Desperation von abgemeldet (In Verzweiflung ertrinken) ================================================================================ Kapitel 16: Animal Liberation ----------------------------- Bevor ich euch nun das neue Kapitel präsentiere, möchte ich noch einige Sachen los werden: Ich wollte mich nur entschuldigen, dass es teilweise etwas lange dauert, bis die neuen Kapitel on sind, aber weder ich, noch mein Beta haben Zeit in rauen Mengen *lach* Doch ich versichere euch, dass ich diese FF zu ihrem bitteren Ende bringen werde! Soll heiße: Ich werde sie nicht abbrechen!!! Das könnte ich euch niemals antun, da ich weiß, wie schlimm das ist XD Nun noch was zum Titel: Die Idee des Titel bekam ich, als ich neulich zufällig in eine Demonstration von Tierschützern vor einem Pelzgeschäft geriet. Dabei wurden Plakate von kleinen, unschuldigen Welpen in Käfigen gezeigt... tja, an was man so alles denkt. And last but not least: Kommiantworten!!! @Favole: Danke für den Keks ^^ Ja, Kaiba ist wirklich etwas grob... @Odium: Du findest Seto niedlich? o.ô Hm... na gut XD Danke!! @kuestenfee1: Tja, Joey hat einen Dickschädel und Seto ebenfalls ^.- @knstlersucher: Danke, schön, dass es dir gefällt. Ja, ich mag Isis auch XD Sie ist so der Punkt, der die ganze Sache etwas auflockert. @Jemma: Danke für's Kommi! Ja, Seto ist wie ein Tintenfisch. Der hat seine Finger überall *Dirty Dancing nachmach* XD @Reitas_KittyDoll Danke!! Ja, es wird Probleme geben, so wahr mein Zweitname 'Sadist' ist. @Latey: Ich find Joey auch in der Serie einfach zum schießen, wenn er so kindisch ist ^^ Die Geschichte von Marik kommt noch. Cool! Du hast das mit Atemu bemerkt!! @Sammy5522: Danke!! *Joey knuddel* X3 @-Eve-chan-: Ja, Isis ist ein starker Charakter, nur ist Anzu genau das Gegenteil. Auch wenn sie es zu verbergen versucht. @LindenRathan: Wenn er das täte, wäre die Geschichte jetzt ja schon zu Ende, oder? ^^ @Pancratia: Danke!! Kerle sind IMMER triebgesteuerte *lach* Außer die ganz netten natürlich und Kaiba gehört eindeutig micht zur netten Sorte. @hammamoto: Hei! Willkommen in meiner FF! Danke für das Lob *rot werd* @Gestirn: O.O WOW!!! So ein langer Kommi!!! Danke!! >.< Und nicht nur, weil du die Story in einem durchgelesen hast! Und wegen deiner Sorge mit dem Abbruch... *nach oben deut* ^.^ @jule_07: Danke für das Kommi! Hier ist das neue Kapitel *lach* So, und nun: Fröhliches lesen ^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Hmhm…" Isis spielte mit ihren perfekt lackierten karmesinroten Fingernägeln. "Du magst ihn, oder?" "Was??" Kaiba fuhr auf und es störte ihn nicht im Geringsten, dass seine Stimme eine Spur zu laut war. Der schmale Körper auf der Couch bewegte sich leicht, schien jedoch nicht aufzuwachen. "Pscht!!" Isis funkelte ihn böse an. "Sei leise, sonst weckst du ihn noch auf! Er hat genug Schocks an einem Tag erlebt. Da muss er nicht auch noch dich als rasendes Nashorn erleben." Kaiba erwiderte Isis bösen Blick, sagte jedoch nichts dazu. "Du magst ihn, Seto", wiederholte Isis mit fester und bestimmter Stimme. "Wie kommst du auf diesen Blödsinn?" Kaiba warf der schlafenden Gestalt auf der Couch noch einen finsteren Blick zu. "Du hast ihn quasi gezwungen dein Angebot anzunehmen. Obwohl du eigentlich auch jeden anderen Penner von der Straße hättest nehmen können, wenn er ablehnt." Isis blickte Kaiba herausfordernd an und stemmte einen ihrer Pumps gegen die Armlehne des Bürosessels. "Doch das hast du nicht getan. Du hast den Jungen dazu gebracht, sich von dir helfen zu lassen." "Ich… Isis…" Zum ersten und wahrscheinlich einzigen Mal in seinem Leben war Seto Kaiba wahrlich sprachlos. Die schwarzhaarige Ägypterin lächelte wissend. "Du magst ihn…" "Nein!!" Endlich hatte Seto Kaiba seine Stimme wieder gefunden. "Ich… ich weiß nicht, warum ich das gemacht habe, Isis. Er war mir noch einen Gefallen schuldig." Kaibas Augen begannen gefährlich zu funkeln. "Ich würde mich niemals dazu herablassen, so jemanden zu mögen." Doch Isis lächelte. "Weißt du, was ich mich frage?", sagte sie nach einer Weile des Schweigens. "Nein, aber du wirst es mir sicher gleich sagen", war Kaibas gelangweilte Antwort. "Ich frage mich, wie dieser Junge es geschafft hat, das alles zu überstehen." "Was?" Kaiba blickte irritiert von seinen Dokumenten auf und sah zu Isis, die ihre Kaffeetasse auf das Tischchen stellte und Joey aufmerksam beobachtete. "Du hast mir doch erzählt, dass Joey eine ziemlich unschöne Begegnung mit Honda hatte." Isis erhob sich aus dem Sessel und ging auf Kaibas Schreibtisch zu. "Er hat ihn vergewaltigt.", meinte dieser sachlich. Isis zuckte mit den Schultern. "Wenn du das so ausdrücken willst. Aber auch mit dir hatte er einige… wie soll ich sagen" Die Schwarzhaarige räusperte sich. "… abschreckende Begegnungen." "Im Gegensatz zu Honda habe ich ihm aber Geld gegeben", sagte Kaiba schroff. "Das schon, Seto. Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass das alles andere als angenehm für den Jungen war." "Kann ich da was dafür? Das ist schließlich sein Job." Kaiba verschränkte die Arme vor der Brust. "Seto-chan, könntest du bitte aufhören, mich zu unterbrechen?" Isis pflanzte ihre Hintern ungeniert auf den Schreibtisch, was ihr einen missbilligenden Blick von Kaiba einbrachte. "Was ich eben sagen wollte ist: Mich wundert es, dass der Junge keine größeren psychischen Probleme hat." "Seit wann bist du so mitfühlend, Isis?" Kaiba musterte seine PR-Beraterin. "Du bist doch sonst immer ein eiskaltes Weib." "Ich weiß nicht, Seto.", sagte Isis und hüpfte grinsend vom Tisch, "Ist ja auch egal." ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ "Danke und kommen Sie bald wieder." "Aber natürlich Ryou, wie könnte ich nicht. Sie sind doch so schrecklich charmant." Bakura lachte herzerwärmend und winkte Mrs. Moryo nach, als diese seinen Laden verließ. Kaum war die ältere Dame um die Ecke gebogen, ließ der Weißhaarige einen genervten Seufzer hören. Oh, wie er es hasste, vor diesen nervtötenden Weibern gespielt freundlich zu sein. Kopf schüttelnd steckte er sich eine Zigarette in den Mund, ignorierte geflissentlich das Nicht-Rauchen Schild in seinem eigenen Laden und entzündete die Spitze mit einem grünen Feuerzeug. Tief inhalierte er den Rauch des ersten Zuges und sogleich breitete sich ein entspannter Ausdruck auf seinem Gesicht aus. Er liebte seine Zigaretten . Ja, sie halfen ihm immer wieder über Situationen, wie eben, hinweg. Bakura lehnte sich gelassen an die Theke und steckte eine Hand in die Tasche seiner weißen Schürze. Wieder nahm er einen tiefen Zug und roch gleichzeitig den süßlichen Geruch, der von dem Glimmstängel ausging. Wieder umspielte ein zufriedenes Lächeln den Mund des Weißhaarigen. Sein Leben war zurzeit perfekt. Alles lief so, wie er es haben wollte und so sollte es nun für eine Weile bleiben, dafür würde er sorgen. Die kleine Glocke an der Ladentür bimmelte hektisch, als diese hart aufgestoßen wurde. Bakura wirbelte herum und drückte den Glimmstängel schnell auf der Theke aus, bevor er die Asche auf den Boden wischte. "Ja bitte?", fragte er in gelangweiltem Ton und blickte dem großen Mann im Anzug entgegen, der eben seinen Laden betreten hatte. "Ich suche einen gewissen Bakura Ryou." Der Weißhaarige hob eine Augenbraue. "Sie sind nicht aus dieser Gegend" Er kratzte sich am Hals. "Aus welchem Grund suchen Sie denn diesen gewissen Bakura Ryou ?" "Ich möchte ihm ein Geschäft vorschlagen." Bakura horchte auf und musterte den Mann misstrauisch. "Ein Geschäft? Um was für eines handelt es sich dabei?" Der Mann lachte. "Sagt Ihnen der Name Bahnhofsviertel etwas?" Bakura grinste und streckte die Hand aus. "Bakura Ryou, sehr angenehm." Der Mann grinste ebenfalls und schüttelte die angebotene Hand. "Honda Hiroto, es ist mir eine Freude." ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ "Das können Sie nicht machen!!" Joey stampfte mit dem Fuß auf und ballte die Fäuste. "Sie haben kein Recht, mich hier festzuhalten! Das ist Freiheitsberaubung!!" "Fängst du schon wieder damit an?" Kaiba schob seine Brille höher auf den Nasenrücken und blickte den wütenden Schwarzhaarigen vor seinem Schreibtisch genervt an. Joey knurrte böse. Kaiba grinste. "Hör auf zu knurren, Köter, und mach was sinnvolles." "Will ich ja!!", brauste Joey auf, "Doch Sie lassen mich ja nicht!" Kaiba seufzte leise. " Das nennst du sinnvoll? Wieder auf den Strich gehen?? Einen Teufel wirst du tun!! Du wirst schön hier bleiben und wenn ich dich fesseln und knebeln muss!" Joey schluckte und starrte Kaiba trotzig an. "Sie dürfen mich nicht einsperren! Ich bin mitten im Wachstum! Ich brauche Frischluft, verdammt!!" Der Schwarzhaarige stampfte wieder mit dem Fuß auf. "Ich muss nach meinen Freunden sehen!" "Deine Freunde können auch mal ohne dich auskommen." Kaiba warf Joey noch einen letzten bestimmten Blick zu und wandte sich dann wieder seinem Computer zu. "Nein, können sie nicht! Sie brauchen mich! Warum wollen Sie das nicht verstehen?" "Ach? Deine Freunde brauchen dich?" Kaiba nahm seinen Blick nicht vom Computerbildschirm. "Jetzt plötzlich? Als du gestern auf meiner Couch eingepennt bist, hast du keinen einzigen Gedanken an sie verschwendet." Joey schnappte nach Luft, sagte jedoch nichts mehr. Er drehte sich um und stürmte aus dem Büro. Kaiba sah auf, als die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel. "Er wird versuchen, abzuhauen." Isis saß auf dem Sofa und feilte gelassen ihre Fingernägel. "Dessen bin ich mir bewusst", brummte Kaiba. "Musstest du ihn gleich so anfahren, sag mal?" Die Ägypterin erhob sich elegant und zog ihren blauen Minirock ein bisschen weiter nach unten. "Der arme Junge ist doch nun ganz verstört. Er sorgt sich doch nur um seine Freunde. Musstest du ihm da so eine reinwürgen?" Kaiba zuckte mit den Schultern. "Besser er lernt es jetzt, als nie." "Was denn?" Isis setzte sich auf die Armlehne von Kaibas Schreibtischsessel. "Dass man mit Schlaftabletten wunderbar schlafen kann?" "Das war deine Idee, nicht meine!" Kaiba bedachte Isis mit einem bösen Blick, den diese aber nicht wahrzunehmen schien. "Nein, ich meine, dass er nun nicht mehr tun kann, was er will." Isis lächelte und lehnte mit ihrer Schläfe an Kaibas Schulter. "Du würdest einen wunderbaren Vater abgeben." Als die große Haustür eine halbe Stunde später mit einem lauten Knall ins Schloss fiel, sodass es in der ganzen Villa widerhallte und Rumiko aufgelöst an die Bürotür klopfte, wusste Kaiba, dass sich Isis Warnung bewahrheitet hatte. Der Brünette seufzte, nahm seine Brille von der Nase und fuhr sich über die Nasenwurzel. Isis, die mittlerweile wieder ihren Stammplatz auf dem Sofa eingenommen hatte, kicherte. "Willst du ihm nach?" "Nein" Kaiba schüttelte den Kopf. "Er kommt wieder. Ich muss nur warten." Joey keuchte, als er um die nächste Ecke bog, bekleidet mit seiner Latexhose, einem weißen T-Shirt, das er von Kaiba bekommen hatte, und seiner Jacke. Er hatte sich seine Umhängetasche über die Schulter geworfen und hetzte so die Straße entlang in Richtung U-Bahn Station. Genau diese Strecke war er vor Wochen schon einmal gerannt, doch daran dachte der Schwarzhaarige im Moment nicht. Joey wollte nur weg, außer Reichweite der Kaiba-Villa. Ihm war immer noch schleierhaft, wie es ihm gelungen war, einfach so die Villa zu verlassen und deshalb war er sicher, dass der Firmenchef die Verfolgung aufnehmen würde. Joey heulte beinahe vor Erleichterung, als er die Treppen in den U-Bahn Schacht erreichte. Dort hinunter würde Kaiba ihm nicht mehr folgen. Mit schnellen Schritten eilte Joey die Treppen hinunter und bog schlitternd um die Ecke. Nur mit Mühe wich er einem Penner, der dort saß, aus und steuerte auf das Gleis zu, auf dem gerade die U-Bahn einfuhr. Schnell sprang der Schwarzhaarige in den Zug, bevor sich die Türen wieder schlossen. Joey blieb gleich an der Tür stehen. Obwohl er nur eine knappe Minute Fahrt vor sich hatte, kroch wieder diese Beklommenheit in ihm hoch und machte aus dieser einen Minute eine Ewigkeit. Neben Joey stand eine junge Mutter und ein Kinderwagen. In dem Kinderwagen lag ein Baby und schrie erbärmlich. Joey ließ seinen Blick über den Kinderwagen und schließlich in dessen Inneres wandern. Die junge Frau hatte dies bemerkt und schnaubte. Mit einem entschlossenen Ruck drehte sie den Wagen so, dass Joey nicht mehr hineinsehen konnte. Das Baby darin schrie noch immer. In diesem Moment hielt die U-Bahn und Joey verließ den Zug so schnell wie möglich. Mit langen Schritten hastete er die Treppen hinauf und fand sich sogleich auf dem Bahnhof wieder. Schnell trat er aus dem großen Glasgebäude und überquerte die Hauptstraße. Gleich dahinter begann das Bahnhofsviertel. Joey bog in eine Seitengasse ein und seine Schritte verlangsamten sich. Noch eine Straßenecke und er würde an seinem Stammplatz ankommen. Er hoffte dort Mai und auch Anzu anzutreffen. Von beiden Mädchen hatte er seit Anzus 'Unfall' nichts mehr gehört. Er bezweifelte, dass Anzu länger im Krankenhaus geblieben war, als nötig gewesen wäre. Sie war äußerst misstrauisch und nach der Sache mit dem Gynäkologen würde sie der Ärzteschaft mit äußerster Missgunst entgegentreten. Joey trat aus der dunklen Seitengasse heraus und lehnte sich an die dreckige Häuserwand. Noch immer war sein Atem vom Rennen beschleunigt. Erst, als er wieder genug Luft in seine Lungen gepumpt hatte, blickte er sich um. Von Mai und Anzu war weit und breit nichts zu sehen. Langsam ging Joey die Straße entlang und presste seine Umhängetasche an sich. Vorsichtig linste er in die öffentliche Damentoilette in der Hoffnung, seine beiden Mädchen dort vorzufinden. Doch er hoffte umsonst. Der Schwarzhaarige schluckte hart. Er wagte nicht, zu Bakura zu gehen und nachzufragen. Niemals wieder würde er zu Bakura gehen. Auch wenn es ihm schwer fiel, war er Kaiba tief in seinem Inneren dankbar, dass dieser ihn dazu gezwungen hatte, mitzukommen. Vielleicht war sein Leben ja doch nicht so schlecht? Vielleicht konnte er Kaiba dazu übereden, ihn gehen zu lassen? Dann könnte er mit Atemu ein neues Leben beginnen... und vielleicht auch mit Mayu. Joey lächelte. Mayu. Er hatte das Mädchen lange nicht mehr gesehen und langsam begann er sich nach ihr zu sehnen. Joeys Lächeln erstarb, als vor ihm ein dunkelbrauner Haarschopf auftauchte. "Anzu?" fragte er probeweise. Das Mädchen vor ihm drehte sich erstaunt um. "Joey, bist du das? Nein, Anzu ist nicht hier. Keine Ahnung, wo die hin ist." Der Schwarzhaarige seufzte kurz enttäuscht. An der Hausecke standen Kim und Nazumi. Kim war eine kleine zierliche Koreanerin, mit langen, schwarzen glänzenden Haaren und einer Haut so weiß wie Porzellan. Nazumi dagegen hatte kurze dunkelbraune Haare und wirkte wie das typische japanische Schulmädchen. Joey lächelte kurz. "Und Mai? Habt ihr sie gesehen?" Nazumi schüttelte den Kopf. "Nein. Seit gestern ist sie drüben nicht mehr aufgetaucht." Der schmale Kopf der Japanerin ruckte kurz in die Richtung ihres Stammplatzes. "Aber mach dir keine Sorgen, Süßer. Kura hat sich noch nicht aufgeregt, also hat er es noch nicht gemerkt." Kim nickte heftig. "Aber schau bloß zu, dass du die zwei auftreibst. Wenn sie morgen nicht wieder auf der Matte stehen, hagelt‘s Beschwerden." Joey starrte die beiden Mädchen aus großen Augen an. "Bakura hat noch nichts gemerkt? A... aber das kann doch nicht sein!" Kim zuckte mit den schmalen Schultern. "Scheint doch so." Nazumi spuckte einen fahlen Kaugummi auf den Boden und rückte ihre Brüste unter der violetten Korsage zurecht. "Jetzt schieb ab, Joey. Du siehst nicht gerade berauschend aus. Das vergrault unsere Kundschaft." Der Junge nickte. "Falls Mai oder Anzu auftauchen..." "... sagen wir ihnen, dass du sie gesucht hast." Kim lächelte kurz und warf dann ihre langen Haare zurück, ehe sie geschmeidig auf einen jungen Mann zutrippelte, der sie zu sich winkte. Joey nickte Nazumi noch kurz zu, ehe diese Kim folgte und machte, dass er fort kam. Er wollte schließlich nicht, dass die beiden wegen ihm Schwierigkeiten mit Bakura bekamen. Mit schnellen Schritten lief er in Richtung U-Bahn. Er hatte sich entschlossen, zu Kaiba zurück zu fahren. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde es Vorwürfe und Beschimpfungen hageln, doch das war Joey gewöhnt. Es musste ihm aber gelingen den Brünetten davon zu überzeugen, ihn gehen zu lassen. Dafür würde er ihm sogar versprechen, nicht mehr anschaffen zu gehen. Joey verließ den Zug und bahnte sich einen Weg durch die Menge Richtung Ausgang. Mit hastigen Schritten lief er den Bürgersteig entlang bis zu Kaibas Villa. Je näher er dem großen, weißen Gebäude kam, desto mulmiger wurde er. Obwohl Kaiba es ihm ausdrücklich verboten hatte, hatte er die Villa verlassen. Joey ballte die Fäuste. Verdammt! Er war neunzehn Jahre alt! Kaiba konnte ihm nicht vorschreiben, was er zu tun hatte! Mit trotzigem Gesichtsausdruck, jedoch nervös zitternden Händen betätigte Joey die Klingel neben der Haustür. Der brünette Firmenchef sah erstaunt auf, als das leise Geräusch der Türklingel von unten zu hören war. Schnell erhob er sich aus seinem Sessel und trat ans Fenster, von wo er einen ausgezeichneten Blick auf die Haustür hatte. Dort stand eine schmale, schwarzhaarige Gestalt und drückte eine ausgebleichte, olivgrüne Umhängetasche an sich. Kaiba lächelte zufrieden. "Er ist wieder da, oder?" Sofort verschwand das Lächeln aus Kaibas Gesicht und er drehte sich zu Isis um. "Ja", sagte er knapp. "Du freust dich.", meinte die Ägypterin nüchtern und begutachtete ungerührt einige lose Zettel auf Kaibas Schreibtisch. Der Brünette schnaubte. "Warum sollte es mich freuen, wenn diese Landplage zurückgekehrt ist?" "Du warst schon immer ein schlechter Schauspieler, Seto-chan" Isis grinste kurz, winkte elegant und schwebte dann zur Tür hinaus. Seto-chan blickte ihr nach und runzelte missbilligend die Stirn. Er hasste dieses Weib. Niemand kannte ihn so gut, wie Isis und dafür hasste er sie zutiefst... noch mehr jedoch liebte er sie dafür. Isis stolzierte die Treppe hinunter und sah, wie ein geknickter Joey unter dem strengen Blick von Rumiko durch die Tür trat. Die Ägypterin schmunzelte. Wie der Junge so dastand, mit hängendem Kopf, geballten Fäusten und leicht bebendem Rücken sah er beinahe einem Welpen gleich. Fehlten nur noch niedliche Hundeöhrchen und ein wedelnder Schwanz. Isis gluckste bei dieser Vorstellung und Joey blickte erschrocken auf. "Mi... Miss Ishtar!" Sein Oberkörper ruckte hoch, so als wolle er stramm stehen und seine Hände lösten sofort die geballten Fäuste. "Hallo Joey" Die junge Frau schmunzelte noch immer und ging bedächtig auf den Jungen zu. "Schön, dass du wieder da bist. Wenn du zu Seto willst, der ist in seinem Büro. Aber wenn ich dir einen Rat geben darf: Ich würde damit noch ein bisschen warten." Isis zwinkerte kurz. "Er ist noch ein bisschen grummelig. Du verstehst, was ich meine. Lass ihn noch ein bisschen abkühlen." Joey blickte verwirrt in Isis' amüsiertes Gesicht und nickte verdattert. Ehrlich gesagt hatte er erwartet, dass ihn diese Frau sogleich in die Höhle des Löwen schleppen würde. Umso erleichterter war er, dass dem nicht so war. Isis lächelte noch einmal kurz und wollte durch die Haustür nach draußen verschwinden, als Joeys Stimme sie noch einmal zurückhielt. "Miss Ishtar?" Joey krallte seine Finger in den ausgeleierten Stoff seiner Tasche. "Ich... ich kann nicht hier bleiben. Es gibt zu viele, die sich auf mich verlassen und die mich brauchen. Und außerdem muss ich doch auf die Uni und habe doch ein Zimmer im Studentenwohnheim und..." Isis unterbrach den Redeschwall, indem sie ihm sachte eine Hand auf die Schulter legte. "Das musst du nicht mir verklickern, sondern dem Brummbär da oben." Ihre dunklen Augen huschten kurz zur Treppe, um dann wieder leicht glitzernd in Joeys Gesicht zu blicken. "Lass dich nicht einschüchtern, hörst du?" Sie gab Joey deinen Klaps auf den Hintern, sodass dieser erschrocken aufquieckte. "Auf in den Kampf, Tiger." Mit diesen Worten löste sich Isis von Joey und dackelte zur Tür hinaus. "Tschüss, Rumiko!", schmetterte sie noch und gleich darauf fiel die Tür ins Schloss. Das Hausmädchen grinste und wandte sich Joey zu, der eindeutig etwas verstört war. "Also, mein Junge. Du hast gehört, was Miss Ishtar gesagt hat. Komm mit mir in die Küche, ich mach dir ein Sandwich. Danach redest du mit Mister Kaiba. Er ist nicht so schlimm, wie immer alle denken. Nur manchmal schlägt er etwas über die Stränge. Dann bräuchte er jemanden, der ihn ein bisschen zügelt. Aber, hach, leider hat niemand den Mut dazu. Tja, so ist das, mein Junge." Während Rumiko geredet hatte, hatte sie Joey an den Schultern gepackt und ihn vor sich her in Richtung Küche geschoben. Dort drückte sie ihn auf einen Stuhl und plapperte munter weiter, während sie im Raum herumwuselte, um für den Jungen ein Sandwich zuzubereiten. "So, dann hau mal rein. Du musst ja am verhungern sein. Ich hab dich beim Frühstück nicht gesehen und dann bist du ja davongelaufen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass du auf deinem kleinen Ausflug etwas gegessen hast." Rumiko stellte Joey einen Teller vor die Nase, auf dem sechs Sandwiches lagen. Hatte sie zuvor nicht etwas von einem Sandwich gesagt? Der Schwarzhaarige blickte mit großen Augen zu dem Hausmädchen hoch. In ihm kam ein komisches Gefühl auf. Es war... seltsam, so umsorgt zu werden. Joey blinzelte kurz, wandte den erstaunten und irritierten Blick jedoch nicht ab. Wann hatte sich das letzte Mal jemand so um ihn gekümmert? Das war Mayu gewesen... Rumiko nickte dem Jungen ermutigend zu, als sie seinen unsicheren Blick bemerkte. Zögernd streckte Joey seine Hand aus und griff nach einem Sandwich. Langsam führte er es zum Mund und biss ab. Bedächtig kaute er. Es schmeckte gut. Das Brot war weich und fast süßlich. Er schmeckte Schinken, Gurken, Tomaten und Mayonnaise. Joey schluckte den Bissen hinunter. "Und?" Rumiko starrte ihn erwartungsvoll an. "Gut." Joey lächelte und nahm einen weiteres Bissen. Rumiko nickte zufrieden. Sie hatte auch nichts anderes erwartet. Leise vor sich hin summend begann sie wieder in der Küche hin und her zu schwirren, während Joey seine Sandwiches aß. ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Die Tür fiel klappernd ins Schloss, als die junge Frau das Zimmer verließ. "Deine Schwester ist nett." Anzu blickte von ihrem Bett aus zu Marik. Der blonde Junge zuckte mit den Schultern. "Geht so.", murmelte er und ließ sich zurück auf die Polster sinken. "Hm..." Anzu ließ sich ebenfalls zurücksinken und blickte sinnierend an die Decke. "Ich bin nicht verrückt, oder so was" Mariks samtene Stimme durchbrach die Stille, die sich über das Zimmer gelegt hatte. "Auch wenn mein geliebtes Schwesterherz der Meinung ist, ich wäre es. Schizophren, oder so." Anzu richtete sich wieder auf und stützte sich mit ihren Ellbogen auf der Matratze ab. "Wie kommt sie denn dazu?" "Ich weiß nicht" Marik zuckte im liegen mit den Schultern. "Irgendwie hat sie ein Problem damit, dass ich anders bin." "Anders?" Anzu hatte sich nun ganz aufgerichtet und blickte auf den liegenden Jungen im anderen Bett. Dieser starrte an die Decke und zuckte wieder mit den Schultern. "Ich habe eine zweite Persönlichkeit in mir drin" Er klopfte sich kurz auf die Brust. Anzu blinzelte kurz. "Du hast WAS?" Mariks Kopf ruckte herum, als Anzus Stimme einige Oktaven in die Höhe schoss. "Eine zweite Persönlichkeit. Ein zweites Bewusstsein. Nenn es wie du willst." Das Mädchen kicherte und seine blaue Augen glitzerten. Mariks Strin runzelte sich und er sah etwas verwirrt aus. "Das ist keine psychische Störung, das ist echt.", versuchte er zu erklären. Anzu kicherte noch immer. "Vor mir brauchst du dich nicht zu rechtfertigen. Ich hab selbst genug ausgefressen." Sie klopfte mit ihrer Hand auffordernd auf die Bettdecke und Marik schwang seine Beine aus dem Bett, um sich zu ihr zu gesellen. Anzu durfte immer noch nicht aufstehen. Den Grund dafür, kannte sie selbst nicht so genau. Wahrscheinlich hatten die Ärzte einfach nur Angst, sie könnte sich wieder etwas antun. Das Mädchen rückte bereitwillig ein wenig zur Seite, damit Marik genug Platz hatte und blickte den Blonden fragend an. "Mich interessiert das, wirklich. Wie genau ist denn deine zweite Persönlichkeit? Hat sie einen Namen?" Marik begann mit dem Saum der Bettdecke zu spielen und grinste leicht. "Er heißt Malik." "Malik? Komischer Name. Klingt fast so wie deiner, nur eben mit einem L." "Jup... Aber ich hab ihn nicht ausgesucht." Wieder konnte sich Anzu ein Grinsen nicht verkneifen. "Ziemlich dominant, dieser Malik, oder?" Marik grinste ebenfalls. "Nur ein bisschen. Manchmal mehr, manchmal weniger. Aber hauptsächlich hilft er mir, wenn ich mal zornig, wütend oder grob sein möchte und es nicht kann, springt er für mich ein und mischt alle mal gründlich auf." Marik nickte zufrieden und verschränkte die Arme vor der Brust. Anzu wiegte leicht den Kopf hin und her. "Sowas bräuchte ich auch.", meinte sie. "Kannst du haben. Ist ganz leicht. Du musst nur ganz fest daran glauben." Marik kratzte sich an der Stirn. "Ich will jetzt nicht mit so 'nem Scheiß Gelaber kommen von wegen Glaub an Gott, und all deine Wünsche werden wahr . Fuck, nein! Ich bin Atheist." Der Blonde grinste. "Du musst dir nur absolut sicher sein, dass du eine zweite Persönlichkeit willst." Anzus Augenbraue schoss in die Höhe und starrte Marik einen Augenblick lang etwas verständnislos an. "Sag mal, was soll das werden? Ein Crashkurs Wie werde ich schizophren ?" Marik schnaubte. "Ja, ja, ich weiß. Du bist nicht schizophren.", lenkte sie schnell ein und lächelte entschuldigend. "Aber warum bist du dann hier?" "Weil meine Schwester der Meinung ist, ich wäre es. Sagte ich doch schon" Marik begann wieder mit dem Saum der Bettdecke zu spielen. "Und weil Malik mich dazu gebracht hat, ein paar sehr unschöne Dinge zu tun." ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Sichtlich angespannt klopfte Joey an die Tür. Etwa eine halbe Stunde war er bei Rumiko in der Küche gesessen, hatte seine Sandwiches verzehrt und geplaudert. Erst dann hatte er sich aufraffen können, dem 'Grauen' entgegenzutreten. Als ein mürrisches Ja von drinnen ertönte, drückte er vorsichtig die Klinke hinunter und trat ein. Kaibas Kopf schnellte nach oben und fixierte den Jungen, der dort im Türrahmen stand, mit einem stechendem Blick. "Na wen haben wir denn da?", schnarrte er in ironischer Kaiba-Manier, "Ich hab mich schon gefragt, wann du hier auftauchst." Joey schloss leise die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg zum Schreibtisch. "Ich war noch bei Rumiko in der Küche und...", begann er kleinlaut. "Sehe ich so aus, als ob mich interessieren würde, was du mit meinem Dienstmädchen treibst?", fuhr Kaiba auf und Joey zuckte verschreckt zurück, "Kannst du mir mal erklären, warum du einfach abgehauen bist?" Joey schluckte. Er hatte den Schreibtsich mittlerweile erreicht und blickte nun geradewegs in Kaibas blaue, kalte Augen. "Ich... ich hab es Ihnen doch schon gesagt. Ich muss mich um meine Freunde kümmern." Kaiba schnaufte genervt auf. "Und warum kommst du dann wieder zurück? Du hättest genauso gut wieder dein altes Leben anfangen können." Joey senkte den Blick und fuhr mit dem Zeigefinger die Kante des Schreibtisches entlang. "Ich habe unsere Abmachung nicht vergessen und ich denke, dass Sie mir helfen könnten." Der Junge hob langsam den Kopf. "Aber Sie müssen verstehen, dass ich nicht hier bleiben kann! Ich studiere, ich wohne doch im Studentenheim und meine Freunde..." "Ja, ja, deine ach so tollen Freunde!", motzte Kaiba und musterte Joeys Gesicht "Du hast Glück, dass Isis mir ins Gewissen geredet hat, sonst würdest du dich schon längst wieder in dem Drecksloch wiederfinden, aus dem ich dich rausgeholt habe. Ich mache dir jetzt einen Vorschlag und es ist ganz alleine deine Sache, ob du ihn annimmst, oder wir die ganze Sache abblasen, klar?" Joey nickte stumm. "Gut. Du brauchst nicht hierzubleiben, doch du wirst aufhören, die Beine breit zu machen und herumzurennen wie die allerletzte Straßennutte. Ich werde weiterhin die 124.000 Yen zur Verfügung stellen. Dafür musst du für Interviews und Pressetermine mit mir zu Verfügung stehen." "Interviews?" Joey trat einen Schritt vom Schreibtsich zurück. "Pressetermine?" "Natürlich" Kaiba zuckte mit den Achseln und tat so, als wäre das die normalste Sache der Welt. "Diese lästigen Aasgeier haben natürlich schon Wind von der ganzen Sache bekommen. Jetzt muss ich denen einen guten Grund liefern, warum du immer um mich herumscharwenzelst. Und damit meine ich einen wirklich guten Grund ." Er sah den Schwarzhaarigen eindringlich an. "Also sieh zu, dass du nicht wie ein Penner hier aufkreuzt." Joey nickte ergeben. Er würde nicht probieren zu widersprechen, da es sowieso keinen Sinn gehabt hätte. "Danke, Mister Kaiba", murmelte er und verließ schnellen Schrittes das Büro, so als hätte er Angst, der Firmenchef könnte es sich noch anders überlegen. Als die Tür ins Schloss fiel, erhob sich eben dieser und streckte sich. Endlich war diese Tortur auch vorüber und er konnte wieder in die Firma gehen. Er hatte sie ja lange genug vernachlässigt wegen dieses Strichers. Kaibas Blick wanderte nach draußen und erhaschte eine kleine Gestalt, die schnell den Kiesweg hinabrannte und das Grundstück verließ. Verdammt! Warum wurmte es ihn so, dass er bei diesem schwarzhaarigen Blonden nachgegeben hatte? Kaiba stöhnte und fuhr sich durch die Haare. Er brauchte dringend Ablenkung... und Sex. Wie lange hatte er schon keinen Sex mehr gehabt? Dem Brünetten kam es wie eine Ewigkeit vor. daran musste sich was ändern. Der Schwarzhaarige warf keinen Blick zurück sondern rannte das zweite Mal an diesem Tag wie vom Teufel gejagt zur U-Bahn Station. Als allererstes würde er ins Studentenheim fahren. Er musste jetzt einfach Mayu sehen. Ihm war bewusst, dass er Atemu in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt hatte, doch ihn zog es zu Mayu, ob er wollte oder nicht. Joey verdrängte sein schlechtes Gewissen und hetzte in den Schacht hinunter. ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Atemu saß in seinem Bett, die Decke bis zum Bauch hochgezogen und beobachtete die Krankenschwester dabei, wie sie in dem Zimmer herumlief, das Fenster öffnete, seine Kopfpolster aufschüttelte, die Nadel in seinem Handrücken festklemmte und seine Tabletten bereit legte. "Schwester, ich hab gehört, dass auf Zimmer 419 jemand Neues ist." Der Zwanzigjährige verfolgte die Frau mit den Augen. "Sagen Sie mir, wer es ist?" Die Krankenschwester blieb vor dem Bett stehen und schrieb etwas auf ein Klemmbrett. "Sei nicht immer so neugierig, Atemu. Hier herrscht Schweigepflicht." Atemu verdrehte die Augen. "Ach kommen Sie schon, Schwester. Wem sollte ich es schon verraten? Den Wänden? Jetzt, wo Joey mich anscheinend vergessen hat." Betrübt senkte er den Blick. Die Schwester seufzte auf und trat an den jungen Mann heran. "Es ist ein Mädchen. Sie ist schwanger und hat versucht, sich und das Kind umzubringen. Zufrieden?" Atemu sah die Schwester schockiert an und nickte schließlich. Die Schwester strich ihm einmal kurz über den Arm. "Sei nicht traurig. Dein Freund hat sicher im Moment nur viel zu tun. Er studiert doch, oder? Vielleicht hat er Prüfungen, oder so." Sie bückte sich und kramte im Nachtschrank neben dem Bett. "Hast du das Buch von Schwester Nojiko schon durch?", fragte sie, als sie sich wieder aufrichtete und besagtes Buch sachte in Atemus Schoß ablegte. "Nein." Der Rothaarige schlug es auf. "Bin erst beim Tal der Könige." "Na dann halt dich ran." Die Schwester lächelte. "Wenn Schwester Nojiko das nächste Mal Schicht hat, kannst du ihr viel erzählen." "Ja!" Atemu lachte leicht und blickte der Schwester aus traurigen Augen hinterher, als diese das Zimmer verließ. ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Auf Bakuras Gesicht lag ein breites Grinsen. Hatte er schon erwähnt, wie sehr es ihm gefiel, dass alles so lief, wie er es wollte? Heute hatte er zwei großartige Geschäfte abgeschlossen und er war mehr als zufrieden mit deren Verlauf. Zum einen war da dieser Schiki-Miki Typ Honda, der aus irgendeinem Grund wahnsinnig scharf auf Joey gewesen war. Bakura wusste nicht, wo sich der schwarzhaarige Bengel herumtrieb, doch er würde ihn aufspüren. Schließlich war seit heute er sein bestes Pferd im Stall. Und außerdem konnte es sich der Junge nicht leisten, länger abwesend zu sein. Das hätte fürchterliche Konsequenzen. Bakura grinste und blätterte durch seine Mappe, bis er zu einem blauen Trennblatt kam, auf dem mit schwarzem Textmarker J. J. Wheeler geschrieben stand. Bakura blätterte das blaue Trennblatt um und sah fast liebevoll auf das dahinter liegende weiße Blatt Papier. Nein, Joey konnte es sich wahrlich nicht leisten, sich ihm zu widersetzten. Kaum hatte er das Geschäft mit Honda abgeschlossen, war ein aufgebrachter Yamamoto, Mai am Arm hinter sich her schleifend, durch die Tür gestürmt. Der Mann hatte die Blonde in den Raum geschubst und die Tür voller Wucht hinter sich zugeschlagen. Also sah sich Bakura genötigt, seinen Laden für heute zu schließen. Der Weißhaarige drehte den Schlüssel im Schloss herum und zog die Rolläden an der Glastür nach unten. "Yamamoto" Bakura legte seine Schürze ab. "Was machst du hier so einen Aufstand?" Der Mann funkelte den Zuhälter wütend an. "Ich war auf der Suche nach Anzu, doch alles, was ich gefunden habe, war das da!" Er versetzte Mai einen Stoß, sodass die nach vorne taumelte und gegen die Theke stieß. "Was soll das?", fauchte Bakura, machte jedoch keine Anstalten, Mai auf irgendeine Weise wieder auf die Beine zu helfen. "Beschädige gefälligst nicht mein Einkommen, du Idiot!" Yamamoto schnaubte. "Die ist mir doch egal. Ich will Anzu! Wo ist sie? Ich habe ein Recht auf sie!!" Bakura schloss genervt die Augen. "Sie ist zur Zeit verhindert und kann für eine Weile nicht gebucht werden." Sein Blick wanderte zu Mai, die sich an die Theke gelehnt die schmerzende Seite rieb. "Doch ich kann dir eine Abfindung geben." Der Weißhaarige musste ehrlich zugeben, dass er alles andere als erfreut gewesen war, als Mai vor ein paar Tagen zu ihm gekommen war und ihm mitgeteilt hatte, dass es Anzu nicht gut ginge. Man konnte Bakura Ryou viel nachsagen, doch ein Scheusal war er nicht. Auch wenn es ihm sehr missfiel, doch es wäre nicht gut fürs Geschäft, wenn Anzu krank war und damit haufenweise Kunden ansteckte und vergraulte. Da nahm er lieber in Kauf, dass sie ein paar Tage ausfiel. Natürlich musste aber Ersatz für sie erbracht werden. Besonders, wenn Yamamoto auftauchte. Yamamoto hob angesichts Bakuras Äußerungen seine Augenbrauen. "Und wie willst du das anstellen? Für mich gibt es keinen Ersatz für Anzu!" Resolut verschränkte er die Arme vor der Brust. Bakura verdrehte die Augen. "Das habe ich auch nicht gesagt. Ich meinte damit, dass ich dir etwas statt ihrer geben könnte, das genauso gut ist. Wenn nicht soagr noch besser." Yamamotos Augenbrauen schossen wieder in die Höhe und in seinen Augen glitzerte es neugierig. "Und was?" "Sie" Bakuras Kopf ruckte in Richtung Mai, der es langsam dämmerte, was ihr Zuhälter meinte. "Das blonde Gift vom Bahnhofsviertel." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe, das Kapitel hat allgemeinen Anklang gefunden ^^ und auch geholfen, einige Fragen zu beantworten... oder es hat auch neue aufgeworfen, keine Ahnung *schultern zuck* Na ja, jedenfalls liegt mir Bakuras Beziehung zu seinen Prostituierten sehr am Herzen und ich werde sie in den nächsten Kapiteln noch näher beschreiben. Außerdem werde ich jetzt jedem eine ENS schicken, der mir im letzten Kapitel ein Kommentar hinterlassen hat. Sonst wirds zu viel (Ja, ich bin faul -.-) Also dann: Ciao! *wink* ^____^ ...bastet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)