Bis(s)- in die Zukunft von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Veränderungen ------------------------ Es brannte fürchterlich und ich ließ mich einfach widerstandslos fallen. Doch dann hörte ich Gebrüll: „Bella! Bella!“, jemand schrie meinen Namen, doch ich war unfähig mich zu bewegen. Der Sog an meinem Hals ließ nach und ich fiel in ein tiefes Loch. Ich konnte die Augen nicht öffnen, aber trotzdem sah ich das Feuer, das mich zu verbrennen schien. Überall um mich herum waren Flammen. Und es rauschte. Ich würde verbrennen, bei lebendigem Leibe. Ich konnte nicht entkommen. Meine Glieder schienen schon versengt zu sein, sie schmerzten, sie stachen. Es fühlte sich an als würde mir jemand metallische Stangen in den Körper rammen. Es war unbeschreiblich. Ich war buchstäblich im Fegefeuer. Etwas Kaltes drückte gegen meine Stirn. Es brannte auf meiner versenkten Haut. Ich versuchte es mit der Hand weg zuschlagen, doch ich erreichte es nicht. Stöhnend fuhr ich auf! „Ganz ruhig Bella“, hörte ich jemanden sagen, doch ich konnte niemanden erkennen. Obwohl ich die Augen endlich geöffnet hatte, sah ich nichts. Meine Augen stellten sich immer wieder neu ein, konnten aber nichts scharf stellen. Es war, als wäre ich unter Wasser. Aber ich hörte und ich erkannte die Stimme die ich hörte. Es war Rosalie. „Bella. Bitte sei ganz ruhig und schlaf hoch ein bisschen. Es wird alles wieder gut!“ Sie redete noch weiter, doch ich konnte sie nicht mehr verstehen. Es ging im Rauschen unter, ich sank wieder hinab in die Dunkelheit. Als ich das nächste Mal zu mir kam und die Augen öffnete war ich verwundert. Ich konnte wieder sehen. Ich saß in Carlisles Mercedes, der von Emmet gesteuert wurde. Mein Kopf lag auf Rosalies Schoß, die mir immer sanft über ihn streichelte. Ich wollte etwas sagen, doch mich durchfuhr nur ein messerscharfer Schmerz. Es war als würde mich etwas zersägen. Panisch sah ich Rosalie an, doch die schüttelte nur den Kopf, was sollte das bedeuten? Ich sah wie sich ihre Lippen bewegten, doch ich hörte nichts. Der Schmerz verebbte langsam, doch ich sank nicht wieder in das dunkle Loch, ich machte die Augen zu und döste vor mich hin, zu schwach um zu verstehen was mit mir geschah. Die folgenden Stunden vergingen langsam, ich nahm nur war, dass meine Sinne sich abwechselnd schärften und vollkommen zu verschwinden schienen. Doch als es draußen dunkel wurde, war ich zum ersten Mal fähig zu sprechen und mich auf zu setzten. Wir fuhren im Mercedes mit viel zu hoher Geschwindigkeit, doch im Gegensatz zu sonst bewegte sich meine Umgebung dabei nicht rasend wie in einem Videospiel, nein, es sah alles normal aus. Vielleicht war der Tacho ja kaputt. Ich fragte wo wir hinfuhren und Emmet antwortete kurz: „Alaska.“ Nein, ich wusste wer in Alaska war, jemand, der mich nicht haben wollte. Doch ich war unfähig zu widersprechen, abermals wurde ich von unmenschlichen Schmerzen geschüttelt. Wieder griff etwas Kaltes nach mir. Etwas Kaltes zog an mir; doch zum wiederholten Male war ich unfähig die Augen zu öffnen. Doch da hörte ich Edwards Stimme: „ich hab doch gesagt…“, er verstummte. Warum? „Was ist passiert“ Emmet knurrte neben meinem Ohr „Sie ist gebissen worden, du brauchst dir also keine Sorgen mehr zu machen!“ Sorgen? Ich hörte abermals ein lautes Knurren, dann wurde ich von kalten Händen umfasst. Ich wurde hochgehoben, alles unter mir wackelte, kurze Zeit später wurde ich wieder abgesetzt, meine Unterlage war weich, trotzdem durchfuhr mich eine erneute Welle Schmerz und ich krampfte mich zusammen. „Was ist passiert?“, Edwards Stimme war nur ein Grollen, doch ich erkannte sie natürlich trotzdem. „Sie wurde gebissen. Der Vampir ist geflohen. Ich wollte ihn verfolgen, aber Rose hatte Angst mit ihr allein zu sein, falls etwas passiert, also sind wir ins Auto gestiegen und los“, erklärte Emmet. Ich spürte kalte Hände auf mir, war aber unfähig mich zu wehren. Doch dann erklang Carlisles singende Stimme „Wie lange geht das schon so?“ „Zwei Tage. Wir sind ohne Zwischenstop gefahren.“, mischte sich nun auch Rosalie ins Gespräch ein. Was sonst noch beredet wurde bekam ich wieder mal nicht mit. Den ganzen nächsten Tag dämmerte ich vor mich hin ohne etwas von meiner Umwelt wahr zu nehmen. Wenn ich schlief hatte ich Albträume, wenn ich wach wurde, unmenschliche Schmerzen, die mich in die Ohnmacht trieben. Ich ging durch die Hölle! Doch dann erwachte ich, ganz sanft, ganz zart. Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen, aus Angst die Schmerzen würden zurückkehren. Doch ich war nicht allein. Ich spürte es ganz deutlich, neben mir war jemand. Verschreckt riss ich die Augen auf und blickte in Edwards schwarze Augen, die mich sorgenvoll anschauten. Meine rechte Hand war von seinen umschlossen. Verwirrt schaute ich ihn an. Sein Gesicht, das zu einer besorgten Maske verzogen war. „Bella!? Hörst du mich?“ Ohne zu antworten schaute ich ihn an. Die dunklen Augen, die formvollendeten Augenbrauen, die Nase, die Lippen, die gerunzelte Stirn, seine Haare. Ich konnte es nicht glauben, dass er jetzt bei mir war. War ich gestorben? War ich vielleicht im Himmel? Nein, dass konnte nicht sein, dafür waren die Schmerzen zu groß gewesen. Dafür sah Edward zu besorgt aus, zu unglücklich. Sein perfektes Gesicht schaute mich immer noch verwirrt an. Tränen stiegen mir in die Augen, als dass Loch, das Edward bei seinem Verschwinden hinterlassen hatte, weiter aufriss. Er wollte mich nicht. Er hatte es zwei Mal gesagt. Er wollte mich nicht. Und trotzdem saß er hier vor mir. Aber er wollte mich nicht. „Bella was ist mit dir? Hast du wieder Schmerzen?“ Ich konnte nicht antworten, zu quälend war sein Anblick, zu kostbar. Er wollte mich nicht. Gequält vertiefte ich mich in sein Mienenspiel. Bevor er ging, wollte ich mir so viel wie möglich merken, um etwas bei mir zu behalten. „Isabella; hörst du mich?“, seine Stimme klang jetzt panisch. Ich nickte schwach und er wirkte ein bisschen erleichtert. „Hast du noch Schmerzen?“, fragte er mich, seine Stimme war zugleich samtweich und rau. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte Schmerzen. Ich hatte ein riesiges Loch in der Brust, das zerdrohte mich zu zerreißen wenn er ging, aber das konnte ich ihm ja schlecht sagen. Sein Blick war immer noch besorgt, als er sagte: „Ich hatte solche Angst um dich, du hast den ganzen Tag hier gelegen und geschrieen!“. Mit einer Hand streichelte er mir über die Wange. Ich verstand nicht was er mir sagen wollte. Fühlte nur die erregende Wirkung seiner Berührung, aber sie war falsch. Es fühlte sich anders an, als ich es in Erinnerung hatte. Ich ertrug es nicht. Als mir weitere Tränen aus den Augen stiegen drehte ich mich weg. Ich wollte nicht, dass er sah wie schlecht es mir seinetwegen ging. Es war erbärmlich! Ich lag in einem Bett. Das Zimmer um mich herum war hell und spärlich eingerichtet. Außer dem Bett konnte ich nur einen Schrank und einen Stuhl erkennen. „Was ist mit dir?“, hörte ich ihn besorgt fragen. Ich konnte nicht mehr, ich brach zusammen: Meine Trauer verwandelte sich in Wut und die schleuderte ich ihm mitten ins Gesicht. „Lass mich einfach in Frieden! Ich will dich nicht sehen, geh doch einfach dahin zurück wo du die letzten Monate verbracht hast. Ich brauche dein Mitleid nicht!“ Während ich sprach hatte ich mich aufgerichtet und ihm zu gewandt. Meine Wut konnte er ruhig sehen, nur nicht diese erbärmliche Verzweiflung. Er war getroffen. Zuerst schaute er verwirrt, dann verletzt. „Es tut mir leid Bella. Mir tut alles leid, was du wegen mir erleiden musstest. Aber ich dachte wirklich es sei das Beste für dich.“ „Als hättest du das für mich gemacht?! Ich bin dir langweilig geworden, deshalb wolltest du mich nicht mehr!“, brüllte ich, doch ich spürte wie mein Zorn verrauchte als ich seinen Blick sah. „Das stimmt nicht!“, antwortete er knapp. Ich schaute ihn vollkommen perplex an. „Ich hab dich glauben lassen, dass ich dich nicht mehr liebe um dich zu schützen, um es dir leichter zu machen. Ich wollte doch nur, dass du ein normales, glückliches Leben führen kannst“, er sah verzweifelt aus, ich immer noch zutiefst verwirrt. „Was?“ „Mensch Bella, wie konntest du mir nur glauben, dass ich dich nicht mehr liebe, ich hab dir doch so oft gesagt, dass du das wichtigste in meinem Leben bist!“, sagte er uns sah mich mit flehendem Blick an. Meine Gedanken überschlugen sich. Wollte er mich doch noch? „D…das heißt du liebst mich noch?“, fragte ich kurz. Bevor ich mir noch weitere Hoffnungen machte brauchte ich Gewissheit. Meine Gedanken mussten gestoppt werden, bevor sie völlig abdrehten. „Natürlich liebe ich die Bella, ich hab dich immer geliebt und ich werde dich immer lieben! Das solltest du eigentlich wissen.“, seine Stimme war samtweich und sie bebte vor Aufrichtigkeit. „Du liebst mich!“; ich fiel ihm in die Arme und fing furchtbar an zu schluchzen. Ich weinte in Edward Schulter, bis sein Pullover völlig durchnässte war. Die ganze Zeit streichelte er mir sanft den Rücken und flüsterte mir immer wieder ins Ohr, dass alles gut werden würde. „Wieso bist du weggegangen? Wieso hast du mich allein gelassen?“, fragte ich zitternd Er hielt mich ein Stück von mich weg und zwang mich ihn anzusehen, dann sprach er schnell und hastig: „Ich wollte dir nicht weh tun Bella. Bitte glaub mir, ich wollte das alles nicht. Ich wollte doch nur, dass du glücklich bist, dir die Möglichkeit geben ein normales Leben zu führen, ein Leben ohne Monster, ein Leben ohne Dunkelheit.“ „Aber ohne dich war mein Leben dunkel; es war dunkel, ich war allein und ich hatte furchtbare Angst. Ich kann nicht leben ohne dich!“, fiel ich ihm ins Wort. „Es tut mir leid mein Schatz, ich hatte keine Ahnung, was passiert ist. Wenn ich geahnt hätte, dass es dir so schlecht geht, dann hätte mich nichts und niemand aufhalten können zu dir zu kommen, glaub mir, aber ich wusste es nicht. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt mir einzureden, dass es das Beste für dich ist und mich davon abzuhalten zu dir zu kommen und jetzt ist es zu spät.“, schloss er wehmütig. „Aber jetzt sind wir zusammen“, schniefte ich, „versprichst du mir, dass du mich nicht mehr verlässt?“ Er lächelte kurz reumütig, dann antwortete er mir „Ich verspreche es dir. Wir werden auf ewig zusammenbleiben. Du brauchst überhaupt keine Angst mehr zu haben, jetzt ist es eh zu spät.“ „Zu spät wofür?“, ich konnte ihm immer noch nicht folgen. „Zu spät dich vor dem was ich bin zu schützen; erinnerst du dich nicht?“, während er sprach schaute er mich wieder mit seinem besorgten Blick an. „Woran denn?“, fragte ich verdattert. Doch dann fiel es mir wieder ein, der Vampir der Charlie getötet hatte, er hatte mich gebissen; die Schmerzen…. Verdutzt schaute ich an mir herunter. Ich sah nicht verändert aus. Doch mit reichlicher Verspätung fiel mir auf, dass sich seine Haut nicht mehr kalt anfühlte. Ich blickte auf meine Hand, die er ihn seinen hielt. Sie war genauso weiß wie seine. Aber immer noch genauso klein wie vorher. „Bin … bin ich jetzt ein Vampir?“, es kam mir merkwürdig vor, ich hatte mit atemberaubenden Veränderungen gerechnet, aber ich fühlte mich wie früher. „Eigentlich ja, auch wenn ich das Gefühl habe, dass noch einige menschliche Aspekte vorhanden sind“, antwortete er zögerlich. Als ich ihn weiterhin fragend ansah, hielt er sich meine Hand an die Nase und atmete tief ein. „Dein Geruch, er hat sich nicht verändert. Die ganze Zeit hab ich auf diesen fürchterlichen Moment gewartet indem er verschwindet, aber jetzt bist du wach und er ist immer noch so betörend wie eh und je.“ Er lächelte, doch dann wurde sein Blick traurig „aber das wird nicht so bleiben, Carlisle sagte er würde bald verschwinden.“ „Das tut mir leid“, stotterte ich. Er lächelte mich an und während er mir zart über die Wange streichelte sagte er „Du kannst doch am allerwenigsten dafür.“ Seine Berührungen fühlten sich schön an, wie immer, aber mein Herz fing nicht wie gewöhnlich an zu rasen. Ich horchte kurz in mich rein um festzustellen, dass es gar nicht mehr schlug. Entsetzt schaute ich Edward an. „Das ist eine der Sachen, die sich traurigerweise verändert haben, ich höre keine Reaktion mehr von dir!“, schmunzelte er. „Es ist dir sehr zu wider, was ich jetzt bin oder?“, fragte ich traurig. „Du hast das nicht verdient. Du hast diese Verdammnis kein bisschen verdient. Und ich muss mich von Dingen verabschieden die ich liebe“, er stockte kurz und sah mir tief in die Augen, „aber insgeheim freue ich mich, dass wir jetzt für immer zusammenbleiben können!“ Er wollte für immer mit mir zusammen bleiben. Das war ein Traum! Und ich wollte nicht dass er endete. Ich war zu glücklich. „Dir erscheint das alles jetzt vielleicht noch wunderbar, aber glaub mir Bella, es wir ein anstrengender und schwerer Weg werden.“, er sah mich ernst an, was mich verunsicherte: „Aber du bleibst doch bei mir oder? Du lässt mich nicht erlein? Oder?“, meine Stimme klang ein wenig panisch. Wieder musste er schmunzeln, bevor er mich abermals mit seinem Blick gefangen nahm und flüsterte „Nein, ich lasse dich nicht allein. Ich werde dir helfen, egal was passiert!“ Dann beugte er sich zu mir herunter und seine Lippen berührten meine ganz zart. Doch obwohl ich kein Herz mehr hatte, reagierte ich wie früher, sogar heftiger. Seine Berührung löste in mir ein Verlangen aus, dass unbeschreiblich war. Sein Geruch, den ich jetzt intensiver wahrnahm berauschte mich und brachte mich vollkommen um den Verstand. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte mich fest an ihn. Doch zu meiner Überraschen hielt er mich nicht wie sonst von sich fern sondern zog mich halb auf seinen Schoß und erwiderte meinen Kuss leidenschaftlich. Doch auch das schien mein Bedürfnis nicht zu stillen. Sein Geschmack schien mein verlangen noch zu steigern, bis Edward mich bestimmt von sich weg schob. Böse knurrte ich ihn an, ich verlangte nach mehr, doch er besah mich mit einem mahnenden Blick. Wütend schaute ich zurück, bis ich mir eingestehen musste das Blickduell wie immer verloren zu haben. Doch zu meinem Entsetzen kam dabei eine Art Fiepen aus meiner Brust, dass ich bestimmt nicht selbst ausgelöst hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)