A ninja's life 2 von Kimiko93 (Heiratswahn in Konoha) ================================================================================ Kapitel 2: Lustig auf Reisen ---------------------------- „Wie siehst du denn aus?“ Das war ganz eindeutig die falsche Begrüßung an einem verdammt kalten Frühlingsnachmittag, an dem Sakura dem Sprecher dieses Satzes zuliebe ihr trautes Heim verließ, obwohl sie gerade erst angekommen war und zum ersten Mal seit mehreren Wochen in einem anständigen Bett geschlafen hatte. Noch dazu war sie heute durch die Bekleidungsgeschäfte Konohas gerannt um sich Klamotten zu besorgen, die zu dem passten, was sie sich bisher zu der Mission zusammengereimt hatte. „Auch dir einen guten Tag, Uchiha.“, grüßte sie mit einem kalten Lächeln zurück. „Ich dachte nur, wenn du mich schon nur mitnimmst, weil ich ein Mädchen bin, dann sollte ich mich vielleicht auch so anziehen. Und bevor du fragst; ich kann in diesem Fummel kämpfen, keine Sorge.“ Der so genannte Fummel bestand aus einem schwarzen Kleid, welches durchaus Ähnlichkeit mit den beiden abgetragenen Dunkelroten hatte, genauso hoch geschlitzt war und unter dem sie eine dunkelrote Leggins und ein Shirt in derselben Farbe trug. Dazu dann noch Schuhe, die aussahen wie die von Tsunade und ein schwarzes Halsband. Die Haare hatte sie halbhoch gebunden. Sasuke sah schon die Schwierigkeiten, die mit diesem Aufzug auf sie zukommen würden. „Ist ja schön und gut, aber kämpfen wirst du wahrscheinlich gar nicht müssen.“, erklärte er nur kurz angebunden. „Also ist es mir jetzt gestattet, den Inhalt der Mission zu erfahren?“, fragte Sakura säuerlich. „Wenn du schon so fragst, nö. Komm erstmal einfach nur mit.“, erwiderte Sasuke und ging in Richtung Südwald. Sakura verdrehte die Augen und folgte ihm. „Uärgh.“, stieß sie ein paar Minuten später aus. „Gibt es noch immer keine Leichenentsorgung oder so was?“ Sie befanden sich genau in dem Waldstück, indem Sasuke gestern zum achten Mal beinahe draufgegangen wäre. „Offensichtlich nicht. Komm weiter.“ Sasuke schien es ja mächtig eilig zu haben. Doch schon wenige Minuten nach diesem Zwischenfall blieb er stehen und begann, zwischen den Wurzeln eines riesigen Baumes nach etwas zu suchen. Schließlich zog er ein kleines, schwarzes Buch hervor. „Orochimarus Tagebuch?“, fragte Sakura. „Woher weißt du davon?“, fragte Sasuke leicht verärgert. „Die Gerüchteküche brodelt und ich war mitten drin.“, erklärte sie kurz und bündig. „Und lass mich raten: Du suchst nach dem Kind deines Bruders, oder?“ Sasuke schwieg und sah sie verstört an. Schließlich sagte er: „Woher wissen die das eigentlich alles?“ „Wenn du wirklich jeden Tag zu Tsunade gerannt bist ist das irgendwie nicht gerade schwer herauszufinden, oder?“ Schulterzuckend öffnete Sasuke das Buch und zog ein Foto heraus. „Zunächst mal suchen wir nach dieser Frau.“, sagte er und hielt Sakura das Foto hin. Eine hübsche, junge Frau war darauf zu sehen, hübsch aber fürchterlich aufgedonnert. „Das ist eine Prostituierte, mit der mein Bruder ziemlich lange eine Affäre hatte, als er sich länger in der Nähe von Kiri aufhalten musste.“, erklärte er. Sakura schluckte. „Das steht da drin? Und wieso ist ein Foto dabei?“ „Sie steht zurzeit, das heißt in dem Teil, den ich gerade lese, und der ist sieben Jahre alt, auf Platz drei von Orochimarus Liste mit Leuten, die er töten will, wenn er die Gelegenheit hat. Und weil er sich ihr Gesicht nicht schon sein halbes Leben angesehen hat, hat er ein Foto dazu gelegt.“ „Krank.“, bemerkte Sakura. „Und wer steht auf den ersten beiden Plätzen?“ „Auf Platz eins Jiraiya und auf Platz zwei der dritte Hokage.“ „Und wieso ist diese Frau so hoch auf der Rangliste?“ „Orochimaru war damals… Ziemlich besessen von meinem Bruder. Deswegen ging ihm das natürlich gegen den Strich…“ „Keine Details, bitte“, unterbrach Sakura kurz. „Hatte ich nicht vor.“ „Weißt du denn wenigstens, wo genau wir hin müssen?“ „Der Weg zu dem Bordell, indem sie gearbeitet hat, ist ziemlich detailliert beschrieben.“ „Dann lass uns mal hoffen, dass Kiri sich in den letzten Jahren nicht verändert hat.“ Sasuke nickte und steckte das Buch ein. Einige Tage später, die sie sich größtenteils anschwiegen, erreichten sie die Küste. Ein relativ großer Ozean trennte sie von ihrem Zeil und weit und breit war kein Boot in Sicht. Oder sie konnten nur keins sehen, immer hin war es dunkel und wahrscheinlich schon nach Mitternacht. „So. Und jetzt?“, fragte Sakura und deutet auf das schwarze Wasser. „Wie sollen wir darüber kommen? Schwimmen? Fliegen?“ „Laufen.“, antwortete Sasuke knapp. „Na, wenn du dein Chakra so gut regulieren kannst…“ „Ein paar Kilometer weit weg ist ´ne Brücke. Und jetzt erstmal Pause.“, erklärte er wiederum und setzte sich in den Sand. Sakura tat es ihm gleich und begann, in ihrem Rucksack nach etwas Essbarem zu suchen. Schließlich fand sie eine Schachtel dieser Soldatenpillen, schluckte eine und bot auch Sasuke davon an. Dieser nahm sich ebenfalls eine. Mit vollem Magen wurde er auch gesprächiger, das hatte Sakura festgestellt, und so auch diesmal. „Erinnerst du dich noch an diesen Yasume?“, fragte er beiläufig. „Der Kerl mit den lila Haaren aus Kiri, der mein erstes Stirnband zerstört und sich um Weihnachten herum in Konoha breit gemacht hat? Allerdings.“ „Der hat sich öfters nach dir erkundigt. Scheinst noch einen von diesen Verehrern zu haben.“ „Lieber hier und da mal ein Verehrer als sechs Fanclubs voller kreischender Fangirlies.“ „Acht Fanclubs. Und das sind ziemlich große Töne für jemanden, der vor etwas mehr als drei Jahren noch zu einem dieser Clubs gehört hat…“ „Ich gehöre halt zu der Minderheit, die erkannt hat, was für ein Mistkerl du eigentlich bist.“ „Schön zu sehen, dass du nicht davon ausgehst, dass ich mich innerhalb von zwei Jahren verändert habe.“ „Schön zu sehen, dass du immer noch nicht akzeptiert hast, dass ich mich seit damals verändert habe…“ „Schön zu sehen, dass du „Damals“ nicht präzisieren kannst.“ „Schön zu sehen, dass du wenigstens weißt, dass man das präzisieren könnte.“ „Schön zu sehen, dass du wieder den ganzen Teamgeist kaputt machst.“ „Schön zu sehen, dass du immer noch nicht weißt, an wem das wohl liegt.“ „Schön zu sehen, dass du anscheinend nicht kapiert hast, wer hier Teamleiter ist…“ „Schön zu sehen, dass du nicht zählen kannst.“ „Schön zu sehen, dass du mich unterschätzt.“ „Schön zu sehen, dass du mit Betonungen umgehen kannst.“ „Schön zu sehen, dass du immer noch so streitlustig bist wie früher.“ „Schön zu sehen, dass es dir genauso geht.“ Schweigen. Beide schienen auf etwas zu warten. „Also, irgendwas fehlt hier doch, oder?“, fragte Sakura irritiert. Sasuke nickte. „Naruto, der dazwischen geht.“, murmelte er. „Stimmt.“, lachte Sakura. „Wieso ist der eigentlich nicht mitgekommen?“ „Naruto soll mitkommen? Warum setz ich die Mission nicht gleich in den Sand?“ „Jetzt wäre die beste Gelegenheit dazu…“ „Ha, ha.“ Sakura seufzte und sah aufs Meer hinaus. „Wieso zanken wir uns eigentlich?“, fragte sie schließlich. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Haben wir nichts Besseres zu tun?“, fuhr sie fort. „Im Moment nicht.“ „Kann sein, dass mir das nur so vorkommt, aber bist du mal wieder sauer, weil ich dich nicht hab sterben lassen?“ Die Frage beschäftigte Sakura schon länger. Sasuke schwieg. Nein, es war nicht so, dass er deswegen sauer auf sie war, er war eher auf sich sauer, weil er damit gerechnet hatte. „Wie kommst du darauf?“, fragte er irritiert. Nun war es an Sakura, mit den Schultern zu zucken. „Weiß nicht. Also, wenn’s das nicht ist…“ „Ich bin nicht sauer, nur etwas angenervt.“, räumte Sasuke ein. „Wovon?“ „Sagen wir so, ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden.“ „Du bist Schuld, dass wir hier sitzen…“ „Das meine ich nicht, ich meine die in Konoha. Die sind doch einfach alle zu nervig!“ Sakura lachte. „Wie Recht du doch hast.“ Dann hielt sie ihm die Hand hin. „Friede? Keine kindischen Streitereien mehr?“ Sasuke schlug ein. „So, und jetzt wo wir das geklärt haben…“, begann Sakura. „Gute Nacht!“ Sie ließ sich in den Sand allen und schlief sofort ein. Sasuke konnte nur den Kopf schütteln. Seit neustem konnte sie wirklich immer und überall einschlafen und genau so schnell wieder aufwachen. Das konnte schon ein wenig nervig sein… Nach drei Tagen sturem über die Brücke laufen du sich dabei anschweigen hatten sie Mizu no Kuni erreicht. Einen weiteren Tag später standen sie in Kiri. Und damit vor einem Problem; dem Arbeitsplatz der eventuellen Mutter von Itachis Kind, für dessen Existenz es keinerlei Beweise gab. Der Mangel an Beweisen machte diese Mission zwar vollkommen sinnlos, aber Sasuke hatte sich bisher nicht beirren lassen. Bisher. „Hier endet meine Suche nach Verwandtschaft also…“, murmelte er, als er mit Sakura vor dem Gebäude stand, zudem sie die Tagebucheinträge Orochimarus geführt hatten. „Ich geh da nämlich bestimmt nicht rein!“ Sakura schnaubte. „Du hast uns diese Mission beschert, du musst diesen Schlamassel auch ausbaden. Immerhin hast du doch wenigstens Bescheid gewusst, oder?“ „Ja, aber… Wenn ich da reingehe, dann…“, murmelte Sasuke unangenehm berührt. Sakura schnaubte erneut. „Wenn ich da reingehe, dann sieht es so aus, als wollte ich da arbeiten, okay?“, keifte sie. „Deswegen sag ich ja; wir gehen einfach wieder nach Hause.“, erwiderte Sasuke gereizt. „Du willst aufgeben? Verdammt, wieso habe ich kein Tonbandgerät oder ´ne Videokamera dabei… Der obercoole Sasuke Uchiha lässt seine eigene Mission vor einem unscheinbaren Gebäude scheitern… Damit könnte ich Millionen machen…“, feixte Sakura. Sasuke sah sie nun noch verärgerter an. Dann murmelte er etwas von wegen: „Wo ist Jiraiya, wenn man ihn braucht?“ Da wurde es Sakura nun endgültig zu viel. Dieses Häufchen Elend, das vor Scham eine ganze Mission sausen lassen wollte, bei der es auch noch um die eigene Familie und die Existenz eines eventuellen Verwandten ging, sollte Sasuke Uchiha sein? Selbst vor zweieinhalb Jahren hatte sie noch mehr von ihm gehalten als in diesem Moment, und das sollte schon was heißen, angesichts der Tatsachen, dass sie ihn zu besagtem Zeitraum gehasst hatte. Entschlossen packte sie Sasuke am Handgelenk und zog ihn in Richtung Eingang. Er überrumpele Sasuke ließ sich mitschleifen und sah sie überrascht an. „Was hast du…?“ „Vor? Ganz einfach: Wir gehen beide da rein, gleiches Recht für alle, verstanden?“, schnauzte sie ihn an und öffnete die Tür. Das erste, was sie sah, war rot. Rote Wände, rotes Licht. Und Nebel aus einer Nebelmaschine. Von einem Dorf, welches versteckt hinter Nebel lag, hätte man mehr erwarten können… Dann sah sie einen Tresen, hinter dem eine Blondine stand, deren Dekollete und Ausschnitt selbst dem von Tsunade Konkurrenz machen könnten. „Frauen sind hier verboten.“, schnauzte sie Sakura an. Welch ein Widerspruch. „Das geht schon in Ordnung. Ich bin nämlich kein normaler Kunde.“, sagte Sasuke, der sich anscheinend wieder gefangen hatte, mit fester Stimme und ging au die Blondine zu. Diese stützte sich nun mit dem Ellenbogen auf den Tresen auf, sodass man noch tiefer in den Ausschnitt schauen konnte. „So?“, säuselte sie und begann mit ihren Haaren zu spielen. „Was kann ich denn für sie tun, mein Herr?“ „Ich suche diese Frau.“, erklärte Sasuke und hielt der Blondine das Foto hin. Diese brach in schallendes Gelächter aus. „Kanako? Tut mir Leid, Schätzchen, die arbeitet hier schon lange nicht mehr! Aber ich kann dir ein paar andere Mädels zeigen, die wesentlich mehr zu bieten haben als sie und eine kleine Freundin da zusammen…“ Amüsiert betrachtete die Blondine Sakura, die schräg hinter Sasuke stand und sehr froh darüber war, endlich wieder kaschierende Ninjakleidung zu tragen. „Tut mir Leid, aber ich will wissen was mit dieser Frau passiert ist.“, forderte Sasuke. „Hmm… Also, das könnte man auch als Betriebsgeheimnis bezeichnen…“, murmelte sein Gegenüber. Beiläufig legte er einen Geldschein auf den Tisch. „Mir können Sie das ruhig erzählen.“, meinte Sasuke. „Und ihr auch.“ Er deutete auf Sakura. In den Augen der Frau vor ihm konnte man quasi Dollarzeichen sehen. „Na ja… Sie ist vor Ewigkeiten schwanger geworden, das dumme Ding…“, überlegte sie. „Hatte damals nen Stammfreier… Ziemlich heißer Typ… Sah dir übrigens ziemlich ähnlich.“, bemerkte sie auf einmal misstrauisch. „Wir haften nicht für irgendwelche auseinander gegangenen Familien, verstanden?“ Das war für Sasuke eindeutig das falsche Thema. Das wusste er auch selbst und legte einen weiteren Geldschein auf den Tresen. „Na ja, also Kanako hat sich geweigert abzutreiben und ist gefeuert worden, klar. Sie war unheimlich in den Kerl verschossen. Hat sich eingebildet er würde kommen und sie mitnehmen… Pah.“ „Und wo ist sie jetzt?“, fragte Sasuke und legte den dritten Geldschein hin. „Na ja, es gibt da so ein Gerücht, sie würde andauernd in einer bestimmten Gasse herumlungern… Oder liegen, was auch immer. Ist nicht weit weg von hier.“ „Und wie komme ich dahin?“, fragte Sasuke eindringlich. Die Blondine zog eine Augenbraue hoch und er gab ihr noch einen Geldschein. „Zur Tür hinaus, erste rechts, danach zweite links. Dann müsstest du sie sehen.“, sagte sie, dann warf sie sich wieder richtig in Pose. „Sonst noch was?“, säuselte sie wieder. Wie Sasuke dies ablehnte, hörte Sakura nicht, da ihr auf einmal ein ziemlich massiger und eindeutig besoffener Kerl gegenüberstand und sie lallend fragte: „Na, wie viel kostes’ du denn?“ Seine Fahne hätte Tote wiederbeleben können. Sakura war kurz davor den Kerl anzuschreien oder schlimmeres, da legte ihr jemand die Hand auf die Stirn und zog sie mit sich. „Sorry, die Süße ist unverkäuflich.“, verkündete Sasuke genervt und verließ mit ihr das Gebäude. „Dankeschön.“, keuchte Sakura und genoss es, wieder frei atmen zu können. Sasuke zuckte die Schultern. „Ich dachte nur, es könnte unangenehm werden, wenn du uns eindruckvoll die Organe von diesem Kerl im Einzelnen präsentierst.“ „Na, zumindest von der Leber ist bestimmt nicht mehr viel übrig…“, murmelte Sakura. „Wie viel Geld hast du dieser Tussi eigentlich gegeben?“ „Zweihundert Ryo. Jeweils einen Fünfziger. Wieso?“ „Wo hast du die ganze Kohle her?“ „Erbe. Davon kann ich gut und gerne leben, ohne einen Finger krümmen zu müssen.“ Sakura nickte. So etwas hatte sie sich schon gedacht. „Und wie geht’s jetzt weiter?“, fragte sie und sah sich um. „Na die erste rechts und dann die zweite links, hast du doch gehört.“ Bei ihrem ersten besuch war es hier wahrscheinlich nicht aufgefallen, aber nicht nur Kiri an sich war im Nebel versteckt, die ganze Stadt war voll davon. Und der Teil, indem sie sich befanden, gehörte zu den Gegenden, in denen man nachts nicht alleine herumlaufen sollte. Apropos nachts; dunkel und kalt war es hier auch noch. In Suna war es tagsüber weder so dunkel noch so kalt gewesen, und das ganze zwei Jahre lang nicht. Sakura begann zu zittern. Die Gasse, zu der sie die Blondine gelotst hatte, war eine typische zwischen einem Restaurant und einem Hotel, Mullcontainer von beiden Einrichtungen standen an dem Ende, an dem Sakura und Sasuke einbogen, dahinter lagen einige Kartons. Und eine Frau, die eigentlich noch toter wirkte, als es Sakuras Mutter getan hatte. Das Gesicht war eingefallen und der Teint sah beinahe so ungesund aus wie der von Orochimaru es schon zu Lebzeiten getan hatte. All dies machte sie ziemlich schwer als die Frau von dem Foto erkennbar. Außerdem schien sie ihre Besucher nicht zu bemerken, bis Sasuke sie ansprach. „Kanako?“ Sie sah auf. Kurz konnte man in ihrem Gesicht eine Art Glückseligkeit erkennen, dann verfinsterten sich ihre Züge wieder. „Frauen sind hier verboten.“, sagte sie mit heiserer und brüchiger Stimme und deutete auf Sakura. Ja, as hatte sie heute schon einmal erfahren. „Das geht schon in Ordnung.“, wiederholte Sasuke sich. „Ich möchte Ihnen nur ein paar Fragen stellen.“ Kanako lächelte ihn an. „Für dich alles. Du siehst aus wie Er.“ „Wie wer?“, fragte Sasuke, um noch einmal sicher zu gehen. „Itachi.“, seufzte sie und plötzlich schien wieder Leben in sie zu kommen. „Ich habe gehört, sie sollen ein Kind von ihm gekriegt haben.“, sagte Sasuke. „Ja…“, seufzte sie erneut. „Sie sind sicher, dass es von ihm war?“ „Natürlich… Sie hatte dieselbe Augenform und Haarfarbe… Nur leider nicht diese schönen roten Augen… Du hast sie auch nicht, oder? Ansonsten würdest du ihm nämlich wie aus dem Gesicht geschnitten aussehen.“ „Meinen sie diese Augen?“, fragte Sasuke und aktivierte wahrscheinlich seine Sharingan, Sakura konnte sein Gesicht nicht sehen, weil sie wieder schräg hinter ihm stand. „Ja!“, keuchte Kanako und sah ihn erstaunt an. „Wie ist das möglich? Bist du mit ihm…?“ „Das tut nichts zur Sache.“, würgte Sasuke sie ab. „Was ist aus diesem Kind geworden?“ „Ich habe sie in ein Waisenhaus gebracht… Besser für sie als das Leben auf der Straße… Natsuki habe ich sie genannt… Sie war ja so ein schönes Baby…“ „Und wo ist dieses Waisenhaus?“, fragte Sasuke eindringlich. „Am anderen Ende der Stadt. Wieso? Willst du mein Kind adoptieren, Junge? Wieso?“, fragte Kanako am Rande der Verzweifelung. „Ja, das will ich. Meine Gründe tun nichts zur Sache. Vielen Dank für diese Informationen.“ Er drückte der Frau ein Bündel Geldscheine in die Hand und ging. Doch eine leichenblasse, zerbrechliche Hand hielt ihn fest. „Er hat damals gesagt, dass er mich holen kommt. Das tut er doch irgendwann, oder?“, wimmerte Kanako. Sasuke schüttelte sanft ihre Hand ab. „Ich bin sicher, irgendwann kommt er zu Ihnen und holt sie.“, sagte er sanft und ging. Sakura folgte ihm. Die Stimmung war bedrückt. „Wieso hast du sie so angelogen?“, fragte Sakura schließlich zaghaft. „Hätte ich ihr die Wahrheit sagen und somit den letzten Lebenswillen rauben sollen?“, wollte Sasuke wissen. Er hatte wirklich schlechte Laune. „Sie ist eh schon halbtot. Wieso kann sie dann nicht glücklich mit einer Illusion sterben?“ Sakura nickte. Das leuchtete ihr ein. „Aber wenigstens wissen wir jetzt, dass du eine Nichte hast.“, sagte sie aufgesetzt fröhlich, um die Stimmung aufzulockern. „Das ist doch schon mal was, oder?“ „Mhm“, machte Sasuke und stierte gerade aus. Ein paar Stunden später hatten sich die beiden bis zum Waisenhaus Kiris durchgefragt, waren zweimal falsch abgebogen, hatten sich fünfmal über den Wag gestritten und mussten schließlich fünfzehnmal nach dem Weg fragen. Aber sie waren da, und das zählte. „Das ist schon mal das freundlichste Gebäude, was ich heute betreten habe…“, murmelte Sakura und betrachtete die Bilder an den Wänden, die fröhliche Kinderkrakeleien zeigten. Sasuke zuckte nur mit den Schultern und ging auf eine junge Frau, die wahrscheinlich eine Erziehrein war, zu. „Entschuldigen sie bitte, wir würden gerne die Heimleitung sprechen.“, sagte er. „Den Flur dort hinunter, letzte Tür rechts.“, antwortete die Frau und deutete auf einen Korridor zu ihrer Rechten. „Vielen Dank.“, erwiderte Sasuke und deutete Sakura, ihm zu folgen. Als ob sie etwas anderes vorgehabt hätte. Die Heimleitung war eine etwas ältere, rundliche und streng wirkende Dame. Aber immer noch die angenehmste Persönlichkeit des heutigen Tages, wie Sakura fand. „Guten Tag. Mein Name ist Uchiha Sasuke und ich möchte ein Mädchen namens Natsuki adoptieren. Sie ist meine Nichte.“, fiel er mit der Tür ins Haus. Die ältere Dame sah ihn verwundert an. „Tut mir Leid, aber Natsuki ist vor vier Jahren bereits adoptiert worden. Ich erinnere mich noch sehr gut an sie, sie sah Ihnen sehr ähnlich, wissen Sie?“, erzählte sie gelassen. „Wissen sie noch, wer sie adoptiert hat und wo ich diesen Jemand finden kann?“, fragte Sasuke. „Also, eigentlich darf ich das ja nicht sagen…“, meinte die Frau nur. Da Sakura wieder hinter Sasuke stand, konnte sie nicht sehen was er tat, aber der Blick der älteren Dame wurde auf einmal glasig. „Sofort, ich suche die Akten raus…“, nuschelte sie und wankte zu einem großen Schrank. Ein paar Minuten später überreichte sie Sasuke einen Ordner. „Vielen Dank.“, sagte er monoton und ging. Sakura folgte ihm, während die Frau hinter ihnen einnickte. „Was hast du denn mit der gemacht?“, fragte sie einige Minuten später und leicht außer Atem, da Sasuke aus dem Heim geschnellt war. Nun saßen die beiden auf einer Treppe, die zu einer Brücke führte und studierten die Unterlagen in dem Ordner, den Sasuke hatte mitgehen lassen. „Das Sharingan kann hypnotisieren. Ging am schnellsten.“, murmelte er nur. „Hier steht es: Das Mädchen wurde wohl im Alter von zwei Jahren von einer Familie adoptiert, die nördlich von diesem Dorf wohnt. Na dann wissen wir ja, wo wir morgen hingehen. Wieso zitterst du eigentlich?“, fragte er an Sakura gewandt, die neben ihm saß und wie Espenlaub zitterte. „Entschuldige, ich komme aus der Wüste und hier sieht’s so aus, als könnte es jeden Moment schneien…“, brachte sie zähneklappernd hervor. Sasuke verdrehte die Augen und packte eine Decke aus seinem Rucksack, die er um sie beide warf. „Was denn, deinen Informanten schmeißt du das Geld nur so nach und wir müssen auf der Straße schlafen?“, erboste sich Sakura. „Man muss auch sparen können.“, erwiderte Sasuke lässig. „Das nenne ich eher am falschen Ende gespart…“, brummte Sakura. „Halt die Klappe und schlaf.“, befahl Sasuke leicht genervt. „Aye, aye, Captain.“, nuschelte Sakura und war Sekunden später in Tiefschlaf gesunken. Spöttisch betrachtete Sasuke sie. Wirklich komisch, wie sein einfach einschlafen konnte. Weniger komisch fand er es allerdings, als Sakura leicht nach links kippte und ihr Kop auf seiner Schulter landete. Was sollte das denn? Okay, sie schlief, aber… Wo war er hier? In einer klischeehaften Liebesgeschichte? Er schnaubte und drehte den Kopf weg. Es war besser, sie erstmal nicht zu wecken. Das hatte sie nämlich gar nicht gerne. Und außerdem wäre er heute ohne sie aufgeschmissen gewesen… Ein paar Stunden später erwachte Sakura. „Na, bin ich bequem?“, fragte Sasuke und betrachtete spöttisch, wie sie in verschlafen anblinzelte. „Ob du es bist weiß ich nicht, deine Schulter ist’s auf jeden Fall.“, meinte sie nur und gähnte. „Tut, mir echt Leid, wollt ich nicht.“, fügte sie noch hinzu. Sasuke zuckte nur mit den Schultern. „Ich darf mich ja nicht beschweren, immerhin hilfst du mir dabei, nach meiner Nichte zu suchen. Da müssen auch Opfer gebracht werden.“ Der spöttische Unterton in seiner Stimme konnte einfach niemandem entgehen. „Ha, ha…“, murmelte Sakura. „Jetzt halt du die Klappe und schlaf.“ Sasuke zuckte wiederum mit den Schultern. „Ich kann’s ja versuchen…“ Aber so weit kam es gar nicht erst, denn eine schnarrende Stimme ließ die beiden auseinander fahren. „Na, wenn das mal nicht Uchiha und Pinky sind!“ - to be continued - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)