A Whiter Shade of Pale von LumCheng (Matt x Mello) ================================================================================ Kapitel 8: Braun ---------------- A Whiter Shade of Pale ~Part 8~ ~*~*~ „Musst du nicht zuerst hier irgendeinen Wert eingeben, bevor du dort die Kombinationen durchlaufen lässt?“ Mein Zeigefinger tippt auf eine bestimme Stelle auf dem Bildschirm und ich beuge mich über seine linke Schulter, spüre wie er allmählich nervös wird, da ich ihm selten körperlich so nahe bin, wie gerade jetzt. Die letzten Tage sind, gelinde gesagt, beschissen gewesen. Wir haben zuerst kaum geredet, ich hab öfter gespritzt, als ich eigentlich ursprünglich wollte, der Verbandswechsel war jedes Mal ein einziges Debakel und zu guter letzt hatte ich ihn aber zwingen können vom Restgeld, welches er noch besaß, PC-Ersatzteile und entsprechende Soft- und Hardware zu kaufen, damit wir uns ENDLICH irgendwo einhacken konnten um an Geld heranzukommen. Was wir auch just in diesem Moment tun. Also im Grunde macht er es, ich schaue nur zu, allerdings finde ich seine Vorgehensweise mehr als merkwürdig... „Würdest du es bitte mir überlassen, wie wir Mr. Lyall um ein paar Tausender erleichtern? Danke!!“ Ich mache ein abfälliges Geräusch und er schnalzt gereizt mit der Zunge. Wir sind so ein wunderbares Team... Mein Kinn sinkt auf seine Schulter, während meine Hände die Rückenlehne des Stuhls umklammern und ich müßig auf den Bildschirm starre. Warum dauert das so lange? Wir schweigen und warten. Der Computer läuft in unglaublicher Geschwindigkeit alle möglichen Zahlen-, Buchstaben- und Zeichenkombinationen durch. Die kleinen Kästchen auf dem Bildschirm flimmern so schnell, dass man es mit bloßem Auge nicht mitverfolgen kann. Er rutscht auf dem Stuhl hin und her und beißt sich dann ein winziges Stück Haut aus seinem Mittelfinger der rechten Hand, neben dem Nagel. Ich schaue angewidert zu. Da fällt mir etwas ein. Langsam greift meine linke Hand nach vorne, um den Saum seines Shirts nach oben zu schieben. Ich hebe den Kopf und gucke auf die noch leicht rötliche Narbe. Scheint gut verheilt zu sein... „Na, tut’s noch weh?“ Meine Stimme ist leise und meine Fingerspitzen streichen über die entsprechende Stelle. Er zieht scharf die Luft ein und schiebt meine Hand von sich weg. „Lass das!“ Ich lache und wende mich zum Fenster, sehe nach draußen, wo es kaum merklich immer dunkler wird. Was folgt als nächstes? Geld haben wir jetzt. Also kommt jetzt das Übliche? Waffen und Ausrüstung kaufen, neue Kontakte knüpfen, Leute bestechen und erpressen? Dann haben wir noch viel zu tun. „Matt? Du musst nachher in die Stadt und dich etwas umhören. Ich will Informationen. Jetzt wo Rod tot ist, schlagen sich die kleinen Banden sicher die Köpfe ein, um die Vorherrschaft zu erlangen. Ich will wissen wer genau da mitmischt. Kriegst du das hin?“ „Klar.“ „Gut, und ich bleibe hier und warte auf diesen Typen, der... wie hieß er doch gleich? Lif?“ „Ja, Lif. Er wurde mir empfohlen, ich trau der Quelle.“ „Na, also schön. Dann soll der gute Junge mal schau’n, ob noch was zu retten ist... von meinem Gesicht...“ Für einen kurzen Augenblick sieht es so aus, als wenn er etwas erwidern möchte, doch er macht den Mund wieder zu und schweigt. Scheinbar hat er mittlerweile doch begriffen, wer hier der Boss ist. „Ach so und wegen unserem alten Apartment... das Loft. Ich will wieder dahin zurück! Check die Lage, ob es noch bewacht wird, muss aber nicht heute sein.“ „’kay.“ Er dreht sich mit seinem Stuhl in meine Richtung und mustert mich eingehend. Was soll das? „Was?!“ „Du siehst beschissen aus. Es wird Zeit, dass du endlich ein Bad nimmst. Außerdem könntest du dir mal die Haare schneiden lassen.“ „Warum schneidest du sie mir nicht?“, fauche ich ihn an und wende mich beleidigt ab. Ich weiß selber, dass ich seit Tagen, vielleicht mittlerweile Wochen, nicht geduscht habe und es bitter nötig hätte. Allerdings ist das nicht so einfach, wenn der halbe Körper aus offenem, verbranntem Fleisch besteht. Und dieser Wichser weiß das auch sehr genau! „Ich hab ne bessere Idee. Ich kenn da ein Mädel... sie war mal Friseurin, ist dann aber in die falsche Gesellschaft geraten... du kennst das ja, jedenfalls könnte ich sie anrufen, damit sie kommt und dir die Haare schneidet. Und vielleicht kann sie sie auf der rechten Seite verlängern, damit es wieder normal aussieht...“ „Redest du da von Extensions? Sehe ich etwa aus wie ein Mädchen?!“ „Hatten wir das Thema nicht schon mal?“ Wütend sehe ich ihn an und weiß aber, dass es im Grunde keine schlechte Idee ist. Mit längeren Haaren und einer neuen Frisur lässt sich die Narbe gewiss etwas verdecken... „Also schön, ruf sie an.“ ~*~ Zwei Tage später hocken wir zusammen auf der Couch und warten auf Tasha, die mich ’umstylen’ soll, wie er es so schön ausdrückt. Lif, der sich mein Gesicht anschauen sollte, war doch erst gestern gekommen. Allerdings hat er mir neue Medikamente gebracht und eine Salbe, die angeblich Wunder wirken soll. Ich bin gespannt... „Wo bleibt die Schlampe denn? Sollte sie nich schon vor zehn Minuten hier sein?“ „Geduld! Sie hat sicher Probleme es zu finden, immerhin leben wir hier im letzten Loch...“ „Warum hast du sie dann nicht einfach abge---?“ Es klopft laut an der Tür und fast sofort springt er auf und geht schnellen Schrittes zur Eingangstür. Ich beuge mich etwas vor, als ich eine klare, helle Frauenstimme höre und wie sie und er sich begrüßen. Küssen links, Küsschen rechts... zum Kotzen! Sind wir hier in einer Fernsehshow? Er führt sie herein und ich kann Tasha genauer betrachten. Sie ist eine junge Frau, schätzungsweise Mitte 20, braunes, langes, gepflegtes Haar, ein schmales, hübsch geschnittenes Gesicht, schlank, genauso groß wie er und außerdem trägt sie viel zu wenig Stoff auf dem Leib. Ausgefranste Hotpants aus Jeansstoff, schwarze Stiefel, ein knappes, blaues Oberteil mit Glitzer. Und sicher keinen BH drunter... „Also, Mello? Das ist Tasha. Tasha – Mello!“ „Hi“, sage ich langsam und kann nicht anders, als sie abfällig anzustarren. Ich wette meine Abneigung ist mir ins Gesicht geschrieben, denn es folgt betretenes Schweigen. Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf und hustet umständlich. „Tja, also dann... ich lass euch zwei mal alleine und werd jetzt nach unserer alten Wohnung schauen. Bin in frühestens zwei Stunden wieder da.“ Ich nicke lediglich und lehne mich zurück, während er das Apartment verlässt und das Mädel mitten im Wohnzimmer stehen lässt. Die Tür klappt und wir sind allein. Ihr Blick bleibt an meiner linken Gesichtshälfte kleben und frisst sich dort hinein. So lange, bis ich genug habe und abrupt aufstehe. „Okay, fang an, ich hab nicht ewig Zeit!“ Sie stellt ihre mitgebrachte, große Tasche auf dem Boden ab und reibt sich die Handflächen am Hosenboden ab, bevor sie ein falsches Lächeln aufsetzt und ein paar Schritte näher kommt. „So... also Matt sagte mir, du möchtest... Extensions? Und einen neuen Schnitt, ja? ...scheinst ja ganz schön was abbekommen zu haben...“ „Das lass mal meine Sorge sein.“ Ich schnappe mir den Drehstuhl, der am PC steht und rolle ihn in die Mitte des Raumes, bevor ich mich darauf setze und warte, dass sie anfängt. „Äh... wann hast du sie zuletzt gewaschen? Ich meine...“ „Lady! Ich hab derzeit ein verficktes Problem mit meiner linken Körperhälfte, wie du sehr wohl gesehen hast! Da gestalten sich Sachen wie Duschen und Haare waschen als äußerst umständlich...“ „Okay, okay! ...okay. Soll ich dir helfen sie zu waschen? Jetzt gleich? Habt ihr ein Waschbecken hier?“ Nein, natürlich haben wir kein Waschbecken hier... wo sind wir denn hier? Im Luxushotel? Was hat er mir da nur angeschleppt? Diese Frau ist strunzdumm und sie regt mich von Minute zu Minute mehr auf. Wortlos stehe ich auf und gehe ins Bad. Tasha folgt mir und sieht sich dann kurz um, bevor sie nach einem Handtuch und dem Shampoo, welches er benutzt, greift. „Hier, halt dir das vorsichtig vor’s Gesicht, dann kann ich sie dir kopfüber waschen.“ Ich tue was sie sagt und es klappt tatsächlich. Schnell und reibungslos. Warum ist ihm diese Idee nicht gekommen? Blöder Sack... Wir gehen zurück ins Wohnzimmer und Tasha reibt meine blonden Strähnen vorsichtig etwas trockener und fängt dann an zu schneiden. Wow, ich hatte fast vergessen, was für ein gutes Gefühl es ist, mit nem sauberen, frischen Kopf rumzulaufen. Als sie mit Schneiden fertig ist, gehen wir zur Wand rüber, da dort eine Steckdose ist, und sie föhnt meine Haare trocken. „So, fertig. Willst du’s sehen, bevor ich mit den Verlängerungen links anfange?“ Ich brumme zustimmend und sie zeigt mir einen kleinen Spiegel. Ich starre eher auf meine Narbe, anstatt auf meine Haare. Aber es sieht okay aus, jedenfalls besser als vorher, auch wenn es links noch recht merkwürdig ist. „Gut, setz dich wieder hin, das kann jetzt etwas dauern, da ich viele Strähnen brauche...“ Wieder auf dem Stuhl sitzend, schaue ich ihr dabei zu, wie sie die richtige Farbe aussucht und sich dann alles zurechtlegt und zum Schluss ein Gerät anschließt, welches aussieht wie eine Mischung aus Lockenstab und Glätteisen. Sie stellt es in eine Halterung und dreht sich dann wieder zu mir. „Gibt es... eigentlich noch etwas anderes... was ich tun kann...?“ Ich runzle die Stirn und bewege mich nicht, als sie abwesend über meine Brust streicht und sich dann hinkniet, um sich am Knopf und Reißverschluss der lockeren Jeans zu schaffen zu machen, die er mir geliehen hat. Ihre schlanken Finger mit den langen, bemalten Nägeln ziehen den Zipper langsam runter... Was soll das bitte werden? Will sie etwa auch noch ne Intimrasur an mir vornehmen? „Hey! Was...?“ „Shh... Matt sagte, du wärest vielleicht etwas frustriert und könntest etwas... Ablenkung gebrauchen...“ Unwillig schiebe ich sie von mir weg und mache meine Hose wieder zu. „Sagte er das, ja?! Nun, da hat er falsch gedacht. Mach deine Arbeit und dann verschwinde hier!“ Tasha sieht beleidigt aus, aber dann wirft sie lediglich ihr langes Haar über ihre Schultern und fängt mit den Extensions an. Schweigsam und zügig. Na bitte, so liebe ich das doch. Liederliches Frauenzimmer... Nachdem sie fertig ist, schneidet sie noch einmal nach und schlussendlich kann ich vor dem Badezimmerspiegel meine neue Haarpracht bewundern. Also, auch wenn dieses Mädel aussieht wie die letzte Schlampe und sich auch so benimmt – Haare machen kann sie auf jeden Fall. Na ja, jeder ist mit irgendeinem Talent gesegnet... Ich gebe ihr das Geld und warte darauf, dass Matt zurückkommt. Der kann was erleben... ~tbc~ Danke, dass ihr nach wie vor Interesse habt und mir schreibt, das macht mich ganz wuschig! *euch drück* Lummy~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)