Bahnübergang von abgemeldet (Angst?) ================================================================================ Epilog: Lächeln --------------- Nachdenklich liefen die jungen Männer neben einander her, Wind fuhr ihnen leicht durchs Haar. Unausgesprochenes lag zwischen ihnen, beide verdrängten dies durch ungebrochenes Schweigen, darin hatten sie Übung. Der Ort, an welchem sie sich zum ersten Mal wieder getroffen hatten. Zum zweiten Mal, wenn man die Begegnung im Treppenhaus zählte. Die Bank war zugeschneit, dennoch setzten sich die beiden. Die Stille, welche zwischen ihnen war, wirkte nicht bedrückend. Dennoch wussten beide, dass sie gebrochen werden würde. „Es tut mir leid. Ich hatte Angst.“ Der diesjährige 25. Dezember war wunderschön. Die leichte Sonne, die den Schnee zum glitzern brachte, erleuchtete nun ebenso Kais Gesicht. Jener sah mit einem ehrlichen Lächeln in den Himmel. Sein Begleiter musterte ihn aus dem Augenwinkel. „Wieso lächelst du?“ Kühl hatte seine Stimme geklungen, selbst in seinen eigenen Ohren. Kai wendete sein Haupt. Blickte ihn ernst an. Doch wich dieser Gesichtausdruck einem kindlichen Lächeln. „Ich bin glücklich. Man lächelt doch wenn man glücklich ist, nicht?“ Die Reaktion überraschte ihn. Sie war verwirrend, unerwartet und gänzlich unvorbereitet hatte seine Antwort ihn getroffen. Ich bin glücklich. Die Worte hallten in seinem Kopf wieder. „Weshalb bist du glücklich?“ Kai sah abermals in den Himmel. Obwohl er aufgehört hatte zu lächeln, verrieten seine Augen die neu gewonnene Lebensfreude. Plötzlich wendete sich sein Blick jedoch seinem Begleiter zu. „Kennst du die Antwort den nicht?“ Der Angesprochene sah nun in den Himmel. Kais Stimme hatte so anders geklungen. Freudig, Erwartend, voller Energie und…Zuneigung. Er schwieg. Kai verstand. Er hatte ein Versprechen, einen Schwur gebrochen. Etwas, dass er nicht so schnell wieder gutmachen könnte. Er hatte den wichtigsten Menschen in seinem Leben verletzt. Dennoch hoffte, nein wusste er, das er dieses Mal alles wieder in Ordnung bringen könnte. Kai hat zugegeben, dass er Angst hatte. Das erstaunte ihn doch nun. Sollte er Erfolg gehabt haben. War Kai aufgewacht? Hatte er jenen Menschen, der ihm mehr bedeutete als er sich wahrscheinlich eingestehen konnte, tatsächlich von seinen Fesseln befreit? Konnte es möglich sein? Ihm kamen einige der Worte in den Sinn, die Kai in seinem letzten Buch verwendet hatte. Er lächelte. Klar wusste er, dass dieses Buch eine Hommage an ihre einzigartige Beziehung war, sicherlich war ihm bewusst, dass ihm das Buch gewidmet war. Doch nun verstand er. «Er sah sein Gegenüber an und verstand. Bedingungslos zu lieben heisst nicht, sein Leben für jemand anderen aufzugeben. Sein Leben nach jemanden auszurichten, seine eigenen Träume und Ziele in Vergesseheit geraten zu lassen oder zum Wohle der gewählten Person verändern. Zu lieben bedeutet, einem anderen Menschen Vertrauen zu schenken und jene Begebenheiten zu zeigen, die man selbst wahrscheinlich als Schwäche empfinden mag...» Kai senkte seinen Kopf und lächelte. Sonnenstrahlen fielen in sein Haar. „Deinetwegen, Yuri. Danke.“ _________________________________________________________________________________ Widmung Die Widmung ist so eine Sache. Doch letzten Endes widme ich sie einem Menschen, der mir wichtig ist und dem ich im Endeffekt überhaupt verdanke, dass es diese Geschichte gibt. Solltest du das lesen - was ich ziemlich bezweifle – dann sollt du wissen, wie dankbar ich dir bin, für alles was du getan und versäumt, gesagt und verschwiegen hast. Über die Geschichte Alleine am ersten Kapitel habe ich ein halbes Jahr geschrieben. Ich wollte, dass jedes Wort, jeder Satz stimmt und das ich die absolut „perfekte“ Geschichte schreibe. Das ist zwei Jahre her. Absoluter Schwachsinn. Nur mit viel Übung wird man perfekt und selbst dann ist man noch ein Mensch. Fehler machen uns aus. Bahnübergang entstand in einer Zeit, in welcher ich mich einfach nur Ablenken wollte. Deshalb bedeut mir die Geschichte auch jetzt noch viel, weil ich weiss, wie ich mich gefühlt habe, als ich das erste Wort geschrieben habe. Das bedeut nicht, dass ich mehr Kommentare will, das wiederum heisst nicht, das diese mir egal sind, nur weil ich mich nie bedankt habe. Der Grund ist simpel: Es hätte nicht zu dieser Geschichte oder zu mir gepasst, wenn ich nach jedem Kapitel noch etwas geschrieben hätte. Genau deswegen gibt es dieses „ Kapitel“. Ich möchte zuerst einfach mal mich bei allen bedanken, die die Geschichte gelesen haben. Wahrscheinlich habt ihr sie anders verstanden als ich. Genau dafür möchte ich euch auch danken. Bei den Favos möchte ich mich ebenso bedanken. Bei jedem, der sich hingesetzt und mir einen Kommentar dagelassen hat, möchte ich mich bedanken. Ich will mich bei Milu bedanken. Ich glaube, ich hatte wahnsinniges Glück, dich als Beta zu bekommen. Du verstehst, was ich sagen will, ich muss nicht erklären, was ein Satz wirklich bedeutet. Du hast dich mit meinen Mammutsätzen herumgeschlagen und mich auf Dinge hingewiesen, die ich selbst einfach als logisch betrachtet habe. Du hast nie irgendwelche oberflächlichen Kommentare dagelassen, sondern du hast mich dazu gebracht, nach zu denken. Ich mag dich, obwohl du Nichtraucherin bist.^^ Das Ende ist wahrscheinlich nicht das, was erwatet wurde, gerade deshalb nicht, weil es keine ausführliche Lemon-Szene gab oder weil ganz einfach das geschriebene „ich liebe dich“ fehlt. Doch genau dieses Ende sagt mehr über die gesamte Geschichte aus als sonst ein Kapitel.. Ganz einfach zu erklären an dem Beispiel von Kai: Ich wage zu behaupten, das es – für diese geschichte-extrem schwierig gewesen wäre einen anständigen Grund für ein „ich liebe dich“ zu finden. Doch Kai entschuldigt und bedankt sich- Schwächen in seinen Augen. Was ich mir wünsche, ist mir immer mehr klar geworden, je mehr sich die Geschichte entwickelte: Es gibt Geschichten, bei denen bleiben einem die Handlung, sogar gewisse Kapitel im Kopf, einfach aus dem Grund, dass sie anders, neu, aufregend, spannend oder einfach gut sind. Ich wünsche mir, dass euch Bahnübergang anders im Kopf bleibt. Die Geschichte funktioniert anders: Sie beruht auf Bildern, nicht auf einer Storyline. Eigentlich wünsche ich euch dasselbe, was mich erfasst, wenn ich Bahnübergang lese: Eine leichte Melodie, eine Grundstimung, bei der Wörter bedeutungslos sind. Was steht ist also prinzipiell egal, aber der sanfte Fluss von Gefühlen - das zählt. Saki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)