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A new Life ?!
1.Kapitel:
Es war ein wunderschöner Morgen.
Die Sonne ging langsam auf und ich spazierte in der kühlen Morgenluft am Strand unserer kleinen Stadt entlang.
Ich spürte das kalte Wasser an meinen Füßen, das in der Sonne leicht glitzerte.
Fast jeden Morgen gehe ich bei Sonnenaufgang am Strand entlang.
Die Stadt war noch am schlafen, nur ein paar Leute waren schon wach und begannen in den frühen Morgenstunden ihre Arbeit.
Ich nutzte die Zeit am Strand sehr oft zum Nachdenken.
Plötzlich fiel mir etwas Seltsames im seichten Wasser auf.
Es sah so aus als würde dort jemand liegen, doch da es noch dunkel war, war es schwer zu erkennen.
Ich lief schnell dort hin und sah dass dort wirklich jemand lag.
Es sah aus wie ein Pirat.
Er hatte schwere Wunden am Arm und Oberkörper.
Ich kniete mich neben dem Mann und versuchte ihn aus dem Wasser zu ziehen.
Auf einmal wachte er auf und hielt packte mich am Arm.
Ich erschrak.
Er sah mich mit seinen dunklen braunen Augen an.
"Lass mich" sagte er wütend.
"Ich will euch nur helfen.
Ihr seit schwer verwundet."
"Ich brauche eure Hilfe nicht Liebes."
Er legte sich wieder zurück in den Sand und verzog sein Gesicht vor Schmerzen.
"Kommt, ich versorge eure Wunden."
Er lachte.
"Liebes, wisst ihr überhaupt wer ich bin?"
"Ja, ein Pirat.
Aber das ist egal.
Ihr braucht Hilfe."
"Das wird die Garde sehr wenig interessieren."
"Die Garde hat zu tun was ich sage."
Er sah mich erstaunt an.
"Wie kommt es, dass die Tochter des Gouverneurs einem Piraten wie mir helfen will?"
"Das erzähle ich euch nur wenn ihr mitkommt."
Er lächelte und nickte schließlich.
Ich half ihm aufzustehen und ging mit ihm durch die dunklen Gassen der Stadt.
Zum Glück war es noch dunkel, doch es wurde mittlerweile immer heller.
So wie ich meine Eltern kannte, waren sie noch am schlafen.
Wir gingen so leise wie es möglich war in mein Zimmer.
Dort angekommen setzte ich ihn am Bett ab.
"Warte hier, ich hole eben Verbandszeug."
Mit diesen Worten verließ ich mein Zimmer und lief schnell in unser Badezimmer.
Als ich das Zimmer wieder betrat, lag er in meinem Bett.
Ich ging auf ihn zu und bemerkte dass seine Wunden sehr stark bluteten.
"Das sieht nicht gut aus."
Er grinste.
"Ich sah schon mal schlimmer aus."
Ich zog ihm sein Hemd aus.
Er hatte eine ziemlich schlimme Wunde am Bauch.
"Das könnte jetzt etwas weh tun", sagte ich uns begann die Wunde zu reinigen.
Er verzog sein Gesicht.
"Pass doch auf!"
"Nicht so laut.
Wenn meine Eltern dich finden bist du tot.
Ich bin gleich fertig, dann kannst du machen was du willst."
"Du wolltest mir erklären warum du so einem Pirat wie mir deine Hilfe anbietest."
"Ich hab einfach nichts gegen Piraten.
Für mich sind sie Menschen wie alle anderen auch.
Das ist der Grund.
Nur weil ihr ein Pirat seid, heißt das nicht, dass ich euch sterben lasse."
Er richtete sich auf.
"Dann braucht ihr ja jetzt kein schlechtes Gewissen haben wenn ich gehe."
Plötzlich ging die Tür auf uns mein Vater stand im Zimmer.
"Was geht hier vor?
Wachen!
Ein Pirat!"
Er hatte gerade sein Hemd angezogen und zog nun sein Degen.
"Scarlett Darling, dir wird nichts passieren."
"Nein, das ist nicht so wie du denkst Vater."
In dem Moment standen auch schon die Wachen im Raum und wollten den Pirat verhaften.
Er hatte keine Chance.
Auf einmal zog er mich in seinen Arm und hielt seinen Degen an meine Kehle.
"Wenn ihr mich nicht gehen lässt, dann töte ich die kleine.
Also ruft eure Wachen zurück und bringt mich alleine zum Hafen."
Mein Vater war verzweifelt.
"Wachen ihr habt gehört was er gesagt hat."
Meine Mutter die von dem ganzen Lärm wach geworden war, stand nun auch in der Tür.
Mein Vater sagte ihr nur kurz, dass er ihr alles erkläre würde und ging dann mit mir und dem Pirat wessen Name ich immer noch nicht wusste zum Hafen.
Mittlerweile waren schon mehrere Leute auf den Straßen, aber wir gingen durch so viele verlassene Gassen wie es nur möglich war.
Mein Vater ging ein Stück vor, sodass er unser Flüstern nicht hören konnte.
"Keine Angst, ich werde euch nichts tun, ich will nur nicht in eurem Gefängnis enden."
"Ich habe keine Angst vor euch“, versuchte ich zu Lügen.
Er lächelte, wie so oft.
"Warum zittert ihr dann Liebes?"
"Mir ist kalt."
Und wieder kam nur ein grinsen von ihm.
Bald hatten wir den Hafen erreicht, doch trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl.
Konnte ich ihm wirklich vertrauen?
Wir hatten nun den Hafen erreicht und gingen zu einem Kiel wo ein kleines Ruderboot stand.
"Danke für eure großartige Hilfe“, sagte er mit einem breiten Grinsen und ruderte zu seinem Schiff.
Mein Vater schloss mich in seine Arme.
"Wie kam dieser Pirat nur in unser Haus?", fragte er mich.
"Das erzähl ich dir alles zu Hause Vater."
Wir gingen nach Hause und trafen im Wohnzimmer auf meine Mutter.
"Was ist passiert?", fragte sie hektisch.
"So Scarlett, jetzt erzähl mir und deiner Mutter wie das alles passieren konnte."
Ich nickte und begann zu erzählen, dass ich ihn am Strand gefunden hatte und ich geholfen habe.
Als ich meinen letzten Satz kaum beendet hatte, bekam ich von meiner Mutter eine heftige Ohrfeige.
"Was hast du dir dabei gedacht?
Ab sofort gehst du nie wieder irgendwo hin ohne Begleitung.
Du bist eine Schande, mit dir haben wir nur Probleme!
Jetzt geh bloß auf dein Zimmer!"
Ich wusste, dass es jetzt besser war auf sie zu hören, also tat ich was sie mir sagte.
Sie behandelte mich immer so, mein ganzes verdammtes Leben lang.
Mittlerweile war ich 20 und musste mir das immer noch gefallen lassen.
Der einzige der mich einigermaßen versteht.
Jetzt musste ich den ganzen Tag auf meinem Zimmer bleiben und mich langweilen.