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Elf Vs. Demon

Lieben kann man lernen
von

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Un weida ^o^
 


 

Langsam ließ T´Sono die Magie in ihre Hand fließen und erzeugte so eine grell-blaue Feuerkugel von tödlicher Kraft, wie sie wußte. "ALLERLETZTE WARNUNG." Tödliche Verachtung sprach aus ihrem Blick und jeder einzelne Muskel spannte sich instinktiv. Ihr gesamter Körper stellte sich auf Kampf ein. Dann schlugen sie zu. Zuerst stürmten jeweils zwei von hinten und von vorne auf sie zu. Den ersten konnte sie mit der tödlichen Wucht der Feuerkugel treffen, er verbrannte auf der Stelle wo er zuletzt gestanden hatte. Da sie einige Momente brauchte um die nächste Attacke zu starten, bekam der zweite Kerl die Schärfe ihrer Elbenklinge zu spüren.
 

Der Nächste der sich auf T'Sono stürtzen wollte kam nicht weit, als etwas seine Kehle zerfetzte. Blutüberströmt brach er zusammen. Noch während die Drei die hinter T'Sono standen entgeistert auf ihren Kollegen starrten wurde schon der Nächste nahezu in Stücke gerissen. Jetzt waren noch zwei übrig, die das Wesen, das vor ihnen stand angsterfüllt anstarrten. "Wenn euch euer Leben lieb ist.....lauft" das letzte Wort war nur noch ein tödliches Flüstern gewesen, was die Zwei jedoch verstanden hatten. So schnell sie konnten flohen sie in den Wald hinein. Taiyo sah ihnen hinterher und wandte sich dann an T'Sono. "Bist du verletzt?"
 

Noch auf die Kontrolle der freigesetzten Magie konzentriert bemerkte T´Sono erst im nächsten Moment die Nennung ihres Namens. "Nein, es geht mir gut. Danke für die rasche und effektive Hilfe." Ihr Blick fiel auf die zwei verstümmelten Körper am Boden und ein winziges Aufblitzen von Panik machte sich in ihr breit. Sie hatte noch nie ein Wesen mit so tödlicher Wucht und Präzision zu schlagen sehen. Als ihr Blick auf Taiyo fiel, schauderte sie kurz. Er war von seinem Angriff blutüberströmt und sie ertappte sich bei dem Wunschgedanken, das nichts davon sein eigenes sein möge. " Lass uns zusehen,dass wir weiterkommen, ehe einer dieser Kerle auf die suizitäre Idee kommt mit Verstärkung zurückzukehren. Was ist mit Dir, irgendwelche Blessuren deinerseits?"
 

"Mir ist nichts passiert" lächelte er sie an und stieg erneut in die Lüfte. Von oben sah er sich um und suchte nach den Auren der Angreifern, die sich zwar entfernt hatten, jedoch plötzlich stärker und vielzähliger wurden. "Lauf!" rief er ihr zu, als er begriff was los war.
 

"Was ist?" rief sie ihm zu, in dem Moment spürte auch sie etwas. Kurzerhand sprang sie von Ares runter und bedeutete ihm den Weg zurückzulaufen. Mit dem Bogen und dem Schwert bewaffnet schlug sie sich ins Unterholz, in der Hoffnung einen Großteil der Verfolger so abhängen zu können. Gleichzeitig zog sie alles an Magie zusammen, die ihr zur Verfügung stand. "Wenn es sein muss, nehme ich auch dieses Risiko in Kauf," dachte sie noch und flüchtete zu einem nahgegelegen Berg um sich in der Nische hinter dem Wasserfall zu verstecken. "Kommt nur, dann werdet ihr euer blaues Wunder erleben." Sie kauerte sich in tödlicher Angriffshaltung zusammen und wartete, alle Sinne gespannt und bereit.
 

Er hoffte inständig, dass sie seinen Rat befolgt hatte. Lautlos glitt er durch die Luft in Richtung der Verfolger. Plötzlich stockte er, irgendwas war anders. Er konzentrierte sich auf die Auren und schrak zusammen. //Sie haben einen Troll?// dachte er bei sich. //Und noch dazu mindestens 20 Menschen....entweder sie sind lebensmüde, dumm oder sie haben etwas womit ich nicht rechne// überlegte er. Notdürftig hatte er sich das Blut aus dem Gesicht gewischt. //Ich muss sie irgendwie aufhalten bevor sie T'Sono finden...gegen die Menschen mag sie ankommen aber der Troll...// das war das, was ihm am meisten Sorgen machte. Sollte er die Elbin warnen oder darauf vertrauen, dass, sie sich versteckt hatte und in Sicherheit war. Er entschied sich für Letzteres und landete auf einer kleinen Lichtung im Wald, nahe der angreifenden Meute. //Sollen sie kommen// dachte er bei sich.
 

Sie wartete, doch nichts geschah. "Sonderbar, so weit weg können sie doch nicht gewesen sein. Was zu Henker hat sie aufgehalten...oder wer?" Schnell begriff sie und suchte den Himmel nach einem Anzeichen ab. Sieh sah Taiyo nicht mehr. "Verdammter Dämon, der will es doch nicht allen Ernstes mit der gesamten Meute aufnehmen? Wie verrückt kann Mann sein!" Sie streckte ihre Sinne per Magie aus, um ihn zu orten und lief los in die Richtung aus der sie die meisten Aktivitäten wahrnahm. "Bitte bringt mich nicht zum Äussersten, damit kann ich heute garnicht..." dachte sie noch als sich vor ihr die kleine Lichtung auftat, auf der eigentlich ihr Nachtlager hätte sein sollen. "Hätte...", dachte sie noch grimmig. Der Anblick der sich ihr dann bot verschlug ihr allerdings für mehr als einen Augenblick die Sprache und ein beträchtlicher Teil ihres Mutes kam ins Wanken. Taiyo stand einer Horde von etwas über 20 Mann gegenüber und das war nicht das Schlimmste. Sie hatten einen Troll dabei und der stellte ein etwas ernstzunehmenderes Problem dar. "Also gut heute die volle Ladung, ohne Rücksicht auf Verluste", seufzte sie innerlich. Sie blieb unweit von Taiyo stehen und verharrte. Nun war es daran zu zeigen, dass ihre Lehrmeister sie nicht umsonst als Meisterschülerin tituliert hatten.
 

Als er T'Sono neben sich sah wurde er blasser als ohnehin schon. "Warum bist du zurück gekommen?" fragte er leise und sah sie hart an. "Hast du wirklich kein Vertrauen in mich?" Ehe sie etwas darauf zurück geben konnte zischte der erste Pfeil an ihnen vorbei und hinterließ einen feinen Schnitt an Taiyos rechter Wange. Langsam strich er mit zwei Fingern über die Wunde und besah sich das Blut an seinen Fingern. Seine Augen verengten sich plötzlich zu schmalen Schlitzen und das Rot schien noch intensiver zu werden, als er sich der Horde zuwandte. "Ihr habt es so gewollt..." knurrte er leise und ließ sein Schwert erscheinen. Der Griff bestand aus kunstvoll gearbeitetem schwarzen Platin und die Klinge aus mitternachtsblauem Kristall. So schwer Platin sein mochte, für den jungen Dämon war es leichtes das Schwert zu führen - dafür hatte sein Lehrer gesorgt. Der Troll brüllte wütend und rannte plötzlich los. "Kümmer dich um die Menschen...überlass mir das Viech...."
 

"Nein, Taiyo. Sieh zu das Du in die Luft steigst, denn hier unter wird es gleich mehr als unangehnem, sogar für Dämonen. Vertrau Du mir."
 

"Was hast du vor?" er sah sie ernst an.
 

"Alles was jetzt am Boden ist, wird in den nächsten Sekunden aufhören zu sein und das würde Dich mit einschließen!" Verzweifelt sah sie ihn an. " Es gibt einen Zauber, den zu wirken in den meisten Völkern und Rassen verboten ist. Ich beherrsche ihn und werde ihn einsetzen, doch danach brauche ich Dich an meiner Seite, bitte!"
 

Er sah sie entsetzt an. "Tu das nicht....bitte...." bat er sie verzweifelt.
 

"Hast Du eine Generallösung für unser Problem, wenn ja, dann schnell denn der Troll ist zwar langsam, aber er bewegt sich!!"
 

"Wenn ich sie hätte....würdest du dann diesen Zauber da lassen wo er ist?" er wusste, dass der Troll kam, aber das war seine kleinere Sorge.
 

"Was, wenn ich mit einem entschiedenen NEIN antworte. Geh mir aus dem Weg!"
 

"Warum bringst du dich unnötig in Gefahr verdammt??" er wurde ebenso langsam ungeduldig.
 

"Nicht ich bin hier in Gefahr, sondern DIE DA!"
 

"Das würde ich nicht so sehen" seine Miene verfinsterte sich merklich.
 

Sie schloss kurz die Augen, die Luft um sie fing an in blau-goldenen Schlieren in Bewegung zu geraten. Als sie die Augen öffnete hatte sich deren blaue Farbe in die von sattem Gold verwandelt. " Archahai Necrazch, Geisthauch - Berührung des Todes, über die ich gebiete...!" Im nächsten Moment würde sie die tödlichen, jedes Leben um sie herum aussaugenden Wellen gegen ihre Angreifer werfen. Sie wußte dieser Zauber würde sie selbst sehr nahe an die Grenze zwischen Leben und Tod führen, doch für eine ausführlichere Überlegung fehlte ihr die Zeit. Sie wollte und musste handeln.
 

"Bitte...tu was du nicht lassen kannst..." meinte er nur wandte sich von ihr ab und ging auf den Troll zu. Taiyo kannte den Zauber, er war selbst unter Dämonen verpöhnt. Er vertraute darauf, nicht getötet zu werden - vertraute auf das, was man ihm beigebracht hatte.
 

Sie sah ihn mit Schrecken auf den Troll zugehen. Zum Denken fehlte ihr jedoch die Zeit. Sie setzte den Zauber frei und richtet ihn gegen die vor ihr stehende Horde und das grässliche Vieh von Troll.
 

Taiyo hätte sich dafür schlagen können, dass er sie nicht hatte aufhalten können, aber er musste das Beste daraus machen, sobei das in einer solchen Situation einfacher gesagt als getan war. Mit erhobenem Schwert ging er auf den Troll zu und wollte zuschlagen, als er die mächtige Magie spürte, die T'Sono frei setzte. //Warum tust du das?// dachte er bei sich und riss noch im letzten Moment seine magischen Schilde hoch.
 

T`Sono tat ihr bestes zusätzlich zu der freigesetzten Angriffswelle einen Schild um Taiyo zu wirken, doch dieser prallte ohne Wirkung ab. "Ein Schutzschild, natürlich, wie konnte ich so naiv sein...", waren ihre letzten Gedanken bevor sie zusammenbrach. Die Angreifer, von der tödlichen Wirkung getroffen brachen fast lautlos zusammen und verbrannten im Zauber der Magie, ebenso der Troll vor Taiyo.
 

Die Magie prallte hart gegen seine Schilde und er hatte Mühe sie aufrecht zu halten. Als alles vorbei war ließ er die Schilde sinken und stützte sich einen Moment keuchend auf seinen Knien ab, das Schwert lag neben ihm den Boden. Die junge Elbin am Boden liegen sehend nahm er sich zusammen und lief zu ihr - kniete sich neben sie. "T'Sono!!" rief er und beugte sich über sie.
 

Sie gab keine Regung mehr von sich, obwohl sie ihn hört, doch sie spürte wie ihre Kraft schwand. Die Magie forderte ihren Tribut. Sie hoffte nur noch, dass sie genügend Kraft übrig hatte für das nun folgende. Sie hatte ihn gebeten an ihrer Seite zu bleiben, um von seiner Kraft nehmen zu können wo ihre langsam verblasste. Sie hoffte inständig er würde es verstehen. Sie spürte seine Hand an ihrer Schulter und begann so sanft und vorsichtig wie möglich einen kleinen Teil seiner Lebensenergie in ihren Körper umzuleiten.
 

Taiyo spürte was sie tat und hatte gewusst was kam. Er schloss die Augen und öffnete sich ihr - gab ihr von seiner Lebensenergie. "Warum tust du sowas....?" fragte er leise und eine einsame Träne fiel zu Boden. Der junge Dämon zitterte leicht, als er merkte wie seine Energie langsam schwand, aber das war es ihm wert.
 

"Nein, das reicht mir. Mehr benötige ich nicht. Ich danke Dir, Taiyo." Sie öffnete die Augen, die nun wie zuvor in blauer Farbe leuchteten. Sie bemerkte die Tränen in seinen Augen und verspürte einen Stich im Herzen. Sie hatte schon viele Tränen gesehen, doch gerade ihn so zu sehen, traf sie mit unerwarteter Härte. "Bitte weine nicht, dafür besteht nun wirklich kein Grund. Ich lebe, dank Deiner Energie. Es wird nur wenige Stunden Ruhe bedürfen und wir können unseren Weg fortsetzen. Es geht nichts über die erholsame Wirkung von Schlaf." Sie lächelte ihn an und hoffte so der Situation ein wenig die Spannung zu nehmen. "Warum solltest nur Du den Helden spielen dürfen."
 

"Das hat doch nichts mit Held spielen zu tun" sagte er leise und hob sie hoch - manövrierte sie irgendwie auf seinen Rücken. Nachdem er sein Schwert eingesammelt hatte und verschwinden gelassen spannte er seine Flügel. "Versuch dich bitte gut festzuhalten" bat er und erhob sich in die Lüfte. Auf diesem Weg waren sie am schnellsten wieder bei ihrem Pferd und sie konnte sich ausruhen.
 

"Das halte ich nun wieder für keine gute Idee. Ich gehöre eher zu den bodenbehafteten Wesen, was heißt: Ich habe HÖHENANGST! Also bitte sieh zu, dass Du wieder landest." Ängstlich schlang sie die Arme von hinten um ihn und versuchte sich nicht auszumalen welche Höhe er wohl gerade mit ihr erreicht hatte. Es war egal wie auf jedenfall zu hoch! " BITTE.." flehte sie ihn leise an. "Wäre ich zum Fliegen geboren, hätte ich Flügel, aber die habe ich nicht. Hörst Du!"
 

Überrascht von dieser heftigen Reaktion verlor er einen Moment das Gleichgewicht in der Luft, fing sich jedoch sofort wieder. Zum Glück, hatten sie ihren Bestimmungsort bereits erreicht und er landete sanft wieder auf dem Boden, wo er T'Sono vorsichtig von seinem Rücken ließ. Ihr Pferd stand noch da wo sie es zurück gelassen hatte. "Ruh dich jetzt aus, ja?"
 

" Oh Mann, das ist eine Erfahrung, die wirklich keinen Wiederholungsbedarf für mich hat." Erschöpft legte sie sich auf ein dichtes Moosbett und schloss die Augen. Sie bemerkte noch das sie zitterte, doch war das wirklich nur auf die Flugerfahrung zurückzuschieben. Schnell verwarf sie diesen Gedanken wieder. Bleierne Müdigkeit machte sich breit und sie fiel in tiefen, traumlosen Schlaf.
 

Taiyo ließ sich an einem der Bäume nieder und schloss die Augen als ihm vor einen Moment schwarz vor Augen wurde. Lange konnte er sich jedoch nicht ausruhen, denn er wollte das Lager für die Nacht fertig machen. Er stand auf entsattelte das Pferd und legte die Taschen an einen Ort wo man sie nicht gleich sah und sammelte Feuerholz zusammen. Als dies erledigt war machte er einen Feuerplatz und bildete in dessen Mitte einen Stapel und baute darum die kleine Kochstelle auf. Langsam wurde es dunkel und er entfachte das Feuer. Jetzt war das Pferd an der Reihe, da er selbst auch eins besessen hatte wusste er genau wie er damit umzugehen hatte und versorgte es dementsprechend. Er hatte noch etwas zu essen zubereiten wollen, wozu er jedoch nicht mehr kam, als sein Körper entgültig nicht mehr wollte und er neben dem Lagerfeuer zusammen sank.
 

Am nächsten Morgen erwachte T´Sono vom Knurren ihres Magens. Ihre Energiereserven waren soweit wieder hergestellt, doch ihr leerer Magen machte sich nachhaltig bemerkbar. Aus ihrer Position heraus versuchte sie sich einen kurzen Überblick zu verschaffen. Ein Lager war eingerichtet und Ares war optimal versorgt. Hatte er das alles noch am vergangenen Abend bewerkstelligt? Erstaunt erhob sie sich und machte sich auf die Suche nach den Taschen, um zumindest das Frühstück beisteuern zu können. Sie hatte irgendwie ein ziemlich schlechtes Gewissen Taiyo gegenüber. Er hatte versucht sie schützen, war selber in die Schusslinie geraten und hatte auch noch jede Menge Energie auf diese und die andere Weise eingebüsst. Selbst einige ihrer Freunde hätten nicht soviel auf sich genommen und das ohne ihr Vorwürfe zu machen oder sie fast über´s Knie zu legen, als Dank. Dabei war er im Grunde genommen ein Fremder. Vorsichtig trat sie zu ihm und versuchte zumindest von Augenschein her festzustellen, ob er wirklich unverletzt war. Andernfalls hätte sie noch mehr Gewissensbisse, als ohnehin schon.
 

Das Blut vom Kampf vom Vortag klebte noch immer an ihm, seine Haut war blasser als vorher und er lag leicht zusammengekrümmt neben der Feuerstelle. Offensichtliche Verlertzungen hatte er nicht davon getragen, aber seine Energiereserven waren nahezu auf dem Nullpunkt. Da der Mond kaum durch das dichte Blätterwerk der Bäume hatte scheinen können, hatte er sich auch kaum regenerieren können über Nacht - so blieb er weiterhin reglos liegen.
 

Vorsichtig streckte sie die Hand aus und berührte seine Stirn. Seine Haut fühlte sich irgendwie klamm an und er war noch immer blutverschmiert. "Können meine Heilkräfte auch bei Dämonen wirken?" fragte sie sich. Sie ließ es auf einen Versuch ankommen. Sie hatte genügend Energien in den vergangenen Stunden ansammeln können, so dass ein kleiner Transfer ihr nicht mehr viel hätte anhaben können. Ganz sachte, um ihn nicht aufzuschrecken, legte sie die eine Hand auf seine Brust über dem Herzen und die andere an seine Schläfe. Vorsichtig und vor allem kontrolliert ließ sie einen Teil in seinen Körper fließen. Normalerweise heilte sie auf diese Weise Verletzungen und Blutungen. Sie hoffte, das es den gewünschten Erfolg haben würde.
 

Langsam und noch etwas mühevoll öffnete sich nach kurzer Zeit zwei rubinrote Augen und sahen T'Sono müde an. "Du bist wach" stellte er fest und ein schwaches Lächeln legte sich auf seine Lippen.
 

"Muss wohl so sein, sonst wäre ich kaum hier. Wie geht es Dir?" Sorgenvoll schaute sie ihn an. "Man sollte meinen das sich Deine Reserven über Nacht etwas regeniert hätten, aber Du siehst immernoch so aus, als wäre der Kampf gerade erst zuende. Woran liegt das? Sind Dämonen diesbezüglich anders geartet als unsereins?" Langsam zog sie die Hand von der Schläfe zurück.
 

"Dämonen beziehen ihre Kraft aus dem Mondlicht, zumindest einen Großteil. Aber der konnte nicht durchs Blätterwerk der Bäume dringen.....deswegen....." er versuchte sich aufzusetzen, was jedoch kläglich scheiterte. "Nur eine Stunde...dann...können wir weiter..."
 

Sie schaute ihn um so sorgenvoller an. "Mondlicht kann ich leider mit meiner Magie nicht erzeugen, aber heute Nacht sollte das nicht das Problem sein. Meinst Du, das Du es noch so lange aushälst? Ich bin kurz am Wasserlauf und hole uns etwas Wasser zum trinken und zum waschen." Sie lächelte ihm zu. "Nicht wegfliegen, okay?"
 

"Fällt mir schwer, aber ich versuch meine Flügel dazulassen wo sie sind" lachte er leise. "Ich denke schon....es muss bis dahin gehen, tagsüber gibt es nunmal keinen Mond, es sei denn ich hab was verpasst."

Sie lachte ebenfalls leise. "Ich habe zwar gestern mit meiner Aktion einiges auf den Kopf gestellt, aber den normalen Ablauf der Natur kann auch ich nicht aus dem Gleichgewicht schmeissen." Sie schnappte sich die Trinkflaschen und machte sich auf den Weg zum Bach. Kurze Zeit später tauchte sie mit den gefüllten Flaschen wieder auf. Die eine reichte sie ihm, nachdem sie aus den gefundenen Taschen ein Stück Baumwolltuch gezückt hatte. Sie machte es mit dem Wasser aus der anderen Flasche nass und wollte ihm gerade anfangen das Blut aus dem Gesicht zu waschen, als sie abrupt innehielt und ihn ansah.
 

Taiyo erschrak leicht als sie abrupt stoppte und ihn ansah. "Was ist? Was hast du?"
 

"Willst bzw. kannst Du das Dilemma selber beheben oder soll ich Dir dabei zur Hand gehen. Du wirkst extrem geschwächt, allerdings widerstrebt es mir, Dich mit diesem ganzen Blut zu sehen, von dem augenscheinlich nichts zu Dir gehört. Hoffe ich zumindest." Irgendwie wollte sie die Antwort nicht abwarten und fing an ihm vorsichtig das Gesicht vom Blut zu säubern. "Danach denke ich, ist es zumindest langsam an der Zeit wieder Nahrung zu sich zu nehmen. Ich weiss nicht, wie es um Deinen Magen bestellt ist, aber in meinem ist ein ziemliches Loch."
 

"Es geht schon...danke...." er wollte ihr nicht noch mehr zur Last fallen als ohnehin schon. Taiyo nahm ihr den Lappen aus der Hand und machte sich selbst sauber, hoffte, dass er dabei alles erwischte. Als er fertig war blieb außer der kleinen Narbe an seiner rechten Wange nichts zurück. "So..fertig...." meinte er und lehnte sich zurück an den Baum. "Mach dir um mich keine Sorgen, Unkraut vergeht nicht" und das Unkraut hatte er aus gutem Grund gewählt, denn das war es wie er sich fühlte. Auch wenn T'Sono es ganz langsam schaffte dieses Gefühl in ihm zu verdrängen.
 

"Warum habe ich das Gefühl, dass Du das mit dem "Unkraut" anders meinst als es dieses Sprichwort hergibt?" fragend hob sie die rechte Augenbraue in die Höhe und legte den Kopf leicht schief. Auf eine Erklärung hoffend blieb sie vorerst sitzen auch wenn sich ihr Magen erneut prostetierend zu Wort meldete. Sie versuchte es zu ignorieren. "Also was steckt hinter diesem Spruch, Taiyo. Ich kenne Dich zwar erst kurz, aber dass Du eher der Typ bist der ein wenig in Rätseln spricht ist mir nicht entgangen."
 

"Ich komme mir gerade vor, als wäre ich durchsichtig wie ein Glas....aber ok du hast...ja Recht..... ich fühle mich im Moment wie Unkraut, wenn du es so willst ich.....gehöre nirgends wirklich hin und falle dir auch nur zur Last."
 

Sie lachte kurz auf. "Oh nein, durchschaubar wie Glas würde ich das nicht gerade nennen. Ich bin nur gut im zuhören und im raten. Und davon abgesehen fällst Du mir nicht zur Last, im Gegenteil, ohne Dich wäre ich wahrscheinlich nicht mehr am Leben und dafür danke ich Dir." Bei den letzten Worten senkte sie kurz den Blick. Wieder plagte sie das schlechte Gewissen, ihn durch ihr Verhalten in diesen Zustand gebracht zu haben. " Doch nun mache ich uns erstmal Frühstück sonst mutiert das noch zum Mittagessen." Sie stand auf und schlenderte zu den Taschen.
 

"Außerdem.....dass sie zurück gekommen sind.....sie wollten nicht dich..." brachte er schließlich heraus - hoffte, dass sie endlich verstand warum er sie hatte verstecken und schützen wollen - verstand warum er so wütend geworden war und nicht hatte gehen wollen.
 

Sie hielt inne und drehte sich langsam zu ihm um. Etwas skeptisch beäugte sie ihn. "Willst Du damit sagen, die waren...hinter Dir her?" Sie begriff. Er wollte sie nicht in seine Auseinandersetzungen mit hineinziehen. Nun ja, wie sonst auch hatte sie ihren Weg gewählt und sie würde ihn weitergehen. Ausserdem schien das mal eine gelungene Abwechslung zu ihren sonstigen Reiseaktionen zu sein. "Immer nur irgendwelche langweiligen Händlertrupps von A nach B zu begleiten, ist auf die Dauer auch nicht gerade die beste Übung für mich," dachte sie sich im Stillen. "Müssen wir im weiteren Verlauf unserer Reise mit noch solchen "Besuchern" rechnen oder habe ich den Großteil davon gestern austilgen können? Ich frage nur, damit ich mich darauf einstellen kann. Allzu häufig kriege ich so einen Streich nämlich nicht zustande. Ich hantiere lieber mit meiner normalen Magie und den Waffen, die ich bei mir trage." Mit der Vorratstasche in der Hand trat sie zur Feuerstelle und entzündete, mit einem kurzen Magiestoss, ein Feuer um endlich frühstücken zu können.
 

"Sie waren hinter mir her weil sie mich gesehen haben.......sie wollten mich fangen nehme ich an...... und du hast alle ausradiert, mach dir keine Sorgen." lächelte er leicht. "Ich denke nicht, dass uns noch jemand folgt."
 

"Schön blöd von denen, wer kann nur so dämlich sein, sich einen Dämonen fangen zu wollen," bemerkte sie trocken ohne von dem kleinen Kupferkessel über dem Feuer aufzublicken. Nach einiger Zeit hatte sie einen leichten Eintopf aus diversen Gemüsen und Trockenfleisch zubereitet. Sie reichte ihm das Brot und den Topf. "Wir sollten unser Lager etwas weiter in den Wald verlagern. Ich kenne dort eine Lichtung in der Nähe, die nach oben hin von Bäumen frei ist, so dass Du die Möglichkeit hast das Mondlicht zu geniessen." Sie setzte sich zu ihm an den Baum und knabberte an einem Kanten Brot.
 

"Vielen Dank....für alles" sagte er leise und nahm dankend das Essen entgegen. Schweigend saß er neben ihr und aß was sie gekocht hatte. Es schmeckte wirklich hervorragend, das hätte er nie gut hinbekommen. Nicht, dass er gar nicht kochen konnte, aber soetwas leckeres würde nicht kochen können. Als er seine Schüssel leer hatte stellte er sie zur Seite. "Das war sehr gut" lächelte er sie scheu an.
 

"Danke, nur ein einfaches Rezept unter Waldläufern." Sie nahm die Schüsseln an sich und verstaute sie in der anderen Tasche. "Sag bescheid, wenn Du soweit bist um aufzubrechen. Es sind zum Glück nur einige hundert Meter weit." Sie stand auf und fing an Ares zu satteln. Sie entschied sich im Stillen ihm zu liebe zu laufen, da sie verhindern wollte, das er seine restliche Kraft noch mit Fliegen vergeudete.
 

"Mach dir um mich keine Sorgen" meinte er und zog sich, sich am Baum festhaltend auf die Füße. "Soll ich dir helfen?"
 

"Nein, das geht schon. Sitz auf, ich werde kurz das Feuer löschen und dann können wir los. Ich nehme Ares am Zügel, er ist sonst keine anderen Reiter als mich gewohnt und es reicht doch, wenn ich mich schon gestern beim unfreiwilligen Absteigen blamiert habe" Sie ging zur Feuerstelle und löschte sie.
 

"Aber....es ist dein Pferd..." stammelte er und fand es nicht richtig, dass er ritt, während sie nebenher laufen musste.
 

"Das ist schon in Ordnung, allerdings solltest Du es vermeiden ihn zu ärgern. Er kann extrem launisch werden." Kurzerhand schnappte sie die Zügel. "Mal sehen, vielleicht kann ich uns für heute Abend sogar etwas Frischfleisch oder ähnliches besorgen, das bringt dann wenigstens etwas Abwechslung in die Menükarte."
 

Er ging auf Ares zu und blieb einen Moment neben ihm stehen. Vorsichtig begann er ihn zu streicheln und stieg dann mit einer einzigen Kraftanstrengung behände auf. //Hoffentlich geht es ihm gut...// dachte er bitter an seinen eigenen Hengst den er zurück gelassen hatte.
 

T`Sono führte sie auf einigen Schleichpfaden durch das dichte Unterholz zu der besagten Lichtung. An dem Felsen mit dem Wasserlauf hielt sie an und drehte sich zu ihm um. "Du kannst es Dir hier soweit auf dieser Seite vom Felsen gemütlichtlich machen, ich bin für einige Zeit fort. Sie schnallte sich das Schwert vom Rücken und schnappte sich nur ihren Dolch und den Langbogen mit Köcher. Vielleicht wird es etwas später, also nicht wundern, bei Sonnenuntergang bin ich spätestens zurück.
 

Etwas unbeholfen, aufgrund von Kraftmangel stieg er von Ares ab und setzte sich an den Fluss. Sich etwas vorbeugend sah der junge Dämon ins Wasser und betrachtete sein Spiegelbild einige Minuten schweigend. Er stellte fest, dass er wirklich sehr blass war und die sonst so intensiv leuchtenden Augen von einem einen leichten Schleier gedimmt wurden. "Die Flucht kommt mir so fern vor und doch ist sie erst zwei Tage her....." sagte er leise und ohne den Blick von seinem Spiegelbild zu wenden. Nach einer Weile wurde er müde und schlief am Ufer des Flusses ein.
 

T´Sono genoss mal wieder zu fuss durch die Wälder zu streifen, den Kontakt mit den Bäumen und Wesen des Waldes zu suchen. Nach einer ganzen Weile langte sie an dem kleinen Flusslauf an, in dem es, wie sie wusste nur so von Fischen wimmelte. Mit einigen geschickten Griffen entledigte sie sich ihrer Stiefel und band sich den Hosenrock hoch um mit dem Langbogen in der Hand in das knietiefe Wasser zu waten. Nachdem sie einige der stattlichen Forellen erwischt hatte entschied sie sich, dass das für ein reichliches Essen auslangen würde und zog sich wieder an. Sie legte den Bogen beiseite und fleezte sich in das dichte Gras am Ufer. Die Sonne schien war und so lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. Ohne es recht zu merken oder zu wollen versank sie in Dämmerschlaf und erwachte erst wieder als die Dämmerung hereinbrach. Sie musste sich spurten um nicht im Stockfinsteren zurückzukehren.
 

Taiyo war nur einmal für kurze Zeit erwacht, als ihn Durst überkam. Nachdem er ein wenig getrunken hatte, war er auch schon wieder eingeschlafen - hoffte, dass die Nacht die ersehnte Erholung brachte. Sein Schlaf war wie sooft traumlos und ruhig. Nur selten träumte er und wenn er es tat waren es Bilder die keinen Sinn ergaben - Szenen die ihm fremd und doch bekannt waren. Wie oft war er des nachts hochgeschreckt und konnte nicht wieder einschlafen, weil ihn die Erinnerungen an den Traum plagten - wiel er nicht verstand was er gesehen hatte. Seit er geflohen war, war es anders. Sein Schlaf war ruhig und bilderlos. Lag es an der Erschöpfung oder daran, dass er der Wahrheit ein kleines Stück näher gekommen war? Er wusste es nicht, hoffte jedoch es bald heraus zu finden.
 

Nach einem raschen Marsch langte sie wieder an der Lichtung an und fand ihn so vor, wie sie ihn verlassen hatte. Rasch legte sie eine kleine Feuerstelle an, entzündete sie, auf die ihr gewohnte Weise und fing an die Fische für das Feuer vorzubereiten. Aus einer kleinen Tasche in ihrem Gepäck holte sie eine Dose mit Kräutern für die Fische. "Sie gehen langsam zur Neige, ich sollte bei der nächsten Rast darandenken," grummelte sie. Ganz in ihre Arbeit mit den Fischen vertieft bemerkte sie nicht die Anwesenheit einer dritten Person. Ein Paar smaragdgrüner Augen, die jede ihrer Bewegungen aus dem Dunkel auf´s genaueste beobachteten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-09-22T11:57:27+00:00 22.09.2007 13:57
na hoffentlich ist die person nett! Also echt... aber wenn nicht mag ich sie trotzdem (denk ich) weil ich mag grüne augen XDDDDD
Ich hoff Taiyo bekommt sein Pferd zurück.
Was ich süß fand is das er geweint hat...aber iwie auch en bissl traurig...


vlg
Berry


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