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Beloved

Kapitel 2 ist on!
von

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Ice King

Disclaimer: Harry Potter ist Joanne K. Rowlings Erfindung.

Titel: Beloved

Autorin: Valoro

Inhalt: Harry Potter, belegt mit dem Fluch der Unsterblichkeit, wurde in seiner Vergangenheit von dem Mann, den er liebte, verletzt. Kann er Toms Wiedergeburt 1000 Jahre später vergeben und dessen kaltes Herz erobern? Warum wird Harry von einer dunklen Organisation gejagt? Draco/Harry, Tom/Harry

Warnungen: Shonen-ai (Yaoi in späteren Kapiteln), AU, OOC

Pairings: Draco/Harry, vergangen Tom/Harry

Anmerkung: Dies spielt in einem anderen Universum. Es gibt kein Hogwarts, die meisten Charaktere aus den Büchern werden nicht vorkommen. Harry ist unsterblich (dazu später mehr). Draco ist Toms Wiedergeburt, sie sind also ein und dieselbe Person und auch wieder nicht.

Noch am Rande: Warum schreibe ich diese Geschichte? Ich bin absolut ausgelastet und ihr müsst immer lange warten! Doch diese Idee kam mir plötzlich und mir gefiel sie…
 

Beloved-

Ice King
 

Die Geschichte beginnt im Untergeschoss einer verlassenen Villa. Es war Winter und dementsprechend kalt. Draußen fiel der Schnee und ließ die Landschaft verzaubert erscheinen. Die Person, die in einer kleinen Zelle im Untergewölbe saß, bekam davon aber nichts mit. Die Kleidung der Gestalt war dreckig und zerfetzt, konnte schon nicht mehr als tragbar angesehen werden. Dem jungen Mann machte es wenig aus. Er saß, still und ohne Lebenszeichen, hinter den dicken Eisenstangen, die ihn gefangen hielten. Sein schwarzes Haar ging bis zum Boden, war schwarz und verfilzt. Der Rest seines Äußeren war auch ungepflegt, mit langen Nägeln und ungewaschener Haut. Das eigentliche schöne Gesicht war unbewegt und die Augen geschlossen. Hätte man nicht das leichte Zittern durch die Kälte und den unregelmäßigen Atem gehört, man hätte denken können, der Mann wäre tot, lange verwest in seinem Gefängnis, in dem er schon eintausend Jahre verweilte. Seitdem hatte der Schwarzhaarige nichts unternommen, keinen Fluchtversuch. Sein Wille war gebrochen, seine Hoffnung lange zerstört. Zurück blieb nur die Leere. An jedem Tag, jede Sekunde. Diese Person lebte früher unter dem Namen Harry Potter, ehemals lebenslustig und kindlich, nun leblos. Der einzigste Wunsch des Schwarzhaarigen war einfach, doch für ihn unerfüllbar: sterben. In die Glücksseeligkeit des Vergessens gleiten und sich nicht mehr erinnern müssen. Es interessierte ihn nichts mehr in der Welt der Lebenden, doch war er verflucht, auf ewig auf der Erde zu wandeln. Heute vor 1000 Jahren hatte Harry zum ersten Mal erlebt, dass diese Tatsache die schlimmste Strafe war.
 

Rückblick, 1000 Jahre in die Vergangenheit, ein schönes Anwesen, nahe dem Meer.

Harry war aufgeregt. Seine Eltern waren hochstehende Politiker und Connectors, deswegen erwarteten die heute hohen Besuch. Ein Connecter war ein Mensch, mit Fähigkeiten, die in der Familie vererbt wurden. Zum ersten Mal aber würde Harry dabei sein dürfen und den Herrscher der Connector kennen lernen, Tom Riddle, einen jungen, extrem starken und einflussreichen Mann. Seine Mutter lächelte über die Aufgeregtheit ihres Sohnes. Ihr rotes Haar war hochgesteckt und mit Lilien geschmückt. Sie sah wunderschön aus, in ihrem schneeweißen Kleid. James Potter trug einen schwarzen Anzug und klopfte seinem Sohn beruhigend auf die Schulter.

„Ich bin sicher, du machst einen guten Eindruck.“, versicherte er seinem Sohn. Dieser lächelte schwach. Er wollte seine Eltern nicht enttäuschen. Beide waren so elegant und gütig, hatten ihm stets viel Liebe gegeben.

Eine schwarze Kutsche trat in Sicht und rollte die weiße Straße zu dem Anwesen der Potters entlang. Sie wurde gezogen von sechs schwarzen Pferden. Der Kutscher trug ebenfalls nur schwarze Kleidung und hatte einen dunklen Schnurrbart.

Bald hielt das Gefährt direkt vor der Familie. Harry hielt erwartungsvoll die Luft an. Gleich würde er die wichtigste Person seiner Gesellschaft kennen lernen.

Dann stieg ein junger Mann aus. Der junge Potter konnte nur starren.

Rückblick Ende
 

Langsam spürte Harry seine Finger nicht mehr. Es war ihm egal. Dieser Tag würde wie jeder andere werden, voll mit Erinnerungen, die ihn nur weiter verletzen würden. Er wollte sie nicht mehr sehen. Der Schwarzhaarige verabscheute sich selbst dafür, immer wieder an alte Tage zu denken. Es war vorbei, sein Leben hatte schon lange aufgehört. Er öffnete nicht einmal seine Augen, als er ein Geräusch hörte. Der Gefangene wusste, niemand würde ihn finden. Es war besser so. Er würde hier bleiben und versuchen, zu vergessen. Vielleicht, nach weiteren eintausend Jahren, würde er vergessen. Und Gesichter würden verschwimmen, immer undeutlicher werden. Warum nur, schmerzte es noch genauso wie am ersten Tag? Der Schnee hielt den ganzen Tag an. Und unbewegt in seiner Zelle saß der junge Mann, der nicht wusste, dass seine Einsamkeit bald abrupt beendet werden würde.
 

In 1000 Jahren hatte sich viel verändert. Connector herrschten. Sie erfüllten normale Leute mit Angst und Schrecken. Oft taten sie sich zusammen und bildeten einen Klan. Viele neue, technische Erfindungen wurden gemacht und brachten die Lebewesen des blauen Planeten an den Rand der Existenz. Für viele galt nur noch: überleben oder nicht.

Ein Klan war besonders gefürchtet: The Heartless. Ihr Anführer, nur Eiskönig genannt, tat, was ihm gefiel. Viele beschrieben ihn als Teufel in Engelsgestalt, zu schön, um so grausam zu sein. Unzählige hatten bereits versucht, das Eis seines Herzens zu schmelzen, doch alle wurden am Ende nur ausgenutzt.

Im Moment musste das auch Fleur Delacour feststellen. Sie hatte sich verliebt in die schöne, strahlende Gestalt des Eiskönigs, ohne dessen versteinertes Inneres zu sehen. Darum war sie nun hier geendet, verfolgt durch den Heartless Klan, der sie tot sehen wollte, weil ihr Anführer niemals einen Geliebten leben ließ. Sie eine Zeit benutzte und dann keine Gnade zeigte. Am nächsten Tag hatte er sie töten wollen. Als die Hellhaarige dies durch Zufall mitbekommen hatte, floh sie. Doch die Welt, die sie erwartete, war keinesfalls einfach, besonders für eine hübsche, wehrlose Frau. Seit zwei Tagen war sie schon unterwegs, ohne genaues Ziel und war drei Mal einer Vergewaltigung nur knapp entkommen. Fleur wusste, dass ihr Leben verwirkt war, klammerte sich aber verzweifelt an das, was ihr noch blieb. Auch eingehüllt in einen dicken Mantel fror das Mädchen.

Sie wusste, dass sie eine Unterkunft brauchte, möglichst schnell. Ansonsten hatte ihr Kampf nicht viel gebracht. Doch wohin? Niemand würde sie aufnehmen, die Häuser waren alle belegt von verschiedenen Klanen. Und niemals würde sie ihren Körper verkaufen! Ein paar Menschen lagen auf den Straßen, entweder tot oder mit mitleidserregenden Gesichtern. Sie war eine von ihnen, denen, die kein Zuhause mehr hatten. Wer kein Connector war, dem ging es schlecht.

Stunden wanderte sie, heraus aus der Stadt, durch Wälder und Wiesen, dick verschneit. Am Abend fühlte die Hellhaarige ihre Füße nicht mehr. Ihr ganzer Körper war halb erfroren. Gab es keinen Ausweg? Am Liebsten hätte Fleur geweint. So endete also ihr Leben. Es war nicht immer so gewesen. Bevor die Connector alles übernommen hatten, war sie glücklich. Ihren Eltern gehörte ein kleines Haus mit Garten und sie hatte einen lieben Verlobten. Dann hatte sie alles auf einmal verloren. Kein Wunder, dass sie anfing, den Eiskönig zu bewundern und sich ihm bereitwillig zu Füßen warf. Naiv genug, zu glauben, er würde sie lieben.

Nach einer Ewigkeit, sie hätte schon fast aufgegeben, kam ein kleines Dorf in Sicht.
 

Ängstlich blickte Blaise auf. Harte Augen trafen seine. Er wusste, sein Herr war wütend. Der Eiskönig, schön und unbewegt, hatte sehr wenige Gefühle. Doch war er einmal unzufrieden mit seinen Leuten, rollten Köpfe. Bisher hatte sich der Schwarzhaarige darüber keine Sorgen machen müssen. Seine Missionen waren immer schnell und gewissenhaft erfüllt worden und er galt als einer der Topmänner. Doch diesmal hatte er es vermasselt. Das neue Spielzeug seines Anführers war wegen ihm entkommen. Das war ein schwerer Fehler.

„Ich werde sie sofort töten!“, sagte der junge Mann und hoffte, damit den Klanmeister zu besänftigen. Vergebung, wusste Blaise, kannte der Eiskönig nicht.

„Nein.“, die Stimme, die durch den eleganten Saal hallte, war fast schon überirdisch schön.

Der Schwarzhaarige verstand, warum so viele Menschen seinen Herrn anbeteten. Doch er wusste, das Innere des Mannes vor ihm war leer. Ohne Emotionen oder einem Ziel.

Niemand kannte die Vergangenheit des Herrschers des größten Klans, aber viele Vermutungen wurden darüber angestellt, warum der Eiskönig so geworden war.

„Wie meint ihr das?“, fragte Blaise. Innerlich war er nicht so ruhig, wie er sich gab. Sollte er jetzt sterben?

„Ich werde selbst gehen. Auf Abwechslung habe ich lange gewartet. Du weißt, dass dich noch eine Strafe erwartet?“

Der Schwarzhaarige nickte. Er hatte sich dem Klan angeschlossen und kannte die Folgen für Versagen. Solange sein Herr ihm noch eine Chance gab, war alles gut. Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des jungen Zabini- Fleur würde bald erfahren, warum ihr früherer Geliebter den stärksten Klan anführte. Dann würde es zu spät sein für Flehen und Betteln. The Heartless kannten keine Gnade.
 

Ein verrostetes Schild sagte Fleur, dass sie im kleinen Dorf Green Valley war. Die Häuser waren heruntergekommen, schienen aber nicht von Klans bewohnt zu sein. In kleinen Orten war dies noch möglich. Die Dorfbewohner sahen sie misstrauisch an. Sie hatten bestimmt Angst und hofften, hier ein unbeschwerteres Leben führen zu können, ohne die Bedrohung der Connector. Einen Moment fühlte sie Schuld. Wenn sie hier war, brachte sie viele Unschuldige in Gefahr. Andererseits überwiegte ihre Müdigkeit. Sie musste Rast machen. Gleich morgen würde Fleur verschwinden und diesen Ort nie wieder aufsuchen. Nun brauchte sie nur noch eine Unterkunft.

Wie die Hellhaarige gedacht hatte, niemand wollte sie aufnehmen. Also musste sie einen unbewohnten Platz finden. Dafür kam nur eine dunkel aussehende, leicht heruntergekommene Villa in Frage. Die Tür knirschte beim öffnen. Auch drinnen war es noch sehr kalt. Holz hatte das Mädchen keines, um es sich wärmer zu gestallten. Sie konnte glücklich sein, nicht im Freien schlafen zu müssen.

Außer ein paar Ratten schien hier niemand zu leben. Neugierig untersuchte die Flüchtige alle Zimmer. Mehrere Schlafzimmer, ein altmodisches Bad, eine Küche und ein Wohnzimmer hatte das Haus. In einem Schrank hingen sogar noch alte Kleider.

Schnell schlüpfte die Blauäugige in wärmere Sachen. Ihr hellblondes Haar versteckte die junge Frau unter einer dunklen Mütze. So würden sie ihre Verfolger wenigstens nicht gleich erkennen. Noch immer wusste sie nicht, warum sie überhaupt sterben sollte. Gut, sie wusste etwas über den Klan, aber sie würde es doch niemals jemandem sagen!

Nachdenklich lehnte sich das Mädchen an die Wand- doch diese gab nach.

Fleur fand sich in einer Art Gewölbe wieder, gemacht aus Stein und absolut dunkel. Es war unheimlich. Doch die Neugier siegte. Was konnte man hier versteckt haben?

Der Gang schien nicht enden zu wollen. Kein Licht erhellte den Weg und Ratten schienen sich hier häuslich eingerichtet zu haben.

Endlich kam die Hellhaarige an das Ende des Raumes. Eine hölzerne Tür versperrte die Sicht auf das Geheimnis des unterirdischen Gewölbes. Entschlossen zog das Mädchen die Tür auf. Diese wollte sich aber nicht bewegen.

Anscheinend war sie lange nicht mehr benutzt worden. Eine Stimme erklang hinter ihr. Vor Schreck zuckte Fleur zusammen.

„Hallo, SCHATZ.“

Sie kannte die Person hinter ihr. Lange hatte sie gedacht, er wäre ihre große Liebe. Eine Hand legte sich auf ihren Rücken.

„Beweg dich besser nicht!“, zischte der Eiskönig. Fleur schloss die Augen. Sie wusste, dass sie verloren hatte.

Aber wenigstens würde sie ihren Verlobten wiedersehen und ihre Eltern. Auch ihre Schwester. Gott, wie hatte sie an der Kleinen gehangen. Langsam übte die Hand eine grausame Magie aus. Fleur lächelte. Nun kannte sie wenigstens die Fähigkeit des Eiskönigs.

Bevor die Hellhaarige starb, konnte sie noch einen letzten Blick auf das Gesicht werfen, das sie so geliebt hatte, auf die harten, blauen Augen und hellblonden Haare, bevor sie auf den Boden stürzte, gebrochen, für immer.

Zwei Mitglieder des Klans tauchten hinter ihrem Anführer auf.

„Wir haben die Anwohner gefragt. Sie sagen, sie wussten nichts von dem Gang. Das Haus steht schon lange leer, um die 50 Jahre.“

„Wir werden wohl selbst sehen müssen, was hinter dieser Tür ist. Öffnet sie!“, befahl der Blonde.

Wenig später war der Zugang frei. Ein kleines, stinkendes Zimmer kam in Sicht.

Mehrere kleinere Räume waren hinter Gitterstangen abgetrennt.

„Das war also einmal ein Gefängnis.“, überlegte der Eiskönig.

„Master! Da- da ist jemand in der Zelle!“, rief ein Klanmitglied.
 

Harry hatte gerade geschlafen. Nun, Träume hatte er lange keine mehr, aber wenigstens konnte er den Zustand dösen nennen. Er liebte seine seltenen Nickerchen, denn nur dann konnte er alles vergessen und in eine befreiende Dunkelheit abtauchen. Darum fühlte sich der Schwarzhaarige auch sehr gestört von dem plötzlichen Lärm. Erst, als er wacher war, traf es ihn. Jemand war da! Es konnte ihm eigentlich egal sein. Was konnten sie ihm helfen? Doch als eine Stimme erklang, horchte der Gefangene auf. Er kannte diesen Klang! Aber das konnte nicht sein! Warum musste er sich selbst so quälen? Schritte vor seiner Zelle erklangen. Ein Mann sprach.

Nach so langer Zeit waren die Wörter für Harry schwer zu entziffern.

„Dann müsste er ja schon 50 Jahre hier sein! Schau dir den Kerl doch an! Er ist höchstens 20!“

Es stimmte. Er konnte nicht mehr altern. Auch, wenn das sein größter Wunsch war.

„Kannst du uns verstehen?“, fragte eine scharfe Stimme. Sie klang immer noch so bekannt. Schon alleine deshalb fühlte sich Harry aus seiner 1000-jährigen Trance gerissen. Er musste sich einfach bewegen. Langsam, ganz langsam, hob er seinen Kopf, öffnete seine Augen aber nicht.

„Ja.“, antwortete der Schwarzhaarige. Er wusste, seine Stimme klang schrecklich rau und krächzend. Wann hatte er das letzte Mal in der uralten Sprache der Connector gesprochen?

„Was machst du hier? Du bist einer von uns, oder? Haben dich die Menschen eingeschlossen?“

„Ja, ich bin auch ein Connector. Nein, die Menschen wissen nichts von mir. Bitte geht.“

„Wie lange bist du schon hier? Öffne wenigstens deine Augen, wenn ich mit dir spreche!“, die Stimme klang ungeduldig und befehlend.

Warum konnten sie ihn nicht alle alleine lassen? Trotzdem kam Harry dem Befehl nach und öffnete langsam seine Augen. Das helle Licht blendete ihn, obwohl es hier eigentlich dunkel sein müsste.
 

Der Eiskönig wusste nicht, warum er überhaupt mit der Gestalt hinter den Gittern sprach. Mitleid kannte er nicht. Doch irgendetwas sagte ihm, dass dieser Mann mehr mit ihm zutun hatte, als er dachte. Doch ganz sicher war er, als der Gefangene seine Augen öffnete. Diese grünen Augen, leblos und leer, doch trotzdem so unschuldig, wie die eines Kindes- er hatte sie schon einmal gesehen. Er war sich ganz sicher.

Aufregung durchflutete ihn, so stark wie nie. Fast wäre er an dem plötzlichen Gefühlstumult in sich erstickt. Das war seine Chance, endlich seine Vergangenheit zu entschlüsseln.

Der junge Mann brauchte einen Moment, bevor er den Blonden direkt ansah. Der Blick der grünen Augen schien sich in ihn zu bohren. Dann seufzte der Schwarzhaarige und schüttelte den Kopf.

„Bitte lasst mich alleine.“

Der Eiskönig hörte nicht auf das heisere Flüstern, sondern wandte sich an seine Untergebenen.

„Befreit ihn aus der Zelle- SOFORT!“, fügte er scharf hinzu.

Die beiden Männer schauten sich überrascht an, wiedersprachen aber nicht.

Wenig später zerrte einer seiner Männer den Gefangenen zu ihm. Dieser schwankte bedenklich auf seinen Beinen.

Fest griff der Eiskönig den dünnen Arm. Die grünen Augen schauten etwas genervt.

„Lasst mich hier- alleine.“, wiederholte er noch einmal.

Wieder ignorierte der Blonde ihn und zog ihn hinter sich. Der Schwarzhaarige konnte sich anscheinend nicht groß wehren.

„Mach den Transporter fertig, wir reisen ab.“, befahl der Blauäugige einem seiner Diener. Dieser nickte und eilte davon.
 

Wenig später sah Harry seit Langem wieder die Außenwelt. Viel schien sich nicht verändert zu haben, jedenfalls waren die Hütten denen seiner Zeit sehr ähnlich. Doch die Leute in dem Dorf schienen ängstlicher, versteckten sich sogar. Der Schwarzhaarige zog eine Augenbraue hoch. Hatten normale Menschen und Connector nicht ein gutes Verhältnis? In seiner Zeit schon.

Unerbittlich wurde er weitergezogen. Es schmerzte, aber nicht, weil der Blonde dies recht grob tat, sondern weil sein Retter ihn so sehr an IHN erinnerte. Nein, er würde nicht daran denken. Es wäre schlimmer, sehr viel schlimmer als sterben.

Der Mann kam zurück zu seinem Herrn mit einer kleinen Kugel in der Hand. Lässig murmelte der Blauäugige etwas- wenig später erschien eine Art Symbol auf dem Boden. Für Harry war das neu, darum betrachtete er es neugierig. Schon zog man seinen schlanken Körper auf die Zeichnung.

Ohne Vorwarnung begann sich alles zu drehen. Dem Schwarzhaarigen wurde langsam schlacht. Verschiedenfarbige Flecken tanzten an seinen Augen vorbei. Was WAR das? Hoffentlich stoppte es gleich! Fest kniff der unsterbliche die Augen zusammen und wartete. Endlich hörte das Drehen auf und Harry spürte festen Boden unter den Füßen. Er war mehr als erleichtert.

Einer der fremden Männer sah ihn komisch an.

„Du kennst keinen Transporter als Connector?“, fragte er ungläubig.

Der Grünäugige schüttelte den Kopf. Woher sollte er das kennen? Seit 1000 Jahren bekam er nichts mehr mit!

Sie waren an einem eindrucksvollen Schloss angekommen. Es sah reich und schön aus, anders als die kärglichen Häuser der Menschen. Ungeduldig wurde der junge Mann schon weitergezogen. Langsam erwachte sein Kampfgeist. Der Griff des Blonden tat weh! Zischend versuchte er, sich aus der Umklammerung zu befreien.

Leider war Harry schon immer kein Muskelpaket gewesen und der lange Essens- und Trainingsentzug hatte ihn nicht gerade stärker gemacht. Und sein Retter machte keine Anstallten, die ganze Sache für ihn etwas erträglicher zu machen.

„Sei froh, dass der Master dich als wertvoll genug ansieht, um dich nicht zu töten!“, sagte ihm einer der Männer. Der Schwarzhaarige drehte den Kopf weg. Er hatte nicht darum gebeten. Und töten konnte ihn keiner, leider Gottes. Ansonsten wäre er schon längst tot. Selbst, als er sich die Pulsader aufgeschnitten hatte, spürte er nur den Schmerz. Es hatte noch Monate weh getan, aber sonst auch nichts. Auch die Einrichtung des Schlosses war schön, wenn auch etwas zu dunkel, für den Geschmack des jungen Potters.

Ein Halt wurde nicht gemacht. Am Ende wurde Harry einfach in ein elegantes Zimmer gestoßen und die Tür wurde abgeschlossen. Der Unsterbliche setzte sich auf den Boden und zog seine Beine näher an seinen Körper. Was war anders als seine Zelle? Auch hier war er eingeschlossen. Nicht, dass es etwas änderte. Nach wenigen Minuten überkam den Mann endlich den langersehnten Schlaf.
 

Der Eiskönig saß auf seinem Thron und hörte nicht auf die wirren Stimmen seiner Untergebenen. War er mit dem Jungen endlich einen Schritt weiter? Auch, wenn er es ungern zugab, in ihm herrschte Chaos. Er wollte seine Vergangenheit wiederfinden. Dann würde sich alles klären. Und der Blonde war sich sicher: Diese grünen Augen hatte er schon einmal gesehen. Der Schwarzhaarige musste ihn also kennen. Seine Diener nicht beachtend, bestellte der Eiskönig per Handzeichen zwei Frauen zu sich. Sie waren normale Menschen und dienten meist nur dem Vergnügen seiner Männer.

„Geht in den Gästeraum im dritten Stock und richtet den Jungen dort her!“, befahl er kalt.

Die Damen nickten und liefen eilig davon. Mortens, einer seiner besten Klanmitglieder, räusperte sich vernehmlich.

„Ich habe mich gefragt, was habt Ihr mit dem Jungen vor?“

Blaue Augen wurden kalt und unerbittlich.

„Das geht dich nichts an. Stellst du meine Entscheidungen in Frage?“, antwortete der Klanmeister kalt. Mortens entschuldigte sich hastig. Befriedigt lehnte sich der Blonde zurück und schaltete wieder alle Stimmen aus. Bald würde er wissen, warum diese Träume ihn jede Nacht plagten, wer seine Eltern waren und warum er diese innere Leere verspürte. Und wenn der Schwarzhaarige keine guten Antworten hatte, dann würde er eben sterben.
 

Jemand schüttelte ihn an den Schultern. Erst zaghaft, doch später kräftiger. Harry seufzte. Wer störte ihn? Er wollte für immer hier bleiben! Hier gab es kein Leid! Eine Stimme sprach zu ihm. Er kannte sie nicht. Sie klang weiblich. Er wurde heftiger geschüttelt. Unwillig öffnete der Schwarzhaarige die Augen. Zwei Frauen standen vor ihm, beide schlank und mit Kleidern, die gerade das Nötigste verdeckten.

„Wir sollen Euch herrichten, Herr.“, sagt die eine Dame. Sie klingt unsicher.

Grüne Augen funkeln verwirrt. Ihn wieder ansehnlich machen? Wozu?

Beide scheinen sich nicht abwimmeln zu lassen, denn vier Hände ziehen ihn hoch und schleifen ihn mit sich ins Badezimmer.

Harry konnte nur Schlimmes ahnen.
 

Anderswo, Keller eines unscheinbaren Hauses…

Ein Mann im weißen Kittel betrachtete erfreut seine Resultate. Er hatte es sich zum Lebensziel gemacht, Connectors zu erforschen. Was gab ihnen ihre Kraft? Schon bald hatte er Erfolg gehabt und wurde von einem Klan eingestellt.

Eine Gestalt, verhüllt, betrat gerade sein Labor. Der Forscher strich sein braunes Haar zurück. Was konnte man von ihm wollen?

„Ich bin mit meinen Ergebnissen noch nicht fertig!“, rief er leicht gereizt.

Die Gestalt schüttelte den Kopf. Anscheinend war er dafür nicht gekommen.

„Unser Meister will dich darüber informieren, dass es fast soweit ist. Wir haben die Informationen, die wir brauchen.“

Braune Augen funkeln nun. Endlich, das besondere, lange versprochene Forschungssubjekt würde bald eintreffen!

„Das sind gute Nachrichten. Ich werde mich bereit halten, also haltet euch an eure Abmachung!“

Der Verhüllte nickte und verschwand. Der Zurückgebliebene grinste.

Bald würde es Zeit sein…
 

Drei Stunden später erkannte sich Harry selbst nicht mehr. Er sah fast so aus wie früher. Seine grünen Augen waren immer noch groß, erinnerten ihn aber schmerzhaft an seine Mutter. Auch hatten sie nun einen leicht leeren Blick. Seine Haut war durch die lange Zeit in der düsteren Zelle schneeweiß, früher war sie immer gebräunt gewesen. Nun war er so blass wie ein Vampir! Sein schwarzes Haar war nicht mehr verfilzt, aber länger als zuvor. Die Frauen hatten nur das Nötigste abgeschnitten, sodass ihm seine Haare jetzt bis zur Hüfte gingen. Damit sah er fast aus wie ein Mädchen, aber die Dienerinnen weigerten sich, es weiter zu kürzen.

Seine Gesichtszüge hatten sich sehr stark verändert- sie waren nicht mehr kindlich, sondern erwachsen und hatten einen leicht harten Ausdruck. Trotzdem sah er nicht schlecht aus.

Aber was kümmerte es ihn überhaupt noch? Verdammt sei der Blonde dafür, ihn aus seiner Gefangenschaft zu reißen! Wegen weit mehr als Eisenstangen war der Unsterbliche dort geblieben. Und jetzt änderte sich sein leben abrupt.

„Seid Ihr nicht zufrieden?“, fragte eine Frau ängstlich. Schnell schüttelte der Grünäugige den Kopf und lächelte. Doch sein Lächeln war eingerostet und mehr als ein Verziehen der Mundwinkel bekam er nicht hin. Der Dienerin reichte es anscheinend.

Blitzschnell hatte man ihn in schwarze Kleidung gesteckt. Harry fühlte sich unwohl in seiner Haut, er wusste selbst nicht, warum.

„Bitte kommt mit. Unser Meister erwartet Euch schon!“

Warum wurde er heute nur mitgeschliffen?
 

Ungeduldig erwartete der Eiskönig die Ankunft seines neuen Gastes. Was ließ man ihn solange warten? Endlich ertönte ein Klopfen. Eine der Frauen stecke ihren Kopf durch die Tür.

„Er ist jetzt fertig. Ich wünsche, wohl zu speisen.“

Ein etwas verwirrte Schwarzhaarige wurde durch die Tür geschoben. Er sah eindeutig besser aus, als so verkommen.

„Setz dich.“, befahl der Blonde ungeduldig. Zögernd kam der Junge der Aufforderung nach.

„Ich werde gleich zu dem Grund kommen, warum ich dich mit zu mir genommen habe. Kannten wir uns früher? Ich bin sicher, ich kenne dich.“

Der Grünäugige zuckte merklich zusammen und versteifte sich. Dann schüttelte er stumm den Kopf.

„Ich weiß viele Methoden, um Leute zum Reden zu bringen.“, redete der Blauäugige weiter.

Der junge Mann schien nicht eingeschüchtert zu sein, sah ihm aber nicht in die Augen.

Er war also unwillig. Dann musste der Eiskönig härtere Geschütze auffahren.

„Dann kennst du sicher niemanden namens Tom, oder?“, fragte er langsam und betonte genüsslich jedes Wort.

Der Angesprochene fing an zu zittern. Sein Gesicht war noch weißer geworden.

Seine Augen hielten jetzt Entsetzen.

„Antworte mir!“, verlangte der Blonde wütend. Der Schwarzhaarige hörte davon nichts mehr, er war bewusstlos zu Boden gesunken.

Tom, der Mann, den er gedacht hatte, zu kennen. Wie konnte er vergessen, selbst nach 1000 Jahren?
 

Rückblick

Harry zog einen Schmollmund. Warum verriet ihm Tom nichts? Dieser beobachtete den Kleineren nur mit einem Lächeln.

„Das ist unfair! Sag mir, was für eine Überraschung du für mich hast!“, rief der Jüngere bettelnd.

Der Rotäugige lachte nur und schüttelte den Kopf.

„Das erfährst du erst heute Abend. Außerdem will ich jetzt einen Kuss!“

Als Antwort bekam er die Zunge herausgestreckt.

„Den musst du dir schon holen!“, rief der junge Potter und lief weg, verfolgt von seinem Schatz.

Ja, der Grünäugige wollte niemals von seiner großen Liebe getrennt sein!

Seit drei Jahren kannte er den Älteren schon und es war für ihn Liebe auf den ersten Blick.

Starke Arme umarmten ihn plötzlich von hinten. Anscheinend hatte Tom ihn gefunden.

„Bekomme ich jetzt meine Belohnung?“, fragte Riddle schelmisch.

Und die Welt wurde unwichtig für den Kleineren, als sich ihre Lippen trafen.

Er seufzte in den Kuss. So musste der Himmel sein…

Rückblick Ende
 

Sie waren auf der Jagd- stille Fänger, ausgeschwärmt im Schutze der Nacht, um den Aufenthaltsort ihres Opfers herauszufinden. Und sie würden nicht eher ruhen, bis sie gefunden hatten, was sie suchten. Menschen sahen sie nicht, doch spürten ihre unheimliche Präsenz. Vielleicht deshalb hatten sich alle Kinder der Straße in dieser Nacht zusammengetan, um wenigstens untereinander Schutz zu suchen.

Niemand wusste, was sie wirklich waren, nur, dass man sich besser nicht mit ihnen anlegte.
 

Als Harry erwachte, spürte er einen Kloß im Hals. Die Erwähnung dieses Namens hatte tiefe Wunde wieder aufgerissen. Er wollte nichts mehr von ihm hören, der Schwarzhaarige wollte vergessen. Warum quälte man ihn so? Er war anscheinend wieder in dem Gästezimmer. Das Bett war gemütlich und weich, anders als der harte Steinboden, an den er gewöhnt war.

Doch ansonsten fühlte sich der junge Potter schlechter als in seinem Gefängnis. Auch sein Körper wollte nicht gehorchen, sodass er nicht aufhören konnte, zu zittern.

Grüne Augen schlossen sich und der Junge zwang seinen Atem, sich zu beruhigen. Er hatte diese Träume ab und zu, er würde sich daran gewöhnen und langsam anfangen, zu vergessen.

„Beruhigen, beruhigen…“, flüsterte der Grünäugige immer wieder wie gebannt.

Es funktionierte, sein Körper fing an, sich zu entspannen, die Szenen wurden mühsam aus seinem Gedächtnis verdrängt.

Der Schwarzhaarige versuchte vorsichtig, aufzustehen. Keinen Moment wollte Harry länger hier bleiben. Woher kannte der Blonde bloß… IHN?

„Warum kannst du mich nicht alleine lassen?“, schluchzte der Unsterbliche.

Nein, er hatte keine Zeit hierfür. Er musste weg. Sich irgendwo verstecken und darauf warten, zu vergessen.

Und wenn es noch einmal 1000 Jahre dauern würde.

Die Tür war natürlich verschlossen, ebenso wie die Fenster. Harry war es egal. Er zertrümmerte die Scheibe mit seiner Hand, ihm war es egal, ob sie anfing, zu bluten.

Doch auch er würde sich beim Sprung aus dem dritten Stock etwas brechen und könnte nicht mehr fliehen.

Also zerriss er kurzerhand die Bettdecke und benutzte sie als Seil. Früher hatte er viele Serien darüber gesehen und daran gedacht, wie unsinnig das war.

Und was war jetzt? Nun hangelte er sich langsam ab.

Kurz vor dem Boden riss der Stoff und der Schwarzhaarige fiel auf den Hintern.

Zwar war sein Abgang nicht elegant, aber immerhin gelungen.

Anscheinend patrollierten Wächter um das Anwesen, denn oft sah der Junge einen flüchtigen Schatten, ließ sich jedoch nicht beirren.

Bald stand nur noch ein schwarzer Zaun vor seiner Freiheit.

Die Stacheln an der Spitze sahen schmerzhaft aus. Ob er noch überlebte, wenn er in Stücke gerissen wurde? Der Grünäugige war sich nicht sicher, ob er dieses Risiko eingehen wollte.

Also schlich er sich zum großen Tor. Gleich fünf Männer standen hier.

Wie sollte er jetzt entkommen? Da fiel ihm nur noch ein Ausweg ein. Hoffentlich war seine Fähigkeit noch nicht eingerostet…
 

Der Eiskönig konnte nicht schlafen. Wie war er eigentlich zu dem Namen gekommen? Nicht wegen seiner Kraft, sondern eher wegen seiner fehlenden Emotionen. Aber war das nicht natürlich? Seine Vergangenheit war ein dunkles, schwarzes Loch. Das Letzte, woran sich der Blonde erinnern konnte war, von jemanden gejagt zu werden. Es hatte damals auch geschneit. Dichte Flocken hatten ihm die Sicht versperrt. Er fühlte noch leicht die Angst von damals, den Wunsch…

Bitte, lass sie mich nicht kriegen…

Eine unbestimmte, meist verschwommene Stimme immer in den Ohren…

„Sie dürfen dich nicht mitnehmen… Renn!“

Was war damals geschehen? Er konnte sich nicht erinnern! Er lief schnell, aber seine Verfolger waren ihm dicht auf den Fersen- gleich würden sie ihn haben.

Dann würde der Blauäugige stolpern. Sie Jäger würden triumphieren.

Dann würde er die Augen schließen und schreien…

An diesem Zeitpunkt musste er sein Gedächtnis verloren haben. Außer dieser Erinnerung hatte er keine mehr. Als er zu sich kam, herrschte Kälte in seinem Inneren.

Die Männer, die ihn schnappen wollten, warum, hatte der junge Mann vergessen, lagen tot am Boden. Damals hatte dann seine Kariere als Klanmeister begonnen. Doch seine Fragen ließen ihn nicht los. Wer war er davor gewesen? Wer seine Eltern? Und warum kamen diese Träume, die ihn zu quälen schienen, von einem fremden Mann namens Tom?

Und heute tauchte dieser Junge auf, ein Rätsel in sich selbst. Was hatte er im Kerker gemacht? Er konnte dort nicht 50 Jahre gewesen sein… oder?

Und warum hatte der Eiskönig die feste Vermutung, in schon einmal in seinen Träumen gesehen zu haben? Damals mit tränenüberströmten Gesicht. Außerdem hatte der Kleine so extrem auf den Namen Tom reagiert.

Die ganze Sache machte ihm Kopfschmerzen. Nichts passte. Morgen würde er Antworten verlangen- mit seinen Mitteln.
 

Zufrieden sah Harry zu den Männern auf dem Boden. Er hatte wirklich ganze Arbeit geleistet- seine Kräfte waren nicht eingerostet. Er war so froh gewesen, sie noch zu haben, dass er es etwas übertrieben hatte.

Aber was machte das? Er kannte die Männer nicht und sie lebten ja noch, also war alles okay.

Es war eine kalte Nacht und dem Schwarzhaarigen wurde schmerzlich seine dünne Kleidung bewusst. Er trug einen dunkelblauen Schlafanzug.

Vielleicht hätte er sich erst etwas Wärmeres suchen sollen, aber es war eigentlich egal. Er konnte ja nicht erfrieren und die Schmerzen hatte er verdient.

Verdient, weil er so leichtgläubig gewesen war, sich hatte reinlegen lassen.

Mit einem letzten Blick zu dem Schloss ging der junge Potter los, betrat dunkle Straßen, auf denen heruntergekommene Menschen schliefen.
 

Der Eiskönig wusste nicht, wieso, aber plötzlich hatte er ein schlechtes Gefühl. Er war gerade wieder eingeschlafen, als es ihn überkam. Sein Bauch schmerzte seltsam und er wurde unruhig. Was war das? Hatte er etwas Wichtiges vergessen?

Je mehr er darüber nachdachte, desto drängender wurde dieses Gefühl.

Also stand der Blonde auf und ging heraus in den Gang. Seine Füße brachten ihn automatisch an sein Ziel, das Zimmer des Jungen. Er kannte nicht einmal seinen Namen.

Sollte er also nachgucken? War vielleicht etwas mit dem Schwarzhaarigen?

Unsicher legte sich seine blasse Hand auf die Klinke. Bevor er sie jedoch herunterdrückte, schüttelte er den Kopf. Das war doch unsinnig. Er kannte den Typen ja nicht einmal!

Morgen sollte er ihn töten! Trotzdem öffnete er die Tür und trat ein.

Als er das leere Bett und offene Fenster sah, zog sich sein Magen noch schmerzhafter zusammen.

Wenn er den Jungen erwischte würde dieser es nie mehr schaffen, wegzulaufen!

Und der Eiskönig wusste, was er zu tun hatte.

Niemand konnte den Krallen des Klans the Heartless entkommen.

Er würde dafür sorgen, dass auch der Schwarzhaarige das bald erfahren würde…

To be continued…
 

Schlecht? Gut? Bitte Reviews! Kapitel 2 wird etwas auf sich warten lassen, sollte ich dieses Wochenende nicht weiterschreiben. Tut mir wirklich Leid, ich versuche aber, so schnell wie möglich weiterzuschreiben.
 

Im nächsten Kapitel:

Eine verlassene Gasse, eine dunkle Absicht und ein uraltes Geheimnis! Freut euch auf Kapitel 2, Bleeding!
 

Ach ja… habe nur ich das Gefühl, oder ist die Geschichte etwas dark geworden? Hehe...

Bleeding

Disclaimer: Harry Potter ist Joanne K. Rowlings Erfindung.

Inhalt: Harry Potter, belegt mit dem Fluch der Unsterblichkeit, wurde in seiner Vergangenheit von dem Mann, den er liebte, verletzt. Kann er Toms Wiedergeburt 1000 Jahre später vergeben und dessen kaltes Herz erobern? Warum wird Harry von einer dunklen Organisation gejagt? Draco/Harry, Tom/Harry

Warnungen: Shonen-ai (Yaoi in späteren Kapiteln), AU, OOC, dunkle Atmosphäre(nicht so sicher?)

Pairings: Draco/Harry, vergangen Tom/Harry

Anmerkung: Dies spielt in einem anderen Universum. Es gibt kein Hogwarts, die meisten Charaktere aus den Büchern werden nicht vorkommen. Harry ist unsterblich (dazu später mehr). Draco ist Toms Wiedergeburt, sie sind also ein und dieselbe Person und auch wieder nicht.

An meine Reviewer:

@schlangenmaedchen: Danke für dein Review! LG

@Harry_James_Potter: Danke fürs Kommi! Hoffe, auch dieses Kapitel gefällt dir! LG
 

Beloved-

Bleeding

Letztes Mal:

Menschen sahen sie nicht, doch spürten ihre unheimliche Präsenz. Vielleicht deshalb hatten sich alle Kinder der Straße in dieser Nacht zusammengetan, um wenigstens untereinander Schutz zu suchen.

Niemand wusste, was sie wirklich waren, nur, dass man sich besser nicht mit ihnen anlegte.
 

Vielleicht hätte er sich erst etwas Wärmeres suchen sollen, aber es war eigentlich egal. Er konnte ja nicht erfrieren und die Schmerzen hatte er verdient.

Verdient, weil er so leichtgläubig gewesen war, sich hatte reinlegen lassen.

Mit einem letzten Blick zu dem Schloss ging der junge Potter los, betrat dunkle Straßen, auf denen heruntergekommene Menschen schliefen.
 

Wenn er den Jungen erwischte würde dieser es nie mehr schaffen, wegzulaufen!

Und der Eiskönig wusste, was er zu tun hatte.

Niemand konnte den Krallen des Klans the Heartless entkommen.

Er würde dafür sorgen, dass auch der Schwarzhaarige das bald erfahren würde…
 

Harry fühlte seine Beine schon lange nicht mehr. Er war schon Stunden unterwegs, jedenfalls dachte er dies, eine Uhr hatte der Schwarzhaarige schließlich nicht. Kleine, eisige Wolken bildeten sich immer, wenn er ausatmete. Die Straßen waren dunkel und leer, manchmal lag ein steifer Körper am Rand, wahrscheinlich schon lange tot- der Unsterbliche konnte es nicht sagen, hielt er doch nicht an, um sich zu vergewissern. Diese Welt war nicht mehr, wie er sie in Erinnerung hatte. Alles war so eisig hier, als wäre das Herz der Welt schon lange gestorben, wie sein eigenes vor so langer Zeit. Wie oft hatte der Grünäugige früher Blumen für seine Mutter gepflückt? Überall, in Städten und auf schönen Wiesen, gab es damals welche. Dieser Ort war verdreckt und fast schon unheimlich.

Zitternd schlang der Schwarzhaarige sein dünnes Oberteil enger um sich, in einem Versuch, die Kälte wenigstens etwas auszublocken. Er konnte zwar nicht sterben, aber die Ohnmacht würde ihn bald ergreifen. Bis dahin musste Harry einen sicheren Unterschlupf gefunden haben. Doch die Baracken ringsherum sahen nicht sehr einladend aus. Sie alle waren morsch und heruntergekommen und zahnlose Männer mit muskelbepackten Armen standen vor den Türen. Anscheinend sammelten sich in den Gebilden dubiose Gestallten. Der junge Potter wollte es nicht auf einen Kampf ankommen lassen, er war müde und erschöpft.

Wäre er doch nur in seinem Zimmer bei diesem kalten Blonden geblieben! Diese Gedanken schwirrten einige Zeit in seinem Kopf herum. Doch dann schüttelte er entschlossen seinen dunklen Kopf. Er kannte seinen Finder nicht! Und es war nicht gut erinnert zu werden, an… IHN.

Taub vor Kälte und vertieft in seine eigene Welt, bemerkte der junge Mann die leisen, geisterhaften Schritte hinter sich nicht.

Erst, als er in eine Sackgasse landete und sich umdrehen wollte, weiteten sich seine Augen, denn endlich hatte er seine Verfolger bemerkt.

Und Harry tat das, was ihm in diesem Moment einfiel; er schrie.
 

Unruhig wälzte sich der Eiskönig in seinem königlichen Doppelbett. Er konnte keine Ruhe finden. Aber warum? Vielleicht, weil er seine eigenen Träume nicht mehr ertragen konnte? Oder wegen dem entlaufenen Jungen? Das war unsinnig! Die schlanken, starken Finger verkrallten sich wütend in der seidenen Bettdecke. Er hatte bereits einen Suchtrupp nach dem Flüchtling geschickt, morgen würden sie ihn sicher zurückbringen und dann würde der Blonde ihm zeigen, warum sich niemand mit dem Anführer der Heartless anlegte.

Zufrieden mit diesem Gedanken schloss er seine schönen Augen. Minuten vergingen quälend langsam. Der Blauäugige hatte die Nacht schon immer gehasst. Nicht, weil er Angst empfand, nein, aber Erinnerungen flossen dann immer durch seinen Verstand. Er wusste, sie waren wichtig, aber nicht greifbar. Einen Moment erkannte er sie, bis sie dem Eiskönig wieder durch die Finger schlüpften. Selbst die besten Ärzte hatten ihm bei seinem Problem nicht helfen können, das menschliche Gehirn war weitgehend unbekannt und das eines Connectors war ein noch größeres Rätsel. Es war zum Verzweifeln. Und vielleicht hielt dieser Junge die Lösungen zu seinen Fragen in der Hand…

Seufzend schlug der Klanmeister der Heartless seine Augen auf, suchte sich warme Kleidung zusammen und machte sich fertig. Wenn er schon nicht schlafen konnte, dann würde er eben den Schwarzhaarigen suchen. Wie hieß es schließlich? Mach etwas selber, wenn du es richtig gemacht haben willst.

Die ausgewechselten Wachen am Tor sahen ihre Meister erstaunt an. Dieser schenkte ihnen einen vernichtenden Blick. Er wusste nicht warum man sich zu ihm angezogen fühlte, denn innerlich war er so… leer…

Es war eine kalte Nacht. Trotz seines engen, schwarzen Ledermantels fror der Blonde und zupfte unbewusst an seinen dunklen Lederhandschuhen. Also, wo würde sich der Kleine verstecken wollen? Er brauchte wahrscheinlich eine Art Unterkunft. Aber wo? Ein Klan nahm niemanden umsonst auf und außer seinem ansehnlichen Äußeren konnte sein Besucher sicher nichts anbieten. Und der Eiskönig bezweifelte, dass der Grünäugige seinen Körper verkaufen würde.

Plötzlich verschwamm die Sicht des Grauäugigen. Er hielt sich die Stirn und sank in die Knie. Was war los? Plötzlich war er müde…

Alles wurde dunkel, als der Eiskönig auf die harte Straße aufschlug.
 

Rückblick

Tom langweilte sich. Er hatte es sich früher immer spannend vorgestellt, eine so wichtige Position wir er sie heute hatte innezuhaben, aber nur Probleme und langweilige Treffen ergaben sich. Seufzend sah er sich in der Kutsche um. Die Innenausstattung war in einem Blutrot ausgelegt. Dem Schwarzhaarigen kam die Farbe etwas übertrieben vor. Auch die lange Fahrt nagte an seinen Nerven. Das ständige Wiehern der Pferde wirkte magisch einschläfernd. Der Mann musste mühsam ein Gähnen unterdrücken. Wenn er etwas hasste, dann Langeweile. Und diese war im Moment erdrückend. Träge öffnete Tom ein dunkles Fenster und blickte heraus. Überall konnte man die selbe Sicht sehen. Blumen, Wiesen, blauer Himmel, reife Früchte. All das war eher störend als alles andere, für den Schwarzhaarigen jedenfalls. Sein Kutscher blickte angestrengt auf die Straße. Vincent Crabbe war einer der wenigen Personen, denen der Herrscher der Connector vertraute. Auch, wenn dieser nicht sehr gesprächig war.

„Wie lange noch?“, schrie der Rotäugige fast gegen den Wind an. Ein Brummen folgte.

„Nicht mehr weit. Seht Ihr das Meer? Dort irgendwo soll das Anwesen liegen!“

Stöhnend schloss Riddle das Fenster wieder. So lange noch? Er würde bis dahin eingehen! Und dann ein so langweiliges Treffen mit einflussreichen Politikern, den Potters.

Er kannte diese Familie nicht persönlich, wusste aber, wie schnell sie an Einfluss gewannen. Es wäre schlecht, sich nicht mit ihnen gut zu stellen.

Also musste der Schwarzhaarige die Ärgernisse der Reise hinnehmen. Fast hätte der Rotäugige die Augen verdreht. Natürlich würde er sie bald nicht mehr sehen! Sein Plan war, sich gut mit der Familie zu stellen, ihre Geheimnisse herauszufinden und diese dann zu verwenden, um die Potters aus dem Weg zu räumen. Nichts und niemand sollte schließlich eine Bedrohung für ihn und seinen Orden werden. Die Kutsche wurde langsamer. Bald kam eine hübsche Villa in Sicht.

Tom betrachtete sie nur mit geringem Interesse. Drei Personen waren da, um ihn zu begrüßen.

Eine dunkle Augenbraue zog sich hoch. Er konnte zwar keine genauen Details erkennen, aber die Gestallten sahen jünger aus, als er gedacht hatte.

„Wir sind da.“, ertönte Crabbes dunkle Stimme.

Tom wappnete sich innerlich, legte dann ein charmantes Lächeln auf und stieg aus der Kutsche. Seine Mission MUSSTE ein Erfolg werden!

Rückblick Ende
 

Als der Eiskönig aufwachte, verspürte er den dringenden Wunsch, herzhaft zu fluchen. Wieder ein seltsamer Traum! Und das mitten in den Straßen! Anscheinend war er unsanft aufgekommen, denn seine Hose musste eindeutig ein Loch am Knie haben und der Blonde konnte den metallischen Geschmack von Blut auf seiner Zunge schmecken. Nur langsam und mit schmerzverzogenen Gesicht richtete er sich auf. Seine merkwürdigen Visionen schienen ihm immer viel Kraft zu nehmen. Wenn ihn jetzt seine Anhänger sehen könnten!

„Hey, Schnuckel, brauchst du Hilfe?“, fragte eine raue Stimme hinter ihm. Der Grauäugige wirbelte herum. Der Mann, welcher gesprochen hatte, wirkte eklig. Seine Zähne waren gelb, er war fast kahl und sein Atem stank nach Alkohol. Er musste in einem Klan sein, um an dieses Getränk zu kommen.

Unsanft schlug der Eiskönig die dargebotene Hand weg und stand von alleine auf, auch, wenn seine Beine sich etwas wackelig anfühlten. Auch, wenn ihm im Moment tausend Fragen in seinem Kopf herumschwirrten, wer war Tom?, warum träumte er von dem Mann?, konnte er nicht verweilen. Der Blonde würde den kleinen Ausreißer finden, schnappen und dann in sein Anwesen zurückkehren.

„Aber stell dich nicht so an! Ich beiße nicht! Nur ein bisschen!“, ließ der Betrunkene nicht locker. Wie anmaßend… anscheinend dachte er, ein Mädchen vor sich zu haben.

Kühl lächelnd streifte sich der Meister der Heartless einen ledernen Handschuh ab. Er brauchte Ablenkung- und ein kleines Aufwärmtraining war genau das, was er brauchte, um die Kälte loszuwerden…
 

Harry war schon bis zu der steinernen Wand, die ihn gefangen hielt, zurückgewichen, doch seine Verfolger näherten sich unerbittlich. Was wollten die Gestallten von ihm?

Sie waren ihm unheimlich, nicht zu sehen im dunklen Licht des Mondes. Fast wie Geister… der Schwarzhaarige erschauerte bei diesem Gedanken.

„Bleib schön stehen, Kätzchen- du hast etwas, das wir wollen, also sei schön brav!“

Die Stimme war wie ein kalter Nebelhauch, unwirklich und unheilvoll. Grüne Augen wurden aufgerissen. Er hatte nichts! Das musste eine Verwechslung sein!

Wenn ihm nur nicht so kalt wäre- dann könnte sich Harry vielleicht wehren. Doch so packte eine schwarze, unmenschliche Hand seinen Oberarm. Der Grünäugige versuchte, sich zu lösen, doch immer mehr dieser Krallenfinger klammerten sich an ihn und hielten ihn an seinem Platz. Eine Hand strich über seine Wange. Der junge Potter war den Tränen nah. Was sollte das hier? Er hatte doch nichts getan! Als er dies gerade äußern wollte, schob sich etwas vor seinen Mund, er konnte nicht mehr sprechen.

„Sei schön brav und gib uns, was wir wollen, wonach wir uns schon sehnen… so lange…“

Seine geheimnisvollen Angreifer stimmten in eine Art Beschwörung ein, schaurig und anziehend zugleich. Harry zitterte inzwischen nicht mehr nur aus Kälte. Kam denn niemand? Würde er nicht gerettet werden? Was hatten diese Monster vor?

Eine Hand legte sich auf seinen zuvor entblößten Bauch, fast schon zärtlich.

„Ja, erfüll uns unseren Wunsch…“

Die Krallen der Hand auf seinem Bauch wurden länger und schienen nun rot.

„…doch dafür musst du sterben. Lass dich mitwehen, auf den Schwingen des Todes, Kätzchen!“

Und abermals schrie Harry wie nie zuvor, als sich die Nägel tief in seine Haut gruben, ihn durchbohrten.

Bevor seine Sicht dunkel wurde, konnte er das klaffende Loch in seinem Bauch sehen und ein Paar Augen, welche mit Bosheit und Genugtun blitzen, dann wusste der Schwarzhaarige nichts mehr.
 

Fred Weasley war nicht immer so gewesen wie er es nun war. Früher, als noch Frieden herrschte, da waren er und sein Zwillingsbruder unzertrennlich gewesen. Sie hatten alles geteilt, ihre Ideen, verrückten Wünsche und ihr freches Lachen. Ihre Mutter hatte sie liebevoll Chaoszwillinge getauft. Fred war so glücklich gewesen. Sein Verhältnis zu seinem Bruder mag nah gewesen sein, manche sagten, zu nah, aber jetzt war alles egal. Es war alles vorbei, aus. Als die vielen Klans übernahmen, die Connector wahllos töteten, da wurde sein ganzes Leben zerstört. Leblos blickte der Rothaarige auf das Grab vor ihm. Hier war seine Hoffnung begraben, sein anderes Ich, George. Und nicht nur er. Auf dem kleinen Friedhof ruhten unzählige andere Leute, viele, die er gekannt hatte, Freunde und der Rest seiner Familie. Alle tot, für immer.

Hätte er noch weinen können, er hätte es getan. Doch Fred war erschöpft, er hatte mehr Tränen vergossen, als er sich leisten konnte. Was würde George sagen, wüsste er, wie sein Zwilling bisher überlebt hatte? Das er sich verkauft hatte, manchmal an den einen, dann den anderen Klan? Er war zwar kein Connector, aber seine Erfindungen genossen hohes Ansehen. In diesen hatten alle seine Erinnerungen an seine Familie gesteckt und er hatte sie verkauft, hergegeben für die Aussicht, noch einen Tag länger auf dieser Welt zu sein, die schon lange nicht mehr die seinige war. Über die Ironie hätte Fred lachen können.

Er würde seine Familie gerne wiedersehen, hatte aber gleichzeitig Angst davor, zu sterben. Wie erbärmlich er war!

„Es tut mir so Leid…“, flüsterte er rau. Seine Stimme ging unter in dem leichten Wind. Das Grab war dunkel und schien ihn anzuklagen: Warum bist du so ein Angsthase? Warum hast du überlebt, während alle anderen starben?

Ein Schrei durchriss die Stille der Nacht. Fred machte sich nicht viel daraus. Wahrscheinlich wieder ein unglückliches Mädchen, welches vergewaltigt wurde. Oder jemand wurde ermodert. Es war nichts Seltenes, passierte nachts immer. Der Rothaarige hatte gelernt, sich nicht mehr zu kümmern. Wie sollte er andere beschützen, wenn er selbst kaum überlebte?

Wenn er seinen geliebten Zwillingsbruder geopfert hatte? Ja, sagte eine fiese Stimme in seinem Kopf, du bist Schuld, erinnerst du dich? Wie er dich angeguckt hat, verzweifelt? Und du hast nicht geholfen! George hat gelächelt als er starb, glücklich, wenigstens dich gerettet zu haben! Und du hast ihn verraten! Du verdienst dein Leben nicht!

Zum ersten Mal in dieser Nacht fielen die Tränen. Wenn er nur die Zeit zurückdrehen könnte, er würde alles ändern! Doch nun war Fred dazu verdammt, vor anderen auf dem Boden zu kriechen, um zu leben. Immer mit der fernen Hoffnung, irgendwann seine Schuld zurückzahlen zu können. Auch, wenn es unmöglich war. George, seine Hoffnung, war gestorben und würde nicht zurückkommen.

Und wieder kam ein Schrei, dieser fiel unheimlicher und verzweifelter. Auch, wenn es den Rothaarigen eigentlich nichts anging, auf einmal war sein Verstand so klar und scharf wie lange nicht mehr. Wie von selbst bewegten sich seine Beine, dem Geräusch zu. Er wusste nicht, warum. Bevor er davoneilte, konnte einen letzten, verzweifelten Blick auf das Grab werfen. War das Georges Wille?
 

Als Harry wieder das Bewusstsein erlangte, kam der stechende Schmerz ins seinem Bauch zurück. Es war also kein Traum gewesen. Waren die dunklen Personen weg? Tot konnte der Schwarzhaarige nicht sein. Er lag auf hartem Boden, wahrscheinlich noch in der Gasse. Einen Spalt öffnete der Grünäugige seine Augen. Die Männer im Schatten waren noch da! Es konnten höchstens ein paar Minuten vergangen sein! Aus der Wunde floss stetig mehr Blut. Das konnte nicht gesund sein, auch für ihn nicht. Harry versuchte trotzdem, ruhig zu bleiben. Vielleicht verschwanden seine Angreifer bald!

„Was ist passiert? Sollte unser Preis nicht schon lange auftauchen?“, die nebelige Stimme verriet Wut und Ungeduld.

Die anderen, identischen Stimmen murmelten zustimmend.

„Ruhe!“, diese war etwas harscher und kommandierender als die der anderen.

„Ich weiß doch auch nicht, was los ist. Aber das Kätzchen lebt noch- solange er noch atmet, wird sich unser Preis in seinem Körper verstecken!“

Dem jungen Potter wurde schlecht. Wovon sprachen die Fremden? Was meinten sie? Und warum hatten sie ihn angegriffen? Er kannte sie nicht! Er hatte ihnen nichts getan!

„Vielleicht ist die Wunde nicht tief genug. Ich werde das übernehmen.“

Der Schwarzhaarige hielt die Luft an, als sie leichte Schritte seinem Körper näherten. Nicht noch einmal! Sein Bauch brannte schon genug! Aber was sollte er tun? Kraft hatte er keine mehr, aber sterben konnte er auch nicht. Es war sein Fluch, viel schmerzhafter als sterben je sein könnte.

„Hallo?“, rief eine neue Stimme. Sie klang jung und unsicher und gehörte sicher nicht zu Harrys Peinigern. Dieser hätte vor Erleichterung laut aufschluchzen können.

Die dunklen Männer zogen sich zurück. Der Unsterbliche konnte es förmlich spüren. Zögernd erst, dann immer schneller. Am Ende war der Schwarzhaarige alleine. Müde öffnete er seine Augen. Vor ihm stand ein junger Mann mit feuerrotem Haar. Er sah fast aus wie ein alter Freund, den er gekannt hatte, vor 1000 Jahren…

„Bist du okay? Ich habe Schreie gehört…“, fing der Neuankömmling an, dann wanderten seine Augen zu der Wunde. Sein Gesicht spannte sich an.

„Das ist ernst, bald verblutest du! Wir müssen einen Arzt rufen!“

Nicht nötig, hätte Harry am Liebsten gesagt, doch seine Sicht verschwamm immer wieder und langsam sank sein Verstand wieder in die Dunkelheit.
 

Rückblick

„Und was ist das?“, ein junger Harry, gerade fünf Jahre alt, betrachtete interessiert eine weiße Pflanze. Der Größere mit ihm, vielleicht zwölf, dreizehn, lachte. Sein Gesicht war sanft und voller Sommersprossen, seine dunklen Augen hielten aber eine gewisse Wildheit.

„Eine sehr schöne Blume, nicht? Sie wird Lilie genannt.“

Der kleine Schwarzhaarige japste auf. Sein Gesicht erhellte sich mit kindlicher Freude.

„So heißt meine Ma! Denkst du, sie freut sich, wenn ich ihr eine Blume mitbringe?“

Der Ältere nickte. Auch, wenn der Grünäugige jünger war als er, beide verstanden sich sehr gut. Ronald war eine Art großer Bruder für das adelige Kind. Dieses umarmte im Moment seinen Freund stürmisch.

„Kannst du mir eine schöne aussuchen?“, fragte Harry bettelnd.

Ron wusste, bei diesem Blick musste er nachgeben. Das Kleinkind war wirklich so süß!

„Okay, dann such du derweil nach dem Schmetterling, den wir eben gesehen haben. Aber tu ihm nicht weh!“

„Ja!“, der Junge lief hopsend davon, um die Wiese nach dem Zitronenfalter zu durchsuchen, den die Freunde kurz zuvor entdeckt hatten.

Vorsichtig und sorgsam pflückte der Rotschopf einige Blumen. Er liebte diese, was bei seinem baldigen Beruf, Gärtner, nicht ungewöhnlich war. Er hatte Glück gehabt, von den Potters aufgenommen zu werden. Seine Familie war arm und viele dieser Kinder wie erwurden Sklaven, ohne Rechte, oft Tieren gleichgestellt.

Doch Lily Potter, sanft und gutherzig, hatte ihn gefunden und gekauft. Sie verlangte nichts von dem verängstigten Kind.

Ron durfte sich selbst aussuchen, was er lernen wollte. Auch, wenn er seine Familie vermisste, bald gewöhnte er sich an seine neuen Meister, da diese sehr gut zu ihm waren. Als Harry älter wurde, eroberte der Sonnenschein seine Freundschaft. Seitdem waren beide unzertrennlich und der Rotschopf wie ein zweiter Sohn der Familie.

„Guck einmal!“, der Schwarzhaarige kam angesprungen, mit dem Schmetterling, welcher ruhig auf der gebräunten Hand des Kindes saß. Der Dunkeläugige staunte. Sein kleiner Kumpane hatte ein echtes Händchen mit Tieren.

„Denkst du, ich kann irgendwann so schön werden wie der Smetterli?“, fragte der Erbe der Potterfamilie in kindlichem Ton.

„Zitronenfalter heißt es. Aber ja, ich glaube, du wirst so werden, so frei und schön, mein Kleiner…“

Ron lächelte. Ja, das passte zu seinem kleinen Bruder im Herzen. Er war bereits ein kleiner Schmetterling…

Rückblick Ende
 

Der Eiskönig war wütend. Was bildete der Junge sich ein? Der Gesuchte war einfach wie vom Erdboden verschwunden! Dabei hatte er sich extra höchstpersönlich auf die Suche gemacht! Die ersten Strahlen der Morgensonne erhallten bereits die Straßen. Einige Leute, die noch schliefen, regten sich schon, andere waren starr. Ja, die letzte Nacht hatte viele Opfer gefordert. In dieser Welt zu leben war schwer geworden, besonders für einfache Menschen. Den Blonden kümmerte es nicht. Warum auch? Nur Stärke zählte, alle anderen Gefühle waren für ihn in jener verhängnisvollen Nacht weggewaschen worden.

„Mein Herr!“, einer seiner Anhänger lief eilig auf ihn zu, außer Atem, mit einem sorgenvollen Gesichtsaudruck.

„Was ist jetzt los?“, die Stimme des Klanmeisters war leicht gereizt. Sein Gegenüber zuckte merklich zusammen.

„Es tut mir Leid, euch zu stören, aber der Orden der Schwarzen Ritter ist wieder aktiv!“, rief er hastig aus und wartete mit zusammengekniffenen Augen auf die Reaktion seines Anführers. Dieser war wie vom Schlag getroffen. Aber es war erst so kurze Zeit her! Warum jetzt, so plötzlich?

„Was ist der Grund?“, fragte der Blonde langsam.

„Anscheinend haben sie neue Erkenntnisse über den Orden des Geheimen Blutes! Es ist eine Sondersitzung, erst gestern Nacht eingerufen…“

Der Eiskönig dachte einen Moment nach. Der Orden der Schwarzen Ritter war eine Vereinigung der stärksten Connector. Früher, vor sehr langer Zeit, hatte ihre Rasse einen geheimen Schatz. Dieser ging durch mysteriöse Umstände verloren. Seit diesem Tag wurde eine seltsame Organisation wach, die sich Orden des Geheimen Blutes nannte. Sie wollten den Schatz für sich. Da frühere Berichte dunkel darüber sprachen, sollte diese Bande je Erfolg haben, wurden die Ritter gegründet. Der Eiskönig war nun schon einige Zeit ein wertvolles Mitglied. Er war nur beigetreten, weil er spürte, dass es eine Verbindung zu seiner vergessenen Vergangenheit gab.

„Führt die Suche weiter, sagt mir Bescheid, wenn ihr ihn gefunden habt, verstanden? Ich sollte mich auf den Weg zu dieser Sitzung machen…“

Sein Anhänger lief schnell davon, wohl froh, so unbeschadet davongekommen zu sein. Doch den Blonden quälten andere Gedanken. Warum kam jetzt plötzlich alles so schnell in Bewegung? Etwas stimmte absolut nicht. Er konnte es in jeder Zelle seines Körpers spüren. Und ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm auch, dass er mehr in die Sache verwickelt war, als er im Augenblick glaubte…
 

Dumpfer Schmerz war die erste Sache, die Harry spürte. Seine Finger fühlte er auch nicht mehr. Wenigstens lag er nicht mehr auf dem harten Boden und es war wärmer. Trotzdem war die Angst nicht gewichen. Er wusste selbst nicht, warum diese Männer in ihm so ein Schauern verursacht hatten. Er war unsterblich, warum fürchtete er sich dann?

Vorsichtig öffneten sich grüne Augen und schauten sich verstohlen um, bevor sich Harry mit einem Ächzen aufsetzte. Er war in einem kleinen Raum. In einem altmodischen Karmin, den er noch aus seiner Zeit kannte, brannte ein angenehmes Feuer. Es war heller, er hatte also länger geschlafen. Die Einrichtung des Zimmers war arm, aber nicht ungemütlich. So entspannt wie in dieser warmen Atmosphäre hatte sich der Unsterbliche schon sehr lange nicht mehr gefühlt, auch, wenn seine Wunde ihn umbrachte. Diese war professionell verbunden worden und hatte aufgehört, zu bluten, worüber der Schwarzhaarige dankbar war, er konnte den roten Saft des Lebens nicht sehen.

Nicht seit diesem Tag…

Um die dunklen Gedanken abzuschütteln, rieb sich der junge Mann schnell die schmerzende Stirn. Er durfte nicht in der Vergangenheit leben. Es würde ihn innerlich kalt werden lassen, ihm seine Einsamkeit vor Augen führen.

„Geht es dir besser?“, fragte der Mann, der gerade eingetreten war. Seine braunen Augen waren sanft und sein dunkelbraunes Haar fiel ihm bis zum Kinn.

Harry nickte schüchtern. Seine Stimme schien noch nicht richtig zu gehen.

„Das ist schön. Deine Wunde war sehr ernst. Ich habe dir fast nicht helfen können. Ein Wunder, dass du nicht gestorben bist. Ich bin übrigens Neville Longbottom.“

Der Schwarzhaarige versuchte, dem Strahlen des anderen wenigstens ein kleines Lächeln entgegenzubringen, scheiterte aber kläglich. Wahrscheinlich sah sein Verziehen der Mundwinkel eher unheimlich aus, deshalb ließ er seinen halbherzigen Versuch.

Noch eine Person betrat den Raum, diesmal der Mann mit dem roten Haar. Sein Blick war weitaus gehetzter und hielten einen inneren Kampf. Der junge Potter kannte diesen Ausdruck gut genug, er selbst hatte lange so ausgesehen.

„Er ist der beste und einzigste Arzt, den ich finden konnte, auf die Schnelle. Hallo, ich bin Fred Weasley.“

Obwohl der Neuankömmling sehr viel verschlossener war, fühlte der Grünäugige eine tiefe Sympathie für diesen.

„Was hast du alleine nachts in einer verlassenen Straße gemacht? Das war gefährlich! Und warum wurdest du angegriffen?“

„Ich weiß nicht…“, flüsterte der Kleinere sanft. Er fühlte sich im Moment alleine und verwirrt, gefangen in einer Situation, die er nicht begreifen konnte.

Neville musste wohl bemerkt haben, wie es ihm ging, denn auf einmal umarmte der Braunhaarige Harry. Dieser weinte einfach, ließ die ganze Trauer von eintausend Jahren heraus. Es tat gut, es befreite. Als ob die ganze Verzweiflung aus seinem Körper fließen würde.

„Es ist ja gut, wir werden uns schon um dich kümmern…“, flüsterte Neville weich und streichelte über den dünnen Rücken.

Die Szene wurde unterbrochen durch einen Mann, der hereingestürmt kam.

„Es ist ein Notfall!“, rief er sofort. Fred zog fragend eine Augenbraue hoch.

„Die Connector machen wieder Jagd!“

Die älteren Männer sahen sich alarmiert an. Harry verstand es nicht. Was passierte hier nur?

„Hast du alle gewarnt? Wir verstecken uns wie üblich!“, sagte der Rothaarige mit fester Stimme. Seine Augen waren leicht zusammengekniffen.

„Aber wir haben ein großes Problem! Sie haben ein Kind gefangen! Sie wollen es opfern! Bitte, ich kenne das Mädchen, wir können sie nicht sterben lassen! Was sollen wir tun?“

Der braunhaarige Doktor senkte geschlagen seinen Kopf. Er seufzte tief.

„Es gibt nichts, was wir tun können. Sie sind zu stark… wir können dem Mädchen nicht helfen…“

„Was?“, meldete sich der Schwarzhaarige. Er verstand wenig, aber… sie wollten jemanden sterben lassen?

„Es hilft nichts! Wenn wir nur stärker wären!“, blaffte Fred.

Harry schüttelte entschlossen den Kopf. Seine langen Haare bewegten sich mit ihm.

„Das ist nur eine Ausrede für Feiglinge! Wenn du es wirklich willst, kannst du es tun! Wo ist das Mädchen?“

Der Mann, der die Nachricht überbracht hatte, antwortete völlig überrumpelt.

„In der Gasse drei Straßen weiter, aber das ist Selbstmord!“

Doch der Kleine war schon verschwunden- noch in Krankenkleidung. Fred hatte seinen Kopf gesenkt und Neville seufzte schwer.

„Was sollen wir tun? Wir können unseren kleinen Patienten doch nicht ins Verderben laufen lassen!“

Die Miene des Erfinders war hart. Anscheinend war er noch getroffen von den vorherigen Worten des Schwarzhaarigen.

„Lass ihn. Er wird bald merken, was das für eine Welt ist. Ein Träumer wie er hat hier nichts zu suchen!“

Ja, dachte Fred, Leute mit Träumen werden alle getötet. Warum sollte es dem Kleinen besser ergehen als George?

Alle schreckten auf, als sich ein Unwetter anbahnte. Neville stieß vor Schreck an einen Tisch. Eine Vase fiel herunter und zersplitterte in tausend Teile… zersplittert, wie die Hoffnung der einfachen Menschen…

To be continued…
 

Hey, die Pause war lange, aber ich melde mich zurück! Nächstes Kapitel kommt morgen, also beeilt euch und schreibt viele Reviews! Morgen wird es aber erst spät kommen, da ich noch zum Zahnarzt muss…

Im nächsten Kapitel: Eine geheime Organisation, ein verlorener Schatz und die Feder der letzten Hoffnung! Kapitel 3, Thorns!

Thorns

Disclaimer: Harry Potter ist Joanne K. Rowlings Erfindung.

Inhalt: Harry Potter, belegt mit dem Fluch der Unsterblichkeit, wurde in seiner Vergangenheit von dem Mann, den er liebte, verletzt. Kann er Toms Wiedergeburt 1000 Jahre später vergeben und dessen kaltes Herz erobern? Warum wird Harry von einer dunklen Organisation gejagt? Draco/Harry, Tom/Harry

Warnungen: Shonen-ai (Yaoi in späteren Kapiteln), AU, OOC, dunkle Atmosphäre(nicht so sicher?)

Pairings: Draco/Harry, vergangen Tom/Harry

Anmerkung: Dies spielt in einem anderen Universum. Es gibt kein Hogwarts, die meisten Charaktere aus den Büchern werden nicht vorkommen. Harry ist unsterblich (dazu später mehr). Draco ist Toms Wiedergeburt, sie sind also ein und dieselbe Person und auch wieder nicht.

Ich danke auch allen, die ein Review hinterlassen haben. Ihr Leute seit Klasse!
 

BELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVED

Beloved-

Thorns

BELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVED

Letztes Mal:

Der Eiskönig war nun schon einige Zeit ein wertvolles Mitglied. Er war nur beigetreten, weil er spürte, dass es eine Verbindung zu seiner vergessenen Vergangenheit gab.

„Führt die Suche weiter, sagt mir Bescheid, wenn ihr ihn gefunden habt, verstanden? Ich sollte mich auf den Weg zu dieser Sitzung machen…“

Sein Anhänger lief schnell davon, wohl froh, so unbeschadet davongekommen zu sein. Doch den Blonden quälten andere Gedanken. Warum kam jetzt plötzlich alles so schnell in Bewegung? Etwas stimmte absolut nicht. Er konnte es in jeder Zelle seines Körpers spüren. Und ein unbestimmtes Gefühl sagte ihm auch, dass er mehr in die Sache verwickelt war, als er im Augenblick glaubte…
 

„In der Gasse drei Straßen weiter, aber das ist Selbstmord!“

Doch der Kleine war schon verschwunden- noch in Krankenkleidung. Fred hatte seinen Kopf gesenkt und Neville seufzte schwer.

„Was sollen wir tun? Wir können unseren kleinen Patienten doch nicht ins Verderben laufen lassen!“

Die Miene des Erfinders war hart. Anscheinend war er noch getroffen von den vorherigen Worten des Schwarzhaarigen.

„Lass ihn. Er wird bald merken, was das für eine Welt ist. Ein Träumer wie er hat hier nichts zu suchen!“

Ja, dachte Fred, Leute mit Träumen werden alle getötet. Warum sollte es dem Kleinen besser ergehen als George?

Alle schreckten auf, als sich ein Unwetter anbahnte. Neville stieß vor Schreck an einen Tisch. Eine Vase fiel herunter und zersplitterte in tausend Teile… zersplittert, wie die Hoffnung der einfachen Menschen…

BELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVEDBELOVED

Außer Atem drückte Harry das zitternde Bündel in seinen Armen näher an sich. Das Mädchen, welches er gerade gerettet hatte, war klein und zierlich, fast schon wie aus Glas. Vor ihm lagen zehn Connector, alle bewusstlos. Sie hatten den Fehler begangen, den Schwarzhaarigen zu unterschätzen. Sicher, er war noch durch die Verletzung geschwächt, hatte aber in seiner Zeit als einer der stärksten seiner Art gezählt. Das Unwetter ließ langsam nach. Die letzten Regentropfen sammelten sich in Harrys Haar, ließen die Ebenholzlocken klamm herunterhängen. Die einfache, weiße Krankenhaustracht war durchnässt und klebte unangenehm an der Haut des Grünäugigen. Ein Schluchzen lenkte die Aufmerksamkeit des jungen Potters wieder auf die Kleine. Sie konnte höchstens acht Jahre alt sein, hatte dunkle, kurze Locken und hellbraune Augen, welche von Angst erfüllt waren. Unbewusst verstärkte Harry seine Umarmung und versuchte, zu lächeln.

„Es ist in Ordnung, ich tue dir nichts…“, flüsterte er und strich sanft durch die verwuschelten Haare des Kindes. Dessen Zittern ließ langsam nach, lag die Kleine entspannt in den Armen des Älteren. Eilige Schritte näherten sich. Angespannt wartete der Schwarzhaarige. Würden noch mehr Feinde kommen?

„Marisa!“, rief eine Stimme. Das kleine Mädchen blickte auf- strahlend und lief dem Neuankömmling entgegen. Es war der Mann, der in die Klinik gekommen war. Hinter ihm folgten Fred und Neville, beide starrten fassungslos auf die beweglosen Körper am Boden.

Harry lächelte. Nun war alles wieder gut, die unschuldige Kleine sicher. Der Blick des Rothaarigen war versteinert. Seine Hände zusammengeballt.

„Wie hast du es geschafft, sie zu besiegen? Wie!“, schrie er und schüttelte den jungen Potter erbarmungslos, voller Wut. Warum hatte ein kleiner, zierlicher und magerer Junge überlebt und sein Zwilling nicht? Neville sprang rechtzeitig dazwischen und stellte sich schützend vor seinen Patienten.

„Beruhige dich, Fred!“, rief der Arzt bestimmt. Doch der junge Mann wurde nur noch rasender. Warum beschützte einer seiner besten Freunde nicht ihn, sondern einen Unbekannten? Was lief hier schief?

Bevor die beiden Kumpanen weitere Worte wechseln konnten, wurde ihr Argument unterbrochen. Harry war bewusstlos geworden und schlug hart auf den Boden auf, sein langes, nasses Haar umrahmte ihn und brachte seine unnatürliche Blässe nur noch besser hervor.

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Uninteressiert betrachtete der Eiskönig das graue Gebäude vor ihm. Es sah aus wie jede andere Baracke in dieser Stadt, vollkommen unscheinbar. Es war typisch, dass sich sein Orden so einen Ort für ihr Treffen ausgesucht hatte. Sie Führer der Organisation waren etwas exzentrisch, wenn es um Wohnräume ging. Ihm konnte es ja eigentlich egal sein, benutzte er die Idioten doch nur, um Vorteile zu erlangen und seiner Vergangenheit weiter auf die Spur zu kommen. Langsam trat er auf die hölzerne Tür zu und klopfte zehn Mal, das geheime Zeichen. Ein Spalt wurde geöffnet und misstrauische, dunkle Augen zeigten sich. Als der Neuankömmling erkannt wurde, öffnete sich die Tür ganz. Eine Frau stand im Eingang, ihr schwarzes Haar wild. Bellatrix war ebenfalls ein Mitglied des Ordens, man wusste wenig von ihr, aber sie war mächtig und der Eiskönig verstand sich gut mit ihr.

„Ich habe mich schon gefragt, wann du kommst! Alle diese Schwachköpfe haben mich schon ganz krank gemacht.“, lachte sie.

„Ich bin etwas… aufgehalten wurden.“, entgegnete der Blonde. Nur Bella durfte ihn so respektlos ansprechen, obwohl er selbst wenig von ihr wusste. Aber auch sie schien spezielle Gründe zu haben, die niemand wissen sollte.

„Nun, tritt ein, du kennst die Sache ja schon. Ich muss weiter Bodyguard spielen.“

Mit einem Nicken zwängte sich der Klanmeister der Heartless an der Schwarzhaarigen vorbei und sah sich um. Natürlich, innen sah es wie immer schrecklich aus. Zwar waren nur feine Möbel genommen worden, aber alle waren zu altmodisch und gemütlich. Der Eiskönig gab einen genervten Laut von sich. Hoffentlich war die Besprechung wirklich wichtig…

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Rückblick:

Harry konnte nur starren. Ein Gott war aus der Kutsche ausgestiegen! Sein schwarzes Haar war schimmernd und umrahmte ein hartes, aber attraktives Gesicht. Helle, wie der Mond schimmernde Haut gab dem Mann einen überirdischen Touch. Blutrote Augen blickten kalt in die Welt, als wüssten sie etwas, was andere nicht erkennen konnten. Und während der junge Potter weiter starrte, spürte er, wie sein Gesicht langsam rot anlief. Es war unhöflich zu starren! Aber es ging nicht anders, er konnte seinen Blick nicht abwenden. Seine Eltern waren derweil höflicher und begrüßten ihren Gast.

„James Potter, meine Frau Lily und das ist unser Sohn Harry. Wir freuen uns, Euch begrüßen zu dürfen.“, nur langsam drang die Stimme seines Vaters zu dem jungen Mann.

„Es freut mich, hier sein zu dürfen.“, Lord Riddle klang aber eher genervt oder gelangweilt.

Der Grünäugige zog eine Augenbraue hoch. Hatte er sich den Unterton nur eingebildet?

„Es ist unhöflich, zu starren.“, informierte Tom den Jüngeren mit dergleichen Stimme.

„W-was soll das heißen? Ich habe nicht gestarrt!“

„Oh? Also nur die schöne Aussicht genossen? Etwas gefunden, was dir gefallen hat?“

„Ja… MOMENT! Was soll DAS heißen?“, regte sich Harry auf. Das war ja unerhört! Dieser Typ sah vielleicht gut aus, hatte aber bestimmt keine Manieren!

„Harry! Lord Riddle ist unser Gast! Benimm dich auch so!“

„Ja, Vater.“, ein Seufzen folgte. Dieser Tom Riddle benahm sich wirklich kindisch, nicht er, beschloss der Pottererbe aber im Stillen.

Szenenwechsel

Ein unterirdisches Versteck, ein seltsamer, magischer Bannkreis, gezeichnet mit Blut. Eisenstangen. Kerker. Harry rollte sich zusammen, schloss fest die Augen. Er wollte nichts mehr mitbekommen. Das alles konnte nicht sein. Bitte, lass alles nur ein Traum sein, flehte er innerlich. Die Wahrheit sah aber anders aus. Er war eingesperrt. Es gab kein Entkommen. Mehrere Männer standen vor seinem Gefängnis.

„Das Experiment ist fehlgeschlagen. Wie konnte das passieren?“, rief einer. Er klang aufgebracht.

„Dabei waren wir uns sicher! Was sollen wir nun machen?“

Die Stimmen wurden lauter, redeten wild durcheinander. Harry blieb zusammengekauert liegen, langsam sickerte sein Blut auf den kalten Boden. Wie hatte das nur passieren können? Sein Herz war gebrochen mit dem Verrat. Und was diese Monster ihm angetan hatten! Warum?

„Es ist doch klar, dass wir handeln müssen. Ihr kennt die Folgen für Versagen.“, der gefangene Schwarzhaarige zuckte bei der bekannten Stimme heftig zusammen. Hass, Trauer, Schmerz durchzuckten ihn. Warum?

„Dann bleibt uns nur noch eines, wir werden den Fehlschlag los und verdecken die Spuren.“, schlug jemand vor. Murmelnde Zustimmung.

Aber Harry wusste, was sie tun wollten. Ihn töten, auslöschen. Doch er hatte eh nichts mehr, also, warum sollte er an einem leeren Leben festhalten? Jemand kam, starke Arme zogen ihn unsanft hoch, alles war so undeutlich, ein zuckender Schmerz, jemand hatte ihm ein Mittel per Spritze in den Bauch gespritzt…

Harry schloss die Augen. Jetzt gleich würde er die Kälte spüren und seine Eltern würden ihn empfangen…

Minuten vergingen. Die undeutlichen Stimmen der Männer erklangen immer wieder, aber ihre Worte verschwammen.

„Mir reicht es, tötet das Monster, JETZT!“, krächzte einer der Männer und stürmte auf ihn zu. Mit leeren Augen blickte der Grünäugige zu seiner Liebe, Tom, der nun so verändert war. Lass es nicht zu, dachte er junge Potter, und mein Leben hat noch einen Sinn. Halte sie auf!

„Etwas ist schief gelaufen- schon wieder. Tötet ihn so, er hat keine Verwendung mehr für uns.“

Und mit diesem Todesurteil brannte etwas in Harry durch. Warum sollte er sterben? Warum nicht alle andere? Der Mann, der ihn benutzt hatte, der ihn verraten hatte?

Und bevor er sich nur noch von seinem Instinkt leiten ließ, dachte er nur noch an eine Person…

Rückblick Ende

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„Tom!”, mit einem Schrei erwachte Harry. Es waren nur Erinnerungen, mahnte er sich selbst, es ist vorbei. Vorsichtig blickte er sich um. Anscheinend war er wieder bei Neville gelandet. Dieser lächelte ihn aufmunternd an und trat näher.

„Wie geht es dir? Scheint so, als hättest du schlecht geträumt…“

„Ja, nur ein Alptraum…“

„Oh, da ist jemand, der dich sehen möchte. Wirklich, junger Mann, abhauen von deiner Familie ist nicht richtig.“

Wovon redete der Arzt da? Fred kam in das Zimmer, hinter ihm ein fremder Mann. Mit seinem frechen Lächeln und den feinen Gesichtszügen konnte man den Unbekannten durchaus als attraktiv beschreiben.

„Wirklich, mach das nicht noch mal! Alle waren besorgt um dich! Einfach abzuhauen!“, plapperte der dunkelhaarige Neuankömmling auch schon los.

„Gut, dass Sie ihn gefunden haben. Ich nehme ihn gleich mit, keine Angst, wir haben Daheim Ärzte.“

Wer war das? Was für ein Spiel wurde hier gespielt?

„Ich bin gekommen, um dich abzuholen, Kleiner!“, sprach der Mann zu ihm.

„Kennen wir uns?“, er war so lange gefangen, er konnte hier niemanden kennen!

„Aber… hast du dir deinen Kopf gestoßen? Das ist nicht witzig!“

Neville blickte seinen Patienten besorgt an und lächelte dann sanft.

„Es ist okay, du bist ziemlich hart aufgekommen und ich weiß, du willst nicht nach Hause, aber sie machen sich schon alle Sorgen…“

„Ich kenne diese Person nicht!“, rief der Grünäugige.

Fred gab einen genervten Laut von sich. Neville hatte wieder diesen komischen Gesichtsausdruck.

Und der Fremde tat wohl so, als ob seine letzte Aussage ihn verletzt hatte.

„Aber… wie kannst du mich denn nicht erkennen? Ich bin doch dein Bruder!“

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Sich seinen schmerzenden Kopf reibend, verließ der Eiskönig den Stützpunkt. Das heutige Treffen hatte einige interessante Neuigkeiten mit sich gebracht. Die vollen Lippen verzogen sich zu einem kalten Lächeln. Ja, in der Tat, sehr interessant…

„Meister!“, rief jemand. Der Blonde erkannte einen seiner Diener, welcher zu ihm gelaufen kam.

„Was gibt es? Hoffentlich etwas Gutes.“, zischte der Klanmeister ungeduldig. Etwas zittrig nickte sein Gegenüber.

„Wir haben endlich den Ort entdeckt, den ihr gesucht habt!“, informierte er außer Atem.

Endlich, dachte der Grauäugige. Nun war er seiner Vergangenheit schon ein Stück näher.

„Gut gemacht. Ich habe heute Feierlaune, also organisiert alles.“

„Meister, da ist noch etwas. Wir haben den Jungen gefunden…“

Und der Eiskönig war sehr zufrieden- war heute sein Glückstag?

„A-aber es scheint, die DarkStalkers haben auch Pläne, sich ihm zu nähern…“

Was? Ihr rivalisierender Klan? Was wollten sie mit dem Schwarzhaarigen? Dem Kleinen, der vielleicht mehr über seine Träume wusste? Nein, er würde es nicht zulassen. Er würde den Jungen zuerst fangen…

„Bring mich dorthin, wo unser Ziel ist. NIEMAND darf sich dem Willen des Eiskönigs widersetzen!“

To be continued…
 

Nach Ewigkeiten ein neues Kapitel… das habt ihr den Ferien zu verdanken! Jetzt habe ich mehr Zeit zum Schreiben… tja, wie immer, schreibt bitte Reviews! Ich weiß, es wird immer verwirrender, aber meine Kapitel sind so aufgebaut, dass man erst langsam einen Überblick findet… ich war in ziemlich mieser Stimmung, als ich die Idee hierfür bekam, dadurch wird es hier ziemlich zugehen… das heißt death, Gewaltszenen, viel Blut, und das ist eine dark-fic. Das nächste Kapitel sollte bald kommen, hoffe ich. Ach ja, ihr dürft raten, was für Fähigkeiten die einzelnen Figuren haben, schließlich haben Connector spezielle Fähigkeiten… Harrys wird im übernächsten Kapitel kommen, andere erst viel später. Also, bye!



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  natchan29
2013-06-14T01:33:12+00:00 14.06.2013 03:33
WOW deine ff ist wirklich sehr interessant , nur schade das keine neue Kapitel kommen bzw. Das du die Geschichte nicht beendet hast!! Das ist sehr schade, ich hätte jetzt echt gern gewusst wie es weiter geht.

Lg
Von: abgemeldet
2007-08-19T17:56:42+00:00 19.08.2007 19:56
das war fantastisch!^^
und den überblick hab ich auch noch nicht verloren! >__<
auch diese ff hab ich eigentlich auf ff.de gelesen, aber da sie dort nicht mehr zu finden ist, les ich sie hier weiter!*g*
tjaaaa, was könnte harry für fähigkeiten haben? fliegen? *grins* telekinese? o.O bin schon total gespannt drauf!
schreib schnell weiter!
fro
Von:  MerlinsSake
2007-07-02T13:36:27+00:00 02.07.2007 15:36
Die Story ist wirklich klasse und vor allem spannend...gefällt mir echt gut *daumenhoch*
Bin echt schon gespannt, wie Harry das mit dem Mädchen meistert und was dabei abgeht...
freue mich schon auf die Fortsetzteung

xxx
Cas
Von:  Harry_James_Potter
2007-06-01T12:08:36+00:00 01.06.2007 14:08
oh ha armer harry das muss wirklich weh getan haben
super kapi bin gespannd wie es weiter geht
^.^

LG harry^^
Von:  Shereon
2007-05-30T16:21:22+00:00 30.05.2007 18:21
Super Kapitel!^^
Von:  Harry_James_Potter
2007-05-19T19:41:02+00:00 19.05.2007 21:41
ein grandioses kapittel wunderbar gechrieben
liest sich sehr gut und hört sich interessant an
bin sehr gespannd wie es weiter geht
würdest du mich bitte per ens benachrichtigen wenn es weiter geht^^

LG harry
Von: abgemeldet
2007-05-19T12:23:05+00:00 19.05.2007 14:23
Hört sich interessant an. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Was der Eiskönig wohl mit Tom zu tun hat. Schreib mir bitte eine ENS, wenn es weiter geht.


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