Desperation von abgemeldet (In Verzweiflung ertrinken) ================================================================================ Kapitel 13: Our gods must be dead --------------------------------- Hei ^^ Danke für die Kommentare! Ihr seid super *haufenweise Hundekekse Marke Joey verteil* und außerdem sooooo schlau *gg* Bevor es mit der eigentlichen Handlung losgeht, möchte ich noch etwas loswerden: In diesem Kapitel geht es hauptsächlich um Anzu und Shizu... Natürlich werden auch Joey und Kaiba nicht außer Acht gelassen ^^ Meinen Lieblingen könnte ich das nie antun. Aber diesmal rücken die beiden Mädels mal in den Vordergrund, auch um Anzus und Shizukas Situation genauer zu bescheiben. Also dann: happy reading ^^ Und danke für die Kommis *euch alle umknuddel* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Scheiße!! Was hast du genommen?!“ ~~Flashback~~ Anzu hatte sich gerade von ihren Freunden verabschiedet und trottete alleine die Straße entlang. Ihr Hals brannte und in ihrem Mund schmeckte es unangenehm nach Erbrochenem. Anzu sammelte Speichel im Mund und spuckte ihn auf den Boden, in der Hoffnung, so diesen ekligen Geschmack loszuwerden. Doch leider wurde er noch schlimmer und Anzu frustrierter, als sie es eh schon war. Mit hängendem Kopf trottete sie die Straße entlang. Schwanger!! Verdammt… Das hätte sie doch merken müssen… irgendwie… das merkt man als Frau doch… Schließlich bleibt die Periode aus, man kotzt sich die Eingeweide aus dem Leib und man hat ziemlich üble Launen. Die Brünette schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht darüber nachdenken, denn im Grunde hatte sie nicht vor, schwanger zu bleiben. Nein, das hatte sie auf keinen Fall vor. Schließlich ging es hier um ihre Existenz. Ihr Körper musste erhalten bleiben. Sie wollte in ein paar Monaten auf keinen Fall einen rieseigen Vorbau mit sich herumtragen. Sie sollte zum Arzt gehen. Das wusste sie. Schon Shizuka hatte es ihr gesagt, als Anzu ihr die ganze Sache gebeichtet hatte. Zum Arzt… der wüsste sicher, was zu tun ist. Vielleicht würde er es ihr auch gleich wegmachen? Das würde sicher nicht lange dauern. Anzu beschleunigte ihre Schritte und lief in Richtung Krankenhaus. Dort ließ sie sich von der Dame hinter dem Informationsschalter den Weg zur Gynäkologie beschreiben. Im Wartesaal setzte sie sich auf einen der grünen Plastikstühle und beobachtete die anderen Menschen um sich herum. Frauen, mit übergroßen Babybäuchen. Männer, die sich wie die Schneekönige freuten. Junge Mädchen, die sich etwas nervös an ihre Mütter hängten. Ärzte, die beruhigend in die Runde lächelten. Scheiße… Anzu fühlte sich hier so fehl am Platz, dass sie es fast nicht mehr aushielt. Am liebsten wäre sie einfach aufgestanden und verschwunden, doch eine neue Welle aus Übelkeit verhinderte ihr Vorhaben mit Leichtigkeit. Schnell stolperte das Mädchen aus dem Wartesaal und stürzte in die nächste Toilette. Anzu bemerkte die geschockten Gesichter der jungen werdenden Mütter und Väter nicht, genauso wenige wie sie die Krankenschwester bemerkte, die ihr gefolgt war. „Miss?“ Anzu fuhr aus ihrer gebückten Haltung auf und starrte die Schwester an, als wäre sie ein Geist. Dann wandte sie sich wieder schleunigst der Kloschüssel zu, um ihr den gesamten Inhalt ihres Magens zu überlassen. Währenddessen hatte die Schwester einen Lappen mit warmem Wasser befeuchtet und reichte ihn nun Anzu, damit sie sich den Mund abwischen konnte. „Der Doktor empfängt Sie jetzt“, sagte die Krankenschwester und führte Anzu, die eisern geschwiegen hatte, auf den Gang hinaus und zurück ins Behandlungszimmer. Der Frauenarzt, ein älterer Mann mit schon leicht ergrautem Haar, saß an einem weißen, schlichten Schreibtisch und schrieb etwas in eine Akte. Als Anzu zusammen mit der Krankenschwester eintrat, sah er hoch. „Oh, Miss Mazaki“, sagte er freundlich und hielt Anzu die Hand hin „Anbetracht Ihres Zustandes habe ich beschlossen, Sie in der Warteschlange etwas vorzuschieben und Sie gleich dranzunehmen.“ „Oh, das war zu freundlich von Ihnen“, gab Anzu sarkastisch zurück. Ihr war jetzt nicht nach übertriebener Heuchelei und versuchter Zutraulichkeit. Sie wollte einfach nur das Gewächs, das in ihr zu wuchern begonnen hatte, entfernt haben. Doch der Doktor dachte nicht daran sie zu fragen, was sie wollte. Stattdessen kramte er ein Formular hervor und schrieb dort Anzus Name in die erste freie Zeile. Dann fragte er das Mädchen nach Geburtsdatum, Geburtsort, Vormund, Wohnort, zurzeitliche Tätigkeit, Blutgruppe, Steuernummer, Krankenversicherungsnummer und eventuelle Allergien oder Krankheiten. Bei der letzten Frage deutete Anzu stumm und ironisch lächelnd auf ihren Bauch und schwieg sich aus. „Befinden Sie sich das erste Mal in so einer Situation?“ fragte der Arzt, Anzu nickte. „Klar, oder glauben Sie, ich wäre so erpicht darauf?“ Der Arzt blickte Anzu etwas besorgt an, dann schrieb er etwas in die Akte und schloss sie dann mit einem kleinen Seufzen. „Ich wollte Sie nicht angreifen, Miss Mazaki“, sagte er und stand auf „Doch Sie müssen wissen, wie oft ich junge Mädchen behandle, die gleich nach ihrem ersten Mal schwanger geworden sind.“ Anzu schnaubte auf, doch sie reagierte nicht auf den fragenden Blick des Arztes. Stattdessen schob sie ungebeten Ihren Rock hoch, zog ihren pinken Slip aus und legte sich auf den Untersuchungstisch. „Fangen Sie endlich an und holen sie dieses Mistding aus mir raus.“ Der Arzt sah Anzu stumm an, dann hob er ihren Slip auf, der unbeachtet auf dem Boden gelandet war und drückte ihn dem Mädchen wieder in die Hand. „Ziehen Sie sich wieder an, Miss Mazaki“, meinte er förmlich und ging wieder zu seinem Schreibtisch zurück „Ich werde Ihnen einen Termin für eine Untersuchung geben. Legen Sie diesen Zettel beim Hinausgehen am Schalter vor. Dort wird man Ihren Termin bestätigen.“ Anzu schnaubte wütend und zog ihren Slip hoch. „Ich will keine Untersuchung!“ schrie sie beinahe „Ich will, dass sie mich von der Wucherung in mir befreien!!“ Der Arzt hob erstaunt eine Augenbraue und sah die Brünette durchdringend an. „Wenn ich das richtig vermute, sehen sie das Kind in sich nicht als lebendes Wesen an, oder.“ Anzu sagte nichts, sondern blickte den Arzt nur mit gerunzelter Stirn an. Dieser nickte. „Wusst ich’s doch“, sagte er „Aber ich kann keine Abtreibung anfordern.“ „Warum nicht?“ Der Arzt seufzte und strich sich durchs Haar. „Da gibt es mehrer Gründe.“ „Dann sagen Sie sie mir.“ „Haben Sie noch Kontakt zu dem Vater ihres Kindes?“ fragte der ältere Mann unverblümt. „Ja, habe ich… aber…“, begann Anzu etwas überrumpelt, wurde jedoch von dem Arzt unterbrochen. „Sehen Sie ihn öfters oder nur sporadisch?“ „Beinahe täglich“, flüsterte Anzu und senkt plötzlich den Kopf „Doch es ist nicht…“ „Ist er verheiratet?“ fragte der Arzt und stützte seine Arme auf die Tischplatte „Oder haben Sie gar unfreiwillig mit ihm sexuellen Kontakt? Miss Mazaki, wenn dem so ist, müssen Sie es mir sagen.“ Anzu starrte den Arzt für eine Sekunde wie ertappt an, dann senkte sie wieder den Blick. Noch immer blickte er sie erwartungsvoll an. Anzu kämpfte mit sich selbst. Sollte sie dem Arzt alles erzählen? Sie wusste jedoch nicht einmal selbst, ob Yamamoto verheiraten war, oder nicht. Außerdem… im Grunde hatte sie doch freiwillig mit ihm geschlafen… oder? Anzu hob langsam den Blick und schüttelte den Kopf. „Nein, nichts davon trifft auf mich zu.“ Der Arzt bedachte das Mädchen vor sich noch mit einem misstrauischen Blick, gab sich dann aber mit der Antwort zufrieden. „Ich kann kein Kind bekommen“, sagte Anzu plötzlich und wieder flackerte Zorn in ihrem Gesicht auf „Ich bin noch nicht volljährig.“ „Ob volljährig oder nicht“, meinte der Arzt „Sollten Sie unfreiwillig mit dem Vater ihres Kindes geschlafen haben – was sie ja nicht taten – dann bekommt höchstens er Probleme und nicht Sie. Wenn Sie auf ihren Körper achten, wird Ihnen bewusst werden, dass Sie schon seit längerer Zeit bereit sind, Kinder zu bekommen.“ Der Arzt verschränkte seine Finger ineinander. „Sagen Sie, Miss Mazaki, haben Sie Freunde oder Familie, die Ihnen helfen?“ Anzu nickte fast automatisch, denn sogleich traten die Bilder von Joey und Mai vor ihr inneres Auge. „Ich kann den Fötus unter solchen Umständen nicht abtreiben, Miss Mazaki“, sagte der Arzt und stand auf „Alles deutet drauf hin, dass das Kind sich normal entwickeln wird. Natürlich erfahren wir das erst nach der Untersuchung… Um Ihnen ein wenig Mut zu machen, Miss Mazaki, Sie müssen das Kind nicht behalten. Sie können es nach der Geburt zur Adoption freigeben. Außerdem kann nur ihr Vormund die Zustimmung für eine Abtrebung geben, da Sie ja noch nicht volljährig sind.“ Anzu sprang auf und starrte den Arzt wütend an. „Wollen Sie mich einfach nicht verstehen?“ schrie sie mit Tränen in den Augen „Schon allein die Schwangerschaft würde mein Leben ruinieren!“ Der Arzt lächelte sie beruhigend über seine Brillengläser hinweg an. „Na so schlimm wird es doch nicht sein, wenn Sie sagten, dass Sie mit dem Vater des Kindes in gutem Kontakt stehen und dass Sie freunde und Familie haben, die sich um Sie kümmern.“ Anzu schnappte sich den Beleg für den Termin und stürmte Grußlos aus dem Behandlungszimmer, kurz bevor die Tränen in Sturzbächen ihre Wangen hinab strömten. Ohne auf alles andere neben sich zu achten, stürzte Anzu aus dem Krankenhaus und rannte auf die Straße. Das konnte doch einfach nicht sein! Ein Arzt konnte so was nicht verantworten! Kein Arzt, verdammt noch mal!! Kein Arzt konnte sie einfach so stehen lassen!! Verzweifelt, allein gelassen, unsicher… Endlich blieb Anzu, getrieben von ihrer schmerzhaft stechenden Seite stehen und lehnte sich an eine Hauswand. Ihre Beine zitterten von dem vielen Laufen und ihr Magen krampfte sich unter einer neueren Welle der Übelkeit zusammen. Anzu erbrach ihren gesamten Mageninhalt, der nur mehr aus gelblicher, ätzender Galle bestand, auf den Bürgersteig. Danach fühlte sie sich noch elender als zuvor. Mit schweren Schritten torkelte sie die Straße hinunter, in Richtung Innenstadt. Sie musste selbst etwas unternehmen, wenn dieser Quacksalber sie schon nicht behandeln wollte. Konnte man so jemanden eigentlich wegen unterlassener Hilfeleistung anzeigen? Anzu grinste leicht, obwohl ihr überhaupt nicht danach war. Kurz vor dem Zentrum bog sie in eine kleine, unscheinbare Seitengasse ab und genoss für eine Weile die Stille und Kühle, die sie plötzlich umgab. Die Straße mündete in einer Sackgasse aus einer hohen Hausmauer und einer Reihe von längst vergessenen, überquellenden Mülltonnen. „Hey, Otogi“, murmelte das Mädchen und eine Gestalt sprang von einer der Mülltonnen herunter, auf der sie gesessen hatte. Otogi schritt auf Anzu zu, sein fettiges Haar zu einem Zopf gebunden. „Mazaki“, sagte er mit rauer Stimme „Was willst du? Wenn du wegen dieser Pillen gegen die Übelkeit kommst, die hab ich schon längst verkauft. Deine Schuld, wenn du deinen Arsch nicht eher hierher schwingst.“ Anzu schüttelt den Kopf. „Die Pillen brauch ich nicht mehr“, sagte sie leise „ich hab den Grund für die Übelkeit rausgekriegt. Und es war keine Grippe.“ Otogi trat näher an das Mädchen heran und musterte es. „Schwanger, also“, kam er nach einer Weile zum Schluss. Anzu schluckte und nickte. „Tja, Mazaki“, Otogi zuckte mit den Achseln „In deiner Branche ist so was sehr schlecht.“ „Das weiß ich selbst, du Klugscheißer“, fauchte Anzu plötzlich aufgebracht und funkelte Otogi zornig an. Der Dealer grinste. „Hey, lass deine Stimmungsschwankungen nicht an mir aus.“ „Ach, leck mich doch, du Arschloch“, knurrte Anzu „Ich brauch was, damit ich das loswerde.“ „Das kleine Problem beseitigen, hm?“ feixte Otogi, der Anzus verzweifelte Situation schamlos ausnutzte. Wieder nickte die Brünette. „Hast du was?“ Nun war es an Otogi zu nicken. Er griff in seine Umhängetasche, kramte ein bisschen darin herum und holte ein kleines, braunes Tütchen hervor. „Das hier.“ Anzu besah sich das Tütchen in Otogis Hand. „Was ist das?“ „Belladonna“, Otogi schwenkte das Tütchen hin und her und Anzu konnte es im Inneren leise rascheln hören. „Belladonna?“ das Mädchen sah Otogi erstaunt an „Hilft das?“ Otogi nickte. „Und wie“, er begann zu grinsen „Allerdings ist es nicht billig.“ „Wie viel?“ „500.000 Yen.“ Anzu sog scharf die Luft ein. Soviel Geld auf einmal hatte sie noch nie in ihrem Leben besessen. „Soviel…hab ich nicht“, murmelte sie. „Dann wirst du wohl in neun Monaten Mami werden“, spöttelte Otogi und wedelte erneut mit dem Tütchen vor Anzus Nase herum. Diese fixierte ihn böse. „Na gut“, knurrte sie schließlich „Du bekommst von jetzt an meinen Lohn, okay? Bis ich alles abbezahlt habe.“ Otogi nahm ihre dargebotene Hand und schüttelte sie. „Abgemacht. Dafür erlasse ich dir sogar die Zinsen.“ Anzu schloss die Faust um das Tütchen und machte, dass sie davon kam. Sie bemerkte nicht, wie Otogi ihr besorgt und auch etwas betrübt hinterher blickte. ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Anzu steckte mit zitternden Fingern den Schlüssel ins Schloss ihrer kleinen Wohnung. Schnell knallte sie sie wieder hinter sich zu und lief rasch in die Küche. Das Mädchen hatte keine Ahnung, wie sie das weiße Pulver einnehmen sollte, deswegen tat sie das logischste: Sie löste es in einem Glas Wasser auf und leerte den Cocktail auf Ex hinunter. Das Glas fiel klirrend zu Boden und zerbrach in tausend kleine Scherben, als es Anzus Fingern entglitt. Die Brünette taumelte einen Schritt zurück. Ein ungeheurer Schmerz durchzog ihre Bauchgegend. Ungläubig blickte sie an sich hinunter. Wie konnte das sein? Wirkte das Mittel so schnell? Anzu keuchte auf und krümmte sich leicht nach vorn, als ein erneuter Schmerz ihren Körper durchfuhr. Plötzlich spürte sie etwas Feuchtes an den Innenseiten ihrer Oberschenkel. Anzu hob ihren Rock etwas an und schluckte hart. Ihr Slip war voller Blut. Der rote Lebenssaft lief ihr in feinen Rinnsalen an den Innenseiten der Schenkel hinab und tropfte auf den Boden. Panisch griff Anzu nach einer Küchenrolle und versuchte sich damit zu säubern, doch es gelang ihr mehr schlecht als recht. Der Schmerz in ihrem Unterleib wurde größer und es fühlte sich so an, als würden ihre Eingeweide brennen. Anzu wimmerte und lief zur Wohnungstür. Sie musste Shizuka anrufen! Draußen um die nächste Ecke war eine Telefonzelle, die sie öfters benutzte. Zitternd und sich vor Schmerzen krümmend torkelte Anzu auf die Straße. Mit bebenden Fingern wählte sie Shizukas Handynummer, die sie auswendig kannte. Ein Stein fiel ihr vom Herzen, als die Stimme ihrer Freundin an ihr Ohr drang. Sie verstand nicht genau, was Shizuka zu ihr sagte, zu sehr waren ihre Sinne von dem Schmerz vernebelt, der in regelmäßigen Wellen ihren Körper durchfuhr. Sie hörte nur eines: „Ich komme!“ Erleichtert ließ Anzu den Hörer fallen und torkelte aus der Kabine. Shizuka kam und würde ihr helfen. ~~Flashback END~~ Die Siebenundzwanzigjährige saß still am Bett ihrer Freundin und lauschte dem Beatmungsgerät, an das man diese angeschlossen hatte. Zisch… Einatmen. Zisch… Ausatmen. Gerade hatte der Arzt das Zimmer verlassen, nachdem er Shizuka Anzus Zustand erklärt hatte. Man hatte dem Mädchen den Magen ausgepumpt, da große Mengen an Alkohol, irgendeiner Chemikalie und Belladonna in seinem Blut registriert wurden. Der Arzt äußerte die Vermutung, dass Anzu versucht hätte, den Fötus abzutreiben, was jedoch erfolglos geblieben war. Zwar war es zu einer starken Blutung gekommen, der kleine Körper blieb aber intakt. Jedoch sei es nun nicht mehr auszuschließen, dass das Kind bleibende Schäden nach der Geburt davontragen würde. Zisch… Einatmen. Zisch… Ausatmen. Shizuka seufzte und streichelte Anzus Hand, die leblos und unnatürlich kalt auf der weißen Bettdecke lag. Warum hatte Anzu das getan? Warum hatte sie sie nicht früher um Hilfe gebeten? Zisch… Zisch… ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Joeys Augen brannten, als er sie versuchte zu öffnen. Sein Kopf schmerzte und pochte, jedoch ließ der Schmerz etwas nach, als ein kaltes Tuch darauf gelegt wurde. Wassertropfen bahnten sich ihren Weg über seinen Nasenrücken und seine Schläfen, wurden jedoch von warmen Fingern weggewischt. fuhr Joey durch den Kopf und er riss die Augen auf. Doch es war nicht Honda, der sich über ihn gebeugt hatte und ihn erschrocken musterte. „Ma…yu?“ Joey versuchte sich aufzurichten, was jedoch keine gute Idee gewesen war, da sein Kopf augenblicklich, als er ihn bewegte, fast zu explodieren schien. „Sssshhhh…“, das schwarzhaarige Mädchen drückte ihn wieder ins Kissen zurück und legte ihm den feuchten Lappen auf die Stirn. „Scheiße“, murmelte Joey und blinzelte unter dem nassen Stoff hindurch „Was… was machst du hier?“ Mayu schob ihre Brille auf der Nase zurecht und strich dem Jungen über die Wange. „Dich pflegen, was sonst.“ Joey schloss die Augen. „Wo bin ich?“ fragte er etwas bang. „In deinem Zimmer.“ Diese Antwort ließ ihn lautlos ausatmen. Für einen kurzen Moment hatte er den panischen Glauben in sich getragen, Mayu hätte sein wohlbehütetes Geheimnis aufgedeckt. „Jemand hat dich hergebracht.“ Joey horchte auf. „Jemand?“ Mayu nickte. „Ja. Eine große schwarze Limousine hielt vor dem Eingangstor – Mann, so ein Riesenteil habe ich noch nie aus der Nähe gesehen – Jedenfalls stieg der Chauffeur aus, hob dich von der Rückbank und trug dich in dein Zimmer hoch… ich natürlich hinterher. Seitdem bin ich bei dir. Der Chauffeur sagte, es gehe dir nicht gut. Ich solle mich um dich kümmern. Und genau das mache ich jetzt.“ Joey suchte mit den Augen seine Umgebung ab. Es stimmte. Er befand sich tatsächlich in seinem Zimmer. „Hat der Chauffeur mich rauf gebracht?“ fragte er. „Ja, sagte sich doch“, meinte Mayu. „Hast du gesehen, ob noch jemand im Wagen saß?“ „Noch jemand?“ Joey nickte leicht und bereute es im nächsten Moment schon wieder. Der pochende Schmerz fuhr wie eine riesige Welle über ihn hinweg. „Auf der Rückbank, oder so…“ Mayu räusperte sich und blickte den Jungen etwas pikiert an. „Was glaubst du, was ich gemacht habe, als du halb tot vor mir die Treppe hinaufgetragen wurdest?“ brauste sie auf „Ob da noch ein Typ im Wagen saß, oder nicht war mir scheißegal! Ich machte mir verdammte Sorgen um dich!!“ Joey zuckte zusammen, als das Mädchen sich zu ihm hinunterbeugte und ihn böse anfunkelte. „Tut mir Leid, Mayu“, flüsterte der Schwarzhaarige „Ich wollte dich nicht beleidigen, wo du mir ja geholfen hast. Vielleicht solltest du jetzt gehen. Ich komm schon allein zurecht.“ Mayu richtete sich wieder auf und warf Joey noch einen vernichtenden Blick zu. Dann begann sie zu lächeln. „Spinnst du? Ich werde da bleiben, bis es dir besser geht… Und ich werde dich nicht fragen, was passiert ist, bis du’s mir freiwillig erzählst.“, fügte sie noch hinzu. Joey lächelte leicht zurück. „Danke.“ Mayu nickte. „Schon okay… Weißt du, ich hab echt einen Schock bekommen, als du so schlapp und weggetreten in den Armen dieses Mannes hingst.“, sagte sie nachdenklich „Du hast überhaupt nicht auf mich reagiert und drei Stunden voll durchgeschlafen.“ „Oh“, Joey schloss kurz die Augen. Mayu nahm das feuchte Tuch, tauchte es in die kleine Schüssel auf dem Nachttisch, wrang es aus und legte es auf Joeys Stirn. Der Schwarzhaarige öffnete überrascht die Augen, als die angenehme Kälte sich in seinem Kopf ausbreitete. „Weißt du was, Joey?“ fragte Mayu und beugte sich nochmals zu ihm hinunter „Die Einladung am Wochenende steht immer noch. Wir könnten ja dieses Wochenende was zusammen unternehmen. Natürlich nur, wenn es dir dann wieder gut geht.“ Joey lächelte wieder. „Das wäre… nett“, meinte er und versuchte verlegen, den bohrenden Blick Mayus auszuweichen „Ich wollte sagen… ich finde dich nett… und würde mich sehr freuen, mit dir was zu unternehmen.“ „Super“, Mayu beugte sich noch weiter zu dem Schwarzhaarigen und beinahe berührten sich ihre Nasenspitzen „Ich finde dich nämlich auch nett , Joey.“ ~~~~~ooooOOOoooo~~~~~ Shizuka blickte von ihren Unterlagen auf, als der Fahrstuhl mit einem leisen Pling in der Chefetage anhielt und sich die Türen öffneten. Sie erwartete schon Mister Honda oder irgendeinen anderen Geschäftspartner Seto Kaibas, doch stattdessen trat der Chef persönlich aus der kleinen Raum. „Mister Kaiba“, Shizuka versuchte ihre offensichtliche Überraschung zu verstecken „Ich... Ich habe nicht bemerkt, dass Sie ausgegangen sind. Hatten Sie heute irgendeinen Termin, den ich vergessen hatte?“ Kaiba warf ihr einen kühlen und zugleich vorwurfsvollen Blick zu. „Nein, es war kein Termin, Miss Kawai“, meinte er ruhig und hängte seinen Mantel an die Garderobe „Aber vielleicht sollten Sie sich etwas mehr auf ihre Arbeit konzentrieren, als auf anderwärtige Dinge, wenn Sie nicht einmal merken, wie ihr Boss das Büro verlässt.“ Shizuka erstarrte. Hatte ihr Chef etwa bemerkt, dass sie unerlaubt ihren Arbeitsplatz verlassen hatte? „Ich entschuldige mich, für meine Unaufmerksamkeit, Mister Kaiba“, sagte sie reumütig mit einer kleinen Verbeugung. Kaiba brummte etwas, nickte kurz und verschwand dann in seinem Büro. Shizuka atmete aus. Kurz bevor Kaiba den Aufzug verlassen hatte, war sie selbst wieder im KC Gebäude eingetroffen. Die ganze Zeit über hatte sie an Anzus Krankenbett gesessen und darauf gewartet, dass ihre Freundin die Augen aufschlug, doch das war nicht passiert. Schließlich hatte sie mit dem Arzt vereinbart, dass er sie anrufen würde, sobald sich etwas tat. Doch auch das erhoffte Klingeln ihres Handys war bisher nicht eingetreten. Die Brünette blicke dem Blauäugigen nach, wie er durch die Tür verschwand und sie geräuschvoll hinter sich zuknallte, dann stützte sie ihre Arme auf den Tisch und bettete ihren Kopf darauf. Sie war verzweifelt und überfordert. In den letzten Tagen war so viel passiert, dass sie nicht mehr wusste, wessen sie sich zuerst annehmen sollte. Anzus Schwangerschaft, ihr Abtreibungsversuch,… Joey. Joseph Jay. Jay. Shizuka vergrub ihr Gesicht im Stoff ihrer Bluse. Scheiße. Wieder trat das Bild eines wütenden, blonden Mannes vor ihr inneres Auge und sie riss erschrocken den Kopf hoch. Sie wusste nicht so recht, was sie von dem schwarzhaarigen Jungen halten sollte. Schon als Anzu sie das erste Mal mit ihm bekannt gemacht hatte, hatte sie die Ähnlichkeit gesehen. Sie war sich sicher gewesen, ihn gefunden zu haben. Shizuka hatte das Bedürfnis, ihm zu helfen. Sie hatte gesehen, wie er lebte, wie es ihm ging, wie er behandelt wurde. Sie wollte nicht, dass ihm so etwas widerfuhr. Sie wollte, dass sein zukünftiges Leben besser würde, als sein vergangenes. Entschlossen stand die Brünette von ihrem Schreibtischsessel auf und trat an die Bürotür Kaibas. Ihre geballte Faust blieb einige Sekunden in der Luft hängen, ehe sie kräftig anklopfte. „Ja?“ ertönte es von drinnen. Langsam öffnete sie die Tür und trat in den Raum dahinter. „Lassen Sie sich von meiner Sekretärin einen Termin geben und kommen Sie dann wieder“, sagte Kaiba mürrisch, ohne aufzusehen. „ Chrmchrm …“, Shizuka räusperte sich „Mister Kaiba? Haben Sie kurz Zeit?“ Der Brünette wandte seine Augen vom Computerbildschirm an und sah seine Sekretärin erstaunt an. „Miss Kawai, warum benutzen Sie nicht die Gegensprechanlage? Glauben Sie, dass ist nur zum ansehen?“ Shizuka zuckte angesichts Kaibas rüden Ton zusammen. „Ich wollte Sie nicht stören, Mister Kaiba, es ist nur…“, begann sie. „Sie haben mich aber gestört, ob sie wollten oder nicht.“, schnitt Kaiba ihr das Wort ab „Aber nun, da es nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, was wollen Sie?“ „Ich möchte Sie um etwas bitten“, sagte Shizuka und knetete ihre Hände. Kaibas Finger hörten augenblicklich damit auf, auf der Computertastatur herumzuschwirren und das unregelmäßige Klackern verebbte. „Um was?“, Kaiba musste sich zwingen, den Mund zu öffnen. Zu sehr war von Miss Kawais Direktheit überrumpelt. „Es… es ist schwer zu sagen…“ „Raus mit der Sprache, oder Sie lassen es bleiben.“ „na gut“, Shizuka atmete tief durch die Nase ein „ich möchte Sie bitten, sich um Joseph Jay Wheeler zu kümmern.“ Kaiba sah sie irritiert an. „Um wen ?“ „Joey Wheeler“, half ihm Shizuka auf die Sprünge „Dem kleine, schwarzhaarigen Stricher.“ Kaibas blaue Augen blitzten kurz schockiert auf. Seine Miene schien einzufrieren und er starrte Shizuka an, als hätte sie ihm vorgeschlagen, sich mit einem Betonblock an den Füßen im Meer zu versenken. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Wie schon gesagt, ist noch nicht korrekturgelesen (edit 20.08.07: Dich, jetzt schon *gg*) Ich hoffe, euch hat es trotzdem gefallen und ihr hinterlasst ein Review um mich anzuspornen. Wenn es euch nicht gefallen hat... auch gut. Hinterlasst ein Review, um mich davon abzuhalten weiterzuschreiben... ^^ Ach ja... bevor es in die Heia geht... Ich schreibe gerade an einem Beziehungsdrama zwischen Yami, Yugi, Anzu und Seto. Will einer von euch so was lesen?? ich stells nämlich nicht umsonst ins Netz... Bis zum nächsten Chap! ^^ ...bastet Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)