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Highschool-Blues

Portrait of life
von

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Nobody's listening

So, da bin ich wieder! Frisch aus dem Urlaub zurück!^^ Und ich hab sogar ein neues Kapitel mitgebracht... Na denn! Viel Spaß beim Lesen und danke für die lieben Kommis!
 

Als Sakito die Haustüre hinter sich schloss, überkam ihn plötzlich das beklemmende Gefühl, nicht allein zu sein. Angst kroch in ihm hoch, erfüllte seinen Körper bis in die Fingerspitzen, und er bekam eine Gänsehaut. Nervös blickte er sich nach allen Seiten um, konnte jedoch nichts entdecken. Es war vollkommen still.

Vorsichtig, so leise wie nur irgend möglich, setzte Sakito seinen Weg bis zum Gartentor fort. Woher nur kam diese Einbildung? Was brachte ihn auf den absurden Gedanken, irgendeine Gefahr könnte auf ihn lauern? Es war weit und breit kein Mensch zu sehen...

Gerade, als er das gußeiserne Tor hinter sich schließen wollte – das unangenehme Gefühl in der Magengegend hatte er kurzerhand als Verfolgungswahn im Anfangsstadium abgetan – wurde Sakito an der Schulter gepackt und unsanft herumgerissen.

Er musste den Kopf ein ganzes Stück heben, um dem Goliath vor ihm ins Gesicht blicken zu können. Der Kerl, der ihn da festhielt, hatte wahrhaft riesige Ausmaße und sah aus wie eine Kreuzung aus Türsteher und Presslufthammer. Sakito schluckte schwer. Dieser Kerl musste bestimmt nicht zwei Mal zuschlagen, um ihn aus den Latschen zu hauen...

Doch das war lange nicht das Schlimmste! Sakito kannte ihn. Zwar nicht persönlich, doch er hatte ihn oft genug gesehen, um zu wissen, dass er niemals alleine unterwegs war. Sakito musste sich gar nicht erst umdrehen, um zu wissen, dass ihm keinerlei Fluchtmöglichkeit blieb. Er war eingekreist. Jetzt hieß es hoffen. Vielleicht schaffte er es ja doch noch irgendwie, sich heil aus der Affäre zu ziehen...

„Hallo Sakito“, sagte der Riese und packte noch etwas fester zu. „Erinnerst du dich noch an uns?“

‚Dämliche Frage!‘, dachte Sakito. Wer konnte diese Typen schon vergessen? Die waren so hartnäckig wie ein handfester Albtraum! Ohne Polizei und Psychiater wurde man sie beim besten Willen nicht mehr los. „Dunkel“, knurrte er leise, woraufhin ihm sein Gegenüber von oben herab ein fieses Grinsen schenkte.

„Ach!“, meinte Goliath, bemüht, wenigstens ein bisschen enttäuscht zu klingen. Seine Begleiter steuerten ein heiseres Lachen zu seiner kleinen Inszenierung bei. „Aber Ruha kennst du doch noch, oder?“

In Gedanken schlug sich Sakito heftig gegen die Stirn. Noch so eine bekloppte Frage! Nein, er hatte keinen Kontakt mehr zu Uruha. Deshalb kam er auch gerade aus seinem Haus. Was sollte der Mist?! Er zog es vor, nicht zu antworten.

Goliath ließ ihn los und schubste ihn von sich weg. „Okay, wenn du nicht auf Smalltalk stehst, kommen wir eben gleich zur Sache.“

„Und die wäre?“, erkundigte sich Sakito und versuchte, möglichst gelassen zu klingen. Wenn man bedachte, dass ihm bereits vor Angst die Knie schlotterten, gelang ihm das auch gar nicht mal zu schlecht.

„Der Boss ist bei Ruha“, erklärte Goliath. Sakito zuckte unwillkürlich zusammen. Das hatte nichts Gutes zu bedeuten... „Er hat uns gesagt, dass du dich nicht an die Regeln gehalten hast.“

„Welche Regeln?“ Sakito war ehrlich verwirrt. Es war eine Weile her, dass er den Boss, oder besser gesagt Uruhas Ex-Freund, und seine Gang das letzte Mal gesehen hatte. Er war sich keiner Schuld bewusst. Was sollte das alles?

Goliath trat ungeduldig einen Schritt vor und setzte eine grimmige Miene auf. Instinktiv wich Sakito ein paar Schritte zurück und stolperte unabsichtlich einem anderen, zwar deutlich kleineren, aber nicht weniger furchteinflößenden Gangmitglied in die Arme. Wieder wurde er festgehalten. Sakito wagte nicht, sich zu rühren. Sein Blick war starr auf den Riesenkerl vor ihm gerichtet, der unaufhaltsam näher kam.

„Welche Regeln?“, äffte Goliath ihn nach. „Sag mal, Saki, wie willst du jemals deinen Führerschein machen mit einem so lausigen Regel-Gedächtnis?“ Er lachte kurz auf. Dann beugte er sich über Sakito und fuhr in einem unangenehm süßlichen Tonfall fort: „Der Boss hat euch befohlen, die Finger von Ruha zu lassen.“

Zusätzlich zu einer beinahe panischen Angst vor dem, was ihm noch bevorstand, fühlte Sakito etwas, das durchaus mit blinder Wut vergleichbar war. Er hätte diesem Riesen nur allzu gerne ins Gesicht gebissen. Was bildeten sich diese unterbelichteten Kleiderschränke eigentlich ein?

„Hat euer Boss etwa immer noch nicht begriffen, dass Uruha nichts mehr von ihm wissen will?!“, fauchte er und wies dabei eine erstaunliche Ähnlichkeit mit einer tollwütigen Katze auf. „Er kann ihn doch nicht behandeln, als wäre er sein Eigentum! Also hört endlich auf, Uruha zu terrorisieren! Ihr zerstört noch-“ Seine Zukunft, wenn ihr so weitermacht, hatte er eigentlich sagen wollen. Doch so weit kam er nicht.

Goliath hatte sich seine Beschwerden gar nicht erst lange angehört, sondern unverzüglich seine Faust Bekanntschaft mit Sakitos Gesicht schließen lassen. Ein harter, präziser Hieb.

Unter der Wucht des Schlages taumelte Sakito ein gutes Stück zurück und wäre bestimmt hingefallen, wäre er nicht festgehalten worden. Er glaubte nicht, jemals zuvor derartige Schmerzen empfunden zu haben.

In seinem Mund schwamm etwas kleines, hartes. Ein Stück seines linken oberen Eckzahns, soweit er erkennen konnte. Außerdem hatte er sich vor Schreck heftig auf die Zunge gebissen. Sein Mund füllte sich mit Blut. Er spuckte es aus. Direkt über die Arme des Kerls, der ihn umklammert hielt. Sakito ahnte, dass das erst der Anfang war.

„Mir scheint eher, du bist derjenige, der etwas nicht versteht“, verkündete Goliath vergnügt grinsend. Er umfasste mit einer Hand Sakitos Kinn, hob es an und sah ihm direkt in die von Schmerz verschleierten Augen. „Ruha gehört dem Boss. Du hattest kein Recht, ihn zu küssen.“

Mit einer schnellen Bewegung packte er Sakito am Kragen und riss ihn vor, sodass er vornüber kippte und auf den Knien landete. Sakito hatte Angst. Wahnsinnige Angst. Er hatte nicht die Kraft, und erst recht nicht den Mut, diesem Riesen noch einmal zu widersprechen. Es wäre auch nicht klug, das war ihm bewusst. Er musste sich still verhalten und hoffen. Hoffen, dass es bald vorbei war.

Goliath trat ihm mit Wucht in die Magengegend und er fiel nach hinten, schnappte hilflos nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen. Sekundenlang konnte er nicht atmen. Der brennende Schmerz breitete sich aus bis in die Fingerspitzen und Goliaths Stimme drang nur noch sehr leise zu ihm vor.

„Und dieser andere Kerl, von dem Ruha so schwärmt“, setzte Goliath seine Predigt fort, wobei er Sakito genügend Zeit gab, wieder vollständig zur Besinnung zu kommen, bevor er zum nächsten Schlag ausholte. „Wie heißt er noch gleich? Ach ja, Kaoru.“ Ein gemeiner Zug umspielte seine Lippen. „Der wird auch noch sein blaues Wunder erleben! Der Boss lässt sich nicht gerne verarschen...“

Sakito hörte ihm nicht mehr zu. Er hatte die Augen fest zusammengekniffen, Arme und Beine schützend an den Leib gepresst, und versuchte krampfhaft, sich Ferien auf einer tropischen Insel vorzustellen, während unzählige Schläge und Tritte auf ihn einprasselten. Er wollte die Außenwelt ausblenden so gut es nur ging. Niya! Er konnte an Niya denken! Oder an Aoi. Er musste Aoi anrufen, sobald die Kerle weg waren. Falls sein Handy überhaupt noch funktionierte...

Er fühlte, wie er erneut am Kragen gepackt und hochgezogen wurde. Dann wurde sein Kopf brutal gegen den harten Asphalt des Gehwegs geschlagen. Ein kleines Feuerwerk explodierte vor seinen Augen. Dann verlor er für mehrere Minuten das Bewusstsein.
 

Als Sakito wieder zu sich kam, war er alleine. Er lag zusammengekrümmt vor Uruhas Gartentor, um ihn herum ein paar kleine Blutpfützchen, und weit und breit war niemand zu sehen. Er atmete erleichtert auf. Das war überstanden.

Müde schloss er die Augen. Nein, natürlich war es nicht überstanden. Er selbst hatte für seinen ‚Fehler‘ bezahlt, ja. Aber was war mit Uruha? Goliath hatte gesagt, dass der Boss bei ihm war. Sakito hatte im Haus niemanden gesehen, aber es musste wohl stimmen. Und der Boss wusste von dem Kuss. Noch schlimmer: er wusste von Kaoru! Die Gefahr war zu groß, um tatenlos zuzusehen. Er musste Aoi anrufen! Sofort!

Mühsam versuchte er, sich aufzurichten, und stellte dabei wenig amüsiert fest, dass ihm ausnahmslos alles weh tat, was überhaupt weh tun konnte. Irgendwie schaffte er es aber trotzdem, sein Handy aus der Tasche zu ziehen. Und entgegen aller Befürchtungen hatte er Glück! Es war nicht kaputt gegangen!

Während er dem Handy-Fabrikanten in Gedanken noch für die außergewöhnlich gute Qualität dankte, suchte er unter der Option ‚Telefonbuch‘ nach Aois Nummer und wählte.

Die Verbindung wurde hergestellt.

„Ja?“

„Aoi, gut, dass ich dich gleich erwische!“

„Saki! Was willst du?“

„Kannst du zu Uruha kommen und mich abholen?“

„Warum?“

„Hör zu, es ist folgendes...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Egnirys
2007-09-24T20:11:41+00:00 24.09.2007 22:11
Ö_Ö
oh~! ich hab gar nicht mitbekommen, dass es schon ein neues kapitel gibt! >////<'
omfg...diese typen gehen ja nicht gerade sanft mit sakito um X____X'
dennoch: ein kurzes, aber sehr interessantes kapitel!
kann mich den anderen beiden nur anschließen:
hfftl. gehts bald weiter! **
Von: abgemeldet
2007-09-10T20:03:45+00:00 10.09.2007 22:03
Es ist gemein da einen Cut zu machen aber das ist dir sicherlich durchaus bewusst.
Schon interessant wie die Dinge miteinander verwickelt sind und wie die verschiedenen Personen zueinander stehen.
Wer wohl Uruhas Ex-Freund ist? Bin wirklich neugierig wer das ist und was so weiteres passieren wird bei der Storyline :3
Mach weiter so, ich freue mich schon auf ein neues Kapitel.
Shinn
Von:  Gongji
2007-09-10T19:55:50+00:00 10.09.2007 21:55
T_____________________________________T
mou~
wie kannst du da aufhöreeeeeeeeeen???
*schnief*
aber trotzdem tolles kapi!!!
hoffentlich gehts bald weiter *-*



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