A ninja's life 2 von Kimiko93 (Heiratswahn in Konoha) ================================================================================ Kapitel 8: Wir hassen Suna -------------------------- (Anmerkung: Seiza (jap. 正座, stillsitzen) ist die traditionelle japanische Sitzhaltung, bei der man kniend auf den Fersen sitzt, den Rücken gerade aufgerichtet. Die Seiza-Sitzhaltung kann für Ungeübte nach einer Weile schmerzhaft werden. Quelle: www.Wikipedia.de ) Suna hatte sich… verändert. Innerhalb von ein paar Monaten, und das sogar gewaltig. Gewiss, die normalen Dörfer und Städte sahen immer noch aus wie die Schlachtfelder, die sie mal gewesen waren, aber Sunagakure an sich sah beinahe aus wie neu. Dabei war doch gerade Suna in der Endphase des Krieges von allen angegriffen worden… Oder eher, die Ninjas waren von allen angegriffen worden, zumindest war es Sakura so vorgekommen. Es konnte natürlich auch sein, dass die Leute hier aggressiv auf rosa reagiert hatten… Möglich war immerhin alles. Obwohl sie alle einzeln benachrichtigt worden waren, reisten sie in einer Gruppe nach Suna. Okay, Sakura durfte sich ja eh nicht von Sasuke und Naruto entfernen, was automatisch Hinata, Neji und Tenten mitzog. Ino wollte sich das natürlich auch nicht entgehen lassen, also kamen sie, Shikamaru und Chouji einfach auch mit. Dann waren da noch Kiba, Chiho und Shino. Chiho hatte sich inzwischen tatsächlich mit Ino und Tenten angefreundet, sodass sie Kiba sozusagen um diesen Gefallen gebeten hatte. Außerdem wollten sich so wie so alle an Sakura halten, weil sie angeblich den Weg am besten kannte. Schmarotzer. Aber egal, Suna sah aus wie neu. Leider hatte Sakura sich nie gut zu Recht finden können, in den ganzen anderthalb Jahren die sie hier verbracht hatte, war es ihr nicht gelungen, sich den Weg zu Gaaras Büro zu merken. Wie auch? Die Häuser sahen eh alle gleich aus und allzu oft hatte sie da auch nicht allein hingemusst… „SAKU-CHAN!“, hörte sie auf einmal jemanden kreischen und wurde stürmisch umarmt. Temari. Obwohl sie sich ein wenig schuldig dabei vorgekommen war, hatte sie sich während ihrer Zeit in Suna mit Temari angefreundet. Das war irgendwie schlecht, angesichts der Situation mit Temari, Shikamaru und Ino… Scheiße. Als Sakura sich das letzt mal umgesehen hatte, waren Ino und Shikamaru direkt hinter ihr… Temari löste sich von ihr, als sie Shikamaru entdeckte. Und neben ihm Ino. Alle Anwesenden gingen unwillkürlich einen Schritt zurück. Oh, oh. Das konnte… Blutig enden. Eine unglaubliche Spannung baute sich zwischen den beiden blonden Mädchen auf, es war, als könnte man jederzeit von den Blitzen, die aus ihren Augen stoben, während sie sich musterten, getroffen werden. Sakura fand die Situation ziemlich bedauerlich; Temari war gar nicht so übel und unter anderen Umständen hätten sie und Ino gute Freundinnen werden können, aber so… Auf einmal veränderte sich etwas an der Ausstrahlung der beiden; sie lächelten sich breit an, blendend, und reichten sich die Hände, während sie sich weiter gruselig anlächelten. „Was is denn jetzt kaputt?“, raunte Naruto Sakura zu. „Stumme Kriegserklärung, nehme ich an.“, murmelte Sakura zurück. „Lass uns bloß hoffen, dass die beiden während der Prüfung nicht gegeneinander kämpfen müssen. Ino hätte keine Chance…“ „Ihr seit doch sicherlich wegen der Joninprüfung hier, oder?“, fragte Temari und strahlte in die Runde. „Und Sakura hat wahrscheinlich den Weg vergessen, was? Kein Problem, folgt mir einfach!“ „Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Verräterin?“, zischte Ino Sakura auf dem Weg von hinten ins Ohr. „Äh… Ich war anderthalb Jahre hier, sie und ihre Brüder waren die Einzigen, die ich kannte, sie hat sich freiwillig um mich gekümmert und mich irgendwie an dich erinnert. Aber natürlich stehe ich auf deiner Seite. Seit wann weißt du überhaupt, was zwischen ihr und Shikamaru ist?“ „Für wie blöd hältst du mich eigentlich?“, fauchte Ino verärgert. „Entschuldige, ich dachte nur nicht, dass du Shikamaru… Na ja, wenn du doch von vorne herein weißt, dass du… Also…“ Ino seufzte tief. „Kennst du das Sprichwort der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach?“ „Äh… Ja.“ „Ich habe in Konoha mittlerweile so viele Spatzen, dass ich lieber einer Taube hinterher renne… Die meisten Jungs sind so wie so erst so richtig attraktiv, wenn sie vergeben sind…“, erzählte Ino. „Du bist auf meiner Seite?“ „Solidarität, Schwester.“, bestätigte Sakura. „Mein neues Lebensmotto…“ „Sasuke und Naruto sind also deine Schwestern? Interessant… Wissen die schon davon?“ „In dem Fall eher Brüder… Jaah, genau, in Konoha sind wir alle Brüder und Schwestern, wie in irgendwelchen Orden, Sekten oder so.“ „Also betreiben wir alle Masseninzest. Hurra.“ „Was glaubst du denn, wieso andauernd in andere Dörfer eingeheiratet wird? Damit nicht alle in ein paar Generationen so verblödet sind wie Naruto…“ „So sprichst du von deinem Bruder? Das ist aber nicht nett, Schwester!“ „Geschwister sind nie nett zueinander…“ „Woher willst du das wissen? Du bist doch genau wie ich Einzelkind…“ „Na ja, ich hab anderthalb Jahre bei Geschwistern gewohnt…“ „Wie bitte? Du freundest dich nicht nur mit dieser Schlampe an, du wohnst auch noch bei ihr?“ „Hey, ich musste, okay?“ „Aber ich hab trotzdem noch deine Unterstützung, oder?“ „Solidarität, Schwester.“ „Nur deinen Schwestern gegenüber oder auch deinen Brüdern?“ „Das ist Situationsbedingt.“ „Ah ja.“ „Wir sind da!“, flötete Temari. Vor ihnen war das riesige Gebäude, indem Sakura bereits mehr Zeit verbracht hatte, als ihr lieb war. „So ich wünsche euch allen schon mal viel Glück.“ Man konnte ihr deutlich ansehen, dass eine Person davon ausgeschlossen war. „Ich selbst nehme ja nicht teil, Gaara meinte diese ganzen Prüfungen wären eh sinnlos. Also, man sieht sich!“ Mit diesen Worten verschwand Temari. Sakura atmete innerlich erleichtert auf. Ein Grund weniger um Inos Leben zu fürchten. Im inneren des Gebäudes wartete ein Mann auf sie, der etwas erhöht inmitten von dutzenden Shinobi stand. „Wenn ich gleich ‚jetzt’ sage, dann gehen die Kunoichi bitte durch die rechte Tür und alle anderen durch die linke, verstanden?“, rief er über die Menge hinweg. „Wie nett.“, murmelte Naruto. „Wir sind alle anderen…“ „Nur, weil man die Bezeichnungen „Ninja“ und „Shinobi“ auch für Frauen benutzen kann.“, erklärte Sakura. „Und wieso habt ihr ein eigenes Wort und wir nicht?“, fragte Naruto. „Das ist doch Disikri… Äh… Dismikir…“ „Diskriminierung? Diskriminierend? Eins von beiden meinst du auf jeden Fall. Und nein, das ist es garantiert nicht.“, begann Sakura einen weiteren ihrer Vorträge. „Ich meine, wenn du Shinobi hörst, denkst du da nicht automatisch an eine männliche Person? Gibt es nicht mehr männliche Ninjas als weibliche? Waren nicht vier von fünf Hokagen Männer? Gibt es nicht in jedem Team doppelt so viele männliche Mitglieder wie weibliche? Fällt einem Kurenai-sensei nicht nur auf, weil sie die einige weibliche Ausbilderin ist? Ist es nicht so, dass sehr viele Kunoichi von ihren äußerlichen Reizen gebrauch machen müssen, um an ihre Ziele zu kommen?“ „Na, als ob du davon nie Gebrauch gemacht hättest…“, murmelte Sasuke. „Zwei Mal in deiner Anwesenheit, okay? Und noch ein paar Mal davor, aber trotzdem…“, verteidigte sich Sakura. „Trotzdem ist die Ninjawelt grundlegend Frauenfeindlich und wir müssen mit dem kämpfen, was die Natur uns geschenkt hat! Dabei wären wir auch ansonsten nicht schwächer…“, half Tenten Sakura aus. „Ich meine, seht euch mal Tsunade an… zum Beispiel, mein ich jetzt…“, versuchte sie sich noch aus der Affäre zu ziehen, als sie die schrägen Blicke dreier Personen auf sich spürte. „Tenten, Tsunade ist ein schlechtes Beispiel.“, stellte Sakura fest. „Na ja, sie ist schon stark und so, aber außerdem Alkoholikerin und spielsüchtig und damit beinahe so schlimm wie Jiraiya… Und könnten wir jetzt bitte mit dieser Diskussion aufhören? Ich muss hier schleunigst weg…“ „Wieso?“, wurde sie von der Allgemeinheit gefragt. Nicht aber von Sasuke, der schon bemerkt hatte, was los war. „Ihr Verlobter ist eben gekommen.“, meinte er und nickte in die Richtung einer Person mit violetten Haaren, die einige Meter von ihnen entfernt stand und sie noch nicht bemerkt hatte. „Er ist nicht mein Verlobter.“, fauchte Sakura. „Noch nicht.“, erwiderte Sasuke. „Solange ich selbst bestimmen kann, wen ich heirate…“ „Wer sagt dir, dass du das kannst?“ „Ich sage das!“, fauchte Sakura ein weiteres Mal. Ino hatte zu grinsen begonnen. „Was wolltest du gerade sagen? Von wegen ‚solange ich selbst bestimmen kann, wen ich heirate…’?“, fragte sie. „Solange ich das selber bestimmen kann“, begann Sakura, bemüht ruhig zu bleiben. Inos Grinsen versetzte sie nämlich in Rage. „Werde ich auf ewig unliiert bleiben.“ „Armes Mädchen…“, meinte Ino spöttisch. „Und wie willst du das anstellen?“ Sakura zuckte mit den Schultern. „Jiraiya und Tsunade haben das auch geschafft.“ „Ja, und jetzt sind sie verbittert und saufen sich voll.“, meinte Ino trocken. „Und hast du uns nicht gerade gepredigt, dass wir uns Tsunade nicht als Beispiel nehmen sollten?“ „Ach weißt du… Sakura-chan predigt so viel, das kann sie sich gar nicht mehr alles merken!“, meinte Naruto nur. „Wenigstens weiß ich, wie man Wörter wie „Diskriminierung“, „Solidarität“ und „Verleumdung“ benutzt und ausspricht…“, bemerkte Sakura patzig. Narutos Antwort darauf wurde von dem Schrei des Aufsehers übertönt, der die ganze Masse dazu veranlasste, sich noch schnell viel Glück zu wünschen und sich dann nach Geschlechtern zu teilen. Es waren wirklich weitaus mehr als doppelt so viele männliche wie weibliche Shinobi anwesend. Der Raum, der die Kunoichi erwartete, war groß und leer, bis auf einen alten Mann, der an der Stirnseite in der Mitte saß. Im Seiza. „Willkommen, meine lieben Kunoichi.“, begrüßte er sie strahlend. Sakura sah sich um. Ungefähr neunundneunzig Prozent aller Kandidatinnen sahen ganz und gar nicht ‚lieb’ aus. „Dies ist eure erste Prüfung.“ Oh mein Gott. Der Kerl konnte Zählen. Das hätte Sakura ihm angesichts seines Alters gar nicht mehr zugetraut… „Sie wird eine der härtesten und ungewöhnlichsten, die ihr je erlebt habt.“ Panik mache. Kommt immer gut. „Aber genug der Vorrede, setzt euch bitte in zwei Reihen vor mir hin, verstanden? Und das im Seiza.“ Schweigend folgten alle Frauen im Raum seiner Anweisung. „So und jetzt legt ihr euch bitte die Bücher, die vor euch liegen auf den Kopf und bleibt still sitzen.“, befahl der Alte. Das waren aber mal einfache Anweisungen, wie Sakura fand, als sie sich zwischen Hinata und Ino setzte. „Und wie lange müssen wir sitzen bleiben?“, fragte eine Kunoichi aus Kumo. „Solange wie ihr könnt.“, lächelte der Alte. „Wir haben Zeit.“ Erst nach einigen Minuten bemerkte Sakura, was diese Ansage zu bedeuten hatte. Ihre Beine fingen an, leicht zu schmerzen und ihr Rücken tat langsam auch weh vom ständigen Gerade Sitzen. Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, wie Ino anfing sich auf die Lippe zu beißen und Hinata krampfhaft ihre schwitzigen Hände umklammerte. Überhaupt schien es Hinata richtig schlecht zu gehen; auf dem Weg nach Suna war sie Sakura leicht fiebrig vorgekommen. Und wenn Sakura anfängt zu glauben, dass jemand Fieber hat, sollte das schon was bedeuten, immerhin erkannte sie as sonst nicht einmal an sich selbst… Da ging sie hin, die Medizinausbildung… Besagter Ausbildung hatte Sakura es allerdings zu verdanken, dass sie das Gefühl, oder viel mehr das verschwindende Gefühl, in ihren Beinen besser definieren konnte als „einschlafen“. Denn wenn sich der Körper so anfühlte, wenn man schlief, dann war schlafen eine Qual. Nein, sie wusste, dass sie sich in den Beinen as Blut abschnürte, indem sie darauf saß. Und das war nicht gerade angenehm. Zu ihrer linken schien Inos Lippe langsam aber sicher genug von ihren Zähnen zu bekommen, zu ihrer Rechten zitterten mittlerweile Hinatas Hände, mehr aber nicht. Zum Glück. Hinter Sakura polterte es, viele Mädchen drehten sich um und vergaßen dabei, dass sie noch Bücher auf dem Kopf hatten. „Alle, denen jetzt das Buch vom Kopf gefallen ist, können gehen!“, rief der alte Mann. Dieses Geräusch schreckte nur noch mehr Kunoichi auf, die den Raum verließen. „Gut, von insgesamt hundertfünfundzwanzig Kunoichi sind nur noch ungefähr siebzig übrig, die nicht allzu schreckhaft sind…“, murmelte er. „Na dann kann’s ja losgehen!“ „Verzeihen sie“, begann Sakura. „Aber was kann bitte losgehen?“ „Diese Prüfung ist auf Selbstbeherrschung ausgelegt. Indem ihr jetzt so lange es geht stillsitzt und den Schmerz, den selbst ihr als Kunoichi mittlerweile in den Beinen spüren solltet, ignoriert, testen wir, wie weit ihr belastbar seid. Früher oder später werden vielleicht ein paar von euch vor Schmerzen aufgeben oder in Ohnmacht fallen, das gilt dann auch als ausgeschieden. Wer sich nicht beherrschen kann und nicht belastbar ist, sollte das Ninjasein so wie so aufgeben.“ Oh, woran erinnerte sie dieser Spruch im Zusammenhang mit Prüfungen nur? Aber diese Art der Prüfung gefiel ihr irgendwie fast so gut wie schriftliche Prüfungen. Einfach nur sitzen bleiben und darauf vertrauen, dass die meisten um sie herum weniger aushielten. Und ihre Chancen standen gar nicht mal so schlecht. Wie viele von ihren Mitstreiterinnen hatten schon mit sechzehn Jahren gegen mehrere berühmte Schwerverbrecher überlebt und sich sechs Monate lang durch ein wahnsinniges Volk geschlagen? Allerdings fühlten sich ihre Beine gar nicht gut an… Zwanzig Minuten später hatten weitere Mädchen den Raum verlassen. Zwei waren tatsächlich in Ohnmacht gefallen, den restlichen waren einfach nur die Bücher vom Kopf gefallen. Hinata schien nicht mehr ganz anwesend zu sein, saß aber still wie eine Salzsäule. Inos Lippe hatte zu bluten begonnen. Sakura hatte den Veracht, dass ihre Beine abgestorben waren. Sie saßen nun schon mindestens vierzig Minuten in diesem verflucht stickigen Raum. „Wir nähern uns dem Ende.“, fiel dem Alten auf einmal auf. „Nur noch fünfzig Kunoichi im Raum. Diese Prüfung bestehen übrigens vierzig. Also, noch zehn müssen aufgeben, in Ohmacht fallen oder ein wenig wackeln. Beeilt euch.“ Oh, ja, na klar. Jetzt würden sich natürlich auch alle umdrehen und ihrer Nachbarin zuzischen, dass sie gefälligst aus Rücksichtnahem auf die anderen aufgeben solle, sie hätte ja eh keine Chance in dieser Prüfung. So blöd konnte ja wohl niemand sein. Zum wiederholten Male musste Sakura den Drang unterdrücken, ihren Kopf einfach gegen die nächstbeste Wand zu schlagen, als sie das Gekeife und die fallenden Bücher um sich herum wahrnahm. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Inos Rock mittlerweile einen nicht zu verachtenden Blutfleck hatte. Dabei sollte gerade Ino als Spionin hier glänzen können; sie musste andauernd in irgendwelchen engen Räumen in den unmöglichsten Haltungen Leute belauschen, da sollte ihr ein bisschen Seizasitzen doch nichts ausmachen… Neben Ino saß Tenten, von der Sakura wusste, dass ihre Familie sehr strenge Rituale hatte. Für sie musste diese Prüfung ein Kinderspiel sein, angesichts der Tatsache, dass sie bereits mehrere Stunden im Seiza verbracht hatte… Hinata zu ihrer Rechten hatte begonnen zu keuchen. Ihre Schwester Hanabi, die rechts von Hinata saß, betrachtete sie herablassend. Wenn Tentens Clan schon streng war, dann wollte Sakura echt nicht wissen was für Rituale der Hyuugaclan gelegentlich ausführte… Zumindest war auch Hanabi nicht sonderlich beeindruckt von der Aufgabenstellung. „Noch drei Kunoichi müssen gehen. Lange dauert’s nicht mehr.“, grinste der Alte selbstgefällig. „Und ich sag euch; diese Prüfung ist eigentlich viel zu leicht, in Anbetracht essen, was da noch auf euch zu kommt. Ihr dachtet, das Chuuninexamen wäre hart gewesen?“ Ja, davon war Sakura bisher eigentlich ausgegangen. Na gut, sie hatte auch beim ersten Mal wirklich Pech gehabt, aber trotzdem… „Ich versichere euch, Mädchen, diese Prüfung wird härter und vor allem tödlicher!“ Tödlicher als Orochimaru, der seine Arme noch benutzen konnte? Tödlicher als eine Armee von Oto- und Sunanins, die ohne Rücksicht auf Verluste ein Dorf plünderten? Tödlicher als Gaara im Shukkakumodus? Obwohl… Immerhin waren sie hier in Suna… Vielleicht war Gaara ja die nächste Prüfung? Verflucht, wo war nur Naruto, wenn man ihn brauchte… Aber mal ganz abgesehen davon, ging dieser Tattergreis wirklich davon aus, dass sich auch nur irgendeines von den Mädchen, die immerhin jetzt noch im Raum waren, von ihm einschüchtern lassen würden? Wieder einmal musste Sakura sich daran erinnern, dass sie sich über nichts mehr wundern sollte. Denn irgendwo hinter ihr war ein Mädchen wohl so geschockt von der Aussicht auf eine ach so gefährliche Prüfung, dass sie erschrocken zusammenzuckte und dabei ihr Buch vom Kopf verlor. Unglücklicherweise riss sie ihre Nachbarin damit mit aus der Prüfung. So etwas nannte man wohl Kameradenschwein. Oh, Entschuldigung, Kameradensau. „Hmm… Eine muss noch gehen… Irgendwelche Freiwilligen?“ Erwartungsvoll blickte der Kerl in die Runde. Oh Gott. Wie abwegig konnten Menschen eigentlich denken? Sakura betrachtete wieder einmal ihre Nachbarinnen aus dem Augenwinkel. Inos Rock musste ganz, ganz dringend gewaschen werden und Hinata sah so aus, als würde sie jeden Moment in Ohnmacht fallen. Auf einmal polterte neben Hinata ein Buch auf den Boden. „Oops“, meinte Hanabi. „Da hab ich mich wohl ein wenig zu heftig gekratzt.“ Und mit diesen Worten ging sie aus dem Raum. Irritiert sahen die anderen ihr nach. Die meisten waren sich ganz sicher, dass sie einfach nur den Kopf zu weit gesenkt hatte… Mit Absicht. „Gut, alle Kunoichi, die jetzt noch im Raum sind, haben bestanden und gehen bitte durch die Tür rechts, verstanden? Dort erwarten euch dann weitere Anweisungen.“ Ein Seufzen ging durch die Menge, als jede sich von ihren strangulierten Beinen erhob und wieder etwas Gefühl in Selbigen bekam. Sakuras Meinung nach war es allerdings ein bisschen Gefühl zu viel. Ihre Beine fühlten sich an, als ob ein Schwarm Bienen sich zwischenzeitlich darin niedergelassen hätte. Fluchend erhob sie sich und zog Hinata hoch, die garantiert keine Minute länger ausgehalten hätte. Zusammen mit Ino, deren Lippe gar nicht gut aussah, und Tenten, die relativ ungerührt zu sein schien, betrat sie, so gut man mit soeben wiederbelebten Beinen eben gehen konnte, in den nächsten Raum. Aus einer Tür auf der anderen Seite strömten die anderen Prüfungsteilnehmer, die noch im Rennen waren, herein. Es waren wesentlich mehr. Sakura steuerte mit Hinata, die sie stützen musste, zielstrebig die Wand gegenüber dieser Tür an. „Wo willst du hin?“, fragte Tenten. „Sollten wir nicht nach den Jungs suchen?“ „Was glaubst du, was ich gerade mache?“, antwortete Sakura patzig. Elendig kribbelnde Beine steigerten ihre Laune überhaupt nicht. „Alte Team 7 Tradition: Sollten wir getrennt werden und in einem geschlossenen Raum wieder zusammenkommen, stellt sich Naruto an die Wand gegenüber der Tür und wartet, bis ihn jemand findet.“ „Wozu denkt ihr euch solche Dinge überhaupt aus? Habt ihr noch mehr davon?“, fragte Ino. „Ja, haben wir. Und solange sich alle daran halten, sind sie ganz praktisch. Jetzt zum Beispiel.“, erklärte Sakura und deutete auf die Gruppe von Konohashinobi die ihnen erwartungsvoll entgegen sahen. „Hinata-chan!“, rief Naruto und rannte ihnen entgegen, um Sakura seine Freundin abzunehmen. „Was ist mit ihr passiert?“ „Sie hat sich übernommen.“, erklärte Sakura. „Wa~as?“, fragte Naruto verwundert. „Also, wir mussten nur rumsitzen, bis nur noch achtzig übrig waren…“ „Unverschämtheit! Bei uns sind nur vierzig weitergekommen!“, erboste sich Tenten. „Könnte daran liegen, dass ihr von vorneherein weniger gewesen seid.“, meinte Neji. „Oder waren bei euch auch um die zweihundertfünfzig Kandidaten im Raum?“ „Na und?“, fuhr Tenten ihn an. „Hier geht’s ums Prinzip, verstanden?“ „Ach, sei doch still.“, meinte Neji nur und küsste Tenten. Ino seufzte. „So viel zum Thema, wie man Konflikte friedlich lösen kann.“, meinte sie. „Ja, ja, die Meisterin hat gesprochen…“, feixte Sakura. „Pah!“, machte Ino und sah beleidigt weg. „Wo bleibt eigentlich der Kerl, der uns Anweisungen für die zweite Prüfung geben sollte?“ Und als hätte er nur auf diese Frage gewartet wirbelte auf einmal ein Sandsturm im Kleinformat, und Sakura konnte das mittlerweile sehr gut einschätzen, in der Mitte des Raumes auf und ein Mann, der garantiert nur halb so alt war wie sein Vorgänger. „ERSTMAL herzlichen Glückwunsch euch allen! NACH dieser schwierigen Prüfung werdet ihr jetzt ERSTMAL eure Ruhe bekommen! BIS MORGEN FRÜH könnt ihr jetzt ausruhen, DANN sehen wir weiter!“ Und er verschwand wieder. „Und wieso musste der jetzt jeden Satzanfang in den Raum schreien?“, fragte Naruto, der Hinatas Kopf kraulte. „Macht mehr Eindruck.“, stellte Sasuke fest und ließ sich an der Wand nieder. Alle anderen sahen ihn nur schief an. „Was denn? Wenn wir bis morgen früh unsere Ruhe haben, sollten wir die auch nutzen, oder? Wer weiß, wann wir das nächste Mal schlafen können…“ Das leuchtete auch den anderen ein und sie machten es sich ebenfalls so bequem wie möglich. „Sakura? Was machst du da?“, fragte Sasuke leicht irritiert, als Sakura ihren Kopf auf seiner Schulter platzierte. „Ich nutze dich aus.“ „Wenn du kuscheln willst, geh zu deinem Verlobten. Der hat auch bestanden.“ „Ich will nicht kuscheln, ich will nur schlafen.“ „Und wer kann denn bitte zu jeder Gelegenheit und unter allen erdenklichen Umständen einschlafen?“ „Ich will nur meinen Lebenstandart aufrecht erhalten.“ Ino kicherte. „Naruto, und ich habe gedacht, du passt besser auf die beiden auf…“, meinte sie und spielte entrüstet. „Ich kann ja nicht immer da sein. Das ist total unangenehm, vor allem weil die die ganze Zeit massiv am flirten sind…“, erklärte er mit einem ganz ähnlichen Grinsen. „Wir. Flirten. Nicht.“, kam es relativ einstimmig von den Gemeinten. „Ja, ja, klar.“, meinte Tenten nur. „Und deswegen liegt Sasukes Kopf jetzt auch auf deinem, nicht wahr, Sakura?“ „Ich nutze nur aus, dass sie mich ausnutzt.“, stellte Sasuke klar. „Sorry, Sasuke, aber das macht irgendwie keinen Sinn.“, stellte Naruto fest. „Sinn kann man so wie so nicht machen…“, murmelte Sakura, bevor sie einschlief. Nach und nach schliefen sie alle, mehr oder weniger amüsiert, ein. Sie konnten ja auch nicht wissen, dass sie sehr aufmerksam beobachtet wurden… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)