Love is in your blood von abgemeldet (*~ Lass deinen Gefühlen freien Lauf ~*) ================================================================================ Kapitel 1: Nie wieder, oder doch? --------------------------------- Nie wieder, oder doch? Zeros linke Hand krallte sich in Yukis Haar und seine rechte verkrampfte sich in der Bluse an ihrem Rücken. Yuki legte sanft ihre rechte Hand auf seinen Kopf und rutschte langsam in sein Haar. Ihre linke legte sich leicht auf seinen Rücken. Zero zog sie näher zu sich und seine Lippen berührten leicht ihren Hals. Das Mädchen schluckte und starrte angestrengt an die Fliesenwand. Sie hatte es selbst so gewollt, auch wenn es das Unverzeihlichste war. Doch wenn es ihm dann besser ging…irgendetwas musste doch helfen! Yuki spürte, wie sich Zeros Reißzähne behutsam in ihre Haut bohrten. Er wollte ihr nicht weh tun, dass wusste sie. Dennoch war sein Durst in diesem Moment ein klein wenig größer als sein Verstand, denn gleich darauf, als die winzigen Wunden zu bluten begannen, saugte der Junge gierig daran. Das Mädchen verzog das Gesicht, da es nun doch ein wenig wehtat. Zero bemerkte es nicht. Viel zu vertieft war er in seine Tat. Er hatte sich so lange quälen müssen und jetzt endlich konnte er Yukis köstliches Blut trinken. Zero umschlang das Mädchen noch fester und vergrub sich tiefer in ihre Halsbeuge. Yuki keuchte vor Schmerz auf: „Zero…bitte…nicht…“ Doch der Vampir hörte sie nicht. Seine Finger vergruben sich stärker in ihren Rücken und er nahm immer mehr Blut in sich auf. Yuki wurde panisch. Zero hatte sich nicht mehr unter Kontrolle, was bedeutete dass er jetzt durchaus in der Lage war, sie umzubringen. Das Mädchen sammelte ihre Kräfte und versuchte den Jungen von sich zu drücken, doch es half nichts. Er war einfach zu stark. Tränen stiegen ihr in die Augen und kullerten schon bald ihre Wangen hinunter. Als Zero ein Wimmern vernahm, kam er wieder zu sich. Erschrocken löste er sich von ihr und schaute in ihre nassen, dunkelbraunen Augen. Der Biss an ihrem Hals war tief und noch immer quoll Blut daraus, doch der Junge hatte seinen Durst soweit gestillt, dass er sich beherrschen konnte. „Yuki...“, flüsterte er und wischte ihr schnell die Tränen weg: „Tut mir Leid…“ beschämt guckte er zu Boden. Das Mädchen schniefte noch einmal, dann holte sie schnell ein paar Taschentücher aus ihrem Blazer und wischte dem Jungen damit das Blut vom Mund. Erstaunt schaute er wieder hoch. Eigentlich hatte er fest damit gerechnet, dass sie jetzt aufspringen und wegrennen würde, doch das genaue Gegenteil war der Fall. Sie blieb und kümmerte sich auch noch um ihn. Zeros Blick wurde traurig. Sie tat so viel für ihn und was tat er für sie? Nichts, nein er nahm ihr auch noch ihren Lebenssaft… Noch dazu bereitete dies ihr große Schmerzen. Er ertrug es nicht mehr. Rasch stand er auf und ging zur Tür: „Es ist zu gefährlich für dich…ich hab mich nicht unter Kontrolle, also geh und komm am Besten nicht wieder…“, damit öffnete er die Tür und trat in den Flur. Yuki sprang schnell auf und rannte ihm hinter her. Doch bevor sie ihn erreichte überkam sie ein Schwindelgefühl und ihr wurde für kurze Zeit schwarz vor Augen. Ihre Beine sackten ein und sie wäre nach vorne auf den Boden gefallen, hätte Zero nicht blitzschnell reagiert und sie aufgefangen: „Yuki!“ „Es geht schon wieder…“, murmelte diese und stand langsam wieder auf: „Ich war es nur nicht mehr gewohnt so viel Blut zu verlieren…“ Ein Stich bohrte sich in das Herz des Jungen. Er war Schuld. „Das wird nicht wieder vorkommen!“ „Nein!“, widersprach Yuki heftig. Zero sah sie fragend an. „Nein, es ist in Ordnung wirklich! Schau, dir geht es doch jetzt viel besser, oder nicht? Wenn wir das in Zukunft öfters machen, dann wirst du nicht mehr so leiden!“ Nun wurde der Junge zornig: „Spinnt du komplett? Ich hätte dich fast getötet und du tust so als wäre nichts gewesen?“ „Aber Zero, du bist doch…“ „Ich bin ein Monster Yuki!“, unterbrach der Junge sie barsch: „Ein Ungeheuer verstehst du? Wenn du mit mir zusammen bist, bist du in großer Gefahr! Ich kann mich oft nicht beherrschen auch wenn ich dich um nichts auf der Welt verletzen will! Du darfst einfach nicht mehr in meiner Nähe sein, nie wieder!“, die letzten zwei Wörter hatte er schon fast geschrieen. Das Mädchen zuckte sichtlich zusammen und wieder wurden ihre Augen feucht: „Red nicht so einen Blödsinn!“, sagte sie bestimmt: „Du bist kein Monster! Für mich bist du immer noch der, der du schon immer für mich warst, auch wenn du das anders siehst! Und ich will nicht dass du dich so quälst! Ich will dir doch nur helfen, wieso nimmst du meine Hilfe dann nicht an?“ „Weil es zu riskant ist, verdammt! Erinnere dich doch an gerade eben! Was wäre passiert wenn ich nicht aufgehört hätte? Dann wärst du jetzt nicht mehr am Leben!“ „Aber du hast aufgehört und wenn wir das üben und öfters machen, dann wird es besser werden! Wir können es schaffen!“, Yuki packte ihn an den Schultern und sah ihm tief in seine hellen Augen: „Bitte Zero!“ Dieser schüttelte trotzig ihre Hände ab: „Weißt du eigentlich wie du dich anhörst? Als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt als meinen Blutdurst!“ „Momentan ist es mir das Wichtigste!“, flüsterte das Mädchen und nahm seine Hände in ihre. Fassungslos starrte dieser sie an: „Das kann nicht dein Ernst sein!“ „Doch, es ist mein voller Ernst! Zero ich will das es dir besser geht!“, sie trat dicht an ihn heran und legte ihren Kopf gegen seine Brust. Unwillkürlich schlang Zero seine Arme um sie und drückte sie fest an sich. Sein Gesicht vergrub er in ihren Haaren: „Ich bin dir so dankbar, dass es schon fast schmerzt…aber wenn es wirklich so wichtig für dich ist, dann…werde ich in Zukunft vorsichtiger sein, das verspreche ich dir…“ Yuki lehnte sich zufrieden an ihn und schloss die Augen. Jetzt konnte es nur mehr besser werden… Sie wusste nicht wie lange sie schon so dastanden, aber je länger es wurde, desto müderer wurde sie. Und dann war sie wirklich schon halb im Schlaf. Zero bemerkte es und hob sie langsam hoch, um sie nicht aufzuwecken. An seinem Bett angekommen, legte er das schlummernde Mädchen darauf und deckte sie sorgfältig zu. Danach holte er ein Taschentuch und ein Pflaster und versorgte damit Yukis Wunden am Hals. Dadurch wurde sie wieder wach und schlug trotz der kurzen Zeit verschlafen ihre Augen auf: „Zero…?“ Der Angesprochene lächelte nur traurig, was das Mädchen nicht ganz verstand, und strich ihr verspielt durchs Haar: „Schlaf nur weiter, du solltest dich ausruhen…“ „Okay…“, hauchte diese und machte wieder ihre Augen zu um gleich darauf in einen Tiefschlaf zu fallen. Als sie wieder ausgeruht war, war sie alleine im Zimmer. Keine Spur von Zero. Suchend setzte sie sich auf und blickte sich um. Alles war ruhig. „Zero?“, rief sie leise in die Stille, doch nichts rührte sich. Also stand sie auf und rief ein weiteres Mal, doch alles blieb wie es war. >Vielleicht ist er ja im Bad…<, dachte sie sich und machte sich auf um nachzusehen. Tatsächlich befand er sich dort, denn als Yuki nach dem Klopfen die Tür öffnete, fand sie einen betrübten Jungen vor, der zusammengekauert in einer Ecke saß. „Da bist du ja…“, zögernd ging das Mädchen auf ihn zu und ließ sich vor ihm in die Hocke sinken: „Was hast du denn?“ Zero hob den Kopf und sah ihr nachdenklich in die Augen: „Ich frage mich, ob wir es nicht doch lassen sollen…“ Nun kniete Yuki sich neben ihn und legte vorsichtig eine Hand auf seine Schulter: „Du meinst wegen den anderen?“ Der Junge nickte: „Ja, auch. Aber hauptsächlich wegen dir…“ Das Mädchen zog leicht genervt die Augenbrauen zusammen: „Jetzt fang nicht schon wieder damit an! Du weißt doch ganz genau, dass ich nichts dagegen habe!“ „Ja, weil du immer an andere denkst! Aber was ist mit dir? Ich merke doch dass es dir weh tut, wenn ich…“ „Hör auf damit! Es ist auszuhalten und so schlimm wie du tust auch wieder nicht!“, unterbrach Yuki ihn barsch und legte die andere Hand auf sein angewinkeltes Knie. „Und was ist mit Kuran-senpai?“, flüsterte Zero leise, doch dennoch verstand das Mädchen es so als hätte er es laut und deutlich gefragt. „Kaname-senpai?“ Der Junge nickte: „Du magst ihn doch so gerne…“, der bittere Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören: „Würdest du dich nicht viel lieber mit ihm abgeben? Schließlich ist er ein Reinblüter und er hat doch selber gesagt, bei ihm wärst du am sichersten! Warum also klebst du ständig an einem unberechenbaren Nichtsnutz wie mir?“ Klatsch! Ein leicht geröteter Abdruck färbte sich auf Zeros Wange. Yuki herrschte ihn mit Tränen im Gesicht an: „Hör endlich auf in Selbstmitleid zu versinken! Glaubst du etwa ernsthaft ich würde dich im Stich lassen nur weil Kaname-senpai mir auch etwas bedeutet?“ Die Augen des Jungen weiteten sich, doch dann blickte er sie wütend an: „Es wäre das Beste so!“ Yuki konnte es nicht glauben. Hatte die kurze Zeit, in der sie geschlafen hatte, etwa schon gereicht um Zeros Meinung vollkommen umzukrempeln? Sie war eindeutig gekränkt: „Weißt du was? Vielleicht hast du Recht…“, sie wischte sich verstohlen die Tränen weg: „Du bist ein Idiot Zero Kiryu!“, mit diesen Worten stand sie auf um mit einem zornigen Knall die Tür zuzuhauen und mit einem dicken Kloß im Hals wegzurennen. Sie ließ einen innerlich verletzten Jungen zurück, der seinen Kopf in seinen Händen vergrub und mit tränenerstickter Stimme hauchte: „Ich weiß…“ -------------------------------------------------------------------------------- An dieser Stelle möchte ich mich mal bei allen bedanken, die meine Geschichte bis jetzt gelesen haben. Wie schon erwähnt ist es die Fortsetzung zu „Nacht 08 – Das Unverzeihliche“ und so bin ich schon sehr gespannt, wie es in der wirklichen Story weitergeht… Noch mal ein paar Anmerkungen zu meiner Idee: Sie kam mir (wie könnte es anders sein?) natürlich als ich die neue Daisuki (Mai 2007) durchblätterte und gleich bei Vampire Knight anfing zu lesen. Und da ich auf die Fortsetzung noch so lange warten muss, habe ich kurzerhand beschlossen sie selber als Fanfic zu schreiben. Tja, soviel dazu und dann möchte ich euch noch viel Spaß (wobei auch immer) wünschen. Lg hel berry Kapitel 2: Hilfreiche Gespräche ------------------------------- Hey Leute und vielen, vielen Dank für eure lieben kommis! ^^ Ich tue mir noch immer ziemlich schwer, bei der Entscheidung zwischen Zero und Kaname, also schreibt mir doch was an wem besser bzw. schlechter ist! Wäre sehr nett! Bussl eure berry -------------------------------------------------------------------------------- Hilfreiche Gespräche Yuki rannte. Wohin wusste sie nicht, das Einzige was sie wollte, war einfach nur weg. Weg von Zero. Sie lief so lange bis sie plötzlich gegen etwas prallte. Oder besser gesagt gegen jemanden. Als sie nämlich den Kopf hob sah sie in ein unglaublich anmutiges Gesicht eines Vampirs. „Na nu? Nicht so stürmisch Yuki!“, er lächelte freundlich. So wie immer. „K…Kaname-senpai?“, augenblicklich wurde das Mädchen knallrot. Kaname schien es nicht zu bemerken, oder zumindest tat er so. Etwas besorgt wischte er Yuki die Tränen weg, die über ihre Wange rannen. Erst jetzt fiel dieser auf, dass sie immer noch weinte. Da ihr das vor Kaname unangenehm war, wurde sie nur noch röter und senkte beschämt den Kopf. „Hey Yuki! Was hast du denn?“, der Vampir klang eindeutig besorgt und hob das Kinn des Mädchens etwas an, sodass sie ihm in die Augen sehen musste. „Was ist los?“ Yuki überkam ein ganz seltsames Gefühl. Ein Gefühl, das sie immer hatte wenn diese Person ihr so nahe war. Ein Kribbeln in ihrem Bauch, was daran lag, das Kanames Augen sie auf eine besondere Art und Weise in den Bann schlugen. „Ich…“, es war nur geflüstert und dennoch wirkte der Vampir auf einmal sehr interessiert: „Ja?“ Yuki war nahe daran ihm alles zu erzählen. Alles über Zero und sie. Und wahrscheinlich hätte sie es sogar getan, hätte sich nicht ein Schuldgefühl gegenüber Zero bei ihr gemeldet. Er würde garantiert nicht damit einverstanden sein. Auch wenn sie gerade so etwas wie einen Streit hatte, konnte sie ihn jetzt nicht einfach so bloßstellen. Das war nicht fair, schließlich war es ihr Vorschlag gewesen, er solle ihr Blut trinken. Und auch wenn Kaname nichts weitersagen würde, wenn sie ihn inständig darum bitten würde, so war es doch zu riskant. Niemand durfte von diesem Vorfall erfahren. Niemand. „Es…es ist nichts…nichts Wichtiges…ich hatte nur…“, verzweifelte versuchte sie so schnell wie möglich die richtigen Worten zu finden, damit der Vampir nicht ihre Unsicherheit bemerkte: „Ich hatte einen Streit mit Zero!“, platzte es dann aus ihr heraus. Es war am Besten, wenn sie so nah wie möglich an der Wahrheit blieb. „Und deswegen weinst du soviel? Hat er dir etwa wehgetan?“, langsam kam ein zorniger Unterton in Kanames samtweiche Stimme. Schnell wehrte das Mädchen ab, sodass ihre braunen Haare hin und her flogen: „Nein! Natürlich nicht, er…er lässt nur niemanden an sich ran, nicht einmal mich…obwohl wir uns doch schon so lange kennen…das macht mich einfach so traurig…“, sie setzte einen möglichst betrübten Blick auf. Kaname lächelte sie tröstlich an und strich ihr zärtlich durchs Haar: „Ach, Yuki…mach dir doch deswegen nicht so viele Gedanken, der kriegt sich schon wieder ein. Du musst ihn auch verstehen, für ihn ist es sicher nicht leicht, weißt du?“ Yuki nickte: „Ja, schon aber…er kann mir doch vertrauen und er weiß, dass ich ihn gerne hab!“ Bei ihren Sätzen wurde ihr bewusst, dass das eigentlich gar nicht mal so gelogen war. Zero war zwar immer schon gerne ruhig gewesen, aber seit sie wusste, dass er ein Vampir war, war er noch abweisender geworden. Er zeigte es zwar äußerlich nicht so stark, aber dennoch spürte das Mädchen wie sein Inneres immer verlassener wurde. Und das trübte ihre Stimmung tatsächlich um einiges. Jetzt wurde Kanames Lächelns ebenfalls traurig: „Ja, das weiß er bestimmt, aber solange er nicht aufhört sich selbst zu hassen, wird ihm deine Freundschaft auch nicht weiterhelfen!“ Yuki war schockiert. Ja, sie wusste das Zero Vampire hasste und somit auch sich selbst verabscheute, aber noch nie hat es ihr jemand anderes so deutlich ins Gesicht gesagt! „Unsinn! Irgendetwas muss man doch für ihn tun können!“ „Ich glaube du hast da etwas verwechselt! Mit Freundschaft meinte ich sein Wissen darüber, aber keine Taten! Man muss ihm zeigen, wie viel er einem bedeutet! Allerdings sollte man damit nicht übertreiben, ich denke er ist in solchen Dingen sehr sensibel. Gib ihm einfach ein wenig Zeit und wenn du mit ihm zusammen bist, dann sei einfach nett zu ihm und sage nichts, was ihn an seinen Selbsthass erinnert.“, nach Kanames Vortrag, sah die Fünfzehnjährige ihn mit großen Augen an. Wie konnte ein Vampir nur so wundervoll weise und schön sein? Als er ihren Blick bemerkte, kicherte er leise und tätschelte ihren Kopf: „Das wird schon wieder!“ „Danke, Kaname-senpai!“, nun lächelte auch das Mädchen. Kaname schaffte es doch wirklich sie trotz der trüben Situation irgendwie glücklich zu machen. „Keine Ursache Yuki, du weißt doch, für das Mädchen in meinem Herzen hab ich doch immer Zeit!“, damit wandte er sich ab und ging Richtung Eingangstür des Hauses „Mond“. Er ließ eine knallrote Yuki zurück, der erst jetzt bewusst wurde, dass sie sich auf dem Grundstück der Vampire befand. Schnell drehte sie sich um und ging zurück. An ihren letzten Besuch hier wollte sie sich gar nicht erinnern. Zero war von seinem Meister angeschossen worden und hätte sie ihn nicht verteidigt, wäre er jetzt vielleicht sogar… Nein! Sie wollte sich nicht daran erinnern! Einmal noch schaute sie zurück zum Hause „Mond“. >Kaname-senpai…<, mit diesem Gedanken kehrte sie dem Gebäude lächelnd den Rücken zu und machte sich auf den Weg zu Rektor Kurosu. Sie fand ihn, wie meistens, in der Direktion. Höflich klopfte sie und trat erst nach seinem freundlichen „Herein!“, ein. „Yuki!“, mit glitzernden Augen kam der Rektor, kaum nachdem sich die Tür wieder geschlossen hatte, auf sie zu: „Schön das du mich besuchst!“ Als er den traurigen Ausdruck des Mädchens bemerkte, senkte er seine stets gute Laune: „Was ist denn los?“ Er zog den Zopf, mit dem er seine langen Haare zusammengebunden hatte, fester zusammen. „Es geht um Zero!“, meinte sie nur und schaute ihm prüfend ins Gesicht. Ob Zero was gesagt hatte? Anscheinend nicht, denn der Mann wirkte ein wenig verwirrt: „Wieso gibt es Probleme?“ „Nicht direkt!“, wehrte Yuki schnell ab. Wenn der Rektor nichts wusste, war es besser vorerst auch nicht mit der Wahrheit herauszurücken! Um ehrlich zu sein, war sie sogar froh darüber. Auf eine schwer zu beschreibende Weise fand sie, dass diese Sache nur Zero und sie etwas anging. „Es ist nur…er ist so abweisend, noch mehr als früher…ich will ihm doch nur helfen, aber er lässt mich nicht an sich ran!“ Die gleiche Geschichte wie bei Kaname-senpai. War ja auch gar nicht so unwahr…und immer noch besser als mehrere Lügen zu verbreiten. Yuki wollte ihm helfen, damit es ihm besser ging. Und wenn sie weiter darüber nachdachte, wusste sie wirklich nicht richtig wie sie das anstellen sollte. „Ach so…“, der Rektor wirkte irgendwie erleichtert: „Lass ihm einfach Zeit…“ Das wusste das Mädchen schon. Zeit spielte nun mal immer eine besondere Rolle, egal wo und wie. „Ja, das hab ich mir auch schon gedacht, aber es muss doch auch noch etwas anderes geben!“, beharrte sie weiter. Nur jetzt nicht gleich aufgeben. Das würde zu gespielt wirken. „Nun ja…“, der Mann schien zu überlegen. Seine Stirn krauste sich ein wenig und er schob mit einem Finger seine Brille zu Recht: „Ich denke du solltest einfach ganz lieb zu ihm sein!“ Auf einmal wurden seine Augen feucht glänzend und er schien in Träumereien abzuschweifen: „Ihr seid doch beide so süüüß miteinander!“, seine Stimme wurde ganz hoch und quietschend. Höchste Zeit abzuhauen! Wenn der Rektor mal ins Schwärmen geriet, dann brachte ihn so schnell nichts mehr davon ab: „Ähm…ja…ich denke, dass ist eine gute Idee…danke!“, die Fünfzehnjährige machte ein paar Schritte rückwärts und öffnete die Tür: „Und…ich denke auch, dass…ich jetzt gleich zu ihm gehen sollte…ja, so mach ich es…jetzt!“, damit schlüpfte sie flink aus der Tür und atmete erleichtert aus. Von drinnen kam noch ein: „Du bist so ein nettes Mädchen Yuki!!“ Dann hörte man nur mehr ein vergnügtes Summen. Das Mädchen musste grinsen. Rektor Kurosu war schon echt ein wenig schräg… Nur wohin jetzt? Sollte sie wirklich zu Zero gehen? In gewisser Weise reizte es sie ja schon, doch wie würde er reagieren? Wäre es nicht besser ihn jetzt eine Zeit lang doch alleine zu lassen? Sie sollte in ihr Zimmer gehen um selbst nachzudenken. Oder sollte sie vielleicht mit Yori-chan darüber reden? Immerhin war diese so etwas wie ihre beste Freundin hier und wenn sie ihr die gleiche Geschichte wie Kaname und Kurosu auftischte, dann konnte sie auch niemanden verraten. Ihre Zimmergenossin wusste ja nicht, das Zero ein Vampir war, geschweige denn, dass es überhaupt welche gab! Yuki überlegte hin und her, konnte sich aber nicht richtig entscheiden. Doch als sie um eine Ecke bog, wurde ihr ihre Entscheidung von selbst abgenommen… -------------------------------------------------------------------------------- Was wird wohl passieren, mhm…? Um ehrlich zu sein, weiß ich es selbst noch nicht so recht…*kicher* Schreibt mir doch mal eure Vorstellungen, dann tu ich mir leichter… Danke und hel eure berry PS.: Sorry das diesmal Zero nicht so oft (eigentlich gar nicht) vorgekommen ist, aber man sollte ja auch die anderen nicht vernachlässigen, oder? Kapitel 3: Nur ein Guardianpaar? -------------------------------- Hallöchen und hier bin ich wieder^^ Sorry dass es so lange gedauert hat, aber ich schreib ja auch an einer zweiten ff und ich hab ziemlich viel zu tun in der schule, da hatte ich sehr wenig zeit! Aber jetzt geht’s hoffentlich schneller weiter… Hegdl berry -------------------------------------------------------------------------------- Nur ein Guardianpaar? Yuki rannte genau in jemanden hinein. Vor Schreck öffnete sie nur ihren Mund, brachte aber keinen Ton heraus, da sie sogleich hart auf den Boden knallte. Als das Mädchen aufblickte sah sie in zwei helle weit aufgerissene Augen: „Yuki?“, fragte die Person und schaute sie weiterhin nur hilflos an. Auch die Fünfzehnjährige brauchte einen längeren Moment bis sie realisierte wer da eigentlich vor ihr stand: „Zero?“ (Da manche von euch der festen Überzeugung waren, dass Zero derjenige ist, den Yuki trifft, habe ich auch Gefallen daran gefunden und es so geschrieben^^) Keiner von beiden bewegte sich. Die Erinnerung an ihren „kleinen“ Vorfall zog noch einmal an ihnen vorbei. Der Sechzehnjährige war der Erste, der wieder zu sich fand: „E…entschuldige, ich wollte nicht…dich nicht erschrecken…“, normalerweise war er überhaupt nicht der Typ, der leicht ins Stottern kam, aber so eine Situation war sogar bei ihm eine Ausnahme. Der Junge streckte Yuki unbeholfen eine Hand hin. Diese schaute erst etwas verwirrt, verstand dann aber seine Geste und nahm zögernd seine Hand: „Sch…schon gut…“ Stille. Beide sahen verlegen auf ihre Fußspitzen. Keiner wusste so recht was er jetzt sagen sollte. Brauchten sie auch nicht mehr, denn in diesem Moment kam ein langhaariger, gut gelaunter Mann mit einer runden Brille um die Ecke. Rektor Kurosu. Er stoppte, als er die beiden Jugendlichen sah, sprach aber sogleich: „Yuki! Zero! Ihr habt euch also schon getroffen, wie schön!“, er lächelte freundlich: „Ich wollte euch sowieso beide sprechen, da können wir das doch gleich machen, kommt bitte mit in mein Büro!“, damit wandte er sich wieder ab und ging pfeifend zurück. Zero und Yuki folgten ihm stumm. Im Direktorat angekommen nahmen alle Platz und der Direktor fing an: „Also…es geht eigentlich eher um dich Zero, aber ich denke es schadet nicht, wenn Yuki auch dabei ist…es ist so…“, seine fröhlichen Gesichtszüge wurden etwas ernster: „Ich weiß, dass du die Bluttabletten nicht verträgst…sie aber trotzdem nehmen musst, da du mein Blut ja nicht willst…“, er stoppte kurz und schickte dem Jungen einen bedeutungsvollen Blick. Dieser jedoch verzog nur angeekelt das Gesicht. (Würde etwas komisch kommen, wenn Zero von Kurosu…*schnell wegdenk*) Der Rektor ignorierte ihn und fuhr fort: „Um gleich zur Sache zu kommen…es gibt zwei Möglichkeiten…entweder du nimmst die Tabletten dennoch, vielleicht gerade so viele, dass es auszuhalten ist…oder du…wechselt in die Night – Class!“ Yuki riss gleichzeitig mit Zero die Augen auf: „Was? Aber ich dachte, er dürfe bleiben!“, das Mädchen war aufgesprungen und gestikulierte wild in der Luft herum. Kurosu hob beschwichtigend die Hände: „Ich weiß und es tut mir auch Leid, aber unter diesen Umständen geht es nicht anders…wenn Zero einen Anfall in der Öffentlichkeit bekommt oder jemand seine Bluttabletten sieht, dann haben wir ein großes Problem, das wisst ihr so gut wie ich selbst!“ Die Fünfzehnjährige ließ sich zurück in den Sessel sinken und meinte trotzig: „Trotzdem…“ Der Rektor schenkte ihr einen verständnisvollen Blick und sagte dann: „Es ist Zeros Entscheidung…“ Der Angesprochene zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er war zu sehr in Gedanken. Natürlich wollte er nicht wechseln, aber wenn er blieb wäre er eine große Gefahr für alle. Und das wollte er wiederum nicht. Yuki, die Zeros innerlichen Gedankenkampf mitfühlen konnte, fragte schnell: „Gibt es denn wirklich keine andere Möglichkeit?“ Der Rektor schüttelte traurig den Kopf: „Tut mir Leid, aber ich fürchte nein…du hast natürlich Bedenkzeit Zero…bis heute Abend möchte ich aber eine Antwort, du weißt es ist das Beste wenn ich so schnell wie möglich weiß, was zu tun ist!“ Der Junge nickte und stand auf: „Bist heute Abend werde ich mich entscheiden…“, sagte er und ging dann aus dem Raum, dicht gefolgt von Yuki. Gleich nachdem sie außer Hörweite waren fragte die Braunhaarige: „Wie wirst du dich entscheiden?“ Zero ballte seine Hände zu Fäusten: „Woher soll ich das so schnell wissen? Ich dachte ich hätte Bedenkzeit!“, fuhr er sie gereizt an. Es war keine Absicht gewesen, er wollte nur endlich seine Wut an jemanden auslassen. Yukis Pech, das sie gerade da war. Diese zuckte erschrocken zusammen. Sie verstand ja, dass der Sechzehnjährige eine schwierige Entscheidung vor sich hatte, aber er musste sie deswegen doch nicht gleich so anfauchen! „Jetzt hör mir mal zu!“, langsam war ihre Geduld ebenfalls aufgebraucht und sie wurde immer lauter: „Ich weiß, dass es dir momentan nicht gut geht, aber deswegen brauchst du deinen Zorn nicht an mir auslassen. Ich habe sogar unsere Auseinandersetzung vorhin vergessen und will dir nun helfen um dir deine Entscheidung zu erleichtern, aber bitte…wenn du es unbedingt alleine machen willst…ich kann dich ja sowieso nicht aufhalten!“, mit diesen Worten stürmte sie davon und ließ einen verdatterten Zero zurück, der sich aber gleich darauf böse auf sich selbst gegen seine Stirn schlug und murmelte: „Wieso kann ich eigentlich nie etwas richtig machen?“ Yuki hatte sich unterdessen entschieden Yori-chan aufzusuchen. Sie musste jetzt unbedingt mit jemanden reden, der von der ganzen Sache keine Ahnung hatte. Natürlich würde sie es ihr nicht verraten, nein, sie würde ihr einfach sagen sie hätte Streit mit Zero, weil er so eigensinnig war. (Was ja auch stimmt^^) Als sie in ihrem Zimmer ankam, war das Mädchen mit den kurzen blonden Haaren (hat sie blonde Haare?) anwesend. Sie saß auf ihrem Bett und las, schaute aber auf, als sie die Braunhaarige bemerkte: „Yuki! Wo warst du denn?“ Die Angesprochene machte einen gereizten Eindruck: „Bei Herrn ich – schaffe – alles – alleine!“ Yori verstand nicht ganz: „Bei wem?“ „Zero, wen denn sonst?“, schnaubend ließ sich die Fünfzehnjährige auf ihr Bett fallen. „Was hat er denn getan?“, neugierig geworden, legte die Blonde ihr Buch zur Seite und stand auf um sich zu ihrer Freundin zu setzen. „Er will sich einfach nicht helfen lassen!“, noch einmal schnaubte Yuki verächtlich und verschränkte wütend ihre Hände. Sie hatte jetzt richtig Lust bekommen mal so richtig über Zero abzulästern. Normalerweise würde sie ja nicht so sein, aber das war halt mal eine Ausnahme…(was würden wir Mädchen schon machen ohne ab und zu mal „positiv“ zu maulen?) „Hat er denn ein Problem?“, Yoris Ausdruck wurde besorgt. „Das ist es ja gerade! Er will es mir nicht sagen, obwohl ich ihm doch nur Gutes will! Weißt du Yori-chan? Ich dachte wir wären Freunde, weil wir uns doch schon so lange kennen und uns eigentlich sehr nahe stehen! Und dann benimmt er sich so als würde er mir nicht vertrauen! Das ist so deprimierend!“ Stille. Yori überlegte angestrengt, dann sprach sie: „Ich denke du solltest das nicht zu persönlich nehmen, er kommt wahrscheinlich selber noch nicht richtig damit klar. Gib ihm Zeit, irgendwann kommt er schon von selbst zu dir!“, das Mädchen tätschelte Yuki aufmuntern den Kopf. Diese gab aber noch nicht so schnell auf: „Ach ja? Irgendwann? Es ist ja nicht so, dass das erst seit heute ist, das geht schon tagelang so! Langsam glaube ich echt, er mag mich überhaupt nicht mehr!“ „So ein Blödsinn!“, Yori sprang auf: „Jeder Blinde sieht, dass ihr zwei voll gut zusammenpasst! Wirklich, fast jeder aus der Klasse denkt ihr wärt nicht nur das Guardianpaar!“ Die Braunhaarige horchte auf: „Was soll das jetzt wieder heißen?“ „Mensch Yuki-chan!“, genervt verdrehte ihre Zimmerkameradin die Augen: „Du bekommst aber auch gar nicht mit, was hinter den Kulissen läuft was?“ Yuki antwortete nur mit einem fragenden Blick. „Dauernd wird über euch diskutiert! Viele denken ihr seid ein richtiges Paar verstehst du? Nur nicht in der Öffentlichkeit, so eine Art geheime Romanze! Manche Mädchen sind schon richtig eifersüchtig auf dich, da Zero so ein gut aussehender Typ ist!“ Die Braunhaarige erstarrte. Was redete ihre Freundin da? „Was? Ach komm, jetzt übertreib mal nicht!“, meinte sie und versuchte so gut wie möglich desinteressiert zu klingen, obwohl das genaue Gegenteil der Fall war. Zero und sie ein richtiges Paar? >Pah! Er sieht mich ja nicht mal als Frau, wie sollen wir dann zusammen sein?<, dachte sie etwas betrübt und sank mehr in sich zusammen. Es konnte ihr ja eigentlich egal sein, wie er sie sah, sie waren schließlich nur Freunde, aber irgendwie verletzte es sie schon. Immerhin war sie schon fünfzehn und nur weil Zero ein Jahr älter war, behandelte er sie wie ein Kind! >Idiot<, langsam wurde sie noch wütender. >Was bildet der sich eigentlich ein?< Yori riss das Mädchen wieder aus ihren Gedanken: „Ich übertreibe nicht, das stimmt! Außerdem seid ihr doch wirklich süß zusammen!“, sie seufzte lächelnd. Yuki konnte nicht verhindern eine Spur dunkler im Gesicht zu werden. Warum eigentlich? Zero war doch nur ein Freund, nicht mehr und nicht weniger…oder? Gleich darauf schämte sie sich. Wie konnte sie nur so etwas denken? Sie war doch in Kaname-senpai verliebt und nicht in Zero! „Sag mal Yuki…ist da etwas dran? Ich meine…seid ihr wirklich…“ „Nein!“, die Fünfzehnjährige sprang auf, etwas zu schnell Yoris Meinung nach. „Natürlich nicht! Für so etwas hab ich gar keine Zeit!“, sie ging Richtung Bad. Inzwischen war es Zeit zum Schlafen gehen geworden. Als die Tür hinter Yuki ins Schloss fiel, murmelte ihre blonde Zimmerkameradin ein: „Ja, ja, wer’s glaubt wird selig…“, und setzte sich wieder grinsend auf ihr Bett um weiter zu lesen. -------------------------------------------------------------------------------- *haha* Ich find Yori-chan so cool^^ Yuki ist jetzt erstmal etwas durcheinander und im nächsten Kap erfährt ihr auch wie Zero sich entscheidet… Ratet doch mal (mal wieder) und schreibt mir ein kommi (mal wieder^^) Thanx hel berry Kapitel 4: Fast zu spät ----------------------- So, also… sorry dass es so lange gebraucht hat, aber mein Internetguthaben war wieder einmal alle…und die schule steigerte ihr Tempo an Stress noch einmal gehörig *grummel* Momentan könnte ich die ganzen Lehrer so was von auf den Mond schießen, dass sie dort oben bis an ihr Lebensende festkleben! *böse gedanken hab* Okay, ich möchte euch nicht länger mit meinen Problemen aufhalten… Lg berry -------------------------------------------------------------------------------- Fast zu spät Am nächsten Morgen wurde Yuki von ein paar kitzelnden Sonnenstrahlen geweckt, die ihr hell ins Gesicht schienen. Gähnend schlug sie die Decke zurück und streckte sich ausgiebig. Yori döste noch immer vor sich hin, was ja auch verständlich war, schließlich war heute Samstag und da hatten sie frei. (ich weiß, im Manga ist es anders, aber ich hoffe es stört nicht, dass ich es etwas verändert habe…) Und um die nervenden Fans der Schüler der Night-Class musste sie sich heute auch nicht kümmern. Gott sei Dank… Obwohl die Fünfzehnjährige normalerweise auch gerne mal länger schlief, wollte sie das nun gerade nicht. Eine kleine Weile für sich alleine brauchte sie eben auch einmal. Leise schnappte sie sich ein paar frische Kleider, ging aus dem Zimmer und anschließend ins Bad. Keine zehn Minuten später kam sie wieder heraus und beschloss etwas nach draußen zu gehen. Dort angekommen setzte sie sich auf eine Mauer und schloss genüsslich die Augen. Es war angenehm warm und ein paar einsame Vögel zwitscherten vor sich hin. Yuki fand, dass ihre Lieder irgendwie traurig klangen…so verlassen und träge…und… „So alleine?“ Ja, nach allein sein klang es auch… Yuki schlug erschrocken die Augen auf. Das waren doch gar nicht ihre Gedanken gewesen! Als sie den Kopf etwas seitlich drehte, schaute sie direkt in zwei strahlende Augen. „Hallo Yuki!“ Die Angesprochene sagte erstmal gar nichts, starrte nur leicht ungläubig in das Gesicht des jungen Mannes, der gerade lächelnd neben ihr Platz nahm. Schließlich stotterte sie nur ein „K…Kaname-senpai??“, das war es dann auch schon. Zu mehr war sie nicht im Stande, denn auf den Vampir am Morgen zu treffen, mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Sollte Kaname nicht eigentlich schon in seinem Zimmer sein und sich für das Schlafengehen fertig machen? „Was machst du denn hier so ganz alleine Yuki?“ „I…ich?“, das Mädchen schluckte einmal kräftig, dann war sie wieder ganz bei sich: „Ich weiß auch nicht so genau, ich wollte einfach mal raus…aber das gleiche könnte ich dich fragen!“ Der Junge lachte: „Ja, stimmt…ich wollte auch noch mal raus…“ Stille. Verlegen starrte Yuki auf ihre baumelnden Beine. Wieso fehlten ihr bei Kaname-senpai nur immer die richtigen Worte? Es war so anders als wie mit Zero. Mit ihm konnte sie ganz locker sein, aber bei Kaname war sie meistens angespannt. Ob das daran lag, dass sie in ihn verliebt war? War sie das überhaupt oder war er nur wie ein großer Bruder für sie? Sie hatte gehörigen Respekt vor ihm, weil er ihr vor zehn Jahren das Leben gerettet hatte. Aber war das ein Grund so verschüchtert vor ihm zu sein? „Sag mal Yuki?“ Das Mädchen schreckte aus ihren Gedanken auf: „Mhm?“ „Hat sich das mit Zero wieder eingerenkt?“ Die Fünfzehnjährige nickte nur. Sie wollte jetzt nicht über Zero sprechen. Kaname blieb dies nicht verborgen, trotzdem fragte er weiter: „Wirklich? Sieht nämlich nicht danach aus…“ „Wieso?“, neugierig geworden hob Yuki ihren Kopf. „Na, was ich weiß, hat er gerade ein Gespräch mit diesem Toga Yagari…“, antwortete der Vampir und schaute dem Mädchen genau in die Augen. Allerdings nicht für lange, denn nachdem Yuki verstanden, was er ihr gerade mitgeteilt hatte, sprang sie schockiert auf und rief: „Was? Mit seinem „Meister“?“ Kaname bejahte. Mit einer fließenden Bewegung drehte sich Yuki herum: „Ich muss los, tut mir Leid Kaname-senpai!“ Sie rannte los, hörte noch ein: „Bis demnächst!“, von dem Vampir, dann war er auch schon außer Hörweite. Kaname fragte sich, warum er ihr das nun wieder erzählt hatte. Hätte er es nicht getan wäre sie jetzt noch bei ihm. Nur, warum konnte er ihr das nicht verschweigen, obwohl er sich nichts sehnlicher wünschte, als das dieser Zero endlich von der Bildfläche verschwinden würde? Yuki rannte so schnell sie konnte. Wenn Zero mit diesem Yagari alleine war, dann stand sein Leben auf dem Spiel… Aber warum schon jetzt am Morgen? Dem Mädchen kam ein schrecklicher Gedanke und sie verdoppelte ihr Tempo nochmals. Ob Zeros ehemaliger „Meister“ etwas mitbekommen hatte? Wusste er von dem Geheimnis der beiden? Wenn ja dann war es vielleicht schon… >Nein!>, ermahnte sich die Fünfzehnjährige in Gedanken. Nein, so durfte sie nicht denken. Zero war bestimmt noch am Leben…hoffentlich… Schnaufend kam sie vor dem Gästezimmer des Rektors, indem Zero vorübergehend wohnte, zum Stehen und riss gleich darauf die Tür auf. Vor Entsetzen weiteten sich ihre Augen. Das Erste was sie wahrgenommen hatte war Blut. Zeros Blut. Der Junge krümmte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht in seinem Bett. Vor ihm stand Yagari und hatte eine Pistole auf ihn gerichtet. „Zero!“, schrie Yuki auf und wollte zu ihm rennen, wurde aber von Yagari aufgehalten, indem er sie grob am Ärmel packte. „Nein! Lassen Sie mich los!“, verzweifelt versuchte sich das Mädchen zu befreien. Es gelang ihr nicht. Eisern hielt der „Meister“ sie fest, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Tu dir keinen Zwang an Mädchen. Ich habe euch beobachtet. Ich weiß, was ihr getan habt…“, seine Stimme klang rau und eiskalt, was Yuki eine Gänsehaut verpasste: „W…was?“ Yagari lachte kühl auf: „Glaubst du etwa, ich wäre so blöd und wüsste nicht, was ihr anstellt? Ich habe gesehen, wie du zu ihm gegangen bist und als du nach Stunden wieder herauskamst, warst du völlig aufgelöst und hattest ein Pflaster am Hals, das ich gesehen habe, weil deine Haare durchs Rennen aufgewirbelt wurden…Also versuch nicht mal es abzustreiten, dass du Zero dein Blut angeboten hast…und er es sich genommen hat…dafür muss er bestraft werden…“, seine Finger schlossen sich fester um die Pistole. Alles geschah auf einmal wie in Zeitlupe. Yagari zog den Abzug durch und Yukis entsetzter Schrei ging in einem krachenden Schuss unter,…der zielsicher die Decke traf. Die Sicht des Mädchens auf Zero wurde von einem Mann mit langen Haaren und Brille verdeckt, der mit wütendem Gesichtsausdruck die Pistole in die Höhe drückte. Yagaris Blick wurde noch finsterer: „Sieh mal einer an. Der Rektor höchstpersönlich rettet einem Vampir, der sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat, das Leben. Wie rührend…“ „Ich lasse sicher nicht zu, dass Sie Zero ohne einen wirklichen Grund einfach so umbringen…“, brachte Kurosu unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Seine Augen funkelten gefährlich. Noch nie hatte Yuki ihn so zornig gesehen. „Ohne einen wirklichen Grund?“, Yagari schnaubte verächtlich: „Sie haben wohl etwas nicht mitbekommen, Herr Rektor! Zero konnte sich nicht zurückhalten…er hat die Kleine gebissen…wissen Sie was das bedeutet?“, er machte eine Pause und als er keine Antwort bekam fuhr er fort: „Es wird nicht mehr lange dauern bis er Level E erreicht hat und dann fürchte ich können sie ihn nicht mehr so leicht beschützen!“ „Noch ist es aber nicht so weit…also am Besten Sie verschwinden jetzt ganz schnell bevor ich auch noch die Kontrolle verliere!“, fauchte Kurosu böse und riss Yagari die Pistole aus der Hand um das Magazin zu entfernen. Danach gab er sie ihm wieder zurück: „Nur damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen…“ Der „Meister“ ging grimmig dreinblickend Richtung Tür, doch bevor er das Zimmer endgültig verließ, drehte er sich noch einmal um und sprach: „Dieses eine Mal hast du noch Glück gehabt Zero…aber wenn wir uns das nächste Mal begegnen, solltest du dich ordentlich in Acht nehmen!“, mit diesen Worten verschwand er. Yuki lief schnell auf Zero zu und ließ sich neben ihn aufs Bett sinken: „Zero! Ist es sehr schlimm?“ Der Angesprochene sagte nichts darauf. Betrübt starrte er auf den Boden und bewegte sich nicht. Vorsichtig löste das Mädchen den Stoff über seiner Wunde. Es war nur ein Streifschuss am Knie, was so viel bedeutete wie, dass Yagari Zero entweder quälen wollte oder er hatte wirklich nicht getroffen, was sich Yuki aber nicht direkt vorstellen konnte. Der Mann war ein Profi, der schoss nicht so einfach daneben, auch wenn sich der Junge gewehrt hätte. Warum aber war Yagari plötzlich so kalt geworden? Er war zwar ein Vampirjäger, aber auch damals im Schwimmbecken hatte er Zero nicht umbringen wollen, sondern hatte ihn nur aufgehalten. War das, was sie getan hatten, etwa so schlimm für ihn gewesen, dass er bereit geworden war seinen eigenen ehemaligen Schüler zu töten? Während Yuki vor sich hingrübelte, holte sie ein Desinfektionsfläschchen um die Wunde des Jungen zu versorgen. Sie fand es im Badezimmerschränkchen. Der Schmerz holte Zero wieder in die Wirklichkeit zurück. Es brannte höllisch, als das Mädchen sein Knie mit einer kühlen Flüssigkeit abtupfte. Der Vampir keuchte unwillkürlich auf. „Es ist gleich vorbei, Zero…“, meinte Yuki und holte Verbandszeug, was in einer der Schubladen in Zeros Nachtkästchen war. „So!“, nach nicht mal einer Minute hatte sie die Wunde verbunden und setzte sich näher zu dem Jungen: „Geht’s wieder?“, besorgt berührte sie ihn leicht an der Schulter. „Schon okay…“, flüsterte Zero heiser und schluckte schwer. Rektor Kurosu, der bis jetzt nur dagestanden und zugesehen hatte, räusperte sich laut: „Ich glaube, trotz der Umstände muss ich ein ernstes Wort mit euch beiden reden!“ „Nein, bitte Zero trägt keine Schuld, ich habe es ihm angeboten…ich wollte es so, er ist nicht Schuld!“, aufgeregt sprang die Braunhaarige auf. „Das mag ja sein, aber trotzdem ist es passiert und Zero hat wohl oder übel mitgemacht, sonst wäre es ja nicht geschehen…“, der Langhaarige lächelte traurig: „Ich weiß, dass du es nur gut gemeint hast Yuki und im Prinzip ist es ja auch sehr nett, aber es ist nun mal auch etwas Verbotenes…ihr hättet wenigstens vorher mit mir reden können…“ „Hätten Sie es uns denn erlaubt?“, zweifelte das Mädchen und ließ sich wieder aufs Bett sinken. Der Rektor seufzte betrübt: „Nein…aber vielleicht hätten wir eine andere Lösung gefunden…“ „Das glauben Sie doch selber nicht, oder?“, meldete sich Zero plötzlich zu Wort und sah auf: „Sie haben doch selber gesagt…entweder wechsle ich in die Night-Class und nehme dort meine Bluttabletten, oder ich quäle mich so weiter herum, indem mir jeden Tag zum Kotzen schlecht ist…einen andern Ausweg gibt es nicht…“ Der Mann mit der Brille nickte: „Ja, so sieht es wohl aus…hast du deine Meinung seit gestern Nacht geändert?“ Yuki horchte auf. Das hatte sie ja ganz vergessen. Wie sich der Vampir wohl entschieden hatte? „Nein…“, sagte dieser: „Ich werde in die Night-Class gehen…“ Das Mädchen sog erschrocken die Luft zwischen den Zähnen ein: „Was? Aber Zero, du kannst doch nicht…“ „Natürlich kann ich! Oder meinst du es wäre besser für dich ich würde bleiben?“, der spöttische Unterton in seiner Stimme war nicht zu überhören. Bevor Yuki etwas erwidern konnte, meinte der Rektor: „Da muss ich ihm zustimmen Yuki…solange man nicht weiß, ob er sich beherrschen kann, wäre das das Beste!“ „Aber gibt es denn echt keine andere…“ „Es tut mir Leid, Yuki…“, somit verließ der Langhaarige das Zimmer. Das Mädchen schaute ihm ungläubig hinterher. Zero hasste die ganze Night-Class Truppe. Er konnte doch nicht ernsthaft, nur wegen ihr, zu ihnen gehen! Der Junge war inzwischen aufgestanden und humpelte nun mit schmerzverzerrtem Gesicht zum Fenster: „Es wäre gut, wenn du jetzt auch gehen würdest Yuki…bevor noch mal so etwas passiert…“, meinte er. Doch die Angesprochene ging nicht darauf ein: „Warum ist dein „Meister“ so ausgerastet? Das kann doch nicht nur wegen dem Vorfall so gewesen sein…“ Zu ihrer Überraschung antwortete der Junge ihr sogar: „Du hast Recht…aber es war meine Schuld…ich habe ihn provoziert…“ „Warum?“, das Mädchen stellte sich neben ihn ans Fenster. „Kannst du dir das nicht denken?“, Zeros Lippen verzogen sich zu einem bitteren Lächeln. Die Fünfzehnjährige erwiderte nichts darauf. Sie wusste, dass der Junge schon lange Schluss machen wollte, es aber bis jetzt nicht geschafft hatte. Wahrscheinlich hatte er genau so viel Angst davor wie Yuki. Es wäre schlimm für sie, wenn er, wegen seines starken Selbsthasses, einfach so aufgeben würde. Zum ersten Mal in ihrem Leben fragte sie sich, was sie wohl ohne ihn machen würde. Zero war ein guter Freund für sie geworden, auch wenn sie meistens am Streiten waren, aber irgendwie schweißte sie das nur noch mehr zusammen. Sie sah in sich genau von der Seite an und wieder fiel ihr etwas an ihm auf. Man merkte eigentlich schon, dass er ein Vampir war. Er wirkte so anmutig, fein und stolz zugleich, obwohl es in seinem Inneren vermutlich ganz anders aussah. Ob sie ihm vielleicht mit Worten helfen konnte? „Zero?“ Der Angesprochene sagte nichts sondern starrte weiterhin stur geradeaus. So redete die Braunhaarige weiter: „Es wäre schrecklich für mich, wenn du nicht mehr da wärest…“ Zero hörte den Ernst der sich in der Stimme des Mädchens verbarg deutlich heraus und deswegen drehte er verwundert zu ihr um. Diese schaute ihm noch einmal fest in seine hellen Augen, dann wandte sie sich ab, um zu gehen. Kurz bevor sie die Tür erreichte, spürte sie auf einmal zwei Arme, sie sich von hinten sanft um sie schlangen. Sie wurde an einen warmen, starken Körper gedrückt, der jedoch in seinem Inneren vor Schmerz und Pein schon fast vollkommen zersplittert war, es nur äußerlich nicht zeigte. Zero senkte seinen Kopf zu ihrem Ohr hinab und flüsterte: „Danke…für alles…“ Eine Träne tropfte der Fünfzehnjährigen auf ihren Blazer. Ihr fiel es schwer, sich vorzustellen wie die Zukunft für sie alle aussah. Um ehrlich zu sein, sie wollte es gar nicht wissen. Es würde schon so schwer genug werden… -------------------------------------------------------------------------------- Ahhh, bitte nicht schlagen *in deckung geh* Ich weiß ich wollte Zero nicht in die night-class geben, aber irgendwie wollte ich es ein wenig dramatischer machen…und vielleicht wechselt er ja doch nicht…? Ich weiß es selber noch nicht wirklich…das ist alles so kompliziert! Wenigstens lernt ihr jetzt mal meine Drama-Seite kennen^^ Die habe ich nämlich meistens beim Schreiben, nur in letzter Zeit ist sie irgendwie ausgefallen…na egal, jetzt ist sie ja wieder da… *kicher* Kommis sind wie immer erwünscht ^_^ Heagdl berry Kapitel 5: Verwirrende Gefühle ------------------------------ Achtung , Achtung! Ich komme leicht ins Schnulzige bei diesem Kapitel, also bitte verzeiht mir! Hel berry -------------------------------------------------------------------------------- Verwirrende Gefühle -Flashback- Es klopfte an Zeros Zimmertür. Verschlafen rieb sich der Junge die Augen und krächzte ein: „Ja?“ Wer um Himmels Willen störte ihn um diese Uhrzeit an einem Samstag?! Die Tür knarrte als sie geöffnet wurde, dann hörte er schwere, langsame Schritte die auf ihn zukamen. Durch das Sonnenlicht, das durch die Vorhänge fiel, konnte er nicht viel erkennen, doch die tiefe Stimme die dann erklang, klärte ihn auf. Und sie sorgte dafür, dass es ihm eiskalt den Rücken hinunterlief. „Guten Morgen Zero…ich hoffe wohl es geht dir besser…seit gestern…“, ein Mann mit schulterlangen, dunklen, gelockten Haaren und einer Augenmaske, die sein rechtes Auge verdeckte blieb vor seinem Bett stehen. Der Vampir stand blitzschnell auf und machte möglichst unauffällig ein paar Schritte nach hinten. Er hatte Angst…große Angst, denn nach Yagaris Ausdruck nach zu urteilen, konnte er wegen nichts Gutem hier sein. Dessen war er sich sicher, schließlich kannte er seinen alten „Meister“ nur zu genau. Wegen ihm, hatte er sein Auge verloren…für ihn… „Meister…“, Zeros Stimme zitterte leicht: „Was wollen Sie?“ „Mich nur erkundigen wie es dir geht…“, antwortete Yagari gelassen und musterte ihn forschend mit seinem gesunden Auge. Der Junge wich seinem Blick aus: „Was geht Sie das an?“, zischte er ohne es wirklich zu wollen. Es war ihm einfach so herausgerutscht. Sein ehemaliger „Meister“ jedoch verzog seine Lippen nur zu einem Lächeln. Doch es war nicht echt, es war zu gekünstelt…zu falsch: „Ja das sieht dir ähnlich…abblocken wenn du was vertuschen willst…“ Die Augen des Sechzehnjährigen weiteten sich: „Was meinen Sie damit?“ Konnte es sein? Konnte es wirklich sein, dass Yagari es wusste? Aber woher? „Spar dir dein unglaubwürdiges Getue…ich weiß was die Kleine und du gestern getan habt…hier…vermutlich im Badezimmer, stimmt’s?“, der Mann deutete in die gesagte Richtung. Auf Zeros Stirn bildete sich kalter Schweiß, sein Herz pochte zum Zerspringen. Wenn er es wusste, dann… Der Junge verstand seine Angst nicht…hatte er sich nicht schon lange gewünscht endlich loslassen zu können. Und jetzt bekam er die Gelegenheit und hatte Panik? Das konnte er doch nicht bringen…er hatte keine Angst vor dem Tod…nein… „Na und?“, er stellte sich gerade hin, damit er größer wirkte und sprach kalt: „Wenn Sie es ja eh wissen…wieso sagen Sie es mir dann nicht?“ Yagaris Stirn runzelte sich. Sein Geduldsfaden spannte sich bereits. Zero beobachtete es genüsslich. Lange würde es nicht mehr dauern, bis er riss… „Das hätte ich nie von dir gedacht Zero…“, der Vampirjäger machte eine bedeutungsvolle Pause. Der Junge reagierte nicht. „Du saugst gnadenlos das Blut eines Mädchens aus, weil sie es dir anbietet und du dich nicht beherrschen kannst…“ Der Angesprochene blieb ruhig: „Und? Was soll ich denn tun, wenn ich nicht anders kann? Immer noch besser als sie umzubringen…“, es tat ihm Leid, dass er so über Yuki sprach…aber es ging nun mal nur so… Yagaris Hand legte sich fest um die Pistolenhalterung, jederzeit bereit die Waffe zu ziehen: „Übertreib es nicht Junge…“ Der Vampir lachte heiser auf: „Nein? Soll ich nicht? Und was ist wenn ich es dennoch tue? Erschießen Sie mich dann? So wie im Schwimmbecken? Na los, ich werde sie nicht aufhalten!“ Eine Sekunde später schrie er schmerzerfüllt auf und sank auf sein Bett zurück. Mit beiden Händen umklammerte er sein blutendes Knie. Die Kugel, die ihm diese Wunde zugefügt hatte, steckte knapp hinter ihm in der Wand. Ein paar Blutspritzer hatten sich um den Jungen herum verteilt. Mit zusammengekniffenen Augen schaute er zu seinem „Meister“ hoch und auch gleichzeitig in die Mündung einer langen Pistole. „Ich habe dich gewarnt…“, sprach Yagari und blickte kühl auf ihn herab. Zero hatte es geschafft. Sein Geduldsfaden war gerissen… -Flashback Ende- Yukis Wimmern riss Zero aus seinen Erinnerungen. Er hatte nicht gewollt dass sie weinte, aber er brauchte jetzt einfach jemanden, der ihm Zuneigung schenkte…jemanden an den er sich anlehnen und dem er sein Herz ausschütten konnte…jemanden dem er blind vertraute… Schluchzend drehte sich das Mädchen zu ihm um und drückte sich fester an ihn. Wieso musste nur alles so schwer sein? „Yuki…mein Bein…“, flüsterte der Sechzehnjährige nach einer Weile gequält und drückte sie leicht von sich weg. „Oh!“, verlegen wischte sich die Braunhaarige die Tränen aus dem Gesicht: „Entschuldige…“ „Schon gut…“, der Junge humpelte zu seinem Bett zurück und ließ sich erleichtert dort nieder. Yuki kniete sich zu ihm und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Zero wehrte sich nicht. Warum auch? Es war schön so eine Freundin wie Yuki zu haben. Sie war so hilfsbereit und warmherzig, dass es ihn innerlich schon fast schmerzte, dass sie sich überhaupt mit ihm abgab. Aber er war ihr auch sehr dankbar. Er wüsste nicht, was jetzt mit ihm wäre, wenn es sie nicht gäbe. Ob überhaupt noch etwas mit ihm wäre… Um nicht weiter darüber nachzudenken legte er leicht seinen Kopf auf ihren und schloss die Augen. Diese Ruhe und Geborgenheit fühlte sich so wunderbar an. Leicht und schwerelos. Man konnte all seine Sorgen vergessen. Sie schienen wie Federn davon zu schweben. Weiß und unschuldig. So verharrten die beiden eine Zeit lang und als Yukis Herzschlag sich wieder beruhigt hatte und ihre Tränen versiegt waren, löste sie sich langsam von dem Jungen. Dieser hatte die Augen geschlossen und atmete ganz ruhig ein und aus. Sein Kopf fiel auf ihre Schulter und sein Brustkorb hob und senkte sich in regelmäßigen, entspannten Atemzügen. Das Mädchen lächelte, legte einen Arm um seinen Oberkörper, damit er sich bequemer anlehnen konnte, und strich ihm mit der anderen Hand eine Haarsträhne aus seinem hübschen Gesicht. Er war doch tatsächlich eingeschlafen…und Yuki hatte Zeit zu bemerken wie schön er wirklich war. Sie hatte noch nie so eingehend darauf geachtet, aber jetzt wo er so halb in ihren Armen lag und vor sich hin schlummerte, sah er richtig niedlich aus. Wie ein kleiner Junge, den man vor etwas Unbändigen beschützen musste. Vor sich selbst… Traurig drückte das Mädchen ihn unbewusst noch näher an sich. Sie hatte Angst. Große Angst…um ihn…sie wollte nicht dass er sich so quälte, aber sie wusste einfach nicht wie sie ihm helfen konnte. Sie wusste ja nicht einmal warum sie sich so sehr sorgte. Sie waren Freunde, aber dennoch, tief in ihrem Herzen spürte sie noch etwas anderes…etwas Stärkeres… Yuki schüttelte leicht den Kopf. Es war so verwirrend. Sie konnte ihre Gefühle momentan einfach nicht richtig zuordnen. Nicht mal bei Kaname-senpai. Sie mochte ihn sehr, aber je mehr sie darüber nachdachte, desto eher wurde ihr klar, dass er wohl doch nur wie ein großer Bruder für sie war. Nicht mehr und nicht weniger, oder? Und Zero? Was war er wirklich für sie? Das Mädchen seufzte. Sie fand keine Antwort. Wahrscheinlich musste sie sich erst mal über die ganze Situation im Klaren werden, bevor sie sich solche Gedanken machte. Vorsichtig entwand sie sich von dem Silberblondhaarigen, legte ihn in eine möglichst komfortable Lage und verließ leise das Zimmer. Sie wollte sich auch noch einmal ein wenig ins Bett begeben…ein bisschen Ruhe würde ihr jetzt sicher gut tun… Als Zero seine Augen wieder aufschlug, war er alleine in seinen vier Wänden. Ein wenig enttäuscht setzte er sich auf und ein kleiner Schrei kam über seine Lippen. Sein Knie tat verdammt weh… Keuchend legte er sich wieder hin und versuchte sich durch Gedanken an etwas anderes, ein wenig abzulenken. Ohne dass er es beabsichtigt hatte kam ihm plötzlich Yuki in den Sinn und er musste unwillkürlich lächeln. Wenn er sie und ihre gütige Wärme, die sie ihm so bereitwillig schenkte, nicht hätte, wäre er wohl eh schon verreckt. So hart es auch klang, aber es war die Wahrheit…Ohne sie wäre seine kleine, graue Welt schon längst von böswilliger Dunkelheit zerfressen worden. Kaltblütig und gnadenlos… Rasch schüttelte er seinen Kopf um solche schlechten Denkweisen loszuwerden. Er musste es nicht noch schlimmer machen, als es eh schon war… Da fiel ihm auf, wie alleine er sich schon wieder fühlte. Yukis frühlingshafter Geruch, der ihn so sehr an Freiheit erinnerte, war schon wieder verschwunden und ihre beruhigende Anwesenheit hatte sich bereits in Luft aufgelöst. Nachdenklich starrte er auf die Decke über sich, hatte aber nur Yukis lachendes Gesicht vor Augen. Und dann sah er auf einmal Kanames Antlitz vor sich. Etwas fing an wie kleine spitze Mäusezähne an ihm zu nagen. Es war ein Gefühl, dass er nur selten hatte. Eigentlich nur bei diesem eingebildeten Reinblüter, den Yuki so vergötterte. Es wurde stärker. Seine Finger krallten sich angespannt in die Bettdecke. Er mochte Kuran nicht, nein, er hasste ihn…besonders weil er und das Mädchen so eine gute Beziehung zueinander hatten…aber wieso überhaupt? Konnte ihm doch egal sein, mit wem Yuki sich anfreundete…gut war es ihm nicht…aber trotzdem…er sollte sich nicht zu viele Gedanken darüber machen… Das Gefühl verschwand trotzdem nicht, im Gegenteil…seine Eifersucht wuchs noch mehr… >Das ist nicht gut…<, dachte er sich. >Das ist ganz und gar nicht gut…< Dunkelheit umgab die Fünfzehnjährige. Dichte Schwärze, die sie einhüllte wie ein schützender Mantel. Und sie wusste, wenn die Finsternis schwand, würde sie etwas Schreckliches sehen. Als plötzlich ein Lichtkegel am Horizont erschien und immer größer wurde, fing Yuki an zu zittern. Diese Helligkeit machte ihr Angst. Sie war nicht normal…sie wirkte so unnatürlich…so falsch…und gefährlich… Der Kegel kam immer näher und blendete fürchterlich. Das Mädchen kniff ihre Augen zusammen, aber es half nichts. Sie sah seltsamerweise trotzdem noch. Und dann war auf einmal alles weiß um sie herum. Verwirrt öffnete die Braunhaarige wieder ihre Augen. Das mulmige Gefühl hatte sie noch nicht verlassen. Hier stimmte etwas nicht. Vorsichtig machte sie einen Schritt nach vorne und wünschte sich im nächsten Augenblick, es nicht getan zu haben. Der Boden unter ihr wurde mit roten Tropfen übersät und schließlich verfärbte es sich auch seitlich und oberhalb von dem Mädchen. Sie schrie auf, als sie erkannte, dass es Blut war. Frisch und warm. Direkt aus einer eben entstanden Wunde. Oder Wunden, denn es war eine große Menge an rotem Lebenssaft. Es roch Ekel erregend. Komischerweise leicht angefault, obwohl das Blut doch neu war. Yuki drehte sich um und schrie abermals auf. Dort lag er. Blutübersudelt und mit einem so gepeinigten Gesichtsausdruck, dass sich alles in der Fünfzehnjährigen zusammenzog. Trotz des immer stärker werdenden Geruchs und dem vielen Bluts rannte sie auf ihn zu: „Zero!“, rief sie. Immer und immer wieder. Sie streckte die Hände nach ihm aus, aber sie kam nicht näher. So sehr sie auch rannte und schrie, sie blieb wo sie war. Und plötzlich war da noch jemand. Noch bevor Yuki sie sah, wusste sie dass es Vampire waren. Und sie war sich genauso sicher, dass sie es gewesen waren, die Zero das angetan hatten. Das Mädchen strengte sich noch mehr an und diesmal schien es wirklich so als würde sie näher kommen. Oder täuschte sie sich? Nein, sie kam tatsächlich voran, aber das hätte sie wohl besser nicht machen sollen. Denn genau, als sie vor Zero zum Stehen kam und sich zu ihm hinab sinken ließ, fiel ein Schuss. Dem Jungen wurde noch eine Wunde zu seinen zahlreichen anderen zugefügt. Direkt in die Brust. Yuki konnte seinen Herzschlag hören. Er pochte so laut, als befände sie sich selbst in seinem Herzen. Zuerst wurde er etwas schneller, doch dann versiebte er langsam. Wurde immer schwächer. Die Braunhaarige öffnete ihre Lippen zu einem Schrei, brachte aber keinen Ton heraus. Zeros Hand schloss sich mit letzter Kraft um ihre dann wurden seine Lider immer schwerer. Yuki hielt seine eiskalten, leblosen Finger ganz fest, also ob sie ihm damit noch helfen könnte. Aber sie wusste selber, dass es zu spät war. Tränen tropften auf ihre Hände, sie wollte etwas sagen, irgendetwas tun, aber sie konnte nicht. Schließlich schlossen sich Zeros Augen endgültig und ein letztes leises Pochen ertönte noch…dann... Mit einem Schrei wachte Yuki auf. Sie bebte am ganzen Körper und ihre Augen waren starr und weit aufgerissen. Was war das nur für ein schrecklicher Albtraum gewesen? Zitternd sah sie sich um. Yori war nicht anwesend, sie war also alleine. Das Herz des Mädchens raste wie verrückt. Sie versuchte halbwegs ruhig zu atmen und nicht so rasselnd, aber es wollte ihr nicht gelingen. Sie war einfach zu aufgeregt. Warum träumte sie nur so etwas Grausames? Das würde doch nie Wirklichkeit… Erschrocken sprang sie auf. Vielleicht war es gar kein Traum gewesen? War Zero etwa wirklich? Panisch hechtete sie aus dem Zimmer. >Bitte, bitte nicht…<, schoss es ihr durch den Kopf als sie keuchend und hektisch nach Luft schnappend vor Zeros Tür ankam und sie zum zweiten Mal an diesem Tag aufriss. Rasch stolperte sie in den Raum und sah einem vollkommen erschrockenen Vampir ins Gesicht, der sich vor Schreck kerzengerade in seinem Bett aufgerichtet hatte und deswegen ein scherzerfülltes Zischen nicht unterdrücken konnte. „Y…Yuki?“, fassungslos starrte er auf das aufgelöste Mädchen vor sich. Ihre Haare waren zerstrubbelt und ihre Kleidung zerknittert. Sie rang gierig nach Luft und torkelte mehr auf ihn zu, als sie ging. Was um Himmels Willen hatte sie in den letzten paar Stunden gemacht? „Zero!“, erleichtert fiel sie auf sein Bett, schleppte sich zu ihm und ließ sich schließlich erschöpft in seine Arme fallen. „Was…?“, weiter kam er nicht, denn auf einmal vernahm er ein leises Schluchzen, welches immer lauter wurde. „Yuki? Was ist los?“, sanft drückte er sie von sich und schaute die völlig fertige Fünfzehnjährige besorgt an. „Ich…“, diese setzte sich möglichst aufrecht hin und versuchte sich zu beruhigen: „Ich…“, es gelang ihr nicht… „Komm her…“, zögernd nahm der Junge sie in die Arme und wiegte sie wie ein kleines Kind vorsichtig nach rechts und nach links. Es half, zwar nur ein bisschen, aber wenigstens soviel, dass Yuki wieder halbwegs normal reden konnte: „Ich habe geträumt, dass du…dass du da liegst und…und überall Blut…und…“, ihr Gesicht vergrub sich in seinem Hemd und bald war ein nasser, salziger Fleck darauf zu erkennen. Den Vampir störte es nicht. Ihre Tränen waren warm, dadurch fühlte es sich nicht unangenehm an. Zero hob sie leicht hoch und setzte sie auf sein unverletztes Bein, damit sie es etwas bequemer hatte. Er konnte sich selber nicht erklären warum gerade er so etwas tat, aber seine fürsorgliche Seite hatte ihn einfach so überfallen. Zärtlich strich er der Braunhaarigen über den Rücken und drückte sie behutsam an sich. In solchen Momenten wirkte sie so zerbrechlich, dass er Angst hatte er könnte ihr bei der kleinsten, etwas stärkeren Berührung wehtun. Yuki unterdessen war froh sich an eine starke Schulter lehnen zu können. Obwohl es vielleicht lächerlich klang, fühlte sie sich bei Zero irgendwie beschützt. Gerade bei ihm… Nach ein paar Minuten hob das Mädchen leicht rot im Gesicht den Kopf. Es war ihr schon etwas unangenehm, einfach so in Zeros Zimmer zu platzen und eigentlich grundlos, nur wegen eines Traums, zu weinen. Aber es war so über sie gekommen. Mitsamt ihren ganzen Ängsten, Sorgen und Befürchtungen. Alles zusammen, der Traum war nur der Auslöser gewesen, dass alles auf einmal aus ihr herausplatzte. „Alles wieder okay?“, der Junge strich leicht über ihr weiches Haar um es etwas zu glätten. Der Traum musste wirklich schlimm gewesen sein. >Nichts ist okay…<, dachte sich das Mädchen sprach es aber nicht aus. Stattdessen schniefte sie nur: „Ja…Tut mir Leid, ich wollte dich nicht stören…“, leicht verlegen wollte sie von seinem Schoß rutschten, konnte aber nicht, da Zero sie plötzlich festhielt… Fragend sah sie in sein Gesicht: „Zero?“ Er antwortete nicht. Seine hellen Augen fixierten sie ernst, dann zog er sie näher an sich heran. Er wusste selber nicht genau, was er hier tat, und eigentlich war es falsch, aber er konnte einfach nicht anders. Er konnte sich nicht wehren, es war, als hätte sein anders Ich, sein menschliches Ich, von ihm Besitz ergriffen. Und dieses Ich war auch für seine Eifersucht verantwortlich… Sein Gesicht näherte sich dem ihren. Yukis Gedanken kreisten wahllos umher… Was war nur mit Zero los? Sie wollte etwas sagen, ihre Lippen öffneten sich einen Spalt breit, doch der Vampir legte rasch seinen Zeigefinger darauf und flüsterte ein: „Schsch…“ Das Mädchen schloss gehorsam wieder den Mund und machte große Augen als der Junge sich ihr noch mehr näherte. Ihr Herz fing an verrückt zu spielen, ihr wurde unnatürlich warm und sie spürte, wie sie rot anlief, als Zero sie nun so nah wie möglich an seinen Körper presste. Sie legte eine Hand auf sein Herz, um sich zu vergewissern, dass es ruhig unter seiner Brust schlug. Tat es nicht. Es pochte hart und aufgeregt, sie konnte das Leben in ihm richtig fühlen. Er war nicht tot, nein dieser Moment war echt, es war die Wirklichkeit… Und genau das, war das Schreckliche daran… Doch bevor die Fünfzehnjährige weiter darüber nachdenken konnte, setzte ihr Gehirn vollkommen aus. Zero war ihr nun so nah, dass ihre Lippen nur noch wenige Millimeter trennten. Fast schon automatisch schlossen sich die Augen des Mädchens. Es war falsch, so falsch…so verdammt falsch… Aber dennoch, konnte man sich gegen wie aus dem Nichts auftauchende Gefühle wehren?? -------------------------------------------------------------------------------- Oje, oje, oje, oje, oje, oje, oje….. Was schreib ich nur, was schreib ich nur?? wiederholt sich gerne…^^ Hab ich nicht beim letzten Kapitel gesagt ich tendiere mehr zu Drama??? Aber ich habe euch ja gewarnt…dieses Kap ist echt ziemlich…wie soll ich sagen…romantisch? Herrje und ausgerechnet ich schreibe so etwas… (okay das ist jetzt ein Insider von meinen freunden und mir, da kennt ihr euch nun wahrscheinlich nix aus, also vergesst diesen Satz am besten wieder!) Na ja, Kommis wären wieder ganz lieb…und bitte sagt mir wenn es zu kitschig ist… Thanx hel berry Kapitel 6: Streit aus Sorgen ---------------------------- Streit aus Sorgen Wieder schien alles wie in Zeitlupe zu laufen. Yuki spürte Zeros warmen Atem ganz nah auf ihrer Haut. Er kitzelte leicht, doch sie kicherte nicht. Sie konnte nicht, sie konnte sich nicht einmal bewegen. Sie sah auch nichts, da sie ihre Augen geschlossen hatte. Sie fühlte nur. Fühlte diese Geborgenheit die von dem Jungen ausging…diese Sicherheit… Und plötzlich war sie weg. Verschwunden. Vom einen auf den anderen Moment. Einfach so. Was übrig blieb, war die Kälte. Die Kälte die Zeros Herz sonst immer umschloss und es nur für diesen seltenen Moment kurz verlassen hatte. Doch jetzt war sie wieder da. Härter und eisiger als vorher… Yuki wurde weggedrückt. Verwundert öffnete sie die Augen. Zero war in der Zwischenzeit von ihr weggerutscht und hatte sein Gesicht in den Händen verborgen. Er regte sich nicht. Saß da wie festgefroren. „Zero?“, fragte das Mädchen vorsichtig und ein wenig ängstlich. Sie hatte kein gutes Gefühl in dieser Situation. Sie fühlte sich auf einmal so unwohl, so alleine mit einem Vampir…normalerweise hätte sie sich für diese Gedanken ordentlich gerügt, doch irgendetwas sagte ihr, dass es nicht so unwahr war. Hier lauerte etwas…es war unsichtbar aber dennoch gefährlich…sie musste aufpassen. „Geh weg…“, keuchte der Junge. Sein Körper verkrampfte sich sichtlich und fing an leicht zu zucken. Yukis Verstand hätte nichts lieber getan als seinen Worten zu folgen, aber ihr Herz und ihr Bauch sagten etwas anderes. Sie wusste wohl was mit Zero los war, oh ja sie wusste es genau, und trotzdem…trotz ihrer Angst die jetzt schon wieder in ihr aufkeimte…trotz des dringenden Gefühls sofort von hier zu verschwinden, weil es das Klügste wäre…trotz all dem…sie ging nicht… „Nein…“, sie wollte es bestimmend und stark klingen lassen, doch nur ein zittriges Krächzen verließ ihren Mund. Sie schämte sich für ihre Unsicherheit. >Das ist Zero, verdammt noch mal!<, rief sie sich in Gedanken zur Ordnung und versuchte sich an die schönen Stunden mit dem Junge zu erinnern. Bevor sie gewusst hatte was er wirklich war… „Du bist dumm…“, es war nur ein Flüstern seinerseits, aber das Mädchen hörte es so gut, als hätte der Sechzehnjährige es laut und deutlich gesagt. Es hallte unnatürlich lange nach…und es verletzte sie innerlich…auch wenn sie wusste, dass er es ganz anders gemeint hatte…es tat ihr weh, wenn er so etwas aussprach…wenn er es zu ihr sagte…und weil es die Wahrheit war. „Ich weiß…“, sagte sie, eigentlich mehr zu sich selbst als zu ihm. Zero lachte verächtlich auf: „Und wieso verschwindest du dann nicht endlich…du weißt doch was sonst passieren wird…“ „Ja…“, die Braunhaarige stand auf und ging auf den Jungen zu: „Ich weiß es…aber du weißt doch auch warum ich nicht gehe…oder?“, sie kniete sich langsam vor ihn hin und sah auf seine schlanken Hände, die noch immer über seinem Gesicht lagen. „Tss…es kann doch nicht wirklich dein Ernst sein, dass du mir jetzt noch helfen willst…mir kann keiner mehr helfen…“, Zero sackte noch ein wenig mehr in sich zusammen. Diese Verzweiflung in ihm stach schmerzhaft in Yukis Herz. Er war am Ende, schon länger…und trotzdem hatte er es bis jetzt geschafft es gründlich zu vertuschen…nur anscheinend ließ das nun nach… Tröstend legte das Mädchen eine Hand auf sein unverletztes Knie: „Das ist nicht wahr, Hilfe gibt es immer Zero…und du weißt es…genauso wie du weißt wie ich dir helfen will…“ Der Vampir zuckte wie unter einem elektrischen Schlag zusammen und keuchte: „Nein…hör auf damit…nie wieder…“ Die Fünfzehnjährige zog seine rechte Hand sanft von seinem Gesicht, dann die andere. Er wehrte sich nicht. Stattdessen hatte er seine Augen und den Mund fest zusammengepresst. Unwillkürlich musste Yuki über seine Reaktion lächeln. Er war trotzig…wie ein kleiner Junge… Doch ihr Lächeln verschwand sogleich wieder, als sie seinen hektischen Atem bemerkte. Hatte er etwa wirklich schon wieder so viel Durst? Zero hatte selber keine Ahnung warum…aber es stand trotzdem fest. Er konnte sich schon fast nicht mehr beherrschen. Doch wieso? Zuerst war doch alles normal gewesen…so vertraut…warm…ruhig…so schön…und plötzlich kam diese Lust…diese Gier nach Blut…warum? Hatte er nicht gestern erst so viel von ihr getrunken? Oder war es deshalb, weil er gerade deswegen erst auf den Geschmack gekommen war? Der Junge kniff die Augen noch fester zusammen. Yagari hatte Recht. Er war so ein Monster…so ein grausames Etwas, dass nicht einmal solche Menschen wie Yuki verschonte…aber wie konnte er sich nur wehren, wenn ihr Blut so verführerisch gut war? Und wenn sie es ihm auch noch anbot und extra bei ihm blieb…ihm immer noch Zuneigung schenkte…ihn trotz ihrer Angst, die er deutlich spüren konnte, nicht verließ… Sie kam ihm vor wie ein Engel…und wenn er ihr ein wenig von ihrem Leben austrank, dann war das schrecklich für ihn…unverzeihlich… Wieso musste alles so sein wie es war? Wieso konnte er kein normaler Mensch sein? Dann wäre so vieles leichter…warum verdammt? Warum war ihm kein ruhiges Leben vergönnt? Yuki bemerkte Zeros innerlichen Kampf. Und sie spürte nur zu genau, wie sehr er sich beherrschen musste. Sie quälte ihn, das war ihr durchaus bewusst, aber es musste nun mal sein. Man sollte mit seinen Ängsten immer direkt konfrontiert werden. Zumindest war das meistens so…und in diesem Fall ging es gar nicht anders. Sie mussten es irgendwie schaffen…sie mussten einfach! „Mach die Augen auf!“, befahl das Mädchen in einem strengen, aber zarten Ton. „Nein!“, um seine Absage noch mehr zu bestätigen schüttelte der Junge den Kopf. „Zero bitte!“, nun legte die Braunhaarige ihre Hand auf seine und umklammerte sie fest. Er zitterte, als sie ihn berührte…noch mehr als vorher… „Nein!“, er schrie es fast, aber Yuki schüchterte das nicht ein: „Nein! Hau ab…Verschwinde endlich! Wenn du bleibst bist du nur in Gefahr!“ „Zero rede keinen Blödsinn!“, das Mädchen konnte selbst hören wie lächerlich das klang. Natürlich war sie in Gefahr, in sehr großer sogar…aber sie wollte noch nicht alles aufgeben… „Das ist kein Blödsinn verdammt noch mal!“, nun schrie der Vampir wirklich. Er entriss Yuki seine Hand und schlug ihre andere wütend von seinem Knie. Seine Augen blieben allerdings noch immer geschlossen. „Bist du echt so blöd oder warum willst du es nicht verstehen?“ Stiche. Tausende kleine Stiche bohrten sich in Yukis Herz. Warum nur? Er hatte doch schon öfters so etwas zu ihr gesagt…warum tat es ausgerechnet jetzt auf einmal so weh? Zero fuhr unbeirrt weiter fort: „Ich bin ein Ungeheuer Yuki! Ein ekelhaftes Monster…und wenn du so weiter machst dann bringe ich dich noch um!“ Die Fünfzehnjährige wich entsetzt etwas weiter zurück. So klar hatte er das Thema noch nie angesprochen. Und es war ihr auch noch nie so bewusst gewesen wie jetzt. „Aber…“, sie wollte etwas erwidern doch Zero ließ es nicht zu: „Nichts aber…spar dir das, es ist sowieso nicht wahr! Du weißt es genauso sicher wie ich…dass ich durchaus in der Lage bin zu töten…du hast Meister Yagari ja selbst gehört…es fehlt nicht mehr viel und ich bin im Level E. Was das bedeutet, dass ist dir doch hoffentlich im Klaren…Deswegen geh endlich…Verschwinde und komm am Besten nie wieder…“ Fassungslos starrte Yuki ihn an. Wieso sagte er so etwas? Wollte er sie wirklich so schnell loswerden? Ihre Augen wurden feucht. Warum wollte er ihre Hilfe nicht? Warum wollte er sie nicht? „Also hau ab…und…vergiss mich…vergiss alles was je mit mir zu tun hatte…und werde glücklich…mit diesem… diesem Kaname…“, er hatte den Namen des Vampirs spöttisch ausgespuckt. Doch die Eifersucht war nicht wegzubekommen. Bei der Vorstellung Yuki könnte mit diesem Kuran…ihm drehte sich alles um…er hätte kotzen können… Und dem Mädchen reichte es ebenfalls. Zornig sprang sie auf, ging wieder auf den Jungen zu, holte aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Vor Überraschung öffneten sich seine Augen. Wie erwartet waren sie blutunterlaufen. Zwar nur leicht, aber die Braunhaarige konnte es trotzdem gut erkennen. „Sag mal, was nimmst du dir eigentlich heraus? Was glaubst du eigentlich so etwas sagen zu können?“, sie bekam es nicht mit, aber Zero, der inzwischen seinen Kopf zu ihr gewandt hatte und sie nun aus schreckensweit aufgerissenen Augen ansah, konnte die Tropfen sehen, die ihre weichen Wangen benässten. „Und falls du es vergessen haben solltest! Kaname-senpai…“, Yuki sprach den Namen extra höflich betont aus: „…ist auch ein Vampir…und noch dazu ein Reinblüter…glaubst du etwa er würde sich auf die Dauer ewig beherrschen können?“ Sie hielt inne. Warum sagte sie so etwas? Warum fiel sie Kaname in den Rücken? Es war hinterhältig und ziemlich fies so etwas zu behaupten, wo sie nicht einmal sicher war ob es stimmte. Natürlich er war auch ein Vampir, aber er vertrug die Bluttabletten…er konnte sich also durchaus beherrschen…oder? „Yuki…“, der Sechzehnjährige konnte nicht glauben, was sie da eben ausgesprochen hatte. Dachte sie etwa wirklich dass Kaname doch nicht so viel besser war als er. Ohne es verhindern zu können, freute er sich darüber. Es war dumm und kindisch, aber er war dennoch froh. Froh, dass dieser Kuran ihr anscheinend doch nicht so viel bedeutete, wie angenommen. Dass er, Zero, ihr nicht egal war…dass sie sich nicht nur aus Mitleid um ihn kümmerte. Auf einmal wurden seine Augen wieder heller. Er konnte es direkt fühlen, wie der Blutdurst ihn verließ, obwohl er ihn doch gar nicht gestillt hatte. Aber er verschwand wirklich und nach ein paar Sekunden sah man ihm schon nicht mehr an, dass er durstig war. Die Fünfzehnjährige war erstaunt. Mit dem hätte sie nun wirklich nicht gerechnet. „Zero?“ Der Angesprochene reagierte nicht. Ungläubig starrte er ins Leere und fühlte dieses Gefühl von Freiheit, das gerade in ihm tobte. Diese Unabhängigkeit…es war ungewohnt…so neu…aber es war wunderbar…nur warum? Was konnte nur stärker sein, als das Monster in ihm? Die Antwort auf seine Frage bekam er, als Yuki zögernd näher zu ihm trat und eine Hand auf seine Schulter legte: „Zero? Alles in Ordnung?“ Er horchte auf. Ihre melodische Stimme klang tief in ihn hinein, erfüllte jede einzelne Körperzelle von ihm mit einem wohltuenden Kribbeln. Und dann wusste er es. Zumindest ein wenig. Diese Stärke musste etwas mit Yuki zu tun haben. Es war ein Gefühl was mit ihr zu tun hatte. Ein Gefühl, das er noch nicht richtig einordnen konnte. Es war noch frisch und eher schwächlich, wahrscheinlich war sein Durst nicht für lange Zeit weg. Es war noch wenig…aber es war da und es war warm…vertraut…und…da war noch etwas, das Zero nicht zuordnen konnte. Etwas vollkommen anderes, was er bisher nicht gekannt hatte. Aber es musste etwas ungeheuer Mächtiges sein…etwas Reines…etwas was nicht in Worte zu fassen war…zumindest jetzt noch nicht… Und er war sich sicher…desto stärker und größer dieses Gefühl werden würde, desto länger und öfter konnte er frei sein. Frei und ungebunden an das Monster in ihm… Yuki verstand überhaupt nicht was plötzlich los war. Wieso war Zero auf einmal so ruhig geworden und warum war er nicht mehr durstig?? Das konnte doch nicht so von einer Sekunde auf die andere weg sein, oder? Neugierig wandte sie den Kopf so, dass sie dem Jungen in die Augen sehen konnte. Er sah sie an und doch wieder nicht, es wirkte so als würde er durch sie hindurch sehen. Aber trotzdem: Fakt war, dass sich sein Durst tatsächlich verflüchtigt hatte. Seine Pupillen sahen ganz normal aus, wie die eines gewöhnlichen Menschen. Keine Spur von dem, was wirklich in ihm war. Vorsichtig rüttelte das Mädchen ihn an der Schulter. Erst jetzt wurde dem Vampir bewusst wo er sich noch immer befand. In dem Gästezimmer des Rektors…mit Yuki… Er sah sie an. Sah in ihr besorgtes Gesicht. Die Fünfzehnjährige hatte den Mund einen Spalt breit geöffnet, ihre Augen musterten ihn auf eine seltsame Art und Weise und ihre warmen Hände zitterten leicht. Sie war eindeutig verwirrt. „Zero, was ist los? Was hast du?“, ihre Stimme war leise, fast schon ein Flüstern, so als ob sie Angst hätte ihn zu erschrecken. Der Sechzehnjährige lächelte. Es war seit langer Zeit sein erstes unbeschwertes Lächeln. Sonst hatte er nur immer mürrisch die Mundwinkel verzogen, aber diesmal kam es von Herzen. Er wollte es so, er wollte glücklich aussehen. „Ja, es ist alles in bester Ordnung!“, sagte er fest und stand langsam auf. Sein Knie schmerzte zwar, aber das war ihm im Moment ziemlich egal. Endlich hatte er eine Hoffnung gefunden. Endlich hatte er wenigstens einen kleinen Ansatzpunkt, wie man sein Inneres zurückhalten konnte. Es war nur ein winziger Schimmer und vielleicht war es auch nur diese eine Ausnahme gewesen, aber dennoch bestand eine gewisse Vermutung, dass es noch öfters geschehen konnte. Natürlich wusste er, dass er vorsichtig sein musste, er konnte jeder Zeit wieder rückfällig werden, das war ihm durchaus bewusst, aber jetzt konnte trotzdem nichts und niemand seine gute Laune trüben. Bis auf die Person, die gerade an die Tür klopfte. Zuerst war es nichts weiter als ein dumpfes, leises Pochen doch dann wurde es lauter und eine angenehme Stimme rief: „Hallo? Yuki? Bist du da drin?“ Zero zuckte zusammen und verkrampfte sich zusehends. Warum musste ausgerechnet in diesem Augenblick Kaname stören? Ausgerechnet er? Yuki, die seinen Ausdruck bemerkt hatte, warf ihm einen warnenden Blick zu dann lief sie eiligst zur Tür und öffnete sie: „Ja, ich bin hier Kaname-senpai! Brauchst du etwas von mir?“ Der Vampir besah sie überrascht. Keine neuen Kratzer, keine roten Abdrücke und vor allem keine frischen Bisse…Zero hatte sich anscheinend zurückgehalten. Erleichtert meinte er: „Nein, eigentlich nicht, ich wollte nur vorbeischauen ob auch alles in Ordnung ist…“ Das Mädchen lächelte. Kaname war immer so nett und hilfsbereit, kaum vorstellbar das sich auch so eine Bestie wie bei Zero in ihm verbarg. Es war geradezu absurd, so etwas zu denken. Er war so schön und freundlich und wirkte so unbeschwert. Yuki wusste schon warum er etwas Besonderes für sie war. Hinter ihr trat Zero hervor und zerstörte die warme Atmosphäre mit einem bösen: „Ja, wie du siehst ist alles okay…oder besser gesagt…war…bevor du gekommen bist…“ Das Mädchen sah zuerst entsetzt zu dem Jungen, dann wieder zu Kaname. Dessen Gesichtsausdruck hatte sich deutlich verfinstert: „Na dann ist es ja gut…es hätte ja sein können, dass du ausgerastet bist. Bei deiner Selbstbeherrschung wäre das ja auch nicht verwunderlich!“ Yuki schaute den Vampir groß an. Sie hatte ihn noch nie so etwas sagen hören und so ein dunkles Gesicht hatte sie bei ihm auch noch nie gesehen. Früher hatte er Zeros Sprüche doch auch immer ignoriert, wieso ging er denn jetzt gerade darauf ein? Ob er vielleicht müde und deswegen viel leichter reizbarer war? Normalerweise würde er ja schon schlafen… Doch als sie ihn näher betrachtete war von Müdigkeit keine Spur. Kaname wirkte frisch und munter…und zornig… Allerdings war er da nicht der Einzige. Auch auf Zeros Stirn hatte sich eine gereizte Falte gebildet: „Nimm dir nicht zu viel heraus, Vampir!“, knurrte er. Der andere lachte verächtlich auf: „Und das sagt gerade so eine Schande von Vampir wie du? Hast du etwa schon vergessen was du wirklich bist?“ Der Sechzehnjährige ballte seine Hände zu Fäusten und wäre Yuki nicht zwischen ihnen gestanden, wäre er hundertprozentig schon auf Kaname losgegangen. „Was denn? Sind wir etwa schon wieder dabei die Fassung zu verlieren? An deiner Stelle würde ich aufpassen, denn ich glaube nicht, dass es Yuki gefallen würde wenn du sie umbringen willst!“, gleich darauf hätte sich Kaname am Liebsten selbstständig in den Boden gerammt. Wie konnte er nur so blöd sein? Es war total fies von ihm gewesen so etwas zu behaupten, vor allem weil er ganz genau wusste, dass Zero das Mädchen nie absichtlich töten würde. Aber nun war es zu spät und die Worte hallten leise nach. Zeros Augen weiteten sich vor Unglauben, doch keine zwei Sekunden später packte ihn die Wut so sehr, dass er Yuki unsanft aus dem Weg drückte, mit einem Satz bei Kaname war, ihn grob gegen die Wand schubste, ihn anschließend fest am Kragen packte und schrie: „Du verdammter Idiot, sag das noch einmal und du wirst dir wünschen nie geboren worden zu sein!“ Trotz seiner aufkeimenden Schuldgefühle, ließ sich der Vampir so etwas nicht gefallen. Geschickt entwendete er sich aus Zeros Griff, verdrehte ihm blitzschnell die Hände, woraufhin er schmerzerfüllt aufschrie (sein Knie hat auch wieder angefangen weh zu tun…) und drückte nun ihn an die Wand. Er wollte etwas sagen, kam aber nicht dazu, denn Kaname schnitt ihm das Wort barsch ab: „Halt den Mund! Du weißt genau, dass ich nur das Beste für Yuki will und dass ich große Angst um sie habe. Ich weiß, dass du ihr nie absichtlich etwas tun würdest, aber es besteht nun mal die Gefahr, dass du außer Kontrolle gerätst. Und dann wäre es gut, wenn sie nicht in deiner Nähe ist. Allein deswegen rege ich mich hier so auf, verstanden?“ Der Angesprochene gab nur ein unwilliges Grummeln von sich, was Kaname aber als ein „Ja“ deutete und ihn somit losließ. Kaum hatte er das getan, drehte sich Zero um und fuhr ihn an: „Und du hältst dich für etwas besseres, stimmt’s? Du glaubst du kannst dich immer zurückhalten wenn sie ihn deiner Nähe ist oder?“, er schaute ihn herausfordernd an, aber der Vampir schenkte ihm nur einen traurigen Blick: „Du weißt wie es ist, ich brauch dir nicht zu antworten…“ Sekunden verstrichen in denen eine bedrückende Stille herrschte, dann wandte sich Zero mit einem Schnauben ab und ging ohne die anderen beiden eines weiteren Blickes zu würdigen in sein Zimmer zurück. Nie hätte er gedacht, dass sich seine fröhliche Stimmung von vorhin so schnell ändern könnte. Wahrscheinlich hätte das mit Yuki sowieso nicht geklappt. Seine Hoffnung zerplatzte wie eine Seifenblase und löste sich in Luft auf. Nichts konnte ihm mehr helfen… Krachend fiel die Tür hinter dem Jungen ins Schloss, man hörte noch ein leises Schlurfen, bis auch dieses schließlich verklang. Stille. Yuki war von den eben geschehenen Ereignissen noch ganz benebelt, schaute aber trotzdem zu Kaname, der anscheinend erschöpft gegen die Wand lehnte. Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, da es durch seine langen Haare verdeckt war und außerdem hatte er es zwischen seinen Armen versteckt. Das Mädchen hörte seinen aufgeregten Atem. Er versuchte sich gerade wieder zu beruhigen. Yuki freute sich, dass er sich so große Sorgen um sie machte. Es signalisierte ihr, dass sie eben auch für ihn mehr wert war als andere. Und es war ein schönes Gefühl, denn bei Zero konnte sie das nicht genau erkennen. Er war so wechselhaft und fast undurchschaubar. Das stimmte sie etwas traurig. Wenn er sich etwas offener zeigen würde, dann wäre es bestimmt leichter für ihn. Für sie alle. „Tut mir leid, Yuki…“, flüsterte Kaname und hustete leise, damit er den Kloß in seinem Hals wegbekam. Es war nicht gut gewesen nach Yuki zu sehen. Er hatte alles nur noch schlimmer gemacht. Aber wieso sollte er sich zurückhalten wenn dieser Zero ihn bis aufs Blut reizte? Er schnaufte erschlagen. Wenn doch alles nur ein wenig einfacher wäre, dann würden ihn jetzt nicht solche Schuldgefühle plagen. Er mochte Zero zwar nicht besonders, aber dennoch hätte er ihn nicht so provozieren müssen! Plötzlich legte sich eine zierliche Hand auf seinen Oberarm. Leicht erschrocken hob er den Kopf und sah in zwei warme, braune Augen: „Ich weiß es ist spät…für dich…“, sagte Yuki: „Aber…können wir trotzdem kurz miteinander reden?“ -------------------------------------------------------------------------------- Ja, ja, jetzt sind mal Kaname und Yuki dran! ^_^ Ach übrigens! Ich weiß bereits das Ende meiner Story, wird aber noch ein bisschen dauern fürchte ich, es muss ja noch was Aufregenderes passieren, nicht? Autogramme sind übrigens erwünscht! Hel berry Kapitel 7: Eingeständnisse -------------------------- Eingeständnisse Aus kurz wurde lang. Die Zwei hatten sich in Yukis Zimmer verschanzt, Yori war noch immer nicht da, und Yuki fing gleich an zu reden. Sie erzählte Kaname alles, wirklich alles, was in letzter Zeit vorgefallen war. Sie ließ nichts aus, berichtete ihm von ihren Sorgen und Ängsten wenn sie mit Zero zusammen war und erwähnte sogar den „kleinen“ Zwischenfall, der sich zwischen ihnen ereignet hatte. Nur von ihren Gefühlen, die sie für ihn und Kaname empfand, von denen erzählte sie nichts. Über die musste sie sich selber erst einmal im Klaren werden… Der Vampir hörte ihr, trotz seiner aufkommenden Müdigkeit, aufmerksam zu. Er hätte sich nie gedacht, dass sich das Mädchen so viele Gedanken über das Thema machen würde und so schämte er sich ein wenig, da er sie als ein bisschen naiv eingeschätzt hatte. Das war sie nicht, denn ihre Entscheidungen waren (fast) immer überlegt gewesen. „…und deswegen will ich nicht, dass er so leidet, verstehst du?“, endete die Fünfzehnjährige und sah Kaname abwartend und ein wenig ängstlich an. Sie wusste nicht so recht, wie seine Antwort lauten würde und hatte um ehrlich zu sein ein wenig Schiss davor. Was wenn der Ältere es ganz anders sah als sie? „Nun ja…“, begann er und suchte nach den richtigen Worten: „Verstehen tue ich es schon, aber trotzdem bin ich noch immer der Meinung, dass du aufpassen solltest und es besser wäre wenn du nicht zu oft mit ihm zusammen bist. Und er sollte in die Night-Class kommen, ich denke dann wird es auch ihm besser gehen!“ Yuki seufzte erleichtert. Gott sei Dank war Kaname so ein netter Mensch…Vampir besser gesagt. Sie musterte ihn mit gemischten Gefühlen. Es war so schwer sich vorzustellen, dass er ein Wesen war, dass Blut trank. Nun ja, er nicht direkt, weil er die Tabletten nahm, aber dennoch. Ob guter oder böser Vampir, er war trotzdem einer… „Was ist Yuki?“, fragte der Braunhaarige als er ihren betrübten Gesichtsausdruck bemerkte. „Ich weiß auch nicht, aber ich kann mir irgendwie nicht wirklich vorstellen, dass du auch ein Vampir bist, Kaname-senpai…“, flüsterte sie eigentlich nur zu sich selbst, erst dann bemerkte sie, dass es Kaname auch gehört hatte. „Oh, entschuldige, ich wollte nicht…“, sie stockte als sie das Lächeln auf den Lippen des Älteren sah. Fragend legte sie den Kopf schief: „Wieso lächelst du, Kaname-senpai?“ „Es ist schön, dass du so ehrlich zu mir bist Yuki!“, er hatte die ganze Zeit über gestanden doch jetzt setzte er sich zu ihr aufs Bett: „Es ist gut, dass du dir auch Gedanken über mich machst, immerhin bin ich auch so wie…Zero…“, den Namen hatte er nur widerwillig erwähnt und die Braunhaarige konnte gut heraushören, dass er ihn wohl nicht besonders leiden mochte. „Nein!“, das Mädchen sprang rasch auf: „Nein, dass ist nicht wahr, du bist ganz anders als er! Er kann zwar auch nett sein, aber meistens ist er mürrisch und tut immer so als ob ihn alles nerven würde!“, sie erinnerte sich an früher: „Natürlich weiß ich, dass es ihm nicht gut gegangen ist, aber er hat mich immer als kleines Mädchen hingestellt und mich nie als Frau gesehen…das hat mich total aufgeregt…und…“, ihr Plauderton verebbte, als der Vampir zu lachen anfing. Yuki wurde rot, weil es ihr so vorkam als würde er sich über sie lustig machen. Tat er nicht, aber er hatte es sich einfach nicht mehr verkneifen können. Wenn sie sich so beschwerte, redete sie über Sachen, die für einen Jungen höchst interessant waren: „Also…ich…“, er räusperte sich: „Also ich sehe dich als Frau, da kannst du dir sicher sein!“, der nächste Lachanfall schüttelte ihn, als er sah wie die Fünfzehnjährige noch verlegener und ihr Gesicht noch rosiger wurde. „Ja…echt?“, stotterte sie und trat unsicher von einem Bein aufs andere. Ihr war unnatürlich warm und ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. Ihre Gefühle wurden von neuem komplett aufgewirbelt und hatten ihre vorübergehende Haltung verloren. Würde sie sich so bei freundschaftlicher Einstellung fühlen? Nein, würde sie nicht. Würde Kaname so etwas bei freundschaftlicher Haltung sagen? Würde er nicht, oder? Alles fing sich an zu drehen, als der Junge sagte: „Ja, echt, willst du ne genaue Beschreibung warum?“, er grinste schelmisch. So kannte das Mädchen ihn nicht, überhaupt nicht. Zum ersten Mal zeigte sich seine freche Seite. Ansonsten war er immer so diszipliniert und ordentlich, aber wenn sie ihn so betrachtete, wie er lässig auf die Ellenbogen gestützt dasaß und sie amüsiert musterte, erkannte sie, dass er auch locker und spitzbübisch sein konnte. Obwohl es neu an ihm war, gefiel es der Braunhaarige irgendwie. Es machte ihn etwas normaler… „Ja…nein…ich meine…ich…“, sie schluckte und wusste nicht was sie antworten sollte. Kaname bemerkte ihre Unsicherheit und meinte schnell: „Schon gut war nur ein Scherz!“, er gähnte unter vorgehaltener Hand: „Danke dass du mir alles erzählt hast Yuki, ich denke ich sollte jetzt gehen, es ist schon spät und ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein!“, er stand auf und trat auf das Mädchen zu: „Gute Nacht…oh entschuldige, ich meine natürlich schönen Tag noch Yuki!“, verabschiedete er sich, gab ihr einen scheuen Kuss auf die Stirn und verschwand dann, nachdem er ihr noch ein strahlendes Lächeln geschenkt hatte. Mit hochrotem Kopf setzte sie sich wieder auf ihr Bett und atmete seinen zurückgebliebenen Duft ein. Sie waren sich durch dieses Gespräch wieder ein bisschen näher gekommen und es fühlte sich schön an. Schließlich machte sie sich auf den Weg um etwas essen zu gehen. Die Zeit war so schnell vergangen, sie hatte erst jetzt gemerkt wie hungrig sie schon war. >Wohl doch nicht nur der große Bruder…<, dachte sie, als sie die Zimmertür hinter sich schloss und ihr Bauch fing unwillkürlich an zu Kribbeln. Doch trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass ihr letzter Gedanke, bevor sie sich aufs Essen konzentrierte, jemand ganz anderem galt: >Schade dass es mit Zero nicht so gut läuft…< Dieser hatte sich in sein Zimmer verschanzt und nagte nun lustlos auf einem frischen Apfel herum. Immerzu musste er daran denken, was vorhin geschehen war und was jetzt gerade geschehen könnte. War Yuki alleine, oder war Kaname bei ihr? Bei dem Gedanken an Letzteres grummelte sein Bauch vor Eifersucht. Er hatte sich inzwischen eingestanden, dass er wohl wirklich etwas für die Fünfzehnjährige empfand, aber er wusste nicht genau was es war. Auf jeden Fall mehr als Freundschaft, das konnte er nicht verleugnen, aber was es nun wirklich wusste er einfach noch nicht. Es war schon schlimm genug, dass er sie überhaupt so sehr mochte…es konnte nie gut gehen…er war nicht gut für sie, er war Abschaum… Yuki hatte was Besseres verdient…unbeabsichtigt kam ihm Kaname-senpai in den Sinn. Auch wenn er es nur ungern zugab, dieser Vampir war besser als er…um einiges… Wahrscheinlich mochte das Mädchen ihn deswegen sosehr. Vor Wut biss er fest in den Apfel und riss ein großes Stück heraus, um es gleich danach ordentlich durchzukauen. Er musste sich irgendwie ablenken, da er es schon fast nicht mehr aushielt, ruhig auf einem Holzstuhl zu sitzen und über seine Freundin nachzudenken…und um seinen wohl größten Rivalen… „Freundin…“, Zero wusste selber nicht warum er diese Wort geflüstert hatte. Es stimmte ihn noch nachdenklicher. Konnte er Yuki überhaupt als Freundin bezeichnen? Für ihn war sie das ja schon…sie hatte ihn immer getröstet, war für ihn da gewesen…aber wollte sie eigentlich seine Freundin sein? Zählte zu einer Freundschaft nicht auch Vertrauen zueinander? Er vertraute ihr, das war klar…aber sie? Vertraute sie ihm? Genervt knallte er den nicht mal halb aufgegessenen Apfel in den Mülleimer und raufte sich die Haare. Er sollte sich nicht solche Fragen stellen, das deprimierte nur noch mehr… Wie aufs Stichwort fühlte er Trauer und ließ von seinem Kopf ab. Seine silberblonden Haare standen etwas wirr und aufgeladen ab, aber er kümmerte sich nicht weiter darum. Er wollte so gerne, dass die Braunhaarige auch etwas für ihn empfand…wie lächerlich und verweichlicht es auch wirken mag, aber er hoffte es inständig, dass sie sich nicht nur aus Mitleid mit ihm abgab. Das war zwar leicht egoistisch, aber alles andere würde zu sehr schmerzen. Er könnte es nicht gut verkraften, wenn sie ihn in Wahrheit überhaupt nicht ausstehen könnte… Rasch stand der Vampir auf. Nein, so durfte er nicht denken… Er musste es positiv sehen. Yuki mochte ihn sicher, sonst hätte sie nicht gesagt, dass es schrecklich wäre, wenn er nicht mehr da wäre…und sie hätte auch nicht ihren Kopf auf seine Schulter gelegt, als sie alleine in dem Gästezimmer des Rektors waren. Ein Lächeln stahl sich auf Zeros Lippen. Nein, wenn sie ihn nicht mögen würde, hätte sie das alles nicht getan… Trotzdem…mit einer fließenden Bewegung drehte er sich Richtung Tür und ging darauf zu. Er hatte es satt, dauernd vor sich hinzugrübeln, und er hatte es satt Kaname mit Yuki zusammen zu sehen, besonders wenn sonst niemand dabei war… Er trat auf den Gang und schloss leise die Tür hinter sich. Dann atmete er tief ein und aus. Wenn er Kaname heute noch mal über den Weg laufen sollte, dann waren Aggressionen ganz und gar nicht gut…er musste ruhig bleiben, zeigen, dass er auch anders sein konnte…außer mürrisch. In zügigem Tempo machte er sich auf den Weg zu Yukis Zimmer. Als er davor zum Stehen kam und anklopfen wollte, hielt er noch einmal inne, denn er vernahm eine Stimme. Sie klang ein klein wenig aufgebracht. Yuki. „…aber er hat mich immer als kleines Mädchen hingestellt und mich nie als Frau gesehen…das hat mich total aufgeregt…und…“, sie verstummte als ein Lachen erklang. Zeros Gesicht verfinstere sich schlagartig. Kaname… Und als ob das nicht schon genug wäre, hatte er auch noch Spaß…mit Yuki… „Also…ich…“, der Vampir räusperte sich. Seine Stimme klang etwas gedämpft durch die geschlossene Tür, aber der Sechzehnjährige konnte dennoch gut mithören. „Also ich sehe dich als Frau, da kannst du dir sicher sein!“ Zero hätte ihn in diesem Moment am Liebsten eigenhändig erwürgt! Was sollte das? Wie kam er dazu, das Mädchen so derb anzumachen? Auf einmal ging ihm ein Licht auf. Yuki hatte von ihm geredet! Ungläubig schüttelte er den Kopf. Hatte es etwa wirklich so gewirkt, als würde er sie nicht als fast schon erwachsen sehen? Es stach schmerzhaft in sein Herz. Was war er nur für ein Idiot! Und bei Kaname wollte er sich aufregen? Wie in Trance taumelte er zurück. All seine guten Vorsätze waren verschwunden, er empfand nur mehr Trauer und Hass. Hass auf sich selbst und auf den Braunhaarigen weil er anscheinend wirklich so perfekt war, wie viele ihn sahen…ebenso Yuki… Irgendwie kam er in das Gästezimmer zurück, er wusste nicht wann, und ließ sich völlig fertig aufs Bett sinken. Wie konnte er von dem Mädchen nur erwarten, dass sie stärkere Gefühle für ihn hatte, wenn er ihn nicht mal zeigte wie gerne er sie mochte! Er wollte sein Gesicht in das Kissen vergraben, doch ein plötzlich aufgetauchter Gedanke hielt in davon ab. Er durfte sich jetzt nicht hängen lassen! Nein, das würde alles nur noch schlimmer machen… Von neuen Kräften gestärkt rappelte er sich wieder auf. Was Kaname konnte, das konnte er doch schon lange! Wäre doch gelacht, wenn er Yuki nicht auch sagen konnte wie er sie sah! Wieder kam das Gute zurück. Er würde es Kaname schon zeigen…er würde es Yuki weismachen…und er würde den anderen auch beweisen, wie „normal“ er sein konnte, wenn er wollte. Und das nahm er sich vor…er wollte es…mehr denn je! Der Tag verging und neigte sich bald dem Ende zu. Yuki hatte sich draußen auf eine Bank gesetzt und hörte Musik mit ihrem MP3 - Player. (Jaja, die haben dort auch so was^^) Leise summte sie die Melodie von „My Immortal“ von Evanescene mit. Sie liebte diese Band einfach und Amy Lee war eine super Sängerin mit einer großartigen Stimme. (Sorry, aber ich muss jetzt einfach mal ein bisschen Schwärmen! *lächel*) Auf einmal wurden ihr die Ohrstöpsel herausgezogen. Verwundert und ein bisschen empört, blinzelte sie in die Abendsonne, die halb von einer schlanken, großen Gestalt verdeckt wurde. „Hallo Yuki!“ „Zero?“, verwirrt sah sie ihn an. Mit ihm hätte sie jetzt am Allerwenigsten gerechnet. „Was machst du denn hier?“ Mit der Schulter zuckend ließ er sich neben ihr nieder: „Wollte einfach mal raus…“ Das kam der Fünfzehnjährigen irgendwie bekannt vor. Hatte Kaname dies nicht auch einmal gesagt? „Oder nein, das stimmt eigentlich nicht ganz…“, sagte der Vampir in die Stille: „Ich wollte dich sehen…“ Ohne es zu wollen fing Yukis Herz an schneller zu schlagen, aber sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen: „Aha!“, etwas nervös schaltete sie ihren Player aus und legte ihn neben sich. „Und wieso?“ Zero wunderte es nicht warum sie sich auf einmal so kühl benahm. Er war selbst daran schuld, und er wollte es wieder gut machen. „Yuki, vielleicht hat es immer so gewirkt aber es stimmt nicht…“, er schaute ihr tief in die Augen, sodass sie sich nicht davon lösen konnte: „Was?“, hauchte sie kaum hörbar, doch Zero konnte das Wort von ihren Lippen ablesen. „Ich sehe dich nicht als ein kleines Mädchen…“ Die Fünfzehnjährige riss erstaunt die Augen auf. War das der Zero, den sie von klein auf kannte? Und wenn ja, wie kam er dann plötzlich auf so etwas? Sie erschrak, als ihr ein Licht aufging…hatte der Junge etwa gelauscht??? „W…woher?“, stotterte sie und sah ihn fragend an. Der Angesprochene lächelte nur: „Ich wollte eigentlich schon vorher zu dir, aber weil du gerade mit Kaname zusammen warst, dachte ich mir, ich versuche es später noch einmal…ich habe nicht gelauscht falls du das denkst, es war reiner Zufall, dass ich ein bisschen mitbekommen habe…tut mir Leid, Yuki ich war wohl nicht immer fair zu dir…“, seine hellen Augen durchforsteten ihre dunklen. Sie erwiderte den Blick: „Schon gut…“, langsam stand sie auf. Sie wollte weg hier. Sie war schon verwirrt genug und wenn sie jetzt weiter mit Zero reden würde, würde sie sich höchstwahrscheinlich überhaupt nicht mehr auskennen. Sie steckte den Player in ihre Rocktasche. (Haben die überhaupt Rocktaschen???) „Willst du schon gehen?“, der Vampir verstand nicht, warum das Mädchen noch immer so abweisend war. Ein böser Verdacht keimte in ihm auf. Könnte es sein, dass dieser Kaname ihr eingeredet hatte keinen Kontakt mehr mit ihm zu haben? Doch so schnell diese Möglichkeit gekommen war, verschwand sie auch wieder, denn Yuki erklärte: „Hör zu Zero…ich weiß im Moment selber nicht genau was ich von dem ganzen halten soll und ich denke es wäre besser wenn wir es mal so beruhen lassen. Wir brauchen beide Zeit zum Nachdenken!“ Nun sprang auch der Sechzehnjährige auf: „Unsinn…wir hatten genug Zeit und ich habe es satt ständig vor mich hinzugrübeln und eh keine Antworten auf meine Fragen zu bekommen!“ Verwundert zog die Braunhaarige eine Augenbraue hoch: „Was denn für Fragen?“ Zero zuckte zusammen. Ertappt. Was sollte er jetzt sagen? Die Wahrheit? Dass er sich Gedanken über seine Gefühle zu ihr gemacht hatte? Ja, das hatte er doch vorgehabt…aber jetzt wo der passende Moment gekommen war, traute er sich auf einmal nicht mehr so wirklich. Er hatte wahnsinnige Angst vor ihrer Reaktion. „Zero?“, drängelte die Jüngere und drehte sich so zu ihm, dass sie direkt vor ihm stand. Das Herz des Jungen fing an wie wild zu pochen und ihm wurde unnatürlich warm. Was war das nur…was machte sie nur mit ihm? Wieso hatte er sich nicht mehr unter Kontrolle, wenn sie so nah bei ihm war? „Ich…“, am Liebsten würde er jetzt wegrennen, aber das war feige und deswegen blieb er wie angewurzelt stehen. Er hatte keine Ahnung was er jetzt tun sollte. „Okay…wenn du es nicht sagen willst dann geh ich jetzt…“, Yuki wollte sich umdrehen doch Zero reagierte schneller. Rasch fasste er sie sanft am Handgelenk und zog sie wieder zu sich. „Ich habe mir Gedanken über uns gemacht…“, krächzte er und war sich hundertprozentig sicher, dass das Mädchen seine Unsicherheit heraushören konnte. Yuki wurde ganz anders. Zero hatte sich Gedanken über sie und ihn gemacht??? Der Silberblondhaarige räusperte sich kurz um sich ein wenig zu beruhigen, dann fuhr er, mit etwas festerer Stimme, fort: „Yuki ich habe dich wirklich unheimlich gerne, auch wenn ich weiß dass ich nicht gut für dich bin…aber ich kann es nicht ändern…weißt du ich bin mir nicht ganz sicher was ich genau für dich empfinde, aber ich will auf keinen Fall, dass wir komplett getrennte Wege gehen…trotz allem was in den letzten Tagen passiert ist, möchte ich dich nicht verlieren…“, er stoppte weil er sich ein wenig albern bei diesen Worten vorkam. So etwas hatte er noch nie gesagt und es fiel ihm auch irrsinnig schwer. Yuki dagegen konnte nicht fassen was er da gerade eben von sich gegeben hatte. Gut, er hatte also „zufällig“ mitbekommen, wie sie sich bei Kaname-senpai beschwert hatte, aber wieso setzte ihm dies so zu? Sonst hätte es ihn doch auch nicht geschert…oder war es etwa nur, weil er Kaname-senpai überhaupt nicht ausstehen konnte? Ihr Gesicht verfinsterte sich. Wenn dem so war, dann würde sie mächtig sauer auf ihn sein…sich nur bei ihr einzuschleimen um dem Vampir eins auszuwischen war etwas Abscheuliches. (O_o Yuki wird ja ganz böse…) „Worauf willst du hinaus?“, fragte sie. Ihre Stimme war ungewöhnlich kalt, was Zero eine Gänsehaut über den Rücken laufen ließ. Er spürte wie angespannt die Fünfzehnjährige war. „Ich…“, er suchte nach den richtigen Worten. Wie sollte er ihr nur erklären, dass er eifersüchtig auf einen anderen war? „Ich mag es nicht wenn du mit Kaname allein bist…“ Gleich darauf wusste er dass dies ein Fehler gewesen war. Er las es direkt in Yukis Augen. „Ich…“, versuchte er auszuweichen, doch sie schnitt ihm das Wort ab: „Schon gut…ich hab’s mir eh schon gedacht…“, ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Wie hatte sie nur einen Moment denken können, dass der Sechzehnjährige sich für sie interessierte und nicht für die Rache an Kaname-senpai? „Hast du das jetzt alles nur gesagt, weil du ihn nicht magst?“, sie flüsterte fast und ihre Stimme zitterte stark. Ihr Selbstbewusstsein war gesunken und die alte, verletzliche Yuki kam wieder zum Vorschein. „Ich…“, der Junge war noch mehr verunsicherter als zuvor. „Sag mal kommt auch mal etwas anderes aus deinem Mund außer „Ich“?“, trotzig reckte das Mädchen den Kopf nach vorne und starrte Zero fest in die Augen: „Du hörst dich schon an wie der allerletzte Egoist!“ Jetzt reichte es ihm, so groß war seine Geduld auch wieder nicht: „Ach ja? Dann hör mir doch endlich mal zu! Ich habe gerade versucht unsere Beziehung wieder zu stabilisieren und du fängst wieder mit diesem Kaname an!“ „Ich habe angefangen?“, fassungslos schüttelte sie den Kopf: „Du hast doch gesagt dass du es nicht magst wenn ich mit ihm alleine bin!“ „Und das habe ich auch ernst gemeint! Mann, ich bin verdammt noch mal total eifersüchtig!“, knurrte der Vampir unter zusammengebissenen Zähnen. Seine Muskeln hatten sich vor Beherrschung stark angespannt. Dieses plötzliche Eingeständnis brachte Yuki für einen Moment aus dem Konzept, doch sie fasste sich schnell wieder: „Aha!“, das Mädchen streckte ihren Zeigefinger aus und tippte ihm damit an die Brust: „Und warum sagst du das nicht gleich und begründest wieso? Dann würde ich hier auch nicht so einen Aufstand machen, weil ich das Gefühl habe dir geht es nur darum ihm eins reinzuwürgen!“ Ihre braunen Rehaugen waren zum ersten Mal nicht so sanft wie sonst, sie wirkten eher wie die einer Raubkatze…lauernd und gefährlich… Zero zögerte. Das Mädchen lachte verächtlich: „Siehst du...genau das kann ich nicht ab! Du ziehst dich immer dann zurück, wenn die Wahrheit zu nahe ist!“ Sie wollte sich abwenden, doch der Vampir hielt sie an den Handgelenken fest. Bevor sie noch den Mund aufmachen konnte um sich zu beschweren, passierte es… --------------------------------------------------------------------------------- Na, was wird jetzt wohl geschehen…? *fies grins* Ich weiß, ich bin gemein weil ich ausgerechnet da aufhöre, aber ich finde es sonst selber viel zu langweilig… <- bin sehr anspruchsvoll ^_^ Entschuldigung mal wieder dass es so lange gedauert hat… Diesmal war übrigens nicht die Schule Schuld, sondern mein Internetmodem… Dieses Scheißding hat den Geist aufgegeben und so musste ich warten bis es wieder funktionierte…dadurch konnte ich nur in der Schule zum PC, aber es war mir ehrlich gesagt zu blöd meine Story auf einen Stick rauf zu laden um ihn dann von dem Computer der Schule auf Mexx zu stellen…also mussten wir uns alle gedulden… Hel berry Kapitel 8: Kiss Kiss -------------------- So, endlich ist es mal schneller gegangen mit dem Schreiben…deswegen will ich euch auch nicht allzu lange aufhalten…wollte nur mal schnell sagen, dass in diesem Kapitel voraussichtlich alles anders kommt, als erwartet, also seid gespannt und lest schön aufmerksam^^ Lg berry --------------------------------------------------------------------------------- Kiss Kiss Diesmal ging nicht alles wie in Zeitlupe… Nein, dieses Mal ging alles ganz schnell. Denn kaum hatte Yuki ihre Lippen einen Spalt breit geöffnet, wurden sie auch schon wieder verschlossen. Ganz sanft, kaum spürbar wie eine hauchende Windbrise. Es war kein wirklicher Kuss, dafür war er viel zu kurz und zart aber das Mädchen schloss trotzdem, in diesem weichen Moment die Augen und versuchte die Ruhe und Geborgenheit, die sie verspürte, vollkommen auszukosten. Und obwohl sie wusste, dass es Zero war, der sie in seinen warmen Armen hielt, konnte sie nicht verhindern, dass sie sich doch irgendwie wünschte, Kaname-senpai würde ihr jetzt so nahe sein. Und das machte sie traurig, weil sie anscheinend doch stärkere Gefühle für den Braunhaarigen hatte, als für den Sechzehnjährigen. Als dieser sich von ihr löste und in ihre Augen sah, konnte das Mädchen erkennen, dass er es gespürt hatte. Er wusste, dass ihr Herz hauptsächlich für Kaname schlug. Er schluckte, doch die Eifersucht kam nicht. Stattdessen breitete sich wieder die Kälte in ihm aus. Es war zu spät, er hatte verloren, Yukis Gefühle standen fest und dafür hasste er den Vampir, mehr noch als zuvor. Er war perfekt, zu perfekt und er bekam immer genau das, was er wollte. „Liebst du ihn?“, zischte Zero. Seine Stimme war schneidend und hart, woraufhin die Braunhaarige leicht zu zittern anfing. Sie hatte schon bemerkt, dass sich der Junge etwas einredete, was vielleicht gar nicht stimmte, größtenteils zumindest nicht. Und immer wenn er das tat, war er gefährlich und man sollte sich vor ihm in Acht nehmen. Nur wie sollte sie, wenn er noch immer ihre Hände fest hielt? Und überhaupt…seit wann redeten sie so ernst über dieses Thema? Seit wann spielte es eigentlich eine Rolle in ihrem Leben? „Zero…warum fragst du das?“, sie kam näher zu ihm hin, damit sie ihm signalisieren konnte, dass sie ihn auch mochte, nur eben anders als Kaname-senpai… Der Ältere war erstaunt, dass sie so ruhig blieb: „Weil ich es wissen will…“ „Ich weiß es aber nicht…“, antwortete die Fünfzehnjährige, doch es war gelogen. Natürlich liebte sie Kaname-senpai, von Anfang an, sie hatte es nur immer wieder in den Hintergrund geschoben oder ignoriert. „Lüg mich nicht an!“, der Vampir wurde lauter und verkrampfte sich. Er mochte es nicht wenn man unehrlich zu ihm war, obwohl die Wahrheit oft sehr schmerzhaft sein konnte. Yuki nickte zögernd: „Ja…“ flüsterte sie dann und schaute auf ihre Fußspitze, weil sie sich nicht getraute Zero jetzt ins Gesicht zu sehen. Es würde nur Enttäuschung und Trauer widerspiegeln und das könnte sie nicht ertragen. Nicht jetzt. Der Junge hielt kurz die Luft an, dann atmete er langsam wieder aus. Also gut, seine Vermutung hatte sich nun endgültig bestätigt, aber eine kleine Hoffnung bestand trotz Allem immer noch: „Und mich…was empfindest du für mich…?“ Jetzt musste die Jüngere schlucken. Freundschaft, das lag deutlich auf der Hand, doch irgendetwas fehlte, ihr wollte nur nicht einfallen was. Da war noch mehr, aber wegen ihres derzeitigen Gefühlchaos konnte sie es nicht entschlüsseln. Mit einem möglichst freundlichen Lächeln löste sie ihre Hände von seinen, legte sie auf Zeros Schultern und sprach: „Du bist mein bester Freund, aber…“ „Alles klar…mehr will ich gar nicht wissen…“, grob schüttelte er Yuki ab und ging eiligen Schrittes davon. „Aber da ist ja noch mehr…“, murmelte das Mädchen hastig, doch er konnte es schon nicht mehr hören. Mit hängenden Schultern setzte sie sich wieder auf die Bank und machte dort weiter wo sie aufgehört hatte, als Zero zu ihr gekommen war. Sie musste sich beruhigen um halbwegs entspannt nachdenken zu können. Es musste doch eine Lösung für dieses verstrickte Problem geben… Etwas rüttelte sanft an Yukis Schulter. Grummelnd blinzelte sie in die Dunkelheit und erschrak fürchterlich, als sie Kaname-senpais Gesicht sah. Er hatte sich lächelnd über sie gebeugt und eine Hand leicht auf ihren Arm gelegt: „Na, wieder wach?“, sagte er leise und setzte sich neben sie. Verwirrt rieb sich das Mädchen die Augen und registrierte erst jetzt, dass sie wohl tatsächlich auf der Bank eingeschlafen sein musste. Gähnend rappelte sie sich ein wenig auf: „Wie spät ist es?“ „22 Uhr.“ Die Braunhaarige sog scharf die Luft ein: „Was? Schon?“ Der Vampir nickte: „Ja, aber sag mal…was hast du denn hier draußen gemacht so alleine?“ „Ich war nicht ganz alleine…eigentlich hab ich mich mal wieder mit Zero gestritten…“, antwortete sie und krauste ihre Stirn, bei der Erinnerung an die letzten Stunden. Kanames neugieriger Blick entging ihr nicht, aber sie zögerte noch. Sollte sie es ihm erzählen…sollte sie es ihm gestehen, wie sehr sie ihn mochte? Sekunden verstrichen, dann begann Yuki mit unsicherer Stimme: „Wir haben über meine Gefühle geredet und dann ist die Situation irgendwie eskaliert…“ „Deine Gefühle?“, die Augenbrauen des Älteren zogen sich ein Stück weiter nach oben. Obwohl man es nicht sehen konnte, wusste die Fünfzehnjährige dass seine Ohren gespitzt waren und er ihr gut zuhören würde, also fuhr sie fort ohne auf seine Zwischenfrage einzugehen: „Er wollte wissen was ich für ihn empfinde…“ Stille. Kanames Lippen blieben verschlossen, die Spannung hing in der Luft wie Tautropfen auf Blättern. „Ich habe gesagt, dass er mein bester Freund ist und dann ist er plötzlich abgehauen…“, nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Aber das war noch nicht alles…“ Noch immer sagte der Vampir nichts. Er war viel zu sehr damit beschäftigt seine Eifersucht unter Kontrolle zu halten. Zero war ihr bester Freund…ihr bester Freund…war er vielleicht sogar noch mehr?? Wenn ja, was war er selber dann für sie? Nur ein guter Freund oder nicht einmal das? Ihm zog sich alles zusammen. Was konnte Zero haben, was er nicht hatte? „Er hat mich gefragt ob ich dich liebe!“, Yukis Worte durchströmten immer wieder von neuem seinen Kopf, bis er registrierte, dass sie ihn gemeint hatte. Ihn! Sie wurde von Zero gefragt ob sie ihn liebte! Fassungslos starrte Kaname sie an: „Und…was hast du darauf gesagt…?“, seine Stimme versagte fast, was ziemlich untypisch für ihn war, denn normalerweise brachte ihn so etwas nicht so schnell aus der Fassung. Viele Mädchen himmelten ihn abgöttisch an, aber das war ihm mehr oder weniger egal. Bei Yuki allerdings nicht. Er hatte irgendwie Angst davor, sie könnte jetzt etwas erwidern, was ihn verletzen würde und das wäre schrecklich für ihn. Er mochte sie so sehr, dass er sogar schon eifersüchtig auf so einen Nichtsnutz von Vampir namens Zero war! Mit rasch klopfendem Puls wartete er auf ihre Antwort. Jede Millisekunde schien Stunden zu dauern. In Wirklichkeit vergingen aber allerhöchstens fünf Sekunden, bis das Mädchen ehrlich zugab: „Ja!“ Seine Augen weiteten sich. Hatte sie ihm gerade zugestanden, dass sie ihn liebte? Er lächelte. Ja, das hatte sie… Vor Freude wäre er jetzt am liebsten laut schreiend aufgesprungen (So was muss man sich bei ihm mal vorstellen *grins*) und hätte sogar Zero umarmt, wenn es ihm möglich gewesen wäre. (Okay, jetzt wird er mir unheimlich… ^^) Aber er blieb ganz ruhig sitzen und grinste nur glücklich vor sich hin. Yuki unterdessen war kurz davor ohnmächtig zu werden. Sie hatte es ihm gesagt, sie hatte es wirklich gesagt, aber was dachte er wohl jetzt von ihr? Würde er sie als eine seiner Fans abstempeln oder glatt vollkommen ignorieren? Fast wünschte sie sich sie hätte nichts geantwortet, dann würde sie sich jetzt nicht so verloren und unbeholfen fühlen. Auf einmal sprach Kaname: „Sag das bitte noch mal…“. Überrascht sah die Braunhaarige auf und verfing sich in seinen warmen Augen: „W…was?“, stotterte sie und bemerkte wie ihre Hände vor Aufregung zuckten. „Sag es bitte!“, er beugte sich zu ihr vor und kam ihrem Gesicht gefährlich nahe. Das Mädchen spürte wie sie rot wurde und ein angenehmes Kribbeln durch ihren Körper fuhr. Der Junge streichelte zärtlich ihre Hände mit seinen. Sein Atem kitzelte leicht auf ihrer Haut. Es war einer jener Momente, die man nie beenden möchte. Kaname kam noch näher, sodass er kaum noch einen Zentimeter von ihrem Gesicht getrennt war. Yuki öffnete langsam ihren Mund und versuchte es zu sagen, aber sie konnte nicht. Stattdessen kam nur ein Flüstern über ihre Lippen: „Ich liebe dich…“ Zufrieden hauchte der Vampir ein: „Danke!“, zurück dann küsste er sie. Es war ganz anders als wie bei Zero, obwohl der Braunhaarige genauso vorsichtig war. Es war einfach gefühlvoller und echter. Das Mädchen schloss die Augen und drückte sich enger an ihn. Sie konnte es kaum glauben, was hier gerade geschah. Es war das was sie sich heimlich immer gewünscht es sich aber nie erträumt hatte. Und genauso kam es ihr vor, wie ein Traum der nie enden sollte. Doch leider passierte dies eben doch. Kaname beendete den Kuss langsam und zog Yuki in seine Arme. Und wieder kam ein bekanntes Gefühl in der Fünfzehnjährigen auf. Es war ein Fehler, ein großer. Es tat weh sich das eingestehen zu müssen. Bei Zero war es ja schon länger klar gewesen, aber über Kaname hatte sie sich nie solche Gedanken gemacht… Der Vampir spürte es ebenso. Ihm war klar, dass ihre Beziehung auf die Dauer nicht gut gehen würde, schon alleine weil alle anderen vermutlich dagegen waren. Insbesondere Zero. Der Ältere knirschte leicht mit den Zähnen. Obwohl er genau gespürt hatte, dass Yukis Worte voller Ernst gewesen waren, hatte er auch genauso deutlich gefühlt, dass das Thema mit Zero ebenfalls noch nicht ganz zu Ende war. Da bestand noch etwas…eine besondere Verbindung zwischen dem Mädchen und dem Sechzehnjährigen. Eine Verbindung, die er mit ihr nicht hatte. Und jene Zuneigung war stark, sehr sogar, sie war nur noch nicht richtig ausgebrochen. Und das musste er verhindern. Er wollte Yuki auf keinen Fall verlieren, koste es was es wolle! Wenn ihre „Liebesbeziehung“ schon auf Dauer nicht funktionieren würde, er wollte ihr Lächeln dennoch nie vermissen wollen. Dafür würde er alles tun… Die Fünfzehnjährige seufzte wohlig, doch auch ein wenig traurig und kuschelte sich fester an Kaname. Sie wollte ihn am liebsten gar nicht mehr loslassen. Es musste doch einen Weg geben mit ihm zusammen bleiben zu können, und zwar nicht nur heimlich…auch wenn sie Zero damit wahrscheinlich sehr wehtun würde, es wäre am besten so…oder? Sollten sie sich verstecken? Eine gewisse Spannung hatte es ja, aber es würde ihre Beziehung höchstwahrscheinlich nur umso schneller beenden. „Yuki?“ Die Angesprochene zuckte zusammen und schaute hoch. Der Vampir lächelte sie an, aber es wirkte eher betrübt als glücklich. „Du weißt schon, dass du dich in eine Person verliebt hast, die ganz anders ist als du?“, fragte er sie weiter und streichelte liebevoll über ihr Haar. Yuki nickte nur. Worauf wollte er hinaus? „Wir sind wie Tag und Nacht, Yuki…“, fuhr er fort. Sein Blick wanderte zum Horizont: „Wie Winter und Sommer. Wasser und Feuer. Hell und Dunkel. Bist du dir wirklich sicher?“ „Natürlich bin ich das! Ich dachte du wüsstest…“, sie wurde von ihm unterbrochen, indem er sie ein Stück wegdrückte und ihr den Zeigefinger auf die Lippen legte: „So war das nicht gemeint…es ist eher ob deine Gefühle auch standhaft sind…dir ist doch klar, dass wir zu verschiedenen Tageszeiten wach sind und schlafen, oder das wir andere Gewohnheiten haben…zum Beispiel beim Essen…“ Seine Hand sank wieder hinunter: „Du kannst dir denken was ich meine?“ Zuerst verstand das Mädchen nicht ganz, doch dann ging ihr allmählich ein Licht auf. Ihre Pupillen weiteten sich. Das konnte er doch nicht wirklich meinen! „Aber was redest du denn da? Willst du damit etwa sagen, dass du mich eventuell…b…beißen könntest?“ Seine Augen fanden abermals die ihren. Er sagte nichts, aber Yuki konnte die Antwort so gut verstehen, als stehe sie auf seiner Stirn geschrieben. Sie schluckte: „Und warum…hast du mich dann…g…geküsst?“ Jetzt lächelte er ehrlich. Er war doch auch ein Idiot! Am Anfang tat er alles daran die Braunhaarige zu erobern und nun wollte er einen Rückzieher machen, nur weil er Angst hatte, sie könnte es nicht ernst meinen! Sie hatte doch selber gesagt wie sehr sie ihn mochte…wieso verschwendete er seine Gedanken jetzt an die Konsequenzen anstatt diesen Moment zu genießen? Das musste sich ändern… „Weil ich es wollte…“ Yuki wurde augenblicklich rot, wieso wusste sie selber nicht genau. „Weil ich es süß finde wenn du rot wirst…“ Ihr Gesicht wurde noch eine Spur dunkler. So genau wollte sie es gar nicht wissen… Beschämt senkte sie den Blick. „Weil ich es mag, wenn du deinen Blick vor Scham senkst…“ Unwillkürlich musste das Mädchen grinsen. Sie hatte sich schon lange nicht mehr so begehrt gefühlt. Der Vampir nahm ihre Hand und führte sie zu seinem Mund. Zärtlich küsste er ihre Finger und sprach: „Weil du das Wichtigste in meinem Leben bist…“ Gerührt sah Yuki wieder auf. Ihre Augen wurden feucht und sie musste sich an die erste Begegnung mit Kaname-senpai erinnern. Wie er sie gerettet hatte… Stürmisch warf sie sich ihm in die Arme: „Danke…für alles…“ --------------------------------------------------------------------------------- Kurze Unterbrechung… *sorry* Bin selber total hibbelig *auf und ab hüpf* Ich habe so ein Kapitel noch nie geschrieben, ist also mein erster Versuch, deswegen nehmt es mir bitte nicht zu übel, falls es etwas…wie soll ich es ausdrücken…viel Romantik ist! Das war’s auch schon wieder… Weiter geht’s… --------------------------------------------------------------------------------- Überrascht über ihre Reaktion tat der Braunhaarige erstmal gar nichts, bis er realisierte was Gegenwart war. „Bitte…“, flüsterte er, eigentlich nur weil ihm gerade nichts anderes einfiel. „Aber etwas muss ich noch loswerden…“, meinte er nach einer Weile in einem entschuldigenden Ton. „Mhm?“, gab Yuki zurück und fuhr mit ihren Fingern durch sein seidiges Haar, was dem Älteren eine angenehme Gänsehaut bescherte. „Bitte lass dir erstmal nichts anmerken…ich möchte nicht dass das Ganze gleich an die große Glocke gehängt wird…nimm’s mir nicht böse gut?“ „Nein…schon okay…“, irgendwie war das Mädchen sogar erleichtert…wenigstens würde sie Zero noch halbwegs in die Augen schauen können. >Verflixt!<, hätten Kanames Arme sie nicht festgehalten, hätte sie sich geohrfeigt. Warum musste sie schon wieder an den Silberblondhaarigen denken? Konnte der nicht mal aus ihrem Kopf verschwinden? Wenigstens für ein paar Minuten? Nein, konnte er nicht, denn als sie noch eine Weile eng aneinander gekuschelt dasaßen, hing jeder seinen Gedanken nach und die galten bei Yuki fast ausgeschlossen nur Zero. Doch auch Kaname dachte über den Sechzehnjährigen nach, allerdings in negativem Sinne… Was die beiden jedoch nicht mitbekamen, war die Person, die sich jetzt aus ihrem Versteck hinter zwei Bäumen löste und leise davonging. Ob sie freundlich oder grimmig lächelte konnte man in dem flackernden Lichtschein einer weiter entfernten Laterne nicht erkennen… --------------------------------------------------------------------------------- Huhuu! ^_^ *gut gelaunt sein* Der Schluss ist mir erst beim vorvorletzten Satz eingefallen und er gefällt mir sehr, da ich wieder ein neues spannendes Ende gefunden habe…mal auf andere Art! Trotzdem bevorzuge ich eure Kommis immer noch, also berichtet mir bitte fleißig von eurer Meinung! Dankeschön, bis demnächst hel berry Kapitel 9: Empfang der Night-Class ---------------------------------- Seid gegrüßt! Seit langer Urlaubszeit melde ich mich mit einem neuen Kapitel zurück! Hach…Kroatien und die Skandinavischen Inseln (besonders Finnland) haben mich inspiriert und so habe ich in Gedanken schon ein Ende gefunden! Eins garantiere ich euch…es wird noch spannend werden, weil der Weg bis zum Schluss noch einige Überraschungen birgt! Also dürft ihr euch freuen (ich tue es auch^^)! Hel berry --------------------------------------------------------------------------------- Zeros erste Nacht in der Night-Class Die nächsten Tage sausten nur so vor sich hin. Yuki war wieder beschäftigt mit Schule und Zero hatte sich eine Woche frei nehmen dürfen, als „Beruhigungs-Kur“ sozusagen. Die Zwei sahen sich nur flüchtig und zu mehr als einem distanzierten „Hallo“ oder „Tschüß“ kamen sie nicht. Dafür verbrachte das Mädchen mehr Zeit mit Kaname, sofern es die Tageszeiten erlaubten. Eigentlich hätte alles seine Richtigkeit haben sollen… Doch das änderte sich, als es für Zero an der Zeit war, in die Night-Class zu wechseln… Es war Montagabend. Zero schlurfte schlechtgelaunt durch die Gänge der Schule, bis er vor dem Klassenzimmer ankam. Alle anderen Night-Class Schüler waren schon drinnen, er war der Letzte, und wenn es ganz nach ihm gehen würde, würde er am Liebsten überhaupt nicht anwesend sein. Doch es war ja seine Entscheidung gewesen, er hatte die Wahl und diese viel auf die Night-Class, egal ob es ihm nun gefiel oder nicht. Es war schon gut so…gut für die anderen…gut für Yuki… Und für ihn? Der Junge seufzte. Für ihn war es auch gut…natürlich…was sollte es sonst sein? Mit zitternder Hand klopfte er an die Tür und kam sich im nächsten Moment mehr als albern vor. Warum klopfte er, wenn es doch seine Klasse war? Seine neue Klasse… Verärgert drückte er die Klinke hinunter und betrat mit steifen Bewegungen den Raum. Er schaute absichtlich stur gegen die hintere Wand, um den vielen, verwunderten Blicken zu entgehen, die sich in diesem Moment auf ihn richteten. Alle waren überrascht, dass er um diese Zeit noch in der Schule war. Und noch mehr schockierte es sie, dass er eine weiße Uniform trug. Die gleiche wie sie. Die Stille, die sich über die Vampire gelegt hatte, wurde schnell wieder durchbrochen. Es wurde ordentlich getuschelt und Hanabusa Aido meldete sich gleich zu Wort: „Was willst du hier?“, seine Abneigung Zero gegenüber war deutlich zu spüren. Der Angesprochene fixierte ihn mit einem kalten Blick, doch bevor er noch etwas sagen konnte, sprach Kaname, der bisher stumm auf seinem Platz gesessen hatte: „Tut mir Leid, dass ich euch noch nicht informiert habe…“, er lächelte spöttisch: „Zero wird ab heute mit uns zusammen unterrichtet!“ Große Augen schauten den Vampir unglaubwürdig an. Akatsuki Kain war der Erste, der etwas zu sagen hatte: „Heißt das, dass er auch einer von uns ist?“ „Genau so ist es!“, Kaname setzte einen fröhlichen Gesichtsausdruck auf, doch er und Zero wussten, dass es nur gespielt war. Die Überraschung stand Hanabusa auf die Stirn geschrieben und wäre es eine lockere Situation gewesen, hätte Zero den verwirrten Blick als lustig empfunden, doch so konnte er nicht mal darüber lächeln. Plötzlich sprang der Blonde auf und Zorn verschwamm mit der hellen Farbe seiner Augen: „Und warum kommt er dann erst jetzt zu uns? So wie er aussieht, ist er schon länger ein Vampir!“ Kaname hob beruhigend die Hände: „Aido…beruhige dich…Zero war Vertrauensschüler, als Tarnung…da hat er nicht einfach so…“ „Das ist doch keine Ausrede! Er ist genauso wie wir und darf tun und lassen was er will? Während wir hier eingesperrt werden?“, die Hände des Blonden ballten sich zu Fäusten. Der Braunhaarige unterdessen verlor seine freundliche Maske und sagte mit eisiger Stimme: „Hanabusa…wenn du dich jetzt nicht auf der Stelle zügelst, sehe ich mich gezwungen dich beim Rektor zu melden…wegen undisziplinierten Verhaltens!“ Schnaubend setzte sich Aido wieder und machte einen beleidigten Eindruck. Die Anderen der Klasse waren totenstill und beobachteten aufmerksam, was als nächstes geschah. „Entschuldige Zero…setz dich doch!“, Kaname deutete auf einen freien Platz, der direkt hinter seinem eigenen lag: „Ich hoffe du wirst dich schnell und gut mit uns vertraut machen!“, damit wandte er sich wieder der Klasse zu: „Euch bitte ich, Zero nett aufzunehmen, sodass es ihm leichter fällt, sich an uns zu gewöhnen…Alles klar?“ Ein nicht sehr begeistertes: „Ja…“ durchströmte den Raum. Dann begann wieder der normale Lärm vor dem Unterricht. Geschafft ließ sich Zero auf seinen Platz plumpsen. Wenn das jetzt schon so toll lief…wie würde es erst später werden? Zur gleichen Zeit saß Yuki auf ihrem Bett und dachte, wie könnte es anders sein, an Zero und wie es ihm wohl jetzt gerade ging. Sie hatten die vergangenen Tage nicht wirklich miteinander gesprochen und dass der Junge so abweisend zu ihr war, bereitete ihr nur noch mehr Sorgen. Vor allem, weil heute sein erster Tag oder besser gesagt, seine erste Nacht in der Night-Class war. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wie die anderen Vampire reagieren würden. Besonders Hanabusa Aido und Akatsuki Kain würden es ihm nicht leicht machen und bei Kaname war sie sich auch nicht so ganz sicher. Er tat zwar so, als wäre seine Meinung über Zero neutral, aber trotzdem war sich das Mädchen durchaus bewusst, dass auch er eine gewisse Abneigung dem Silberblondhaarigen gegenüber hegte. Und dies hatte auch ganz bestimmt etwas mit ihr zu tun. Yuki wusste nicht ganz ob es möglich war, aber wenn, dann konnte sie mit ziemlicher Bestimmtheit sagen, dass der Braunhaarige ein wenig eifersüchtig auf den Sechzehnjährigen war, auch wenn kein Grund dazu bestand… >Oder doch?<, die Fünfzehnjährige schüttelte rasch den Kopf: >Quatsch, so ein Blödsinn...es gibt keinen Grund, warum er eifersüchtig sein sollte!< Auch wenn sie sich dies jetzt einredete, sie spürte doch, dass irgendetwas in ihr heftig dagegen protestierte. Doch warum…das mit Zero war abgeschlossen, er selbst ging ihr so gut er es zusammenbrachte aus dem Weg und sie beachtete ihn ebenfalls kaum, auch wenn sie gerne mal wieder mit ihm geredet hätte, so wie sie es früher immer getan hatten. Wieso konnte nicht alles wie früher zwischen ihnen sein? Warum musste er sie so verwirren, indem er ihr gestand es miss zu billigen wenn sie mit Kaname zusammen war,…indem er ihr nahe gekommen war…sie geküsst hatte… Es machte Yuki wahnsinnig. Zero machte sie wahnsinnig! Er war einfach nicht zu durchschauen, egal wie sehr sie sich auch bemühte. Einmal sagte er solche Dinge, dann wieder jene, die das genaue Gegenteil bedeuteten. Warum musste nur alles so kompliziert sein? Warum musste Zero nur so kompliziert sein? Oder lag es etwa gar nicht an ihm? Lag es an ihr…an ihr selbst? Vielleicht war sie diejenige, die alles zu verstrickt sah… Vielleicht sollte sie viel gelassener mit dieser Situation umgehen, die Ruhe bewahren, auch wenn der Junge sie ständig auf die Palme brachte… Sie sollte nicht durchdrehen, nein, sie sollte ihn ansehen und ganz normal mit ihm reden, dann würden ihre Gespräche wahrscheinlich nicht immer im Streit enden! Ja, so würde sie es versuchen…sie würde ganz lässig mit ihm umgehen… Genau in diesem Moment begriff sie, dass sie es eben doch nicht lassen konnte ständig an Zero zu denken! Erschöpft haute sich Zero auf sein Bett. Der Himmel verfärbte sich nach und nach heller, was darauf schließen ließ, dass die Sonne bald aufgehen würde. Zu seinem Glück durfte er noch immer im Gästezimmer des Rektors wohnen, damit er sich nicht komplett umstellen musste. Doch was half ihm dass, wenn er, kaum dass er das Zimmer verlassen hatte, mit Fragen von Day - und Night-Class Schülern belästigt wurde? Day-Class Schülerin: „Warum hast du in die Night-Class gewechselt Zero-kun?“ „Weil es der Direktor so wollte!“ Night-Class Schülerin: „Seit wann bist du denn einer von uns?“ „Das geht dich nichts an!“ Night-Class Schüler: „Darf ich dich mal kosten?“ „Wie bitte?“ „Darf ich von deinem Blut pr...“ „Hast du sie noch alle? Untersteh dich!“ Plötzlich klopfte es an der Tür und der Sechzehnjährige schreckte aus seinen Gedanken auf. „Herein?“ Die Tür wurde langsam geöffnet und ein junger Mann mit schulterlangen, braunen Haaren betrat das Zimmer. Zero knurrte leise. Der hatte ihm gerade noch gefehlt. „Keine Sorge!“, meinte Kaname sogleich: „Ich bin nur hier um ein paar schulische Sachen mit dir zu klären…dauert nicht länger als fünf Minuten…wenn du dich anständig benimmst natürlich!“, ein verächtlicher Unterton schwang in seiner Stimme mit. Der Silberblondhaarige sagte nichts, er nickte nur grimmig und hoffte, dass die Zeit schnell vergehen möge. Besagte fünf Minuten später, hatte er den Stundenplan und weitere wichtige Notizen bekommen und wollte sich gerade verabschieden, als der Braunhaarige auf einmal sprach: „Du gehst ihr absichtlich aus dem Weg, nicht wahr?“ Statt auf die Frage zu antworten, sagte Zero: „Ich dachte, du wolltest nur über schulische Dinge mit mir sprechen…von Yuki war nie die Rede gewesen…“ Der Vampir überging den ersten Teil von Zeros Satz und stellte fest: „Du hast genau gemerkt wen ich meine…interessant…ich wusste ja, dass sie dir nicht egal ist, aber anscheinend machst du dir trotzdem mehr Gedanken über sie, als du solltest!“ „Du schreibst mir nicht vor, was ich tun und lassen soll, also halt dich aus Dingen, die dich nichts angehen, heraus!“, das Knurren des Silberblondhaarigen wurde lauter. „Doch, ich denke es geht mich sehr wohl was an!“, Kaname grinste siegessicher. „Was du denkst ist mir aber, genau genommen, scheißegal!“, schleuderte Zero ihm entgegen, doch zu seiner Verärgerung, blieb der andere Vampir die Ruhe selbst. Äußerlich…innerlich brodelte bereits ein Vulkan… „Oh…tut mir Leid…ich habe ganz vergessen, dass sie es dir noch gar nicht gesagt hat!“ Obwohl der Junge es eigentlich nicht wollte, wurde er hellhörig: „Was meinst du?“ „Es interessiert dich also?“ „Was meinst du?“, grummelte Zero unter zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hasste es, wenn Kaname die Oberhand über ihn hatte. Wenn er mit ihm spielte und ihn dadurch nur noch mehr erzürnte. Nach ein paar Sekunden, die der Braunhaarige absichtlich verstreichen ließ, damit die Nerven des Andern noch mehr zum Zerreißen gespannt wurden, verkündete er: „Yuki und ich…wir mögen uns nicht einfach nur so…“, er lächelte, als er an das Mädchen dachte, und dieses ehrliche Lächeln machte den Sechzehnjährigen nur noch zorniger: „Was soll das heißen?“ „Wir lieben uns!“, Kaname sah ihm bei diesen drei Worten fest in die Augen, welche vor Schock weit geöffnet waren. Meinte er das ernst? Nein…das konnte er doch nicht ernst meinen? „Unsinn…so etwas kann jeder behaupten! Hast du sie überhaupt schon mal gefragt, ob sie dich liebt?“, er wusste selber nicht warum er dies fragte. Natürlich liebte Yuki Kaname. Sie hatte es dem Sechzehnjährigen doch selbst gesagt! „Ja, das habe ich…“ Zero schluckte hart: „Und dann hat sie dir ein Geständnis gemacht oder wie? Das glaubst du doch selber nicht oder?“ Warum zweifelte er noch an Yukis Worten? Warum konnte er noch immer nicht einsehen, dass sie Kaname wirklich liebte? Was hinderte ihn nur daran? „Ich brauche es nicht zu glauben!“, zischte der Braunhaarige genervt: „Ich weiß es!“ Damit konnte sich Zero nicht mehr halten. Wütend sprang er auf: „Ach ja? Und wie bitte schön, willst du es beweisen?“ „Vor einer Woche, auf einer Parkband vor dem Schulgebäude, gleich nachdem du sie wieder fertig gemacht hast…“, erklärte Kaname und baute sich vor ihm auf. „Red nicht so einen Blödsinn…ich habe sie nicht fertig gemacht!“, schrie Zero und wollte den Älteren schon am Kragen packen, doch dieser entwischte ihm geschickt und war gleich darauf bei der Tür angelangt: „Du solltest dir da nicht so sicher sein…“, er wollte gehen, drehte sich aber noch einmal um: „Und wenn du mir nicht glaubst…dann frage sie doch selbst!“ Als er das Zimmer verließ und den Gang entlang ging, begriff er erst, dass er sich gerade selber ein Bein gestellt hatte. Wie konnte er ihm nur vorschlagen zu Yuki zu gehen? Zero würde mit ihr reden…sie würden miteinander reden…höchstwahrscheinlich würden sie sich sogar wieder versöhnen…und dann würde Zero um sie kämpfen…das wusste der Braunhaarige…so sicher, wie er wusste, dass er ein vollkommener Idiot war. --------------------------------------------------------------------------------- Jaja…man sollte halt immer gut überlegen, bevor man so etwas Entscheidendes sagt^^ Wie ihr sicher schon mitbekommen habt, kommt Zero im nächsten Kapitel wieder richtig ins Spiel, somit dürfte die Frage um das Ende wieder aufgemischt werden… Für wen wird sich Yuki wohl entscheiden? Tja…ich weiß es Dank meinem Urlaub ja schon *grins* Nur ihr dürft Vermutungen stellen *haha* *sorry* ich bin heut mal wieder fies drauf! Also dann Bis zum nächsten Mal Slg hegdl berry Kapitel 10: Gefahr ------------------ Hallöchen^^ An diesem Kapitel mag ich den Schluss mal wieder besonders gerne… An was das wohl liegt? Nun liest doch einfach selbst ^_^ Hegdl Rose alias berry --------------------------------------------------------------------------------- Gefahr Es wurde Nachmittag. Der Himmel verdunkelte sich, da die Sonne von einer kleinen Wolke verdeckt wurde. Doch kurze Zeit später wurde es wieder heller und Wärme breitete sich aus. Ein Schwarm Schwalben zog durch die Lüfte und verschwand schließlich hinter einer großen Eiche. Yuki trat gerade aus der Klasse, als sie wie erstarrt stehen blieb. Vor ihr stand Zero. Lässig, wie immer, an die Wand gelehnt. Er sah sie kühl an, doch die Interesse mit der er sie musterte, machte das Mädchen neugierig. Was tat er hier? War er etwa wegen ihr gekommen? Diese Fragen wurden ihr sogleich beantwortet, als der Sechzehnjährige plötzlich auf sie zuging und sie leise fragte: „Wollen wir ein paar Schritte spazieren gehen?“ Die Braunhaarige nickte nur. Sie wusste, dass er mit ihr reden wollte und sie wusste ebenfalls worüber. Es war mehr als offensichtlich, es gab praktisch kein anderes Thema, welches Zero so wichtig war, dass er extra zu ihr kam. Sie schluckte schwer, als sie ins Freie traten und einem kleinen Weg folgten, der rund um das Gebäude führte. Ohne es wirklich erklären zu können fühlte sie sich nicht wohl bei dem Gedanken, jetzt mit dem Jungen reden zu müssen. Es war vieles ungeklärt, viel zu vieles, das war ihr äußerst bewusst, aber dennoch hätte sie jetzt lieber etwas anderes getan. Gleich nach diesem Gedanken erklärte Zero: „Ich wollte mit dir reden!“, überflüssiger Satz…den hätte er sich sparen können…natürlich wollte er mit ihr reden! Weswegen sollte er sonst zu ihr kommen? „Das dachte ich mir schon…“, sagte Yuki darauf und kam sich irgendwie lächerlich vor. Die ganze Situation war dämlich. Sie führten hier ein sinnloses Gespräch, nein nicht mal das, eigentlich redeten sie gar nicht richtig miteinander. Eher so aneinander vorbei. So distanziert. Der Junge schien dies ebenfalls zu spüren und räusperte sich vernehmlich: „Es geht um…dich…Kaname…mich…uns…“ Auch das war dem Mädchen schon längst klar gewesen. Sie sah zu ihm auf und verlangte: „Zero…bitte komm zur Sache!“, sie wollte nicht zu lange drum herum reden, das führte nur zu noch größerer Unsicherheit. „Ja…“, sagte er leise und wanderte mit seinen Augen ziellos umher, dann fuhr er lauter fort: „Stimmt es, was er erzählt hat…dass du mit ihm…zusammen…“, er sprach das Wort extra deutlich aus: „…bist?“ Yuki riss die Augen auf. Er wusste davon? Kaname hatte es ihm gesagt? Warum? Er war doch derjenige gewesen, der gemeint hat, sie sollten es erstmal geheim halten…! „Ich…“, sie stoppte um eine festere Stimme zu bekommen: „Ja, es stimmt!“ Zero hatte das Gefühl sein Herz würde für einen Moment aussetzen, so sehr schmerzte es ihn. Doch wieso? Er hatte doch damit gerechnet…er wusste doch, dass sie Kaname liebte… Warum verdammt tat es trotzdem so weh, als würde ihm sein Herz aus der Brust gerissen werden? Stille. „Zero sag was!“, Yuki hasste solch ein unruhiges Schweigen. Es machte sie nervös und ängstlich und besonders wenn es um solch ein Thema ging. Doch der Vampir reagierte ganz anders darauf, als sie es gewollt hätte: „Was soll ich denn sagen? Du hör mal Yuki, dass mit Kaname und dir, dass finde ich ja ganz toll. Freut mich ja wahnsinnig für euch, dass ihr euch liebt! Soll ich das sagen?“, vor Wut ballte er seine Hände zu Fäusten. Aber nicht vor Wut auf Yuki…nein sondern auf sich selbst! Warum musste er auch wieder seine Selbstbeherrschung verlieren? Sie hatte ihn doch nur gebeten etwas zu sagen, weil ihr die Stille unangenehm war…nur deswegen! Unwillkürlich blieb die Fünfzehnjährige stehen: „Nein! Du weißt ganz genau, dass ich das nicht gemeint habe!“ Auch der Junge war stehen geblieben und drehte sich nun zu ihr um. Ein leichter Wind wirbelte seine silberblonden Haare spielerisch auf und verlieh ihm einen faszinierenden Anblick. Die Zwei befanden sich auf einer kleinen Wieso, ringsherum ragten hohe Bäume in den Himmel. Das saftige, grüne Gras ging ihnen bis zu den Knöcheln und rauschte leise, als die zarte Brise hindurchwehte. „Du hast Recht…entschuldige bitte!“, Zero sah ihr bei diesen Worten nicht in die Augen. Das konnte er nicht…es fiel ihm ja schon schwer ihr überhaupt Recht zu geben, geschweige denn sich zu entschuldigen! Yukis Gesichtsausdruck entspannte sich wieder und wurde weich. Sie trat auf ihn zu und legte langsam eine Hand auf seine Schulter: „Warum müssen wir uns nur immer streiten?“, die Frage war eigentlich eher an sich selbst gerichtet, doch Zero antwortete trotzdem darauf: „Weil ich so ein eifersüchtiger Trottel bin?“, er lächelte schief, aber bitter. Dennoch musste das Mädchen kichern. Seine plötzliche Offenheit gefiel ihr. Es machte ihn irgendwie…menschlicher. „Nein…“, sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust und genoss das Gefühl der Geborgenheit, dass sie endlich wieder bei ihm spüren durfte: „Du bist kein Trottel Zero! Zu einem Streit gehören immer zwei, das weißt du doch!“ „Mhm…“, zu mehr war der Sechzehnjährige im Moment nicht im Stande. Sein Herz raste wie verrückt und ihm wurde unnatürlich warm, als Yuki ihm so nah kam. Das war doch nicht mehr normal. Unglaubwürdig schüttelte er kaum merkbar den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein! Warum musste er sich ausgerechnet in sie verlieben? Ausgerechnet in sie… „Zero?“, fragte das Mädchen und sah zu ihm hoch. Er schaute sie ebenfalls an. „Können wir es nicht noch einmal versuchen?“ Überrascht sagte er erstmal gar nichts. Was meinte sie damit? >Ach ja…<, fiel ihm dann rasch ein. Sie redeten hier über ihre Freundschaft…und nicht über irgendetwas anderes. Nur über ihre freundschaftliche Beziehung! „Ich bin mir nicht sicher Yuki…“, antwortete er und sah wieder weg. Er wollte nicht sehen, wie enttäuscht sie nun war. „Warum nicht?“ Der Junge zögerte einen Augenblick: „Ich…ich glaube nicht, dass wir das schaffen werden…dass ich das schaffen werde…“ „Es ist wegen Kaname nicht?“, das Mädchen löste sich von ihm und trat einen Schritt zurück. Sie wirkte gefasst doch in ihrem Inneren bestürzte es sie schon ein wenig, dass Zero sich auf einmal so abkapselte. Nun gut…er hatte Kaname noch nie wirklich gemocht, aber das hatte doch gar nichts mit ihrer Freundschaft zu tun! Der Ältere nickte: „Ja…auch…“ Yuki zog eine Augenbraue in die Höhe: „Auch?“ Der Junge zuckte nur mit den Achseln und suchte nach den richtigen Worten: „Es ist einfach...wegen allem…das ganze Getue um uns macht mich fertig…außerdem wird Kaname sicherlich nicht gerade begeistert sein, wenn wir wieder Freunde…“, er hielt kurz inne, um dem Wort mehr Bedeutung zu schenken: „…werden!“ „Er muss sich eben damit abfinden!“, sagte Yuki und hätte sich gleich darauf am Liebsten auf die Zunge gebissen. Das kam jetzt bestimmt anders rüber als vorgehabt! „Für dass, das er dein Geliebter ist sprichst du ja sehr nett über ihn!“, meinte Zero auch prompt und konnte nicht verhindern, dass ein kleines Lächeln über seine Lippen huschte, dass aber sofort wieder verschwand, noch bevor das Mädchen etwas merken konnte. Augenblicklich wurde die Fünfzehnjährige knallrot im Gesicht und wandte schnell den Blick ab: „Hör auf ihn als meinen Geliebten zu bezeichnen!“ „Warum denn nicht? Ich dachte es wäre so!“, nun war es Zero, der einen fragenden Blick aufsetzte. „Ja…schon…“, gedankenverloren starrte die Jüngere auf den Boden: „Aber so wie du es betonst, könnte man es falsch verstehen…“ „Ach so? Könnte man das?“, plötzlich stand der Vampir dicht vor ihr und grinste sie an, was Yuki eine Gänsehaut bescherte. Er wusste doch ganz genau, was sie meinte. Warum fing er jetzt an mit ihr zu spielen? „Ja, genau!“, sie beschloss nicht schwach zu sein…nein…sie würde sich nicht von ihm klein kriegen lassen! „Ist er also nicht dein Geliebter?“, flüsterte Zero ihr ins Ohr und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Er ging vielleicht gerade ein bisschen zu weit, aber dennoch musste es sein…wenn er Kaname schon die Stirn bieten wollte, dann musste er auch so viel wie möglich über ihn und Yuki wissen. In derselben Sekunde fragte sich Yuki, warum ihr Herz schon wieder so zum Rasen anfing, obwohl Zero doch eigentlich nichts tat. (Jaja, Yuki und ihre Naivität ^_^) „Du weißt genau wie ich es meine!“, das Mädchen wollte sich von ihm entfernen, doch er hielt sie am Arm fest: „Was soll das Zero? Lass mich bitte los!“ Er ignorierte ihre letzten Sätze: „Was ist wenn ich es nicht weiß?“ Yuki hielt empört die Luft an. Was hatte er nun schon wieder vor? Warum zum Henker war er nur so undurchschaubar? Das machte sie wahnsinnig! „Dein Pech!“, entgegnete sie frech und entriss ihm trotzig ihren Arm. Verblüfft starrte der Sechzehnjährige sie an. Warum war sie denn auf einmal so verändert: „Was hast du denn jetzt?“ „Was ich habe? Das fragst ausgerechnet du?“, Yuki bemerkte, dass sie mal wieder nahe dran waren einen Streit zu veranstalten, aber trotzdem stoppte sie sich nicht. Zuerst musste sie noch eine Frage beantwortet bekommen: „Ich möchte gerne, und das schon seit einiger Zeit, wissen, was mit dir los ist Zero!“ „Mit mir?“, der Angesprochene wusste nicht ganz worauf sie hinaus wollte. „Ja du!“, das Mädchen nickte bekräftigend: „Oder war das etwa jemand anderes, der zugegeben hat eifersüchtig zu sein, mich daraufhin geküsst hat und dann mir einfach davonrennt, nur weil ich gesagt habe Kaname zu lieben, jedoch noch gar nicht zu Ende gesprochen habe!?“ Schweigen. Ein Windstoß rauschte über sie hinweg und verlieh dem Ganzen einen noch geheimnisvolleren Hauch. Yuki schloss die Augen um sich wieder zu beruhigen. Endlich war es raus… Plötzlich spürte sie einen warmen Körper, an den sie sanft gedrückt wurde: „Doch natürlich war das ich…“, Zero vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und atmete tief ihren bezaubernden Geruch ein: „Aber das hatte alles einen ganz bestimmten Grund!“ Die Braunhaarige verspannte sich als er zart mit den Fingern ihre Wirbelsäule nachfuhr. Ihr wurde wieder so unnatürlich warm und ein starkes geborgenes Gefühl machte sich in ihr breit. Obwohl es sich eigentlich schön anfühlte, wollte sie es irgendwie nicht: „Welchen Grund?“, krächzte sie um sich abzulenken. „Ich habe mich…“ „Du hast vor allem übertrieben Zero!“, grollte eine tiefe Stimme hinter ihm. Wie von der Tarantel gestochen zuckten die beiden auseinander und schauten die Person, die sich gerade aus dem Schatten eines Baumes gelöst hatte, erschrocken an. „Kaname!“, hauchte Yuki kaum hörbar und sah ängstlich von dem Braunhaarigen zu Zero. Dessen Laune hatte sich deutlich verschlechtert und er funkelte den anderen Vampir bitterböse an. Er war unnatürlich verkrampf: „Ach ja, habe ich das?“, in seinen Augen schien ein Feuer des Hasses zu lodern. So stark, wie es Yuki noch nie zuvor bei ihm gesehen hatte. Zero grub seine Fingernägel fest in seine Handballen, gerade so dass der Schmerz nicht unerträglich wurde. Warum musste Kaname ausgerechnet jetzt wieder stören? Er wollte es ihr sagen, alles, all seine Gedanken, seine Gefühle…und er hätte es ihr auch gesagt, wäre der Braunhaarige nicht dazwischen geraten. „Du hast meine Freundin geküsst!“, Kaname sah ihm ebenso ärgerlich entgegen und hatte Mühe seine Wut zu unterdrücken. Was glaubte dieser Nichtsnutz von Vampir eigentlich wer er war? Der Silberblondhaarige lachte verächtlich auf: „Zu dieser Zeit war sie aber noch nicht mal deine Freundin, Schlaumeier!“ Kaname sagte nichts darauf. Er starrte nur dunkel vor sich hin. „Na? Was ist, hat es dem großen Kaname etwa die Sprache verschlagen?“, höhnte Zero und nahm eine kampfeslustige Haltung ein. Sollte der andere auch einmal merken, wie es war ständig erniedrigt zu werden! „Zero!“, zischte Yuki rasch um ihn wieder herunter zu holen, doch es half nichts. Er nahm sie nicht einmal wahr: „Hätte nicht gedacht, dass du sie so schnell aufgibst! Anscheinend liebst du sie ja doch nicht so sehr, sonst würdest du dir mehr Mühe geben!“ Aus Kanames Kehle kam ein aggressives Knurren und er wollte gerade auf den Jüngeren zuspurten als… „Hört auf!“, das Mädchen stellte sich zwischen die beiden Kampfhähne: „Es reicht jetzt…kriegt euch endlich ein und hört auf zu streiten! Das bringt doch nichts!“, zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie geschrieen. Richtig geschrieen, aus Zorn und Genervtheit! Mit einer eleganten Bewegung schnappte sie sich Kanames Hand und zog ihn an Zero vorbei: „Wir gehen jetzt! Das hält ja keiner aus mit euch!“, schnaubte sie erbost und schenkte beiden einen kurzen, aber bitterbösen Blick. Gerade als Kaname neben Zero ankam flüsterte er, so leise, dass es die Fünfzehnjährige nicht hören konnte: „Heute nach der Schule, bevor die Sonne aufgeht, an der gleichen Stelle. Da können wir das unter uns ausmachen!“ Zero nickte leicht: „Glaub bloß nicht, dass ich leicht zu besiegen bin!“ Kaname grinste nur abfällig, zu mehr war keine Zeit mehr, denn Yuki hatte ihn bereits weiter gezogen. In Gedanken versunken schaute der Sechzehnjährige ihnen nach bis er sie nicht mehr sehen konnte. Yuki würde das nicht Recht sein, auf keinen Fall…aber es ging nun mal nicht anders. Das hieß, es ging schon, aber er wollte es nicht anders. Es war die Gelegenheit sich endlich an Kaname zu rächen. Stumm gingen Yuki und Kaname nebeneinander her, bis der Junge das Schweigen brach: „Hat er dir etwas getan?“ Sofort schüttelte die Jüngere den Kopf: „Nein…nein…wir haben uns nur…unterhalten!“ „Ja, das habe ich gesehen!“, grummelte der Vampir und besah düster seine Fußspitzen. Er musste sich sichtlich beherrschen nicht ungehalten zu werden. Das Mädchen lächelte entschuldigend: „Hat dir nicht wirklich gefallen was?“ „Nun…“, Kaname deutete auf eine Bank, die gut versteckt hinter einem dichten Gebüsch lag. Gemeinsam gingen sie dorthin und ließen sich darauf nieder: „Ich kann nicht gerade behaupten dass ich begeistert davon war!“ Yuki lachte und kuschelte sich an ihn: „Mach dir keine Sorgen!“ Der Ältere legte lächelnd einen Arm um sie und zog sie enger an sich: „Was glaubst du an was kann das nur liegen, wenn ich ständig an dich denken muss und deswegen sogar auf meinen Schlaf verzichte nur damit du mir ja nicht aus dem Kopf gehst?“ Die Fünfzehnjährige bekam rosige Wangen: „Red nicht so, das macht mich ganz verlegen!“, sie boxte ihm spielerisch in den Bauch. Er grinste und küsste sie auf die Stirn: „Ich liebe dich!“ Zufrieden schloss Yuki ihre Augen und genoss seine Wärme die sie so ausgiebig umfing und beruhigte. Es war anders als wie bei Zero, anders und doch wieder nicht. Die Gefühle waren so ziemlich gleich. Vertrauen, Zuneigung…doch bei jedem hatte es eine andere Bedeutung. Bei Kaname war es Liebe, rein wie ein klarer Bach und bei Zero… Ja, was war es eigentlich bei ihm? Freundschaft, natürlich…wie früher…aber es war auch noch etwas anderes…etwas was sich nicht mit Worten beschreiben ließ…zumindest noch nicht. Yuki seufzte nachdenklich. Sie konnte solche Komplikationen einfach nicht ab. Vor allem nicht, wenn es zwischen Kaname und Zero auch noch welche gab, wo sie nicht wusste, wie sie die aus der Welt schaffen sollte. Auf einmal veränderte sich etwas. Sie konnte nicht genau sagen was es war…es passierte einfach. Von einer Sekunde auf die andere war die Vertrautheit zwischen ihnen verschwunden. Die Luft wurde schneidend, fast schon eisig, ihr wurde ungewöhnlich kalt und sie hatte das Gefühl selbst Kaname, der sonst immer eine ziemlich warme Körpertemperatur besaß, würde aus Eis bestehen. Sein betörender Geruch, der sie schon einige Male fast um den Verstand gebracht hatte, war verschwunden und sein Atem ging unregelmäßig schnell. Verwirrt guckte die Braunhaarige hoch…und erschrak zutiefst. Sie blickte direkt in zwei blutunterlaufene Augen… --------------------------------------------------------------------------------- Uhuhuhu *schlotter* Wem gehören wohl die Augen??? Okay…blöde Frage, das könnt ihr euch wahrscheinlich eh schon denken oder? Tja…Yuki sitzt jetzt ziemlich in der Klemme! Lg blut für alle^^ Rose PS.: Frage an alle! Soll Yuki ein Vampir werden oder nicht? Kapitel 11: Schmerzliche Erinnerungen ------------------------------------- So, ich melde mich mit einem weiteren Kapitel zurück. Da die meisten von euch der Meinung waren Yuki sollte wenn, dann erst später zu einem Vampir werden, habe ich es folgendermaßen gemacht… (Nee, nee, ihr müsst schon selber lesen was passiert, verraten wird noch nix!) Hel Rose --------------------------------------------------------------------------------- Schmerzliche Erinnerungen Das schöne Braun, welches Kanames Augen sonst immer zierte, hatte sich verdunkelt, war zu irgendeiner Mischung aus schwarz und rot geworden. Es wirkte bedrohlich, unheimlich und faszinierend zugleich, strahlte eine seltsame, hungrige Aura aus unter der sich Yuki nicht getraute etwas zu sagen, geschweige denn sich zu bewegen. Sie fühlte sich selbst wie ein kalter, rauer Stein, dessen Schicksal es war auf immer und ewig stumm und hart zu sein. Das Mädchen war wie hypnotisiert, sah nur dieses vor Anstrengung verzehrte Gesicht vor sich, welches zu demjenigen gehörte, den sie liebte. Er hielt sie fest, schon fast so, dass es wehtat, doch Yuki spürte nur einen leichten Druck, so als wäre ihr Körper taub. Sie war im Moment nicht fähig etwas anderes zu spüren. Keine Wärme…keine Freude…keine Trauer…und keine Schmerzen. Ihre Gedanken versuchten sich vergeblich zu ordnen, schienen ziellos in ihrem Kopf herumzuschwirren ohne so recht zu wissen wohin und warum. Sie erinnerte sich kurz an ihre Kindheit zurück, doch als sie sich bemühte mehr darüber nachzudenken, verflog die Erinnerung auch schon wieder und wurde zu einem Teil des Vergessenen. Verschwommen und vergilbt… Dann sah sie wieder Kanames Gesicht vor Augen und wünschte sich plötzlich nichts sehnlicher als es zu berühren…seine weiche Haut unter ihren Fingerspitzen zu fühlen…doch der Blutdurst in seinen Augen hinderte sie daran auch nur den kleinen Finger zu heben. Und dann passierte es. Ohne, dass sie eine Chance gehabt hätte es voraus zu sehen… Die Angst brach über sie herein, wie die Nacht über den Tag. Die Dunkelheit über das Licht…und die Kälte über die Wärme. Es ging alles so schnell, dass ihr Körper mit der Situation überfordert war und unkontrolliert zu zittern und beben begann. Kaname gab ein leises Knurren von sich, als er das verschreckte Mädchen in seinen Armen genauer betrachtete. Sie hatte die Augen vor Panik weit aufgerissen und ihre dunkelbraunen Pupillen wirkten vernebelt und viel schmaler als sonst. Eigentlich sah ihr ganzer Körper wie betäubt aus. Ihre Haut war blass, so hell, dass man deutliche Augenringe und vereinzelte Adern erkennen konnte. Ihre Lippen waren genauso weiß wie Schnee. Und ein wenig spröde, da sie auf Grund ihrer Nervosität ständig auf ihnen herumkaute. Das hatte er nicht gewollt, er wollte es auch jetzt nicht, aber er konnte nicht anders. Bei der Vorstellung auch nur einen Tropfen ihres Blutes auf seinen Lippen schmecken zu dürfen, jagte ihm einen angenehmen Schauer über den Rücken und ließ seinen Drang, sie zu beißen, noch größer werden. Er starrte auf ihren Hals, als gäbe es nichts Schöneres auf der Welt, sah ihre angespannten Sehnen und Muskeln, die ihn fast um den Verstand brachten, so wunderbar war die Vorstellung sie berühren zu können. Kaname wusste, dass Yuki sich nicht wehren würde, auch wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre. Sie war schon früher so gewesen, hätte wohl alles für ihn getan… „Kaname-sama! Ich hab heute Geburtstag! Das ist der Tag, an dem du mich vor einem Jahr gerettet hast! Deshalb muss ich…dir heute gratulieren, Kaname-sama! Nicht wahr?“ „Aber nein, Yuki…heute muss man dir gratulieren! Trotzdem…Danke…“ „Hattest du keine Angst alleine durch die Stadt zu laufen?“ „Wenn du da bist, habe ich vor nichts Angst, Kaname-sama!“ Vor nichts Angst… Kaname gab einen gequälten Laut von sich. Es schmerzte ihn sehr, sich an diese Worte zu erinnern. Sie hatte ihm vertraut, immer und überall…er hatte ihr Sicherheit gegeben…und jetzt? Nun musste sie vor ihm Furcht empfinden, weil er gerade mit dem Gedanken spielte ihr Blut zu trinken. Augenblicklich wurde ihm etwas bewusst, was ihm einen inneren, festen Stich ins Herz versetzte. Er war ein Reinblüter. Wenn er sie biss, würde sie ebenfalls zum Vampir werden. Sie würde einen Kampf ausfechten müssen, der so schlimm war, dass man oft selber anfing sich zu hassen. Sie würde Schmerzen haben, fast unerträgliche Schmerzen, die es ihr gerade noch ermöglichten zu überleben. Und dann würde sie ebenfalls Blut trinken müssen…oder zumindest die Tabletten nehmen…doch wenn sie diese nicht vertragen würde, dann… Kaname schüttelte vom Grauen gepackt den Kopf. Nein, das durfte nicht passieren. Sie würde ihn verabscheuen, sie würde ihn verfluchen für das was er ihr angetan hätte…und vor allem würde sie aufhören ihn zu lieben. Dessen war er sich plötzlich so sicher, dass er Yuki angeekelt von sich schubste und hastig aufsprang. Ein „Es tut mir Leid“, kaum lauter als ein Flüstern, kam gehetzt aus seinem Mund, kurz bevor er schnellen Schrittes davoneilte. Sein Schatten verschwand irgendwo zwischen den Büschen und das leise Scharren, das er beim Gehen verursachte, wurde bald von der Entfernung geschluckt… Yuki wusste im Nachhinein nicht mehr wie viel Zeit vergangen war, seit sie alleine dagesessen hatte, sie spürte nur, dass es sehr lange gewesen sein musste. Denn die unnatürliche Kälte wich der, die die Natur hervorgerufen hatte, wenn es Abend wurde. Langsam wurde der weiße Mond sichtbar und auch die ersten Sterne hoben sich vom Rot der untergehenden Sonne ab. Erst als es stockdunkel war und ein kleiner Igel raschelnd an ihr vorbeizog, wurde das Mädchen aus ihrer Trance gerissen und sah sich ängstlich um. Dann wurde ihr so richtig bewusst, was vorhin geschehen war… Kaname hatte der Versuchung widerstanden sie zu beißen… Doch warum war er überhaupt durstig gewesen? Yuki verdeckte ihr Gesicht mit ihren Händen und seufzte niedergeschlagen: „Warum…warum muss nur alles immer so wahnsinnig kompliziert sein?“, flüsterte sie zu sich selbst und stellte erschrocken fest, dass eine vereinzelte Träne über ihre Wange lief. Rasch wischte sie sie weg, doch es brachte nichts. Weitere folgten und bald wurde das Mädchen auch von lauten Schluchzern durchgerüttelt. Sie liebte ihn doch so sehr…warum war ihnen kein normales Leben vergönnt? Wieso mussten sie auf so vieles Rücksicht nehmen? Und vor allem…was wird jetzt passieren? Kaname ist weggerannt, ganz gegen seine Art…er hat sich selbst für schmutzig gehalten…wahrscheinlich würde er nun gar nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen… Aber das würde sie nicht überleben…niemals…sie brauchte ihn doch…sie hatte ihn schon immer gebraucht…von Anfang an…er war überhaupt derjenige gewesen, der sie damals gerettet hatte…ohne ihn würde sie nicht mal mehr am Leben sein! Von zusätzlichen Schmerzen geplagt erinnerte sie sich an ihre Kindheit zurück. An ihren ersten Geburtstag bei Direktor Kuroso, wo sie Kaname gratulieren wollte, weil sie dachte das gehöre sich so. Da hatte er ihr schmunzelnd erklärt, dass es ja ihr Geburtstag war und nicht seiner… Yuki dachte daran wie sie sich am Anfang mit dem Anziehen geplagt hatte, wie sie die Socken über die Hände oder den Kopf ziehen wollte, sich ein Kleid vollkommen verkehrt übergestülpt hatte.…sie wusste noch genau wie Kanames lachendes Gesicht ausgesehen hatte. Er war rot angelaufen und hatte sich den Bauch gehalten so sehr hatte ihn ihr Anblick amüsiert… Dann war da noch die Szene gewesen, in der Kaname sie wahrscheinlich zum zweiten Mal vor dem Tod gerettet hatte. Es war an ihrem elften Geburtstag gewesen und sie war dummerweise alleine durch die Stadt gegangen, weil sie Kaname entgegen gehen wollte. Und ehe sie es sich versehen hatte war sie einem fremden Vampir gegenüber gestanden. Sie hatte wahnsinnige Angst verspürt, gedacht gleich würde alles aus sein, doch auf einmal war diese Furcht wie weggeblasen gewesen und das hatte daran gelegen, dass Kaname plötzlich hinter ihr gestanden hatte und der Vampir eines anderen Weges gegangen war. „Wenn du da bist, habe ich vor nichts Angst, Kaname-sama!“, hatte Yuki damals zu ihm gesagt und sich fest an ihn gedrückt. „Geht mir genauso!“, hatte er geantwortet… Von einem erneuten Ruck gepackt sank Yuki auf die Knie und versuchte all das aus ihrer Vergangenheit zu vergessen. Wenigstens für diesen Moment. Nur für ein paar Sekunden. Es war als würde es sie innerlich zerfressen…so weh tat es… „Yuki?“, drang es in sie vor, doch das Mädchen war noch nicht dazu fähig es richtig wahrzunehmen. Um ihr Denken hatte sich ein grauer, dichter Nebel gelegt, der alles andere, alles Reale schwer hindurch ließ. „Yuki?“, noch einmal versuchte es die Stimme: „Um Himmels Willen! Was ist denn passiert?“ Und diesmal gelang es. Erschrocken fuhr die Fünfzehnjährige auf und sah direkt in das besorgte Gesicht von Direktor Kuroso. Der Langhaarige legte zögernd eine Hand auf ihre Schulter und besah ihr verheultes Gesicht mit bestürzter Miene: „Was machst du denn so alleine hier draußen? Und das noch um diese Uhrzeit!“ Yuki öffnete den Mund um etwas zu erwidern, brachte aber keinen Ton über die Lippen außer ein heftiges nach Luft ringen. Gleich darauf stürzte sie sich von einem erneuten Weinanfall gepackt in die Arme ihres Adoptivvaters. Es war, als wäre ein Engel zu ihr hinab gestiegen, jemand der sie von all dem Leid, das sie gerade bedrückte, erlösen konnte. Er strich ihr beruhigend über den Rücken und flüsterte immer wieder ein: „Schsch…schon gut…“. Es half, wenn auch nur sehr langsam…aber es wirkte. Nach einer Ewigkeit, wie es dem Mädchen vorkam hatte sie sich wieder einigermaßen unter Kontrolle und konnte dem Direktor in die Augen schauen ohne sein Gesicht von einem Tränenschleier verdeckt zu sehen. „Ich…wir…er…“, stammelte sie ohne richtig zu wissen was sie eigentlich sagen sollte. Niemand wusste von ihrer Beziehung mit Kaname…niemand außer Zero…doch Yuki fühlte, tief in sich, dass es an der Zeit war es Kuroso zu beichten. Alles andere würde nur zu noch mehr unnötigen Missverständnissen führen, die dann höchstwahrscheinlich in einer Katastrophe enden würden. „Komm Yuki…hier ist es ja viel zu kalt…“, ihr Adoptivvater zog sie sachte in die Höhe und legte einen Arm um ihre Taille um sie zu stützen. „Gehen wir ins Haus…dort gebe ich dir etwas zum Aufwärmen ja? Und dann erzählst du mir in aller Ruhe was passiert ist, in Ordnung?“ Die Braunhaarige nickte nur schwach und lehnte sich an den Direktor um mehr Halt zu bekommen. „Hoffentlich hast du dir keine Erkältung eingefangen!“, murmelte dieser noch, mehr zu sich selbst als zu ihr, und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück ins Warme… Vorsichtig nippte Yuki an der heißen Tasse Kakao und verbrennte tatsächlich leicht ihre zarte Haut, als sie die Flüssigkeit etwas zu schnell in sich aufgenommen hatte. Fluchend stellte sie den Becher auf den Tisch und fuhr mit der Zunge über ihre Lippen um sie mit Speichel etwas zu kühlen. Nach ein paar Sekunden, war das unangenehme Gefühl auch schon wieder verschwunden. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich in den bequemen Ledersessel zurück und kuschelte sich in die weiche Decke, die Kuroso ihr gegeben hatte. Doch gleich darauf öffnete sie ihre Lider wieder, denn der Direktor betrat, ebenfalls mit einer Tasse Kakao in den Händen, das Zimmer und setzte sich ihr gegenüber auf die Couch. „Geht es wieder?“, fragte er, konnte aber die Neugier in seinen Augen, die dem Grund ihres Aufruhrs galt, nicht ganz verbergen. „J…ja…“, stammelte das Mädchen leise, dann atmete sie tief ein und aus und begann zu erzählen… Und diesmal ließ sie wirklich nichts aus. Sie berichtete von jeder Kleinigkeit…von ihren Stärken und Schwächen in letzter Zeit…ihren Gefühlen und Wünschen… Es tat so gut sich endlich jede Kleinigkeit von der Seele reden zu können. Nichts auszulassen. Das harte Eis in ihrem Inneren zum Schmelzen zu bringen… Als sie geendet hatte, war ihre Kehle zwar ziemlich ausgetrocknet und ihr Getränk war kalt geworden…aber sie fühlte sich gut…so gut wie sie sich in dieser Situation eben fühlen konnte. Eigentlich war es eher Erleichterung die sie jetzt verspürte doch ein bisschen Traurigkeit war allerdings immer noch verblieben. Die würde sie wohl erst wieder wegbekommen, wenn sie keine Probleme und Sorgen mehr hatte…zumindest nicht mit Kaname oder Zero… Ihr Adoptivvater hatte die ganze Zeit über geschwiegen, ihr zugehört, nicht dazwischen geredet und vor allem ein ganz ernstes und konzentriertes Gesicht aufgesetzt, was normalerweise ja nicht seine Art war… Als ein paar Minuten stillen Schweigens verstrichen waren, hustete er zweimal kurz dann meinte er: „Ich wusste ja, dass du mit Kaname zusammen bist…aber dass Zero auch solche Schwierigkeiten macht…davon hatte ich ja keine Ahnung…nun ja…er war in letzter Zeit ziemlich reizbar…aber ansonsten…auf so etwas wäre ich ja nie gekommen!“ Yuki starrte Kuroso fassungslos an, dann rang sie sich zu einem Stottern durch: „Warum…woher w…wissen…S…Sie…das?“ Augenblicklich wurde der Langhaarige verlegen und rieb unruhig die Hände aneinander: „Es…tut mir Leid, dass ich dir nicht schon vorher etwas gesagt habe…aber ich habe euch zufällig auf dieser Bank sitzen sehen…wo ihr euch näher gekommen seid…es war wirklich keine Absicht, aber…du kennst mich ja…“, auf einmal bekamen seine Augen einen schwärmenden Glanz: „Wenn es um die Liebesbeziehungen meiner Adoptivtochter geht, dann…kann ich praktisch gar nicht anders, als schmachtend hinter einem Busch zu hocken und der Kussszene seufzend zuzuschauen!“ Dem Mädchen wurde bei seinen Worten unnatürlich heiß und sie kippte schnell den kalten Kakao hinunter um sich wieder abzukühlen und die Röte in ihrem Gesicht zu verbergen. Er hatte sie beobachtet? An dem Abend wo sie Kaname ihre Liebe gestanden hatte??? Bei der Vorstellung, dass sie nicht alleine gewesen waren, drehte sich der Fünfzehnjährigen der Magen um und der kalte Kakao trug auch nicht gerade dazu bei, ihre Übelkeit zu verhindern. Gott war ihr das vielleicht peinlich! „Es braucht dir nicht unangenehm zu sein!“, sagte in diesem Moment Kuroso, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Yuki zuckte unwillkürlich zusammen. „Es war falsch von mir euch nicht gleich in Ruhe zu lassen…aber du weißt doch…meine Neugier!“, er lächelte milde: „Außerdem war dein Geständnis und alles andere so furchtbar schön romantisch!“ „Ja…es war…“, flüsterte die Braunhaarige und sah betrübt zu Boden. „Oh verzeih mir Yuki!“, augenblicklich war ihr Adoptivvater bei ihr und streichelte sanft über ihre verkrampften Hände: „Ich wollte dich nicht verletzen! Aber weißt du…auch wenn Kaname und du gut zusammen passt…er ist immer noch ein Vampir! Und vor allem ein Reinblüter! Du weißt, was geschieht wenn er mal richtig die Beherrschung verliert und dich beißt!“ „Mhm…ich werde auch zum Vampir!“, die Fünfzehnjährige runzelte nachdenklich die Stirn. „Genau…und das ist ziemlich schmerzhaft!“, erzählte der Direktor ihr, was er sich eigentlich hätte sparen können. Das Mädchen wusste ja, wie es zum Beispiel Zero ging… „Und wenn schon…“, fuhr Yuki auf: „Ich würde es dennoch in Kauf nehmen…wenn ich dafür nur mit ihm glücklich sein könnte!“ Kuroso seufzte: „Yuki, bitte komm wieder runter! Was denkst du warum hat Kaname dich vorhin nicht gebissen, sondern ist stattdessen weggelaufen? Er will nicht, dass du seinetwegen leiden musst…wahrscheinlich hat er die Befürchtung wenn du zum Vampir wirst, dann könnte es sein, dass es dir so schrecklich geht wie Zero…dass du zum Beispiel die Bluttabletten nicht verträgst und ständig Ausraster haben könntest…und vielleicht am Ende noch zu einem…“, er stoppte, da er sich Sorgen machte, das Mädchen würde wieder einen Schock bekommen. Doch das war nicht der Fall. Im Gegenteil, denn Yuki beendete für ihn den Satz: „…richtigen Monster werden? Einer durchgedrehten Bestie? Meinen Sie das?“ „Ja!“, er nickte zustimmend: „Und so ganz nebenbei würde es Zero auch nicht Recht sein…die beiden würden sich höchstwahrscheinlich zu Tode prügeln…wenn sich eine Gelegenheit ergäbe…“ „Das haben sie sowieso schon versucht!“, entgegnete die Braunhaarige und ballte ihre Hände zu Fäusten, da sie sich ärgerte, dass die beiden Vampire noch immer nicht Frieden geschlossen hatten. War das denn so schwer? Der Rektor seufzte: „Yuki…ich will nur dass du dir in Ruhe überlegst, wie du in Zukunft mit Kaname umgehen wirst…es wird sich eine Lösung für das Problem finden…glaube mir!“ Das hätte sie wirklich gerne getan, doch sie schaffte es, trotz aller Kraft die sie dazu aufwandte, nicht. Sie konnte einfach nicht mehr… Sie war sehr müde, erschöpft und gleichzeitig viel zu aufgewühlt. Sie würde jetzt ins Bett gehen, aber ob sie schlafen konnte, das stellte sich noch in Frage… Ihr Adoptivvater wünschte ihr noch eine gute Nacht und war so großzügig ihr heute freizugeben, dann verließ Yuki leise das Zimmer um sich auf den Weg zu ihrem eigenen Raum zu machen. Doch das Mädchen sollte diesen erst viel später erreichen, denn vorher stand sie auf einmal wieder einer Person gegenüber, die sie genauso perplex anstarrte, wie sie selbst die Überraschung in sich spürte. Zero… --------------------------------------------------------------------------------- Ja…das war es mal wieder… Ob es zum Treffen zwischen Zero und Kaname kommt? Oder kann es Yuki noch verhindern? Vielleicht mit Hilfe einer anderen Person? So viele Fragen und keine Antworten… Die tauchen dann im nächsten Kapitel auf! ^_^ Lg *Blutsaft verteil* Kissy Rose Kapitel 12: Das geheime Treffen ------------------------------- Servus Leutz^^ Grade herrscht bei mir ziemlich trübseliges Wetter, es ist bewölkt und alle paar Stunden fängt es zu schütten und gewittern an… Perfekt um dieses Kapitel zu schreiben, habe ich gedacht und mich sogleich zum Computer gesetzt. Das Ergebnis könnt ihr jetzt lesen… Hel Düstere Grüße…Rose --------------------------------------------------------------------------------- Das geheime Treffen „H…hallo Zero!“ Eigentlich hatte Yuki ja vorgehabt in ihre Stimme einen festen und selbstbewussten Klang zu legen, aber das Gegenteil war der Fall. Sie brachte nur ein krächzendes Stottern heraus, welches sofort Zero gesamte Aufmerksamkeit erregte: „Yuki…“ Er fragte nicht…nein…es wäre sowieso überflüssig gewesen. Das Mädchen wusste genau dass er bemerkt hatte wie schlecht es ihr ging. Er fragte nur nicht, weil er sich sicher war, sie würde von selbst anfangen. Doch diesen Gefallen wollte sie ihm nicht tun…nicht in diesem Augenblick… Sie wollte keine Antworten geben müssen, da ihr erst jetzt bewusst geworden ist, wie viele Stunden schon vergangen waren, seitdem sie Kaname nicht mehr gesehen hatte. Die Vampire hatten schon Unterrichtsschluss gehabt und es würde nicht mehr lange dauern bis sich die ersten Sonnenstrahlen am Himmel zeigten und die Dunkelheit dem Licht wich. Auf einmal wurde ihr schwindelig und kleine Sternchen begannen auf ihrer Netzhaut zu tanzen, wie Glühwürmchen in der Nacht. Zeros Gesicht schien sich aufzulösen und ohne es noch verhindern zu können, sackten ihr die Knie ein. Ein weicher Körper fing sie auf, dann spürte sie nichts mehr außer der tauben Wärme die sie umgab als ihr endgültig schwarz vor Augen wurde und der Schlaf seinen verlorenen Teil an Kraft wieder anfing aufzuladen. Sie erwachte in ihrem Zimmer. Das Erste was sie erblickte, war eine völlig aufgelöste Yori, die an einer Seite ihres Bettes saß und sie besorgt musterte. Als sie mitbekam, dass Yuki wieder bei Bewusstsein war sagte sie erleichtert: „Gott sei Dank, du bist wieder wach…ich dachte schon du bleibst für immer so reglos liegen!“ Verwirrt richtete Yuki sich auf. Ihr Kopf brummte unangenehm und die Müdigkeit war immer noch nicht ganz verschwunden, was daran lag, dass wohl nur wenige Zeit vergangen sein musste, aber es war auszuhalten. Langsam fuhr sie sich durch die Haare und fragte: „W…was ist passiert?“ Sie konnte sich zwar an die Begegnung mit Zero und ihren plötzlichen Schwindelanfall erinnern, aber dennoch wollte sie es noch mal von jemandem hören, der ihr auch den Rest des Vorfalls schildern konnte. „Na ja…ich habe noch geschlafen als auf einmal Zero mit dir auf den Armen ins Zimmer gekracht ist, dicht gefolgt von Direktor Kuroso. Sie haben dich hingelegt und ich habe mich bereiterklärt auf dich aufzupassen, währenddessen sie raus gegangen sind um über irgendetwas zu reden.“, erzählte ihre Zimmerkameradin und brachte ihr ein Glas Wasser, ohne das Yuki etwas gesagt hatte. Dankbar nahm die Braunhaarige die kühle Flüssigkeit zu sich und fühlte sich sogleich viel erfrischter. Der bittere Geschmack war von ihrer Zunge verschwunden. „Was hatten sie denn zu besprechen?“, fragte sie neugierig und musterte Yori genau um auch nichts zu verpassen. Das Mädchen überlegte einen Moment, dann antwortete sie zögerlich: „Ich…weiß nicht genau, da ich noch so verschlafen war, habe ich nicht viel mitbekommen. Durch die Tür hört man ja auch nicht so gut…aber es hat ziemlich lange gedauert und dann ist Zero wütend geworden und davongerannt. Ich glaube der Rektor ist ihm gefolgt, aber sicher bin ich nicht…“ Ein schrecklicher Verdacht keimte in Yuki auf. Das sie noch erschöpft war, war ihr nun vollkommen gleichgültig… „Wie lange ist das her?“, fragte sie und schlug gleichzeitig die Decke beiseite. Yori zuckte unschlüssig mit den Schultern: „Ungefähr fünf Minuten…wieso?“ Entsetzt sprang Yuki auf, zog ihre Schuhe an und hechtete zur Tür. „Yuki? Was ist los, wo willst du denn hin?“, rief Yori ihr nach, doch die Fünfzehnjährige sagte nur: „Ich komme gleich wieder!“ Dass aus dem gleich ein bald werden würde, war ihr durchaus bewusst, doch sie wollte die Interesse ihrer Freundin nicht unnötig herausfordern. Yuki lief so schnell es ihr derzeitiger Zustand erlaubte und obwohl ihr die Lungen schon nach wenigen Metern wie Feuer brannten, hörte sie nicht auf ihre Schritte zu verlangsamen. Im Gegenteil, sie strengte sich nur noch mehr an. Komischerweise wusste sie instinktiv wohin sie musste. Es war regelrecht unheimlich, doch das Mädchen ignorierte das flaue Gefühl in ihrem Magen und riss mit voller Wucht die Tür auf, die ins Freie führte. Ohne sie wieder zu schließen raste sie weiter. Ihre Umgebung flog an ihr vorbei, Pflanzen und Gegenstände wurden zu verschwommenen Umrissen, die nichts mehr mit ihrer ursprünglichen Form zu tun hatten. Doch der Braunhaarigen war all dies egal, vollkommen gleichgültig verglichen mit dem, was sie demnächst erwarten würde… Die Lichtung sah noch immer gleich aus wie am Tag zuvor. Bis auf die Tatsache, dass es in der Zwischenzeit zu nieseln begonnen hatte. Die feinen Tropfen benetzten Yukis Haut, sammelten sich in ihren Haaren und ließen ihr Mittelbraun durch die Nässe dunkler werden. Sie war schon längst stehen geblieben, atmete keuchend ein und aus…wollte etwas sagen, am liebsten schreien, doch sie brachte keinen Ton über die Lippen. Immer wenn sie versuchte ihre Stimmbänder zu benutzen, verhinderte ihr rasselnder Atem dass es ihr gelang. Das Mädchen lehnte sich erschöpft an einen Baum und schloss für ein paar Sekunden die Augen um die glitzernden Sterne, die sich wieder auf ihre Netzhaut geschlichen hatten, zu vertreiben. Es funktionierte, doch das änderte nichts daran, dass ihr ein eisiger Schauer über den Rücken fuhr, als sie Zeros aufgebrachte Stimme von der anderen Seite der Wiese vernahm. „Warum hast du das getan, verdammt?“, rief er und obwohl die Entfernung zwischen der Fünfzehnjährigen und ihm gute sechzig Meter betrug, konnte sie die Wut in seinem Gesicht sehen. Er stand seitlich zu ihr, rechts von ihm Kaname, der seinem Blick auswich und zu Boden starrte. Er antwortete nicht, bewegte sich nicht mal, war wie erstarrt. Yuki wusste genau, dass das Zero nur noch rasender machen würde. Und damit sollte sie Recht behalten. Der Sechzehnjährige packte Kaname an den Schultern, sodass dieser ihn fast erschrocken ansah und herrschte ihn an: „Ich kann mich nicht beherrschen? Das hast du doch behauptet und was ist jetzt? Du hast nicht mal deine Tabletten genommen obwohl du sie einwandfrei verträgst!“, er schubste ihn schnaubend von sich, der andere taumelte fand aber sein Gleichgewicht zurück, und knurrte düster: „Ich habe es ja schon immer gewusst…was führst du im Schilde Kaname Kuran…du hast doch irgendetwas vor…was ist es, hm…?“ „Selbst wenn ich etwas zu verheimlichen hätte, was nicht der Fall ist…du wärest der Letzte dem ich es anvertrauen würde…“, sagte Kaname ruhig, doch sein Körper war deutlich angespannt und seine Haltung verriet, dass er sehr wohl zu einem Kampf fähig war. Was als nächstes über die Stille des Ortes schwang und die Balance der Ruhe zum schaukeln brachte, schockte das Mädchen zutiefst: „Das mit Yuki war keine Absicht…ich hätte vorsichtiger sein sollen…Aber deswegen sind wir nicht hier…Zero Kiryu…“, in der Stimme des Braunhaarigen schwang starke Verachtung mit, doch der Angesprochene zog nur die Stirn kraus, ansonsten regte er sich nicht. Also fuhr Kaname fort: „Ich werde die Angelegenheit heute ein für alle Mal beenden!“ Zero gab keinen Laut von sich, doch Yuki sog scharf die Luft ein und krallte ihre Fingernägel so tief in die Rinde des Baumes, dass es wehtat. Das war doch nicht möglich…das konnte doch nicht sein…war das wirklich Kaname dort drüben…ihr Kaname? >So etwas würde er doch niemals sagen…<, dachte sie und presste sich unwillkürlich noch fester an den Baumstamm, als sie die Veränderung bemerkte, die sich in diesem Augenblick ereignete. Es war wie ein eiskalter Luftzug, nur ein Hauch aber dennoch so kräftig, dass das Mädchen ihre Jacke enger um sich zog um nicht mit den Zähnen klappern zu müssen. Sie brauchte sich nicht zu fragen, was nun gerade passierte. Sie wusste es…weil sie es schon mal erlebt hatte. Sie strengte sich nicht an um Kaname nun genau zu beobachten. Es war nicht notwendig, denn sie sah sein Gesicht so nah vor sich als stünde er direkt vor ihr. Sie bemerkte wie sich seine Augen blutrot verfärbten, seine Haut kalt und bleich wurde…wie sich seine Muskeln anspannten und seine Sehnen bläulich hervortraten…wie seine Kraft, angetrieben von seinem Hass und seiner Verachtung, immer größer wurde. Yuki war klar, wenn sie jetzt nichts unternahm, wäre das Zeros Ende…und vielleicht auch das ihre und anderer, denn wenn Kaname sich nicht mehr unter Kontrolle hatte, dann würde… Ein Grauen durchlief ihren Körper und sie sank in das feuchte Gras hinunter. Nein, sie würde nichts machen können…es müsste schon ein Wunder geschehen um das, was der Vampir vorhatte, zu verhindern… Das Mädchen hätte nie gedacht, dass es möglich wäre…dass er dazu im Stande wäre… Doch nun war sie sich sicher, irgendwo und irgendwie hatte sie es sowieso schon immer gespürt…gewusst, dass Kaname töten konnte, wenn das Monster in ihm erstmal erwacht war… Und das passierte genau in diesem Moment. Ohne eine Vorwarnung, ohne auch nur das kleinste Zeichen von sich zu geben, stürzte sich Kaname mit lautem Gebrüll vor. Zero, der zwar darauf vorbereitet gewesen war, erschrak trotzdem und konnte sich lediglich in letzter Sekunde retten, indem er rasch auf die Seite sprang. Der Braunhaarige verfehlte ihn nur knapp, seine Hand streifte die Schulter des Sechzehnjährigen, hinterließ eine leichte Druckstelle in der Jacke, bekam sie aber zu dessen Glück nicht zu fassen. Gekonnt rollte Zero sich ab und war gleich darauf wieder auf den Beinen. Der Andere allerdings auch. Mit einem zornigen Grummeln drehte Kaname sich um und funkelte den Silberblondhaarigen aus blutunterlaufenen Augen an. Seine scharfen Vampirzähne blitzten gefährlich auf, als er erneut los rannte. Diesmal passte Zero ganz genau auf, schärfte seine Sinne konzentriert und setzte sich ebenfalls in Bewegung, geradewegs auf Kaname zu. Mit dem hatte der Braunhaarige nicht gerechnet und so konnte er den Händen von seinem Rivalen nicht mehr ausweichen, die ihm grob die Beine vom Boden wegzogen und ihn somit niederstreckten. Yuki sah all dem mit wachsendem Entsetzten zu. Sie hatte wahnsinnige Angst, um was oder wen, das konnte sie derzeit selbst nicht genau sagen, aber es reichte ihr vollkommen, dass ihr Herz so aufgeregt pochte als würde es jeden Moment aus ihrer Brust springen wollen. Ein kalter Schrecken jagte ihr Rückgrat hinauf und ließ sie stark zu zittern beginnen. Kanames Wut wuchs… Mit einem gewaltigen Satz war dieser wieder auf den Beinen, fuhr blitzschnell herum und raste auf Zero zu, der ebenfalls zu laufen begann und gehetzt nach einem passenden Platz Ausschau hielt, wo er Kaname entkommen konnte. Es ging nämlich nicht anders. Er konnte ihn nicht besiegen, dazu war der Braunhaarige zu aufgewühlt und Zero hatte keine Waffe. Nichts, nicht mal einen Ast oder etwas in der Art… Plötzlich blieben seine Augen an etwas hängen, was ihm sogleich den Atem raubte. Ungläubig blieb er stehen und starrte auf das Wesen, welches auf der anderen Seite der Wiese im nassen Gras hockte und dem Geschehen schockiert ihre Aufmerksamkeit schenkte. >Nein!<, zischte es in Yukis Gedanken, als Zero stehen blieb, in seinem Gesicht spiegelten sich Verwunderung, Freude und Betroffenheit zugleich, und direkt zu ihr hinüber sah. Ein fataler Fehler wie sich herausstellte, denn Kaname hatte seine Chance erkannt und legte an Tempo zu. Der Vorsprung des Sechzehnjährigen schrumpfte mit jedem Schritt des Braunhaarigen, es war als könnte Yuki genau mitverfolgen, wie das Unglück Millimeter um Millimeter näher kam. Sie rief, doch es war schon zu spät… Kaname riss Zero so derb zu Boden, dass dieser unsanft mit dem Kopf auf einer Wurzel aufschlug und aus seinem Mund ein überraschtes Stöhnen kam. Eine blendende Explosion fand vor seinen Augen statt und er rang gierig nach Luft, da er unerwartet das Gefühl hatte zu ersticken. Plötzlich schrie er vor Schmerz laut auf, als sich die spitzen Zähne des Älteren in seinen Hals bohrten. Er wollte sich wehren, doch seine Glieder versagten. Nun schien auch in seinem Inneren etwas zum Brennen anzufangen, als sein Blut langsam aus der Wunde sickerte. Der Junge sah nichts mehr, nur einen hellen, weißen Himmel über sich auf dem ständig irgendwelche neuen Lichter hervorstachen und seine Qualen noch verstärkten. Er fing an zu wimmern, doch er war nicht sicher ob die Töne auch wirklich von ihm stammten, denn er spürte nur dieses Ekel erregende Gefühl, weil Kaname sich an seinem Blut erfreute. Zero wurde speiübel, bei der Vorstellung der Vampir würde seinen gesamten Lebenssaft austrinken und er war heilfroh im Moment nichts zu sehen. Doch so konnte es nicht weitergehen. Wenn er so liegen blieb, würde er sterben…und das Letzte was er wollte, war Yukis erbärmlichen Anblick in seinen Gedanken zu haben, wenn sein Herz aufhörte zu schlagen…er wollte sie fröhlich sehen, ihr warmherziges Lachen in den Ohren klingen hören…wenigsten noch einmal… Von neuer Kraft gepackt drehte er Kaname auf den Rücken und löste dessen Zähne von seinem Fleisch. Blut tropfte auf den Boden und versickerte, zusammen mit dem Regen, in der aufgeweichten Erde. Es roch frisch und dennoch nach Fäulnis… Obwohl er sichtlich geschwächt war, raffte Zero sich noch einmal auf und schlug dem überrumpelten Kaname fest ins Gesicht, so dass dieser benommen seine Hände von ihm nahm und der Silberblondhaarige rasch aufspringen konnte. Ohne weiter darüber nachzudenken hechtete er zu Yuki hinüber, die noch immer an der gleichen Stelle saß und leichenblass im Gesicht war. Tränen vermischten sich mit den Tropfen der Wolken und ihre Augen waren gerötet. „Yuki! Was machst du denn hier?“, fragte Zero sogleich, als er vor ihr ankam, obwohl diese Frage im Moment genauso unwichtig war, wie die Tatsache, dass es regnete. Das Mädchen antwortete nicht sondern hob stattdessen die Hand und streckte sie nach ihm aus. Der Junge nahm ihre fröstelnden Finger in seine und zog sie hoch um sie sogleich auf seine Arme zu heben. Es erschreckte ihn sehr, wie benebelt sie wirkte. So als würde sie in einer irrealen Welt gefangen sein. Und das war sie auch. Yuki hatte sich so verzweifelt an die Hoffnung geklammert, dies alles wäre nur ein böser Traum, dass sie nun schon tatsächlich so weit war, es wirklich zu glauben. Zero hatte sie auf die Arme genommen, doch sie spürte ihn nicht…sie sah nur seine Wunde…sein warmes Blut welches auf ihren Ärmel tropfte. Und sie hörte immer wieder seinen leidenden Schrei, als Kaname über ihm gekniet und seine langen Zähne in seine Haut gebohrt hatte. „Du blutest…“, flüsterte sie und berührte mit den Fingerspitzen sachte seinen Hals. Zero zuckte fauchend zusammen und meinte rasch: „Egal…wir müssen schnell hier weg…“, er setzte sich in Bewegung. Genau in dieser Sekunde erwachte das Mädchen aus ihrer Erstarrung und kreischte: „Nein!“, sie schlug barsch um sich und Zero ließ sie hastig los um nicht getroffen zu werden. „Yuki…reiß dich zusammen…wir müssen verschwinden!“ Doch sie hörte nicht auf ihn: „Nein…ich muss zu Kaname!“ In dem Jungen zog sich etwas schmerzhaft zusammen, als er ihre Worte vernahm und gleichzeitig ihre Liebe zu dem anderen so intensiv spürte wie noch nie zu vor. Yuki wollte schon zu dem Braunhaarigen, der sich gerade wieder aufstemmte, laufen doch Zero packte sie fest am Handgelenk: „Du rennst dem Tod genau entgegen, wenn du jetzt zu ihm gehst!“ Das Mädchen war sich dem durchaus bewusst, wollte es aber nicht einsehen: „Ich kann nicht anders…ich muss bei ihm sein!“ „Yuki…“, der Sechzehnjährige hielt hechelnd inne, als ihm auf einmal schwindelig wurde. Seine Wunde fing stärker an zu bluten und er presste fest die Hand darauf, um es zu stoppen. Das klebrige Blut überdeckte seine Haut und es roch widerlich. „Er hat dich gebissen…“, murmelte Yuki und fing wieder an zu zittern. Das hier war kein Traum…nein, dies war die Realität…und Kaname hätte Zero getötet, wenn dieser sich nicht gewehrt hätte… Sie schluckte schwer…und dann begriff sie, dass er Recht hatte… Sie mussten hier weg und Hilfe holen, alleine würden sie es niemals schaffen. Zero ging in die Hocke und Yuki kniete sich augenblicklich zu ihm. „Oh mein Gott…“, flüsterte sie, als sie sah wie geschwächt er war…schnell riss sie sich ein Stück Stoff von ihrer Bluse, nahm Zeros Hand von der Wunde und drückte stattdessen den Stoff hinauf. Der Junge hob den Kopf und sah sie dankbar an, dann drückte er sich vorsichtig wieder in die Höhe…und wurde sofort wieder zu Boden gerissen. Yuki japste erschaudert auf, als sie Kaname erblickte, der über ihnen stand und sie hasserfüllt musterte. Wie ein Jäger, der es kaum noch erwarten konnte, sich auf seine Beute zu stürzen… --------------------------------------------------------------------------------- Na? Ich bin mir sicher es hat euch überrascht, dass Kaname so durchdreht…und vor allem dass er Zero beißt… Ich konnte es zuerst selber nicht glauben, was meine Finger da in die Tasten hämmerten! Aber irgendwie finde ich es gar nicht so schlecht… (Was daran liegt, dass ich plötzliche Wendungen in Geschichten mag^^) Jetzt bin ich mal selber gespannt was mir noch alles einfällt… Ich werde mich gleich mal an die Arbeit machen und weiter schreiben…doch leider Gottes müsst ihr euch länger gedulden als ich (ach ich bin ja so gemein *grins*) Also dann, *sich die Dornen spitz* Vlg *küsschen* Rose Kapitel 13: Kampf ----------------- Hallo meine Lieben^^ Was wird Kaname jetzt wohl tun? Oder besser gesagt…was tun Yuki und Zero? Was können sie überhaupt machen?? *herum überleg* Ach das wird mir wirklich zu kompliziert…ich schreib einfach mal das, was ich will… Nun stellt sich nur die Frage, was ich will…! Was will ich denn??? *öhm*^ Gott ist das deppert! (deppert = dumm, blöd, dämlich…) Dann schreib ich eben das, was ich als nächstes schreibe… Ähm… Tja… Genau das mach ich! Lg kissy Rose --------------------------------------------------------------------------------- Kampf Diesen Anblick würde Yuki wohl ihr ganzes Leben lang nicht mehr vergessen. Kaname…wie er auf sie heruntersah…die Wut und Verzweiflung in seinen Augen, weil er sich nicht gegen seinen Blutdurst wehren konnte und nach ihm verlangte, obwohl er es tief in sich selbst gar nicht wollte… Wie das Blut Zeros, welches inzwischen kalt geworden war, von seinem Kinn tropfte und seine Lippen verfärbte…dunkelrot…ihn noch bedrohlicher wirken ließ. Seine Haut glänzte vor Schweiß und Anstrengung, sein Atem ging rasselnd und die Stelle an der Zero ihn getroffen hatte, war leicht angeschwollen… „Geh weg!“, er sah Yuki beschwörend ins Gesicht und jagte ihr somit einen eisigen Schauer über den Rücken; welcher kribbelnde Spuren hinterließ. Seine Stimme war beißend und ungewohnt kratzig, als ob Blech über Asphalt schleifen würde. Doch statt seinem Befehl Folge zu leisten, fing das Mädchen an zu wimmern und drückte sich fest an Zero, der sie sogleich in seine warmen Arme zog. Da Yuki so kalt war, fühlte sich der Junge an wie kochendes Wasser, obwohl sogar er selbst zu zittern begonnen hatte. Die Kälte, die von dem anderen ausging machte ihn fast wahnsinnig. Lange würde er nicht mehr die äußerliche Ruhe bewahren können… Kanames Miene verdüsterte sich, als er sah wie vertraut die beiden unter ihm wirkten. Der Anblick war beinahe scheußlich und er hätte Zero auf der Stelle von seinem Mädchen weggerissen, aber er beherrschte sich noch und knurrte böse: „Ich will dir nicht weh tun Yuki, das weißt du!“ Ohne es selber gewollt zu haben, stieg plötzlich der Zorn in der Fünfzehnjährigen auf, ihre Furcht fiel ab und sie verlor die Kontrolle über sich: „Das Einzige was ich weiß, ist das du nicht mehr du selbst bist!“, schleuderte sie ihm entgegen und schlug sich gleich darauf erschrocken die Hand vor den Mund. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Das war das Dümmste was sie hätte tun können! Einen Vampir in diesem Zustand herauszufordern kam einem Selbstmord gleich… Das schien Zero auch so zu sehen, denn er sah sie schockiert an und drückte sie noch enger an seinen Oberkörper, um schützend die Hand auf ihren Kopf zu legen und beruhigend durch ihr weiches Haar zu streichen, dass durch den Regen feucht geworden war. Ganz unbemerkt verdeckte sein Ärmel nun auch ihren Hals. Er hoffte, dass ein Wutanfall des Braunhaarigen ausbleiben würde… Zu ihrem Glück wurde seine Bitte erhört… Kaname wirkte zwar genauso überrascht, sammelte sich aber schnell und wiederholte: „Ich will dir nicht weh tun!“ Er bekam keine Antwort, Yuki starrte nur teilnahmslos auf die nasse Erde und bemühte sich die Tränen der Angst, die sich in ihren Augen sammelten, nicht hervorkommen zu lassen. Es war alles so schrecklich…so furchtbar… „Was willst du dann?“, fragte Zero, doch es war nur um irgendetwas zu sagen und diese schauderhafte Stille zu vertreiben, die in frösteln ließ. Er wusste schon längst worauf Kaname aus war…er hatte es schon immer gewusst…es war nie anders gewesen…nie… Er hatte die Abneigung ihm gegenüber von Anfang an verspürt. Da war immer eine gewisse Distanzierung gewesen, sie haben sich eben so gut es ging gemieden…doch jetzt sah die Sache schon etwas anders aus…jetzt war Yuki der Mittelpunkt. Kaname lächelte erzwungen kühl und sprach anschließend: „Dich…ich will dich endlich vernichten!“ Yuki zuckte deutlich zusammen und fing an stoßweise zu atmen. >Nein!<, dachte sie und ließ ihren Tränen nun freien Lauf, ohne es selber richtig mitzubekommen. Das konnte doch nicht sein! Kaname…warum tat…warum sagte er so etwas? Sie wollte am Liebsten ganz weit weg sein, an einem Ort wo Frieden und Ruhe herrschte und nicht ständig irgendwelche gefährlichen Probleme störten. >Wieso kann ich nicht einfach mit Kaname glücklich sein?<, stellte sie sich, wie fast jeden Tag die Frage. In diesem Moment fiel ihr der Fehler in dieser verzwickten Geschichte auf… Mit Kaname…glücklich… Das war das, was sie sich immer gewünscht hatte, aber was war mit Zero? Ihr wurde klar, dass sie auch ihn nicht einfach loslassen konnte, er war ihr wichtig, bedeutete ihr etwas, mehr als sie vielleicht sogar selbst wusste… „Damit du mir und Yuki nicht mehr im Weg stehst!“, vollendete der Braunhaarige seine Erklärung und holte das Mädchen somit aus ihren Gedanken. Yuki erschrak als er einen großen Schritt auf sie zu machte, sodass sein Fuß an ihr Bein stieß. Es fühlte sich ungewöhnlich hart an, obwohl Kaname nur ganz leicht ihre Haut gestreift hatte. Das Mädchen konnte hören wie Zero mit den Zähnen knirschte und sich verspannte: „Wer versichert mir, dass du sie nicht auch umbringst wenn ich…weg…bin?“ Yuki hob schockiert den Kopf und besah Zeros entschlossenes Profil. >Er will sich doch nicht wirklich für mich…< Die Fünfzehnjährige krallte ihre Hände fester in sein Hemd. Sie wagte es nicht den Gedanken zu Ende zu denken… Der Gesichtsausdruck Kanames veränderte sich nicht, als er sich Yuki zuwandte: „Geh…geh zu irgendjemanden, wo du dich sicher fühlst…wenn ich nachkomme wird alles wieder gut sein!“ Gut…wie verächtlich sich dieses Wort aus seinem Mund auf einmal anhörte…als würde er es zum ersten Mal sagen und nicht wissen wie man es richtig betonte… Yuki schluckte hart. Sie hätte in diesem Moment nichts lieber getan, als zu gehen…aber sie wusste, dass nichts mehr so werden würde wie früher…nie wieder…es würde nichts gut werden… „Er hat Recht!“, sagte Zero plötzlich und löste ihre verkrampften Hände von seinem Hemd. „Bring dich in Sicherheit…ich werde ihn so gut es geht aufhalten…“, flüsterte er und schob sie endgültig von sich. Das Mädchen riss erstaunt die Augen auf: „Zero…“, hauchte sie und hob die Hand um ihn zurückzuziehen, doch sie griff nur ins Leere. Er war schon aufgestanden und packte sie nun sanft an ihren Seiten um sie ebenfalls hochzuziehen. Unsicher und auf wackeligen Beinen blieb sie stehen und bemerkte wie schnell die Welt doch kleiner werden konnte, wenn man sich zu seiner vollen Größe aufrichtete. Sie wunderte sich, wieso sie ausgerechnet in diesem Augenblick an so etwas dachte, aber es war als wären ihre Sinne viel geschärfter als sonst und viel empfindlicher… „Es gibt doch immer einen letzten Wunsch oder?“, fragte Zero Kaname, sah ihn dabei aber nicht an, sondern wanderte mit seinem Blick zu Yuki, die ihn fragend musterte. Obwohl es überhaupt nicht hierher passte und schon gar nicht in diese Situation, lächelte er. Liebevoll, zurückhaltend und traurig… Aber am allermeisten erschreckte das Mädchen, dass der Silberblondhaarige Angst hatte. Seine aufrechte Haltung und die Unerschrockenheit in seinem Gesichtsausdruck sprachen zwar dagegen, doch dennoch konnte Yuki ganz deutlich spüren wie stark sein Herz pochte und wie sehr er sich vor dem Bevorstehenden fürchtete. Der Angesprochene nickte nur und in seine Augen trat ein spöttisches Glitzern: „Natürlich…es ist schließlich der Letzte!“ Zeros Lächeln verschwand, dafür nahm er Yukis eiskalte Hände in seine, die binnen Sekunden auf einmal ganz warm geworden waren, und sprach in einem leisen und trotzdem festen Ton: „Auch wenn ich es womöglich gegen deinen Willen mache.“, er setzte eine Pause ein und suchte sichtlich nach den richtigen Worten, ehe er langsam fortfuhr: „Erlaube mir nur kurz deine Lippen ein erstes und letztes Mal mit meinen zu versiegeln…“ Und damit küsste er sie. Yuki blieb gar keine Zeit einen Laut von sich zu geben so schnell ging alles. Es war als würde die Welt um sie herum langsam verschwimmen, unwichtig werden und alle Bedeutung verlieren. Sie spürte nur ihn, roch seinen angenehmen Duft und fühlte seine starke Zuneigung. Yuki ließ sich fallen, wurde von seinen Armen aufgefangen, und erwiderte den Kuss. Sie wusste wohl, dass Kaname direkt neben ihnen stand und dem Tun mit wachsendem Entsetzen zusah, doch zu ihrer eigenen Verwunderung machte ihr dies gar nichts aus. Zumindest für diese kostbaren Sekunden nicht. Sie war froh - mit einem anderen - und auf ganz verkehrter Weise…trotzdem sie fühlte sich gut…richtig gut. Aber hatte sie das alles nicht auch bei Kaname gespürt? Mit einem letzten zärtlichen Hauch auf ihre Lippen löste Zero sich nur ungern von ihr und entdeckte die Wärme in Yukis Augen, als sie diese wieder öffnete und ihn beseligt anschaute. Erleichtert atmete der Junge aus und drehte das Mädchen um, welches verwirrt den Kopf wieder zu ihm wenden wollte. Doch sie kam nicht dazu den Zero lehnte seine Stirn gegen ihre Schulter und flüsterte: „Und jetzt lauf…ich liebe dich!“ Yuki blieb keine Möglichkeit über seine Worte nachzudenken, denn sie wurde mit einem kräftigen Schubs in den Wald befördert und konnte sich gerade noch an einem Baum festhalten, bevor sie das Gleichgewicht verloren hätte und auf dem nassen Gras ausgerutscht wäre. Als sie sich umdrehte und ängstlich nach den beiden Vampiren Ausschau hielt, konnte sie diese wieder auf der anderen Seite der Lichtung entdecken. Sie standen sich gegenüber, so wie vorhin, sahen sich an…und dann… Schluchzend presste sie die Lider aufeinander und wandte sich ab. Sie wollte es nicht sehen…sie konnte nicht, es würde ihr alles bisschen Kraft, welches sich noch in ihr befand, entziehen… Aber sie musste etwas unternehmen! Etwas, wo sie ihre Stärke nützlicher einsetzen konnte… Und so begann sie zu rennen… Direktor Kuroso befand sich gerade in seinem Büro, um ein paar geschäftliche Dinge durchzugehen, als auf einmal die Tür brutal aufgerissen wurde, so dass die Angeln quietschen, und eine vollkommen fertige Yuki in den Raum torkelte. Sie rang gierig nach Luft und versuchte vergeblich etwas zu sagen. Ihre Augen waren glasig und auch ansonsten war sie fast vollkommen durchnässt. Schockiert sprang der Direktor auf und war sofort an ihrer Seite: „Yuki! Was um Himmels Willen ist denn schon wieder passiert, dass du so erschöpft bist?“. Er stützte sie mit beiden Händen und wollte sie zu einem Sessel führen, doch sie winkte beinahe panisch ab: „Nein…schnell…Kaname…Zero…sie…“ Kuroso verstand augenblicklich. Er zog die Stirn, scheinbar verärgert, kraus und fragte ernst: „Wo sind sie?“ Yuki musste, ehe sie erneut antworten konnte, tief ein- und ausatmen, dann sprach sie: „Im Wald…Lichtung…“ Der Langhaarige nickte, holte rasch den Stuhl herbei, um ihn dem Mädchen unter die Knie zu schieben - sie sank auch gleich darauf nieder - dann steckte er seine „Bloody Rose“ (Hat er überhaupt eine? Egal…bei mir jedenfalls schon^^) ein und befahl Yuki: „Du bleibst hier…ich kümmere mich darum!“ „Aber…“, empört stand die Braunhaarige auf, konnte sich aber nicht lange halten, da ihre Beine wieder zusammensackten. Der Direktor sagte nichts mehr, bedachte sie nur mit einem strengen Blick, anschließend war er auch schon, schneller als Yuki schauen konnte, verschwunden. Beruhigt, und auch wieder nicht, stützte die Fünfzehnjährige ihre Ellbogen auf die Knie und vergrub ihr Gesicht in ihren Handflächen. Ihre Augen brannten, doch sie weinte nicht…sie hatte einfach keine Tränen mehr, es ging nicht. So sehr sie auch alle bösen Erinnerungen in sich wachrief…sie fühlte nichts mehr, weil sie nicht dazu in der Lage war. Nicht nur ihr Körper, nein, auch ihr Geist waren so geschwächt, dass es ihr im Moment wahrscheinlich sogar egal wäre, wenn die gesamte Welt untergehen würde… Das Einzige war sie jetzt noch konnte war hoffen! Zero stützte sich hechelnd an einen Baum. Auch wenn er es leugnete, aber tief in sich drinnen musste er sich wohl oder übel eingestehen, dass er am Ende seiner Kräfte war. >Wenigstens ist Yuki in Sicherheit…<, dachte er sich und ein betrübtes Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Fast hatte er zu hoffen gewagt, sie würde vielleicht doch bleiben…wegen ihm… >Nein!<, redete er rasch auf sich ein. So durfte er nicht denken! Ihr ging es gut…das war das Wichtigste. Egal, was jetzt auch kommen mag… Träge hob er den Kopf um nach Kaname zu suchen. Er musste ein paar Mal blinzeln, ehe dieser in sein Blickfeld geriet. Dem Braunhaarigen war die Mattigkeit direkt aus den Augen zu lesen. Sie waren zwar noch immer blutrot, wurden aber mit jeder Sekunde, die verstrich, immer milchiger. Kaname hatte ebenfalls Probleme sich noch richtig zu orientieren. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er Zero schon längst in Stücke gerissen, doch der Sechzehnjährige war zäher als er gedacht hätte. Selbst nachdem der Junge schon zahlreiche tiefere Wunden von dem Älteren bekommen hatte, hatte er noch nicht aufgegeben. Im Gegenteil, er war ihm weiter ausgewichen und war sogar so dreist gewesen ihn seinerseits anzugreifen. Dies hatte Kaname noch wütender gemacht, doch um seine Kräfte zu schonen hatte er sich beherrscht… Allerdings hatte dies keinem von beiden etwas gebracht. Jetzt standen sie da und warteten quasi darauf, dass sie von selbst umfielen und ihren letzten Atemzug taten. Dabei hatte er Yuki doch gesagt er würde wiederkommen und dann würde alles gut werden…so wie er es sich immer erträumt und gewünscht hatte…ein Paradies nur für Yuki und ihn… „Was ist hier los?“, meldete sich plötzlich eine tiefe, scharfe Stimme und als die beiden Vampire mühevoll in die Richtung schauten, aus der die Frage gekommen war, konnten sie Direktor Kurosu erkennen, der sichtlich zornig keine zwei Meter von ihnen entfernt stand und die Stirn kraus gezogen hatte. An seinem Gürtel baumelte eine „Bloody Rose“. Zero musste zweimal hinsehen und auch Kaname stieß verwundert und überrascht zugleich die Luft zwischen den Zähnen hervor. Obwohl der Direktor so aussah wie immer, war doch eine gewisse Veränderung mit ihm vorgegangen. Er wirkte ernster als sonst, was so überhaupt nicht zu ihm zu passen schien, und die Wut stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. So außer sich hatten die zwei ihn noch nie erlebt…nicht mal bei Yagari… „Ich habe euch was gefragt verdammt noch mal!“, polterte Kurosu los und trat noch drei Schritte näher an sie heran: „Antwortet mir gefälligst!“ Selbst wenn Zero oder Kaname jetzt in der Lage gewesen wären, den Mund aufzumachen, sie hätten es vor lauter Unglauben nicht getan. „Warum?“, fragte der Langhaarige weiter: „Warum zum Teufel noch mal macht ihr hier so ein Theater? Spinnt ihr total?“, schrie er und nahm schon fast automatisch die Pistole aus dem Halfter. Zero zog erschrocken die Luft ein und brachte es endlich über sich zu antworten: „Ich…wir…Direktor Kuroso, es ist nicht so…“ Er stoppte und hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Warum sagte er in solchen Momenten nur immer die falschen Sachen? „Es ist nicht so wie es aussieht? Wolltest du das sagen?“, fuhr der Direktor in an und zog erwartungsvoll die Augenbrauen hoch. Doch ehe Zero antworten konnte, redete er auch weiter: „Was ist es denn dann? Gemütliche Plauderrunde unter Freunden?“, ein zorniges Beben ging durch seinen Körper und Zero ertappte sich dabei wie er leicht zurückwich. Nie hätte er gedacht, dass er mal Angst vor seinem Ziehvater haben würde. Der Silberblondhaarige schüttelte schuldbewusst den Kopf, als er dem stechenden Blick Kurosos begegnete. Natürlich hätte er lieber dagegengesprochen, doch im Moment versagte seine Gereiztheit ihm den Dienst. Er konnte einfach nicht mehr. Zum Glück wandte sich Kurosu nun an den anderen Vampir: „Hast du auch soviel dazu zu sagen wie Zero, Kaname?“ „Nein und jetzt gehen sie aus dem Weg und lassen mich die Sache hier zu Ende bringen!“ Sowohl der Langhaarige als auch Zero zuckten geschockt zusammen. „Wie lange hast du keine Tablette mehr genommen?“, fragte der Direktor nachdem er sich wieder gefasst hatte. Kaname grinste nur verächtlich: „Kann ihnen egal sein…“ Nun stieg wieder die Wut in Kurosu hoch. Er drückte die „Bloody Rose“ fester in seine Handballen und zischte drohend: „Werde jetzt nicht frech Kaname Kuran!“ Der Angesprochene knurrte nur böse: „Lassen sie es mich zu Ende bringen…“ „Was zu Ende bringen?“, fragte der Blonde, obwohl er es sich schon denken konnte, was den Vampir zu so einem Ausbruch veranlasst hatte… Der Braunhaarige deutete mit einer schwachen Bewegung auf Zero, dessen Knie schon leicht nachgegeben hatten und er sich nun mehr in einer hockenden als stehenden Position befand. „Ihn töten!“ Anders als er es erwartet hätte, reagierte Kurosu gelassen: „Warum…warum willst du ihn töten?“ Für einen Augeblick schien Kaname verwirrt, doch er ließ es sich nicht lange anmerken und erklärte: „Weil er mir und Yuki im Weg steht…“ Der Direktor lächelte gequält. Eifersucht…er hatte sich schon gedacht, dass es darum ging. „Und hast du Yuki schon mal gefragt, ob sie auch will, dass du Zero tötest?“ Diesmal hatte er es endgültig geschafft, den Vampir aus der Bahn zu werfen. Er machte große Augen und stotterte irgendetwas Sinnloses: „Ich…sie…ja…nein…manchmal…“ Zero unterdessen war froh eine Pause zu haben, war sich aber dennoch nicht ganz im Klaren, warum Kurosu solche ruhigen Fragen stellte. Er wusste doch warum Kaname so durchdrehte, warum verschwendete er dann unnötig Zeit? Plötzlich durchzuckte den Jungen ein Gedankenblitz. >Natürlich<, ihm ging ein Licht auf. Warum war er darauf nicht gleich gekommen? Der Direktor wollte schon Zeit schinden…aber gleichzeitig wollte er auch versuchen Kanames Denken durcheinander zu werfen, um ihn somit wieder runter zu bringen. „Siehst du…“, fuhr der Direktor fort und hob besänftigend die Hände: „Sie hätte es bestimmt nicht gewollt!“ Kanames Gesicht wurde auf einmal ganz weich und er erinnerte mehr an ein hilfloses Kind als an einen blutrünstigen Vampir: „Aber ich…“, er schüttelte niedergeschlagen den Kopf: „Ich liebe sie doch…“ „Das weiß ich…und Zero weiß es auch!“, Kurosu warf dem Sechzehnjährigen einen strengen Blick zu und dieser nickte widerstrebend. So weh es ihm auch tat, wenn er jetzt egoistisch werden würde, würde er schneller tot sein als er bis drei zählen konnte. Dessen war er sich sicher, denn Kaname war keineswegs aus seinem Delirium heraußen. Noch befand er sich zwischen seiner Traumwelt und der Wirklichkeit… „Nein!“, schrie der Braunhaarige plötzlich und zeigte mit ausgestreckten Zeigefinger auf Zero: „Er lügt!“, rief er laut und als wäre dies nicht genug wiederholte er: „Er lügt!“ Direktor Kurosu wurde kreidebleich im Gesicht und verfluchte sich innerlich für seinen Fehler, Zero aufgefordert zu haben, ihm Recht zu geben. Wie konnte er nur so blöd sein und sich genau an den wenden, den Kaname am allermeisten hasste? Er war so in Gedanken vertieft, dass er gar nicht mehr mitbekam, wie der Vampir auf ihn zu gerannt kam, mit welcher Stärke war ihm im Nachhinein schleierhaft, denn Kaname hatte so ausgesehen, als würde er jeden Moment bewusstlos zusammenklappen, und ihm die „Bloody Rose“ gewaltsam aus der Hand riss. Zero wollte sich schnell in Deckung begeben, als der Langhaarige schrie: „Zero, pass auf!“, doch natürlich hätte es überhaupt nichts mehr gebracht. Er starrte Kaname wie versteinert an, sah die geladene Pistole in seiner Hand und den entschlossenen Ausdruck in seinem Gesicht, den nur eine Person haben konnte, wenn sie bereit war zu morden. Der Braunhaarige hob die Hand, so dass Zero direkt in das schwarze Loch der „Bloody Rose“ sehen konnte. Es wirkte seltsam leer, so als wäre es gar nicht gefährlich sondern ganz harmlos. Der Sechzehnjährige fragte sich noch wie es sich wohl anfühlte von einer Kugel getroffen zu werden und zu sterben, da fiel auch schon ein Schuss… --------------------------------------------------------------------------------- Tja…wieder mal überhaupt nicht spannend aufgehört was? ^_^ Tut mir Leid, aber ich kann es einfach nicht lassen *bin süchtig danach* Nja…jedenfalls wollte ich nur schnell anmerken, dass die Story mit dem nächsten Kapitel zu Ende geht… Danke schon mal für alle eure liebenswürdigen Kommis! *wangenküsschen geb* Hel Rose Kapitel 14: All Of My Memories ------------------------------ Es kommt näher und näher…immer näher *grrrr* Das große Finale ^_^ Ja, ja, nach dem wird es zu Ende sein *seufz* Irgendwie ein komisches Gefühl…plötzlich ist es aus… Na ja, irgendwann muss es ja schließlich aufhören, wäre mit der Zeit ja viel zu langweilig^^ Also dann…lest gespannt das letzte Kapitel Lg Rose --------------------------------------------------------------------------------- Erinnerungen Blut bedeckte das feuchte Gras und versteckte das satte Grün hinter einem hellen Rot. Der Wind trug einzelne Tropfen davon bis sie sich wieder in Ästen oder Blättern verfingen. Sie würden sich so lange an diesen Stellen aufhalten, bis entweder die Erde sie verschlucken und sie vertrocknen würden. Es war schon ein seltsames Spiel welches die Natur spielte. Anders und grausam… Mit einem schmerzvollen Seufzer sackte der Junge in die Knie, drückte die weiche Erde unter seinen Beinen leicht ein, und starrte mit weit aufgerissenen Augen ungläubig auf die tiefe Wunde, welche sich dicht unter seinem Herzen befand. Verzweifelt versuchte er die Blutung mit den Händen zu stoppen, indem er fest darauf presste, doch trotzdem sickerte der warme Lebenssaft zwischen seinen Fingern hindurch und tropfte zu Boden. Fügte einen weiteren roten Fleck hinzu… Neben ihm lag eine geladene „Bloody Rose“. Zero hatte das Gefühl jede einzelne Faser in seinem Körper würde ihm wehtun. Seine Haut würde brennen und in seinem Kopf schien der Schuss nicht aufhören zu wollen widerzuhallen. Immer und immer wieder explodierten kleine Blitze in seinen Gedanken und er wollte einfach nicht glauben, was gerade passiert war. Es war so unvorbereitet über ihn gekommen, dass er es nicht wahrhaben konnte. Und Kurosu ebenso wenig. Mit offenem Mund schaute er auf die Person, die keuchend auf dem Boden lag, dann wanderte sein Blick zu dem anderen Jungen, der ebenso ungläubig wie er dastand, sich wie versteinert nicht von der Stelle rührte und so tat, als wäre er in Wirklichkeit gar nicht anwesend Danach hüpften seine Pupillen zu der „Bloody Rose“ die sich halb hinter den Gräsern versteckte. Erst jetzt fiel ihm auf, dass der Schuss gar nicht aus dieser Pistole gekommen war…sondern aus einer zweiten „Bloody Rose“, aus der es noch immer leicht rauchte und die in der Hand einer Person lag, die ihm nur allzu bekannt war… Yagaris kalter Gesichtsaudruck sorgte dafür, dass die kühlen Grade, die gerade herrschten, noch um einiges herab fielen und sich dem Minuspol gefährlich näherten. Er ließ den Arm mit der Pistole sinken und steckte sie wieder an seinen Gürtel. Seine Stimme war rau und zeigte nichts von jeglicher Emotion, als er sprach: „Es tut mir Leid Kaname…“, seine Augen betrachteten den Vampir eingehend, beobachteten genau jede Regung des Braunhaarigen: „Aber irgendwann wirst du mir dafür dankbar sein. Es ist immer noch besser als zu einem durchgedrehten Vampir zu werden.“ „Aber…“, Kaname stockte, weil er Blut spucken musste: „Yuki…“ „Für Yuki ist es ebenfalls das Beste…“, unterbrach der Vampirjäger ihn, „Glaub mir Kaname, du hättest der Kleinen nicht geholfen, wenn du ihn umgebracht hättest…“, damit deutete Yagari auf Zero, der noch immer nicht das kleinste Lebenszeichen von sich gegeben hatte, „Nichts wäre gut geworden, du hättest sie nur noch mehr verletzt und das willst du doch nicht…oder?“ „Nein!“, der Vampir verneinte sofort, obwohl er beim Atmen sichtliche Probleme hatte, denn sein Brustkorb hob und senkte sich viel zu rasch und kurz. „Na siehst du…“, Yagari trat auf ihn zu, legte die Hände sachte auf seine Schultern und drückte ihn noch weiter hinunter, so dass der Braunhaarige nun auf dem Rücken lag. Dieser atmete sichtlich erleichtert aus und entspannte sich ein wenig: „Und jetzt mach die Augen zu und schlafe…“ Zuerst nickte Kaname träge, doch dann schüttelte er genauso müde den Kopf: „Nein…ich will sie noch einmal….sehen…und ihr sagen…dass…“ „Kaname!“, schrie in diesem Moment eine schwache aber dennoch gut hörbare Stimme und gleich darauf waren schnelle Schritte zu vernehmen. Yagari und der Direktor drehten sich überrascht um und auch Zero schien endlich aus seiner Erstarrung zu erwachen. „Yuki…“, hauchte er leise und zuckte wie unter einem elektrischen Schlag zusammen. Was machte sie hier? Das Gleiche dachte auch Kurosu und rief schnell: „Yuki! Ich habe dir doch gesagt, du sollst im Haus bleiben!“, er stellte sich ihr in den Weg und wollte schon die Arme nach ihr ausstrecken, als sie plötzlich ruckartig stehen blieb und mit bleichem Gesicht auf die am Boden liegende Gestalt starrte. Mit ihren Lippen formte sie lautlos seinen Namen. Immer und immer wieder… Yuki wusste nicht, was sie eigentlich erwartet hatte, nachdem der Schuss an ihre Ohren gedrungen war. Sie war einfach ohne weiter darüber nachzudenken aufgesprungen und aus dem Zimmer gerannt. Wie eine Wahnsinnige war sie den Weg bis hierher gehechtet, woher sie die Kraft genommen hatte, war ihr schleierhaft, doch wahrscheinlich war die Angst um die ihr wichtigen Personen größer gewesen als die um sich selbst. Und jetzt, wo ihr wohl größter Albtraum wahr geworden war, fühlte sie auf einmal nichts mehr. Es war, als wären ihr ganzer Körper und sämtliche Sinne taub geworden. Sie sah nur ihn, wie er dort am Boden lag und mit schmerzverzerrtem Gesicht zu ihr hinaufsah. Sie entdeckte die Sehnsucht in seinen Augen, die Wärme, die noch immer existierte, obwohl sein Geist schon längst eiskalt geworden war. Sofort erinnerte sie sich an etwas…es war schon länger her gewesen, doch bei dem Gedanken bekam Yuki noch immer eine Gänsehaut und kleine Schauer jagten ihren Rücken hinunter. Ihr Traum…jene Nacht…er war Wirklichkeit geworden. Doch trotzdem stimmte etwas nicht überein. Dieser Junge, der nun im nassen Gras lag, war nicht Zero…nein, denn dieser stand daneben und besah sie mit einem leeren Blick. Trotzdem…er lebte und er war bei Weitem nicht so schlimm verletzt, wie Kaname, der in diesem Moment von einem Schüttelfrost gepackt wurde und stark zu zittern begann. Nein, die Realität war anders als das Geträumte…ganz anders… Mit einem Schrei war Yuki an dem verdutzten Rektor vorbei und an Kanames Seite. „Nein!“, flüsterte sie, ließ sich neben ihm auf den Boden fallen und berührte zart sein blasses Gesicht. Seine Haut war so glatt und weich wie immer, nur die Kälte ließ keine guten Zeichen erahnen. „Nein!“, krächzte sie erneut, „Du darfst nicht…“ „Schsch…“, hielt Kaname sie zurück und zauberte ein Lächeln auf seine Lippen, welches so gar nicht zu der Situation passen wollte. „Du weißt…genauso wie…ich…dass es nicht…zu…ändern…ist…“, er keuchte vor Anstrengung, unterbrach sie aber dennoch wieder, als sie etwas sagen wollte: „Zero…er soll…her…kommen…“ Einige Sekunden war Yuki zu verwirrt um zu reagieren, doch schließlich wandte sie sich zögernd an den anderen und bedeutete ihm mit einem Wink sich zu ihnen zu begeben. Zero setzte sich in Bewegung, seine Schritte waren steif und unbeholfen, und als er in Kanames Reichweite war, packte dieser in plötzlich am Fußgelenk und zwang ihn somit in die Knie: „Ich kann es…nicht verleugnen…am liebsten…würde ich dich…jetzt in…Stücke reißen!“, er legte eine Pause ein um dem Gesagten mehr Bedeutung zu schenken und um sich selber wieder zu sammeln, dann fuhr er fort, „Aber ich werde es…nicht tun,…denn du bekommst...noch eine Aufgabe…von mir,…die du…zu erfüllen…hast!“ Sein Griff wurde fester und Zero musste sich beherrschen keinen Schmerzenslaut von sich zu geben, denn es fühlte sich an als würde eine Beißzange ihm den Fuß abzwicken wollen: „Und…wehe…du…machst es…falsch…dann gnade dir…Gott! Verstanden?“ Als der Angesprochene nur leicht nickte, wurde der Braunhaarige lauter: „Ich will es hören! Hast du das verstanden?“ Dass er plötzlich die nötige Kraft hatte ohne Unterbrechung zu reden, zeigte den Anwesenden, wie wichtig Kaname die Sache war. „Ja, ich habe es verstanden!“, antwortete Zero und konnte nicht verhindern, dass er stark nach Luft schnappte, als der andere sein Bein wieder los ließ. „Pass…auf sie…auf…“, befahl der Ältere von beiden noch und als Zero den Ernst in seiner Stimme heraushörte, bejahte er fest. Danach wandte Kaname sich wieder an das Mädchen, welches ihn schon beinahe entsetzt ansah. Warum sagte er nur solche Sachen? Warum nahm er ihr auch noch die letzte Hoffnung, die sie hatte? „Yuki…“, die Art wie er ihren Namen aussprach sorgte dafür, dass die Braunhaarige wieder fähig war Gefühle aufzunehmen. Augenblicklich kamen ihr die Tränen, ihr Bauch fühlte sich seltsam hohl an und ihr Herz wollte nicht aufhören vor Angst zu hämmern. „Er wird…auf dich aufpassen,…hörst du?“, leicht legte er seine kühlen Finger an ihr Kinn und strich zärtlich über ihre Lippen. „Aber…“, begann Yuki, stoppte sich aber, als Kaname kurz den Kopf schüttelte. „Und seine Gefühle dir gegenüber…sind genauso groß wie meine!“, währenddessen er dies sagte, wanderte sein Blick zu dem verwunderten Zero, der nicht glauben konnte, dass Kaname dies gerade von sich gegeben hatte. Er wollte es zwar nicht für Möglich halten, aber anscheinend wollte der Ältere wohl doch nur das Beste für Yuki. Kaname spürte es…er spürte ihn…und er wusste, dass er nicht mehr weit entfernt war…er hatte nicht mehr viel Zeit, bevor er ihn zu sich holen würde. „Yuki…“, er genoss es ihren Namen aussprechen zu dürfen, denn es würde das letzte Mal sein. Seine Augen fanden die ihren, sahen die Tränen, die sich langsam aus den Augenwinkeln lösten und ihre Wangen hinunterkullerten. Rasch wischte er sie weg und legte seine Hand danach in ihren Nacken um sie zu sich hinunter zu ziehen. Als er sie liebevoll küsste, nahm er alles in sich auf, was er in diesem Moment von ihr bekommen konnte. Ihre Zuneigung, ihre Liebe…ihren Duft…ihren Geschmack…alles was er finden konnte. Die Zeit schien für sie stehen zu bleiben, doch leider nicht für alle…denn Kaname merkte bald, dass es nun so weit war. Er löste sich von ihr und strich noch einmal zart über ihr Gesicht, von ihrer Stirn zu ihrem Hals. „Ich liebe dich!“, flüsterte er, schloss die Augen und ging von ihnen mit einem traurigen aber dennoch zufriedenen Lächeln… Nichts regte sich…kein Laut…es war totenstill. Yuki wusste nicht mehr, wie lange sie noch dagesessen und auf den still liegenden Kaname gestarrt hatte. Sie konnte sich nur mehr daran erinnern, dass ihre Tränen irgendwann versiegten und Kurosu sie vorsichtig in die Höhe hob, auf die Arme nahm und sie zurück ins Gebäude trug. Sie schlief lange, befand sich ewig, wie es ihr vorkam, in tiefer Dunkelheit, in vollkommener Schwärze, träumte von Kaname, von seinem Lachen, dass er nur vor ihr zeigte, von seinen Berührungen und seiner beruhigenden Stimme. Als sie wieder aufwachte und mit den Augen durch ihr Zimmer wanderte, wurde ihr erst richtig bewusst, dass sie nie wieder so leben würde können wie früher. Denn sie würde seine Anwesenheit nie wieder spüren… In this world you tried not leaving me alone behind. There’s no other way. I prayed to the gods let him stay. The memories ease the pain inside, now I know why. (Übersetzung: In der Welt versuchst du mich nicht alleine zurück zu lassen. Es gibt keinen anderen Weg Ich betete zu den Göttern, lasst ihn bleiben. Die Erinnerungen lindern den inneren Schmerz, nun weiß ich warum.) Die Tage vergingen, auf der Beerdigung wurde viel geweint und die Atmosphäre war ziemlich niedergeschlagen, obwohl die Sonne fröhlich vom Himmel strahlte. Doch Yuki vergoss keine Tränen mehr. Sie wusste genau, dass Kaname es nicht gut geheißen hätte, wenn sie so viel wegen ihm trauern würde…er mochte doch die glückliche Yuki so sehr, auch wenn das Mädchen wohl nie wieder so ausgelassen sein würde wie vor seinem Gehen. Doch auch wenn die erste Zeit noch so schwer für sie war, sie verging trotzdem. Zog dahin ganz heimlich, still und leise… Und dann kam der Tag, wo Yuki mit einem Lächeln aufwachte und beschloss jemanden zu besuchen, den sie schon länger nicht mehr gesehen hatte. All of my memories keep you near. In silent moments imagine you here. All of my memories keep you near. Your silent whispers, silent tears. (Alle meine Erinnerungen halten dich nahe. In stillen Momenten stelle ich mir vor du wärst hier. Alle meine Erinnerungen halten dich nahe. Dein leises Flüstern, stille Tränen.) Zero saß im Garten und betrachtete die Wolken, die über ihm, am Himmel entlang zogen. Als er Yuki bemerkte, die sich neben ihm niederließ, drehte er überrascht den Kopf in ihre Richtung. „Hallo Zero…“, ihr Lächeln irritierte ihn, doch er sagte nichts dazu und ließ sie weiter sprechen, „Wie geht es dir? Der Angesprochene antwortete erstmal gar nichts, zu groß war die Verwunderung um das Mädchen in seiner Nähe. Er hatte zwar schon mitgekriegt, dass sie ruhiger und nachdenklicher geworden war, doch dass sie auf einmal wieder ganz normale Fragen stellte, verwirrte ihn sehr. Sie hatten nämlich seit Kanames Tod so gut wie kein Wort mehr miteinander gesprochen, waren sich meistens aus dem Weg gegangen, da die Stimmung zwischen ihnen zu angespannt gewesen war und jetzt saß sie neben ihm und tat so als wäre nie etwas geschehen. Aber wenn sie so mit der Situation besser klarkam, dann wollte er sie schließlich auch nicht zerstören und so meinte er ehrlich: „Es könnte besser sein…und dir?“ Made me promise I’d try to find my way back in this life. I hope there is a way to give me a sign you’re ok. Reminds me again it’s worth it all so I can go on. (Musste versprechen, meinen Weg zurück in dieses Leben zu finden hoffe es gibt einen Weg um mir ein Zeichen zu geben, dass alles ok ist Erinnere mich wieder, dass es alles wert ist , damit Ich weiter gehen kann) „Es kann immer besser sein Zero…aber danke der Nachfrage, mir geht es gut…“, sprach sie und ihr Blick versank verträumt in dem Rot einer Rose, welches so rein und unschuldig wirkte, wie es nur sehr selten Dinge taten. Ihr ging es gut…ja, sie konnte nichts dagegen einwenden. Sie fühlte sich wohl… All of my memories keep you near. In silent moments imagine you here. All of my memories keep you near. Your silent whispers, silent tears. Yuki vermisste Kaname zwar, mehr als alles andere, aber sie hatte gelernt mit diesem Gefühl umzugehen. Es war jetzt zu einem Teil von ihr geworden. Ohne die Sehnsucht nach ihm, würde sie sich leer fühlen, leer und einsam. So skurril das auch klingen mag, aber Einsamkeit verspürte sie schon lange nicht mehr. Ihr reichte das Denken an ihn und die Erinnerungen an die schöne Zeit, die sie miteinander verbracht hatten. Das genügte, er würde immer bei ihr sein…tief in ihrem Inneren, würde es immer einen Platz geben wo er sich aufhielt… Together in all these memories I see your smile. All the memories I hold dear. Darling, you know I will love you until the end of time. (Zusammen in all diesen Erinnerungen sehe ich dein Lächeln All die Erinnerungen halte ich fest Liebling, du weißt, ich werde dich lieben bis ans Ende der Zeit) Zero freute sich sehr, als er diese Worte von ihr vernahm. Er hatte sich große Sorgen in letzter Zeit um sie gemacht und immer ein Auge auf sie gehabt, was sie wahrscheinlich nicht mal mitbekommen hatte. „Das ist schön…“, sagte er und für einen winzigen Augenblick verzogen sich auch seine Lippen zu einem Lächeln, welches sich gleich darauf in den Strahlen der Sonne, die gerade wieder hinter einer Wolke hervorkam, verfing und von dem leichten Wind, der kaum wahrnehmbar über ihre Haut strich, davongetragen wurde. „Ja…“, Yuki schaute wieder auf und konnte gerade noch erkennen, wie sich ein erfreutes Blitzen in Zeros Augen spiegelte. Und auf einmal wusste sie es. All of my memories keep you near. In silent moments imagine you here. All of my memories keep you near. Your silent whispers, silent tears. Irgendwann, wenn die Zeit reif dafür sein würde, wenn sie es Yuki erlauben würde, irgendwann würde sie auch ihn lieben. Zwar auf eine ganz andere Weise und Art als Kaname, aber dennoch würden sich irgendwann Gefühle in ihr bilden, die die Liebe Zeros erwiderten. Irgendwann würde Yuki auch mit ihm Glück empfinden können. Und sie war sich sicher, sie spürte es stark, dass dieser Moment nicht mehr lange auf sich warten lassen würde… All of my memories… --------------------------------------------------------------------------------- *vorsichtig umher lug* Bitte tötet mich nicht!!!!! Ich weiß, dass es gemein von mir war Kaname so sterben zu lassen, aber er ist doch irgendwie der Held der Geschichte. Und es ist nun mal wahnsinnig schön (für mich) wenn Helden so ritterlich von uns scheiden! *heul* Mir ist es ja auch nicht einfach gefallen, wirklich! Ich hab sogar geweint, währenddessen ich die Abschiedsszene geschrieben hab… Aber da ich nicht wollte, dass das Ganze sooo dramatisch aufhört, hab ich eben noch weiter geschrieben und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es Zero eigentlich auch verdient hat, mehr Aufmerksamkeit zu erregen. (Zumindest in dem Kapitel…) Na ja, ich hoffe ihr seid alle wenigstens ein bisschen mit dem Ende zufrieden! Hegdl *Taschentücher austeil* Rose PS: Falls es jemand wissen will: Das Lied ist von Within Temptation und heißt „Memories“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)