Ima o Ikiro von ButterFay (KuroFay) ================================================================================ Kapitel 14: Fear ---------------- Hey, da sind wir wieder! Tut mir wirklich leid, dass es so ewig lange gedauert hat^^; Durch Semesterbeginn war direkt nach meinem Griechenlandurlaub die Hölle los, weswegen ich einfach nicht früher zum Überarbeiten gekommen bin^^; Und ein Chapter voller Rechtschreibfehler will ich euch natürlich auch nicht zumuten... Also, hier endlich der nächste Teil. Hoffentlich vergraulen wir euch damit nicht^^; Und noch einmal sorry wegen der langen Wartezeit! Dafür werde ich mich mit dem nächsten Chapter beeilen. Und es wird auch wieder länger sein, versprochen! +~+~+~+ Der heutige Tag war, mit einigen wenige vergleichbaren, wirklich der schlimmste in Kuroganes ganzem Leben. Nicht nur, dass sich die meisten der nervigen kleinen Gören überhaupt nicht an seiner bodenlos schlechten Laune und seinem Killergesichtsausdruck störten, nein, die Bälger schienen das sogar sehr witzig und erheiternd zu finden. Und was sich Kinder alles so wünschen konnten... zum Würgen! Er jedenfalls wünschte sich momentan nichts sehnlicher als sein Schwert, zur Not auch nur irgendeins, um jeden, der ihm gerade auf den Nerven herumtrampelte aufs bösartigste ins Jenseits zu befördern. Zu diesen Personen gehörten momentan unter anderem auch Mokona, das sich mal wieder bestens über seine Situation amüsierte, das freche Gör auf seinem Knie, das rigoros nach irgendeinem bestimmten Geschenk verlangte, und der Magier, der ab und an zu einer dummen Bemerkung anzusetzen schien und sich sein dämliches Grinsen perdu nicht aus dem Gesicht wischte. Der Nachmittag verging schleppend langsam, aber mittlerweile war der Feierabend zumindest schon in Sichtweite gerückt. Der Schwarzhaarige hatte gerade mal wieder ein Kind verscheucht, eins von der Sorte, die der Meinung waren, dass Mokona ein Spielzeugtier war und es unbedingt haben wollten. Eigentlich hatte er ja nichts dagegen das weise Fellknäuel an ein nervendes Gör zu verschenken, allerdings würden sie dann womöglich ewig hier in dieser kitschigen Welt fest sitzen. Und dieser Gedanke war furchterregender als zwanzig Dämonen auf einem Haufen. Eins der letzten Kinder erwies sich als besonders hartnäckig. Das kleine Mädchen versuchte mit einer fast schon bewundernswerten Ausdauer ihm den künstlichen Bart vom Gesicht zu ziehen. Der Ninja wollte das verdammt juckende Ding zwar los werden, aber es gehörte wohl zu seinem Job, dass er es aufbehielt, weswegen er mit dem Mädchen ganzschön zu kämpfen hatte. Mokona stürzte sich auch noch ins Getümmel und die „Bartschlacht“ artete in einer kleinen Rauferei aus, wobei seine beiden Peiniger begeistert jauchzten. Nachdem die Mutter des Kindes eingegriffen und den Weihnachtsmann von seinen Qualen befreit hatte indem sie ihr Balg bei der Hand nahm und mit einer kurzen Entschuldigung ging, setzte dieser sich leise fluchend wieder auf und fischte Mokona aus seinen roten Sachen. Anscheinend war die Kleine die Letzte gewesen. Außerdem schien das Kaufhaus bald zu schließen, zumindest hielten sich nur noch wenige Menschen in den Gängen auf. Na, das waren zur Abwechslung ja mal gute Nachrichten! Kaum zehn Minuten später verkündete eine zum würgen freundliche Lautsprecherstimme, dass der Laden in fünf Minuten schließen würde und er bitte zu verlassen sei. Kurz darauf tauchte auch schon der Filialleiter auf. „Ich muss sagen, meine Herrschaften, ich bin hocherfreut über den Erfolg ihres Auftrittes!“ Etliche Lobeshymnen und eine Erklärung wo der Hinterausgang war später wuselte der hyperaktive Typ auch schon wieder von dannen. Mit einem genervten, aber auch erleichterten Seufzen ließ sich Kurogane auf seinem komischen Sitz zurücksinken, und zog sich Mütze und Bart vom Kopf. Endlich war der Horror vorbei! „Ähm, Kurogane-san?“ Das Mädchen im grünen Wichtelkleid hielt den großen braunen Leinensack, in dem sie die Geschenke verstaut hatten, in den Händen. „Den hab ich hinter dem Schlitten auf dem Boden gefunden.“ „Und?“ Desinteressiert musterte er den Sack, und dann die Prinzessin, die ihrem Gesichtsausdruck zufolge seine Reaktion als etwas zu lasch empfand. „Naja... Fay-san wollte eigentlich neue Geschenke nachholen. Aber jetzt ist er nirgends zu finden.“ Der Magier war nicht da? Suchend sah er sich um, konnte den Blonden allerdings wirklich nirgends entdecken. Seine von den heutigen Strapazen ausgeleierten Nerven verhinderten aber, dass er sich wirkliche Sorgen um das Befinden des blonden Magiers machte. „Wahrscheinlich ist er schon zurück ins Hotel gegangen...“ erwiderte er mit einem gleichgültigen Schulterzucken. Was interessierte es ihn, wo er sich mal wieder rumtrieb. Natürlich schien es seltsam zu sein, dass Fay ohne jegliches Wort in ihre Unterkunft verschwunden war, doch Fays Handlungen konnte man des öfteren nicht wirklich nachvollziehen. Das braunhaarige Mädchen wirkte nicht sonderlich beruhigt, doch nachdem Syaoran ihm versichert hatte, das sie noch einmal herkommen würden falls der verschwundene Reisegefährte nicht im Hotel war, willigte es ein. Müde von dem langen Arbeitstag traten sie den Heimweg schweigend an. +~+~+~+ Als Fay wieder zu sich kam, blinzelnd die Augen öffnete, fiel sein Blick direkt auf eine altmodisch verzierte Holzdecke. Noch nicht völlig wach, setzte er sich langsam auf, und stöhnte leise auf als diese einfache Bewegung einen Stich durch seinen Kopf jagte, seine Schläfen schmerzhaft zu pochen begannen. Was war nur passiert? Wo war er hier? Seine eisblauen Augen glitten verwirrt an sich herab, wodurch er merkte, dass er noch immer das Engelskostüm trug, bevor die Erinnerungen an die Geschehnisse im Einkaufszentrum schlagartig zurück kamen und ihm eiskalt wurde. Hektisch wanderte sein Blick durch den unbekannten Raum, wobei er feststellte, dass er auf ein kitschiges Himmelbett gelegt worden war, dessen Satinbettwäsche in zarten Rosatönen glänzte. Auch die Vorhänge waren in selbiger Farbe gehalten, harmonierten perfekt mit dem weißen Teppichboden. Jede noch so kleine Ablagefläche war vollgestellt mit kitschigen Vasen und ähnlichen Dekorgegenständen, die einen nahezu erdrücken drohten. Der knisternde, offene Kamine, der an einer Seite des Zimmers angebracht worden war, war das einzige, das dem Raum eine halbwegs freundliche Atmosphäre verpasste. So leise wie möglich, um nur keine etwaigen vor dem Raum positionierten Aufpasser auf sich aufmerksam zu machen hievte der Magier sich von der weichen Matratze, hob den Saum des Kleides an, dieses im Stillen erneut für seine Unbequemlichkeit verfluchend, und stolperte auf das einzige Fenster zu. Es war bereits dunkel geworden war und die ersten Sterne zeigten sich am wolkenlosen Nachthimmel. Er war wohl länger außer Gefecht gewesen als befürchtet. Als er einen Blick durch das leicht beschlagene Glas nach draußen warf, konnte er einen schmutzigen Hinterhof erkennen, und er stellte fest, dass der Raum in dem er sich befand mindestens 5 Meter über dem Boden lag. Diesen Fluchtweg konnte er also getrost vergessen. Allerdings fühlte er sich nun, da er das Zimmer näher in Augenschein genommen hatte, bereits etwas beruhigter. Es würde schon eine sinnvolle Erklärung für seinen Aufenthalt hier geben. Wie war er nur auf die lächerliche Idee gekommen, dass Ashura ihn hierher befördert hatte? Seine Paranoia nahm langsam aber doch beängstigende Ausmaße an. Gerade als Fay sich umwandte um auf die Türe zuzusteuern und zu prüfen ob diese sich öffnen ließ, schwang diese auf, und ein hochgewachsener, muskulöser Mann betrat den Raum, musterte den wie angewurzelt vor ihm stehenden Magier erst verwirrt, verzog seine Lippen dann zu einem schmierigen Grinsen. „Na, Prinzessin schon aufgewacht?“ Das Gefühl der Erleichterung, das Fay, der einen Moment lang wirklich damit gerechnet hatte, gleich Ashura gegenüber zu stehen, verspürt hatte, verschwand ziemlich schnell als sein Gegenüber seinen Blick lüstern über seinen Körper gleiten ließ. Sein Entführer hielt ihn doch nicht ernsthaft für eine Frau?! Gezwungen lächelnd wich der Magier einige Schritte zurück, zog dann die Perücke von seinem Kopf, und hoffte dass dem Mann nun endlich klar wurde, dass er nicht weiblich war, diesen schien das allerdings völlig kalt zu lassen. Der dunkelhaarige Mann griff nach seinem Handgelenk, zog den schmächtigen Blonden unsanft an sich heran. „Nicht so schüchtern...“ „Ähm, ich fühle mich zwar sehr geehrt, wirklich, aber Sie scheinen da irgendetwas verwechselt zu haben...“ Verzweifelt versuchte Fay sich aus dem stählernen Griff des Mannes zu befreien, was ihm allerdings nicht gelang. „Wir haben dich bereits gestern gesehen... dich und deine Freunde... Ganz plötzlich seit ihr auf dem Hauptplatz aufgetaucht... Ihr seit nicht von hier, nicht wahr? Ich wage sogar zu wetten, dass ihr nicht einmal aus dieser Welt stammt...“ Entsetzt weiteten sich die Augen des Magiers, nun nicht einmal mehr in der Lage das gezwungene Lächeln aufrecht zu erhalten. „Woher...?“ Auf seine kaum hörbare Frage reagierte sein Gegenüber nur mit einem amüsierten Lachen. „Wie wir darauf kommen? Es war schon einmal jemand hier, der in der Lage war durch verschiedene Welten zu reisen... Er war auf der Suche nach zwei Vampiren... doch bevor wir ihm sein Geheimnis entlocken konnten, war der geheimnisvolle Fremde auch wieder verschwunden. Keine Angst, wir wollen nur den Gegenstand der es euch erlaubt in eine andere Welt zu wechseln. Sobald wir diesen haben kannst du gehen. Solltest du dich allerdings weigern...“ Die Lippen des Fremden verzogen sich zu einem sadistischen Grinsen, als er eine Hand unter dem Kinn des Magiers platzierte, dieses anhob und ihn damit zwang ihm direkt in die Augen zu sehen. „... du hast bestimmt bereits gemerkt, dass ich eine Schwäche für schöne Dinge habe...“ Sanft wanderte die bis dahin an seinem Kinn ruhende Hand über seinen Hals nach unten, strich leicht den Kragen des Kleides beiseite um die blasse Haut drunter frei zu legen. Stocksteif stand Fay da, wagte nicht sich zu wehren, hatte er doch in der anderen Hand des Mannes einen glänzenden Gegenstand ausmachen können, der verräterisch nach einem Messer aussah. Bevor der muskulöse Mann ihm allerdings noch näher kommen konnte, wurde die Türe ein weiteres Mal aufgestoßen. Der Magier riss sich erleichtert los als sich der Griff seines Entführers lockerte, wandte seinen Blick dann zur Türe, und erstarrte. Die langen schwarzen Haare, die unverkennbaren Augen, der stechende Blick. Auch wenn der junge Mann anstatt der Kleidung die er an ihm kannte, einen schwarzen Anzug trug, es handelte sich ohne Zweifel um Ashura. Er hatte sich also nicht geirrt. Ein belustigtes Lächeln umspielte die Lippen des Herrschers als dieser näher trat, seine Augen funkelten amüsiert als Fay ihn wie ein gehetztes Tier anstarrte, nicht in der Lage war sich zu bewegen. Ashura wandte seinen Blick einen Moment lang von ihm ab, dem muskulösen schwarzhaarigen Mann, der nun etwas kleinlaut ein paar Schritte von ihnen entfernt stand, zu. „Habe ich dir nicht gesagt, dass du unseren Engel hier gut behandeln sollst? Stattdessen scheint er nun geradezu panische Angst vor mir zu haben... Ich hoffe doch du hast eine Erklärung dafür?“ Der eiskalte Tonfall der nur allzu gut bekannten Stimme jagte Fay einen Schauer über den Rücken, ließ ihn noch einen weiteren Schritt zurück weichen, nach dem er aber bereits die Wand hinter sich spürte. Er musste hier weg. Schnellstens raus. Ashura würde ihn eiskalt umbringen. Dessen war der Magier sich sicher. +~+~+~+ Kaum hatten sie das große, noble Hotel betreten, eilte die Prinzessin ohne auf den Pförtner oder Syaorans Blick achtend in Richtung ihrer Zimmer davon. Die Fröhlichkeit des Mädchens, die den ganzen anstrengenden Tag über angehalten hatte, war wie weggeweht, statt dessen hatte sich auf dem Weg hierher tiefe Sorgenfalten auf ihrer Stirn gebildet. Und um so mehr Kurogane darüber nachdachte, kam ihm das Verschwinden des Magiers auch immer suspekter vor. Natürlich war er rein theoretisch möglich, dass der Blonde wirklich schon in ihre Herberge vor gegangen war. Wenn er allerdings ehrlich zu sich selbst war, dann musste er sich eingestehen, dass dieses Verhalten nicht zu dem Magier passte. Es war einfach nicht Fays Art einfach zu verschwinden. Seine Gedanken wurden unterbrochen als Sakura wieder zurückgelaufen kam. Sie wirkte noch viel aufgewühlter als zuvor, schien kurz davor in Tränen auszubrechen. „Er ist nicht hier... Fay-san ist nicht auf seinem Zimmer!“ Ihre Stimme überschlug sich förmlich vor Panik. Der Junge versuchte sie zu beruhigen, indem er ihr eine Hand auf die Schulter legte, aber das Mädchen schüttelte sie sofort ab. „Wir müssen zurück!“ „Immer mit der Ruhe.“ Kurogane schüttelte bestimmt den Kopf, worauf die Prinzessin ihn entsetzt anstarrte und ihre Unterlippe leicht zu zittern begann. Auf seine folgenden Worte hin wirkte sie dann aber etwas beruhigter. „Zuerst ziehen wir uns um. Dann gehen wir zurück.“ Als Kurogane das Zimmer, das er mit dem Magier bewohnte, betrat, sah er sich trotz Sakuras Worten aufmerksam um, wusste aber sofort, dass dieser nicht hier gewesen war. Alles war genauso, wie sie es heute Früh verlassen hatten. Er konnte noch nicht einmal richtig erleichtert sein, endlich dieses dämliche rote Kostüm ausziehen zu dürfen, da er sich mittlerweile doch immer mehr Sorgen um den blonden Reisegefährten machte. Irgendetwas war hier gehörig faul. Nachdem er endlich wieder seine normalen Sachen trug, deren schwarze Farbe auf ihn seltsamerweise etwas beruhigend wirkte, griff er nach Souhi und befestigte es auf den Weg in die Eingangshalle an seinem Gürtel. Da weder die Prinzessin noch ihr Beschützer schon da waren, wandte er sich kurzerhand an den Mann hinterm Tresen, der ihn etwas eingeschüchtert musterte. „Der blonde Mann, der gestern mit mir und den beiden Kindern hier angekommen ist, war er heute Abend schon einmal hier?“ „Ich bedaure es zutiefst, aber, nein Sir.“, antwortete dieser sofort. „Auch nicht in seiner Kostümierung.“ Der Schwarzhaarige nickte kurz, war in seinen Überlegungen schon wieder ganz wo anders. Als die Kinder dann endlich kamen war er drauf und dran gewesen schon allein los zu gehen, da er sich später sonst womöglich noch auf die Suche nach ihnen beiden begeben musste. Als sie wieder beim Einkaufszentrum ankamen waren dort schon alle Lichter gelöscht worden, die riesige Glasfassade lag dunkel und verlassen da, erweckte nicht den Eindruck, als ob sich noch jemand in dem Gebäude befand. „Hier ist Fay nicht. Mokona kann ihn nicht spüren.“, verkündete das Manjuu wie zur Bestätigung seiner Vermutung in diesem Moment. „Aber Moko-chan, wie kann das sein?“ Doch weder das Zauberwesen, noch Syaoran oder der Ninja wussten eine Antwort darauf. „Am besten, wir teilen uns auf.“ Auf den Vorschlag des Jungen hin nickte Kurogane nach kurzem Zögern, ordnete dann an, dass die Kinder und das Wollknäuel eine Gruppe bilden sollten. Auch wenn es den Drein nicht zu gefallen schien ihn allein zu lassen, wussten sie doch, dass der Schwertkämpfer auf sich selbst aufpassen konnte, weswegen sie schließlich der Anweisung nachkamen und in die vereinbarte Richtung losliefen. Kurogane selbst stand noch einige Augenblicke nur da, versuchte seine Gedanken so weit zu ordnen um wieder rational denken zu können. Wie sollte er Fay finden? Er wusste ziemlich gut, wie der Blonde tickte, an was für einem Ort er suchen müsste, wenn dieser sich freiwillig von der Gruppe entfernt hatte. Aber hatte er das? Was wenn nicht? Dann würde es um einiges schwieriger werden ihn aufzuspüren. Ein plötzlicher Ruck an seiner rechten Hand riss ihn aus seinen Gedanken. Perplex blinzelnd richtete er sein rubinroten Augen auf den Schicksalsfaden. Diesen hatte er doch ganz vergessen gehabt! Ohne weiter zu überlegen rannte er in die Richtung los in die der Faden verlief. +~+~+~+ Der vorher noch so von sich selbst überzeugte muskulöse Mann wirkte unter dem stechenden Blick Ashuras plötzlich völlig eingeschüchtert, zuckte nur hilflos mit den Schultern, bevor er sein Handeln zu rechtfertigen versuchte. „Ich wollte nur... damit er...“, stotterte er mit der sprachlichen Eloquenz eines Toastbrots, bevor der Herrscher ihn mit einer entnervten Handbewegung zum Schweigen brachte und sich erneut Fay zu wandte, der es endlich geschafft hatte seinen Blick von Ashura loszureißen, sich mit einem gehetzten Ausdruck im Gesicht nach einer Fluchtmöglichkeit aus seiner hoffnungslosen Lage umsah. Sadistisch lächelnd trat der Mann mit den schwarzen Haaren auf ihn zu, hob mit seinen langen, feingliedrigen Fingern wie der andere Entführer zuvor sein Kinn an, und schmunzelte amüsiert als er in das weit aufgerissene eisblaue Auge blickte. „Du spielst doch nicht mit dem Gedanken von hier weg zu laufen, ohne uns den Gegenstand um den wir dich doch so nett bitten zu überlassen?“ Der Magier spürte wie sich der Druck an seinem Kinn verstärkte, der Herrscher damit verdeutlichte, wie er auf einen Fluchtversuch reagieren würde. Was hatte Ashura nur vor? Wieso hatte er ihn nicht längst erledigt? Er wollte die Fähigkeit in andere Welten zu reisen erwerben? Diese besaß er doch dank seiner gigantischen magischen Kraft ohnehin. „Was... willst du wirklich, Ashura?“ Mit Mühe gelang es Fay zu sprechen, der Versuch seiner Stimme einen harten und festen Klang zu geben scheiterte aber kläglich, stattdessen wirkte er völlig verängstigt und verunsichert. Verwirrt stellte er fest, dass sich der Griff augenblicklich lockerte, und er konnte einen Augenblick lang ein irritiertes Flackern in den Augen des Königs ausmachen, bevor dieser ihn völlig los ließ, ihn aus gefährlich funkelnden Ovalen anblickte. „Woher kennst du meinen Namen? Ich hab ihn nicht einmal ihm hier verraten...“ Was? Woher er den Namen der Person kannte, vor der er schon so lange auf der Flucht war? Wie sollte er diesen jemals vergessen können? Fassungslos starrte er seinen Gegenüber an, bevor ihm langsam dämmerte weswegen ihm das Verhalten des gefürchteten Herrschers schon die ganze Zeit über seltsam erschienen war. >Menschen die ihr aus eurer bisherigen Welt kennt, führen in anderen Welten auch andere Leben.< Die Worte der Dimensionshexe, die diese ihnen ganz zu Beginn ihrer Reise mit auf den Weg gegeben hatten, hallten dumpf in seinem Kopf wieder. Konnte das sein? Handelte es sich bei dieser Person um den Ashura dieser Welt? „Wie sollte ich diesen Namen jemals vergessen...?“, brach der Magier die knisternde Stille. Er wollte sich damit nun vollends vergewissern ob er mit seiner Vermutung richtig lag. „Vergessen? Wir sind uns noch nie zuvor begegnet! Wer war es?! Wer hat dir meinen Namen verraten?“ Die heftige Reaktion seines Gegenübers, die nun schon beinahe panisch wirkte, bestätigte seine Annahme mehr als eindeutig, lieferte ihm den Beweis dass es sich bei dem vor ihm stehenden Ashura wohl nur um einen einfachen Kriminellen handelte, der, nun da er seinen Namen kannte, scheinbar Angst um seine Existenz hatte. Es war so abstrus, dass Fay wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre, wohl in lautstarkes Lachen ausgebrochen wäre. Als der Magier nicht auf die beinahe gebrüllte Frage des Herrschers reagierte, packte dieser ihn an den Schultern, stieß ihn dann unsanft auf seinen stumm daneben stehenden Gefährten zu. „Bring ihn zum Reden... Wie du das machst ist mir egal... Hauptsache er spricht...“ Nachdem er Fay noch mit einem letzten eiskalten Blick bedacht hatte verließ der Ashura dieser Welt das Zimmer, ließ den blonden schmächtigen Mann mit dem nun selbstgefällig grinsenden Entführer zurück. Bevor er auch nur den Hauch einer Chance hatte sich zu wehren, hatte dieser ihn gepackt, drängte ihn zurück sodass er nach hinten auf das Bett stürzte, wo dieser ihn auch schon mit einer Hand an seinen Handgelenken auf die weiche Matratze drückte. „Du hast gehört was mein Boss gesagt hat... Du solltest also lieber schnellstens ausspucken was er wissen will... Obwohl ich mich natürlich auch gerne ein bisschen mit dir vergnügen würde... Diese perlengleiche Haut... Kaum zu glauben, dass du ein Mann bist...“ Der lüsterne Blick glitt über den schmächtigen Körper des Magiers, bevor er mit der freien Hand grob den Hals des blonden Magiers frei legte, sich über ihn beugte um fortzufahren wobei er vorhin von seinem Vorgesetzten gestört worden war. Fay hatte seine erfolglosen Befreiungsversuche längst aufgegeben, lag nun völlig willenlos unter dem muskulösen Mann, dessen feuchte Zunge über die nackte Haut seines Halses wanderte, starrte mit ausdrucklosen Augen an die Decke. Er hörte das Reißen von Stoff, als der Entführer mit Hilfe seines Messers grob das Kleid zerschnitt, damit auch seinen Oberkörper freilegte. „Ach sieh mal einer an... So unschuldig wie du dich im Moment verhältst scheinst du gar nicht zu sein...“ Mit einem amüsierten Grinsen entdeckte dieser die roten Male die Kurogane zuvor auf seiner blassen Haut zurück gelassen hatte. „Gut zu wissen, dann brauch ich mich auch nicht zurück zu halten, wie?“ Entsetzt spürte Fay wie sein Peiniger den gebauschten Rock hoch schob, zuckte unter der eiskalten Hand die sich grob ihren Weg an seinem Bein hinauf bahnte, zusammen. Ein allerletztes mal versuchte er erfolglos sich zu befreien, bevor er schließlich entgültig aufgab, einfach nur noch seine Augen schloss, hoffte dass es schnell vorbei sein würde. „Kurogane...“, lautlos formten seine Lippen den Namen des schwarzhaarigen Ninjas. +~+~+~+ Kurogane hatte sein Schritttempo mittlerweile soweit beschleunigt, dass er rannte. Als Ninja war dies für ihn kein Problem, wenn er wollte konnte er schnell sein und sich dennoch in den Schatten bewegen ohne gesehen zu werden. Obwohl er sich um das ‚gesehen werden’ gerade absolut keine Gedanken machte. Stattdessen war er krank vor Sorge. Der blutrote Schicksalsfaden riss so fest an seiner Hand, dass es weh tat, zeigte ihm damit deutlich an, dass irgendetwas nicht stimmte. Ganz und gar nicht stimmte. Außerdem war da noch etwas anderes, was in ihm fast schon Panik auslöste. Um ihn her wehte ein drängender, fast schon heißer Wind, wirbelte die Schneewehen an denen er vorbei hetzte auf, hüllte die dunkle Straße mit einem gespenstigen Rauschen ein. Er erkannte diesen Wind nun sofort, war er doch mit dieser Magie erst vor wenigen Tagen konfrontiert worden. Tomoyo. Und sie trieb ihn zur Eile an. Schlitternd kam der Schwertkämpfer an der nächsten Abzweigung zum Stehen, hatte kaum Zeit die düstere, heruntergekommene Gasse näher zu betrachten, auf eventuelle Feinde oder Gefahren abzusuchen, da drückte ihn auch schon die nächste Böe vorwärts. Dann halt heut mal ohne Sinn und Verstand. Zumal der Ninja sowieso kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Sein Verstand war bis auf wenige rationale Teile ausgeschaltet, er verließ sich voll und ganz auf seinen Instinkt. Killerinstinkt. Irgendwo im hinteren Drittel der mit Kisten und Abfall zugestellten Gasse, in der man den sanft fallenden Schnee kaum sehen konnte weil er im Matsch sofort schmolz, verschwand der rote Faden unter einer Tür. Kaum hatte er davor gestoppt riss ein Windstoß die Türe auf, der Schwarzhaarige reagierte aber schnell genug, ließ seine Hand hervorschnellen und erwischte gerade noch den Türgriff, verhinderte so, dass es einen lauten Knall gab, der seine Anwesenheit verraten würde. Tomoyos Magie zerrte wütend daran, erinnerte ihn erneut daran, dass er sich beeilen musste. „Lass das! Wenn du mich verrätst, dann werde ich nur aufgehalten...“ Auf sein leises Zischen hin legte sich der Wind etwas. Leise schob Kurogane die Tür auf, fand sich, nachdem er eingetreten war, in einer großen aber heruntergekommenen Eingangshalle wieder. Anscheinend handelte es sich bei diesem alten Gebäude um eine frühere Villa. Der Prunk der hier allerdings einmal geherrscht haben musste war unter den meterdicken Staubschichten nur noch zu erahnen. Nachdem er sich vergewissert hatte, das niemand in der Nähe war, beschleunigte er seine Schritte wieder, folgte weiterhin dem roten Faden ohne auf dem Marmorboden ein einziges Geräusch zu verursachen. Im oberen Stockwerk brannte Licht, zwar gedämpft, aber es fiel bis auf die Treppe, und warnte den Ninja somit vor. Mit dem Rücken an der Wand blieb er stehen und lugte wachsam um die Ecke. In dem dort liegenden Gang war nur ein einziger Mann zu sehen, der in einem gepolsterten Stuhl saß und abwesend, leicht nervös auf seinem Daumennagel herumkaute. Obwohl er für den kampferprobten Ninja keine Gefahr darzustellen schien, zog dieser vorsichtshalber sein Schwert, wusste er doch dass man einen Gegner nie unterschätzen sollte. Souhi ‚sang’ leise, als er es aus der Scheide zog und er wog es kurz in der Hand, ließ sich von dem vertrauten Gewicht etwas beruhigen. Dann trat er hinaus auf den Flur. Der langhaarige Mann schrak zusammen als Kurogane mit Absicht etwas lauter auftrat, der Staub unter seinen Füßen knirschte. In den seltsam katzenhaften Blick seines Gegenübers mischte sich Panik, er erblasste deutlich und sprang auf, sichtlich erschrocken über das Auftauchen des Schwarzhaarigen. Während dieser jetzt langsam näher kam, das Schwert angriffsbereit erhoben, versuchte der Mann seine Fassung zurück zugewinnen, schob unauffällig eine Hand in seine Jackentasche und legte sie um den Griff der Pistole die er zur Sicherheit immer bei sich trug. „Na, wen haben wir denn da?“ Auf den gezwungen beherrschten, eiskalten Klang der Stimme hob der Ninja nur die Augenbrauen. „Du bist wohl gekommen um den Gegenstand, der die Macht hat die Dimensionen zu wechseln, gegen deinen blonden Freund einzutauschen?“ Kurz war der Schwertkämpfer überrascht, woher der Fremde von so etwas wissen konnte, allerdings war es ebensächlich. Viel wichtiger war, dass der Typ ihm betätigt hatte, dass Fay hier war. Sofort preschte er los, um den Mann aus dem Weg zu räumen. Dieser riss im selben Moment die Hand aus der Tasche und es knallte mehrere male laut. Kurogane reagierte schnell, allerdings nicht schnell genug. Eine der Kugeln, die eigentlich für seinen Kopf bestimmt gewesen waren, bohrte sich stattdessen mit einem explodierenden Schmerz in seine Schulter. Ihm entfuhr ein leiser Schmerzenslaut, aber er blieb nicht stehen, nutzte das Erstaunen seines Gegners und schlug diesem die Waffe aus der Hand, packte ihn am Kragen und schmetterte ihn gegen die Wand. „Wo ist er? Die Stimme des Ninjas war gefährlich ruhig, ein sicheres Zeichen dafür, dass er kurz davor war zur rasenden Bestie zu mutieren, dennoch schien der Langhaarige es darauf anzulegen. „Nicht... Nicht doch. Erst den Gegenst...“ Weiter kam er allerdings nicht. Mit einem ekelerregenden Knirschen brach seine Nasenbein, als Kurogane ihn mit voller Wucht die Faust ins Gesicht rammte. „Wo?!“ Ein zitternder Arm wies auf eine Tür etwas weiter den Gang hinunter, unter welcher auch der Faden verschwand. Mit einem zufriedenen Knurren packte der Ninja den aschfahlen Mann vor sich am Kragen und rammte seinen Kopf gegen die Wand. Rücksichtslos ließ er den Bewusstlosen fallen, dann eilte er zu der Tür. Dieses mal verhinderte er nicht, dass die Windböe der Prinzessin die große Flügeltür aufdrückte. Bei dem Anblick, der sich ihm bot, erstarrte er entsetzt, einen Moment nicht in der Lage sich zu bewegen, geschweige den zu handeln. +~+~+~+ Obwohl Fay verzweifelt versuchte alles um sich herum auszublenden, einfach willenlos alles mit sich geschehen zu lassen damit er es möglich schnell hinter sich hatte, schaffte er es nicht seinen Verstand abzuschalten. Er konnte die eiskalte sich langsam an seinem Bein hochtastende Hand einfach nicht ignorieren. Dem Magier entfuhr ein entsetztes Keuchen als die grobe Berührung seinen Oberschenkel erreichte, über die weiche Haut der Innenseite weiter nach oben strich. Das nicht von der Klappe verdeckte Auge nun wieder weit aufgerissen, starrte er direkt in die vor Lust verklärten Augen seines Peinigers, welche ihm deutlich zeigten, dass dieser bestimmt nicht davor zurück schrecken würde noch einen Schritt weiter zu gehen. Als sich plötzlich die Lippen des Mannes hart auf seine pressten, sie dieser mit Gewalt auseinander zwang um mit seiner Zunge grob in seinen Mund einzudringen, hatte Fay das Gefühl sich übergeben zu müssen, biss schließlich ohne lange über die möglichen Konsequenzen nachzudenken zu. Einen Schmerzenslaut ausstoßend zuckte der Entführer zurück, gab seine Lippen zwar frei, hielt ihn aber immer noch an den Handgelenken auf die weiche Unterlage gepresst. Wütend zog der Mann seine Hand von Fays Bein, strich sich über die blutende Unterlippe, bevor er dem blonden Magier eine schallende Ohrfeige verpasste. „Ich kann auch anders, du verdammtes Miststück! Wenn du die harte Tour bevorzugst, gerne...“ Erneut war das Reißen von Stoff zu hören, als der muskulöse Mann mit einer heftigen Bewegung den noch intakten Teil des Kleides zerfetzte, er damit die blassen Beine des Magiers völlig freilegte. Gerade als der Kerl mit seiner freie Hand erneut an der Innenseite seines Oberschenkels hoch glitt, sich Stellen näherte die noch nicht einmal Kurogane berührt hatte, wurde plötzlich die Türe aufgerissen und ein heftiger Windstoß fegte durch den Raum. Als Fay langsam seinen Kopf zur Seite drehte, die vor Scham und Widerwillen geschlossenen Augen öffnete, glaubte er erst, dass seine Verzweiflung ihn bereits so weit trieb sich Dinge einzubilden, die nicht hier sein konnten. Doch als auch der halb auf ihm liegende schwarzhaarige Mann verwirrt aufsah, wurde ihm klar, dass der Ninja ihn tatsächlich gefunden hatte. In allerletzte Sekunde. Ein schwaches Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als sein Blick die glutroten Augen traf, die fassungslos auf die darbietende Szene starrten. „Du... bist spät, Kuro-rin...“ Leise, aber dennoch hörbar kamen im die Worte über die Lippen. Fay spürte wie der Griff um seine Handgelenke sich lockerte, fühlte sich allerdings selbst so nicht mehr in der Lage sich zu befreien. Irritiert wanderte der Blick seines Peinigers von Fay zu Kurogane, bevor sich ein amüsiertes Grinsen auf sein Gesicht stahl. „Du willst also deinen blonden Freund hier wieder haben? Ah, dann bist du wohl auch derjenige der seine Spuren auf der sonst so makellosen Haut hinterlassen hat? Ich kann dich schon verstehen... Er schmeckt auch wirklich zu süß...“ Provokant leckte der schwarzhaarige Mann sich über die Lippen, strich dann grinsend über den flachen Bauch des Magiers, der unter der erneuten Berührung nur schwach zusammen zuckte, ansonsten keine Reaktion zeigte. ~tbc~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)