1000 Words von Shizuka_chan (One-Shots zu den verschiedenen Naruto-Pairings ***NEWS*** Schaut in meinen Weblog oder die Kapitelübersicht!) ================================================================================ Kapitel 17: Blind - NejixTenten ------------------------------- Halli, hallo. Da bin ich endlich wieder! Ich weiß, diesmal hat es lange gedauert, aber wir schreiben momentan lauter Arbeiten. *kotz* Schon wieder ein NejiTen-OS.^^ Er fängt ein bisschen depri an, liegt wohl am Wetter und gegen Ende ist er meiner Meinung nach etwas zu kitschig, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es noch schneien wird und der blöde Regen endlich aufhört. Hab mir zwar zum Nikolaus Schnee gewünscht, aber anscheinend war ich nicht brav genug. :( Nya, dann schneits wenigstens im OS.^^ Dann wünsch ich euch noch viel Spaß beim lesen und gaaanz viel Schnee! NejixTenten - Blind Ein Tag wie jeder andere. Wenn ich aus dem Fenster schaue sehe ich nur Regen. Regen, der wie Bindfäden vom Himmel fällt und auf die Erde tropft. Alles grau in grau. Dabei ist es schon Dezember. Der Herbst sollte längst vorbei sein. Aber wenn ich morgens aufwache, sehe ich auf dem Stück Wiese vor dem Wald, der hinter unserem Haus beginnt nur Nebelschlieren. Ich fühle mich, als würde mein Leben an mir vorbeigehen. Wie oft habe ich mich gefragt, was passieren würde, wenn ich einfach in den Nebel hineingehen würde und er mich verschluckt. Ob ich in eine andere Welt wechseln würde? Ob mich jemand vermissen oder gar suchen würde? Oder ob ich einfach weg wäre ausradiert aus dem Leben der anderen. Als hätte ich nie existiert. Ich weiß es nicht, aber für mich macht es sowieso keinen großen Unterschied. Ich war immer allein… Meine Mutter starb bei meiner Geburt und mein Vater nahm immer gefährliche Missionen an, um mich ernähren zu können. Bei einer dieser Missionen starb er dann. Eigentlich war es vorauszusehen. Im Grunde genommen hatte ich immer gewusst, dass das eines Tages passieren würde. Und doch traf es mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich hatte das Gefühl, die Zeit wäre stehen geblieben. Alles lief wie im Zeitraffer an mir vorbei. Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als sie kamen und mir vom Tod meines Vaters berichteten. Sie brauchten es gar nicht zu sagen, ich sah es schon an ihren Gesichtern. Ich glaube, ich habe geschrieen, aber ich weiß es nicht mehr. Irgendjemand hat versucht mich festzuhalten, aber ich habe mich mit allen Kräften gewehrt. Zu dem Zeitpunkt war ich Vier. Ich glaube, an dem Tag ist etwas in mir zerbrochen was nie vollständig ganz gewesen war. Ich war täglich umgeben von Menschen und trotzdem fühlte ich mich allein. Vom einen auf den anderen Tag hatte ich den Sinn meines Lebens verloren. Meine Tante, die vorher nahe der Grenze gewohnt hatte, kam nach Konoha um auf mich aufzupassen. Sie meinten es wäre besser, wenn ich nicht auch noch aus meiner gewohnten Umgebung gerissen werden würde und wegziehen müsste. Sicher, sie war immer gut zu mir. Sie war nett und freundlich und ich mochte sie wirklich. Und doch drängte sich mir jedes Mal unaufhörlich das Bild auf, was meine Mutter in bestimmten Situationen getan hätte, wie sie gewesen wäre. Nachdem ich die Akademie abgeschlossen hatte, zog meine Tante wieder zurück in ihr Heimatdorf. Ich kam mittlerweile gut alleine zurecht und war ihr deshalb auch nicht böse deswegen. Eher erleichtert. Ich musste, wenn schon in der Öffentlichkeit meine gespielte Maske wenigstens zu Hause nicht mehr aufrechterhalten. Ich musste ihr nicht mehr vorspielen, dass es mir gut ging und ich okay war. Es ist ein Unterschied ob man nur allein ist oder aber allein unter Menschen ist. Trotzdem änderte mein Leben sich schlagartig, als ich Team 9 kam. Zugegeben, es war wohl das merkwürdigste Team das es gab: Ein Sensei, der sich krampfhaft gegen das altern wehrte und einen grünen Ganzkörperanzug trug und damit wohl auch einen seiner Schüler angesteckt zu haben schien und ein Mitglied des Hyuuga-Unterhauses, das versuchte in alles und jedem der Beste zu sein und das Haupthaus hasste wie niemand sonst. Im Grunde genommen war das Chaos also schon vorprogrammiert. Erstaunlicherweise war es aber nicht so schlimm, wie es aussah: Durch die Streitereien zwischen Lee und Neji, wer der Beste sei, wurde mein Lebenswille wieder neu entfacht. Ich begann härter zu trainieren und wurde besser und besser. Und das Tollste von allem war, dass Neji Respekt vor mir zu haben schien, dafür dass ich so gut wurde. Endlich war da jemand, der mich respektierte, von allen anderen wurde ich immer nur bemitleidet für mein schlimmes Schicksal. Ich weiß nicht, wann sich meine Gefühle für Neji geändert haben und für mich auch Freundschaft Liebe wurde. Es gab keinen Knall und auf einmal war ich in ihn verliebt. Ich glaube, es entwickelte sich langsam mit der Zeit. Er war der Junge, mit dem ich die meiste Zeit verbrachte. Da Sensei Guy immer mit Lee zusammen trainierte, arbeitete ich mit Neji zusammen. Allerdings lief in meinem Leben mal wieder nichts wie geplant: Neji hielt mich immer noch nur für eine gute Freundin und schätzte mich wegen meinem Können. Als Lee dann nach der letzten Mission zu mir kam und meinte, dass Neji die ganze Zeit über gewusst hätte, dass ich nicht in die Schlucht gefallen war, weil ich dafür viel zu gut sei, holte mich die Realität in Überschallgeschwindigkeit ein. Mir wurde bewusst, dass er in mir nie mehr als eine gute Kämpferin und Teamkollegin sehen würde. Im Grunde genommen hatte ich es geahnt, doch ich wollte die Wahrheit einfach nicht zulassen. Ich war zu blind um zu sehen, dass Neji nichts von mir wollte, weil ich mir in den Kopf gesetzt hatte, dass einmal in meinem Leben alles glatt laufen sollte. Was Neji darüber dachte interessierte mich eigentlich gar nicht, ich bin davon ausgegangen, dass er genauso fühlen würde wie ich, doch ich habe mich geirrt… Der Regen prasselt unaufhörlich auf das Dach. Ich liege im Bett und kann einfach nicht einschlafen. Das ist das schlimme an dieser Jahreszeit: Man liegt abends stundenlang wach und hat Zeit nachzudenken. Im Sommer ist man abends so ausgepowert, weil man den ganzen Tag an der frischen Luft war, dass man sofort in einen tiefen Schlaf fällt. Doch jetzt fühle ich mich, als würde ich einfach nur noch so dahinvegetieren. Warum war ich nur so blind und habe nicht erkannt, dass Neji nicht dasselbe fühlt wie ich? Ich muss es wohl doch geschafft haben und bin eingeschlafen. Jedenfalls weckt mich plötzlich ein lautes Klopfen an der Tür. Ich schrecke aus dem Schlaf auf und um mich herum ist nur Dunkelheit. Während ich nach dem Lichtschalter taste wird das Klopfen ungeduldiger. Ich beeile mich, meinen Morgenmantel anzuziehen und haste zur Tür. Als ich sie öffne verschlägt es mir fast den Atem: Neji! Was will er denn um diese Zeit hier? Genau das frage ich ihn dann auch. Darauf antwortet er nur, dass er im Wald trainieren gewesen sein und vom Regen überrascht wurde. Mein Haus sei das naheliegendste, wenn er zu sich nach Hause gegangen wäre, hätte er durch ganz Konoha gemusst. Ich beeile mich natürlich zu sagen, dass er die Nacht über hier bleiben kann. Eigentlich klang seine Antwort idiotisch: Er war sowieso schon nass, weil er vom Wald bis zu mir gelaufen war, ob er jetzt noch bis zu sich nach Hause gelaufen wäre, hätte keinen Unterschied gemacht. Trotzdem ist mir das im Moment vollkommen egal. Doch plötzlich fällt mir ein anderes Problem ein: Da ich alleine wohne und selten Gäste habe, habe ich auch keine Couch. Nur ein paar Sessel und Kissen. Darauf kann Neji unmöglich die Nacht über schlafen. Uns bleibt also nichts anderes übrig als zusammen in meinem Bett zu schlafen. Eigentlich nichts besonderes, auf Missionen liegen wir oft nebeneinander im Zelt, doch zu Hause in meinem Bett – das ist etwas ganz anderes. Wir liegen nebeneinander auf der Matratze, ich habe die Decke bis zum Hals gezogen und zittere. „Ist dir kalt?“, fragt Neji und holt mich aus meinen Gedanken. „Die Heizung ist kaputt.“, nuschele ich und vergrabe mich tiefer in den Laken. Plötzlich spüre ich Neji dicht neben mir, wie er seine Hände um meine Hüften legt und mich näher an sich zieht. „Besser?“, fragt er. Mir schießt das Blut in die Wangen und zu mehr als einem Nicken bin ich nicht fähig. ‚Beruhig dich, Tenten!’, schimpfe ich mich selber, ‚das hat rein gar nichts zu bedeuten. Jeder Ninja weiß, dass Körperwärme übertragbar ist. Zig Ninjas sind dadurch bei Missionen dem Tod durch erfrieren entkommen! Neji ist ein auch ein Ninja, er handelt allein deswegen so!’ Ich kuschele trotzdem mich näher an Neji und schlafe kurz darauf ein, mich, wenn schon nicht für immer, dann wenigstens für kurze Zeit der Illusion hinzugeben, dass mein Leben glatt laufen könnte. Als ich am nächsten Morgen wach werde, spüre ich noch immer Neji neben mir. Ich schlage die Augen auf und kneife sie sofort wieder zusammen, weil ich durch ein grelles weiß geblendet werde. „Scheint, als hätte es heute Nacht geschneit.“, bemerkt Neji und ein Lächeln stiehlt sich auf seine Lippen. Moment! Lächeln? Seit wann lächelt Neji? Ich schaue ihn erstaunt an und er beginnt zu lachen. Ich verstehe die Welt nicht mehr, was ist bloß mit Neji los?! „Wenn du dein Gesicht sehen könntest, Tenten!“ Neji prustet erneut los. „Du sieht so süß aus.“ Ich laufe knallrot an und mache wahrscheinlich einer Tomate grade Konkurrenz. Neji schlägt sich erschrocken die Hand vor den Mund und starrt mich an. „Tenten, ich…“ „Nein! Warte, Neji! Es gibt da etwas, dass du wissen solltest. Ich habe mich in dich verliebt. Aber du bist offensichtlich nicht in mich verliebt, von daher hat sich das sowieso erledigt. Ist schon in Ordnung. Da kann man eben nichts machen.“, füge ich schnell hinzu, nachdem Neji mich nach meinem Geständnis mit großen Augen anschaut. Ich schlage die Bettdecke zurück und will grade aufstehen, da zieht Neji mich am Arm zurück ins Bett. „Tenten!“, flüstert er, „Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, vielleicht hast du da was falsch verstanden. Aber ich… ich… verdammt, ich liebe dich auch! Ich dachte nur immer, du würdest nur Freundschaft für mich empfinden.“ Er schaut mich ängstlich an und kneift dann die Augen zu, wie ein Tier, das auf einen Schlag wartet. Diesmal bin ich diejenige, die lachen muss. Anscheinend haben wir das Verhalten des jeweils anderen Beide vollkommen falsch gedeutet. Glücklich werfe ich mich Neji in die Arme und kuschele mich an ihn, ein Lächeln ziert meine Lippen. An meiner Halsbeuge kann ich spüren, dass auch Neji lächelt. Ich schaue über seine Schulter und sehe draußen sanft die weißen Flocken auf die Erde zutänzeln. Ich habe meine Meinung geändert: Diese Jahreszeit ist die schönste von allen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)