Der Staubwedel - ob das sauber wird?
Nur mit einem Staubwedel bewaffnet hatte sich Hyde daran gemacht, die Statuen in der großen Halle abzuputzen. Vergnügt etwas vor sich hin pfeifend hing er dabei seinen Gedanken nach. Vor ein paar Monaten hatte er diesen Job angetreten. Es war vielleicht nicht sehr anspruchsvoll, als Putze in einem Einmannhaushalt zu arbeiten, doch damit hatte er ein Dach über dem Kopf, Essen, Trinken, etwas Taschengeld im Monat... Aber das wichtigste: Sein Arbeitgeber - Camui Gackt mit Namen - war sehr freundlich. Er gehörte nicht zu diesen arroganten, abgehobenen Snobs, obwohl er der Vorsitzende einer erfolgreichen Firma war. Schon allein diese Tatsache machte ihn Gackt sympatisch.
Hyde lächelte still vor sich hin, als er an Gackt dachte. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen musste er im nächsten Moment an die Nächte denken. DIESE Nächte... Ein leichter Seufzer entkam aus dem Mund des Blonden. Kurz hielt er mit dem Wedel inne und erinnerte sich daran. Ja, er hatte eine Affaire mit seinem Boss angefangen. Aber nicht, weil er vielleicht auf mehr Geld oder eine bessere Position hoffte, sondern weil Gackt ihn regelrecht gefesselt hatte. Noch nie hatte Hyde bei einem anderen Menschen eine solche Leidenschaft verspürt.
Und wieder versank der Kleine in seinen Gedanken. So bemerkte er nicht, wie sich ihm genau die Person von hinten näherte, an die er so eben dachte. Gackt hingegen hatte Hyde schon die ganze Zeit beobachtet. Und was sollte er sagen? Der Anblick, wie Hyde da in einem kurzen, schwarzweißen und mit Rüschen besetzten Kleidchen mit dem Hintern hin und her wackelte, war einfach zum Anbeißen. Die weißen, mit Spitzen besetzten Socken, welche bis an den Rand des Röckchens reichten, die schwarzen Lackschuhe und die passende Kopfbedeckung machten das Bild perfekt. Der Staubwedel, den Hyde gekonnt in der Hand hielt, ließ Gackt aber schwach werden.
Auf leisen Sohlen näherte er sich weiter dem Objekt seiner Begierde. Mit jedem Schritt, mit dem Gackt näher kam, wuchs das Feuer in ihm, wurde immer stärker. Nur noch ein paar Meter weiter und Gackt umarmte seinen Hyde fest von hinten. Dabei ließ er eine seiner Hände unter den Rock gleiten, was Hyde aus gegebenen Anlass aufkeuchen ließ. Sofort hatte sich der Kleinere an den Körper hinter ihm gedrückt. Den Staubwedel hielt er noch immer in der Hand... Hyde hatte die Augen geschlossen und den Hals gereckt. Ein leichtes Prickeln zog sich über seine gesamte Haut. Er spürte genau, wie ihm das Blut in die Lenden schoss, und er hatte nichts dagegen.
Er drehte seinen Kopf um wenige Grad und sah Gackt an. Der Blick, dem er dabei begegnete, heizte ihm nur noch weiter ein. Einen winzigen Moment später hatten sich ihre Lippen gefunden und verschmolzen miteinander. Mittlerweile war die zweite von Gackt's Händen unter Hyde's Oberteil geschlüpft, nachdem er die Knöpfe geöffnet hatte. Dort streichelte sie die weiche, glühende Haut und berührte zärtlich die hart gewordenen Brustwarzen. Gackt drückte sie, kniff leicht hinein. Hyde war es schon fast egal, was genau Gackt tat, Hauptsache, er berührte ihn. Egal, wo und egal, wie... Er wollte ihn nur spüren. Und genau das tat er in diesem Augenblick - auch ein wenig weiter unten, wo ihre Unterkörper einander berührten. Dass Gackt wegen ihm steif geworden war, entlockte Hyde ein Grinsen. Einen winzigen Moment hatte er sich in der Unarmung des Anderen gedreht und stand ihm nun gegenüber, drückte sich erneut an den Größeren und ließ diesen sein Verlangen spüren.
Kurz darauf spürte er Gackt's Hand, wie sie ihm nun auch in den Hintern kniff. "Hey...", brachte nurmehr keuchend heraus und musste einem schelmischen Grinsen mit einem ähnlichen Gesichtsausdruck antworten. Nun hatten sich seine Hände ihrerseits unter die Bekleidung seines Arbeitgebers geschoben und kratzen sich etwas über die Haut. Er wusste, dass Gackt das liebte und nichts gegen kleine Striemen auf seinem Körper hatte. Und mittlerweile hatte auch Hyde Gefallen daran gefunden. Er hatte seine Vorliebe für das Einsetzen seiner Nägel entdeckt.