Desperation von abgemeldet (In Verzweiflung ertrinken) ================================================================================ Kapitel 14: How to save a life ------------------------------ Ja ja, hier bin ich wieder. Wenn ihr euch fragt, warum es diesmal so lange gedauert hat, dann muss ich euch sagen, dass ich anfangs nicht mitbekommen habe, dass mir mein Beta das neue Kapitel schon längst wieder zurückgeschickt hat!! o//////o Aber nun hab ich es entdeckt... Ja, ihr habtrichtig gelesen. Ich habe einen Beta. Also Vorhang auf und riesigen Applaus für -Walking_Disaster-!!! Ihr gebürt die Hälfte des Lobes... U.U Und nun... ich danke euch für die Kommentare! Ihr seid doch alle verrückt!! Und trotzdem könnte ich euch knutschen!! @Hoard-Hannah: Danke ^^ Ich werd mein bestes geben! @pain-sorrow: Super, dass dir die Story so gut gefällt *rot werd* Ich versuche auch bei Kräften, Kaiba kalt erscheinen zu lassen. Bei manchen FFs ist er so weich, das passt irgendwie nicht zu ihm. @Reitas_KittyDoll: XDDDD Ich liebe kleine Cliffies!! Ja, Anzu hat es nicht leicht... schon gar nicht mit mir als Autorin ^^ Ich kann dir eins verraten: ab jetzt gibts mehr Seto/Joey. @saspi: Danke!! Freut mich, dass es dir gefällt! ^^ @Favole: Ich schreibe, ich schreibe ^^ *Fingerkrampf bekomm* Autsch Q.O Ich weiß, Joeys Leben ist hart und ich bin ein Sadist *eg* @Roset-te: Danke!! Ja, ich werde die Story von Yami, Yugi, Seto und Anzu vll ins Net stellen. Aber zuvor schriebe ich noch mehr Kapis ^^ Bin schon bei Kapi zwei! Ich sag dir Bescheid, wenns soweit ist! @Jemma: Fragen sind immer gut. Wär doch langweilig, wenn man bei einer Geschichte nicht nachdenken bräuchte ^^ @LindenRathan: Solches lob tut der Seele gut ^^ Irgendwie wird er es sicher herausfinden. Ob durch Shizuka oder nicht, lasse ich in den Raum gestellt... @Sammy5522: Danke für dein Kommi und das Lob! Hier ist das nächste Kapi für dich! Und für alle anderen natürlich auch ^.^ @knstlersucher: Danke für dein Lob! Ab jetzt wird es mehr von Seto und Joey geben!! Das verspreche ich! @Pancratia: Yes! Endlich einmal eine, die auch Anzus Schuld erkennt! Schließlich ist sie nicht nur das arme Opfer, sondern hat auch selbst Verantwortung! Ich glaube deine Hoffnung bezüglich Seto und Joey wird erfüllt werden ^^ @feuerregen: Jep, obwohl Shizu noch nicht wirklich mit der ganzen Situation zurecht kommt, weckt Joey in ihr 'Schwestergefühle' ^^. Na, ob das, was mit Honda passiert eine Strafe ist, weiß ich nicht. Angenehm ist es auf jeden Fall nicht! ^^ @Alle: DANKE!! Ihr seid wunderbar!!!!! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Flachwichser!!“ Kaibas Stimme klang laut durch den fast leeren und hohen Raum. Seine Hand, mit der er den Telefonhörer umklammert hielt und an sein Ohr presste, zitterte leicht. Weiß standen die Knöchel hervor und das ebenmäßige Gesicht war vor Wut verzerrt. „Wage es noch einmal, mich derartig zu belästigen und meine Anwälte machen dich und dein lächerliches Unternehmen einen Kopf kürzer!!“ Mit unnötiger Gewalt knallte Kaiba den Hörer auf die Gabel und starrte das Gerät hasserfüllt an, so als wäre es schuld an dem eben eingegangenen Anruf. Tief atmete der Firmenchef ein, um sich wieder zu beruhigen. Beim Klang von Hondas überheblicher und fast schon dreister Stimmlage hätte er beinahe kotzen müssen. Wie konnte es dieser Kerl wagen, ihn anzurufen und sich dann auch noch zu beschweren, dass ihm sein Spielzeug geraubt wurde? Kaiba schnaubte. Honda war so… ahnungslos. Verabscheuungswürdig. Ein Ekel durch und durch. ~~Flashback~~ Kaiba wusste nicht, was ihn dazu anstiftete, seinen Chauffeur samt Limousine durch die halbe Stadt zu jagen. Und auch der Chauffeur selber konnte sich keinen Reim darauf machen. Doch er wagte nicht nachzufragen, als er einen stechenden Blick seines Chefs kassiert hatte. Kaiba saß murrend auf der Rückbank des Wagens und starrte aus dem Fenster. Warum musste Hondas Bungalowverschnitt auch am anderen Ende der Stadt liegen? Und warum, beim Henker, fuhr er wie ein Wahnsinniger dorthin? Nur weil er den Verdacht hatte, dass dieser schwarzhaarige Stricher… Joey… bei Honda war? Nur weil seine Sekretärin so verzweifelt geklungen hatte, als sie nach dessen Wohlbefinden gefragt hatte? Nur weil all diese Gründe irgendwelche abtrünnigen menschlichen Emotionen in ihm weckten? Kaiba schnaubte und stieß die warme Luft durch seine Nasenlöcher aus. Verdammt. Er brauchte unbedingt eine Zigarette. Wie lange hatte er schon keine mehr geraucht? Eine Woche? Zwei Wochen? Einen Monat? Egal… JETZT brauchte er jedenfalls wieder eine Zigarette. Kaiba öffnete seine Aktentasche und kramte darin herum. Irgendwo zwischen Dokumenten, einigen Füllern und einer Wasserflasche kam schließlich eine halb zerknüllte und nur noch spärlich gefüllte Zigarettenschachtel der Marke Malboro Light zum Vorschein. Der Brünette knurrte kurz und fischte in seiner Jacketttasche nach einem Feuerzeug. Er klemmte sich einen der Glimmstängel zwischen die Lippen und zündete die Spitze an. Tief inhalierte er den Rauch des ersten Zuges und pumpte ihn in seine Lungen. Prompt musste er husten. Missmutig starrte Kaiba auf die leicht rauchende Zigarette und nahm noch einen Zug, diesmal vorsichtiger. Er spürte, wie sich das angenehme, beruhigende und warme Gefühl in seinen Eingeweiden ausbreitete. Genau das brauchte er jetzt. Es brachte seinem Ansehen nichts, wenn er wutentbrannt bei Honda reinstürmte und ihn windelweich prügelte… wegen was auch immer. „Mister Kaiba?“ Der Chauffeur ließ die Trennscheibe herunter, als Kaiba gerade den Zigarettenstummel im eingebauten Aschenbecher ausdrückte. „Was?“ „Wir sind da. Mister Hondas Villa und Firmensitz der Honda Industrials .“ Kaiba nickte, öffnete die Wagentür und stieg aus. Er befahl dem uniformierten Mann, bis zu seiner Rückkehr zu warten und sich auf keinen Fall vom Fleck zu bewegen, es sei denn, es wäre höhere Gewalt im Spiel. Nach diesen genauen Anweisungen an den minderbemittelten Arbeitnehmer schritt Kaiba auf die Villa zu. Der Kies knirschte unter seinen Schuhsohlen, als er den Weg zum Eingangstor entlanglief. Ungeduldig betätigte Kaiba den Klingelknopf und wartete, bis ihm endlich geöffnet wurde. Er bedachte die Haushälterin, die ihn einließ, mit einem verhaltenen Blick und fragte sogleich nach dem Verbleib des ‚Hausherrn’. „Master Honda ist in seinem Arbeitszimmer, Mister Kaiba.“, gab Sakura bereitwillig zur Auskunft und ging Kaiba voran den Gang entlang. An der Bürotür angelangt, drehte sich die Haushälterin zu Kaiba um. „Mister Kaiba… wenn… wenn Sie jetzt da rein gehen, …“ Der Brünette merkte, wie die ältere Frau mit ihrer Fassung rang und wie viel Mut es sie kostete, ihn direkt anzusprechen. Trotzdem hatte er nicht vor, ihr auch nur auf irgendeine Weise weiterzuhelfen. „Wenn Sie jetzt da rein gehen, … schreiten Sie ein.“, fuhr sie nach einigen tiefen Atemzügen fort, „Beenden Sie das Ganze. Ich weiß, dass der junge Mann eigentlich nur für solche Zwecke hier ist, aber trotzdem… er sah so schrecklich unschuldig und traurig aus… Master Honda würde ihn verletzten, ihm wehtun… Bitte verhindern Sie es.“ Kaiba verdrehte die Augen. „Als Haushälterin steht es Ihnen nicht zu, die Beschäftigungen Ihres Arbeitgebers in Frage zu stellen, Sakura.“, sagte er kalt, „Aber ich kann Sie beruhigen: Genau aus diesen Gründen bin ich hier.“ Sakura lächelte leicht und entfernte sich mit einer kleinen Verbeugung. Kaiba wandte sich wieder der hellen Tür vor sich zu. Gerade als er seine Hand auf die Klinke legen wollte, hörte er von drinnen einen lauten Schrei, der sich qualvoll lang hinzog. Kaiba erschauderte widerwillig. Was stellte Honda mit dem Jungen an, dass dieser so schrie? „ATEMU!!!“ Kaiba zuckte zusammen. Das war nun eindeutig die Stimme Joeys gewesen. Etwas zog sich in Seto Kaiba schmerzhaft zusammen, doch er ignorierte dieses Gefühl und drückte die Klinke hinunter. Das Bild, das sich ihm bot, als er die Tür aufgestoßen hatte, ließ ihn kurz innehalten. Auf dem kleinen Sofa am Rande des Raumes lag ein kleiner Körper, der fast gänzlich unter dem großen Körper Hondas begraben war. Immer wieder ging ein Ruck durch beide Körper, der den kleineren nach vorne schleuderte. Kaibas Hand krampfte sich um das kühle Metall der Türklinke und ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus. Was war das? Kaiba konnte dieses neue Empfinden nicht einordnen. War es Mitleid? Nein, ein Kaiba empfand kein Mitleid. Für niemanden. Eifersucht… genau, das musste es sein. Eifersucht Honda gegenüber, der sich mit seinem Spielzeug begnügen durfte. Dem Spielzeug, das eigentlich Kaiba allein gehörte. Diese zierliche, alabasterfarbene, feingliedrige Puppe, die so leicht zu Bruch zu gehen schien. Kaiba schnaubte. Wenn Honda so weiter auf den dünnen Körper eindrosch, würde er noch entzwei brechen. Das konnte er nicht zulassen. Schließlich wurde er noch gebraucht. „Honda.“, Kaibas Stimme klang gefährlich leise „Was machst du da??“ Der Brünette erstarrte mitten in seinen Bewegungen und drehte sich langsam um. Kaibas Augen verengten sich und er ging langsam auf die kleine Couch zu. Nebenbei bemerkte er, dass Joey bereits das Bewusstsein verloren hatte. Sein wahres Augenmerk war aber auf Honda gerichtet, der hastig aufgestanden war und seine Hosen wieder hochgezogen hatte. „Ka…Kaiba,“, er grinste verlegen, „du hast wirklich das Talent, in den unpassendsten Zeitpunkten aufzukreuzen.“ „Und du, mein lieber Honda,“, Kaiba trennten nun nur noch zwei Schritte von seinem Geschäftspartner, „du hast das unvorteilhafte Talent, dir es mit mir zu verscherzen.“ Honda war sichtlich verwirrt. „Warum? Was hab ich gemacht, dass du schon wieder sauer auf mich bist?“ Kaiba verdrehte genervt die Augen. Dann holte er mit seiner geballten Faust aus und verpasste Honda einen Kinnhacken, so dass dieser nach hinten fiel. „Du schmieriger Drecksack hast mein Eigentum mit deinen Wurstfingern begrapscht!!“, brüllte Kaiba und funkelte Honda von oben herab an. Dieser rieb sich perplex die gerötete Wange, wo sich langsam ein Bluterguss bildete. Dann drangen die Informationen in sein Hirn ein. Er sprang auf und fixierte nun seinerseits Kaiba wutentbrannt. „Was erlaubst du dir?“, fauchte er, „Wie immer benimmst du dich, als wärst du der König der Welt! Diese Schlampe gehört nicht dir! Ich kann sie genauso ficken, wie du!“ Kaiba bedachte seinen Geschäftspartner mit einem überheblichen Blick, als wolle er sagen, „ Ich bin der König der Welt “, und ging auf den ohnmächtige Joey zu. Mit einer schnellen Handbewegung bedeckte er dessen Blöße und erhaschte dabei einen Blick auf einen kleinen, bläulichen Knutschfleck auf dem Bauch des Schwarzhaarigen. Kaiba schloss kurz die Augen, dann wirbelte er herum. Er fixierte Honda mit eiskaltem Blick. „Du wagst zu behaupten, Honda Hiroto, dass du für diesen Stricher, den ich gevögelt habe, gut genug bist? Das glaubst du doch nicht im Ernst! Du bist zweitklassig! Ein niemand!“ „Hör auf so eine Scheiße zu reden, Kaiba!! Ich habe mir meine Firma ganz alleine aufgebaut, im Gegensatz zu dir!“ Schon als Kaiba seinen vollen Namen benutzt hatte, hätte Honda merken müssen, wie sehr er sich in Gefahr brachte. Doch statt still zu sein, sagte er das Verhängnisvolle: Ich habe mir meine Firma ganz alleine aufgebaut, im Gegensatz zu dir! Spätestens als die große kräftige Faust des reichsten Mannes Dominos auf sein Gesicht zu raste, wusste Honda, dass er gerade einen Fehler damit begangen hatte, Kaiba zu widersprechen. Es knackte hässlich, als Kaibas Fingerknochen auf Hondas Nasenbein trafen. Hondas Kopf kippte nach hinten und riss den restlichen Körper mit sich. Kaiba kümmerte sich nicht groß um seinen Geschäftspartner, der nun regungslos in der Kaffeepfütze auf dem Boden lag. Statt dessen verließ er ohne ein weiteres Wort die Villa und begab sich zu seiner Limousine. „Raoul, geh ins Haus und lass dir vom Dienstmädchen den Weg ins Büro des Hausherrn zeigen“, Kaiba würdigte seinen Chauffeur keines Blickes, als er in den Wagen kletterte. „Bring den Jungen, der dort auf der Couch liegt, in den Wagen. Dem ohnmächtigen Mann auf dem Boden kannst du meinetwegen aufs Gesicht treten.“ Missmutig schlug Kaiba die Autotür hinter sich zu. Er sah desinteressiert aus dem Fenster, als Raoul mit Joey auf dem Arm zurückkam und den Jungen auf die Rückbank Kaiba vis-à-vis legte. ~~Flashback End~~ Kaiba starrte immer noch das Telefon an, als wolle er es mit seinen bloßen Blicken auseinanderreißen. Wie konnte es dieser Bastard nur wagen, ihn wegen einer gebrochenen Nase anzeigen zu wollen? Na, da konnte sich Honda auf eine widerliche Schlammschlacht gefasst machen! Seine Anwälte würden ihn fertig machen wie nichts! Zertreten wie eine lästige Fliege! Mit einem letzten Schnauben in Richtung des Telefons wandte sich Kaiba wieder seinem Computer zu und begann, die Umsätze der letzten Woche abzugleichen. Er schrak zusammen, als die Bürotür mit Schwung und gehörigem Krach aufgerissen wurde und eine Person ins Zimmer rauschte. Gleich darauf knackte die Gegensprechanlage. „Mister Kaiba? Miss Ishtar ist soeben eingetroffen. Sie wünscht einen Termin…“ Kaiba blickte missbilligend auf die schwarzhaarige Frau vor seinem Schreibtisch und knurrte. „Ich weiß, Miss Kawai. Das mit dem Termin hat sich erledigt. Miss Ishtar hat sich wieder Mal selbst Zutritt verschafft.“ Die schwarzhaarige Frau lachte, als sie sich einen vorwurfsvollen Blick seitens Kaiba einfing. Sie warf elegant ihre langen schwarzen Haare zurück und setzte sich mit überschlagenen Beinen in einen der Ledersessel. „Seto, Seto,“, meinte sie und griff nach einem Päckchen sehr teurer Zigaretten, „du stehst mal wieder unter Stress. Deine Ader an der Schläfe pocht wieder. Das ist kein gutes Zeichen.„ Mit einem kleinen goldenen Zipper entzündete sie die Zigarettenspitze und ließ den Rauch des ersten Zuges zwischen ihren rot geschminkten Lippen entweichen. „Isis, warum platzt du immer wieder unangemeldet rein?“, fauchte Kaiba und stellte der Frau einen Aschenbecher hin, „Du weißt, wie mich das aufregt.“ „Tja, Seto-Schätzchen.“, Isis zuckte mit den Schultern, „Ich darf das.“ „Ach ja? Wer hat dir das erlaubt?“ „Deine gute PR.“ „Hmpf…“, Kaiba setzte sich Isis gegenüber und verschränkte die Arme, „Nun? Was ist denn? Warum bist du hier?„ Isis ließ sich Zeit mit der Antwort. Das war ihre Art. >Trampel so viel wie möglich auf Kaibas Nerven herum!< schien ihre Devise zu lauten. Betont lässig streifte sie die Asche von der Spitze der Zigarette und wandte sich dann wieder dem Brünetten zu. „Ich habe gehört, dass du Honda die Nase gebrochen hast. Kannst du mir mal verraten warum?“ Isis‘ Stimme wurde lauter und vorhaltender. „Das geht keinen was an.“, war Kaibas Kommentar dazu. „Ach ja? Weißt du, wie schwer ich schuften musste, um dir deinen guten Ruf aufzubauen? Und nun machst du ihn wieder zunichte, indem du diesen hirnlosen Idioten windelweich prügelst!“ Wütend zerquetschte Isis den Zigarettenstummel im Aschenbecher. „Dann sag halt, Honda hätte meine Familie beleidigt!“, Kaiba stöhnte genervt auf, „Das wirkt immer! Der kleine alleingelassene Seto Kaiba, der alles ohne Familie schaffen musste.“ Kaiba lachte auf. Isis verzog ihren Mund. „Spinner.“, grinsend lehnte sie sich zurück, „Auch wenn ich dieses Gerücht in die Welt setzte, ist dein guter Ruf noch lange nicht wieder hergestellt. Honda mag zwar ein Idiot sein, doch er weiß, wie er dir schaden kann. Und die Sache mit der gebrochenen Nase kann dir schaden.“ Die schwarzhaarige Ägypterin strich das Jackett ihres cremefarbenen Kostüms glatt. „ Ich für meinen Teil, weiß ganz genau, warum du Honda das Gesicht demoliert hast, Setolein.“ Kaiba entgleisten die Gesichtszüge. „Was?? Woher?“ „Ich habe so meine kleinen Vögelchen, die mir ab und zu was zwitschern.“, Isis zwinkerte kurz, „Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Viel wichtiger ist, dass du ruiniert bist, wenn rauskommt, …“ „Wenn rauskommt, dass ich schwul bin“, unterbrach Kaiba sie schroff. Isis schüttelte den Kopf. „Nein, das nicht. Du kannst dir das erlauben. Zwar werden einige Jungfrauen in Domino in eine lebenslange Depression verfallen, doch das ist auch nicht das Ende der Welt.“, Isis kicherte, „Es darf nicht rauskommen, dass du regelmäßig Straßenstricher zu dir holst.“ „Was soll das heißen regelmäßig ?“, Kaiba runzelte die Stirn, „Du tust ja gerade so, als wäre ich ein Sexsüchtiger.“ Wieder erklang aus Isis Kehle ein leises Kichern und ihr Blick verriet mehr, als sie sagte. „Jedenfalls wäre deine gute Stellung in der Stadt ruiniert, wenn das rauskommt. Man erwartet von dir, dass du dir einen anständigen Kerl suchst, ein paar Monate mit dem zusammen bist, den Behörden Feuer unterm Hintern machst und ihr dann als erstes homosexuelles Pärchen in Domino heiratet.“ Nun musste Kaiba grinsen. „Wie ich sehe, hast du meine Zukunft schon geplant.“ „Tja, Seto-Maus.“, Isis’ Augen bekamen einen verträumten Ausdruck. „Du bist mein Baby und ich will nur das Beste für dich.“ „Du bist meine PR-Agentin und nicht meine Mutter, also mach deinen Job und sag mir, was ich tun soll.“, brummte Kaiba. „Also gut, Seto.“, Isis wippte mit der Fußspitze ihres rechten cremefarbenen Pumps, „Da das mit dem Stricher sowieso rauskommt, habe ich mir etwas einfallen lassen, um den Schaden in Grenzen zu halten.“ „Und wie soll das gehen?“ „Du spielst den sozialen Philanthropen.“ „Wie bitte?“ „Du nimmst dich des Jungen an.“ „Du meinst, des Strichers.“ „Na gut, dann halt des Strichers .“, Isis seufzte genervt auf, „Jedenfalls wirst du ihn aufnehmen, ihn aus dem Milieu rausholen, ihm ins Leben zurückhelfen, ihm eine Wohnung besorgen, Kleidung, nen Job und das ganze Trara wird groß im Fernsehen und in der Zeitung breitgetreten. Schon ist Seto Kaiba wieder der große Menschenfreund.“ „Hm…“ Kaiba kam wieder die absurde Bitte seiner Sekretärin in den Sinn. Warum hatte sie ihn gebeten, sich um Joey Wheeler zu kümmern? Danach hatte er sie aus dem Büro geworfen und ihr verboten, es im Laufe des Tages noch einmal zu betreten. Die Gute hatte sich bis jetzt strickt daran gehalten, … war auch besser für sie. Kaiba schnaubte, … was er in letzter Zeit ziemlich oft getan hatte. Eine aberwitzige Bitte seitens einer naiven Frau, die er so nie hätte erfüllen können. Schon gar nicht, wenn er nicht einmal den Grund dafür wusste. Nun jedoch konnte er alles zu seinem Vorteil ausnutzen und er hatte nun auch einen Grund, sich irgendwie mit dem Stricher zu beschäftigen: Er würde noch mehr Macht in dieser Stadt erhalten. „Isis, dein Vater ist der Teufel.“, sagte Kaiba und lehnte sich gelassen zurück. „Und meine Mutter ist eine Hure, na und?“, die Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern und lächelte, „Darum liebst du mich so.“ ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Die Tage vergingen unaufhaltsam, seit Mayu den bewusstlosen Joey gepflegt hatte. Das Mädchen schien nun regelrecht an ihm zu kleben und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Joey war das eigentlich nicht unangenehm, da es schon lange her war, seit er das letzte Mal so viel Aufmerksamkeit bekommen hatte. Doch er konnte seiner ‚Tätigkeit’ nicht mehr nachgehen. Auch wenn er Mayu einredete, es ginge ihm gut und sie bräuchte sich keine Sorgen machen, schüttelte sie nur lächelnd den Kopf und schob ihre Brille mit einer kleinen Handbewegung zurecht. „Joey, mach mir nichts vor.“, sagte sie sanft, „Ich werde für dich da sein, wenn du mich brauchst.“ Joey seufzte und lehnte sich an die Hauswand. Neben ihm hockte Mai auf dem Bürgersteig und verfolgte die vorbeirasenden Autos mit den Augen. An diesem Tag hatte Mayu ihn nicht abgeholt und in die Uni mitgeschleppt. Joey hatte keine Ahnung, wo sie war, doch ihm war es nur Recht. Bakura wäre durchgedreht, wenn er noch länger vom Bahnhofsviertel fern geblieben wäre. Es war vor zwei Tagen gewesen, als Mayu das versprochene Wochenende bei Joey eingelöst hatte. Mit einem Kinobesuch und Kaffee trinken. Joey war verwirrt, jetzt noch immer. Er dachte pausenlos darüber nach, was Mayu zu ihm gesagt hatte. Ich mag dich Joey, das habe ich dir ja schon gesagt. Doch ich mag dich nicht so, wie ich meinen Bruder mag. Zu gern würde ich dir näher sein. Joey hatte darauf nichts erwidert. Er hatte das Mädchen nur angestarrt und war zu keinem klaren Gedanken fähig gewesen. Ich will mit dir zusammen sein, Joey. Nach dieser Aussage hatte sich die Schwarzhaarige über dem Tisch zu ihm gebeugt und ihm einen federleichten Kuss auf die Lippen gehaucht. Dann war sie mit einem Lächeln aufgestanden und hatte das Café verlassen. Joey war perplex zurückgeblieben und hatte ihr hinterher gestarrt. Er wusste, dass das der perfekte Abgang gewesen war, um ihn in Grübeleien zu stürzen. Und genau das hatte Mayu nicht verfehlt. Schon die ganze Zeit zerbrach sich Joey den Kopf, was er nun davon halten sollte. Der Junge warf einen schnellen Seitenblick auf Mai, die ebenfalls in Gedanken zu sein schien. „Mai?“ „Hm…?“ Die Blonde blickte auf. „Kann ich dich was fragen?“ „Klar, immer doch.“, Mai richtete ihren Blick wieder auf die Straße und schien ein Stück Kaugummipapier, das sich in einer Ritze verfangen hatte und hilflos im Wind flatterte, sehr interessant zu finden. „Ich glaube, ich habe mich verliebt.“, Joey vermied es Mai anzusehen, da er wusste, dass sie ihm einen überraschten Blick zugeworfen hatte. „In ein Mädchen?“ „Ja… eines aus meinem Kurs.“ „Wer?“ „Mayu.“ „Ah… die kleine Schwarzhaarige mit der Brille.“ „Ja.“ „Mag sie dich auch?“ „Ja… ich glaub schon.“ „Glaubst du oder weißt du es?“ „Ich weiß es.“ Joey wandte den Kopf. „Was hältst du davon?“ Die Blonde sah ihn kurz an und streckte dann ihre Arme weit von sich. „Was soll ich davon halten? In der Liebe kann ich dir nicht dazwischenfunken. Ich kann dir nur sagen, dass es in unserem Gewerbe kein Vorteil ist, einen Partner zu haben.“ Sie stand auf. „Glaub mir, ich habe da meine Erfahrungen mit. Man hat ständig das Gefühl, den anderen zu betrügen, was im Grunde ja auch der Fall ist. Ständig wächst in einem die Angst, der Partner könnte herausfinden, was man abends so treibt.“ Joey richtete seinen Blick gen Himmel. Vereinzelt zogen kleine Wolkenfetzen über das strahlende Blau. „Ich will Mayu nicht betrügen.“, sagte er schließlich und in seiner Stimme schwang Angst mit, „Ich will sie nicht verlieren. Sie ist so nett und so… sie mag mich. Sie kennt mich nicht und mag mich trotzdem.“ Mais braune Augen suchten Joeys Blick. „Genau, sie kennt dich nicht und genau deswegen weiß sie nicht, worauf sie sich einlässt.“ Joey schwieg. In seinem Inneren wusste er, dass die Blonde recht hatte. Sollte er mit Mayu zusammen sein, würde er an seinen Schuldgefühlen zerbrechen. Doch er fühlte sich das erste Mal seit langer Zeit wieder richtig glücklich. Er fühlte sich geborgen und verstanden… geliebt. Ja, Mayu liebte ihn. Ob er Mayu wiederum liebte oder sich nur nach Zuneigung sehnte, war eine andere Frage. ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ „Der menschliche Körper besteht zu 75 % aus Wasser. So fängt die Verwesung früher oder später, unabhängig von den äußeren Bedingungen, unweigerlich an. Den Prozess der Verwesung nennt man Autolyse. Wörtlich übersetzt bedeutet dieser Begriff soviel wie, dass sich die Organe innerhalb weniger Stunden selbst auffressen; meistens durch externe Faktoren beeinflusst, wie etwa durch die Temperatur und die Feuchtigkeit.“, las Atemu laut aus seinem Buch vor und seine Augen leuchteten dabei. Joey freute sich, dass es seinem Freund besser zu gehen schien. „Was liest du da?“, fragte er und trat an Atemus Bett heran. Der Rothaarige sah auf. „Das Buch von Schwester Nojiko.“ Er hielt Joey die aufgeschlagene Seite hin. Die ägyptische Mumifizierung stand da in großen schwarzen Lettern. Joey verzog das Gesicht. Das war doch etwas makaber. Scheinbar konnte Atemu seine Gedanken lesen, der er begann schallend zu lachen. „Du siehst komisch aus, Joey, wenn du so die Nase rümpfst!“, giggelte er. „Ach ja? Glaubst du, du siehst besser aus, wenn man dich mit Trockenpflaumen-Leichen konfrontiert?“ „Das nennt man ‚Mumien’, Joey. Das müsstest du eigentlich wissen.“ „Trotzdem… das ist krank. Mit sowas beschäftige ich mich nicht.“ Atemu schmunzelte und klappte das Buch zu. „Weiß du,“, meinte er nach einer Weile „wir sollten uns alle mehr mit dem Tod beschäftigen.“ Joey, der wieder an das Fenster getreten war, drehte sich zu seinem Freund um. „Warum das denn?“ Atemus Blick wurde traurig und er strich mit seinen Fingerkuppen über den Buchdeckel. „Ich habe oft versucht mir das Leben zu nehmen. Ich habe mich so oft mit dem Tod konfrontiert, obwohl ich überhaupt nichts darüber weiß. Und ich weiß genau, auch wenn es mir jetzt gut zu gehen scheint, irgendwann werde ich wieder in ein tiefes Loch fallen und vielleicht wird es mir dann gelingen, endlich zu sterben.“ Joeys Augen weiteten sich und er stürzte auf Atemus Bett zu. Schwer atmend packte er den Rothaarigen an den Schultern und hielt ihn fest. „Nein!“, schrie er beinahe, „So darfst du nicht reden, Atemu! Hör auf damit. Du machst mir Angst!“ Atemu starrte in das angstverzerrte Gesicht Joeys und schlug die Augen nieder. „Du darfst nicht so schlecht über den Tod denken.“, flüsterte er, „Irgendwann erwischt er uns alle. Andere früher, andere später. Ich versuche mir eine gute Einstellung zum Tod aufzubauen. So wie die alten Ägypter. Nach dem Tod geht es weiter. Entweder wird man wiedergeboren, oder man lebt im Jenseits weiter. Jedenfalls ist es allemal besser als hier.“ Joey ließ Atemus Schultern los. „Warum sagst du das?“, er war sichtlich verletzt, „Ist es wirklich so schlimm für dich zu leben? Wenn du wirklich so darüber denkst, was bringt es dir dann, glücklich zu sein? Die schönen Momente auszukosten? Was bringt es mir dann zu versuchen, dir ein angenehmes Leben zu bereiten?“ Joey war aufgesprungen und starrte nun Atemu von oben herab mit geballten Fäusten an. Seine Stimme war mit jedem Wort lauter und wütender geworden und nun bebte sein ganzer Körper. „So kannst du nicht reden, Atemu.“, sagte er mit zitternder Stimme, „Ich versuche alles, um dir zu helfen, … weil ich dich brauche. Hast du schon mal darüber nachgedacht was ich mache, wenn du nicht mehr da bist?“ Der Rothaarige schluckte und schaute erschrocken zu seinem Freund auf. „Ich… Joey… ich… es tut mir leid… das wollte ich nicht.“ Der Schwarzhaarige seufzte und setzte sich auf die Bettkante. „Sag so was nie wieder.“ Es war beinahe Mittag, als Joey den Besuch bei Atemu beendete und die Klinik verließ. Er trat durch die automatische Glastür und sofort wurde seine Aufmerksamkeit durch ein durchdringendes Hupen auf einen roten Fiat Punto gelenkt. Joey hielt in seiner Bewegung inne. Von irgendwoher kam ihm dieser Wagen bekannt vor. Gerade wollte er in Grübeleien versinken, als sich schon die Autotür öffnete und Shizuka ausstieg. „Joey!!“ Die Brünette winkte den Jungen zu sich. „Miss Kawai!“, Joey folgte bereitwillig der Anweisung, „Was machen Sie hier?“ Shizuka sah nicht gut aus. Ihre Miene war betrübt und ihre Augen leicht gerötet. „Es ist wegen Anzu. Sie sagte, du wärst um diese Zeit immer hier.“ Joey horchte auf. „Wegen Anzu? Was ist mit ihr?“ Shizuka öffnete die Beifahrertür und deutete Joey einzusteigen. „Sie war beim Arzt.“, erklärte sie, als sie sich auf dem Fahrersitz niedergelassen hatte, „Dieser hatte anscheinend eine ganz andere Sichtweise, als Anzu selbst. Also beschloss sie, die ganze Sache selbst zu erledigen.“ Joey schluckte. Eine fürchterliche Ahnung stieg in ihm auf. „Welche Sache?“, fragte er mit ungutem Gefühl. „Die Abtreibung.“ Joeys Gesichtszüge entgleisten. Er wagte fast nicht zu fragen, was seine Freundin sich angetan hatte, trotzdem tat er es. Shizuka jedoch schüttelte nur traurig den Kopf und startete den Motor. Sie lenkte den Wagen zum städtischen Krankenhaus. Der Besuch bei Anzu war kurz gewesen. Das Mädchen war zwar wieder bei Bewusstsein, jedoch lag es nur teilnahmslos in dem Krankenbett und reagierte weder auf Joeys Fragen, noch auf Shizukas einfühlsame Versuche, ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Joey hatte es bis zu letzt nicht glauben können. Nie hätte er gedacht, dass sich Anzu, seine Anzu, seine Freundin, so etwas antun würde. Niemals hätte er gedacht, dass sie dem Kind das antun würde. Der Schwarzhaarige hatte es schließlich nicht mehr ausgehalten. Zu sehr hatte ihn diese Situation an Atemu erinnert. Der Rothaarige hatte oft genauso teilnahmslos im Bett gelegen und auf keinerlei Anrede reagiert, hatte mit offenen Augen ins Leere gestarrt. Joey verließ das Krankenhaus hastiger, als es von Nöten gewesen wäre, doch er wollte nur noch weg. Er wusste nicht, was ihn dazu trieb, so überstürzt zu fliehen. Erst als er wieder an der frischen Luft war und der Lärm der Stadt wieder an sein Ohr drang, fiel ein Teil der Beklommenheit von ihm ab. Mit zitternden Beinen und flachem Atem ließ Joey sich auf eine der Bänke fallen, die den kleinen Park vor dem Krankenhaus bevölkerten. In seinem Inneren tobte es. Er wusste nicht, wie er Anzu helfen sollte. Schon bei Atemu versagte er immer wieder aufs Neue. Hatte er sich nicht geschworen, dass seinem Mädchen niemals etwas zustoßen dürfte? Plötzliche Furcht erfasste ihn. Joey erschauderte. Er hatte Angst um Anzu… und auch um Mai. Mit einem entschlossenen Ruck schnellte er hoch. Er musste sofort wieder in die Bahnhofstraße zurück, um sich zu vergewissern, dass es wenigstens Mai gut ging, … soweit man ihre Lage als ‚gut’ bezeichnen konnte. Joey lief über die Straße zur nächsten Straßenbahnhaltestelle. Gerade, als er damit fertig war, den Fahrplan zu studieren, hielt eine schwarze Limousine, die er nur zu gut kannte, verbotenerweise auf den Gleisen vor ihm. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ja, ich weiß ich bin ein Unmensch! Schon wieder ein Cliffhanger ^^ ich kann es nicht lassen und leider sitzt mir in diesem Moment meine Schwester im nacken, deswegen gibts das nächste mal mehr von mir und meinen Verrücktheiten! Bis dann!! ...bastet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)