A ninja's life 2 von Kimiko93 (Heiratswahn in Konoha) ================================================================================ Kapitel 21: Noch mehr Chaos --------------------------- „Sakura, ich liebe dich!“ In diesem Moment hätte Sakura sich eine innere Stimme gewünscht. Aber nein, sie hatte gleich drei. Und die waren sogar in Farbe. Auf ihrer linken Schulter saß die erste, die offenbar ein wenig zurückgeblieben war, ein Engelskostüm trug und rief: „Nimm ihn, nimm ihn!“ Auf ihrer rechten Schulter saß die zweite, die auch nur wenig aktueller zu sein schien, ein Teufelchenkostüm trug und kreischte: „Hau ihm eine rein, hau ihm eine rein!“ Dann saß auf ihrem Kopf eine weitere Stimme, der das Wort „Vernunft“ auf der Stirn geschrieben stand und sagte mit fester und überzeugender Stimme: „Hör auf dein Herz!“ An und sich war das natürlich eine gute Idee, das Herz sagte ihr jedoch: „Ich bin beschäftigt, ich muss klopfen, verlass dich auf dein Bauchgefühl!“ Der Bauch wies jedoch jegliche Verantwortung von sich. „Ich bin gerade zu voll mit ungebetenen Gästen, verlass dich auf deinen Verstand!“ Und der Verstand streikte und leitete sie an ihr Erinnerungsvermögen weiter. Und das sprach eine klare Sprache: „Uchiha bestimmt dein Leben.“ „Er kontrolliert dich.“ „Willst du ihn nicht hinter dir lassen und endlich frei sein?“ „Er hat dich einmal verletzt und er wird dich wieder verletzen.“ „Armselig.“ „Erbärmlich.“ Der Teil in ihr, er sich nicht von ihrem Erinnerungsvermögen beeinflussen ließ, verlangte aber, dass sie dies Sasuke nicht ins Gesicht sagte. Oder, um das ganze einmal auf den Punkt zu bringen: Sie war total verwirrt. Erschlagen von dem, was Sasuke ihr gerade gesagt hatte. Und unter normalen Umständen hätte sie ihm das nicht geglaubt, allerdings mit all seinem Gestammel drum herum wirkte es absolut glaubwürdig. Und wieder einmal stand die Welt Kopf. Und was verdammt noch mal sollte sie jetzt tun? Sie konnte Sasuke ganz sachlich erklären, dass sie ihn nicht liebte. Liebte sie ihn denn nicht? Sie konnte sich ebenso gut Sasuke in die Arme werfen, ihm ihre ewige Liebe gestehen, ihn heiraten und von Yasume loskommen. Liebte sie ihn denn? Und damit war sie wieder bei ihrem Ausgangsproblem. Denn, und das ärgerte sie schon seit… Langer Zeit, sie hatte absolut keine Ahnung! Und dementsprechend sah ihre Antwort folgender Maßen aus: „Ähm… Also… Äh… Sasuke… Was?“ „Zwing mich nicht dazu, das zu wiederholen…“, murmelte Sasuke und wandte den Blick ab. „Ich weiß selbst, dass das spät kommt, du Yasume versprochen bist und mich außerdem nicht liebst.“ Damit ließ er sie los. Sakura starrte ihn einige Sekunden perplex an. Vor ihr stand Sasuke, niedergeschlagen, weil er glaubte, dass sie ihn abblitzen lassen würde. Aber würde sie das denn? Nun ja, eigentlich stand vor ihr die Lösung all ihrer Probleme. So, wie die Dinge gerade lagen, könnte sie Sasuke heiraten und somit auf Ewig Yasume entkommen. Aber… Sasuke heiraten, nur um Yasume zu entkommen? So sehr mit seinen Gefühlen spielen? Nein, das konnte sie nicht. Das brachte sie nicht über sich, es kam ihr einfach nur falsch vor. „Sasuke, es… Tut mir Leid.“, wisperte sie, dann drehte sie sich auf dem Absatz um und lief aus dem Anwesen. Sasuke sah ihr aus den Augenwinkeln nach, dann fuhr er sich niedergeschlagen mit der Hand durch die Haare und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er hatte es doch kommen sehen… „Nichts gegen dich, aber das war erbärmlich, Teme, echt jetzt!“, kam es aus Richtung Sofa. „Wie lange bist du schon wach?“, knurrte Sasuke das letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, waren Narutos blöde Kommentare. „Lange genug.“, antwortete Naruto gelassen. „Mach es besser.“, forderte Sasuke. „Hab ich schon.“ „Ja, nachdem ich dich mit der Nase draufgestoßen habe.“ „Musste ich bei dir ja auch machen.“ „Tja, nur dass Sakura gerade leider verschwunden ist.“ Naruto seufzte und verdrehte die Augen. „Du kapierst auch gar nichts, was, Teme?“ „Ach, halt doch die Klappe, Dobe.“ Dann schwiegen beide eine Weile. Naruto war immer noch mehr oder weniger geplättet von Sasukes Begriffsstutzigkeit. Nein, also, so viel Pessimismus konnte ja gar nicht in eine Person passen… Und hatte ihm das Liebesgeständnis nebenbei bemerkt versaut. „Irgendwie ist das ganze witzlos ohne Sakura-chan.“, stellte Naruto nach einer Weile fest. Sasuke bedachte ihn dafür mit einem mörderischen Blick. „Du weißt hoffentlich nicht mehr, dass du ihr gestern einen Heiratsantrag gemacht hast, oder?“ „Doch weiß ich.“, antwortete Naruto. „Ich hab mich nach drei Gläsern Sake noch unter Kontrolle, sie anscheinend nicht. Ich hab das ja auch nur gemacht, um… Ach, ist ja jetzt auch egal.“ „Kannst du dich an das erinnern, was sie dir erzählt hat?“, fragte Sasuke vorsichtig. „Du meinst von wegen, der Yondaime wäre mein Vater gewesen?“, fragte Naruto. Sasuke war kurz davor, Naruto als Versuchskaninchen dafür zu benutzen, ob seine Sharingan auch Erinnerungen manipulieren könnten, aber da hatte er die Rechnung ohne Narutos, sicherlich extrem hohen, IQ gemacht. „Ha! Das ist doch Unsinn! Der sah mir doch gar nicht ähnlich und alles!“ Sasuke wusste nicht, ob er jetzt erleichtert sein oder Naruto zum Augenarzt schicken sollte. Er entschied sich indirekt für beides. „Naruto, geh jetzt bitte.“, murmelte er, gerade laut genug, damit sein Teamkamerad ihn auch verstehen konnte. „Häh?“ Oder auch nicht… „Geh jetzt bitte.“, wiederholte Sasuke etwas lauter. „Und wenn du Sakura treffen solltest, sag ihr, dass sie Natsuki heute Abend von der Akademie abholen soll.“ „Okay.“, meinte Naruto, warf einen prüfenden Blick auf Sasuke, dem es wirklich mies zu gehen schien. Naruto hatte eh vorgehabt, noch ein ernstes Wörtchen mit Sakura zu reden, also nahm er sich fest vor, diese Anweisungen zu befolgen und verließ ebenfalls das Anwesen. Sasuke saß währenddessen weiterhin am Tisch, en Kopf mit den Händen abgestützt und dachte nach. Er hatte dies kommen sehen. Und für diesen Fall hatte er sich schon längst einen Plan zu Recht gelegt. Das heißt, eigentlich hatte er sich diesen Plan schon zu Recht gelegt, als der Krieg beendet war, doch dann waren Komplikationen aufgetreten und er war doch nicht zur Durchführung gekommen. Aber nun war Sakura sogar freiwillig gegangen… Hätte er das doch mal vorher gewusst. ~ Sakura saß, mal wieder, auf der Fensterbank in ihrem Zimmer, indem sich mittlerweile sehr viel Staub häuslich eingerichtet hatte, und starrte nach draußen. Sie wusste nicht wieso, aber sie hatte das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben. Dabei war sie andererseits davon überzeugt, genau richtig gehandelt zu haben. Und wahrscheinlich hätte sie sich noch schlimmer gefühlt, wenn sie anders reagiert hätte. Ja, genau. Sie hatte das einzig richtige getan und es ging ihr so auch viel besser, als wenn sie Sasuke um den Hals gefallen wäre, ihm gesagt hätte, dass sie ihn auch liebt und… Besser gar nicht erst dran denken. Hier in diesem Zimmer konnte sie eh nur Quatsch denken. Konnte vielleicht an dem Staub in der Luft liegen. Oder daran, dass sie immer noch ein bisschen besoffen war. Oder daran, dass sie eh nur träumte und gleich aufwachen würde und den ganzen Tag mit dem Ball noch vor sich hatte. Oder Sasukes Liebeserklärung war nur ein verfrühter Aprilscherz gewesen. Der erste April war ja auch bald, um nicht zu sagen übermorgen. Also, die zwei Tage hätte Sasuke auch noch warten können… Aber nein, er war absolut aufrichtig gewesen, das hatte sie ihm angesehen. Nur, wie lange liebte er sie schon? Auf einmal ergoss sich eine Lawine der Erinnerungen in Sakuras Kopf. Dinge, die vorher harmlos gewirkt hatten, ergaben nun plötzlich einen Sinn. Angefangen bei ihrem Abschied. Flashback „Sakura!“ Sie drehte sich um. „Hm?“ „Bleib bloß nicht zu lange weg, okay?“ … „Okay!“ Flashback Ende Obwohl, nein, das war dann doch zu abwegig. Zugegeben, abgesehen von der „kleinen“ Streitigkeit davor hatte sie sich damals schon wieder ziemlich gut mit Sasuke verstanden, aber irgendwie war das zu sehr aus der Luft gegriffen… Doch, wie war das gleich bei ihrer Rückkehr gewesen? Flashback „Sag mal, was hast du eigentlich hier im Wald gemacht außer rumliegen und Otos abschlachten?“, fragte Sakura nach einer Weile. „Geht dich nichts an.“, antwortete Sasuke und sah weg. Flashback Fortsetzung: „Sasuke~e…“, begann Naruto, ging auf seinen besten Freund zu und legte ihm einen Arm um die Schulter. „Gib’s zu! Du bist doch nur ständig im Südwald, weil du gehofft hast, dass Sakura-chan zurückkommt, nicht wahr?“ „Fass mich nicht an.“, brummte Sasuke und versuchte sich dem Griff zu entwinden. Flashback Ende Okay, okay, die ganze Situation hatte sich am Ende ganz anders aufgelöst; im Südwald hatte Sasuke nämlich Orochimarus Tagebücher deponiert. Also konnte sie davon schon einmal absehen. Aber gar nicht allzu lange Zeit später: Flashback Sakura war kurz davor den Kerl anzuschreien oder schlimmeres, da legte ihr jemand die Hand auf die Stirn und zog sie mit sich. „Sorry, die Süße ist unverkäuflich.“, verkündete Sasuke genervt und verließ mit ihr das Gebäude. Flashback Ende Allein bei der Erinnerung musste Sakura verhalten kichern. Ja, das waren noch Zeiten gewesen… Fernab von irgendwelchen Sorgen. Auch wenn selbst dieser Kommentar harmlos gewesen war. Immerhin hatte Sasuke sie nur da raus hauen wollen, bevor sie den Raum noch um einiger röter machte… Und wenn sie schon dabei war, kurze Zeit, vierundzwanzig Stunden, später hatte sich ja etwas Ähnliches ereignet: Ich bin der Neffe des Mizukagen, du die Meisterschülerin der Hokage. Das wäre genau die richtige Verbindung.“ Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen legte jemand ihr eine Hand auf die Stirn und zog sie mit sich. „Ich denke, auf dieses tolle Angebot wird sie zurückkommen, wenn sie Mal nicht aufgrund einer Mission hier ist, vielen Dank. Auf Wiedersehen.“ Sasuke zog sie aus dem Dorf heraus. Noch eine von diesen Erinnerungen, bei denen Sakura fast lachen musste. Irgendwie hatten da ihre Probleme angefangen… Mit Yasumes Heiratsantrag. Und danach hatte auch die lustige, enge Freundschaft von ihr und Sasuke begonnen. Na ja, eigentlich hatten sie sich zum ersten Mal geküsst. Aber danach waren sie plötzlich richtig gut befreundet gewesen, was nicht zuletzt, oder auch nur, an Natsuki gelegen hatte. Und selbst damals, fiel Sakura nun ein, hatte es zwischen ihr und Sasuke schon doppeldeutige Szenen gegeben… „Ja, du hast Recht!“, meinte Sakura nur und lief energisch im Raum auf und ab. Sasuke folgte ihr irritiert mit den Augen. „Es ist ja nicht gerade so, dass der Tod meiner Mutter überraschend kam! Und überhaupt, so war es doch alles viel einfacher; sie hat sich ja eh nur noch gequält! Außerdem würde sie garantiert nicht wollen, dass ich um sie trauere… Ich habe ja eh Besseres zu tun. Zum Beispiel könnte ich für die Joninprüfung trainieren, oder überlegen wie ich es alleine schaffe, dieses Haus zu bezahlen, oder… Sasuke?“ Der Angesprochene war aufgestanden und hatte sie von hinten… Umarmt? Was war denn jetzt kaputt? Sein Kopf lag quasi auf ihrer Schulter und zischte ihr ins Ohr. „Das habe ich nicht gemeint. Naruto hat mir erzählt, was du dir geschworen hast und wann du es geschworen hast. Deswegen sage ich dir jetzt: Ich habe dich nie für schwach gehalten, weil du die ganze Zeit geheult hast.“ Sakura schwieg kurz und blieb einfach nur stehen, als stünde sie unter Schock. Das stimmte aber nur halb. „Ich habe mich aber selbst für schwach gehalten.“, erklärte sie tonlos. „Und die letzten Worte meiner Mutter haben mich daran erinnert… Wieso wünschen sich Frauen auf dem Sterbebett nur, dass der Kerl, der sie geschwängert und dann sitzen gelassen hat bei ihnen wäre?“ Sasuke schien ein wenig zu grinsen. „Allein vom Prinzip her hast du kein Recht, sie deswegen zu verurteilen.“, zischte er. Ein kalter Schauer lief Sakura über den Rücken. Er hatte ja so Recht. „Und was das mit dem Weinen angeht… Deinen ersten Schwur hast du bereits gebrochen – du musstest wieder beschützt werden. Und den zweiten kannst du auch brechen, auf den kommt’s nicht mehr an, wo du doch drauf und dran bist, den dritten zu brechen.“, fuhr er fort. Auf einmal saß Sakura kerzengrade auf ihrer Fensterbank. Schwur! Natürlich! Wieso hatte sie a nicht vorher dran gedacht? Das wäre doch die perfekte Ausrede gewesen! Moment mal, ausrede? Nein, keine Ausrede sondern eine gute Begründung… Na ja, eigentlich auch nicht, aber… Egal. Mittlerweile kam es ihr wirklich wahrscheinlich vor, dass Sasuke schon zu diesem Zeitpunkt in sie verliebt gewesen war. Er hatte sich ja wirklich rührend um sie gekümmert, als es ihr wegen ihrer Mutter so mies ging… Und da hatte auch ihr vermeintliches Zusammenleben begonnen. Eigentlich hatte sie ja nur vergessen, nach Hause zu gehen aber… Moment Mal, da war doch noch eine Szene, die sich wiederholt hatte… „Onkel Sasuke, warum guckst du Tante Sakura die ganze Zeit so komisch an?“, fragte Natsuki arglos ungefähr anderthalb Stunden später. Sakura war mitgekommen, hatte bei den beiden zu Abend gegessen und um sich zu revanchieren spülte sie nun ab. -- „Wird sie immer so garstig, wenn sie in der Küche steht?“, fragte Naruto Sasuke. „Bisher hat sie zwar nur gespült, aber… Ja, kann man so sagen.“, antwortete dieser. „Wieso guckst’n du so komisch?“, fragte Naruto weiter. „Ach, es ist nur immer wieder faszinierend zu sehen, dass sie so ganz und gar nicht zu solchen Tätigkeiten passt.“, meinte Sasuke nur. „Ah ja…“, meinte Naruto nur. Ja, stimmt, Natsuki und Naruto hatten Sasuke vollkommen unabhängig voneinander darauf angesprochen, warum er sie denn so komisch anschauen würde, wenn sie in der Küche stand. Hatte der Kerl ´nen Hausfrauenfetisch, oder was? Oder war sie nur mal wieder Paranoid? Hmm… Na, okay, konnte man ihr irgendwo nicht verdenken. Aber Sasuke war auch nicht besser. Ihr war ja schon vorher aufgefallen, dass er irgendwie überfürsorglich geworden war… Verflucht, lange würde der Kerl nicht mehr brauchen, bis er ihren Kimono geöffnet hatte… Plötzlich wurde der Lord von ihr runtergerissen. Erschrocken starrte er in eiskalte, blutrote Augen, bevor er zusammen brach. „Sasuke… Was…?“, brachte Sakura hervor, während sie sich aufsetzte und ihren Kimono zurecht rückte. Sasuke sagte nichts, sondern packte sie, legte sie über seine Schulter und verließ so den Raum, wie er gekommen war. Wenn sie genau nachdachte, dann hatte sie sogar vorher ein leises Knurren wahrgenommen? Nein, wenn sie jetzt so darüber nachdachte… Wie viele Hinweise hatte Sasuke ihr eigentlich gegeben? War sie wirklich so blöd? Sie hätte sich ja nur mal Gedanken über ihre Gespräche mit Sasuke zum Thema Clan aufbauen in Erinnerung rufen müssen, um zu sehen, dass da doch irgendwas nicht stimmte… „Ja, genau, Sasuke! Wenn du nicht bald lernst, nett zu Frauen zu sein, findest du nie eine, die mit dir freiwillig den Clan wieder aufbaut, Fangirlies hin oder her…“, prophezeite sie. Dafür bedachte Sasuke sie mit einem seiner tödlichen Blicke, was sie allerdings nicht weiter störte. Was sie störte war der Blick mit dem die Alte nun zwischen ihnen hin und her sah. „Ich hab dir schon tausendmal gesagt, dass du dich da raushalten sollst.“, knurrte Sasuke, sah Sakura dabei allerdings nicht an. „Ach, wieso denn?“, fragte Sakura amüsiert. „Ich könnte dir doch helfen, die Richtige zu finden, weißt du?“ „Tz…“, kam es von Sasuke. Immer noch vermied er es, sie anzusehen. Sakura kicherte weiter. „Es sei denn, du hast die Richtige schon gefunden…“, schränkte sie mit Unschuldsmiene ein. „Da kann ich dir natürlich nicht mehr helfen… Aber das würdest du mir doch erzählen, hm? Ich mein, ich bin doch deine beste Freundin, mit mir kannst du über alles reden!“ „Sakura…“, begann Sasuke. „Jaah?“, fragte Sakura, die aus dem Grinsen gar nicht mehr herauskam. „Lass es einfach, okay?“, brummte Sasuke und wirkte richtig verärgert. „Ich mach doch nur Spaß!“, verteidigte Sakura sich. „Schon klar, aber bitte nicht immer auf meine Kosten, okay?“, erwiderte Sasuke. Ja, genau. Wie oft hatte sie sich in solchen Unterhaltungen über ihn lustig gemacht? Plötzlich kam sie sich richtig mies vor. Wenn sie Sasuke as nächste Mal sah, würde sie sich bei ihm dafür entschuldigen… Wahrscheinlich würde das auch ihr Abschied sein, bevor Yasume sie mit sich nach Kiri nahm. Denn noch mehr mit Sasukes Gefühlen spielen, das wollte sie nicht. Gott, wie oft hatte sie versucht, ihn zu bezirzen, ohne sich etwas dabei zu denken? Wie konnte sie nur so blöd gewesen sein? Das war ja nicht auszuhalten! Und spätestens gestern, da hätte sie es doch merken müssen, da hatte Sasuke ihr ja wohl einen eindeutigen Hinweis gegeben… „Von denen da drinnen interessiert mich keine.“, stellte Sasuke klar. Sakura kicherte. „Das hört sich so an, als hättest du die Richtige schon gefunden, sie ist aber nicht eingeladen.“, behauptete sie. Sasuke schwieg kurz, vermied es sie anzusehen. „Das ist… halb richtig.“ „Was soll das denn bedeuten?“, fragte Sakura amüsiert. „Das heißt dann ja, du hättest die Richtige noch nicht gefunden und sie ist nicht eingeladen. Das ist aber sinnlos. Oder du hast die Richtige gefunden und sie ist eingeladen. Das geht aber genauso wenig, weil du ja eben gesagt hast, dass dich da drinnen…“ Sakura brach ab. Sasuke dachte schon, sie hätte es endlich verstanden, aber dann ertönte eine Stimme. Wäre Yasume nicht gewesen, dann hätte sie den Gedanken wahrscheinlich auch noch zu Ende gedacht, dann wäre ihr Erinnerungsvermögen nicht so von Yasume geprägt gewesen und dann… Was dachte sie da schon wieder? Typisch, hier in diesem Zimmer konnte sie echt nicht mehr klar denken. Höchste Zeit, dass sie an die frische Luft kam… -- „Sakura? Was ist mit dir? Du siehst ja gar nicht gut aus! Was ist passiert?“ Wieso war an der frischen Luft nur auch der Yamanaka Blumenladen? Wäre dieser nicht in der unmittelbaren Nähe ihres Hauses gewesen, hätte Sakura sich dieses Kreuzverhör sparen können. Ino hatte sie nämlich reingebeten. Nun beobachtete sie Sakura, während sie einen Blumenstrauß band. Sakura wiegte ihre Chancen ab. Sollte sie Ino von ihrem Gefühlschaos erzählen oder alles mit ins Grab nehmen? Na ja, oder nur bis nach Kiri… Wo lag da eigentlich er Unterschied? „Na ja, also, Ino…“, begann Sakura langsam. „Egal, was ich dir jetzt erzähle, du wirst nicht rumschreien und mir erst Ratschläge erteilen, wenn du gut nachgedacht hast, okay?“ Ino sah sie mit einem prüfenden Blick an. „Bist du schwanger, oder was?“ „NEIN.“, fauchte Sakura. „Aber versprich´s mir einfach, okay?“ „Okay.“, sagte Ino und sah sie erwartungsvoll an. Sakura holte tief Luft. Sie machte einen Fehler, einen sehr großen Fehler, aber irgendwem musste sie sich anvertrauen… „Also, äh, Sasuke hat mir heute morgen gesagt, dass er mich, na ja, liebt…“, erzählte sie. „Na endlich.“, meinte Ino nur. „Und wieso läufst du dann rum mit ´nem Gesicht, als wäre die Welt unter…- DU HAST IHN DOCH NICHT ETWA ABGEWIESEN, DU HOHLE NUSS?“ „Ino, du hast mir versprochen, nicht rumzuschreien…“, begann Sakura, aber Ino hatte vor Schreck schon die meisten ihrer Blumen fallen gelassen und hielt nun nur noch eine Sonnenblume in der Hand, mit der sie nun begann, auf Sakura einzuschlagen. „Wie kommst du dazu, ihn abzuweisen, nachdem ihr nun schon seit einem Jahr diesen Eiertanz veranstaltet habt?“, kreischte Ino dabei. „Ich mein, da kommt er schon mal dazu, dir das zu sagen, und was machst du? Du weist ihn ab und unterschreibst damit deine Hochzeitsurkunde mit Yasume! Wie kann man nur so blöd sein?“ „Ja, aber, Ino!“, versuchte Sakura sich zu rechtfertigen, während sie der Sonnenblume auswich. „Ich kann doch Sasuke nicht heiraten und mit seinen Gefühlen spielen, obwohl ich ihn nicht lie…-!“ „UND WIE DU IHN LIEBST, DU BLÖDE KUH!“, kreischte Ino weiter. „Nein, Ino, tue ich NICHT!“, brüllte Sakura zurück. Ihr Stimmvolumen übertraf das von Ino noch um Einiges. Wie gut, dass der Blumenladen gerade (oder mittlerweile?) leer war. Ino holte tief Luft und hörte auf, sie mit der Sonnenblume zu attackieren. „Jetzt hör mir mal gut zu, Sakura.“, begann sie etwas, was offensichtlich ein etwas längerer Vortrag werden sollte. „Ich bin nicht blöd, du kannst mich nicht für dumm verkaufen. Ich habe zwei gut funktionierende Augen im Kopf und die sind seit einem Jahr auf Sasuke und dich gerichtet. Und weißt du, was diese Augen gesehen haben?“ Na ja, das konnte Sakura irgendwie nur sehr schwer wissen, immerhin hatte sie nicht vierundzwanzig Stunden am Tag Spiegel um sich herum. „Sie haben hemmungsloses Geflirte, Gekuschele und Rumgeknutsche gesehen!“ „Gar nicht wahr!“, fauchte Sakura, kassierte dafür allerdings wieder einen Schlag mit der Sonnenblume. „Wohl wahr.“, behauptete Ino. „Ich habt geflirtet, ja, ihr habt wirklich die meiste Zeit über geflirtet! Und ihr habt rumgekuschelt, das nicht ganz so oft, allerdings hab ich´s mindestens zwei Mal gesehen! Und rumgeknutscht habt ihr auch, das habe ich ebenfalls zwei Mal gesehen, müsstet ihr aber noch öfter gemacht haben. Außerdem habt ihr zusammen gewohnt. Und weißt du, was ich noch gesehen habe? Du hast es genossen!“ Darauf konnte Sakura nichts erwidern. Ertappt sah sie weg. Ja, Ino hatte Recht, irgendwo hatte sie das schon genossen, aber… „Kein Aber!“, fuhr Ino sie an, als hätte sie ihre Gedanken gelesen. „Du hast das leben mit Sasuke genossen und willst nicht, dass es aufhört, Schluss, Aus, Ende!“ „Ja, aber Ino, meine Schwüre…“, versuchte Sakura den letzten Strohhalm zu ergreifen. „ACH, SCHEIß AUF DIE SCHWÜRE, VERDAMMT!“, brüllte Ino wieder los und schlug Sakura mit der Sonneblume einmal auf den Kopf, danach auf beide Schultern. „Hiermit spreche ich dich von allen Schwüren frei, die du jemals abgelegt hast! Steh nutzlos in der Gegend rum, fang an zu heulen, aber komm gefälligst mit Sasuke zusammen!“ „Ino…“, flehte Sakura. Ino stöhnte und verdrehte die Augen. „Okay, wenn´s auf dem netten Weg nicht funktioniert…“, murmelte sie. „Wovor hast du Angst, Sakura?“ „Ich… Weiß nicht.“, murmelte Sakura, die sich nun vorkam, als wäre sie beim Psychiater. „Es ist nur, Yasume hat mich da gestern an was erinnert…“ „Ach ja?“, fragte Ino desinteressiert. „An was hat Purple Boy dich denn erinnert?“ „Purple Boy?“ „Egal, erzähl einfach.“ „Also, er hat angefangen von wegen Vergangenheit…“, murmelte Sakura und kam sich plötzlich furchtbar lächerlich vor. „Damit, dass ich ja seit vier Jahren versuche, von Sasuke loszukommen, dass er mich kontrolliert, was er mir alles angetan hat, dass er mich einmal verletzt hat und wieder verletzen wird…“ „Oh, Sakura!“, seufzte Ino und schloss Sakura wie ein kleines Kind in die Arme. „Jetzt denk doch mal nach; Sasuke ist damals nur gegangen, damit er seinen Bruder töten kann, oder? Und als ich das letzte Mal nachgesehen habe, war Itachi tot. Wieso sollte Sasuke noch einmal gehen und dich wieder verletzen, hm? Das ist doch dumm! Hör nicht auf Purple Boy, verstanden?“ Sie löste sich weide von Sakura und lächelte sie an. „Und jetzt verschwinde und klär das mit Sasuke, okay?“ Sakura nickte. „Danke, Ino…“, murmelte sie. Ino grinste sie nur an. „Na hör mal.“, begann sie. „Wenigstens eine von uns soll glücklich werden!“ Doch, dieser wunderbar idyllische Moment wurde abrupt unterbrochen. „SAKURA-CHAN! SAKURA-CHAN! ES IST SCHRECKLICH!“, ertönte eine aufgeregte Stimme und ein orangefarbenes Etwas stürmte den Blumenladen. „Was ist denn?“, fragte Sakura und betrachtete irritiert die Person, die sie gestern beinahe geheiratet hätte. „Tsunade will dich sprechen!“, keuchte Naruto außer Atem. „Und sie sah böse aus!“ „Na, dann gehe ich besser schnell.“, meinte Sakura munter und verließ den Blumenladen. „Und vergiss bloß nicht…!“, begann Ino, doch Sakura schnitt ihr das Wort ab. „Auf keinen Fall!“ Damit war sie auch verschwunden. Sie fühlte sich so frei wie schon lange nicht mehr. Inos Worte hatten ihr das letzte bisschen Zweifel genommen. Wen scherte es schon, dass Sasuke sie kontrollierte? Sakura wusste, dass er es nicht ausnutzen würde. Ja, sie war sich ganz sicher. Sie war nun ein für alle Mal bereit, nicht nur zu vergeben, sondern auch zu vergessen. Alles schien gut zu werden. ~ „Was will denn Tsunade von ihr?“, fragte Ino an Naruto gewandt. „Keine Ahnung.“, antwortete dieser. „Hat sie dir erzählt, was heute Morgen passiert ist?“ „Ja, hat sie.“ „Und, hast du sie bekehrt?“ „Ich glaube schon.“ „Gut.“, seufzte Naruto erleichtert. „Ansonsten hätt ich das nämlich gemacht. Gestern Abend waren wir nämlich besoffen und ich hab so getan, als würde ich sie heiraten wollen, du weißt ja, ich vertrag einiges, aber bevor ich sie auch nur irgendwie weiter anfassen konnte, ist sie zurückgewichen. Heißt; sie liebt Sasuke sogar noch nach drei Gläsern Sake!“ Ino kicherte darauf nur. ~ „WAS VERDAMMT NOCH MAL HAST DU JETZT SCHON WIEDER ANGESTELLT?“, keifte Tsunade, kaum dass Sakura ihr Büro betreten hatte. „Sollten sie das nicht eigentlich wissen, bevor sie mich herbestellen?“, fragte Sakura gelassen. „Rate mal, wer gerade bei mir war!“, fauchte Tsunade ungerührt weiter. Doch zum raten ließ sie Sakura keine Zeit. „Uchiha war gerade bei mir! Und weißt du, was er mir mitgeteilt hat? Er will auf eine Trainingsreise gehen, auf unbestimmten Zeitraum!“ „Was?“, keuchte Sakura fassungslos. Davon hatte sie ja noch gar nichts gewusst. „Ich habe ihm das natürlich verboten.“, fuhr Tsunade fort. „Aber er wird natürlich trotzdem gehen. Und jetzt würde ich von dir gerne wissen, warum.“ „Ich… Ich hab… Keine Ahnung!“, stammelte Sakura. „Sakura…“, knurrte Tsunade bedrohlich. „Es sieht ja wohl ein Blinder mit ´nem Krückstock, was da zwischen euch ist! Und solltest du irgendwas mit dieser vermeintlichen Trainingsreise zu tun haben, ich glaub nicht, dass das eine ist, dann geh JETZT zu ihm hin und klär das!“ „Was? Ja… Aber wieso… Können SIE ihn nicht aufhalten?“, fragte Sakura verstört. Tsunade stöhnte und vergrub den Kopf in den Händen. „Schon mal was davon gehört, dass die Menschen von Generation zu Generation stärker werden müssen?“, fragte sie. „Ansonsten gibt es keinen Fortschritt. Und ohne Fortschritt geht ein Dorf zu Grunde. Und, na ja, wie soll ich sagen, ihr drei seid sehr fortschrittlich…“ „Soll das heißen…“, begann Sakura verdattert. „Dass Sasuke, Naruto und ich stärker als sie sind?“ „Sagen wir mal so…“, murmelte Tsunade. „Ich würde gegen euch drei Einzeln schon Schwierigkeiten kriegen. Und gegen euch drei zusammen hätte ich keine Chance.“ Sakura ah ihre Meisterin mit großen Augen an. Diese redete aber nur gereizt weiter. „Und das heißt, wenn ihr jetzt schon mindestens genauso stark seid wie wir, was wird dann erst in ein paar Jahren sein? Und wenn Uchiha das Dorf verlässt, aus Frust oder Ähnlichem, und du bist Schuld daran, dann könnte er irgendwann noch gefährlicher werden, als Orochimaru. Der hatte damals zwar andere Gründe…“ „Er hatte angeblich andere Gründe.“, ergänzte Jiraiya, der irgendwie auch da war. „Was aber auch nur Uchiha wissen kann, weil er sich im Gegensatz zu uns die Tagebücher der Schlange durchgelesen hat.“ „Wie auch immer…“, unterbrach Tsunade ihn mit brüchiger Stimme. „Sakura, ich bitte dich, lass es nicht noch mal so enden!“ Entsetzt betrachtete Sakura, wie ihre Meisterin in Tränen ausbrach und ihren Kopf in den Armen vergrub. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und stürmte aus dem Büro. Sobald die Tür hinter ihr zugeschlagen war, richtete Tsunade sich wieder auf und wischte sich die Faketränen vom Gesicht. „Meinst du nicht, du hast ein bisschen übertrieben?“, fragte Jiraiya schmunzelnd. „Ach was.“, widersprach Tsunade gereizt. „Manchmal muss man Jugendliche eben zu ihrem Glück zwingen. Außerdem ist das die letzte Chance für Sakura, nicht diesen Kerl aus Kiri heiraten zu müssen. Wenn sie die versäumt, kann ich auch nichts mehr für sie tun… Außerdem weiß ich natürlich, dass Uchiha Konoha nie was antun würde, da er ja nicht das Dorf, sondern den Kerl aus Kiri hasst.“ „Und was machst du, wenn Uchiha schon weg ist?“, fragte Jiraiya. „Tja, dann…“, begann Tsunade. „Dann haben wir ein Problem.“ ~ „Sasuke?“, rief Sakura, während sie durch das Anwesen rannte. „Sasuke, wo bist du?“ Schließlich sah sie in der Wohnküche einen Zettel auf dem Tisch liegen. Schnell las sie ihn durch, ihr Gesicht verfinsterte sich erst, dann weiteten sich ihre Augen mit Entsetzen. Erschlagen von dem Inhalt des Zettels ließ sie sich auf den nächstbesten Stuhl fallen und vergrub den Kopf in den Händen, der Zettel fiel dabei auf den Boden. Sakura, Wenn du das liest, bin ich schon nicht mehr in Konoha. Und halte mich nicht für armselig; ich gehe nicht, weil du mir einen Korb gegeben hast, ich gehe, um dich und alle anderen vor mir zu schützen. Ich habe in den letzten Monaten festgestellt, dass ich einen unglaublichen Hass auf jeden Mann empfinde, der nur mit dir redet. Ich habe den Lord, den du auf deinem Auftrag bezirzen solltest, in eine Art Koma versetzt, in dem er von Alpträumen geplagt wird. Ich habe an einem Abend drei Mordpläne gegen den Kerl geschmiedet, mit dem du getanzt hast. Ich hätte am selben Abend wohl auch Naruto etwas angetan, wenn er nicht betrunken gewesen wäre. Und außerdem war ich schon mehrere Male kurz davor, Yasume zu töten. Du wirst dich jetzt im ersten Moment darüber ärgern, dass ich das nicht getan habe. Aber meine Begründung ist einfach: Ich will nicht zu einem Menschen werden, der all seine Probleme löst, indem er Menschen tötet. Darauf folgt dann das Töten aus Spaß und das ist widerlich. Deswegen tue ich alles, um das zu verhindern, und der beste Weg ist, mich von dir fernzuhalten. Außerdem weiß ich nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich mit ansehen müsste, wie du Yasume heiratest. Wahrscheinlich würde ich Amok laufen und wahllos jeden im Umkreis von zehn Metern töten. Du siehst also, es ist besser für mich, dich und alle anderen, wenn ich gehe. Kümmere dich bitte um Natsuki und mein Anwesen, bis Natsuki alt genug ist, um alleine dort zurrecht zu kommen. Danach kannst du natürlich auch noch dort wohnen bleiben, wenn Natsuki das will und falls du dann noch in Konoha sein solltest. Oder du nimmst sie mit nach Kiri, bis sie alt genug ist, um alleine Leben zu können. Das Geld, welches in der Schatzkammer, wie du sie nanntest, versteckt ist, mehrere Millionen, gehör Natsuki. Ich habe meinen Teil genommen, oder eher, was ich brauche. Du kannst das übrige Geld benutzen, um euch beide zu ernähren, so lange du in Konoha bist. Sasuke PS: Such nicht nach mir, du wirst mich so wie so nicht finden. – der Epilog folgt – Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)