Desperation von abgemeldet (In Verzweiflung ertrinken) ================================================================================ Kapitel 28: We are just two ordinary people, you and me ------------------------------------------------------- Hallohoooooooooooooo! *in leeren raum schrei* Hallo Hallo Hallo *echo* Na toll -.- ich hab schon wieder zu lang gebraucht. ich lass das neue chap einfach mal da. Vielleicht findets ja wer und liest es. *chap hinwerf* Ja! Ihr habt richtig gelesen! Es gibt ein neues kapitel! Tadaaaaaaa!Leider kommt joey darin nicht vor. Nur Atemu und Kaiba. XD Ach ja, und noch 5 andere Charaktere, die ich sehr liebe und unbedingt einbauen musste! Wahrscheinlich hab ich sowieso total ooc gemacht... Ich bin gestern die Planung für diese ff nochmal durchgegangen und hab gemerkt, dass mir nur noch 3 kapitel und der epilog fehlen! Ihr könnt euch vorstellen, was das für ein schock war. Ich mein, ich schreib jetzt schon so lange an der story. was soll ich nur ohne sie machen?? *wein* Wie dem auch sei... hier eure kommiantworten ^^ @kuestenfee1: Hallo! Ach, es ist schön dass leute immer noch meine story lesen, obwohl ich so eine schrecklich langsame schreiberin bin. ^^° Danke für dein Review, ich hab mich sehr gefreut. Honda würde wahrscheinlich alles tun, um seine Firma zu retten. Aber hoffen wir, dass Kaiba es ihm nicht allzu leicht machen wird. Hach, ich hab Anzu und Marik richtig ins herz geschlossen. Dieses Pairing ist zwar total selten (also ich hab es noch nirgends gelesen), aber irgendwie passen sie gut zusammen. Aber vielleicht auch nur, weil ich marik so abgrundtief ooc darstelle. *lach* Mit deiner Vermutung was den Begleitservice angeht, hast du recht. Allerdings wird es nicht joey sein, der kaiba begleitet. Außerdem würde dieser sicher nicht mitgehen, oder? Nach all dem was Kaiba ihm an den Kopf geknallt hat. Ich hoffe, du magst das neue Kapitel. ^^ @Tayuya: Hallo! Danke für dein Review. Wie ich sehe, magst du das Pairing Anzu und Marik genauso wie ich. Es ist mir während dem Schreiben richtig ans Herz gewachsen, denn ursprünglich wollte ich die beiden gar nicht zusammenbringen. Ich denke nicht, dass ich es Kaiba so leicht mache, wieder an Joey heranzukommen. Der gute hat ziemlichen Mist gebaut und muss nun einiges tun, um das alles wieder gut zu machen. *lach* aber er bekommt ja tatkräftige unterstützung dabei. @Enid: Huhu! Danke für dein Review! Ja, ich weiß, ich bin schrecklich langsam. Auch dieses mal hat es wieder so lange gedauert, aber nicht so lange wie davor. *grins* Naja, ich hoffe, du magst wenigstens das kapitel. ^^ Noch jemand, der Marik und Anzu süß findet. Ich bin ganz deiner Meinung. ^^ Wenn Joey Kaiba begleiten würde, hätte der gute ein viel zu leichtes Spiel. Außerdem würde joey wahrscheinlich gar nicht mitgehen, nach all dem was Kaiba ihm angetan hat. Viel Spaß! ^^ @Yisa-: Hallo! Danke für dein Review! Schön, dass dir das Kapitel gefallen hat. Ich hoffe, du magst das neue auch. ^^ @Statjana: Hallo! Danke für dein Review! Ich hab mich sehr gefreut. ^^ Nun, dass sich Seto für Joey einsetzt zeigt eindeutig, dass er doch ein Herz besitz und für den Blonden eindeutig was empfindet. Hoffen wir mal, dass er keinen Mist mehr baut. Ich hoffe, ich hab deine ungeduld nicht überstrapaziert. Viel Spaß mit dem neuen chap! ^ @Lokalistenhasser: Also deinen Usernamen find ich schon mal klasse. *grins*Danke für dein Review! ^^ Und genau das gleiche hab ich gedacht, als ich den plot für das Kapitel niedergeschrieben habe.*grins* Ja, Anzu hat sich einiges bei Marik abgeguckt. Gekoppelt mit ein wenig Schauspielkunst und violá! Viel Spaß mit dem neuen Chap! @Odium: Hi! Danke für dein Review! ^^ Und das mit dem Auto: erstens, ich konnte es mir nicht verkneifen, du weiß, wie sehr ich Autos mag *drop* Und zweites, ist kaiba ein sehr materieller typ, der lieber autos verschenkt, als jemandem zu sagen, dass er ihn mag. *nick* Oder er ist einfach nur ein Kühlschrank auf zwei beinen. XD Ja, wen kriegt er wohl ab, für die Gala? Es ist nicht Joey! *lach* Viel Spaß mit dem neuen chap! @jule_07: Hi! Danke für dein Review! Schön, dass dir das Kapitel gefallen hat. ^^ Ich hab so schnell weiter geschieben wie ich konnte. Allerdings sind dabei wieder zwei monate vergangen *drop* @Pancratia: Hallooooooooooo! *anhops* Ich hab schongedacht, du wärst ausgewandert, oder sowas. XD ich hoffe du schämst dich! Stell dich sofort in eine ecke! Neeeein, scherz XD ich freu mich, dass du meine story noch nicht vergessen hast. Danke schön für dein langes und ausführliches review. Du weiß, wie ich sie liebe. ^^ Ratten? Ja, ratten. ^^ ich hab zwei davon. Und sie sind so niedlich! Ich liebe sie. Sie sind meine babys! ^^ Es freut mich immer ungemein, wenn du diese kleinen andeutungen erkennst und rausfilterst. Kaiba ist eben nicht der Typ, der jemandem große Liebesschwüre macht. Man muss bei ihm zwischen den zeilen lesen. ^^ Viel Spaß mit dem neuen chap! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Shizuka Kawai legt gerade den Telefonhörer auf die Gabel, als Isis plötzlich vor ihrem Schreibtisch auftauchte. Die Ägypterin hatte die letzten zwei Stunden damit verbracht im Internet eine seriöse und vor allem relativ unbekannte Begleitservice-Agentur zu suchen. Ein Wunder, dass es so etwas in dieser Stadt überhaupt gab. „Rufen Sie bitte hier an und vereinbaren Sie eine Begleitung für Seto.“, Isis hielt Shizuka einen kleinen Klebezettel hin, auf dem eine Telefonnummer stand „Fordern Sie jemanden, der neu im Geschäft und relativ unbekannt ist.“ Shizuka nickte verstehend. Sie wusste, was sie zu tun hatte, schließlich war das nicht das erste Mal. Schon mehrmals hatte sie Frauen für ihren Chef buchen müssen. „Hat Mister Kaiba irgendwelche Vorlieben geäußert, wie die Frau aussehen soll?“ fragte sie nach. Isis grinste und schüttelte den Kopf. „Keine Frau, diesmal. Einen Mann.“ „Einen Mann??“ „Ja.“, erwiderte Isis und wirkte dabei sehr zufrieden. Shizuka sah der Frau erstaunt nach, wie sie zu den Aufzügen ging und hinter der Tür verschwand. Dann wandte sie sich wieder dem kleinen Zettel zu und las die Telefonnummer. Darüber stand der Name der Agentur hingekritzelt (Wo)Men4Men . Shizuka nahm den Telefonhörer, klemmte ihn zwischen Ohr und Schulter ein und wählte, während sie nach einem Stift angelte und ein Blatt Papier bereithielt. Es dauerte etwas, bis endlich abgehoben wurde und sich eine tiefe Männerstimme am anderen Ende der Leitung meldete. „Guten Tag, hier spricht Shizuka Kawai von der Kaiba Corporation.“, leierte sie ihren Standartsatz herunter „Mein Chef Seto Kaiba würde gern ihr Angebot einer Begleitperson in Anspruch nehmen. Allerdings müssen wir darauf bestehen, dass diese Verbindung rein geschäftlicher Natur sein wird und dass dieses Arrangement nicht in die Öffentlichkeit gerät.“ Eine Weile war es still am anderen Ende der Leitung und Shizuka hatte schon die Befürchtung, dass aufgelegt worden war, doch dann ertönte plötzlich leises Gelächter. , sagte die tiefe Stimme belustigt Shizuka holte überrascht Luft. „Ja.“, sagte sie „Da haben Sie recht. Allerdings wünscht Mister Kaiba, dass seine Begleitung noch relativ unbekannt in den höheren Kreisen ist.“ Wieder war es eine Weile still am anderen ende der Leitung, nur Papierrascheln war zu hören. , meldete sich die tiefe Stimme wieder zu Wort „Ein Wohltätigkeitsgala.“, antwortete Shizuka und nannte zudem noch das Datum „Der Kandidat muss zur angemessenen Zeit vor der Tür der Kaiba-Villa stehen.“ Nachdem sie noch die nötigen Formalitäten geklärt hatten, legte Shizuka wieder auf und heftete den Zettel mit den Notizen neben ihren Computer auf das Klemmbrett. So würde sie ihn gleich sehen und ihn Isis geben können. Dann wanderte ihr Blick weiter zu einem kleinen roten Zettel, der daneben hing. Darauf waren der heutige Tag und die Uhrzeit notiert, wo sie Anzu endlich aus dieser schrecklichen Klinik abholen hätte können. Doch kurz bevor Isis bei ihr aufgetaucht war, hatte Dr. Shima sie angerufen und ihr mitgeteilt, dass Miss Mazaki leider einen Rückfall erlitten hatte . Shizuka schnaubte. Einen Rückfall? Wie hätte Anzu denn einen Rückfall erleiden sollen? Shizuka traute dem nicht und hatte das Gefühl, dass man sie mit einer wagen Ausrede abgespeist hatte. Gerade deswegen machte sie sich nun furchtbare Sorgen um ihre Freundin. Seto Kaiba zuckte nur kurz mit einer seiner Augenbrauen, als ihm Isis etwas später am Tag vergnügt erklärte, er hätte für den Galaabend eine Verabredung und bräuchte sich deswegen keine Sorgen mehr zu machen. Nun, im Grunde machte sich Kaiba auch keine Sorgen, denn er wusste wenn Isis etwas in die Hand nahm, wurde das auch zu seiner Zufriedenheit ausgeführt. Trotzdem war er alles andere als begeistert, da er sich nun nicht mehr vor diesem schrecklichen Event drücken konnte. Kaiba hatte absolut keine Lust einen ganzen Abend damit zu verbringen, mit dicken alten Geschäftsmännern zu reden, die ihre in Samt und Tüll gehüllten, schwer mit Schmuck behängten Frauen am Ellebogen mit sich führten, und sich auch noch von eben diesen Frauen gnadenlos in Grund und Boden flirten zu lassen. Aber vielleicht würden sie ihn ja dieses Mal in Ruhe lassen. Kaiba lehnte sich in seinen Sessel zurück und drehte sich, so dass er durch die Fensterfront hinter seinem Schreibtisch nach draußen blicken konnte. Mit leicht zusammengekniffenen Augen starrte er auf die Dächer und Fronten der Hochhäuser, die sich wie ein Meer vor ihm ausbreiteten. Irgendwo da unten war Joey und Kaiba wollte - nein, musste ihn finden, soviel war klar. Nur war ihm ganz und gar schleierhaft, wie er das bewerkstelligen sollte. Er hatte zwar schon mit dem Gedanken gespielt, sich durch die ganze Dominoer Stricherszene zu fragen, doch ihn fast sofort wieder verworfen. So sehr ihm Joey auch am Herzen lag, er konnte keine schlechte Presse mehr riskieren und das würde unweigerlich auftreten, sollte man ihn mit einem der Stricher sehen. Das würde die ganze Angelegenheit nicht nur für ihn selbst schwieriger machen, sonder auch für Joey. Und das wollte Kaiba unter allem Umständen vermeiden. Mit einem frustrierten Seufzer verschränkte er seine Finger ineinander. Er war einer der mächtigsten Männer Dominos und ihm war es nicht möglich einen einfachen Jungen zu finden. Das war verdrießend. „An was denkst du?“ Kaiba drehte den Kopf. Er hatte nicht gehört, wie Isis die Tür geöffnet hatte. „An… nichts.“, sagte er und wandte sich wieder ab. Isis lächelte und schüttelte leicht den Kopf. „Ich kenne diesen Blick. Ich muss ihn nicht mal sehen. Du denkst an Joey, nicht war? Du hast dann immer dieses Glitzern in den Augen…“ Sie brach ab und umrundete langsam den Schreibtisch. „An was denkst du?“ fragte sie leise und ging neben Kaibas Sessel in die Hocke. „Ich denke daran, dass Joey irgendwo da draußen ist und ich keine Möglichkeit habe ihn zu finden.“ „Ach, Seto.“, die Ägypterin seufzte und legte ihre schmale Hand auf Kaibas Unterarm „Du wirst ihn finden, okay? Du weißt, ich vertraue eher auf Taten als auf Wunder, doch manchmal ist ein Wunder die einzige Chance.“ Kaiba drehte den Kopf und sein Blick ruhte lang auf der Schwarzhaarigen. Ein Wunder? Er sollte an ein Wunder glauben? Nein, das konnte er nicht. Sein Denken war viel zu rational, als dass diese, von ihm als Humbug bezeichneten metaphysischen Erfahrungen ihn berührten. „Ich weiß, was du denkst, Seto.“, sagte Isis und seufzte erneut „Du denkst, dass an Wunder zu glauben Humbug ist. Sowie das Schicksal.“, sie lächelte, als sie den Gesichtsausdruck des Brünetten sah „Und nun fragst du dich, woher ich das weiß. Nun, ich kenne dich, Seto.“ Kaiba schnaubte. „Ich bestimme mein Schicksal selbst.“, sagte er hart „Hör auf solchen Blödsinn zu reden, Isis. Ich glaube nicht an solchen Nonsens.“ Die Ägypterin zog die Augenbraune zusammen und erhob sich mit knackenden Kniegelenken. „Denk was du willst, Seto. Hauptsache du findest damit Joey wieder.“ Damit ließ Isis ihren Chef mit seinen Gedanken alleine. ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Atemu verließ gerade Bakuras provisorisches Büro am Bahnhof, als ihm Zweifel überkamen. Gerade hatte ihm der Weißhaarige fröhlich mitgeteilt, dass ihn jemand gebucht hatte, und zwar für Samstag. Das war in drei Tagen! Drei Tage. Drei Tage hatte er Zeit sich auf das vorzubereiten, was ihn erwarten würde. Obwohl er mit besten Kräften zu vermeiden versuchte sich vorzustellen, was ihn genau erwartete. Trotzdem konnte er es nicht verhindern, sich immer wieder Horrorszenarien vorzumalen. „Joey?“ Atemu steckte den Kopf in ihr gemeinsames Zimmer, nachdem er den Weg vom Bahnhof zu dem kleinen Motel getrottet war, in dem sie immer noch wohnten. Sein Freund war nicht da. Atemu seufzte, er konnte sich nur zu gut vorstellen, wo sich der Blonde gerade aufhielt. Frustriert stieg er wieder die Treppe hinunter und trat in den leeren Salon neben dem Empfangstresen. Auf einem der zerschlissenen Samtsessel saß Mai und rauchte. Sie blickte auf, als Atemu den Salon betrat. „Ati, mein Süßer!“ Der Rothaarige lächelte und setzte sich zu ihr. Die beiden waren, trotz ihrer verhängnisvollen ersten Begegnung gute Freunde geworden. „Wie geht’s dir?“ Mai warf mit einer flüchtigen Handbewegung ihr langes blondes Haar zurück. „Oh ganz gut. Besser als noch vor einiger Zeit auf alle Fälle.“ „Das ist gut.“, Atemu senkte leicht den Kopf und spielte mit dem Saum seines T-Shirts. „Weißt du wo Joey ist?“ „Leider nicht, Süßer.“, sagte Mai bedauernd „Heute Vormittag sind wir noch zusammen an unserer Ecke gestanden, bis mich einer aufgegabelt hat.“ „Warum bist du schon hier?“ Mai grinste. „Ich hab mein Tagespensum schon weit überschritten. Der Typ, den ich zuvor hatte, hat viel mehr gezahlt, als nötig gewesen wäre. Damit ich den Mund halte. Schweigegeld.“ Atemus Mund stand offen. „Schweigegeld? Warum?“ Mai zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Ich glaub, der Typ war irgend so ein Politiker. Ist mir eh auch Wurst.“ Atemu lachte, ehe er aufstand. „Na gut.“, meinte er „Ich mach einen kleinen Spaziergang. Kannst du Joey sagen, er soll in unserem Zimmer auf mich warten, wenn er kommt?“ Mai nickte. „Aber klar doch, Honey.“ Sie schickte dem Rothaarigen noch einen Handkuss hinterher, den dieser grinsend auffing und in die Hosentasche steckte. ~~ Irgendwie waren diese drei Tage für Atemus Geschmack viel zu schnell vergangen. Es kam ihm so vor, als hätte diese Unterredung mit Bakura erst gestern stattgefunden. Naja, genauer gesagt vorgestern, aber trotzdem wäre es ihm lieber gewesen, wenn die Zeit nur halb so schnell vergangen wäre. Nun stand er hier in seinem du Joeys Zimmer und starrte auf einen grinsenden Bakura, der ihm irgendwelche Klamotten unter die Nase hielt, die er anziehen sollte. Atemu fragte sich ernsthaft, warum. Waren seine eigenen Sachen etwa nicht gut genug für diesen exklusiven und wunderbaren Kunden? Er schnaufte verärgert. „Jetzt mach nicht so ein Gesicht und zieh das an.“, sagte Bakura, so als könne er Gedanken lesen. „Warum kann ich nicht was von mir anziehen?“ fragte Atemu bockig „Da würde ich mich wohler fühlen.“ „Weil deine Sachen für diesen Anlass zu schäbig sind, ganz einfach.“, antwortete Bakura ruhig und hielt ihm die Kleider entgegen „Jetzt mach schon.“ Resignierend schnappte sich der Rothaarige die Sachen und ging damit ins angrenzende kleine Badezimmer. Er war schnell angezogen, da sich die Sachen als eine normale schwarze Stoffhose, ein weinrotes Hemd und ein schwarzes Jackett herausstellten. Trotzdem musste Atemu zugeben, dass die Sachen viel besser waren, als seine eigenen. „Na, das steht dir aber.“, meinte Bakura zufrieden, als er wieder aus dem Badezimmer trat „Nur deine Haare sind wie immer eine mittlere Naturkatastrophe. Wie soll man denn da Struktur reinbringen?“ Der Weißhaarige strich sich überlegend über sein Kinn, während Atemu ihn perplex anstarrte. „Ich werde eine der Mädels holen gehen. Du bleibst hier.“, bestimmte Bakura nach wenigen Augenblicken und war dann schon zur Tür hinaus. Atemu blieb starr vor dem Spiegel stehen und starrte sich an. Was war an seinen Haaren auszusetzten? Wenige Minuten später wurde die Tür wieder aufgestoßen und Bakura kam in Begleitung von Mai zurück. „Oh mein…“, die Blonde schlug die Hände über den Kopf zusammen „Atemu, was hast du mit deinen Haaren gemacht?“ „Sag ich doch.“, warf Bakura zufrieden dazwischen. Atemu blinzelte. Was hatten nur alle plötzlich mit seinen Haaren? An denen war doch gar nichts auszusetzen! Doch anscheinend hatte er in dieser Beziehung kein Mitspracherecht, denn Mai zauberte von irgendwoher eine Tube Haargel, sowie eine Dose Haarspray und find an seine Haarpracht damit zu bearbeiten. Jedenfalls benutzte sie so viel Haarspray, dass Atemu dachte, er würde ersticken. Als sie dann fertig war, sah er kein bisschen anders aus als vorher. Bakura und Mai jedoch waren begeistert. Dann wurde Atemu aus dem Zimmer geschubst und die Treppe hinunter gezerrt. Schwungvoll riss Bakura die Haustür auf und grinste den Taxifahrer an, der in seinem gelben Fahrzeug saß und wartete. Ehe Atemu richtig realisieren konnte, was gerade geschah saß er schon im Taxi und der Weißhaarige schlug enthusiastisch die Tür hinter ihm zu. Das Taxi kutschierte ihn in die Nobelgegend von Domino. Atemu starrte aus dem Fenster. Hier war er noch nie gewesen. Hier sollte der Typ wohnen, den er begleiten musste? Dann war der ja steinreich… Das Taxi hielt vor einer großen Villa am Ende des Viertels. Das Anwesen und das zugehörige Grundstück waren von einer hohen Mauer umgeben, in die ein eisernes Tor eingelassen war, das sich in diesem Moment quietschend öffnete. Das Fahrzeug fuhr langsam den weißen Kiesweg hinauf und hielt vor einer großen Haustür, zu der einige marmorne Stufen hinauf führten. „Sie sollten aussteigen, Sir.“, meldete sich der Taxifahrer zu Wort, als sich Atemu nach einigen Minuten immer noch nicht gerührt hatte „Die Fahrt ist schon bezahlt.“ „Oh.“, Atemu löste sich aus seiner Starre und lächelte entschuldigend, ehe er die Tür öffnete. Der Taxifahrer nickte ihm noch zu und fuhr davon. Atemu sah ihm hinterher, bis er das Tor passierte und dann aus seinem Sichtfeld verschwand. Dann stieg er die Stufen zur Haustür hinauf und läutete an. Sofort ertönten eilige Schritte und die Tür würde geöffnet. „Ja bitte?“ eine ältere Dame in Schürze lächelte Atemu freundlich entgegen. „Ich, ähm… ich glaube, ich werde erwartet.“, stammelte der Rothaarige „Mein Name ist Atemu Muto von der Agentur (Wo)Men4Men.“ „Oh!“ die Augen der Frau begannen zu glänzen „Dann kommen Sie mal rein. Sie können in der Eingangshalle warten, während ich dem Herrn schnell bescheid gebe.“ Sie lächelte dem jungen Mann noch einmal zu, ehe sie die breite, mit blauem Teppich bespannte Treppe hinaufeilte. Atemu blieb in der Eingangshalle zurück und sah sich mit großen Augen um. Die Person, die hier wohnte, musste wahrlich reich sein. Davon zeugte schon allein der mächtige Kronleuchter aus sicherlich echten Kristallen. Atemu staunte nicht schlecht als er die Figuren, die die unechten Kerzen hielten, als Weiße Drachen mit eiskaltem Blick identifizierte. Er wusste, das war eines der stärksten Monster bei dem Kartenspiel Duel Monsters. Joey, Yugi und er hatten dies in ihrer Kindheit manchmal gespielt, doch leider nie Geld für neue Karten gehabt. Also hatten sie es irgendwann aufgegeben. „Oh, welche Überraschung.“, hallte eine schneidende Stimme plötzlich durch den hohen Raum. Atemu senkte schnell den Kopf und erstarrte. Mitten auf der Treppe stand der brünette Mann, der ihm vor nicht allzu langer Zeit in der Anstalt einen Besuch abgestattet hatte, und blickte ihn halb mürrisch, halb belustigt an. „Seto Kaiba.“, krächzte Atemu und sein ganzer Körper verspannte sich. „Nun, gestern Abend hieß ich noch so, ja.“, sagte Kaiba „Ich hoffe doch, dass sich das über Nacht nicht plötzlich geändert hat. Isis?“ Er wandte sich an die schwarzhaarige Ägypterin, die hinter ihm stand und kicherte. „Nicht dass ich wüsste, Seto.“ „Das ist sehr beruhigend.“, Kaiba zeigte den Hauch eines Grinsens. Atemus Blick glitt hecktisch zwischen den beiden hin und her. „Warum haben Sie mich angeheuert?“ brach aus ihm heraus. Kaiba zuckte mit den Achseln und schritt gemächlich die restlichen Stufen hinunter. „Ich habe nicht dich im speziellen angeheuert. Ich hab nur nach einer Begleitung für diesen Abend gesucht.“, sagte er und strich sich über das Jackett des schwarzen Anzugs, den er trug „Mir war weder bewusst, dass du ebenfalls in dieser Branche tätig bist, noch dass du für genau diese Agentur arbeitest. Hätte ich mir aber irgendwie auch denken könne, wenn du bei Joey-“ „Lassen Sie Joey da raus!“ schrie Atemu aufgebracht „Sie haben nach seinem Vater von allen Leuten das wenigste Recht seinen Namen auszusprechen!“ Kaiba bedachte den Rothaarigen mit einem mehr als kalten Blick, der diesen erschauernd ließ. „Du solltest dich zurückhalten.“, sagte er schneidend „Du bist-“ er räusperte sich nach einem warnenden Blick seitens Isis „Ich nehme an, Joey hat dir alles erzählt?“ Atemu nickte grimmig. „Über mich und unsere erste Begegnung?“ Wieder ein Nicken. „Und auch über Honda?“ „Alles.“ Kaiba sah kurz zu Isis, die den Schlagaustausch erstaunlich zurückhaltend beobachtet hatte. „Gut, dann weißt du ja sicher auch, dass seit meinen ersten Begegnungen mit Joey eine lange Zeit vergangen ist und ich in der Zwischenzeit sogar versucht habe, dem Starrkopf zu helfen. Ganz zu schweigen davon, dass ich deinen Klinikaufenthalt finanziert habe. Aber wie schon gesagt, er ist ein Dickschädel, der alles alleine bewältigen will.“ Atemu sah den Brünetten immer noch böse an. „Trotzdem haben Sie ihm weh getan.“, meinte er trotzig und seine zu Fäusten geballten Hände spannten sich weiter an. „Und es versucht wieder gut zu machen.“, erwiderte Kaiba, dem es nun sichtlich schwerer fiel ruhig zu bleiben „Hör mal, wir müssen los. Inzwischen kommen wir eh schon zu spät. Wir besprechen alles unterwegs, schließlich haben wir den ganzen Abend nichts anderes zu tun als blöd herumzustehen.“ Isis sah Kaiba strafend an, der diesen Blick jedoch gekonnt ignorierte. Er wusste sowieso, dass er solche Veranstaltungen manchmal ernster nehmen sollte, aber leider war genau das Gegenteil der Fall. Statt sich also zu schämen, ließ sich der Firmenchef von Rumiko in den Mantel helfen und nahm die Autoschlüssel. „Ich… ähm…“. Atemu war sichtlich überfordert „Sie werden mir nichts tun?“ fragte er. Kaiba rollte mit den Augen. „Nein.“, meinte er entnervt und klimperte mit dem Autoschlüssel „Komm jetzt.“ Er öffnete die Haustür und trat hinaus. Auf dem Kies vor dem Haus stand schon der eisblaue Lamborghini, den der Gärtner und gleichzeitig bemitleidenswerte Typ, der Kaibas Autos waschen musste, vorgefahren hatte. Der Firmenchef grinste zufrieden und stieg ein. Atemu folgte ihm mit offenem Mund und setzte sich auf den Beifahrersitz. „Anschallen.“, befahl Kaiba kühl, nickte Isis, die grinsend in den Haustür stand, noch einmal zu und startete dann den Motor. Der Wagen schnurrte auf Anhieb wie ein Kätzchen und rollte einwandfrei die Auffahrt hinunter und auf die Straße hinaus. Dort gab Kaiba Gas, sodass sich das Schnurren in ein tiefes Grollen, wie das eines Drachen verwandelte. Atemu konnte die Vibrationen durch seinen Sitz hindurch spüren. „Das läuft doch perfekt.“, meinte der Brünette zufrieden und schaltete fließend einen Gang höher „Ich hab mir den Wagen vor einer Woche gekauft und noch nicht die Gelegenheit gehabt ihn zu fahren.“, fügte er beinah zwanglos hinzu. Atemu saß mit großen Augen auf dem Beifahrersitz und starrte auf die Straße. Er hatte noch nie einen Lamborghini in lebensecht gesehen, geschweige denn in einem echten Lamborghini gesessen. Er hörte Kaiba nicht einmal richtig zu, als dieser über die Funktionen des Wagens salbierte, sondern sah nur auf die Häuser und die anderen Autos, an denen sie vorbei rasten. Mit quietschenden Reifen hielt der Wagen vor einem großen barock anmutenden Gebäude. Kaiba stieg aus und auch Atemu kletterte aus dem Wagen, jedoch mit wackeligen Knien. Mit einer schnellen Handbewegung warf der Brünette einem der bereitstehenden Pagen die Autoschlüssel zu und bot dann Atemu galant seinen Arm an. Der Rothaarige blickte etwas konfus auf den Arm und dann hoch in Kaibas Gesicht, der so aussah, als würde er gerade einen äußerst ekligen Geruch in der Nase haben. Er bemerkte das Zögern des Jüngeren. „Was?“ schnarrte er „Das hier ist eine Gala. Eine äußerst vornehme Veranstaltung. Da gehört es sich, dementsprechend aufzutreten.“ Atemu sagte nichts darauf. Er nahm zögernd den Arm an und hängte sich ein. So betraten sie gemeinsam das Gebäude, das von innen noch pompöser wirkte, als von außen. Von der großen Eingangshalle mit vergoldeten Kerzenhaltern und blütenweißen Marmorstatuen verliefen drei breite geschwungene Treppen in das obere Stockwerk. Über den Stufen waren rote Teppiche mit aufwändigen Goldapplikationen ausgebreitete, auf denen Damen und Herren in edlen Kleidern und Anzügen nach oben schritten. Kaiba gab seinen und Atemus Mantel an der Garderobe ab. „Mach den Mund zu, du fängst Fliegen.“, raunte er dem Jüngeren amüsiert zu, während er ihn zu einer der Treppen bugsierte „Das ist die Dominoer Nationaloper.“, sagte er erklären „So wie ich deine Reaktion interpretiere, warst du noch nie hier.“, er schnaubte „Ich mag den Bau nicht wirklich. Viel zu überladen und aufgedonnert. Mir sind kühle und einfache Formen lieber.“ „Mir gefällt es.“, gab Atemu leise zurück, während seine Augen über die weiß-goldenen Ornamentstuckverzierungen huschten. Kaiba schmunzelte für den Bruchteil eines Augenblicks und wurde dann wieder ernst. „Wir werden da oben einer Menge wichtiger Leute begegnen, die mich wahrscheinlich nerven werden wegen der Sache mit Hondas Firma.“, sagte er „Also lass mich reden. Sag nur etwas, wenn du gefragt wirst. Und dann antworte um Himmels Willen keinen Blödsinn, klar?“ Atemu nickte artig. Er wusste sowieso nicht, was er mit diesen ganzen Geschäftsheinis reden sollte. Sie betraten den Festsaal. Kaiba hatte wieder Atemus Arm in Beschlag genommen und dieser fühlte sich plötzlich wie im Märchen. Der Saal war atemberaubend, geschmückt mit allerlei roten Girlanden und Red Ribbons und in der Mitte hin ein großer Red Ribbon von der Decke. Als Atemu genauer hinschaute bemerkte er, dass dieser aus rot eingepackten Kondomen bestand. Doch er hatte nicht viel Zeit zum Staunen. Kaum hatten sie den Saal betreten, steuerte schon ein Mann mit auffällig pinken langen Haaren auf sie zu. „Kaiba!“ rief er aus und ergriff die freie Hand des Brünetten. „Schröder.“, grüßte dieser kühl zurück. Der Pinkhaarige lachte. „Oh Kaiba. Warum so kalt? Ich bin lediglich froh, dass Sie aufgetaucht sind, sonst müsste ich mich weiterhin mit diesen alten Säcken unterhalten. Doch jetzt sind Sie ja da, auf den sie sich wie Geier stürzen werden.“ Kaibas Gesichtsmuskeln zuckten, doch er schaffte es, jede Regung zu unterdrücken. Stattdessen nickte er nur knapp, doch der Pinkhaarige bemerkte das gar nicht mehr. Er hatte sich Atemu zugewandt und musterte diesen mit allergrößtem Interesse. „Und wen haben wir da?“ „Das ist Atemu Muto. Meine Begleitung für diesen Abend.“, antwortete Kaiba, ehe Atemu auch nur den Mund öffnen konnte. „Atemu!“ rief der Pinkhaarige aus und schüttelte enthusiastisch die Hand des deutlich Kleineren „Ziegfried Schröder, mein Name. Mein Vater organisiert diese kleine Feier hier. Ich freu mich, dich kennen zu lernen.“ Er zwinkerte. Atemu wurde rot. „Ebenfalls.“, murmelte er und warf einen flüchtigen Blick zu Kaiba. Dieser rollte mir den Augen. „Sein Vater ist Eberhardt Schröder, der Medienmogul.“ Atemu ging ein Licht auf. „Kaiba, Kaiba, Kaiba. Ich hab mir immer schon gedacht, dass eine Frau an Ihrer Seite einfach furchtbar falsch aussieht.“, redete Ziegfried weiter, während er sich durch den Saal begleitete. Kaiba erwiderte nichts darauf. Er grüßte nur hin und wieder einige ältere Herren mit einem kurzen Kopfnicken und ließ seine Blicke durch den Raum schweifen. Irgendwann verabschiedete sich Ziegfried auf später und trat zu einer Gruppe junger Männer, die anscheinend viel interessanter waren, als der stets stoische Mister Kaiba. Dieser stieß einen stummen Seufzer aus. Schnell nahm er Atemu das leere Champagnerglas aus der Hand, stellte es auf das Tablett eines vorbeischwebenden Kellners und bugsierte den Rothaarigen dann zu einer der vielen kleinen Sitzgruppen entlang des Saales. Erleichtert ließen sich beide auf dem gemütlichen Sofa nieder. „Schröder ist eigentlich ganz annehmbar, aber er ist so eine schreckliche Quasselstrippe.“, sagte Kaiba, während er sich ein neues Glas Champagner von dem Tablett eines Kellners nahm „Es wäre aber schlecht, es sich mit ihm zu verscherzen. Auch wenn er die schwule Gesellschaft Dominos immer wieder in Verruf bringt.“ Angesichts von Kaibas leidendem Gesichtsausdruck musste Atemu ein Kichern unterdrücken. „Seine Haare sind sehr interessant.“ „Interessant, ja.“, antwortete Kaiba belustigt „Nun, wenden wir uns wieder wichtigeren Themen zu. Jetzt, da wir endlich unsere Ruhe haben, können wir reden.“ Atemus Lächeln gefror auf seinen Lippen. „Über Joey?“ „Über Joey.“, bestätigte Kaiba „Ich habe nicht vor, dir etwas anzutun, das wirst du doch nun endlich gemerkt haben? Meine Sekretärin hat bei der Agentur angerufen. Normalerweise überlasse ich es immer ihr, jemanden für mich zu buchen.“ „Die Agentur gehört Bakura.“, sagte Atemu. „Das habe ich mir fast gedacht.“, Kaiba rieb sich die Schläfe „Jedenfalls war es nicht meine Absicht, dich zu buchen. Es ist nur so, dass ich weder verheiratet, noch mit jemandem zusammen bin. So muss ich mir anderweitig Abhilfe für solche Veranstaltungen suchen.“, seine Mundwinkel zuckten, als er Atemus Gesichtsausdruck sah „Und bevor du fragst: Ja, ich bin schwul und meine PR-Beraterin hat mich gezwungen einen Mann für diese Gala zu buchen.“, er machte eine wegwerfende Handbewegung „Aber lassen wir das. Ich will nur Joey aus der ganzen Sache herausholen, aus dem Grund, weil ich ihn mag. Und ich werde dir jetzt nicht sagen, wie sehr.“ Atemu schob schmollend die Unterlippe vor und grinste gleichzeitig, was etwas seltsam aussah. „Ich muss gestehen, dass Sie mir immer noch nicht ganz geheuer sind. Doch wenn Sie mir verraten, wie ihr Plan aussieht, kann ich mich vielleicht umstimmen lassen.“, sagte er. „Nun.“, antwortete Kaiba „Im Grunde habe ich keine Ahnung, wo sich Joey gerade rumtreibt. Da kommst du ins Spiel. Du wirst mir helfen an ihn heranzukommen. Ich werde mich wohl auch mit Bakura auseinandersetzen müssen, da er kaum sein bestes Pferd einfacj so hergeben wird, wie er sich so schön auszudrücken pflegt.“ Er schnaufte düster. „Aber gut.“, der Brünette stand fließend auf „Im Moment können wir eh nichts machen, also lass uns den Abend wenigstens etwas genießen. Mach dich aber in den nächsten Tagen darauf gefasst, wieder von mir gebucht zu werden.“ Atemu nickte zustimmend. Hatte er denn eine Wahl? Er wollte Joey auf jeden Fall helfen und auch wenn Kaiba ihm immer noch etwas fragwürdig vorkam wusste er dennoch, dass der kalte Geschäftsmann Joeys einzige Chance war. Sein Freund hatte wahrlich besseres verdient als bis an sein Lebensende an Bakura gefesselt zu sein. Ein pinker Haarschopf, der sich in sein Sichtfeld drängte, riss Atemu wieder aus seinen Gedanken. „Oh Herzchen! Da seid ihr ja wieder! Wo habt ihr euch denn versteckt?“ „Wir waren drüben bei den Sofas, Schröder.“, antwortete Kaiba kühl und sah so aus, als würde er Ziegfried am liebsten sagen, er solle sich verpissen. „Ach Kaiba, du versuchst dich immer anzukapseln.“, meinte Ziegfried etwas vorwurfsvoll. Der Brünette schickte ihm dafür einen eiskalten Blick. „Wir wollten doch so gern mehr über die Honda-Affäre hören.“, fuhr der Pinkhaarige unbeeindruckt fort „Wobei ich natürlich schon alles darüber weiß.“ Kaiba verengte die Augen zu Schlitzen. „Ach ja? Woher?“ „Ich hab gestern Isis im Club getroffen.“, Ziegfried zuckte mit den Achseln und legte arglos den Kopf schief „Wir haben ein kleines Pläuschchen geführt.“ Kaiba knirschte mit den Zähnen. Typisch, dass gerade er an eine redselige PR-Agentin geraten war. „Ach wirklich?“ „Ja.“, Ziegfried zuckte erneut mit den Achseln und nahm wie nebenbei Atemus Hand in seine „Deswegen werde ich jetzt mit unserem Schätzchen hier etwas trinken gehen, während du dich mal mit anderen Leuten unterhältst.“ Und ehe Kaiba etwas dagegen sagen konnte, wurde der perplexe Rothaarige schon bestimmt fortgezogen. Der Firmenchef seufzte. Ziegfried Schröder war ein Übel, auf das er gut und gerne verzichten könnte. Kalt blickte er in die neugierigen und abwartenden Gesichter der umstehenden jungen Männer. „Was?“ fauchte er „Wenn ihr was wissen wollt, fragt.“ Atemu fühlte sich wie überfahren. Der pinkhaarige Mann hatte ihm ein neues Glas Champagner in die Hand gedrückt und zog ihn nun unerbittlich durch die Menge. Schließlich erreichten sie wieder eine der Sitzgruppen am Rande des Saales. Nur war diese schon von vier Männern besetzt, die jedoch sofort für sie beide Platz machten. Ziegfried zog Atemu neben sich auf das Sofa und lächelte in die Runde. „Da bin ich wieder!“ „Das sehe ich.“, antwortete ein Mann mit türkisenem Haar trocken und sein Blick schwenkte über zu Atemu „Und ich sehe auch, du hast uns gleich jemanden mitgebracht.“ „Ja. Das ist Atemu.“, Ziegfried lächelte in die Runde und wirkte dabei sehr zufrieden „Er ist mit Kaiba hier, aber ich hab mir gedacht, der kann keine gute Unterhaltung sein. Da ist er bei uns besser aufgehoben.“ Der Türkishaarige nickte. „Das war eine sehr gute Idee, Ziggi.“ „Ich weiß.“, meinte Ziegfried nur gedehnt und wandte sich dann Atemu zu „Also mein Süßer, wenn ich dir vorstellen darf: Dartz Konyashi und seine Mannen Valon, Alister und Raphael.“ Drei Männer, die in ihrer Motoradkluft reichlich fehl am Platze wirkten, grinsten ihn breit an, während Dartz sich vorbeugte und Atemu die Hand schüttelte. „Es… es freut mich.“, sagte der Rothaarige zögerlich und konnte nicht umhin, auf die beiden unterschiedlich gefärbten Augen seines Gegenüber zu starren. „Und, was machst du so, wenn ich fragen darf?“ begann Dartz im Plauderton die Fragestunde. Atemu schreckte aus seinem Starren und senkte ertappt den Kopf. „Ich, ähm… nicht viel.“, antwortete er zögerlich „Ich bin bei, bei der Agentur (Wo)Men4Men angestellt.“ „Hm.“, Dartz nahm einen Schluck aus seinem Glas, das augenscheinlich Martini enthielt „Und sonst? In deiner Freizeit? Ich meine, es ist doch eine ganz normale Agentur, oder?“ Er tauschte mit seinen Begleitern schnelle, bedeutungsvolle Blicke „Und nicht eine, mit extra Services ?“ Atemu wurde bei der Tonlage, mit der der Türkishaarige die letzten beiden Wörter betonte, ganz übel. Er schüttelte schnell den Kopf. „Nein.“, haspelte er „Sonst würde Kaiba mich doch kaum buchen, oder?“ „Nun“, mischte sich ein schmächtiger Mann mit kinnlangen roten Haaren ein „ich habe da ganz andere Gerüchte gehört.“ „Davon hast du mir nie erzählt, Alister. Wie kommt das?“ Dartz rührte grinsend mit dem Zahnstocher, auf dem sich vor wenigen Sekunden noch eine Olive befunden hatte, in dem Martini herum. „Du hast nicht gefragt, Boss.“, war die spöttische Antwort Alisters. „Jetzt hört endlich auf, den armen Atemu so zu piesaken!“ mischte sich plötzlich Ziegfried ein und Atemu hätte ihn dafür küssen können „Er krieg ja ein ganz schlechtes Bild von euch! Verttrau mir, Süßer. Die sind nur grad etwas zickig. Sonst sind sie wirklich sehr nett.“, er legte einen Arm um die Schultern des Kleineren und schickte seinem Freund einen bösen Blick „Nicht war, Dartz.“ Dieser zuckte mit den Achseln und lächelte versöhnlich. „Aber klar doch. In Wirklichkeit sind wir so zahm wie kleine Kätzchen.“ Atemu schluckte. Auch kleine Kätzchen hatten Krallen. Es waren fast zwei Stunden vergangen, als sich Kaiba endlich von der wissbegierigen Meute loseisen konnte. Sie hatten ihn wahrlich ausgepresst wie eine Zitrone und jedes Tröpfelchen an Information und Klatscht aufgesogen wie Schwämme. Kaiba stöhnte über diese unverfrorene Sensationsgeilheit, denn nichts anderes war es in seinen Augen. Und nun war ihm auch noch seine Begleitung abhanden gekommen. Nicht, dass es nicht schon genug Dinge an dieser vermaledeiten Veranstaltung gäbe, die ihn langsam an den Rande seiner Nervenstrapazität brachten. Kaiba ließ seine blauen Augen durch den Raum schweifen, auf der Suche nach dem unverkennbaren roten Haarschopf. Schon bald hatte er ihn entdeckt, direkt neben dem großen Red Ribbon aus Kondomen. Mit schnellen Schritten ging er näher und bemerkte, dass Atemu in Gesellschaft von Ziegfied Schröder und diesem Juwelier Dartz Konyashi war. „Nimm dir nur eins, Atemu. Oder zwei!“ meinte Ziegfried in diesem Moment fröhlich und deutete auf die Kondome, die an dem Red Ribbon befestigt waren „Man weiß nie, wann man wieder mal eines zu Hand haben muss.“ Atemus Gesicht war beinahe so rot wie seine Haare und er schickte Dartz, der hinter vorgehaltener Hand lachte, einen bösen Blick. „Meine Herren.“, Kaiba machte sich mit kühler Stimme bemerkbar „Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich meine Begleitung wieder zurück fordere?“ Atemu senkte verlegen den Kopf und steckte das Kondom, das er in der Hand hielt, schnell in seine Hosentasche. „Was? Sie wollen uns Atemu wegnehmen?“ Ziegfried klang gar nicht begeistert. Kaiba schnaubte. „Ich werde jetzt nicht mit Ihnen diskutieren. Atemu, wir gehen.“ Der Rothaarige nickte hastig und Ziegfried seufzte resignierend. „Na wenn es sein muss.“, meinte er unglücklich „Hier, Süßer.“, er drückte Atemu eine Visitenkarte in die Hand „Ruf mich an.“ Er zwinkerte grinsend. Atemu errötete noch etwas mehr. „Okay.“, meinte er leise „Ich, ähm… Aufwiedersehen, Mister Schröder. Mister Konyashi.“ Kaiba sagte nichts. Er nickte den beiden Herren einfach nur zu und verließ dann, gefolgt von Atemu den Saal. „Ich seh schon. Ich hab mich wiedermal hinreißen lassen, viel zu lange zu bleiben.“, der Brünette streckte sich, als sie die Treppe hinunter gingen. Er holte ihre Mäntel an der Garderobe ab. Dann traten sie gemeinsam hinaus in die kühle Nachtluft und warteten, dass man Kaibas Wagen vorfuhr, was nach einigen Augenblicken auch geschah. „Du solltest Schröders Visitenkarte schnellstens irgendwo verlieren.“, riet Kaiba, als sie in den blauen Lamborghini stiegen und sich anschnallten. „Ich mag ihn.“, murmelte Atemu „Er ist ein netter Kerl.“ „Er ist eine Landplage.“, erwiderte Kaiba mürrisch und startete den Motor. Es musste schon ziemlich spät sein, denn es herrschte fast kein Verkehr mehr. Atemu sah wieder aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Lichter der Stadt. Er war plötzlich unglaublich müde und würde am liebsten jetzt sofort einschlafen. Gähnend lehnte er seine Stirn gegen die angenehm kühle Fensterscheibe. „Hattest du wenigstens ein wenig Spaß?“ meldete sich Kaiba plötzlich zu Wort. Atemu schreckte aus seinem Dämmerzustand und nickte langsam. „Ja, es war gar nicht so schlimm, wie ich es mir gedacht habe.“ „Ich wollte mich entschuldigen, dass ich mich nie um dich gekümmert habe.“, sagte Kaiba und warf dem Rothaarige einen kurzen Seitenblick zu „Aber diese Aasgeier schienen nur auf mich gewartet zu haben.“ „Schon okay.“, lächelte Atemu „Mister Schröder und die anderen waren eine gute Unterhaltung.“ Kaiba verzog das Gesicht. „Ein Glück, dass du das positiv siehst.“, sagte er „Ich werde Bakura in den nächsten Tagen noch einmal anrufen und darauf bestehen, dich zu bekommen. Aber verlier bloß kein Wort ihm gegen über, verstanden? Auch nicht vor Joey. Er würde sonst von Anfang an all meine Bemühungen abblocken.“ „Ja, er ist ziemlich böse auf Sie.“, sagte Atemu leise „Oder enttäuscht. So genau weiß ich das nicht. Er redet nie viel über seine Gefühle, oder so.“ Kaiba seufzte. Natürlich hatte Joey die Sache mit dem Zeitungsartikel nicht vergessen. Er selbst könnte sich dafür noch immer selbst in den Hintern beißen. Er musste das wieder gerade biegen und mit Hilfe von Atemu würde ihm das auch gelingen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+ Ja, das wars wieder mal. ich hab jetzt prüfungen, deshalb wird das neue chap im februar kommen (hoff ich...). bis dahin! Bye! P.S.: das chap ist noch nicht korrektur gelesen! Edit 29.01: doch jetzt schon ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)