Anything for you von Aislynn (KaixTala) ================================================================================ Kapitel 25: October ------------------- Hey Leute^^ Herzlich willkommen zu dem nun abschließendem Part der Story – dem Epilog. Ich habe dieses Lied von Evanescence extra für den Schluss aufgespart, es ist einfach nur wunderschön. Ich habe mir auch die Mühe gemacht, es zu übersetzen (obwohl's sich in englisch natürlich sehr viel besser anhört ^^"). *durch die runde knuddel* Yaw, ein Monsterding müsst ihr euch noch antun^^ *ärmel hochlrempel* Los geht's *lol* Kurz zu den angemerkten Fehlern^^ Kätzchen^^ Ich denke, das Thema Fehler haben wir jetzt durch, ne *erknuddel* Ich bin dir nicht böse >//< Die richtig angemerkten Fehler habe ich berichtigt *drop* Auch zu deiner Anmerkung, Kai-RICK >habe ein Schreibfehler entdeckt. Bei den Satz 'Tala brauchte sich keine Sorgen zu machen, niemand würde ihm je so viel geben können, wie der Wolf es tat.' meintest du bestimmt Kai. Nein, ich meinte nicht Kai, weil es Kai ist, der das denkt. Lass uns den Zusammenhang anschauen: >"Du schläfst dich jetzt besser aus... Wir müssen morgen noch das Haus besichtigen." Gab Kai leise von sich, mit einem leichten, zufriedenen Seufzer sich näher an den Älteren schmiegend. Tala brauchte sich keine Sorgen zu machen, niemand würde ihm je so viel geben können, wie der Wolf es tat. Er wusste einfach keinen besseren Ort, wo er lieber sein würde [...] "Ich weiß. Gute Nacht, Kai." Talas Lippen strichen sanft über die Wange des Jüngeren, bevor er mit ihnen die des Phönix verschloss. Von wegen Drogen... keine Droge der Welt könnte ihn so süchtig machen [...] Erster Block – Kai spricht, Kai handelt, Kai denkt. Zweiter Block – Tala spricht, Tala handelt, Tala denkt. Wenn ich schreibe – 'Tala brauchte sich keine Sorgen zu machen, niemand würde ihm je so viel geben können, wie Kai es tat.' Dann würde Kai denken, dass ihm selbst niemand so viel geben könnte wie er selbst es tut. Das ist verkehrt. Niemand kann ihm so viel geben, wie Tala es tut. Aber da Tala schon mal erwähnt wurde und ich Wiederholung vermeiden wollte, nahm ich 'der Wolf'. Das ist dieses Problem, wenn man zwei männliche Charaktere als Paaring hat, da kommt man leicht mit den ganzen 'ers' und 'ihms/ihns' ins Stocken. Wäre die zweite Person weiblich ginge es einfacher – 'Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, niemand würde ihm je so viel geben können, wie sie es tat.' Aber wenn ich – 'Er brauchte sich keine Sorgen zu machen, niemand würde ihm je so viel geben können, wie er es tat.' schreibe, bin ich sicher, kommt Verwirrung auf, wer denn jetzt mit welchem 'er' gemeint ist. Hoffe, ich habe es verständlich erklärt^^ Lyos, du hast Recht, es muss Saft heißen XD Hab mich vertippt, sorry. So, damit ist Thema Fehler abgehackt und weiter geht's ^^ Da wir schon mal bei dir sind, Lyos, kleine Stellungnahme von mir zu deiner Kritik^^ Ich kann mir denken, dass dich die Kommentarbeantwortungen nerven, weil du halt nicht jedes Kapitel systematisch kommentiert hast und gar nicht weißt, auf was ich mich da beziehe und auch deine Meinung nicht in den Vorwörtern wieder finden kannst. Ist auch okay, du hast immer noch die Möglichkeit, sie einfach nur zu überspringen. ABER! Großer Einspruch – sie werden NIE größer, als die Kapitel, nicht mal annähernd (oder fast, wie du es ausgedruckt hast). Sie pendeln sich zwischen 1000-2000 Wörter ein, während die Kapitel selbst 4000-6000 Worte lang sind. Sprich, zwei- bis sechsfach so lang. Du hast Recht, es ist immer ein Hin und Her zwischen Kai und Tala, aber es ist nun mal wichtig, dass man die Sache aus Sicht der beiden Hauptcharaktere betrachtet. Es dreht sich nun mal um die beiden – und wenn ich die Sicht des einen auslasse, macht es die ganze Story kaputt. Kann sein, dass ich die Gefühle manchmal sehr genau beschreibe, aber auch nur, weil es mir wichtig ist, dem Leser diese zu überbringen. Freut mich trotzdem, dass du weiterhin bei der Story dabei bist und dich die Länge anscheinend doch nicht allzu stört *knuffz* ^^ >///< Ich danke euch ;___; Danke, dass ihr die Barszene so gut fandet >//< Ich war mir so unsicher, ob es euch gefällt *drop* Aber das hat es anscheinend^^ Und ich bin sooo happy drüber *rumhops* DANKE!!! Yaw ^//^ Kais und Rays Gespräch hat aber Spaß gemacht, zu schreiben. Wen unser kleiner Tiger vermisst... xP Könnt ihr euch ja selber denken *lol* Schön, dass euch Kais Veränderung nicht negativ aufgefallen ist, aber ihr habt Recht, nach alldem, was in der Story passiert ist, muss man einfach ein wenig OoC werden^^ Geht nicht mehr anders, schätz ich *drop* Aber schön, dass ihr ihn immer noch 'erwachsen und kewl' findet, so soll er auch sein, unser Kai *__* Klar, ich hab mich auch bemüht, nicht zu viel an seiner und Talas Persönlichkeit zu drehen, damit sie immer noch sie selbst bleiben *drop* >///< Freut mich, dass es mir gelungen ist ^__^ Danke für die Bestätigung *durch die runde knuddel* Was Kai noch zu erledigen hat, das seht ihr dann hier^^ Obwohl einige von euch ja schon die richtige Vermutung hatten *lol* Obwohl mich die mit dem Großvater im Knast besuchen echt überrascht und zum Grübeln bewegt hat <.< *lol* Nicht schlecht, die Idee XD Ich geb zu, die Barszene ist etwas abrupt zu Ende gegangen, aber ich wollts nicht so hinziehen <_< *drop* Deswegen auch die Zimmerszene mit dem kleinen 'Flaschback'^^ Freut mich, dass es gut angekommen ist. XD Das mit dem 'Misstrauen' und Besitzergreiflichkeit von Tala musste ich halt noch mal reinbringen *lol* Hat auch viel Spaß gemacht, genauso, wie die ganzen witzigen Augenblicke rein zubringen. Wie richtig angemerkt, um die Story aufzulockern und nicht nur von Liebe und Romantik zu reden ^^ ^///^ Freut mich auch, dass euch die Idee mit dem Haus gefällt. O_O Ob Kai rein heiratet <_< *drop* Hab ich noch gar nicht dran gedacht XD Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal, ob das in Japan geht *sich informieren wird* Mal sehen *lol* *sich die aufgedrehte Minerva schnapp* *pat pat* Gaaanz ruhig XD Vielen Dank erstmal für das Kommentar, hat unheimlich Spaß gemacht, es zu lesen und ich bin so unglaublich froh, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat und dich so aus dem Häuschen gebracht hat ^///^ Man, das ist der schönste Dank, den ich mir wünschen kann >///< Wenn meine Leser so mitfiebern, muss ich beinahe losheulen ^;__;^ Klar fand ich es positiv und war eher total gerührt, als amüsiert *lol* *erknuddel* Oh, stimmt, du hast Recht mit der Lemon XD Konntest ja wirklich nicht wissen, das es bald zu ende geht *lol* Tzorry von mir an dieser Stelle *knuffz* Und keine Sorge XD Eine verkappte Romantikerin bin ich auch *rofl* Yaw >///< Dass ihr Tyson und Hilary gut dargestellt findet, begeistert mich XD Ich schließ mich an, dass die beiden manchmal ziemlich dumm dargestellt werden (einer als Fressmaschine und die andere als totale Zicke <_<), deswegen nehm ich sie mit dieser Fiction ein wenig in Schutz um zu zeigen, dass sie eigentlich auch ganz normale und tolle Charas sind *lol* Dass euch die Freundschaft zwischen dem Drachen und Tala gut bekommt, freut mich auch sehr ^__^ XD Maxies Trinkspruch war schon toll, ne <_< *lol* Es ist schön, dass euch die FF trotz des Fehlens an Spannung nicht langweilig wird. Es ist sozusagen jetzt ein sanfter Fade-out mit ein paar Kapitel purer Romantik, Witzeleien, Neckereien und glücklichen Zusammenseins. Ein wenig spannende Ereignisse gibt es ja trotzdem noch *lol* O///O Danke >;;///;;< Ich weiß, dass ich diesen Hang zu Romantik habe, aber ich dachte nicht, dass ich es so gut rüberbringen kann *drop* Weiß selber nicht, wie ich das schaffe, ich schreibe einfach nur nach Gefühl und aus persönlichen Erfahrungen heraus. Klar werd ich so weiter machen^^ Danke für die großartige Unterstützung dabei! Himmel, das Teil ist wieder lang geworden XD Aber ihr habt euch nun ein letztes Mal dadurch gequält^^ Nun, den großen Abschied spar ich mir für das Nachwort ^_^ Aber hrm, dieses Kapitel ist seeehr kuschelwuschelflauschig XD Nur so als Warnung... So, hier kommt das letzte Kapitel zu "Anything for you", viel Spaß beim Lesen! Kapitel 24 "October" (Evanescence – Sound Asleep) I can't run anymore, Ich kann nicht mehr rennen, I fall before you, Ich falle vor dir, Here I am, Hier bin ich, I have nothing left, Ich habe nichts mehr übrig, Though I've tried to forget, Obwohl ich zu vergessen versucht hatte, You're all that I am, Bist du alles, was ich bin, Take me home, Bring mich Heim, I'm through fighting it, Ich bin durch es zu bekämpfen, Broken, Gebrochen, Lifeless, Leblos, I give up, Ich gebe auf, You're my only strength, Du bist meine einzige Stärke, Without you, Ohne dich, I can't go on, Kann ich nicht weiter gehen, Anymore, Nicht mehr, Ever again. Nie wieder. My only hope, Meine einzige Hoffnung, (All the times I've tried) (All die Male die ich versucht habe,) My only peace, Mein einziger Frieden, (To walk away from you) (Mich von dir zu trennen,) My only joy, Meine einzige Freude, My only strength, Meine einzige Stärke, (I fall into your abounding grace) (Ich falle in deine vollkommene Anmut) My only power, Meine einzige Kraft, My only life, Mein einziges Leben, (And love is where I am) (Und Liebe ist, wo ich nun bin) My only love. Meine einzige Liebe. I can't run anymore, Ich kann nicht mehr rennen, I give myself to you, Ich gebe mich dir, I'm sorry, Es tut mir Leid, I'm sorry, Es tut mir Leid, In all my bitterness, In meiner Verbitterung, I ignored, Habe ich ignoriert, All that's real and true, Alles war echt und wahr ist, All I need is you, Alles, was ich brauche, bist du, When night falls on me, Wenn die Nacht um mich fällt, I'll not close my eyes, Werde ich nicht meine Augen schließen, I'm too alive, Ich bin zu lebendig, And you're too strong, Und du bist zu stark, I can't lie anymore, Ich kann nicht mehr lügen, I fall down before you, Ich falle runter vor dir, I'm sorry, Es tut mir Leid, I'm sorry. Es tut mir Leid, My only hope, Meine einzige Hoffnung, (All the times I've tried) (All die Male die ich versucht habe,) My only peace, Mein einziger Frieden, (To walk away from you) (Mich von dir zu trennen,) My only joy, Meine einzige Freude, My only strength, Meine einzige Stärke, (I fall into your abounding grace) (Ich falle in deine vollkommene Anmut) My only power, Meine einzige Kraft, My only life, Mein einziges Leben, (And love is where I am) (Und Liebe ist, wo ich nun bin) My only love. Meine einzige Liebe, Constantly ignoring, Ständig ignorierend, The pain consuming me, Den Schmerz der mich verzehrte, But this time it's cut too deep, Aber diesmal schnitt es zu tief, I'll never stray again. Ich werde nie wieder streuen. My only hope, Meine einzige Hoffnung, (All the times I've tried) (All die Male die ich versucht habe,) My only peace, Mein einziger Frieden, (To walk away from you) (Mich von dir zu trennen,) My only joy, Meine einzige Freude, My only strength, Meine einzige Stärke, (I fall into your abounding grace) (Ich falle in deine vollkommene Anmut) My only power, Meine einzige Kraft, My only life, Mein einziges Leben, (And love is where I am) (Und Liebe ist, wo ich nun bin) My only love, Meine einzige Liebe, My only hope, Meine einzige Hoffnung, (All the times I've tried) (All die Male die ich versucht habe,) My only peace, Mein einziger Frieden, (To walk away from you) (Mich von dir zu trennen,) My only joy, Meine einzige Freude, My only strength, Meine einzige Stärke, (I fall into your abounding grace) (Ich falle in deine vollkommene Anmut) My only power, Meine einzige Kraft, My only life, Mein einziges Leben, (And love is where I am) (Und Liebe ist, wo ich nun bin) My only love. Meine einzige Liebe. Mit einem leichten Quietschen ging die alte Zauntür auf. Mitte Oktober. Die Bäume hatten nunmehr keine grünen Blätter mehr, nur noch ein paar einzelne rote und gelbe hingen noch hier und dort an den Ästen. Es war ruhig, eigentlich war es unglaublich still – keine Menschen, keine Autos, nur das leise Kreischen der Krähen riss ab und an die Stille auseinander. Die Blätter raschelten sanft unter den Füßen der beiden Personen, als sie durch die alte Zauntür schritten. Die ein wenig rostigen Scharniere knirschten leise, als sie wieder zufiel. Ein mit Blättern übersäter Gehweg führte zwischen den vielen Steinen hindurch. Die Steine waren groß, sorgvoll in alle möglichen Formen gemeißelt. Der ein oder andere bröckelte sogar ein wenig, gezeichnet vom Zahn der Zeit. Ein Windhauch wirbelte den Blätterteppich zu den Füßen auf, sie über den ganzen Friedhof verteilend und sie tanzen lassend, einen seltsamen, ruhigen Tanz. Die Stille schien heilig zu sein, die Sonne verdeckt durch die grauen Wolken. Eine leicht graue Atmosphäre, nicht wirklich bedrückend, aber auf irgendeine Weise ehrfürchtig. Eisblaue Augen beobachteten die schlanke Form der Peson vor sich, die eines ein wenig unsicheren Schrittes vor ihm ging. Er sah zwar nicht das Gesicht, aber die leicht angespannte Körperhaltung verriet den Kraftaufwand, den der junge Phönix brauchte, um sich nicht nur hierher zu trauen, sondern auch den Weg bis zum Ende zu dem Grabmal seiner Eltern zu schreiten. Tala wusste nicht, wie lange sie genau vor dem eingezäunten Friedhof gestanden haben. Rubinrote Augen hatten mit Sehnsucht aber auch leichter Furcht und Unsicherheit durch die schwarzen Gitterstäbe geblickt, der Blick abgeschweift und verschleiert. Er konnte sich vorstellen, welche Gedanken durch Kais Kopf gegangen waren. Das kaum bemerkbare Schimmern darin ließ keine Zweifel, dass der Jüngere sein früheres Leben vor sich gesehen hatte, oder mehr, was er davon noch in Erinnerung behalten hatte. Den tiefen Atemzug von dem Jüngeren hatte er auch gehört, als dieser mit leicht zitternder Hand die Zauntür aufgestoßen hatte. Er wünschte, er könnte etwas tun, um es dem Phönix leichter zu machen, aber dies war etwas, was Kai selbst gewollt hatte und wo er auch selber durch musste. Alles, was der junge Wolf tun konnte, war einfach nur da zu sein. Kai war nicht mehr allein und er würde sicher gehen, dass dieser das wusste. Rote Rubine schweiften ziellos umher, als die beiden Jungs weiter den Weg durch die Grabsteine gingen, auf der Suche nach der einen Stelle, wo seine Vergangenheit vor langer Zeit vergraben wurde. Er war nur einmal hier gewesen, ein einziges Mal, als die Beerdigung statt gefunden hatte. Dennoch hatte er die Stelle genau im Gedächtnis, als ob er sie jeden Tag besucht hatte. Er konnte nicht genau beschreiben, was in ihm vorging. Es war ein seltsames Gemisch aus Nostalgie, Bedrücktheit, Sehnsucht, Angst... Er hatte schon lange gewollt das Grab seiner Eltern zu besuchen. Aber nie hatte er sich dazu in der Lage gefühlt. Er hatte Angst davor gehabt, Angst, die alten Wunden aufzureißen, Angst, die Erinnerungen zu wecken, die er so lange hatte vergessen wollen. Er wollte keine schönen Erinnerungen haben. Sie taten weh. Zu wissen, wie einklangvoll und ruhig sein Leben gewesen war und sich dann in der kalten, düsteren Realität wieder zu finden – das war jedes Mal ein heftiger Schlag gewesen. Darum hatte er vergessen wollen. Vergessen, dass er je glücklich und zufrieden gewesen war. Vergessen, dass er je Wärme und Nähe gekannt hat. Er hatte sein Ziel beinahe erreicht, beinahe hatte er alles Positive aus seinem Leben verjagt. Bis Tala kam... Kai blieb stehen, als seine Augen zu einem dunkelgrauen, beinahe schwarzen Grabstein schweiften und sein Blick daran förmlich kleben blieb. Es waren noch ein paar Schritte bis zum Stein, doch plötzlich schienen seine Beine Tonnen zu wiegen, sich weigernd, ihn auch nur einen Zentimeter weiter zu tragen. Er stand da und starrte und konnte sich einfach nicht mehr sammeln. Seine Augen verengten sich leicht und er musste unwillkürlich schlucken. So lange her... so viele Erinnerungen... Die Hand, die sich plötzlich auf seine Schulter senkte, ließ ihn leicht zusammenzucken. Er schielte kurz zu Seite, zu Tala... Der ruhige, unterstützende Blick des anderen gab ihm die nötige Sicherheit. Er wusste, dass der Ältere verstand. Verstand, wie schwer ihm das alles fiel. Tala verstand. Das war alles, was er brauchte. Jemanden, der ihn verstehen konnte, ohne, dass er was zu sagen brauchte. Jemanden, der da war, immer und überall, der ihm die Sicherheit gab, die ihm fehlte, um fest im Leben zu stehen. Er wäre nie so weit gekommen, nicht ohne den jungen Wolf an seiner Seite. Er brauchte ihn so sehr, es war schon beinahe unheimlich. Ohne Tala würde sein Leben wieder kalt und einsam und leer sein... Er nickte leicht und berührte kurz die Hand auf seiner Schulter. Es war eine kurze, flüchtige Berührung, aber sogar diese schien ihm einfach nur Kraft zu verleihen und ihn aufzuwärmen, durch und durch. Er blinzelte, die Augen ein wenig länger geschlossen lassend, um dann mit ein paar entschlossenen Schritten zu dem Grabstein zu gehen. Tala blieb stehen, wo er war. Er wusste, dass dieser Augenblick jetzt nicht für ihn sein sollte. Er würde den Jüngeren nie hergeben, würde nie jemand anderen an ihn ranlassen, Kai war sein und sein allein. Er würde immer an seiner Seite sein, weil er nie wieder jemandem die Möglichkeit geben wolle, den Phönix zu verletzen. Am liebsten würde er den Jüngeren einfach in die Arme schließen und nie wieder loslassen. Seine Welt existierte und drehte sich nur um eine Person, die Person, die sein Leben erst lebenswert gemacht hat. Kai... ohne ihn würde er eingehen, dessen war er sich sicher. Er schöpfte alles aus der Nähe und Liebe des Jüngeren – die Kraft, den Sinn, die Ruhe, die Freude, einfach alles. Ohne ihn konnte er im Leben nicht mehr voranschreiten. Nie mehr. Nie wieder. Kai blieb vor dem Grabstein stehen und mit einem tiefen Atemzug ging er auf ein Knie. Rubinrote Augen fanden und lasen die Inschrift... die Namen seiner Eltern, ihr Geburts- und Todesdatum. Die Gefühle und Erinnerungen kamen in Wellen, drohend, ihn runter zu ziehen und zu verschlucken. Fetzen seines Lebens – die festen Umarmungen seines Vaters, das sanfte Lächeln seiner Mutter, Momente, die sie als Familie zusammen verbracht hatten. Er starrte auf die eingravierten Namen, spürte das schwere Gefühl, das seine Brust zusammendrückte, der Atem leicht zitternd. So lange her... Er streckte die Hand aus und berührte den kühlen Marmor, spürte die leichten Einkerbungen unter den Fingerkuppen, als er sanft über die Schriftzüge strich. 'Mutter... Vater... ich habe euch vergessen wollen... ich habe alles dran gesetzt, euch aus meinen Erinnerungen zu verbannen, meine Gefühle einzuschließen und euch nie mehr in meinen Gedanken zu haben. Jetzt schäme ich mich dafür. Ich danke euch... ihr habt mir beigebracht, zu lieben und zu lächeln, ihr habt mit gezeigt, dass man glücklich sein kann mit denen, die man liebt... Ich habe euer Vermächtnis vergessen wollen... Ich habe die Erinnerungen an euch und das, was ihr mir beigebracht habt, auslöschen wollen... Ich hoffe, ihr könnt mir dafür vergeben. Ihr sagtet immer, alles, was ihr wolltet, wäre, dass ich glücklich bin. Ich war glücklich... mit euch war ich glücklich gewesen... ich werde nie vergessen können, das habe ich jetzt verstanden. Weder dich, Vater, deine stets beschützende Art, deine Ratschläge und deinen Einsatz für mich, noch dich, Mutter... dich besonders nicht... Dein Lächeln wird immer meine Träume jagen. Dein liebevoller Blick, deine Wärme, dein bloßes Dasein hat mich immer dazu gebracht, mich einfach rundum wohl zu fühlen. Ich werde dich nie vergessen können... ich habe es damals nicht verstanden und ich habe auch nicht gewusst, dass wir so auseinander gerissen werden...' Seine Hand stoppte über den Namen seiner Mutter, als er einmal mehr schwer schluckte, sich wünschend, er könnte es seinen Eltern von Angesicht zu Angesicht sagen.... '...wenn ich es damals gewusst hätte, Mutter... Ich hätte es dir viel öfter gesagt... Mama... ich liebe dich...' seine Fingernägel scharrten leicht über den Stein, als er die Hand zu Faust ballte, das verräterische Brennen in den Augen spürend, als er sie zukniff. Sein Herz blutete in seinem Brustkorb es schien, als das Gesicht seiner Mutter einmal mehr vor ihm auftauchte... Himmel, er vermisste sie... so sehr... Doch er ließ den Tränen nicht ihren Lauf. Nein... denn er erinnerte sich daran, was er jetzt hatte... 'Tala...' der bloße Name in seinen Gedanken brachte sein auseinander brechendes Sein wieder ins Gleichgewicht. Die Wärme sickerte in sein Herz zurück, legte sich wie ein sanftes Pflaster auf die aufgegangenen seelischen Wunden und nahm den Schmerz. 'Ich bin jetzt glücklich... das habt ihr euch doch gewünscht, nicht wahr? Mutter... Vater... ich hoffe, ihr könnt jetzt stolz auf mich sein. Ich habe mein Leben in den Griff gekriegt, ich habe es geschafft... Ich habe ihn gefunden, den Menschen, dem ich mich und mein Leben gebe... Ich bin verliebt... Hoffnungslos verliebt, bis zum Unendlichen und noch weiter. Und ich bin glücklich... er macht mich glücklich... Seine bloße Anwesenheit reicht, um mich auf Wolke sieben schweben zu lassen und höher. Ich habe euch geliebt, euch beide und ihr fehlt mir, das werdet ihr immer. Aber mit ihm an meiner Seite und mit euch in meinem Herzen und meinen Erinnerungen... bin ich bereit für alles, was das Leben mir entgegen werfen möge.' Seine Lider flatterten wieder auf, der Blick klar und ruhig. Ein leichtes, kaum erkennbares Lächeln zierte kurz seine Lippen, als er vom Grabstein zum Himmel aufblickte. Es war ein langer Weg gewesen, aber er hat es geschafft. Hat es geschafft, sich selbst zu finden und endlich wieder die Bedeutung vom Leben und von Liebe entdeckt. Er spürte die wachsamen, eisblauen Augen auf sich und das gab ihm alle Sicherheit der Welt. Solange Tala in der Nähe war, hatte er vor nichts und niemandem Angst. Endlich konnte er wieder vertrauen, endlich konnte er sich mit allem was er hatte auf jemanden verlassen. Tala spürte, wie es um sein Herz leichter wurde, als das kaum sichtbare Lächeln die Lippen des Jüngeren berührte. Als er Kai beobachtet hatte, wie dieser vor dem Grabstein auf das Knie ging, wünschte er sich, irgendwas tun zu können, damit es dem Jüngeren leichter fiel. Er hatte gesehen, wie die Tränen den Phönix zu ersticken drohten und es hat ihm die Hölle gekostet, nicht einfach an seine Seite zu rauschen und ihn in die Arme zu schließen. Er hasste es, Kai traurig zu sehen. Er würde die Zeit zurück drehen und den Unfall ungeschehen machen, wenn er könnte. Auch wenn es heißen würde, dass er und Kai sich dann nie begegnet wären... Doch nun schien der Jüngere wieder Frieden gefunden zu haben. Er brauchte nicht wirklich zu wissen, was Kai gedacht hat, er konnte es sich auch so gut vorstellen. Abschied zu nehmen fiel immer schwer. Er selbst kannte dieses Gefühl. Das Gefühl, alle glücklichen Momente vergessen zu wollen, damit die Realität nicht mehr so wehtat. Er hatte nie viele glückliche Momente in seinem Leben gehabt. Sein Leben war ein Kampf gewesen, nicht nur gegen die anderen, sondern auch gegen sich selbst. Es war so schwer gewesen, sich daran zu gewöhnen, kalt und abweisend zu sein. Die Gedanken krochen des Öfteren dann in sein Bewusstsein, solche wie – was wäre, wenn er jemand hätte. Eine Familie, einen Freund, irgendjemanden. Bis Kai in sein Leben trat, war er ein atmender, gehender Eisblock. Er blockte jeden und alles aus und verweigerte anderen und sich selbst gegenüber jegliche Gefühle. Nun nicht mehr... es war ihm immer noch ein Rätsel, wie, aber Kai hatte es geschafft. Er hatte es geschafft, seine erkaltete, beinahe zu Stein erstarrte Seele wieder zum Leben zu bringen. Er hatte es geschafft, den eisigen Klumpen in seiner Brust zum Schlagen zu bewegen und wieder ein Herz daraus gemacht. Kai hatte ihn zum Leben gebracht. Zum Leben und zum Lieben... Er beobachtete, wie der Jüngere sich langsam erhob, den Blick immer noch leicht Richtung Himmel gerichtet. Auch seine Augen wandten sich zu den grau-weißen Wolken, sie waren zwar dicht, aber hier und da schien ein kleines Stück des blauen Himmels durch. Verdammt weit waren sie gekommen. Es kam ihm jetzt ein wenig unreal vor, was sie zusammen alles durch gestanden haben. Sein Kampf gegen Tyson... das Aufwachen in Kais Hotelzimmer... die kleine Aussprache... der erste Kuss... die Streitereien... Biovolts Auftauchen... der Flug nach Moskau... Kais Geständnis... Black Dranzer... ihr erster richtiger Kuss... sein Geständnis... Voltaire und seine kranke Forderung... seine Mutter... all das ist gut gegangen... nun hatten sie ein Zuhause, einen Ort nur für sich. Sein Blick glitt wieder zu dem jungen Phönix. Dieser drehte sich zu ihm um, ein friedlicher und ruhiger Ausdruck in den Augen, die leicht glitzerten. Er konnte sich nicht dran hindern, seine Lippen verzogen sich bei dem Anblick ganz von selbst zu einem warmen Lächeln. Kai legte leicht den Kopf schief und lächelte zurück. Worte... wer braucht die schon. Die Blicke und die Gesten sprachen Bänder. Bänder, die nur sie beide entschlüsseln und verstehen konnten. Er konnte förmlich die Gedanken in den rubinroten Augen lesen – Ich liebe dich, sagte der Blick. Und er wusste, dass Kai die stumme Antwort in seinen Augen sehen konnte – ich liebe dich auch. Die Zeit schien still zu stehen, nicht, dass es einen von den beiden kümmerte. Sie sahen sich nur an, alles auf der Welt vergessend. Nur der andere existierte in diesem Moment, nur er und niemand sonst. Gefühle, zu viele und zu stark, um sie irgendwie in Worte oder Bilder zu fassen, spiegelten sich in ihren Augen. Sie teilten Gedanken miteinander, die niemand sonst verstehen und wissen würde. Eine gemeinsame Vergangenheit, gemeinsames Leid und gemeinsame Freude und nun gemeinsame Liebe, die sie zu einer breiten, gemeinsamen Zukunft führen würde. Keiner von beiden hatte je da dran geglaubt, dass sein Leben irgendwann wieder aufhellen würde. Dass sie je wieder fühlen würden, und zwar etwas anderes als Schmerz und Einsamkeit. Als sie sich wieder begegnet waren, war alles so unklar. Sie hatten kleine, gewagte Schritte gemacht, auf den anderen zu und auch manchmal von dem anderen weg. Gefühle, die sie nie kannten, hatten zu keimen angefangen und führten sie unbewusst zueinander. Es war passiert, wie in einem komischen, seltsamen Traum. Keiner von beiden hatte je Hilfe annehmen wollen. Doch, als sie einander die Hand ausgestreckt haben, fanden sich beide diese annehmend. Einmal in ihrem Leben hatten sie es riskiert. Hatten all die noch existierende Hoffnung, Sehnsucht, Verlangen zusammen getragen und den Mut gefunden, einander anzunehmen. Und nun konnte keiner der beiden sich vorstellen, den anderen je wieder los zu lassen. Sie gehörten zusammen. Sie verband so vieles, es war gar nicht möglich, das alles aufzuzählen. Kais Lächeln wurde ein wenig breiter und er schritt auf den Älteren zu, der wortlos die verkreuzte Haltung seiner Arme löste, um den Phönix kurze Zeit drauf fest in diese zu schließen. Er presste ihn an sich, Nase in den doppelfarbigen Haaren vergraben, eisblaue Augen zufrieden geschlossen, als er den vertrauten Geruch einatmete und den leichten Atem gegen seine Haut spürte. Nichts fühlte sich je so gut an, wie Kai in seinen Armen zu halten. Seine Wärme und Nähe zu spüren. Er wusste, dass der Jüngere ihn brauchte und er wusste, dass er es brauchte, von Kai gebraucht zu werden. Er lebte nur für den jungen Phönix, lebte um ihn zu schützen und um ihn zu lieben. Um ihn zu halten... Das Gesicht in Talas Halsbeuge vergraben und die Arme um dessen Hüften gelegt, schloss Kai die Augen, die Gedanken abschweifen lassend. Wann auch immer er in die Wärme des Älteren eingehüllt war, schwammen alle Sorgen, all der Schmerz und die Schwere davon. Nichts zählte dann, außer der Nähe und der Vertrautheit, die sich zwischen ihnen beiden einstellte und er bekam das Gefühl, für immer in den Armen des anderen bleiben zu wollen. Er liebte seinen Wolf, liebte es, in sein Gesicht zu schauen, ihn zu berühren, ihn zu küssen und ihn einfach nur um sich herum zu haben. Stück für Stück hatte sich seine zerstörte Welt wieder aufgebaut, je länger er mit Tala zusammen geblieben war. Und seit dem einen Tag, wo die Lippen des Älteren ihm 'ich liebe dich' zugeflüstert haben, war sie nicht nur wieder ganz, sondern vollkommen und perfekt. Tala gehörte zu ihm und eins wusste er genau, er hatte nie wieder vor, ihn gehen zu lassen. Der Gedanke ließ ihn sich näher an den Älteren pressen und mit purer Zufriedenheit im Herzen fand er die Arme von diesem sich fester um ihn schließend. Er lehnte sich ein wenig zurück, gerade genug, um in die eisblauen Augen zu blicken. Ihre Nasen berührten sich leicht und der warme Atem des anderen strich über seine Wangen, kaum merklich. Kai spürte die schwache Hitze, die von den Lippen des jungen Wolf ausging. Das Verlangen, sie mit den eigenen einzufangen wuchs stetig, aber nicht bevor er die paar Worte aussprach, die in seinem Kopf umher schwirrten. "Sagst du es nun, damit ich dich endlich küssen kann?" fragte Tala leise, ein freches Schimmern in den Kristallen. Kai unterdrückte das Verlangen, mit den Augen zu rollen und lächelte den Rotschopf nur resigniert an. "Du bedeutest mir die Welt...und mehr..." flüsterte er leise und leichte Überraschung spiegelte sich in den eisblauen Kristallen wieder. Er schmunzelte, wissend, dass der Wolf das wohl nicht wirklich erwartet hatte. "Ich will, dass du weißt... wenn ich sage, dass ich dich liebe... ich meine es wirklich ernst. Mein Herz..." er holte einmal Luft, versucht, die Stimme aufrecht zu erhalten, während er sprach. Wirklich geplant hat er das jetzt nicht, die Worte kamen wie von selbst, er wusste nicht einmal, woher er sie nahm um diese Sätze zu bilden... er wollte es Tala einfach sagen. Der Wolf war still und hörte zu. Kai war nie eine Person, die über seine Gefühle offen sprach. Aber was er da hörte, ließ ein Kribbeln in ihm aufsteigen und unbewusst drückte er den Phönix ein wenig mehr an sich. Er wusste zwar, wie der Jüngere empfand, aber es zu hören... "...es beschleunigt jedes Mal, wenn ich es dir sage... Ich würde alles für dich tun. Ich würde sterben für dich." Er sah einen Funken des Protests in den eisblauen Augen, die auch leicht schimmerten, ein wenig überwältigt von dem, was ausgesprochen wurde. Kai brachte eine Hand hoch und legte sanft die Finger über die Lippen des anderen. "Sag nichts. Ich liebe dich, Tala. Ich brauche dich..." er schloss kurz die Augen, ließ die Gefühle sich ein wenig beruhigen, bevor sie wieder aufzumachen und mit leiser, leicht zitternder Stimme fort zu fahren. "...brauche dich, um zu leben... Bleib bei mir... für immer... Lass mich nie mehr allein... bitte...?" Tala nahm die Hand von dem Jüngeren in seine und drückte sie fest, beruhigend. Er spürte den zitternden Atem von Kai sein Gesicht streifend, der Körper in seinen Armen leicht angespannt. Er selbst fühlte sich ein wenig mitgenommen von den Worten, die er zugeflüstert bekommen hatte. Es raubte ihm die Stimme, also gab er seine Antwort drauf, indem er sich leicht vor beugte und die Lippen des anderen mit seinen verschloss. Rubinrote Augen fielen zu, der Kuss, sanft und zärtlich, endete viel zu schnell für seinen Geschmack. Aber auch nur, damit der Wolf ihm die Sicherheit, die er in den Kuss hineinfließen gelassen hat, auch mit Worten geben konnte. "Nie. Ich lass dich nie mehr allein. Das verspreche ich dir. Ich liebe dich und brauche dich genauso sehr. Du gehörst mir, egoistisch oder nicht, ich habe nicht vor, mit jemandem zu teilen. Ich bleibe bei dir. Für immer." Die leise Stimme war fest und eben, aber die Gefühle zeigten sich umso mehr in den Augen. Augen, die unbeugsam in die roten Rubine schauten, als ob sie jedes Wort unterstreichen wollten. Kai blickte in diese und wusste, dass dieses Versprechen ernst und echt war. Das war all die Bestätigung und Sicherheit, die er brauchte. Tala würde bei ihm bleiben. Für immer - das hat er versprochen. Nie mehr allein... nie mehr einsam und kalt... Das Lächeln legte sich gleichzeitig auf beider ihrer Lippen, bevor sie einmal mehr in einen sinnlichen Kuss versanken, nichts mehr wahrnehmend außer der Wärme und Nähe des anderen. Die Welt war nicht perfekt, aber wenn zusammen, waren sie beide es. Perfekt und vollkommen. Zwei Hälften eines Seins, sich ergänzend, wie Licht und Schatten. Das eine konnte ohne das andere nicht existieren. So auch sie... ohne einander waren sie nichts. Nur zusammen waren sie komplett. Der junge Phönix löste sich von seinem Liebsten und lehnte sich wieder in ihn hinein. "Ich liebe es, wenn du egoistisch bist." Grinste er leicht in die Jacke des Älteren, Stimme ein wenig gedämpft durch den Stoff. "Und du bist süß, wenn du so was sagst." Meinte Tala und konnte das wütende Aufblitzen in den roten Rubinen beinahe spüren. Er zuckte leicht zusammen, als Kai ihn ziemlich fies in die Seite kniff. "Hey! Was soll das?" fragte er empört und der Jüngere stupste ihn leicht mit der Stirn in die Brust. "Einmal noch süß von dir in meine Richtung und du kriegst ein paar blaue Flecke." Versprach er, woraufhin er ein Schnauben vernahm. "Du drohst mir?" belustigt schauten eisblaue Augen auf den Phönix runter, oder mehr, auf den grauen Haarschopf. Kai lehnte sich ein wenig mehr in die Umarmung, Augen zufrieden geschlossen. "Ja, das tu ich. Bin schließlich der Einzige, der das ohne Konsequenzen machen kann." Ein Grinsen mehr, diesmal auf Lippen der beiden Jungs. Tala schüttelte den Kopf. Wo er Recht hatte... "Lass uns gehen." Sagte er leise nach ein paar Minuten stillen Stehens. Ziemlich widerwillig löste der Jüngere sich aus der bequemen Umarmung. Er fühlte sich gut. Jetzt, wo er auch das Letzte, was ihm Sorgen gemacht hatte, aus dem Sinn hatte, konnte er sein und Talas Zusammensein in vollen Zügen genießen. Er konnte sein Glück immer noch nicht fassen... Der Ältere ging ein wenig vor ihm und er holte ihn mit ein paar raschen Schritten ein. Tala schmunzelte leicht in sich hinein, als eine warme Hand den Weg in seine fand. Er drückte sie sanft und stieß mit seiner anderen Hand die Zauntür auf. Kai stoppte und warf einen letzten Blick zurück. Seine Augen schweiften über den stillen Friedhof und fanden den Grabstein seiner Eltern. Ein letzter Gedanke, den er für sich behielt, hallte in seinem Kopf. Ein tiefer Atemzug und er drehte sich um. Er ließ seine Vergangenheit los. Ließ die schweren Gefühle aus seinem Herzen und aus seiner Seele, um Platz für andere, schönere Gefühle zu machen. Er würde nie ganz vergessen können, aber er würde sich auch nicht mehr davon beeinflussen lassen. Er war glücklich... Endlich. Sie schritten zu dem schwarzen Mietauto, das nicht weit von dem Eingang zum Friedhof stand. Tanja stand davor, die Hände hinten auf die Haube abgestützt und schaute nachdenklich in den Himmel. Als sie die Jungs sah, stieß sie sich vom Auto weg und lächelte beide warm an, flüchtig eine rote Haarsträhne hinter das Ohr streichend. "Alles in Ordnung?" fragte sie, den Blick zu Kai gewandt. Er nickte. "Ja. Jetzt schon." Noch ein warmes Lächeln ihrerseits und sie fuhr sanft durch sein Haar. "Na dann. Ab nach Hause, oder?" fragte sie, Augen fröhlich schimmernd. Beide lächelten zurück. Ja. Nach Hause. Endlich hatten sie eins. Ein eigenes Zuhause, einen Ort, wohin sie immer wiederkehren konnten, einen Ort, wo sie immer willkommen sein würden. Zuhause... Sie stiegen ein und Tanja fuhr los, Richtung Flughafen. In einer Stunde würde sie ein Flieger wieder zurück nach Tokio tragen. Zurück heim... Tala schaute aus dem Fenster. Moskau war schön. Ihre Heimatstadt. Er liebte diese Stadt, egal, wie viele Erinnerungen, ob gut oder schlecht, er mit ihr verband. Hier wurde er geboren, hier wuchs er auf und hier lernte er Kai kennen. Er war nicht traurig, nein, er behielt es einfach nur in der Erinnerung. Er würde den Winter vermissen... Winter in Tokio waren etwas ganz anderes, als hier... Bald würde Schnee fallen. Auch wenn es erst Mitte Oktober war... Ein angenehmes Gewicht auf seiner Schulter ließ ihn zu Seite blicken. Kai hatte den linken Arm um seinen geschlungen und den Rechten legte er quer über seine Brust, Augen ebenfalls aus dem Fenster gerichtet. Tala schmunzelte über Kais Verlangen nach Nähe. Ein kleiner Kuschelkeks, das war der junge Phönix. Natürlich wusste er besser, als das laut zu sagen, aber er hatte schon gemerkt, dass der Jüngere sich von ihm unheimlich gern in die Arme nehmen ließ. Auch im Schlaf kuschelte er sich immer an und letztlich schien es ihn gar nicht mehr so sehr aufzuregen, wenn Tala ihm durchs Haar fuhr. Nicht, dass es ihn in irgendeiner Weise störte. Er selbst hatte jeglichen Körperkontakt mit Kai gern. Von anderen Menschen hielt er immer noch abstand, genauso wie der Jüngere. Außer vielleicht von seiner Mutter... Er blickte kurz in den Rückspiegel und die eisblauen Augen seiner Mutter blickten ihm entgegen. Sie lächelte leicht und ihm wurde ein wenig wärmer. Er vertraute ihr und Kai tat es auch. Und langsam gewöhnte er sich daran, eine Mutter zu haben und das Wort überhaupt in den Mund zu nehmen. Schließlich hatte er es 18 Jahre lang nicht gemacht... Mit einem zufriedenen Seufzen legte er den Arm um den Jungen an seiner Seite, ihn fest an sich drückend. Kai rutschte ein wenig näher, irgendwie konnte er nie nah genug an seinem Wolf sein. Wann auch immer dieser ihn in den Armen hielt, könnte er die ganze Welt vergessen. So wohl und sicher fühlte er sich nirgendwo mehr. Dicht aneinander gepresst schauten sie aus dem Fenster, auf die Gebäude und Bäume, an denen sie vorbeifuhren, auf den wolkenbedeckten Himmel, die Menschen, die alle ihren Dingen nachgingen. Die einzige Hoffnung... der einzige Frieden... die einzige Freude... die einzige Stärke... die einzige Kraft – das hatte jeder von ihnen direkt hier, an seiner Seite. Sie schöpften alles aus der Präsens des anderen, Geborgenheit und Sicherheit nicht zuletzt. Das einzige Leben, miteinander und nicht anders. Ohne einander konnten sie nicht mehr existieren, die Luft, die sie atmeten, war jeder für den anderen. Die einzige Liebe, die sie je hatten und haben wollten, diese haben sie gefunden. Sie waren aneinander gebunden mit diesem starken Band, fest und unzertrennlich. Kai blickte kurz auf und als ob seine Gedanken gelesen zu haben schaute Tala auf ihn runter. Ein sanftes Lächeln zierte seine Lippen, rubinrote Augen voller Liebe, die er sogleich in drei Worte legte: "Ich liebe dich." Eisblaue Kristalle funkten fröhlich und zufrieden auf, als der Ältere sich leicht runter beugte, um einen Kuss auf die Nasenspitze des Phönix zu platzieren. "Ich liebe dich auch." "Lass mich nicht mehr los..." "Nie wieder." FIN Abschlussstatus (ohne Vor- und Nachwörter): 226 Seiten in Microsoft Word 115.366 Wörter rund 703.000 Zeichen 13.002 Zeilen 2.665 Absätze Erstellt: Donnerstag, 8. März 2007, 08:50 Beendet: Sonntag, 5. August 2007, 22:35 Yaw^^ Hier ist also Schluss... *seufz* Ich kann gar nicht glauben, dass ich die Fic nun abschließe... wenn ich dran denke, wie ich angefangen hab... Wahnsinn... *drop* Habe echt nie gedacht, dass ich's so weit bringe... Alles natürlich nur dank EUCH >/////< Meine tollen Kommischreiber, die mich Kapitel mit Lichtgeschwindigkeit hochladen ließen XD Ohne euch wär die Story glaube ich nie abgeschlossen worden^^ Ich denke Kommi/Fragenbeantwortung kommt per ENS diesmal, da es ja kein weiteres Kapitel geben wird, wo ich ein Monstervorwort unterbringen könnt *lol* Uhm, ich spiele auch mit dem Gedanken, eine Sequel, also eine Fortsetzungsfic zu schreiben... würdet ihr das mögen? Ich denke nicht, das ich mich bald dran setze, aber Ideen hätte ich dafür genug... Gebt eure Meinung einfach ab^^ Vielleicht auch an die Leser, die die Fic auf der Favoliste haben (sind immerhin 67 Leute *~*), aber nicht kommentieren – dürfte ich euch dieses eine Mal um ein Kommi bitten, auch ob ihr denn eine Fortsetzung haben wollt? Würd mich unheimlich drüber freuen^^ So und jetzt würd ich gern ein dickes Knuddel und ein riesiges Dankeschön an diese Leutchen hier loswerden: Kuschelkaezchen Kai-RICK Wolf-of-Pain Minerva-moon Kairigirl Phönix-of-Darkness Dranza-chan -Yume- xXsweetAngelXx DarkFeeling Sweety-Bear KallistoJ lunalinn nu Skye -Maru- Lyos 5AmyLee5 BB-KeyOz LindenRathan Mika-chann88 *jeden einzeln erdrück* *erknuddel* *umwuschel* Danke, danke, danke für die Unterstützung die Fic über, eure Kommis haben mir immer ne Menge bedeutet und mich immer vorangetrieben, ein seeeeeeeeeeeehr großes Dankeschön an euch alle!!! Butterfly hat euch alle lieb ;______; *schnüff* Ihr seid klasse >;////;< Nun denn... die Fic ist abgeschlossen... manche von euch begleiten mich ja auch bei den anderen Fics *lol* Diejenigen, die aber bei diesem Pitel abschied von mir und meiner Fic nehmen – danke für die Unterstützung. Ich kann mich gar nicht oft genug bedanken *alle umwuschel und erdrück* Tja dann XD *winkz* *nochmal durch die runde knuddel* Hab euch alle unheimlich lieb *~* Bis auf Wiedersehen ^_______^ Eure Katja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)