinte sie plötzlich mit so einer Verblüfftheit, dass es Jenny ein liebevolles Lächeln auf die Lippen trieb. Trotzdem konnte sie es nicht verhindern, dass diese blauen Augen wieder Tränen in ihre Augen jagten. Jen ging in die Hocke und strich mit einem gehauchten Ja über die Wange ihrer Tochter. Diese strahlte sie so breit an, dass man hätte denken können, sie wolle mit der Sonne um die Wette strahlen. Stürmisch schlang sie die Arme um den Hals ihrer Mutter. Jenny verlor das Gleichgewicht und kippte auf ihre vier Buchstaben, so dass Eva halb auf ihr lag, noch immer an sie geklammert. „Ich wusste, dass du kommst, wenn du das Photo siehst.“, lachte die Kleine ausgelassen. Jen legte die Arme um den zierlichen Körper und drückte ihn sanft an sich. „Oh Eva, du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich liebe.“, schluchzte Jen leise und Clarice sah die Zwei liebevoll an. Ohja, ihre Tochter liebte die Kleine über alles, die ganze Zeit über. Jen stand langsam auf, ließ Eva dabei aber nicht los, so dass sie ihren keinen Liebling auf dem Arm hatte. Sie schaute ihr ins Gesicht und das Mädchen wischte ihrer Mum die Tränen von den Wangen. Als diese kurz darauf wieder von Tränen benässt wurden, wurde Evas Blick besorgt. „Du musst nicht weinen. Ich habe dich auch lieb.“, meinte sie und wischte nochmals über die Wangen. „Entschuldige Prinzessin. Aber ich kann nicht anders.“ „Weil ich Daddys Augen habe?“, fragte Eva und diese blauen Augen funkelten interessiert. Jen nickte stumm und gab ihr einen zarten Kuss auf die Nasenspitze. „Lasst uns reingehen.“, nahm Clarice Jenny am Arm und führte sie langsam zur Terrassentür. Im Wohnzimmer setzten die Drei sich auf die Couch. Jenny erklärte ihrer Tochter, warum sie bisher nie bei ihr gewesen war. Zwar verstand Eva nicht alles, aber sie nickte kräftig. Sie freute sich einfach viel zu sehr, endlich ihre Mummy zu sehen. Es vergingen einige Stunden, in denen Clarice und Eva Jenny alles aus den letzten Jahren erzählten und ihr die ganzen Photoalben zeigten. Jenny sah irgendwann auf die Uhr. Überrascht stellte sie fest, dass es bereits auf den Abend zuging. Sie erhob sich langsam. „Ich muss mich wieder auf den Weg machen.“, meinte sie mit leiser Stimme und einem ängstlichen Blick auf ihre Tochter. Die sprang auf und lief zur Tür, die in den Flur führte. „Ich pack ein paar Sachen.“, rief sie ausgelassen und wollte zu ihrem Zimmer laufen. „Eva, du kannst nicht mit.“ Genau davor hatte Jenny Angst. Ihrer Tochter sagen zu müssen, dass sie sie nicht mitnehmen konnte. Eva sah sie ungläubig an. „Aber ich dachte, du hast mich lieb.“ Die rothaarige Frau ging zu dem blonden Mädchen und beugte sich zu ihr. „Ich habe dich auch sehr lieb. Aber du kannst Granny doch nicht einfach so alleine lassen. Außerdem habe ich sehr viel zu arbeiten und hätte gar keine Zeit für dich.“, versuchte sie der Kleinen zu erklären, warum sie ihre Mutter nicht begleiten durfte. Eva zog eine Schnute und Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Nicht weinen, Liebes. Wir sehen uns nächstes Wochenende wieder, versprochen.“, nahm sie das kleine Gesicht in ihre Hände und wischte eine kleine Träne davon. Die blauen Augen blickten sie wässrig an. Eva wollte ihre Mum nicht gehen lassen. Nicht, nachdem sie sie nach so langer Zeit endlich bei sich hatte. „Außerdem musst du doch zur Schule. Du kannst doch nicht einfach gehen, ohne deinen Freunden Bescheid zu sagen.“, lächelte Jenny. Doch sie erreichte damit das ganze Gegenteil. Eva schlug ihre Hände weg. „Ich habe keine Freunde!“, schrie sie und lief in ihr Zimmer. Die Tür schlug laut zu und Jenny sah erschocken zu ihrer Mutter. Diese seufzte und klopfte neben sich auf das Sofapolster. Jenny kehrte zu ihr zurück und setzte sich. „Die Kinder in der Schule sind sehr fanatisch, was Eva angeht. Sie ist die Einzige mit blonden langen Haaren und alle wollen ihre Freunde sein. Eva ist das so zuwider, dass sie mit keinem mehr redet.“, erklärte Clarice und Jenny zog scharf die Luft ein. Nie hätte sie gedacht, dass ihr kleines Mädchen bereits solche Gedanken hatte. Sie tat ihr leid. „Mum? Wäre es denn in Ordnung, wenn ich sie mitnehme? Ich meine für dich.“, sprach die Rothaarige leise und schaut zum Flur. Clarice lächelte. Sicher würde sie sich etwas einsam fühlen. Das Haus würde leer sein, doch das Glück ihrer Tochter und ihrer Enkelin war viel wichtiger. „Natürlich, Jenny. Ihr könnt mich ja besuchen, wann immer ihr wollt.“, drückte sie ihre Tochter sanft und diese lächelte dankbar. Langsam stand sie auf und ging in den Flur. Einen Moment schaute sie zu der Tür, hinter der Eva verschwunden war. Dann hielt sie darauf zu und trat ein. Eva saß auf dem Bett und hielt einen Teddy im Arm. Stumm rannen Tränen über ihre Wangen. Jenny ging zu ihr und nahm sie wortlos in den Arm. So saßen sie eine ganze Weile, bevor Jenny ihrer Tochter ins Gesicht sah. „Was willst du mitnehmen?“, lächelte sie. Evas Augen wurden groß und sie strahlte ihre Mutter überglücklich an, als diese noch einmal zustimmend nickte. In aller Eile holte sie lauter Sachen zusammen und packte sie auf das Bett. Clarice hatte inzwischen eine Reisetasche geholt, wo sie und Jenny nun alles einpackten. Jenny hielt gerade vor ihrem Wohnhaus und sah auf den Rücksitz. Eva war während der Fahrt eingeschlafen und lag quer auf dem Rücksitz. Die rothaarige Frau musste lächeln. Langsam stieg sie aus und schloss leise die Tür. Dann holte sie ihr Handy raus. „Hey, Zuckermaus. Wo steckst du?“, erklang am anderen Ende James’ Stimme. „In Washington vor meinem Wohnhaus.“ Sie blickte zu ihrem Schlafzimmerfenster hinauf und dann ins Innere des Wagens. „Warum denn das?“, fragte James reichlich verwirrt. „Eva ist bei mir. Ich wollte sie nicht gleich mit dir, Sophie und Sam konfrontieren. Wir sehen uns nächstes Wochenende. Schlaf gut.“, beendete Jen das Gespräch, ohne auf eine Antwort ihres Freundes zu warten, da gerade Eva aufgewacht war und sich irritiert umsah. Jenny öffnete die hintere Tür und beugte sich lächelnd zu ihr. Eva lächelte müde und ließ sie bereitwillig auf den Arm nehmen. Nachdem Jenny noch die Tasche ihrer Tochter aus dem Kofferraum geholt hatte, verschloss sie den Wagen und ging zur Haustür. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)