Sailor Trek DS9: Ein Sailor Paradoxum von ZMistress (Teil 3 der Sailor Trek Saga) ================================================================================ Prolog: -------- Komentac’lan, der Erste der Jem’Hadar auf diesem Angriffsschiff sah gelassen zu wie der Vorta, Fiden, sich auf der Brücke kurz umsah und jede Station gründlich überprüfte. Er war zuversichtlich, dass alles so war wie es sein sollte, aber es war die Rolle der Vorts die Jem’Hadar zu befehligen. Das war wie es sein sollte, wie es von den Gründern angeordnet war. Das war schließlich die Ordnung der Dinge. Und Fidens übertriebene Vorsicht war auf dieser Reise gerechtfertigt... wenn man bedachte wer ihr Passagier war. Das Leben eines Gründers war nicht etwas, was man leichtfertig nehmen durfte. „Wann werden wir diesen Nebel vorraussichtlich erreichen?” fragte er seinen Zweiten, Boretkat’lyn. Soweit er wusste sollten sie mit einem Frachter in dem Nebel zusammentreffen und der Gründer würde hinüberwechseln. Er hatte keine Ahnung wohin er danach gehen würde, noch war er in der Position danach zu fragen, aber er nahm an, dass der Gründer zum Alpha Quadrant unterwegs sein würde. „Wir sollten in achtzehn Stunden dorthin gelangen,” erwiderte Boretkat’lyn sofort. Fiden nickte, anscheinend zufrieden, aber bevor er etwas hinzufügen konnte, erzitterte das Schiff unter ihnen und die Lichter flackerten für einen Moment. „Bericht!” schnappte der Erste. „Wir scheinen auf ein unbekanntes Raumphänomen gestoßen zu sein,” kam die Antwort. „Eines das alle drei Schiffe unserer Gruppe betroffen hat.” „Was für eine Art Phänomen?” fragte der Vorta. „Ein Wurmloch?” „Möglich,” sagte der Zweite, aber seine Stimme klang zweifelnd. „Wir scheinen durch den Raum transportiert worden zu sein.” Der Erste konzentrierte sich auf sein Sichtgerät und sah sich auf dem Schiff um. Draußen konnte er eine blaugrüne Welt nahebei sehen, anscheinend bewohnt. Ihr sichtbarer Mond konnte in der Entfernung ausgemacht werden. Da der nächste bewohnte Planet an ihrem Ausgangspunkt mehrere Lichtjahre entfernt gewesen war, gab es keinen Zweifel, dass sie sich über eine große Distanz durch den Weltraum bewegt hatten. Es war nur die Frage wie weit. „Was ist unsere gegenwärtige Position?” Der Navigator sah von seiner Konsole auf. „Das System der Erde, Sir.” „Wir haben uns genau in das Herz der Föderation bewegt,” kommentierte Fiden, womit er das Offensichtliche feststellte. „Wenn es ein stabiles Wurmloch ist, könnte es sich für uns als von enormen Nutzen erweisen.” Der Zweite unterbrach seine Überlegungen. „Ich bin nicht sicher, dass es ein Wurmloch war.” „Erklären Sie,” befahl der Erste. „Wir sind zwar im System der Erde, aber ich empfange keine Zeichen von Einrichtungen der Föderation. Keine orbitalen Stationen, keine Kolonien auf dem Mond, keine Schiffswerften irgendeiner Art... keine Zeichen von Bewohnern... außer auf der Erde selbst.” Der Erste verdaute diese Neuigkeiten schweigend, während Fiden die Welt unter ihnen mit seinem eigenen Sichtgerät eingehend betrachtete. „Wo... sind wir dann?” „Wo sind sie?” grollte der Klingone. Worf stand auf der Brücke der Defiant und machte ein böses Gesicht als er über O’Briens Schulter spähte. Sie hatten die drei Dominion-Schiffe seit einigen Stunden auf dem Monitor gehabt, bis sie mysteriöserweise von ihren Sensoren verschwanden. Da es zuvor keine Anzeichen gegeben hatte, dass das Dominion über Tarnvorrichtungen verfügte, war dies ein Grund zur Sorge für den klingonischen Offizier. Wenn das Dominion es geschafft hatte eine Tarnvorrichtung oder zwei von der cardassianisch-romulanischen Flotte, die sie zerstört hatten, auszuschlachten, dann konnte ihr einer wahrer Vorteil (wie gering er auch war), den sie gegenüber der Macht aus dem Gamma Quadrant hatten, zunichte sein. Schließlich schüttelte der Chief den Kopf. „Es hat keinen Sinn, Sir. Sie haben sich in Luft aufgelöst.” „Haben sie sich getarnt?” fragte Worf. „Nein, Sir,” erwiderte O’Brien mit Nachdruck. „Wenn sie das getan hätten, hätte ich eine Plasmaverschiebung in ihren Warpfeldern gesehen.” Er hielt inne und starrte auf den Monitor. „Es ist als hätten sie auf einmal das Universum völlig verlassen.” „Nun gut,” grollte der Klingone, offensichtlich unzufrieden. „Tragen Sie alle relevanten Daten ins Logbuch ein und übermitteln Sie es der Station, damit Commander Dax es später analysieren kann.” Er wandte sich an den Steuermann. „Setzen Sie einen Kurs auf das Wurmloch.” Fiden ging unruhig auf der Brücke auf und ab. Seit nun zwei Stunden versuchten sie und die anderen zwei Angriffsschiffe, festzustellen was passiert war. Unglücklicherweise gaben Jem’Hadar zwar ausgezeichnete Soldaten ab, waren aber nicht sehr gut bei wissenschaftlichen Analysen. Da das der Fall war, blieb es an dem Vorta hängen, mit einer Antwort aufzuwarten. Aber Antworten waren noch kaum in Sicht. Dies schien die Erde zu sein, aber viel primitiver als sie sein sollte. Es war möglich, dass sie ebenfalls durch die Zeit gereist waren, aber es gab einige historische Begenheiten, die unvereinbar mit ihren Beobachtungen der Erde waren. Es war als ob sie in eine völlig andere Realität geraten waren. Aber das war unmöglich. Oder? Komentac’lan trat vor und zwang ihn anzuhalten. „Es ist Zeit für das Weiß,” bestand er. Fiden runzelte die Stirn und ging in Gedanken schnell die Möglichkeiten durch. Wenn sie gestrandet waren, ohne einen Weg um zum Dominion zurückzukehren (und sich so mit Ketracel Weiß zu versorgen), dann war es nur eine Frage der Zeit, bis ihr gegenwärtiger Vorrat aufgebraucht war und seine Kontrolle über die Jem`Hadar verschwand. Aber wenn er zurückhielt, was sie brauchten, wäre ihre Leistung durch Entzugserscheinungen beeintrachtigt... Nach einem Moment entschied er, dass es vernünftig sein mochte, ihnen zu geben, was sie jetzt verlangten. Er würde später entscheiden wie er weiter vorgehen würde. „Natürlich.” Er öffnete die Kiste, die das Weiß enthielt, und stellte die rituelle Frage: „Erster Komentac’lan, können Sie für die Loyalität Ihrer Männer bürgen?” Wie immer erwiderte Komentac’lan: „Wir geben unser Leben für die Gründer. Von jetzt und bis zum Tod.” Fiden nahm die benötigten Phiolen heraus und reichte sie Komentac’lan. „Dann empfangen Sie dieses Geschenk von den Gründern. Möge es Sie stark erhalten.” Der Erste verteilte noch immer das Weiß an seine Einhait als der Gründer, der eine humanoide Form angenommen hatte, den Raum betrat. Das war nicht so schockierend für Fiden und die Jem’Hadar, da der Gründer gehen konnte wohin er wollte, aber der Anblick eines anderen Humanoiden bei ihm, einem mit langem, rotbraunem Haar, der in eine unbekannte graue Uniform gekleidet war, war nicht etwas, das sie erwartet hatten. Die Jem’Hadar machten automatisch ihre Waffen bereit, aber der Gründer kam jeglichen Handlungen ihrerseits zuvor indem er die Hand hob. „Es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Dieser hier ist ein Freund.” Der Wechselbalg wandte sich an den unbekannten Fremden. „Ist das nicht richtig, Neflyte?” „Natürlich,” erwiderte der Fremde mit samtiger Stimme. Der Wechselbalg wandte sich zurück an die Jem’Hadar-Soldaten und lächelte sie wohlwollend an. Komentac’lan war seit beinahe sieben Jahren am Leben, zwei davon hatte er als Erster seiner Einheit gedient. Er war ein Veteran zahlloser Feldzüge im Dienst der Gründer und hatte auf Dutzenden von verschiedenen Welten gekämpft. Aber die Augen des Gründers rot aufglühen zu sehen, ließ ihn zum ersten Mal in seinem Leben Angst kennen. Jedite schnitt eine Grimasse als er vor Königin Beryl stand. Ja, die Herrscherin des Königreichs des Dunklen lächelte, und ja, sie lobte jemanden dafür einen Auftrag gut erfüllt zu haben. Aber sie sprach nicht mit ihm. Statt dessen gratulierte sie Neflyte zu seiner Gefangennahme des Wechselbalgs und der Jem’Hadar Soldaten. Er starrte den rivalisierenden General wieder wütend an. Es war nur eine Frage der Zeit bis Königin Beryl ihre Aufmerksamkeit auf sein letztes Zusammentreffen mit den Sailorkriegerinnen richtete. Und wenn man bedachte wie es in diesem Vergnügunspark gelaufen war, würde sie über die Ergebnisse nicht erfreut sein. „... und jetzt, Jedite...” Er schauderte innerlich wegen der falschenden Freundlichkeit in ihrer Stimme. Es würde schlimmer werden als er befürchtet hatte. „Wieder einmal bist du auf die Sailorkriegerinnen getroffen...” Ihre Stimme wurde eisig. „...und hast jämmerlich versagt! Kannst du mir einen Grund nennen, warum ich dich nicht auf der Stelle vernichten sollte?” Jedite verbeugte sich tief, darum bemüht äußerlich ruhig zu wirken. „Ich entschuldige mich für mein Versagen, Königin Beryl,” sagte er. „Aber ich habe tatsächlich einen Plan...” Seine Gedanken rasten als er sich bemühte einen Plan zu finden, IRGENDEINEN Plan, der die Herrscherin des Dunklen Königreiches besänftigen würde „der zur Vernichtung der Sailorkriegerinnen führen sollte.” „Ach wirklich?” Beryl schnurrte beinahe. „Du hast solche Behauptungen auch in der Vergangenheit gemacht. Warum sollte es dieses Mal anders sein?” Jedite sah den schadenfrohen Ausdruck in Neflytes Gesicht als Beryl sprach. Anscheinend dachte der andere General, dass jeder Plan, den Jedite auch immer haben mochte, zum Scheitern verurteilt war. Wie er sich wünschte er könnte das Lächeln vom Gesicht seines Rivalen verschwinden lassen... Die Inspration traf ihn wie ein Donnerschlag. So ruhig er konnte, wandte er sich wieder an Beryl: „Weil wir dieses Mal den Gestaltwandler auf unserer Seite haben.” Jedites Erklärung zog einen scharfen Blick von Neflyte nach sich, der ihn unendlich freute. Anscheinend hatte der andere General seine eigenen Pläne für den Gestaltwandler... Pläne, die zu stören, Jedite keine Skrupel hatte. „Ich verstehe...” Königin Beryl betrachtete ihn kühl für einige Sekunden. „Erzähl mir mehr, Jedite. Wenn dieser Plan Potential hat, kannst du dich vielleicht rehabilitieren.” Pluto wusste in dem Moment, in dem sie zum Tor der Zeit zurückkehrte, dass sich die Situation verschlechtert hatte. Die Dinge waren viel schlimmer als sie es zuerst befürchtet hatte. Natürlich konnte man nicht sagen wie lange sie fort gewesen war. Zeit hatte hier keine Bedeutung und dort wo sie gewesen war sogar noch weniger. Es gab einen Lichtblitz, der von einem klingelndem Geräusch begleitet wurde, und ein Mann mit dem Ansatz zu einer Glatze in einer Captainsuniform der Sternenflotte erschien neben ihr. „Ich dachte, du solltest hier nicht weggehen.” „Das ist nicht ganz wahr. Ich kann es für kurze Zeitspannen unbewacht lassen. Außerdem, Q, die Situation hat es verlangt,” erwiderte sie. Sie richtete ihren Blick wieder auf das Gebiet um das Tor herum. „Aber ich sehe, dass sich die Dinge zum Schlechteren geändert haben.” „Ja, das ist sicherlich wahr,” stimmte das Wesen zu und sah sich um. Seufzend fügte er hinzu: „Na, ich habe versucht sie zu warnen. Aber man kann sich darauf verlassen, dass Picard zu dickköpfig ist, um zuzuhören.” „Du hast dir bei ihnen einen schlechten Ruf gemacht, Q,” sagte Pluto. „Wenn du etwas höflicher zu ihnen wärst, würden sie deine Warnungen vielleicht öfter beachten.” „Moi? Höflich?” Q sah schockiert drein. „Das macht keinen Spaß.” Er zuckte mit den Schultern, als Pluto ihm einen höhnischen Blick zuwarf. „Na, genug herumgeredet. Du hast noch ein temporales Durcheinander zu entwirren. Ich nehme an, du hast einen Plan, wie du deine wertvolle Zeitlinie wieder in Ordnung bringst.” „Du weißt, dass ich das habe,” erwiderte sie. „Und ich habe bereits mit anderen darüber gesprochen, die Dinge anzupacken. Außerdem... wenn ich es nicht täte, würdest du keinen Spaß mehr mit Picard haben können.” „Hmm...” Q bedachte das, dann nickte er. „Da hast du recht. Zu was ist ein Universum gut ohne Jean-Luc zum Nerven? Oder Worf, wo wir beim Thema sind.” Dann dämmerte ihm was Pluto gesagt hatte und sein Gesichtsausdruck zeigte Verwirrung. „Warte eine Minute... andere? Welche anderen?” „Die Bajoraner nennen sie Propheten,” erwiderte sie wissend. Q’s Gesicht zeigte, dass er verstand. „Oh, die Wurmlochbewohner. Ein ziemlich langweiliger Haufen, wenn du mich fragst. Alles was sie tun ist sich in diesem Raum-Zeit-Kanal zu verstecken und sich nicht einmal zu bemühen lineare Zeit zu verstehen.” „Q...” Pluto holte tief Luft. Zwar war Qs Natur von sich aus irritierend, aber es gab Zeiten, zu denen er einen höchst wütend machen konnte. „Wenn du nicht helfen willst, dann würde ich es schätzen, wenn du deine Kommentare für dich behalten würdest. Der Riss in der Zeit bedroht im Moment zwei Universen und ich werde alle Hilfe brauchen, die ich bekommen kann, um es wieder in Ordnung zu bringen.” Ein verletzter Ausdruck überflog kurz das Gesicht des Wesens. „Ich würde helfen, wenn ich könnte. Aber du weißt sehr genau über die... Beschränkungen Bescheid, die mir die anderen Q auferlegt haben. Besonders da ich ihnen seit meiner glücklicherweise kurzen Zeit als Mensch unterworfen bin... wobei du auch eine Rolle gespielt hast.” „Ich hatte kaum eine Wahl, Q. Du begannst zu wild zu werden, zu sehr außer Kontrolle zu geraten.” Q schnaubte abfällig als Antwort. „Q hatte recht. Du musstest Zurückhaltung lernen.” „Na, ich hoffe du bist zufrieden mit den Ergebnissen,” erwiderte Q mürrisch. „Vorher hätte ich helfen können diese Situation mit einer Handbewegung in Ordnung zu bringen. Jetzt bin ich gezwungen mit dem Willen des Kontinuums übereinzustimmen: ,Diese körperlichen Wesen haben es verursacht, und sie werden diejenigen sein müssen, die es reparieren.’ Er warf einen verächtlichen Blick himmelwärts. Pluto stand für einen Moment nachdenklich da. „Ich fürchte das Ende dieser Unterhaltung wird bis später warten müssen. Die Zeit,” ihre Lippen formten ein leichtes Lächeln bei der Ironie ihrer Feststellun, „wird knapp. In der Zwischenzeit könntest du mir einen Gefallen tun und ein Auge auf die Dinge hier haben, während ich fort bin?” Q nickte schweigend und damit verschwand sie. Q sah mit undeutbarem Gesichtsausdruck dorthin, wo sie gestanden hatte, dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf den temporalen Aufruhr, der das Tor umgab. „Viel Glück, Pluto. Du wirst es brauchen.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)