Neji und TenTen - Schmerzen
Kapitel 9
Neji und TenTen – Schmerzen
Ein paar Minuten spazierten sie schweigend durch den Dschungel, doch dann durchbrach TenTen die Stille.
„Wieso bist du auf einmal so nett zu mir?“, wollte sie wissen und blieb stehen. Auch Neji ging nicht weiter. Er drehte sich zu TenTen um: „Was hast du gefragt?“ „Wieso bist du plötzlich so nett zu mir?“, wiederholte TenTen ihre Frage, jetzt eindringlicher. Neji starrte sie verständnislos an. „Ich bin doch immer nett zu dir, meine Süße. Oder etwa nicht?“ Er kam auf TenTen zu und drückte sie gegen einen Baum. Dann begann er, sie zu küssen.
Da war er wieder, der alte Neji!
TenTen schrie auf und riss sich von Neji los.
„Was fällt dir eigentlich ein?“, rief sie aufgebracht und stampfte wütend auf den Boden, „Ich hab dir doch gesagt, du sollst mich nicht anmachen! Na warte, jetzt kannst du was erleben!“
„Vergiss es, Süße. Hör bitte auf, ich will nicht, dass du die ganzen Tiere hier verschreckst“, sagte Neji monoton und hielt TenTen an beiden Händen fest.
Sie hatte versucht, ihn zu verprügeln, doch Neji war stärker gewesen und jetzt hatte er sie wortwörtlich fest im Griff. „Lass mich los!“, rief sie und trat einige Male nach ihrem Begleiter, doch hatte sie zu kurze Beine und konnte ihn nicht berühren. „Hör jetzt auf damit, sonst verletzt du dich noch“, Neji schüttelte den Kopf und ließ TenTen schlussendlich los. Diese rieb sich nur ihre schmerzenden Handgelenke und bedachte den Schwarzhaarigen mit bösen Blicken.
„Komm jetzt mit, wir gehen weiter, schließlich will ich als erster den Schatz finden.“ „Ist das alles, woran du denkst?“, giftete das Mädchen und folgte Neji. Der blickte sie noch nicht einmal an: „Darum geht es doch, oder? Jeder will gewinnen!“ TenTen schlug sich gegen die Stirn: „Du machst das hier nur, um zu gewinnen? Der Spaß steht doch im Vordergrund. Was hab ich denn davon, wenn ich gewinne und den Schatz als erste finde, aber gar keinen Spaß hatte?!“ „Das ist ein Argument… Aber Spaß haben kann ich auch woanders“, ein dreckiges Grinsen trat auf sein Gesicht, worauf TenTen ihm eine Ohrfeige verpasste. „Du perverser Sexist, du denkst nur an Sex, echt widerlich“, murmelte sie und blickte weg.
Neji ignorierte seine schmerzende Wange und sah TenTen mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sie sah schon verdammt heiß aus, aber er versuchte ja schließlich nicht umsonst, sie anzumachen. Er grinste.
Spaß haben.
Und zwar mit TenTen.
Das war alles, was er wollte. Mehr nicht.
Liebe war nur ein Wort.
Aber ein sehr wirksames. Wie oft hatte er es schon zu seinen Verflossenen gesagt, als er mal wieder Lust auf ein bisschen Spaß hatte? Er wusste es nicht mehr so genau. Aber oft genug.
TenTen war bei weitem nicht so wie Neji. Sie hatte erst vor kurzem die Beziehung zu ihrem Freund beendet, weil er sie betrogen hatte. Seitdem wollte sie von Männern eigentlich gar nichts mehr wissen – und von Neji Hyuga schon gar nicht. Doch er zog sie immer wieder in seinen Bann. Sie konnte machen, was sie wollte, Neji schaffte es immer wieder, sie zu verführen. Doch bis jetzt war es noch nicht zu mehr als ein paar Küssen gekommen. TenTen war klar, dass Neji nur eine neue Bettgespielin brauchte, doch sie hatte es nicht geschafft, sich von ihm loszureißen. Als er sie geküsst hatte, war sie jedes Mal wie Wachs in seinen Armen. Nur mit viel Glück - und vor allem Verstand - schaffte sie es immer aufs Neue, ihm zu widerstehen.
Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihm nicht mehr entkommen konnte…
„Hey, TenTen, hier geht’s lang!“
Die Braunhaarige wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie Neji winken sah. Er hielt ein Blatt in seinen Händen und betrachtete konzentriert den Kompass.
„Was hast du Tolles gefunden, Idiot?“, TenTen klang äußerst desinteressiert. Ihre Nerven waren extrem strapaziert. Ein falsches Wort und sie würde austicken.
Das bemerkte wohl auch Neji.
„Ich hab ein Zeichen gefunden. Hier. Das ist ein Rätsel. Lies es dir mal durch“, er reichte TenTen das Blatt und als sich die Hände der beiden berührten, zuckte sie zusammen.
„`Geht in die Richtung, in der die Sonne niemals zu sehen ist´“, las TenTen laut vor. Sie knüllte das Blatt zusammen und steckte es in ihre Tasche, „Ist doch einfach. Norden. Da siehst du nie die Sonne.“ Neji nickte beipflichtend und starrte auf den Kompass: „Dann lass uns weitergehen.“
„Mein Fuß tut so weh, können wir nicht eine Pause machen?“, bat TenTen und setzte sich auf einen Baumstamm. Sie zog ihre Schuhe aus und betrachtete sich ihren Fuß, „Fuck! Wieso ist der so blau?“ Neji kniete sich nieder und fuhr über TenTens Fuß, was Gänsehaut bei ihr verursachte. Schnell zog sie den Fuß weg. „Dich hat irgendwas gestochen“, stellte Neji fest und richtete sich wieder auf, „Vermutlich eine Spinne oder sogar eine Schlange. Hast du große Schmerzen, Süße?“
Er konnte es einfach nicht lassen! Sogar in diesem ernsten Moment benutzte er diesen „Spitznamen“!
„Nenn mich nicht Süße!“, fauchte TenTen und zog sich die Schuhe wieder an, „Und nein, ich hab keine großen Schmerzen. Ich hab einfach nur eine kleine Pause gebraucht.“
Das war komplett gelogen.
Ihr Fuß schmerzte unablässig, doch TenTen war zu stolz, Neji dies zu gestehen. Wahrscheinlich würde er sie noch tragen und später dann eine kleine Gefälligkeit für diese Einsatzbereitschaft erwarten.
Und darauf konnte das Mädchen gut verzichten.
Jedes Mal, wenn sie auftrat, durchzuckte der Schmerz ihren Körper und ihr Gesicht verzog sich zu einer hässlichen Grimasse. Doch zum Glück hatte Neji noch nichts davon mitbekommen.
TenTen schaute auf die Uhr. Sie waren jetzt schon mindestens eine Stunde im Dschungel unterwegs.
„Wie viele Hinweise soll es eigentlich geben?“, fragte TenTen und humpelte neben Neji her. „Ist wirklich alles in Ordnung? Nicht, dass du mir noch umkippst und ich dich zum Ziel tragen muss!“, grinste er. TenTen winkte ab: „Ja ja, keine Sorge. Im Übrigen habe ich dich was gefragt, wenn du mir bitte antworten könntest!“ Der Angesprochene zuckte mit den Schultern: „Weiß ich nicht. Wie ich bereits erwähnt habe, die Jungs und ich haben keinerlei Ahnung, wo der Schatz – TenTen!?“
Und da war es passiert.
Sie war umgefallen.
Als sie auftreten wollte, war ihr Fuß weggeknickt und nun lag sie auf dem Boden.
Sie krümmte sich vor Schmerzen.
„Neji… Es tut so weh…“, keuchte sie und zog sich den Schuh aus. Ihr Fuß wies inzwischen rote und gelbe Punkte auf. „Was ist das?“, rief sie aus und setzte sich aufrecht. Neji hockte sich neben sie. „Wieso hab ich das nicht bemerkt? Verdammt, das ist nicht gut. Gar nicht gut“, murmelte er und umfasste TenTens Fuß. „Was ist gar nicht gut?“, wollte TenTen wissen und schüttelte den Schwarzhaarigen an den Schultern. Schweißtropfen bildeten sich auf ihrem Gesicht und ihre Augen blickten merkwürdig glasig. „Das, was hier passiert, ist gar nicht gut“, antwortete Neji und durchwühlte TenTens Tasche, „Sag mal, hast du eigentlich noch was Anderes als Schminke, dein Handy und Geld dabei? Taschentücher oder vielleicht sogar eine Flasche Wasser?“ TenTen schüttelte nur benommen den Kopf. „Es kann sein, dass du von einer Giftschlange gebissen worden bist, hier, sieh dir die zwei roten Punkte an“, sagte er und deutete auf die Fußsohle. Doch TenTen starrte nur in die Luft. „Na gut, TenTen, uns bleibt keine andere Wahl. Ich muss dich leider tragen, auch wenn es dir nicht ganz passt. Wir werden zurück zum Bus gehen und von dort aus die anderen anrufen“, Neji strich TenTen besänftigend über das Gesicht und lächelte sie an.
Das war das erste Mal, dass TenTen Neji freundlich lächeln sah.
Der Schwarzhaarige hob das Mädchen hoch und trug sie.
„Danke… Neji…“, murmelte sie niedergeschlagen und legte beide Arme um seinen Hals, um sich festzuhalten.
Here we go again.^^ Das war - wie versprochen - das erste der insgesamt vier "Pärchenkapitel". Ich muss sagen, dass mir das noch am besten gefällt, die anderen drei sind nicht so der Hammer. <___<
Was ich noch loswerden wollte: Zum letzten Kapitel habe ich ungefähr 40 ENS geschrieben, aber nur 29 Kommis bekommen. Wer keine ENS mehr will, soll mir doch bitte Bescheid sagen.
Aber trotzdem danke für die ganzen Kommis, hat mich gefreut!
Hel
Liebe Grüße
Ms-Nami *Bonbons verteil*