Liebe auf den 2. Blick von abgemeldet (wenn man sich in den Freund seiner besten Freundin verliebt...) ================================================================================ ein Paar miserable Freunde -------------------------- Kapitel 12 "Hey, ist alles okay mit dir?", fragte Chris vorsichtig und setzte sich im Schneidersitz vor Lucie, sodass sie gezwungen war, in anzusehen. Ihre Augen waren glasig und ausdruckslos. "Tim, er- er- das hätte ich nie von ihm gedacht.", ihre Stimme war nur ein Flüstern und Chris merkte, dass sie wirklich geschockt war. In diesem Moment rechnete er mit dem Schlimmsten. Er packte sie bei den Schultern, etwas unsanft, aber manchmal half ein wenig Gewalt um einen klaren Gedanken zu bekommen. "Lucie, jetzt sag endlich, was passiert ist!" Sie schaute ihn in die Augen und sagte dann: "Er - er- hat... mich - geküsst." Das letzte Wort war nur noch ein leises Hauchen, doch Chris verstand sie. Seufzend ließ er sich zurückfallen. "Lucie, das ist doch nicht wirklich dein Ernst, oder?" Lucie schien langsam aus ihrer Art Trance zu erwachen und sah ihn fragend an. "Doch." Chris grinste. "Und deswegen bist du so geschockt? Süße, ich habe noch nie ein Mädchen gesehen, was nach einem Kuss geschockt ist. Aber du scheinst echt eine Ausnahme zu sein." Langsam wurde Lucie wütend. "Er ist mein bester Freund.", sagte sie, als ob somit auf alle Fragen geantwortet wäre. "Das hätte er einfach nicht tun dürfen. Er wollte mir eigentlich nur etwas Wichtiges sagen, doch dann änderte er seine Meinung, meinte, er müsse etwas ausprobieren und schon hatte er mich geküsst." "Tja, dann hat dein bester Freund also endlich seine Augen aufgemacht und erkannt, dass du ein ungebundenes Mädchen bist. Lucie, das musste früher oder später doch passieren." Irritiert sah sie ihn an. "Was laberst du da?" Chris zuckte die Schultern. "Na es ist doch weltbekannt, dass Jungen und Mädchen keine besten Freunde sein können, außer er ist schwul. Und das, so hat er ja heute bewiesen, ist er nicht." "Aber ich empfinde nichts für ihn. Also, ich meine natürlich schon - aber eben nicht so, wie du denkst." "Ich denke gar nichts.", sagte er, lehnte sich zurück und stützte sich auf seine Ellbogen ab. Lucie wurde wirklich von Tag zu Tag interessanter. "Was ist das überhaupt, denken? Kann man das essen?" Mit einem kleinen Schmollmund sah sie ihn an und er merkte, dass sein Plan aufgegangen war. Sie musst dringend abgelenkt werden. "Nein, es ist etwas, was du dir nie aneignen wirst." "Ich glaub’ s auch. Und jetzt mach dir nicht so viele Gedanken über Tim. Hat er dir denn gesagt, dass er sich in dich verliebt hat?" Lucie schüttelte den Kopf. "Nein, er ist gleich wieder abgehauen, nachdem er mich geküsst hat. Was wahrscheinlich auch das Beste war." "Wieso? Hättest du ihn sonst in tausend Stücke gerissen? Jetzt mach mal keinen Wirbel, ich bin sicher, dass sich bald alles aufklären wird." "Und was soll ich morgen machen, wenn ich ihm in der Schule begegne?" Chris stand auf. "Keine Ahnung, bin ich dein Liebestherapeut?" Lucie gab ein Geräusch von sich, was eher wie ein Knurren klang. "Du Idiot, du hirnloses Schwein!", fauchte sie ihn an und sprang auf. "Was fragst du dann nach mir, wenn du mein Gelaber eh nicht hören willst?" Chris hob beide Hände hoch, wie um seine Unschuld zu bezeugen. "Hätte ich denn ahnen könne, dass du mir gleich dein kleines Herzchen ausschüttest?" Lucie nahm ein Kissen vom Bett und schleuderte es nach ihn. "Du gefühlsloser, hinterlistiger, großspuriger Penner! Kannst du nicht einmal Ernst sein und mir helfen?" "Du willst meine Hilfe doch eh nicht.", lachte Chris und duckte sich, da Lucie herausfand, dass sich Kissen als sehr geeignete Wurfgeschosse eigneten. "Na und?", fauchte sie und warf drei Kissen aufeinmal (anm. sie hat sehr viele Kissen^^), die jedoch an der Wand abprallten. "Aber freundliche Menschen tun so etwas aus reiner Höflichkeit!" "Du hast mich noch nie für einen freundlichen Menschen gehalten!", auch er entdeckte, dass Kissen gut fliegen konnten, schnappte sich eins und warf es nach Lucie. "Nein, aber ich hätte mich auch mal irren können." "Selbst wenn es so gewesen wäre, dass hättest du dann nie zugegeben!", er wich einem schwarzen Kissen aus, warf sein rotes und: Volltreffer! Sie war so damit beschäftigt gewesen, ein neues Kissen zu suchen, dass sie das von Chris nicht sah und es voll ins Gesicht bekam, als sie sich aufrichtete. Lucie drehte nur noch mehr durch und benutzte sich jetzt höchstpersönlich als Kopfkissen. Kreischend sprang sie auf Chris zu, die Hände so gehalten, als wolle sie ihn erwürgen und plumpste mit ihm doch glatt zu Boden. "Scheiße, du bist ja schwer wie ein tausend Tonnen Mehlsack!", bemerkte er, als ihm kurz vom Aufprall die Luft genommen wurde. Mit blitzenden Augen saß sie auf seinem Bauch und krallte ihre Hände um seinen Hals. "Noch ein Wort und ich schwöre, ich bringe dich um." "Das tust du schon mit deinem Gewicht.", sagte er und grinste. Natürlich war sie leicht wie eine Feder, aber er liebte es, sie zu provozieren. "Du nimmst das sofort zurück du Schwachkopf.", versuchte sie ihn zu beleidigen und ließ eine ganze Schimpftirade über ihn ab. Doch ergebnislos. Statt sich beleidigt zu fühlen, bekam Chris plötzlich einen Lachanfall und fing an, sich unter Lucie zu winden. Sie sah einfach urkomisch aus, mit der Zornesfalte zwischen den Augenbrauen, den Strähnen, die wirr abstanden und der schrillen Stimme von ihr. "Hör auf zu lachen du Idiot, das ist nicht lustig." Chris schnappte nach Luft und versuchte sie von sich runter zu schupsen. Die roten Flecken an ihren Wangen bildeten einen eigenartigen Kontrast zu ihren dunklen Augen, die ihn zornig anblitzten. Sie blieb beharrlich auf ihn sitzen (>.<) und umfasste etwas doller seinen Hals. "Halt die Klappe!", fauchte sie ihn an. "Du müsstest dich mal im Spiegel betrachten.", japste Chris und umfasste ihre Oberarme. "Du siehst echt erschreckend aus." Sie knurrte. "Na herzlichen Dank, erst bin ich schwer und jetzt auch noch hässlich?" Chris schüttelte den Kopf und beruhigte sich langsam, trotzdem liefen ihn noch Lachtränen die Wangen runter. "Das hab ich nie behauptet und jetzt geh runter, du erdrückst mich wirklich." "Oh nein, diesen Gefallen werde ich dir nicht tun." "Du zerquetscht meine inneren Organe!" "Oh, da habe ich, weiß Gott, nichts gegen. Erst beleidigst du mich - " "Hey, du beleidigst mich die ganze Zeit. Aber na schön, wenn du es nicht anders haben willst...", er packte sie an der Hüfte, hob sie hoch, als ob sie nur eine Stoffpuppe wäre und verlagerte sie neben sich. Damit sie auch ja nicht auf falsche Gedanken kommen könnte, setzte er sich diesmal breitbeinig über sie und hielt ihr die Arme über dem Kopf fest. "Geh von mir runter! Ich krieg keine Luft!", fauchte sie und versuchte sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht zu pusten, die ihr die Sicht raubten. Chris grinste. "Jetzt weißt du, wie es mir ging. Ich lass dich nur los, wenn du mir versprichst, mich nicht wieder anzugreifen." "Ich verspreche nichts, was ich nicht halten kann.", sagte Lucie trotzig und schaute zur Seite. Hatte sie wirklich einmal gedacht, dass sie ihn mochte? Wenn auch nur ein kleines bisschen? Anscheinend hatte sie einen kurzen Augenblick nicht richtig nachgedacht, denn diesen Kerl, der jetzt auf ihr saß und sie hämisch angrinste, konnte man einfach nicht mögen. Ich hasse ihn, dachte sie und zog einen Schmollmund. Soll er mich doch erdrücken, er wird schon noch sehen, was er davon hat. Rache ist bittersüß. "Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt.", grinste Chris und machte es sich bequem. Wütend schaute sie ihn an. "Ach nein? Ich hab alles Recht der Welt dazu." "Sei mir lieber dankbar.", sagte er weiter, als ob sie nie den Mund aufgemacht hätte. "Dankbar?", sagte sie laut. "Wozu, dass du mich nur jede Minute, die du in meiner Nähe bist, mich auf Hundertachtzig bringst, mich provozierst und mich zerquetscht? Ich werde dir gleich vor lauter Dankbarkeit einen Orden verleihen." Chris ließ ihre Arme plötzlich los und setzte sich auf, blieb aber immer noch auf ihr drauf. "Nein, dankbar dafür, dass ich dich abgelenkt habe." "Wovon?", das Wort spuckte sie ihm förmlich entgegen. Chris jedoch zuckte nur unbekümmert die Schulter und stand auf. Da Lucie sich schnell albern vorkam, wie sie da wie erschlagen auf dem Boden lag, tat sie es ihm nach und versuchte ihrer Haare in Ordnung zu bringen. "Also?" "Na, woran hast du bis vor einigen Minuten noch dran gedacht, hm? Sagt dir der Name Tim etwas?" Lucie weitete erstaunt die Augen. "Das hast du extra gemacht?" "Natürlich, ich kann dich doch nicht einfach wie ein Häufchen Elend da sitzen lassen. Außerdem hättest du mir so gar nicht richtig zugehört." Lucie fing an, die Kissen einzusammeln. "Wobei denn?" Chris half ihr und bemerkte nur nebenbei das heillose Durcheinander. "Ich hab vorhin mit Maik geredet. Es war gar nicht so schwer, wie ich gedacht habe. Ich kann ab morgen bei ihm einziehen." Lucie strahlte. "Wie wunderbar, dann bin ich dich also endlich los. Das muss gefeiert werden." Chris grinste schief. "Wieso hab ich es bloß geahnt, dass du dich freuen wirst.", es war keine Frage, sondern einfach nur eine Feststellung. Lucie zuckte die Schultern. "Nein, aber mal ganz im Ernst, es ist viel besser für dich, wenn du lieber bei einen deiner Freunde einziehst." "Wir sind doch jetzt auch Freunde.", bemerkte Chris und sah, wie sie kurz in der Bewegung innehielt, zwar nur für eine Millisekunde, aber immerhin. Aha, dachte er, interessant. "Schon, aber für die anderen ist es besser. So entgehen wir viel Klatsch. Die ganzen Idioten aus meiner Klasse würden mir am liebsten Löcher in den Bauch fragen, weil wir jeden Morgen zusammen in die Schule kommen und sie auf dem selben Weg wieder verlassen." Chris lachte. "Vielleicht denken sie ja, das wir eine Affäre haben." Lucie schaute ihn mit großen Augen an. "Bist du verrückt? Nicht alle denken so verkorkst wie diese Trulla Cindy. Das ist doch lächerlich." Chris trat mit hochgezogenen Augenbrauen auf sie zu. "Nein, das ist nicht lächerlich, nur menschliche Logik." "Lächerlich.", beharrte sie weiter und schmiss das letzte Kissen zurück aufs Bett. "Die sollten einfach nur mal ihr Gehirn benutzen." Chris konnte sich das Grinsen einfach nicht vom Gesicht wischen. "Aber genau das tun sie doch." "Kannst du endlich mal aufhören, mir zu wiedersprechen? Du findest das Ganze anscheinend noch lustig." "Natürlich.", sagte er leichthin und setzte sich aufs Bett. "Du anscheinend nicht." "Natürlich nicht.", fauchte sie ihn wieder an. "Wie steh ich denn dann da. Betrüge meine beste Freundin mit ihren Freund hinter ihren Rücken! Die werden denken, dass ich die Situation schamlos ausnutze! Tolle Freundin, diese Lucie, werden sie alle denken. Aber haben wir es nicht schon immer gesagt? Sie ist schon immer heimlich in Chris verliebt gewesen." "Ach, das ist doch Unsinn.", sagte Chris und wischte das Thema mit einer Handbewegung weg. "Ach ja? Dann frag doch mal ein paar Leute. Die werden dir schon zeigen, dass ich recht habe." "Jetzt beruhig dich doch mal wieder. Und selbst wenn es so wäre, was kümmert dich das? Leute tratschen, setzen etwas in die Welt und in wenigen Tagen ist alles wieder vergessen." "Wenn du das Ganze so siehst, warum hast du dann nicht denn Mumm gehabt, deinen Freunden von deinem Rausschmiss zu erzählen." "Das ist etwas ganz anderes.", sagte Chris leise. Sie schaffte es auch immer wieder, ihn wütend zu machen. Langsam überschritt er seine Geduldsgrenze. "Ist es nicht!" Wütend sprang Chris auf. "Wieso musst du eigentlich jeden Tag zu Rumzicken, he? Du hast anscheinend Spaß daran, einen den Tag zu verderben! Ich hab dich noch nie einen einzigen Tag erlebt, wo du nur freundlich warst. Weder zu mir, noch zu anderen. Ist doch kein Wunder, wenn fast niemand etwas mit dir zu tun haben will." Lucie wusste nicht wieso, aber seine Worte versetzten ihr einen Stich ins Herz. Einen Augenblick wusste sie nicht, was sie sagen sollte und sie starrte nur stumpf in Chris´ Augen. "Ich danke dir wirklich dafür, dass du so ehrlich zu mir bist.", sagte sie leise, dann holte sie Luft und ließ ihrer Wut freien Lauf: "Aber glaubst du, ich hab es darauf abgesehen, mich jeden Tag mit jemanden anzulegen? Ihr gebt mir doch immer einen Grund dazu und könnt einfach nicht einsehen, dass ich einfach nur meine Meinung kund tue. Es tut mir wirklich leid, dass ich mich nicht mit Leuten abgebe, die ich nicht mag. Ich kann ja versuchen mich zu ändern. Aber weißt du was? Ich mag mich so, wie ich bin. Ich brauche nur einen kleinen Kreis von Freunden, die sind nämlich auch ehrlich zu mir und verstehen mich." Chris schüttelte den Kopf. "Ich versteh echt nicht, wie Anna es die ganze Zeit mit dir ausgehalten hat. Aber anscheinend ist auch nur sie in der Lage, dir einen Maulkorb anzulegen." Plötzlich traten Tränen in Lucies Augen. "Na und?", schrie sie mit weinerlicher Stimme. "Aber sie liebt mich so, wie ich bin, mit meinen ganzen Fehlern, aber sie sieht auch die guten Seiten an mir. Sie versteht mich und auch nur bei ihr kann ich sicher sein, dass sie wirklich nichts weitersagt, was ich ihr erzähle. Aber was sag ich dir das eigentlich. Ich muss mich nicht vor dir rechtfertigen.", trotzig wischte sie sich über die Augen und Chris schaute sie stumm an. So ein Gefühlsausbruch hatte er noch nie erlebt. Noch nie bei ihr und er war erstaunt wie verletzlich sie plötzlich wirkte, mit schimmernden Augen und bebenden Körper. Plötzlich fühlte er sich elend. Natürlich brauchte sie sich nicht rechtfertigen. Und es war auch blöd, was er gesagt hatte, aber sie schaffte es einfach, Worte aus ihm zu bekommen, die er nie sagen wollte. Hilflos ließ er seine Hände sinken und machte den Mund auf. "Sag was du zu sagen hast, und dann verschwinde.", unterbrach sie ihn und wandte sich an ihr Fenster. Chris handelte aus einem plötzlichen Instinkt, ging auf Lucie zu und umarmte sie von hinten. Gefühle, die er nicht einordnen konnte, strömten auf ihn ein. Es war fast so, wie wenn er sich einmal mit Anna stritt und er hatte das dringende Bedürfnis, auf Versöhnung. Auf seine Art. "Es tut mir leid.", sagte er und vergrub sein Gesicht in ihren weichen Haaren. „Wirklich, du muss mir glauben. Dinge, die nie gesagt werden sollten, sind ans Licht gedrungen und ich nehme alles zurück. Du bist toll so, wie du bist und - ach Lucie, es tut mir wirklich leid." Lucie wollte ihre Erstarrung beibehalten, doch in seinen Armen entspannte sie sich langsam. Lautlos liefen Tränen über ihre Wange, die sie nicht erklären konnte. Sie weinte wirklich selten, aber wenn, dann richtig. Vorsichtig tastete sie nach seiner Hand und umfasste sie. Plötzlich kam es ihr so richtig vor, dass er hier stand, sie umarmte und sich entschuldigte. Und es fühlte sich auch richtig an, dass sie weiter an ihn gelehnt stehen bleiben und die Wärme und Stärke seines Körper fühlen wollte. Später, erst viel später würden große Tonnen Schuldgefühle auf sie niedersausen und sie fast erschlagen. Doch im Moment zählte das Jetzt. Und da fühlte sie sich sichtlich wohl. "Wir geben echt miserable Freunde ab.", schniefte sie eine Weile und ließ ihren Kopf an seine Schulter sinken. Er lachte leise auf. "So schlimme wie wir, habe ich noch nie erlebt. Verzeihst du mir?" "Wenn du es bei mir tust und niemanden etwas von unserem Ausbruch erzählst." "Versprochen. Man, so ein Streit macht ganz schön hungrig, glaubst du, Stella hat den Kühlschrank heute morgen noch aufgefüllt?" Lucie lachte und löste sich langsam von ihm. "Ich bitte dich, sie hat drei gefräßige Töchter. Da bleibt ihr gar nichts anderes übrig." "Dann lass uns gucken, ob wir was passendes finden.", er hielt ihr seine Hand hin und sie umfasste sie. Aus einem Impuls heraus, stellte sie sich auf die Zehnspitzen und drückte ihn einen leichten Kuss auf die Wange. "Mein Dad würde jetzt sicher sagen, dass wir uns wie ein altes Ehepaar verhalten haben.", sie grinste und ohne es wirklich wahr zu nehmen, gingen sie Hand in Hand die Treppe runter. Vorsichtig schlossen Lena und Marie zur selben Zeit auch wieder ihre Zimmertür und ließen sich daran zu Boden sinken. Beide seufzten schwer und grinsten sich dann an. "Es ist schade, dass du ab morgen schon wieder weg bist.", sagte Frank am Abend beim Fernsehen zu Chris. "Wenigstens für ein paar Tage hatte ich das hoffnungsvolle Gefühl, doch noch die Oberhand des Geschlechterkampfes hier zu gewinnen." Stella lachte auf und gab ihren Mann einen Kuss. "Sei nicht albern, du weißt doch, wie ehrfurchtsvoll wir unter deiner Herrschaft stehen." "Oh ja, und zwar gar nicht.", er legte einen Arm um seine Frau und zog sie zärtlich zu sich heran. Diese kuschelte sich sofort wie ein verliebter Teenager an seine Brust und schaute wohlig zum Fernseher. Chris hätte wetten können, das, wäre Stella eine Katze, hätte sie lauter als ein Mähdrescher geschnurrt. Grinsend schaute er zu Lucie, die mit auf dem Sofa saß und nur die Augen verdrehte. "Müsst ihr immer knutschen und knuddeln? Nimmt euch ein Zimmer." Lachend wechselte Stella von ihrem Mann zu ihrer Tochter und drückte diese fest an sich. "Uii, ich hab dich ja sooo lieb." Lucie versuchte sich aus der Umarmung ihrer Mutter zu befreien. Vergeblich. "Mum, bitte nicht.", sagte sie weinerlich, als Stella auch noch anfing, Küsschen zu verteilen. "Bäh, kannste du es mal bitte lassen?" "Ich zeig doch nur meine Liebe." "MUM!" Chris schüttelte grinsend den Kopf und schaute zum Fernseher. In Gedanken jedoch war er ganz woanders. Irgendwie war es wirklich schade, dass er nun nicht mehr hier schlafen würde. Er hatte die Familie echt ins Herz geschlossen, sogar die Zwillinge. Na ja, auf eine gewisse Art und Weise. Und er fing an, Lucie immer mehr zu mögen. In den letzten paar Tagen hatte er sie mehr kennen gelernt, als in den ganzen Jahren, die sie einander kannten und hassten (zumindest aus ihrer Sicht). Er hatte rausgefunden, dass sie gar nicht immer so stark und taff war, wie sie immer tat. Auch sie hatte ein Herz, was verletzt werden konnte. Und, so hatte er sich eingestehen müssen, hatte sie eigentlich einen tollen Humor und von Langeweile konnte man wirklich nie sprechen, wenn man mit ihr zusammen war. Langsam verstand er wirklich, was Anna an ihr fand. Und er war wirklich noch auf die Zeit gespannt, die vor ihm lag. Und ob sich etwas ändern würde, wenn Anna wieder da war. Dann lassen wir es mal auf uns zukommen, dachte er und machte es sich im Sessel gemütlicher. _____________________________________________________________________________________ tjoa liebe leutz, für dieses kapi war es meeeeeeeeeega schwer irgendeine überschrift zu finden und ich hab einfach die nächstbeste genommen :P sooo^^ an sonsten hoffe ich, eshat euch wieder gefallen, auch wenns nich sooo spannend war und ihr freut euch wieder aufs nächste^^ bye bye und ein schönes wochenende wünscht eure Laiya-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)