A l'abîme - 26.4.: Neues Kapitel online! von Sydney (Die Grenze ist nur ein kleiner Schritt ~ Zorro x Robin ~) ================================================================================ Kapitel 7: Troisième Acte ------------------------- Für alle, die sich gefragt haben, was mit Zorro passiert ist *Trommelwirbel* hier das nächste Kapitel! Troisième Acte: Gedankenverloren betrachtete der junge Mann das Meer. Von dem Hinterdeck des großen Marineschiffs hatte er einen guten Ausblick über die blauen Wassermassen, auf denen das Schiff dahin glitt und mit jeder Welle leicht schaukelte. Er hatte viele Informationen zu verdauen und immer noch wunderte er sich, warum er jetzt an dieser Stelle stand, schien es doch noch vor ein paar Stunden so, als würde er in irgendeiner dreckigen Zelle bis an sein Ende verrotten oder gar am Galgen baumeln, gehängt wegen Piraterie. Doch das Blatt hatte sich gewendet. Offenbar war er nicht so ein schlechter Kerl, wie er zuerst bei seiner Verhaftung angenommen hatte. Ansonsten würde er jetzt wohl kaum vollkommen frei, mit seinen Waffen am Gürtel auf dem sonnigen Hinterdeck eines großen Kriegsschiffes der Marine stehen, lediglich beobachtet durch die kritischen Blicke einer Möwe, die in einiger Entfernung auf dem Mast saß und sich über irgendwelche unidentifizierbaren Nahrungsreste hermachte. Immer wieder glitt der unruhige Blick des Vogels über die Gestalt des Grünhaarigen, fast so als fürchtete das Tier, er würde ihm die Beute streitig machen. Jedes Mal wenn das Federvieh ihn auf diese stehende Weise ansah prickelte es auf seiner Haut und seine Nackenhaare stellten sich auf. Er hatte wohl in dieser Hinsicht gute Instinkte. Aber eigentlich hatte er Wichtigeres zu tun, als sich über Vögel und aufgestellte Körperhaare Gedanken zu machen. Der Befehlshaber des Schiffes hatte ihm zuvor in dem kleinen Raum unter Deck, der eigentlich dazu gedacht war, dass die Gefangenen redeten, viel mitgeteilt. Dieser Mann hatte ihm erzählt, er wäre ein Pirat gewesen. Er hatte gesagt, er wäre Mitglied in einer Bande voller Schwerverbrecher gewesen, denen keine noch so abscheuliche Tat zu grausam sei. Aber der grauhaarige Marineoffizier hatte ihm auch erzählt, dass er der berühmte Piratenjäger Lorenor Zorro wäre, und nur deshalb diese Monster unterstützt hätte, weil sie etwas gegen ihn in der Hand gehabt hätten und ihn damit erpressten. Das alleine sollte der Grund für seine steile Karriere im Piratenmilieu gewesen sein, für die Steckbriefe die eine gigantische Summe an Kopfgeld angaben und die ehrfürchtigen Blicke die ihn immer wieder gestreift hatten. Womit die Piraten ihn erpressen wollten, wollte er ihm aber nicht mitteilen. Als Grund gab er an, er wäre dann für die Verbrecher erst recht wieder angreifbar. Ihm wurde ein Deal angeboten. Wenn er mithalf seine ehemalige Crew dingfest zu machen, würde er amnestiert frei gelassen werden. Man würde ihn auf irgendeiner Insel, die ihm gefiel, entlassen und es gäbe keine weiteren Konsequenzen für ihn, sollte er sich unauffällig verhalten und das Verbrecherleben endgültig an den Nagel hängen. Das Misstrauen gegenüber dem ganzen Geschehen wich nicht, aber er hatte trotzdem eingewilligt. Was hätte er auch anderes tun sollen? In irgendeiner Zelle verschimmeln, für Verbrechen, an die er sich nicht erinnern konnte und die er anscheinend noch nicht einmal aus freien Stücken begangen hatte? So hatte man ihm umgehend die Handschellen abgenommen. Der Offizier hatte ihm auch sofort seine Katanas, die man ihm am Strand abgenommen hatte wiedergeben lassen. Zusätzlich hatte er ihm mit einem Lächeln auch noch ein drittes Schwert überreicht und dem verwirrten Zorro erklärt, dass es immer mit drei Schwertern zu kämpfen pflegte. Ungläubig hatte er auf die dargebotene Klinge geblickt, doch als er sie schließlich in den Händen hielt, überkam ihn sofort ein vertrautes Gefühl, so als ob er sein Leben lang wirklich nichts anderes getan hatte, als mit drei Katanas zu kämpfen. Irgendwas musste also an der Geschichte des Offiziers dran sein... Anschließend hatte man ihn in eine kleine, aber nicht allzu schlecht eingerichtete Kabine unter Deck geführt und ihm frische Kleidung zur Verfügung gestellt. Nachdem er sich erst einmal ausgiebig gereinigt und umgezogen hatte, war er wieder an Deck gekommen, hatte man ihm doch keine weiteren Anweisungen gegeben. Die weiß-blaue Uniform wirkte seltsam ungewohnt an dem Grünhaarigen. Er versuchte sich nicht weiter daran zu stören. Es gab doch schließlich wichtigeres als die Farbe und der Schnitt der Kleidung. Das strahlende Blau des Ozeans zog ihn mit jeder Sekunde, in der er es länger betrachtete in seinen Bann. Es weckte eine tiefe, unbestimmte Sehnsucht in dem jungen Schwertkämpfer, jedoch war er nicht in der Lage herauszufinden, nach was er sich verzehrte. Die Farbe der Wassermassen erinnerte ihn an etwas… Wenn er bloß wüsste was das war! Nur eines wusste er ganz bestimmt. Er hatte das untrügliche Gefühl, als wäre das Meer schon sehr lange seine Heimat. Das Gefühl, dass die Wellen erschufen, wenn sie das große Schiff bewegten war vertraut. Der Duft des Salzwassers beruhigte ihn. Wenn er versuchte, sich an etwas zu erinnern, überfielen ihn schlagartig heftige Kopfschmerzen, die ihn davon abhielten in seinem Gedächtnis weiter nach seiner Vergangenheit zu forschen. Das penetrante Stechen erstickte jegliche geistige Tätigkeit die etwas mit seinen Erinnerungen zu tun hatte im Ansatz. Und immer noch plagte in der Gedanke, dass diese ganze Geschichte einfach nur unheimlich falsch war. Doch er konnte nichts anderes tun und sich auf das verlassen, was ihm die Marine mitteilte. Diese Leute setzten schließlich ihr Leben aufs Spiel um Recht und Ordnung aufrecht zu erhalten. Wer wäre sonst eine verlässlichere Quelle? Vielleicht plagten ihn diese Gedanken ja auch nur wegen der Verwirrtheit, die ein Teil der Nebenerscheinungen seines Gedächtnisverlustes waren. Jemandem der einfach so in so eine Situation geworfen wurde, ohne das Wissen über sein eigenes Wesen, ohne das Wissen über seine Vergangenheit, und ohne das Wissen auf welcher Seite man eigentlich stand musste ja geradezu vollkommen durcheinander sein. Das Misstrauen wich mit jeder Minute mehr. Er wollte an die Worte dieses Offiziers glauben. Selbst wenn er in seinem alten Leben ein blutrünstiger Verbrecher gewesen sein sollte, jetzt hatte er, so weit er das beurteilen konnte, moralische Wertvorstellungen, ein Empfinden dafür, was richtig war und was falsch. Es lief ihm kalt über den Rücken bei dem Gedanken einen Unschuldigen schwer zu verletzen oder gar zu töten, obwohl er sicherlich die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten dazu besaß. Sein ganzer Körper war eine einzige Kampfmaschine, das hatte er schon bemerkt. „Schon etwas eingelebt?“, ertönte die Stimme von Captain Nye. „Auf der anderen Seite der Gitterstäbe fühlt sich das Leben bedeutend besser an, oder?“ Zorro hatte schon länger bemerkt, dass sich ihm jemand genähert hatte, hatte aber verabsäumt die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass diese Person wegen ihm hier erschienen war. So war er jetzt milde erstaunt, dass ausgerechnet der Kommandant des Schiffes an ihn herangetreten war. Der Grünhaarige antwortete nicht auf diese rhetorische Frage. „Eigentlich bin ich aus einem anderen Grund gekommen, als hier rein formelle Konversation zu betreiben. Ich wollte dich darüber aufklären, wie es die Piraten geschafft haben, dich auf ihre Seite zu ziehen.“ Hosted by Animexx e.V. 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