Just a game? von Jisbon (Sasu/Saku oder Ita/saku) ================================================================================ Kapitel 7: Showdown ------------------- „Ach, wirklich?“ Sasuke grinste und drehte sich zu seinem Bruder um. Nur leider bleib er genau da stehen wo er war- und damit viel zu nah an ihr dran. Allein der Geruch seines Aftershaves reichte aus, um ihr dummes Herz schneller schlagen zu lassen. Itachi nickte, deutlich amüsiert. „Diese Situation lässt sich ja wohl bestenfalls als missverständlich bezeichnen.“ „Na, dann will ich dir den Gefallen mal tun.“ Sasuke zog seine Jacke aus und drückte sie Sakura in die Hand. Reflexartig drückte sie diese an sich. Das war es also? Würden die zwei sich jetzt prügeln? Um sie? In ihren Lieblingsfilmen klang das immer so wild-romantisch (bescheuertes Wort, eigentlich!), aber in echt fühlte es sich einfach bloß unwirklich und lächerlich an. „Gut.“ Dieses Grinsen...zum ersten Mal sah man wirklich, dass die beiden Brüder waren. Mehr bloß als an den selben Haaren und Augen- dieses Grinsen, das verriet sie. Das selbe, herausfordernd und fast raubtierhaft. Itachi verzichtete drauf, sich seiner Jacke zu entledigen, kam aber ein paar Schritte näher. Langsam und federnd war sein Gang. Sakura öffnete den Mund. Irgendetwas musste sie doch sagen. Irgendetwas das die beiden davon abhielt, sich gegenseitig den Schädel einzuschlagen. Irgendetwas...nur leider hatte sie den Eindruck, dass nichts was sie sagte die beiden davon abhalten konnte, worauf sie schon so lange hinarbeiteten. Die beiden blieben einen halben Meter von einander entfernt stehen. „Jetzt?“ erkundigte Sasuke sich beinahe höflich. „Jetzt.“ Itachi nickte. Einen Moment lang war es ganz still. Unpassenderweise verspürte Sakura den Drang laut loszulachen. Sie schlug sich sogar die Hände vor den Mund um das aufsteigende Gekicher zu unterbinden. Nicht, dass es einem der beiden aufgefallen wäre, aber sie musste die Situation ja nicht noch schlimmer machen, als sie ohnehin schon war. Einen Moment lang wünschte Sasuke sich wirklich, seinem Bruder die Fresse zu polieren. Nur leider...Abgesehen davon, dass es Jahre her war, dass sie sich das letzte Mal geprügelt hatten (damals noch freundschaftlich) und es gar nicht mal sicher war, wer hier wen auseinander nehmen würde, bezweifelte er, dass das etwas ändern würde. Am Ende würde er ramponiert sein- das betraf seinen Äußereres und vor allem seinen Stolz. Sich um ein Mädchen zu prügeln, das war einfach nicht sein Stil. Und soweit er das noch beurteilen konnte auch nicht Itachis. Und dieses Mädchen...er wusste nicht einmal genau, was sie für ihn war. Auf jeden Fall verspürte er bei ihrem Anblick nicht den Dran, auf die Knie zu sinken und kitschige Liebesgedichte aufzusagen. Eher das Gegenteil. Sie machte ihn wahnsinnig! Das war die einzige Erklärung für sein lächerliches Verhalten in den letzten Tagen. In den letzten Tagen hatte er dutzendemale gegen seine eigenen, selbstverständlich unausgesprochenen, Regeln verstoßen. Wann hatte das eigentlich angefangen? Nun, wenigstens darüber musste er nicht nachdenken. Seit sie nicht mehr ihn sah, sondern seinen Bruder. Also seit diesem Abend im Pink. Das hatte ihn gereizt, provoziert- und ja, neugierig gemacht. Er war selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie...ihm gehörte, sie blöde und kitschig das auch klang. In diesen letzten paar Tagen war er ihr näher gekommen als je zuvor- und er konnte nicht behaupten, dass sie ihn jetzt auch genervt hätte. Und ob das noch der Fall war- das würde jetzt, hier, geklärt werden. Aber nicht durch einen Kampf. Schließlich ging es hier um mehr als ihn und Sakura. Oder die Wahrscheinlichkeit, dass Itachi und Sakura eine Zukunft miteinander hatten. Sondern um den Menschen, der ihm früher unglaublich wichtig gewesen war- und ihm jetzt bestenfalls fremd war. Itachi sah seinen Bruder abwartend an. Das würde es jetzt also sein? Die beiden Helden würden sich um die holde Maid prügeln, und der Sieger durfte sie auf sein prachtvolles Ross werfen (in diesem Fall: zwei- oder vierräderig) und in den Sonnenuntergang reiten? Ganz ehrlich? Da hatte er mehr erwartet. Das war einfach gar nichts. Die Alternative war bloß auch nicht viel besser: einer der beiden Helden verzichtete heroisch auf die holde Maid und galoppierte dann einsam in den Sonnenuntergang. Kam nicht in Frage. Sasuke und er, sie hatten diese Konfrontation gewollt und jetzt war die Gelegenheit da. Nicht, dass er sich Sorgen machte. Er war schon immer in allem besser gewesen als sein kleiner Bruder. Vor allem hatte er immer schon gewusst, was er wollte. Etwas, was man von Sasuke nicht sagen konnte. Vielleicht war es auch etwas anderes: Risiko, Einsatz und Gewinn- darauf kam es doch an, richtig? Und so lange Gewinn und Verlust einander ausglichen war alles Bestens. Gerade hatte Sakura sich dazu durchgerungen , auf die selbe Art wie die Heldinnen in irgendwelche Mantel-und-Degen Filmen- die da wäre: schreien, dazwischenwerfen und dann selber aufgespießt werden (wenn möglich ohne letzteres)- in die bevorstehende Schlägerei einzuschreiten, da fiel ihr etwas noch wichtigeres auf. Nämlich, dass die beiden immer noch genau so dastanden, wie in dem Moment, als sie sich praktisch auf eine Schlägerei verständigt hatten. Bloß, das keiner den ersten Schritt- oder Schlag ?- gemacht hatte. Sie standen so regungslos da, dass Sakura erleichtert war, eine zerknüllte Seite vorbeirollen zu sehen. Wenigstens ein Beweis, das die Zeit nicht angehalten worden war und sie bloß alle ihren Gedanken nachhingen. Allerdings- nach ihren Gesichtern zu urteilen waren es keine besonders freundlichen Gedanken. Eher mörderische. Sie musste etwas sagen. Etwas intelligentes, beruhigendes und am besten noch witziges. Etwas wie: „Und jetzt?“ Nun, das war jetzt nicht ganz das gewesen, was sie sich vorgestellt hatte- aber etwas anderes war ihr einfach nicht eingefallen. Gut, sie hatte auch nicht länger als fünf Sekunden darüber nachgedacht, aber sie bezweifelte schwer, dass ihr so lange sie hier stand auch nichts besseres einfallen würde. Wenn sie zu Hause in ihrem Schaumbad lag, dann sicher. Nur leider hatte sie den Eindruck, dass die beiden nicht so lange warten würden. Langsam, wie auf Knopfdruck, drehten sich die beiden zu ihr um. Sakura schluckte. Es war also soweit. Sasuke brach das Schweigen, dass nur kurz durch ihre Frage unterbrochen worden war. Er zuckte mit den Schultern. „Das ist dann wohl dir große Frage. Ich könnte jetzt versuchen, Itachi den Kiefer oder wenigstens ein paar Rippen zu brechen.“ „Im Gegenzug könnte ich dir die Nase und wenigstens einen Arm brechen.“ Und das schlimmste war, das Sakura sich noch nicht einmal sicher war, ob die beiden das ernst meinten und nur über einen besonders trockenen Humor verfügten. „Aber vielleicht hast du ja eine Idee? Immerhin bist du ja das Problem. Wenn man das so nennen will.“ Das flüchtige und fast melancholische Grinsen nahm den Worten einen Teil ihrer Schärfe. Trotzdem zuckte Sakura zusammen. Sasuke melancholisch? Heute war sie einfach zu nichts mehr zu gebrauchen. Sie sah schon Dinge, die nicht da waren. Die dann aber wenigstens reichlich. „Wenn da nicht mal jemand Hilfe braucht.“ Itachi verschränkte die Arme vor der Brust und nickte Sakura zu. „Wer die richtigen Fragen stellt bekommt die richtigen Antworten. Frag dich, wie der Alltag mit ihm wäre. Von dem Leben mit mir hast du ja wenigstens einen Eindruck bekommen. Die passende Frage ist also: was kann Sasuke bieten?“ Sasuke lachte heiser. „Hübscher Auftritt. Soll ich jetzt auf die Knie sinken und >mein Herz< ausrufen?!“ Itachi ignorierte den Spott großzügig und erwiderte süffisant: „Was ist, wenn das nicht reicht?“ Sakura wünschte, sie hätte sich nicht selber zur Statistin gemacht. Ihr Herz flatterte so stark, dass es sie innerhalb der nächsten Minuten einen Herzinfarktbekommen würde, wenn das so weiterging. Sie konnte doch nicht einfach dabeistehen, während Itachi mal eben klärte, wen sie wirklich liebte. So hatte sie sich das wirklich nicht vorgestellt! Allerdings stellte Itachi seine Fragen viel präziser (und nebenbei ohne das Gestammel) als sie es gekonnt hätte. Und sie musste zugeben, dass eine ernsthafte Antwort auf die Frage vieles einfacher gemacht hätte. Sasuke schnaubte angewidert. „Zwing mich nicht, irgendwelche albernen Liebesschwüre vom Stapel zu lassen. Das ist nicht mein Stil.“ „Aber sonst würdest du es tun?“ Sasuke biss die Zähne zusammen. „Ich...“ Und in diesem Moment bewahrheitete sich der Spruch, das Handys immer im falschen Moment klingeln. Und in diesem Moment war es Sakuras, dass sich lautstark zu Wort meldete. Die angespannte Stimmung löste sich im Nichts auf. „Perfektes Timing. Willst du nicht drangehen?“ Itachi fixierte sie. Falls die Unterbrechung ihn ärgerte, ließ er es sich nicht anmerken. Vielleicht war das auch ein Verdient ihrer Einbildung, aber er wirkte fast zufrieden. Sakura verbiss sich einen kräftigen Fluch und warf einen Blick auf das Display. Ja, in der Tat. Inos Timing war perfekt. Sie würde Sakura mit einer weiteren Ladung von Vorwürfen und Beleidigungen eindecken- und das, wo Sakura sich nichts mehr wünsche, als Inos Hilfe. Ino war so viel zielstrebiger als sie- sie würde genau wissen, was zu tun war. Sich nicht so durcheinander bringen lassen wie sie. Wegdrücken oder nicht, das war hier die Frage. Nun, wahrscheinlich würde sogar ein Streit mit Ino sie aufrütteln. Sie nickte den beiden entschuldigend zu und hob das Handy an Ohr. „Ja?“ „Du dumme Kuh!“ Das kam nicht wirklich unerwartet, und Sakura hatte es sicher verdient. Allerdings...klang Ino nicht ein bisschen komisch? Nicht so richtig wütend? „Du blöde Ziege!“ Ja, ganz eindeutig. Sakura fühlte sich einen Moment lang einfach nur glücklich. Ino war dabei ihr zu verzeihen. Ganz bestimmt. „Du...“ Sakura fiel ihr ins Wort. „Ich hab dich auch lieb, Ino. Ehrlich.“ „Was sollte das vorhin?“ blaffte Sasuke seinen Bruder an. Gefühle waren nichts, worüber man sprach. Vor allem solche nicht, die er nicht einordnen konnte. „Ich war mal sicher, dich zu kennen, aber das du so billige Tricks nötig hast war selbst für mich was neues.“ Er wusste selber nicht genau, warum er so zornig war. Aber in den letzten Tagen hatte er eine Menge Erkenntnisse gewonnen, auf die er gut hätte verzichten können. Und dann überraschte ihn Itachi wirklich: er klopfte ihm auf die Schulter. „Du kleiner Bastard- vergiss nicht, dass ich dein Bruder bin. Trotz allem.“ Erleichtert klappte Sakura ihr Handy zu. Ihr Ohr fühlte sich mittelprächtig taub an, aber sie hatte ein Problem weniger. Ino hatte ihr ordentlich den Kopf gewaschen, aber sie waren wider Freundinnen. Endlich! Und Ino hatte ihr noch etwas gesagt „zieh nicht alles so in die Länge! Eigentlich weißt du doch, wen du willst- also spar dir das Theater und nimm ja keine Rücksicht (obwohl, dass hast du vorher auch nicht getan, du dumme Kuh!)“. An der Stelle waren sie beide den Tränen nahe gewesen. „Und jetzt geh und mach sie fertig! P.S: Wehe du tanzt hier nicht gleich an und erzählst mir a-l-l-e-s!“ Sakura atmete tief durch und ging zu den beiden rüber. Sasuke sah sie ausdruckslos an. Itachi nickte. „Ich denke, jetzt ist alles klar. Jedem.“ Er trat einen symbolischen Schritt zurück, verzichtete aber darauf, seinem Bruder einen Tritt zu geben. Dieses Mal hatte er seinen Einsatz verloren. Aber es gab schlimmeres. Nun, so lange sein Bruder sein Versprechen hielt und kein Wort über diese Angelegenheit verlor, war wenigstens sein Ruf nicht ruiniert. „Also dann: das war es wohl.“ Er wandte sich zum gehen, winkte aber noch einmal nach hinten. Gut, dass war eine melodramatische Geste gewesen. Aber nachdem er sich nun für den einsamen Ritt in den Sonnenuntergang entschieden hatte, konnte er sich die ja wohl auch leisten. Nicht, das er an gebrochenem Herzen litt. Die Frau, die ihm das Herz brechen würde, hatte er glücklicherweise noch nicht getroffen. Auch wenn er nicht leugnen konnte, dass er Sakura vermissen würde. Ein paar Tage lang jedenfalls. Vielleicht sollte er sich eine richtige Freundin suchen. Was hatte Itachi gesagt? „Du brauchst halt manchmal einen Tritt in den Arsch, und den hab ich dir halt gegeben.“ Sasuke musste widerwillig zugeben, dass der Idiot Recht gehabt hatte. Sie waren sich wohl doch ähnlich. Er sah Sakura in die Augen. Jetzt, wo die „Schlacht“ gewonnen war , fühlte er sich seltsam fehl am Platz. Was sollte er denn jetzt sagen? Diesmal kam Sakura ihm entgegen. Mit der Geste, die ihm allmählich vertraut wurde, schob sie sich ein paar lose Haare hinters Ohr und sah ihn verlegen an. „Ich wollte dich eifersüchtig machen.“ Sasuke sah sie verblüfft an. Eifersüchtig machen? Ihn? Da konnte doch nur ein komplett Wahnsinniger drauf kommen. Und doch...hatte es nicht geklappt? Widerwillig musste er grinsen. „Ich sag’s nicht gerne, aber es ist dir gelungen.“ Sakura riss die Augen auf und lächelte dann plötzlich. Sie hatte keine Ahnung, was zwischen den beiden Brüdern vorgefallen war, aber es machte sie verdammt glücklich! Vorsichtig trat sie einen Schritt näher. Immer noch heilt sie seine Jacke fest. „Ich bin froh, dass ihr euch nicht geprügelt habt.“ Sasuke nickte und grinste. „Ich auch. Hinterher hätte ich einen gebrochenen Arm gehabt und du hättest dich vielleicht gegen mich entschieden.“ Sakura schüttelte heftig den Kopf und griff nach seiner Hand. „Das wäre nicht passiert! Weißt du, ich war immer sicher- aber du hast mich immer ignoriert und ich...“ Das klang so unglaublich dumm! So nach verwöhntem Blag! Aber sie musste es doch loswerden, es erklären! Aber Sasuke schien zu wissen, wovon die Rede war. Mit der freien Hand schob er ihr eine vorwitzige Strähne zurück hinters Ohr. Sakura hielt die Luft an. Gleich, gleich würde sie vor Glück sterben! Oder ihr Wecker würde klingeln, und das alles war nur ein Traum gewesen. Oder... „Belassens wir’s dabei, dass wir uns beide dumm angestellt haben.“ Sakura nickte. „Und jetzt?“ Sasuke beugte sich zu ihr herunter. „Was das angeht, hätte ich eine Idee...“ ___________________________________________ Das wars also. Dieses Kapitel ist mir eindeutig am schwersten gefallen (merkt man das)? Ich hab dieses Kapitel sogar in einer zweiten Variante geschrieben, mich dann aber für diese entschieden. Tut mir Leid, dass nicht alle zufrieden sein werden, aber bewerft mich trotzdem nicht mit Tomaten, Itachi-Fans, ja?! Auf jeden Fall danke ich allen, die mir Reviews mit Meinungen, Ideen und Kritik geschrieben haben! Ich lieb’ euch alle^^ Ihr habt mich motiviert dran zu bleiben und so ist das hier meine erste abgeschlossene Geschichte- worauf ich ziemlich stolz bin. Also dann- bleibt mir treu, wenn ihr könnt und weiter viel Spaß. Neversorry Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)