Sie
„Sakura!“
„Hm?“
„Bleib bloß nicht zu lange weg, okay?“
…
„Okay!“
Sasuke Uchiha lag im Wald südlich von Konoha, in einer Szenerie, die jeden Mafiafilm blass aussehen ließ: Nicht weniger als fünfundzwanzig Leichen lagen um ihn herum. Alle möglichst unblutig getötet. Otonins, die damals entkommen waren und durch sein auftreten wohl ein wenig gereizt worden waren. Natürlich hatten sie kein Problem für ihn dargestellt, einzeln hätte er jeden Einzelnen innerhalb von fünf Minuten vollkommen ohne Blutvergießen getötet, ein kleiner Wettstreit mit Naruto, der immer noch nicht ganz über die blutigen Bilder in Oto hinweg war, aber alle auf einmal hatten ihm doch ganz schön zugesetzt. Kurz gesagt; er lag hier im Wald, schwer verletzt und blutete wie ein Schwein. Schade, dass der Wettstreit nicht auch für die Otonins galt, dann wären seine Überlebenschancen wesentlich höher als sie es gerade waren; wenn nicht bald irgendwas passierte, würde er hier an seinen Verletzungen krepieren. Kein tolles Ende für ihn, den nun endgültig letzten der Uchihas, (es sei denn, sein Bruder hätte sich irgendwie fortgepflanzt, nichts ist unmöglich) der vor zwei Jahren seinen Bruder getötet und somit den gesamten Clan gerächt hatte. Damals wäre er auch fast draufgegangen. Aber er konnte hier doch gar nicht sterben; obwohl seine Sicht verschwamm war ihm gar nicht nach Sterben zu Mute. Und es war nicht so, dass er noch nie mit dem Tod konfrontiert gewesen wäre; im Gegenteil. Aber irgendwas fehlte.
Wenn er überleben wollte, gab es nur zwei Möglichkeiten: Entweder seine Wunden heilten von selbst, was eigentlich ausgeschlossen war, oder jemand fand ihn. Jemand, der ihm wohlgesinnt war. Jemand, der Medizin beherrschte.
Jetzt wurde ihm auch klar, was hier fehlte. Oder eher wer.
Sie.
Jedes Mal, wenn er kurz vorm Abkratzen war, war Sie dagewesen. Entweder um in Tränen auszubrechen und ihm richtig das Gefühl zu geben, dass er starb, oder um ihn zu heilen. Und ohne diese Begebenheit kam es ihm richtig lächerlich vor, zu Sterben.
Noch lächerlicher war es allerdings, auf Sie als letzte Rettung zu hoffen. Immerhin war Sie schon zwei Jahre weg, in Suna, angeblich um Medic-Nins auszubilden. Die Dorfältesten dachten schon darüber nach, sie zum Nuke zu erklären, immerhin war Sie schon zwei Jahre lang ohne eine Mitteilung weg. Vollkommener Schwachsinn, wie er fand. Und Tsunade zum Glück auch. Der einzige Grund, warum Sie noch keine Nuke-Nin war. Dabei würde Sie wohl lieber sterben, als das Dorf zu verraten. Und das hatte Sie wahrscheinlich auch schon getan, in Suna herrschte Bürgerkrieg und Sie war noch nicht zurück.
Wieso also sollte Sie jetzt plötzlich auftauchen, um ihn zu retten? Na gut, Sie hatte so ein gewisses Talent dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, aber… Denken war zu anstrengend. Scheinbar konnte er doch ohne Ihre Anwesenheit sterben. Nicht einmal das Knacken hinter sich hörte er noch, geschweige denn die Schritte. Oder die Stimme.
„Sasuke… -kun?“
~to be continued…~