A ninja's life 2 von Kimiko93 (Heiratswahn in Konoha) ================================================================================ Kapitel 20: Chaos ----------------- ~I think I found a flower in a field of weeds ~Searching until my hands bleed, ~This flower don’t belong to me ~Why can’t she belong to me? ~Surrender… every word, every thought, every sound ~Surrender… every touch, every smile, every frown ~Surrender… all the pain we’ve endured until now ~Surrender… all the hope that I lost, you have found ~Surrender… yourself to me ~I never had the nerve to ask, ~Has my moment come and passed? „Und… Was machen wir jetzt?” „Keine Ahnung… lassen wir sie einfach weiter schlafen?“ „Wie langweilig!“ „Wenn wir sie wecken, reißen sie uns den Kopf ab.“ „Nicht, wenn du vorher die Kamera versteckst.“ „Und wo, wenn ich fragen darf?“ „Gib sie Natsuki!“ „Die schläft doch noch!“ „Dann stell sie in ihr Zimmer!“ „Die dreht doch durch, wenn ich da rein gehe!“ „Und ich kenn den Weg nicht!“ „Ist doch ganz einfach, du gehst zurück auf den Flur, dann immer weiter nach links, dann rechts und irgendwann kommt dann ihr Zimmer… Zwischen dem von Sasuke und Sakura-chan.“ „Und wie soll ich die Zimmer von denen erkennen? Sind da vielleicht Namensschilder dran oder so?“ „Ne, aber…“ „Sei still!“ „Was?“ „Sei still!“ Diese, nicht ganz so gedämpften Stimmen weckten Sakura am nächsten Morgen. Aus Gewohnheit ließ sie die Augen geschlossen und tat so, als würde sie noch schlafen, um erstmal die Umgebung zu überprüfen. Denn sie lag ganz sicher nicht in ihrem Bett… Sondern auf etwas hartem, kalten und etwas erhöhten, harten und warmen. Merkwürdig… Und das erhöhte, harte und warme bewegte sich auch noch regelmäßig auf und ab. Da fiel Sakura ein, dass sie die Stimmen von eben irgendwoher kannte… Und dass sie von einer Kamera geredet haben… Mit einem Schrei saß sie kerzengerade da und sah sich um. Als Kopfkissen hatte sie ganz offensichtlich Sasukes Brustkorb missbraucht, wie genau es dazu gekommen war, wusste sie nicht. Und ein Arm des immer noch schlafenden Sasukes war gerade von ihrer Hüfte gerutscht. Mit einem weiteren Aufschrei begrüßte sie Naruto und Ino, die von ihrer plötzlichen Rückkehr ins Leben so überrascht waren, dass auch sie begannen zu kreischen und Naruto sogar die Kamera fallen ließ. Sakura sprang auf und fing die Kamera, allerdings warf Ino sich sozusagen dazwischen und beide fielen von der Veranda, während die Kamera ein weiteres Mal durch die Luft flog und von Naruto gefangen wurde. Schneller als er das begreifen konnte, hatte Sakura sich auch schon gegen ihn geworfen und ihn in den überdimensionierten Gartenteich des Anwesens geschubst, indem er mit lautem Platschen hineinfiel. Irgendwie schaffte er es allerdings, die Kamera über Wasser zu halten. „SPANNER!“, kreischte Sakura außer sich. „Obwohl, ne, für Naruto ist das ja keine Beleidigung… EGAL! WAS FÄLLT EUCH EIGENTLICH EIN EINFACH SO AM FRÜHEN MORGEN HIER REINZUPLATZEN?“ „RUHE, ICH WILL SCHLAFEN!“, kam es von einem ziemlich miesepetrigen Sasuke, der offenbar erst von Sakuras Geschrei geweckt worden war. „Und wer hat hier überhaupt Tsunade reingelassen?“ „DU SOLLTEST LIEBER FRAGEN, WER DIESE ZWEI SPANNER HIER REINGELASEN HAT!“, kreischte Sakura und deutete dabei auf Naruto und Ino, Naruto hatte den Gartenteich inzwischen wieder verlassen. „Und wer kommt dazu, meinen Gartenteich mit Naruto zu verschmutzen?“, fragte Sasuke weiter, mittlerweile hatte er sich aufgesetzt. „Hey!“, kreischte nun auch Naruto, der die Kamera an Ino weitergegeben hatte, die gerade den Film rettete. Sakura beruhigte sich währenddessen gezwungener Maßen, immerhin war sie die Älteste und wenn hier schon alle anderen durchdrehten oder keine Peilung von gar nichts hatten, musste sie ja einen kühlen Kopf bewahren, okay, sie regte ich immer am meisten auf, aber egal, sie musste die Situation jetzt klären, oder so. „Was wollt ihr eigentlich hier außer spannen?“, fragte sie möglichst ruhig an Naruto und Ino gewandt. „Spannen?“, kam eine sehr hilfreiche Frage von der Veranda. „Sie haben wieder Fotos von uns gemacht.“, erklärte Sakura, möglichst ohne gleich an die Decke zu gehen. Na ja, sie war ja so wie so draußen. „Na, dann schmeiß sie gleich noch mal in den Gartenteich!“, befahl Sasuke und wollte sich anscheinend wieder hinlegen. Wie der nur auf der Veranda schlafen konnte… „Kannst du dich vielleicht mal entscheiden?“, fauchte Sakura. „Ja, genau, Sasuke!“, kam es von Naruto. „Hier wird nicht mehr geschlafen, es ist schon halb elf!“ „Und ihr habt meine Frage immer noch nicht beantwortet!“, fuhr Sakura fort. „Was. Wollt. Ihr. Hier?“ Etwa eine halbe Stunde später war man der Lösung dieses Rätsels zwar immer noch nicht näher, aber wenigstens war Naruto trocken und in Uchiha-Kleidung verpackt, Inos Kamera inklusive Film endgültig im Gartenteich versenkt, Sasuke ansprechbar und alle saßen am Küchentisch und frühstückten, wenn auch eher spärlich. „Also, Sakura.“, begann Ino hoffentlich endlich ihren Überraschungsbesuch zu erklären. „Eigentlich wollte ich dich nur zum Schickmachen für den Ball heute Abend abholen.“ „Ino…“, knurrte Sakura. „Der Ball findet heute Abend um sechs Uhr statt, okay? Das heißt wir haben massig Zeit. Und as ist keine Entschuldigung dafür, einfach in aller Herrgottsfrühe hier einzubrechen und Fotos zu machen, die man ganz gewaltig missverstehen könnte.“ Ino stöhnte und verdrehte sie Augen. „Also seid ihr doch noch nicht zusammen?“, fragte die genervt. „Mann… Macht mal hinne, ihr habt nicht mehr viel Zeit!“ Diese Forderung wurde vollkommen unerwarteter Weise übergangen. „Wie auch immer.“, fuhr Ino fort. „Du kennst unseren Plan, Sakura. Und dafür brauchen wir eben lange. Ich mein, ich kann schnell schminken, aber in Lichtgeschwindigkeit hab ich das noch nie geschafft…“ „Ino… Du musst insgesamt drei Personen und dich schminken, okay? Das dauert keine verdammten dreizehn Stunden!“, fauchte Sakura genervt. „Ja, wenn’s nur das Schminken wäre!“, widersprach Ino aufgebracht. „Wir müssen uns auch noch umziehen, die Haare machen und alles! Okay, mit deinen Haaren kann man nicht mehr viel machen…“ „Was ist eigentlich mit deinen passiert?“, unterbrach Sakura sie. „Das wollt ich dich schon Ewigkeiten fragen, bin aber nicht dazu gekommen…“ „Man kann sagen, ich hab dich nachgemacht.“, murmelte Ino. „Das hast du schon beim ersten Mal, als du dir die Haare abgeschnitten hast.“, stellte Sakura fest. „Allerdings mit taktischen Hintergründen!“, meinte Ino. „Und du bist drauf reingefallen!“ „Jaah, vor viereinhalb Jahren. Vor einem halben Jahr hab ich dich allerdings vernichtend geschlagen.“, erinnerte Sakura sie gelassen. „Was daran liegt, dass du haufenweise Extratraining bekommen hast und ich nicht.“, bemerkte Ino empört. „Könntet ich freundlicher Weise aufhören zu streiten?“, fragte Naruto genervt. Die Mädchen sahen ihn verdutzt an. „Was ist denn mit dir los?“, fragte Ino verdutzt. Sakura ging noch einen Schritt weiter und legte Naruto eine Hand unter seinen Stirnschutz. „Hast du Fieber oder so?“, fragte sie. „Häh?“, machte Naruto. „Du hast einen intelligenten Satz gesagt!“, kreischten Sakura und Ino im Chor. Sasuke vergrub den Kopf in den Händen. Womit hatte er sich diesen Aufruhr am frühen Morgen nur verdient? Erst dieses Geschrei und jetzt sinnlose Diskussionen… Dabei hätte er so gerne noch weiter geschlafen… Wenige Stunden später hatten sich dann vier Mädchen bei Ino zu Hause eingefunden. Warum dies immer der Treffpunkt für solche Aktionen war, wusste niemand mehr. Aber irgendwie fanden sie sich immer dort ein. Konnte daran liegen, dass Ino meistens die Drahtzieherin solcher Veranstaltungen war… „Und… Äh, ihr seid euch wirklich sicher, dass ihr das durchziehen wollt?“, fragte Hinata zaghaft, während Ino ihr die Haare hochsteckte. „Klar.“, meinte Ino nur. „Wir sollen keine depressiven Farben tragen, oder? Und da wir ja beschlossen haben, uns über sämtliche Regeln hinweg zu setzen… Halt still. Wenn du jetzt schon zuckst, dann warte erstmal, bis ich dir Kajal auftrage…“ „Es ist aber schon ein bisschen dreist, was wir vorhaben.“, gab Tenten zu bedenken, während sie sich die Nägel dunkelbraun lackierte. „Sieh’s positiv.“; schlug Sakura vor, währen sie dunkelroten Lippenstift auftrug. „Vielleicht wird Kankuro von deiner Dreistigkeit so geschockt sein, dass er dich nicht mehr heiraten will.“ „Sollte das jemals passieren, dann werfe ich mich vor Ino in den Staub und sage ihr, dass sie ein Genie ist.“, murmelte Tenten. „Ich werde dich dran erinnern.“, sagte Ino und klemmte eine weitere Haarsträhne an Hinatas Kopf fest. „Tja, das Problem ist nur, dass mein Kleid zusammen mit dem von Hinata am harmlosesten ist.“, gab Tenten zu bedenken. „Braun ist nicht unbedingt depressiv, dunkelblau genauso wenig.“ „Die Kleider von Sakura und mir sind auch nicht depressiv, sonder Gothic.“, stellte Ino fest. „Wo ist da der Unterschied?“, fragte Tenten. „Darin, dass sie uns depressiv verboten haben, nicht Gothic.“, erklärte Ino. „Ja ne, ist klar.“, kommentierte Sakura und wandte sich nun ihrem Nagellack zu, schwarz. „Hauptsache ist doch“, begann Ino, sichtlich genervt von ihren genervten Freundinnen. „Dass wir mit unseren Outfits ganz klar symbolisieren, dass und diese Aktion depressiv stimmt! Ich mein, welcher von euch wird dadurch nicht das Leben zerstört?“ „Na ja, abgesehen von der Sache mit Temari und Shikamaru kommst du ja am besten weg…“, stellte Sakura fest. „Ich würde jederzeit mit dir tauschen.“ „Ich auch.“, bemerkte Tenten. „Ich auch.“, kam es von Hinata. „Na, du kannst dich ja auch nicht beschweren.“, bemerkte Tenten an Hinata gewandt. „Du heiratest Sasuke…“ „Nein, tut sie nicht.“, stellte Sakura klar. Verdutzte Blicke wurden auf sie gerichtet. Scheiße, wieder vorm Sprechen nicht nachgedacht… „Ach, seid ihr jetzt also doch…“, setzte Ino an, doch Sakura fuhr dazwischen. „Nein, sind wir nicht.“, stellte sie richtig. „Aber: Sasuke hat Naruto und mir gegenüber des Öfteren betont, dass er Hinata nicht heiraten wird.“ „Na, das ist ja noch besser.“, drehte Tenten auf. „Dann heiratet Hinata eben Neji. Noch ein Grund weniger, sich zu beschweren!“ „Ansichtssache.“, stellte Sakura fest. „Aber irgendwo hast du Recht; Hinata und Ino können hier im Dorf bleiben und Hinata muss nicht einmal ihr Elternhaus verlassen. Wir beide werden in andere Dörfer verschleppt…“ „Vielleicht auch nicht.“, sagte Ino geistesabwesend. „Sakura, je davon gehört, dass dorfinterner Frieden über dorfexternen geht? Streng genommen brauchst du nur irgendjemanden zu finden, der ranghöher als Yasume ist und der dich heiraten will. Dann kann Yasume nichts mehr machen.“ „Doch, kann er.“, brummte Sakura. „Er kann uns den Krieg erklären.“ Ino lachte bitter. „Jaah, klar, Krieg gegen Kiri, einem Dorf weit abgelegen auf eine Insel, welches sich ernsthaft einbildet, gegen Konoha, Suna, Iwa und Kumo gleichzeitig anzukommen. Ist klar.“ „Kumo hat sich in erster Linie mit Kiri verbündet.“, gab Sakura zu bedenken. „Und Iwa mit Suna.“ „Ja, aber Kiri wird keinen Krieg mehr riskieren wollen.“, widersprach Ino. „Die sind nicht blöd, weißt du? Nur weil der Neffe es Mizukagen seine Perle nicht kriegt, werden die uns nicht gleich angreifen… Wie auch immer; im Normalfall wird Yasume dich nicht kriegen, wenn sich ein ‚Interessent’ meldet, der Ranghöher ist. Also entweder mit bekanntem Clan, oder mit Kekkei Genkai. Im Idealfall, oder auch deinem Fall, mit beidem.“ Nun war es an Sakura, bitter zu lachen. „Ist ja alles schön und gut, nur dass Sasuke kein ‚Interessent’ ist, wie du es so schön ausdrückst.“, widersprach sie. Ino sah sie nur schief an. „Naivchen.“, warf sie Sakura dann an den Kopf. „Was?“, fauchte die Beleidigte. „Naivchen.“, wiederholte Ino und widmete sich nun wieder vollkommen Hinatas Haaren. Sakura hatte keine Ahnung, wo in Konoha ein Ballsaal sein sollte. Wozu sollte ein Ninjadorf so etwas brauchen? Zum Training? Tanzt um die Explosionszettel herum oder so? Also, wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte Sakura ernsthaft angenommen, diese Lektion geschwänzt zu haben, obwohl sie in ihrem ganzen Leben nicht ein einziges Mal Training oder Unterricht geschwänzt hatte… Zu ihrer großen Überraschung befand sich der Ballsaal im Verwaltungsgebäude, war sehr, sehr groß, eigentlich viel zu groß für besagtes Bauwerk, und hatte sogar einen Balkon. Kurz; ein richtig kitschiger Märchenballsaal. Umso wohler fühlte Sakura sich in ihrer Haut, da sie überhaupt nicht zur Umgebung passte. Also, Sakura jetzt, nicht ihre Haut. Jedenfalls trug sie ein größtenteils schwarzes, ärmelloses Kleid, welches obenrum einer Korsage glich und dunkelrot war, mit Silberfäden durchzogen. Der Rock war kurz und schwarz. Ihre Fingernägel hatte sie schwarz lackiert, ihr Lippenstift war wie gesagt dunkelrot, ihre Wimpern stark getuscht. Ino musste ihr außerdem mehrere Zentner Kajal um die Augen geschmiert haben. Wie immer trug Sakura auch Yasumes Armreifen und Sasukes Kette, von denen Letztere übrigens perfekt zum Kleid passte, während der Armreif sich damit biss. Ino hatte diesen Effekt als sehr symbolisch bezeichnet… Sie trug übrigens ein Kleid vom selben Schnitt, welches allerdings statt dunkelrot violett war, sodass Goldschmuck besser passte als Silber. Hinata und Tenten trugen andere Kleider; bodenlang, eng, einfarbig und ebenfalls ärmellos. Hinatas Kleid war dunkelblau, Tentens Kleid braun. Auch sie waren dunkel geschminkt und alle vier wirkten eher fehl am Platz. Der männliche Teil der Gruppe schien sich eher fehl am platz zu fühlen. Sehr lustig sahen sie alle aus, in ihren schwarzen Anzügen. So viel zum Thema keine depressiven Farben. Der Moderatorenfatzke vom ersten Tag war auch wieder da, diesmal stand er in der Mitte des Raumes und schrie über die Unmengen von ziemlich bedröppelt aussehenden Shinobi hinweg: „Herzlich willkommen, meine lieben Heirats… Äh, Ich meine natürlich Ladies and Gentlemen!“ Sakura war kurz davor, ihren mit Schminke voll gekleisterten Kopf gegen die nächstbeste Wand oder Schulter zu schlagen. Hier waren zwar alle heiratsfähig, aber sie selbst nannte sich nicht gerade Lady und die meisten Shinobi die sie von hier kannte waren auch nicht gerade das, was man sich unter einem Gentleman vorstellte… Und der Kerl hatte auch noch lieb sagen wollen. Er Abend konnte ja nur noch besser werden… „Heute wollen wir ein schönes, kleines Tanzfest feiern!“ Ja, total. Mit mehr als tausend Personen war dieses Tanzfest auf jeden Fall klein. Ist klar. „Ganze vier Stunden lang könnt ihr tanzen, mit wem ihr wollt! Ein Buffet haben wir leider nicht, das mussten wir abschaffen, es hat die meisten Leute hier zu sehr abgelenkt…“ Jetzt war der Abend für Leute wie Naruto zumindest gelaufen… „Und wer sich heute Abend am besten verstanden hat, den schicken wir dann zusammen nach Hause! Also, viel Spaß!“ Damit räumte der Moderatorenfatzke das Feld und eine Band betrat den Saal. Sakura fragte sich, wie viele der Versammelten ernsthaft daran dachten, das Tanzbein zu schwingen. Wie zur Beantwortung dieser Frage wurde sie an der Schulter gepackt und herumgedreht. Yasume. „Was willst du?“, fragte Sakura genervt. „Mit dir tanzen, aber nur ein Lied.“, erklärte Yasume gelassen. Dieses eine Lied war zum Glück recht schnell. Sakura konnte sich wenigstens noch einigermaßen bewegen, bei Hinata und Tenten wären die Röcke zum Tanzen viel zu eng gewesen. „Du trägst ja noch immer keine Farben, die dir stehen.“, seufzte Yasume. „Helle Farben passen viel besser. Und vor Allem trägst du immer noch diese hässliche Kette. Wieso ziehst du nichts Braunes oder Rosafarbenes an?“ „Ich hasse braun und rosa.“, erklärte Sakura. „Und ich mag keinen Goldschmuck, ebenso wenig wie zu lange Haare.“ Yasume lachte. „Dafür magst du Silber, kurze Haare, schwarz, rot, blau, grau und violett, nicht wahr?“, fragte er amüsiert. „Ach ja, und Männer mit etwas längeren, dunklen Haaren.“ „Silber, kurze Haare, schwarz und rot schon. Blau mag ich als Farbe, aber nicht zum Anziehen. Grau ist mir zu trist, violett… Na ja, nicht mein Fall.“, erzählte sie. „‚Etwas längere’ Haare sind relativ, aber ganz kurz sieht meistens nicht gut aus und dunkel sieht meistens besser aus als hell. So, sonst noch Fragen?“ „Nein.“, seufzte Yasume. Nebenbei bemerkt waren seine Haare sehr kurz. „Du hast mir alles gesagt was ich wissen muss.“ Das Lied war nicht nur schnell, sondern auch kurz. Und sobald es zu Ende war, ließ Yasume sie auch schon los. „Weißt du, Pinky“, begann er. „Ich steh nicht so auf Partys und Tanzen und so. Den Rest des Abends lass ich dich alleine. Viel Spaß!“ Mit diesen Worten wandte er sich zum Gehen. Er war noch nicht ganz weg, a tippte jemand Sakura auf die Schulter. Als sie sich umdrehte, stand dort ein Mann, etwas älter als sie, und lächelte sie an. „Würdest du mit mir tanzen?“ Wie nett. Keinerlei Vorstellung etc. okay, eigentlich hätte Sakura ihn ja kennen müssen, von dieser Vorstellungsaktion. Aber die hatte sie nach ihrer eigenen Vorstellung verlassen. Trotzdem meinte sie sich erinnern zu können, dass ihr Gegenüber einundzwanzig Jahre alt und Chuunin war. Und, so hart es sich auch anhörte, er war unter ihrer Würde. Andererseits gab es auf solchen Veranstaltungen eine eiserne Regel; niemals ein Angebot ablehnen, du könntest er nächste sein, der einen Korb kriegt. As war zwar bei ihr eher unwahrscheinlich, da sie überhaupt nicht zu tanzen gedachte, aber andererseits hatte der arme Kerl sein Leben schon verwirkt, als er sie nur in Yasumes Hörweite gefragt hatte. Sasuke hatte sich immerhin mit einer Horde Pseudo-Nuke-Nin und Yasume persönlich herumschlagen müssen, nur weil er sie mit auf die Suche nach Natsuki genommen hatte… Na ja, und weil er ihr gelegentlich als Kopfkissen diente. Wie auch immer, die Chancen für ihren Gegenüber, diesen Abend noch zu überleben, waren denkbar schlecht. Warum sollte sie ihm dann nicht noch seine letzten Stunden auf Erden ein wenig versüßen? „Okay, warum nicht?“, willigte sie ein. ~ „Mit wem tanzt Sakura-chan da eigentlich?“, fragte Naruto. Er stand mit den meisten anderen aus der Gruppe irgendwo an der Wand und beobachtete die relativ gutgefüllte Tanzfläche. „Keine Ahnung.“, antwortete Ino und betrachtete den jungen Mann stirnrunzelnd. Dann wanderten ihre Augen weiter zu einer Person, die neben ihr stand. „Schlechte Laune, Sasuke?“, stichelte sie. „Nein, wie kommst du darauf?“, fragte Sasuke abweisend. „Na ja, du ziehst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.“, stellte Ino fest. „Sehe ich so glücklich aus?“, erwiderte Sasuke. „Fällt dir kein besserer Spruch ein?“, fragte Naruto darauf. „Wieso sollte ich ihr anders antworten als dir?“, fragte Sasuke genervt. „Bevor ihr überhaupt anfangt; hört auf zu streiten.“, ging Ino dazwischen. „Ich weiß, ich kann das nur halb so überzeugend wie Sakura, aber sei´s drum. Aber du bist nicht zufälligerweise eifersüchtig, oder, Sasuke?“ „Auf diesen Kerl da? Ganz sicher nicht!“, schnaubte Sasuke verachtend. „Und wie viele Pläne ihn umzubringen hast du bis jetzt geschmiedet?“, fuhr Ino fort. „Dr… Äh, wie kommst du darauf?“, knurrte Sasuke verärgert. „Ach, nur so ein spontaner Gedanke.“, säuselte Ino und grinste süffisant. Sasuke warf Naruto einen tödlichen Blick zu, Naruto jedoch wies mit einem Schulterzucken jegliche Schuld von sich. Na, wer ihm das noch abkaufte… ~ Etwa eine halbe Stunde später verfluchte Sakura ihre Großzügigkeit. Na gut, der Typ tanzte nicht schlecht, er sah ganz gut aus und alles, aber er war schlicht und ergreifend langweilig. Ein totaler Durchschnittstyp, sofern es so etwas überhaupt gab. Dafür aber total redselig. Nach einer halben Stunde kannte Sakura die Namen seiner fünf Geschwister, wusste, dass er die Akademie mit vierzehn Jahren abgeschlossen hatte und dass er mit neunzehn Chuunin geworden war. Okay, den Durchschnittstypen nahm sie zurück. Ihr Tanzpartner war eher unterdurchschnittlich… Er hatte nichts Spannendes oder Lustiges zu erzählen und seine Komplimente waren… Einfallslos bis kitschig. „Und das ist wirklich deine natürliche Haarfarbe?“, fragte er nun zum bestimmt fünfhundertsten Mal. „Ja doch.“, erklärte Sakura genervt. „Oder glaubst du, ich würde freiwillig so rumlaufen?“ „Ach, ich finde, das sieht süß aus.“, meinte er nur. Süß? Er hatte es tatsächlich gewagt sie, die sie doch aussah wie ein Vampir und, wie immer, wenn sie genervt war, die Ausstrahlung einer Killerin hatte, hatte er süß genannt? „Das rosa passt so wunderbar zu deinen smaragdgrünen Augen.“, sülzte er weiter. Smaragdgrüne Augen. Eine Kotztüte, eine Kotztüte, ein Königreich für eine Kotztüte. „Oh, Dankeschön.“, würgte Sakura hervor und lächelte schief, was allerdings eher wie eine Grimasse aussehen musste. „Ich versteh nur nicht, wieso du zu einem so schönen Kleid diesen hässlichen Armreifen trägst.“, fuhr er fort. „Nichts gegen dich, aber Gold steht dir doch gar nicht…“ Also, irgendwo war er ja doch ganz okay… „Aber warte mal, ist das das Uchihazeichen an deiner Kette?“ Was für ein Blitzmerker. Wirklich, seine schnelle Auffassungsgabe war erstaunlich… Wurde eigentlich ein Preis für die längste Leitung der Welt vergeben? Wenn ja, Sakura hatte gerade ernsthafte Konkurrenz für Naruto entdeckt… Aber noch schlimmer als ihr Tanzpartner war die Liederauswahl der Band. Sakura hatte nämlich das Prinzip verstanden; die Lieder wurden immer langsamer. Und das jetzige Lied war schon sehr langsam, hart an der Schmerzgrenze wie nahe sie dem Typen kommen wollte, aber was würde dann erst das nächste sein? Sie musste verschwinden, aber schleunigst… Offenbar meinte es irgendjemand heute gut mit ihr, denn gegen Ende des Liedes wurde ihr Tanzpartner, dessen Namen sie immer noch nicht kannte, angetippt und musste ganz dringend alte Freunde begrüßen. Das nutzte sie aus, um sich zur Wand gegenüber der Tür durchzuschlagen. Dort fand sie, wie erwartet, ihre Teamkameraden und den Rest der Gruppe. Sie ließ den Blick kurz über die Gesichter schweifen, dann erkor sie ihren Retter. „Sasuke~e?“, säuselte sie mit verdammt hoher Stimme. „Was willst du?“, knurrte der Angesprochene. Nicht hinsehen, nur nicht hinsehen… „Ich brauche gaaanz dringend deine Hilfe!“, fuhr Sakura fort. „Und wobei?“ „Bitte, ich muss diesen Typen loswerden, mit dem ich getanzt habe! Hilf mir dabei!“, flehte Sakura. „Er ist furchtbar langweilig und kitschig!“ „Und wieso sollte ich dir bei deinen Männergeschichten helfen?“, fragte Sasuke gelangweilt, ohne sie anzusehen. „Ich hab dir achtmal das Leben gerettet!“, erinnerte Sakura ihn. „Was Besseres fällt dir nicht ein?“ „Ich könnte ganz Konoha gegen dich aufhetzen!“ „Es gibt schlimmeres.“ So langsam fand Sasuke ernsthaft Gefallen an diesem Spielchen. „Du schuldest mir noch eine Rettung von vor fast einem Jahr!“ „Das ist verjährt.“ „Sasuke, bitte, er hat mich süß genannt!“ … „Na, das geht natürlich nicht!“, sagte Sasuke gespielt empört. „Okay, okay, ich helfe dir, aber nur wenn du aufhörst mich zu nerven, verstanden?“ „Danke Sasuke!“, rief Sakura aus und fiel ihm um den Hals. „Und… Was muss ich überhaupt machen?“, fragte Sasuke ein wenig überrumpelt, da Sakura ihn noch nicht losgelassen hatte. Gut, dass er nicht auf seine Umgebung achtete, ansonsten hätte er gesehen, wie Naruto Ino in die Seite gepiekst und auf seine roten Ohren gedeutet hatte. „Also, zunächst mal nur mit mir tanzen.“, erklärte Sakura, ihn immer noch umarmend. „Solltest du nicht wissen, wie das geht; leg einfach die Hände auf meine Hüften und beweg dich langsam. Das Lied ist eh total lahm, einer dieser Kuschelsongs. Viel kannst du also nicht falsch machen. Hoffentlich schüchterst du den Kerl damit so sehr ein, dass er mich in Ruhe lässt. Unglaublich, dass er es überhaupt gewagt hat, mich anzusprechen, wo ich doch erstens vorher mit Yasume getanzt habe und außerdem seinen Armreifen und deine Kette trage…“ Ein wenig peinlich war es Sakura ja schon, aber das versuchte sie zu überspielen, indem sie redete wie ein Wasserspeier. Sasuke bewegte sich nun langsam ein wenig von den anderen weg, die glücklicherweise kein Wort über die Aktion verloren hatten. Ansonsten hätte das ganze… Wesentlich blutiger geendet. „Dürfte ich erfahren, wieso du ausgerechnet mich für diese Rettungsaktion ausgewählt hast?“, brummte Sasuke. „Ganz einfach; ich hab dir auch oft genug den Hals gerettet.“, zischte Sakura. „Und guck mich verdammt noch mal an! Das Ganze muss doch authentisch wirken…“ Sasuke hatte eben dies vermeiden wollen. Aber nun schaute er ihr gezwungener Maßen ins Gesicht. „Wie viele Zentner Schminke sind das?“, fragte er amüsiert. Sakura geschminkt zu sehen war echt eine Seltenheit. „Unzählbar viele.“, knurrte Sakura. „Ino wollte uns so dunkel wie möglich machen… Warum hat sie mir eigentlich nicht gleich auch die Haare schwarz gefärbt?“ „Weil dir das nicht stehen würde?“, vermutete Sasuke grinsend. „Oh, glaub mir Sasuke, die Kombination schwarze Haare und grüne Augen sieht ganz gut aus.“, brummte Sakura. „Und frag jetzt besser nicht, woher ich das weiß…“ „Will ich das denn wissen?“ „Nein.“ Eine Weile tanzten sie stumm weiter. Mit Sasuke zu tanzen war irgendwie ganz anders als mit Yasume oder dem immer noch anonymen Kerl. Irgendwie… Schöner. Apropos anonymer Kerl; wo war der eigentlich abgeblieben? „Oh nein…“, stöhnte Sakura. „Was ist?“, fragte Sasuke irritiert. „Dieser Typ ist wieder da!“, erklärte Sakura. „Da drüben steht er und scheint auf mich zu warten… Scheiße.“ Sie suchte fieberhaft nach einem Weg, den Kerl abzuschrecken. „Sasuke!“, raunte sie schließlich. „Hm?“ „Mach was! Irgendwas, was dem Kerl zeigt, dass er keine Chance bei mit hat!“, verlangte sie. „Ach, und was?“, wollte Sasuke wissen. „Irgendwas! Lass dir was einfallen, du bist doch eins von diesen Genies…“, zischte Sakura. „Du hast es nicht anders gewollt…“, murmelte Sasuke, beugte sich zu ihr runter, der Größenunterschied war seid dem letzten Jahr übrigens um einiges größer geworden, und küsste sie. ~ „Naruto, Naruto, sie küssen sich!“, kreischte Ino begeistert und zeigte auf Sakura und Sasuke. „Was? Echt jetzt?“, fragte Naruto. „Ja!“, quietschte Ino. „Bleibt mal auf dem Teppich, ihr beiden.“, bremste Tenten. „Ihr kennt die zwei doch, alles natürlich wieder vollkommen… Wie hieß dieses tolle Wort noch mal? Zweckorientiert?“ „Spielverderberin!“, maulte Ino. ~ Sasuke hätte nie gedacht, dass er so etwas einmal denken würde, aber es fiel ihm wirklich schwer sich zurückzuhalten. Er verzehrte sich nach ihr, hielt es fast nicht mehr aus, dass dies alles nur Mittel zum Zweck sein sollte. Vor vier Jahren, ja, da hätte er sich dagegen gewehrt, da war sie noch schwach und er nicht im Geringsten interessiert gewesen. Dann war er gegangen; irgendwie war ihm klar gewesen, dass sie ohne ihn stärker werden würde. Das hatte sie ihm dann auch bewiesen, stark, aber leider eine Furie. Und jetzt? Jetzt war sie nicht mehr ganz so brutal, aber immer noch temperamentvoll, sogar noch stärker und verträglicher. Kurz; sie war genau richtig für ihn. Und vergeben. Welche Ironie des Schicksals… Sakura bekam von Sasukes Konflikt nichts mit. Sie bemerkte nicht, dass er sich zurückhalten musste, sie stellte einfach nur fest, dass dieser Kuss irgendwie schöner war als die letzten. Ja, es war auf eine merkwürdige Weise schön, Sasuke zu küssen. Genauso wie es auch schön war, mir ihm zu tanzen oder zu kuscheln… Nein, was dachte sie denn da? Das war alles rein zweckorientiert und gar nicht schön, nein, auf keinen Fall. Und Sasuke musste as ja auch genauso sehen, oder? Nach einer Weile lösten sie sich wieder voneinander. Sakura legte Sasuke ihren Kopf auf die Schulte und wisperte: „Noch auffälliger ging´s wohl nicht, oder was? Warum machst du mir nicht gleich vor versammelter Mannschaft ´nen Heiratsantrag?“ „Weil du den zur Tarnung auch noch annehmen müsstest.“, antwortete Sasuke. „Und dann wäre hier drinnen die Hölle los…“ „Ist jetzt so wie so.“, stellte Sakura fest und linste über seine Schulter. „Der Kerl ist zwar weg, aber Naruto und Ino sehen so aus, als hätten sie ernsthaft Kameras mitgeschleppt…“ „Kann ich mir irgendwie gut vorstellen.“, brummte Sasuke. „Ich habe keinen Bock auf deren blöde Fragen.“, erklärte Sakura. „Können wir deswegen ganz unauffällig in Richtung Balkon tanzen? Dahin wird uns keiner folgen, weil sie uns ja nicht stören wollen…“ Gesagt, getan. Draußen auf dem Balkon ließen sich beide am Geländer nieder, Sasuke lehnte sich darauf mit dem Blick auf Konoha, Sakura kehrte der Stadt den Rücken zu. „Wie soll ich dir nur jemals dafür danken…“, murmelte sie. „Du hast mich davor gerettet, wahnsinnig zu werden… Ich und süß, also…“ „Indem du mich nie wieder dazu benutzt, dir aus deinen Männergeschichten zu helfen.“, sagte Sasuke todernst. „Wie bitte?“, fragte Sakura irritiert. „Du hast mich schon verstanden. Das kann doch so nicht angehen, erst ziehst du Kerle in deinen Bann und dann benutzt du mich, um sie los zu werden…“ Sakura schnaubte. „Ich und Kerle in meinen Bann ziehen? Du spinnst doch!“ „Ach ja?“, fragte Sasuke. „Und was war das mit Naruto?“ „Lange her.“, kommentierte Sakura. „Lee?“ „Darüber rede ich nicht.“ „Yasume?“ „Keine Ahnung.“ „Dieser Idate damals, auf der letzten Mission, bevor ich nach Oto gegangen bin?“ „Dass du dich daran noch erinnern kannst…“ „Dieser Lord von der einen Mission?“ „Das war ein Job.“ „Und das mit Shikamaru?“ „Ein Hirngespinst von Naruto.“ „Außerdem hat Gaara dich einmal verfolgt…“ „…Um zu Lee zu kommen, damit er ihn töten kann…“ „… Und was du in Suna abgezogen hast, will ich gar nicht erst wissen.“ Stille. „Heuchler.“, warf ihm Sakura schließlich an den Kopf. „Was?“, fragte Sasuke verdattert. „Du hast mich schon verstanden.“, wiederholte Sakura ihn. „Wer ist denn hier König der Herzensbrecher? Wer hat denn hier neun Fanclubs? Hm? Hm?“ Darauf konnte Sasuke nichts erwidern. „Apropos; solltest du dich bei dieser Aktion hier nicht eigentlich mal nach ´ner geeigneten Partnerin zum Clanaufbauen umsehen?“ „Von denen da drinnen interessiert mich keine.“, stellte Sasuke klar. Sakura kicherte. „Das hört sich so an, als hättest du die Richtige schon gefunden, sie ist aber nicht eingeladen.“, behauptete sie. Sasuke schwieg kurz, vermied es sie anzusehen. „Das ist… halb richtig.“ „Was soll das denn bedeuten?“, fragte Sakura amüsiert. „Das heißt dann ja, du hättest die Richtige noch nicht gefunden und sie ist nicht eingeladen. Das ist aber sinnlos. Oder du hast die Richtige gefunden und sie ist eingeladen. Das geht aber genauso wenig, weil du ja eben gesagt hast, dass dich da drinnen…“ Sakura brach ab. Sasuke dachte schon, sie hätte es endlich verstanden, aber dann ertönte eine Stimme. „Pinky, Uchiha! Hab mir irgendwie gedacht, euch hier zu finden… Wie auch immer, irgendwie wurde die Aktion da drinnen abgeblasen und nun wurde verteilt, wer wen nach Hause bringen soll! Und zufälligerweise soll ich dich bringen, Pinky. Uchiha, du sollst übrigens dieses Hyuuga-Mädchen begleiten. Na los, kommt!“ Sakura hatte nach dem Kitschtypen nicht gedacht, dass der Abend noch schlechter werden könnte, aber nun ging sie hier, Arm in Arm mit Yasume in Richtung ihr zu Hause, welches eigentlich nicht mehr ihr zu Hause war. Aber wenigstens redete Yasume nicht mit ihr, bis sie das Haus erreicht hatten. „Gute Nacht.“, brummte Sakura, entwand sich seinem Griff und wollte gerade ihre Haustür aufschließen, da packte Yasume sie an der Schulter und drehte sie herum. „Ich muss mit dir reden, Pinky.“, kündigte er an. „Na dann schieß los, ich will rein, ich bin müde.“, kommentierte Sakura gelangweilt. „Hat dieses blonde Mädchen, mit dem du befreundet bist, dir irgendetwas von der Regelung mit dorfinternen und dorfexternen Frieden erzählt?“, fragte Yasume sehr direkt. „Äh, ja.“, kam es von Sakura. „Und deswegen denkst du darüber nach, Uchiha zuheiraten, damit du von mir wegkommst, oder?“ „Natürlich.“, sagte Sakura frei heraus, klar hatte sie daran gedacht, aber sie hielt es nach wie vor für sehr unwahrscheinlich, dass Sasuke sie heiraten würde. „Das ist ein wenig armselig, wenn man bedenkt, dass du seid vier Jahren versuchst, von ihm loszukommen.“, meinte Yasume. Sakura starrte ihn an. „Glaube mir, ich habe meine Quellen.“, erklärte er. „Seit du dreizehn Jahre alt bist, versuchst du, ihn zu vergessen, nicht wahr? Und obwohl er dir angeblich nichts mehr bedeutet, wohnst du bei ihm und alles. Hast du etwa schon vergessen, was er dir angetan hat?“ Im Nachhinein verfluchte Sakura sich selbst dafür, aber im Moment war sie zu geschockt um zu widersprechen, geschweige denn um einfach reinzugehen. „Lass mich raten: Du hast Angst vor Schlangen und Fledermäusen. Du hasst Regen und Krankenhausdächer. Außerdem meidest du Wasserfälle, nicht wahr?“ Sakura starrte ihn entgeistert an. „Was zum…? Woher…?“, stammelte sie. „Sieht so aus, als hätte ich voll ins Schwarze getroffen.“, schmunzelte Yasume. „Aber siehst du, wie Uchiha dein Leben bestimmt hat, wie er es noch immer bestimmt? All diese Ängste hast du doch ihm zu verdanken! Und nachdem du so verbissen versucht hast, von ihm loszukommen, willst allen Ernstes nachgeben und ihn um so einen Gefallen bitten? Das ist echt erbärmlich!“ Die Wucht dieser Worte traf Sakura wie ein Schlag. Yasume hatte irgendwo vollkommen Recht. Schon als sie das erste Mal mit ihm gesprochen hatte, hatte sie bemerkt, dass er die Gabe hatte, Dinge erbarmungslos auf den Punkt zu bringen. Und er war noch lange nicht fertig. „Willst du Uchiha nicht endlich hinter dir lassen, ihn vergessen und endlich frei sein? Dann komm zu mir. Ich kümmere mich nicht um deine Vergangenheit. Bei mir kannst du Uchiha endlich vergessen, genau wie all das, was er dir angetan hat, wie er dich kontrolliert hat und wie er dich immer noch kontrolliert. Wir können sofort gehen, wenn du willst. Pack deine Sachen, ich warte auf dich. Wenn du nicht kommen willst, dann denke wenigstens daran; Uchiha hat dich einmal verletzt und er wird dich auch wieder verletzen.“ Sakura war äußert dankbar dafür, dass ein großer Teil von ihr sich nicht von Yasume beeindrucken ließ. Und dieser Teil brachte es fertig, mit ihm zu reden, ohne beeindruckt oder eingeschüchtert zu klingen. „Du irrst dich.“, sagte sie. „Ich… Ich empfinde nichts mehr für Sasuke, ich werde nicht von ihm kontrolliert. Außerdem bin ich… Bin ich schon längst über alles hinweg, was er mir angetan hat. Du brauchst nicht mit meinem kommen zu rechnen. Gute Nacht.“ Doch anstatt sie loszulassen beugte Yasume sich nur zu ihr herunter, auch er war größer als sie, wenn auch nur ein ganz kleines bisschen, und wollte sie küssen, doch Sakura befreite sich nun aus seinem Griff und ging ins Haus. Yasume lachte. „Du empfindest nichts mehr für Uchiha, aber du küsst ihn und alles, während du dich von einem anderen nicht küssen lässt. Interessant…“ Damit schritt er von dannen, sich noch nicht bewusst, was seine Worte angerichtet hatten. Wutschnaubend betrat Sakura ihr Haus. Was erlaubte sich dieser Kerl eigentlich? Sasuke war nur ein Freund, nichts weiter! Okay, ein guter Freund. Na ja, ein sehr guter Freund. Zugegeben, ein sehr, sehr guter Freund, aber… Ach, egal. Sie kam halt immer au komische Gedanken, wenn sie hier alleine war, das konnte ja nicht angehen, sie musste sofort weg. Sasuke und sie kontrollieren? Nie im Leben. Sasuke kontrollierte sie kein bisschen mehr. Und das würde sie auch beweisen! Sie ging hoch, zuerst ins Badezimmer, um ihr Gesicht zu entkleistern. Danach riss sie sich ihr verfluchtes Kleid vom Körper und zog sich ganz normale Sachen an. Und schon war sie wieder weg. Als sie das Uchihaanwesen betrat, war sie nicht der Einzige Gast. Ein ziemlich niedergeschlagener Naruto saß mit Sasuke im Wohnzimmer. „Auch so ´nen Scheißabend gehabt?“, fragte Naruto zur Begrüßung. „Schlimmer.“, brummte Sakura. Naruto sah sie fragend an. „Yasume.“, erklärte sie kurz. Irgendwie fühlte sie sich wirklich niedergeschlagen… Auch wenn Yasumes Worte sie natürlich nicht beeindruckt hatten. „Mann… Ich hab irgendwie Bock, mich zu besaufen…“, murmelte Naruto. „Habt ihr Alkohol im Haus?“ „Kein Kommentar.“, meinte Sasuke nur. „Ja, hat er.“, behauptete Sakura. „Gute Idee, ich gehe uns welchen holen.“ „Das wirst du schön bleiben lassen.“, brummte Sasuke. „Wieso?“, fragte Sakura. „Dich kann die ganze Aktion hier ja kalt lassen, aber Naruto und mich nicht. Warum gönnst du uns nicht ein Getränkt welches uns, wenn auch nur für einen kurzen Moment, all unsere Sorgen vergessen lässt?“ Darauf erwiderte Sasuke mal lieber gar nichts. Eine halbe Stunde und zwei Gläser Sake später waren seine Teamkameraden nicht mehr ansprechbar. Beide saßen vollkommen benebelt auf dem Boden und Sakura goss gerade noch zwei Gläser voll. Naruto und Sakura hoben die gefüllten Gläser an. „Ich muss mit ansehen, wie meine Freundin meinen besten Freund heiratet.“, nuschelte Naruto. „Ich muss einen Psychopaten heiraten.“, erwiderte Sakura. Beide kreuzten die Arme mit den Gläsern und wandten sich dann Sasuke zu, bevor sie tranken. „Und du bist Schuld!“ Sasuke machte sich gar nicht erst die Mühe, den beiden zu widersprechen. Dazu waren sie viel zu besoffen… Es konnte ja gar nicht mehr schlimmer werden. „Un´ dabei müsste ich den Psychopaaten ganich haiiraten, wenn mich nua ein Ranghöérer haiiraten will!“, klagte Sakura. „Also ich wüad dich ja jedazaiit hairaten, Sakura-chan!“, versicherte Naruto ihr. „Aba ich bin nich Ranghöher als Yasuuuume…“ Sakura hickste. „Laba kain´ Schaiß!“, forderte sie. Sie musste wirklich sternhagelvoll sein, wenn sie schon anfing, solche Ausdrücke zu benutzen. „Duu bis ranghöha als Yasume! Was is´n schon Yasume? Neefe des Misukaaagen! Aba du, du bis der Sohn des viaten Hokaagen! Also bissu ranghöher als Yasume…“ Sasuke hoffte nun ernsthaft, dass beide sich am nächsten Tag an nichts mehr erinnern können würden. Ansonsten hatte Sakura nämlich eben das größte Staatsgeheimnis aller Zeiten ausgeplaudert. „Waaaas?“, fragte Naruto entgeistert. „Ich bin dea Sohn des Yondaiiimen? Echt jetzt? Dann kann ich dich ja doch haiiiraten!“ „Nee, las ma!“, meinte Sakura nun niedergeschlagen. „Dann hab ich nua wiea eine eifasüchtige Hinata am Hals!“ „Ne, die wiad sich ja nich beschwean können!“, widersprach Naruto. „Diiiie is ja dann mit Sasuuuuuke verhaiiiratet!“ Sakura sah einmal zu Sasuke rüber, schien kurz nachzudenken. „Okaaay!“, sagte sie schließlich zu Naruto. Sasuke konnte es nicht fassen, da saß Naruto hier tatsächlich einfach auf seinem Teppich und wagte es… Ach ne, er war ja besoffen. Plötzlich kamen Sasuke Zeilen aus Orochimarus Tagebuch in den Sinn: Mittlerweile sind meine Teamkameraden ganz in Ordnung, sie stehen mir nicht mehr im Weg herum. Aber wenn sie besoffen sind, dann sind sie unausstehlich. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die beiden dann alles um sich herum vergessen und wirklich alles tun würden. Meistens übereinander herfallen. Moment mal. Übereinander herfallen? Sasuke begutachtete das, was Naruto und Sakura gerade aufführten, von Sekunde zu Sekunde rückten sie näher aufeinander zu. Er musste unbedingt etwas unternehmen, sofort. Naruto war gerade dabei, mit Sakura Haaren zu spielen, doch glücklicherweise wich Sakura nun zurück und sah Sasuke kurz an. Das reichte aus, um sie einzuschläfern. „Häääh?“, machte Naruto, als Sakura zusammensackte und Sasuke sie vom Boden aufhob. „Aso, du ma wiedaa! Denk dran, wia haaaben eine Abmachung, und jetzt hat si dia ja wohl gesaiigt, dasss sie diich mea maag als sons´ iagendwen, odaa? Ey, was has’n du so rote Auugääh…?“ Noch bevor er diesen Satz beenden konnte, war auch Naruto eingeschlafen. Das erste, was Sakura wahrnahm, als sie am nächsten Morgen aufwachte, waren Kopfschmerzen. Ihr Kopf fühlte sich so an, als wäre zwischenzeitlich jemand mit einer Dampfwalze darüber gefahren. Sie hievte sich aus dem Bett und tapste über den Flur in die Wohnküche, wo ihr als erstes auffiel, dass Naruto quer auf dem Boden lag und schlief. Dann sah sie, dass Sasuke in der Küchenzeile stand. „Kaffee! Kopfschmerztablette! Lagebericht! Sofo~ort!“, jammerte sie. Desinteressiert ging Sasuke auf den Tisch zu und stellte eine Kaffeetasse darauf ab. „Kaffee.“, kommentierte er seine Handlung, dann ging er wieder in die Küchezeile und holte etwas aus dem Schrank. „Kopfschmerztablette.“ Wurde direkt neben die Tasse gelegt. „Den Lagebericht gibt’s wenn’s dir besser geht.“ „Also, Naruto und du, ihr habt euch gestern Abend hier vollaufen lassen.“, begann Sasuke seinen Bericht nach Sakuras dritter Tasse Kaffee. „Und bevor ihr Dinge tut, dir ihr hinterher eventuell bereuen könntet, dachte ich mir, dass ich euch einfach mal aufhalte. Naruto hat mich aber noch geärgert, deswegen habe ich ihn dort liegen lassen.“ „Danke.“, stöhnte Sakura und stand auf. „Gott, ich fühle mich immer noch wie gerädert… Ich geh erstmal kalt duschen, okay? Vielleicht bin ich dann wieder zu irgendwas zu gebrauchen…“ „Warte!“, rief Sasuke ihr nach und hielt sie am Handgelenk fest. „Was ist?“, fragte Sakura verwundert. „Ich… Muss mit dir reden.“, murmelte Sasuke. „Schieß los.“, verlangte Sakura. „Also… Es gibt da was, was du nicht weißt…“, fuhr Sasuke fort. „Und zwar, na ja, Naruto und ich haben so eine Abmachung… Und ich weiß auch nicht, warum ich das jetzt mache, aber… Wenn ich´s nicht mache, dann erzählt Naruto es gleich dem ganzen Dorf, und das wäre… nicht gut…“ Sakuras Augenbrauen zogen sich zusammen. Das konnte doch nicht das werden, was sie glaubte, das es werden sollte, oder? Sasuke kam sich währenddessen vollkommen bescheuert vor. Wieso stammelte er gerade eigentlich rum? Wieso konnte er das nicht genauso cool rüberbringen wie alles andere auch? „Also… Es ist halt so, das… Ach verdammt!“, fluchte Sasuke. Das konnte doch nicht so verdammt schwer sein! Er holte tief Luft. „Sakura, ich liebe dich!“ - to be continued… – Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)