Ima o Ikiro von ButterFay (KuroFay) ================================================================================ Kapitel 5: Silent Tears ----------------------- Danke an unsre treuen FF Leser und die netten Kommis *knuddel* Freuen uns wirklich jedes mal aufs neue über eure positive Resonanz ^_^ Da machts Schreiben gleich viel mehr Spaß^__^ So, genug gelabert, hier das nächste Chapi^^ +~+~+~ Kurogane hatte das dumpfe Gefühl eines Deja-vus, auch wenn er nicht so genau wusste, woher dieses stammte. Der eisige Schauer der seinen Rücken hinunter lief, rührte jedenfalls bestimmt nicht nur von der möglicherweise bestehenden Gefahr her. Die Person, die sich ihnen näherte, nicht zu erkennen, ob Junge oder Mädchen aber zweifellos ein Kind, hatte etwas Vertrautes, erinnerte ihn an irgendjemanden. Die langen blonden Haare, die blasse, fast schon elfenbeinfarbene Haut, und die halb verborgenen hellblauen Augen lösten in ihm Erinnerungen aus, die er nicht einordnen konnte. Dass diese Erscheinung – denn der durchscheinende Körper zeigte deutlich, dass es sich um keinen normalen Menschen handelte– eine von Sakuras Erinnerungsfragmenten in den Händen hielt, war dem Ninja momentan völlig gleichgültig, viel zu gefesselt war er von diesem fremden, und doch so bekannten Gesicht. Als plötzlich hinter ihm ein dumpfes Geräusch erklang, wirbelte der Schwarzhaarige herum. Fay saß aus irgendeinem Grund auf dem Boden, war anscheinend über Mokona gestolpert und starrte mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen an ihm vorbei auf die dritte Person im Raum. Und schlagartig wusste er es. Fassungslos blickte er den Magier an, wandte sich dann wieder der durchscheinenden Gestalt des Kindes zu. Das gleiche Gesicht, wenn auch älter. Das gleiche Haar, wenn auch länger. Und die gleichen Augen, auch wenn dem blonden Mann nun eines fehlte, die beinahe immer jedes Gefühl hinter einer undurchschaubaren eisblauen Fassade verbargen. Er konnte nicht anders, als den Blonden mit offenem Mund anzustarren. Wie war das möglich? Das Kind hier konnte unmöglich Fay sein! Das war absolut unlogisch. Allerdings war es eindeutig dasselbe Gesicht. Das war der blonde Magier, wenn auch einige Jahre jünger. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie gravierend er in den letzten Minuten seine Deckung vernachlässigt hatte und sofort richtete er Souhi wieder auf den sich nähernden Jungen, auch wenn ihm bewusst war, dass ihm die Waffe gegen einen Geist wohl nicht wirklich helfen würde. ~+~+~ Fay bemerkte weder, dass Kuroganes Augen sich überrascht weiteten als ihn die plötzliche Erkenntnis traf weswegen ihm das gespenstisch leuchtende Kind so bekannt vorgekommen war, noch die verzweifelten Versuche Mokonas ihn dazu zu bewegen aufzustehen, damit sie falls notwendig in der Lage waren zu flüchten. Sein Blick ruhte noch immer fassungslos auf seinem jüngeren Ebenbild, das weiter ohne eine Miene zu verziehen auf sie zukam. Erst als Kurogane mit einer ruckartigen Bewegung sein Schwert hob und es auf die durchsichtige Person richtete wurde der blonde Magier aus seiner tranceähnlichen Erstarrung gerissen, und zur Erleichterung Mokonas leistete er diesem endlich Folge und richtete sich auf. Sein Ich in Kindergestalt war mittlerweile nur noch wenige Meter von ihnen entfernt und schritt weiterhin mit immer gleichbleibendem Tempo auf sie zu. Gerade als der schwarzhaarige Ninja mit seinem Schwert auf den Jungen losgehen wollte, wohl immer noch in der Annahme, dass es sich dabei um einen Feind handelte, stieß Fay ihn unsanft zur Seite und stellte sich schützend zwischen die leuchtende Gestalt und seinen Reisegefährten. Kuroganes gebrüllten Befehl sofort zur Seite zu gehen, ignorierte er, schüttelte nur wortlos den Kopf ohne sich von seinem Platz zu bewegen und dem Ninja damit den Angriff auf den Geist, der mittlerweile direkt hinter Fay angehalten hatte, zu ermöglichen. Der blonde Magier hatte nur aus einen plötzlichen Impuls heraus gehandelt, wusste selbst nicht wieso, aber er hatte das Gefühl sein jüngeres Ich schützen zu müssen. Als er sich schließlich sicher sein konnte, dass Kurogane ihn nicht gegen seinen Willen zur Seite drängen würde um den Jungen trotz allem anzugreifen, wandte er sich zu diesem um, schüttelte verwirrt den Kopf als ihm nun wahrhaft seine eigenen eisblauen Augen entgegen blickten, das Kind ihm schließlich wortlos seine Hände und damit die Feder der Prinzessin entgegen streckte. War das nun eine Falle? Oder konnte er das Erinnerungsfragment des Mädchens ohne einen Hinterhalt befürchten zu müssen ergreifen? Da in ihm bereits ein leiser Verdacht aufkeimte weswegen er sich gerade selbst im Kinderkörper gegenüber stand, achtete er nicht auf die Warnung des schwarzhaarigen Ninjas, überwand die letzten Zentimeter die seine Hand noch von der Feder trennten und griff danach. Ein kaum merkliches Lächeln huschte über das ausdruckslose Gesicht des Kindes und sofort als Fay ihm den zierlichen Gegenstand abnahm verblasste die ohnehin bereits durchsichtige Gestalt noch mehr, bis sie schließlich völlig verschwunden war. „Er hat sie alle getötet... und er wird nicht ruhen ehe er dich gefunden hat... Nimm dich in Acht... Vertraue deinen Freunden... und deiner Magie...“ Die geflüsterten Worte, die einige Male in dem riesigen Saal wiederhallten, jagten Fay einen Schauer über den Rücken, bestärkten ihn aber in seinem Verdacht. War er es tatsächlich selbst gewesen, der mittels seiner magischen Fähigkeiten ein Abbild seiner Selbst hier zurück gelassen hatte um die Feder vor Ashura zu beschützen? War dies der Grund weswegen er nach Ceres hatte zurück kehren müssen? Weil er unbewusst geahnt hatte, dass sie hierher mussten um das Erinnerungsfragment der Prinzessin zu holen, in ihren Besitz zu bringen bevor Ashura oder der Klon es bekommen konnten? Allerdings hatte er keinen Preis dafür gezahlt damit ihm dieser unbewusste Wunsch erfüllt wurde. Wer also hatte Yûko eine Gegenleistung geboten? „Was zum Teufel war das?“ Es dauerte einen Augenblick bis Fay sich in der Lage fühlte Kuroganes Frage zu beantworten und obwohl er einige Minuten verstreichen ließ bevor er reagierte, klang seine Stimme trotz allem noch immer heiser und leicht abwesend. „Ich bin mir zwar nicht sicher, aber... ich vermute ich war es selbst der diese Projektion meines eigenen jüngeren Ichs hierher geschickt hat...“ Als der schwarzhaarige Ninja ihm einen verständnislosen Blick zuwarf, stahl sich ein schwaches Lächeln auf sein Gesicht, konnte er doch selbst kaum glauben, dass er in der Lage gewesen war eine solche Tat zu vollbringen. „Meine Magie wird meinen Wunsch die Feder zu beschützen ohne mein Wissen in diese Form umgewandelt haben um die Erinnerung der Prinzessin vor Ashura zu bewahren.“, fuhr er schließlich mit seiner Erklärung fort. Kurogane schien nun zu verstehen was sich eben vor ihren Augen abgespielt hatte, denn er nickte wortlos. Als sein Reisegefährte das kurz zwischen ihnen herrschende Schweigen brach, war es mit der Frage die er sich selbst bereits gestellt hatte, und obwohl er damit gerechnet hatte, zuckte er leicht zusammen als der Schwarzhaarige sie aussprach. „Wenn deine Magie in der Lage ist solche Dinge zu vollbringen... Wieso konntest du das blonde Mädchen damit nicht retten?“ Der Ninja schien seine unüberlegt ausgesprochenen Worte sofort zu bereuen, realisierte wohl erst durch den verletzten Gesichtsausdruck des blonden jungen Mannes wie unsensibel er gewesen war. Fay deutete nur ein schwaches Schulterzucken an, schüttelte dann den Kopf. „Ich weiß es nicht... Vielleicht galt meine größte Sorge in dem Moment als meine Magie sich materialisiert hat der Feder... und nicht Chii...“ Er biss sich auf die Lippen, spürte ein unbändiges Schuldgefühl in sich aufsteigen. Wäre er vielleicht wirklich in der Lage gewesen das blonde Mädchen zu retten? Hatte er, wenn auch unwissentlich, ihr Leben geopfert um die Erinnerung der Prinzessin zu retten? Mokona riss ihn schließlich mit seiner hellen Stimme aus den deprimierenden Gedanken, drängte sie beide dazu jetzt da sie ihre Aufgabe erfüllt hatten, schnellstens zu den Kindern zurück zu kehren um in die nächste Welt aufzubrechen und den Ort des Grauens zurück zu lassen. Der Magier nickte, wusste selbst dass die Zeit drängte, und setzte sich mit einen letzten Blick in den riesigen, nun menschenleeren Saal werfend, in Bewegung um dem weißen Knäuel zu folgen. An den knirschenden Schritten hinter sich konnte er hören, dass Kurogane ihm folgte. Schweigend durchschritten sie ein erneutes Mal die nun, da beinahe alle Fackeln erloschen waren, beinahe stockdunklen Gänge, die nur durch die Glut der verlöschenden Lichtquellen in ein unheimliches rötliches Licht getaucht waren. Als plötzlich eine entsetzt gebrüllte Warnung Seitens Kurogane die Stille zerriss, er sich verwirrt zu diesem umdrehen wollte, bemerkte Fay wie der riesige, über und über mit spitzen Stacheln, die wohl als Dekoration dienten, verzierten Fackelhalter, der etwa zwei Meter über ihm an der Wand befestigt war, mit einem grauenhaften Quietschen aus seiner Verankerung löste und bevor er reagieren, dem herunterfallenden Gegenstand ausweichen konnte, spürte er einen stechenden Schmerz als der Fackelhalter mit voller Wucht auf seinen Arm prallte, danach mit einem metallischen Klingen auf dem Boden aufkam. Die Schmerzen raubten dem blonden Magier einen Moment lang den Atem und er spürte wie seine Beine ein weiteres mal an diesem Tag ihre Arbeit verweigerten und unter ihm nachzugeben drohten. Fay stützte sich reflexartig mit dem gesunden Arm an der Steinmauer ab um nicht zu stürzen, und ein leises Aufstöhnen entfuhr seinen Lippen. Als sein Blick seinen rechte Seite streifte bemerkte er entsetzt, dass Kuroganes Mantel sich an einigen Stellen langsam dunkler färbte, sich wohl langsam mit seinem Blut voll sog. Augenblicklich merkte er wie der massive Blutverlust seinen ohnehin noch immer geschwächten Körper die letzten Kräfte entzog, verdankte es wohl nur seiner starken Willenskraft, dass er noch immer auf den Beinen stand und sich nicht vor Schmerzen auf dem Boden krümmte. „Zeig her!“ Mit leicht verklärtem Blick biss er die Zähne zusammen, zwang sich zu einem tapferen Lächeln und schüttelte den Kopf während er einen Schritt vor Kurogane zurückwich um dem Ninja damit zu zeigen, dass er schon okay war, sie den Weg zu den Kindern fortsetzen konnten. Dieser schien allerdings nun entgültig genug von seinem aufmüpfigen Verhalten zu haben, packte ihn ohne ein weiteres Wort am Arm, worauf Fay mit einem leisen Schmerzensschrei reagierte und zog den verletzten Magier wieder so nahe an sich heran, dass dieser beinahe den warmen Atem seines Reisegefährten spüren konnte. Viel zu geschwächt um ernsthaften Widerstand zu leisten ließ der blonde junge Mann sich von dem schwarzen, bereits von Blut durchtränkten Mantel befreien, schloss die Augen und lehnte sich schweratmend gegen die steinerne Mauer. Als Kurogane mit seinem Umhang sanft die noch immer blutende Wunde abtupfte, biss Fay erneut die Zähne zusammen, konnte damit allerdings nicht verhindern dass ihm ein weiteres gequältes Stöhnen entfuhr. Das alles andere als positiv klingende Seufzen, das der schwarzhaarige Ninja beim Betrachten seiner Wunde ausstieß ließ vermuten, dass die Wunde wohl genauso aussah, wie er sich fühlte, absolut schrecklich. Er spürte wie Kurogane seinen verletzten Arm losließ, öffnete unter größter Anstrengung das nicht unter einer Klappe verborgene Auge und erwiderte den beinahe entschuldigend wirkenden Blick seines Gegenübers mit einem Verwirrten. „Das wird jetzt weh tun.“ Ihn nur auf eventuelle Schmerzen vorbereitend aber ohne jegliches weitere Wort der Erklärung packte der Schwarzhaarige ihn an beiden Handgelenken, wich den nun angsterfüllten Augen des blonden Magiers aus und näherte sich seinem verwundeten Arm, legte seine Lippen schließlich behutsam auf die offene Wunde, begann diese beinahe zärtlich mit seiner Zunge von Schmutz und Dreck zu reinigen. Fay sog scharf die Luft ein als Kurogane begann auf diese Art und Weise die Verletzung zu desinfizieren, seine Augen weiteten sich vor Überraschung und Schmerz und er ballte beide Hände zu Fäusten um die Behandlung irgendwie auszuhalten. Obwohl die Schmerzen beinahe unerträglich waren, hatte Kuroganes Nähe etwas Tröstliches und er lehnte seinen Kopf gegen die angenehm kühle Steinmauer. Er spürte wie heiße Tränen in seinen Augen brannten, hatte keine Kraft mehr sie weiterhin zurück zu halten, fühlte wie warme Rinnsale sich den Weg über seine Wangen bahnten. Er vergoss seine Tränen lautlos. Für Kurogane, der seinetwegen die Möglichkeit jemals in seine Heimat zurückkehren zu können aufgegeben hatte, für die Kinder, die bereits soviel Schreckliches miterlebt hatten, für all die Bewohner des Schlosses für die jegliche Hilfe zu spät gekommen war, für Chii, deren Stimme er nun nie wieder hören würde. ~+~+~ Kurogane war etwas überrascht, dass der Blonde sich diese Berührung gefallen ließ, hatte er doch mit sehr viel mehr Widerstand gerechnet. Die Tatsache, dass da keiner kam, war allerdings beinahe noch beängstigender, als die Vorstellung von Fay, der sich mit Händen und Füßen gegen diese Behandlung wehrte. Es sagte ihm nur zu deutlich wie schlecht es um den Magier stand. Der Schwarzhaarige spürte nur zu deutlich, dass seine ‚Behandlungsmethoden’ seinem Gegenüber starke Schmerzen bereiteten, hörte aber dennoch nicht auf. Es war, zumindest auf lange Sicht, besser, wenn dieser jetzt kurz litt, als zu riskieren, dass die Wunde sich entzündete und der Magier die nächsten Wochen mit hohem Fieber und ähnlich schlimmen Krankheitssymptomen ans Bett gefesselt sein oder womöglich sogar mit dem Tod ringen würde. Er hoffte, dass Fay dies wenigstens einsehen würde, selbst wenn er es ihm trotzdem übel nahm. Am Rande spürte er, das der blonde Magier etwas zitterte, schob das aber auf den Schmerz und säuberte nun auch das letzte Stück der noch immer schwach blutende Verletzung. Nachdem er damit fertig war löste sich Kurogane von Fay, fuhr nur mit den Lippen noch einmal kurz, sanft, beinahe entschuldigend über die Wunde. Dann richtete er sich wieder vollends auf, griff nach seinem Umhang, der dem Blonden um die Schultern hing und riss ein großen Stück heraus. Mit schnellen routinierten Bewegungen verband er Fays Arm, legte den Verband ordentlich und ziemlich fest, zwar vorsichtig, aber ohne wirklich Rücksicht auf die Schmerzen, die er dem Blonden damit zufügte, nehmen zu können, an, sah seinen verletzten Reisegefährten dabei die ganze Zeit über nicht an. Der Ninja hoffte nur, das der provisorische Verband die Blutung ordentlich stillen würde, war aber relativ zuversichtlich. Sein Mantel war schon immer bestens dafür geeignet gewesen als Verband herzuhalten. Während er sich über die Lippen leckte, um den schalen Geschmack des Blutes etwas zu vertreiben hob er den Kopf um zu sehen was für einen vorwurfsvollen Blick der Blonde ihm jetzt zuwerfen würde, und erstarrte augenblicklich. Fay weinte. Kurz wollte der Schwarzhaarige das auf die erlittenen Schmerzen schieben, verwarf diesen Gedanken aber schnell. Das waren keine Schmerzenstränen, zumindest nicht nur. Die Ereignisse der letzten Stunden, vermischt mit den Qualen hatten sich wohl nicht mehr länger verdrängen lassen, die damit verbundenen Gefühle sich endlich einen Weg an die Oberfläche gesucht. Nicht in der Lage sich zu rühren, stand Kurogane einfach da, starrte den Magier an. Wie oft hatte er versucht die Maske des blonden Mannes zu zerbrechen, ihm gesagt, dass diese Schauspielerei und das falsche Lächeln nichts brachte. Vor kaum einer Stunde hatte er gemeint, das es okay war zu weinen. Und trotzdem traf ihn der Anblick des verzweifelten, tränenüberströmten Gesichts, von dem er eigentlich nur ein Lächeln, oder einen bitteren Blick gewöhnt war, absolut unvorbereitet. Langsam hob Kurogane die Hand, stockte dann aber. Er brachte es nicht fertig Fay erneut zu berühren, ihm die Tränen weg zu wischen, auch wenn er es gern getan hätte. Aber zu deutlich hatte ihm der Magier in den letzten Tagen gezeigt, das er seine Nähe nicht wollte, also würde er den angebotenen Trost wohl kaum annehmen. +~+~+~ Fay schloss seine Augen, ließ die Tränen ungehindert über seine Wangen fließen, hatte, da Kurogane seine Handgelenke noch immer festhielt, sowieso keine Möglichkeit diese weg zu wischen. Er spürte wie das Gefühl des Schmerzes langsam nachließ, sein verletzter Arm sich stattdessen beinahe taub, als würde er nicht zu seinem Körper gehören, anfühlte. Völlig kraftlos stand er an die kalte Steinmauer gelehnt, während sich glitzernde Bäche weiterhin ihren Weg bahnten, all die tief in ihm verschlossenen Emotionen Preis gaben, die er doch so verzweifelt zu verbergen versucht hatte. Fays Atmung hatte sich noch immer nicht wieder beruhigt, sein Brustkorb hob und senkte sich unregelmäßig, jeder Atemzug kostete ihm höllische Anstrengung. Er fühlte sich müde. Schrecklich müde und kraftlos, wollte einfach nur die Augen geschlossen halten, für immer schlafen... Der blonde Magier spürte wie ihm sein Bewusstsein langsam entglitt, er wohl nur noch dank Kurogane, der ihn sanft gegen die Wand drückte wohl um seine Wunde so besser reinigen zu können, auf seinen Beinen stand. Bevor er allerdings völlig in der angenehmen Dunkelheit versinken konnte, merkte er wie die beruhigende Nähe des Ninjas plötzlich verschwand, eine beinahe beängstigende Leere zurück ließ, und er zwang sich mit zusammen gebissenen Zähnen seine Augen zu öffnen, drehte leise stöhnend seinen Kopf, den er noch immer an die kühle Felswand gelehnt hatte, und blickte direkt in die rotglühenden Augen des Ninjas. Dieser hatte, wie er aus den Augenwinkeln feststellen konnte, seinen Mantel zerrissen, und seine Wunde damit notdürftig verbunden. Die Tatsache, dass er dies nicht einmal gespürt hatte bestätigte ihm, dass er wohl reichlich Blut verloren hatte, seine Verletzung wohl schwerer war, als er erst angenommen hatte. Kurogane stand nur wenige Schritte von ihm entfernt, sah ihn mit einer Mischung aus Überraschung und Schock an, schien aber nicht zu wagen sich ihm zu nähern. Fay war froh, dass der Schwarzhaarige seine Handgelenke losgelassen hatte, er seine Arme also frei hatte und die salzig schmeckenden Tränen von seinen Wangen wischen konnte. „Die Prinzessin... und Syaoran warten.... Wir sollten keine... keine weitere Zeit verlieren...“. Seine Stimme klang brüchig, kaum hörbar, trotz allem versuchte er sich aufzurichten. Diese kleine Bewegung jagte einen plötzlichen Schmerzensstoß durch seinen Arm, und obwohl er leise aufstöhnte, war er beinahe froh über dieses Zeichen, das ihm anzeigte, dass seine rechte Seite doch nicht gelähmt war. Sich an der Wand abstützend versuchte er stolpernd einige Schritte in ihre Zielrichtung zurück zu legen, doch schon nach wenigen Metern fühlte er sich so kraftlos als hätte er einen Sprint durch das gesamte Schlossgelände hinter sich. Als Kurogane schließlich neben ihn trat, ihn wortlos an sich zog und stützte schenkte er diesem bloß ein schwaches Lächeln, war froh über seine Hilfe. Schweigend setzten sie ihren Rückweg fort, und obwohl kein Wort gesprochen wurde, fühlte sich Fay dem Ninja verbundener als je zuvor. Dieser hatte ihn weinen gesehen, erlebt wie seine tief verborgenen Emotionen an die Oberfläche gelangt waren, hatte sich trotz allem nicht von ihm abgewandt sondern blieb weiterhin an seiner Seite. War es das, was man Freundschaft nannte? ~tbc~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)