Anything for you von Aislynn (KaixTala) ================================================================================ Kapitel 23: Good Enough ----------------------- Yay Leutz *wink* Gebt mir ne Minute... Wooosaaah... xD Nein, ehrlich, mir geht mein Wortschatz aus (was bei mir echt schon was heißen muss!). Ihr wisst ja gar nicht, wie dankbar ich bin *schnief* Es ist einfach nur... ich bin sprachlos. Deswegen... danke! Für all die Mühe und Unterstützung! Trotzdem geht's jetzt damit los - *auf monsterding deut* Klar nehm ich mir die Mühe für meine Leser, genauso wie ihr euch die Mühe für mich nehmt. Ihr seid unglaublich T_T Oi... Kai_RICK *preis annehm* *laut schnäuz* Vielen, vielen Dank *erknuddel* So lieb von dir T_T Ich beschäftige mich eingehend mit jedem Kommi und jeder Meinung und natürlich möchte ich mich darüber auch mit euch unterhalten und austauschen, denn jeder Leser ist mir wichtig. Das ist halt meine Art *drop* Aber solange es euch nicht stört (insbesondere die immense Länge *nach unten blick* *drop*) und ihr es gern hört, was ich mir so zu den Kommis denke, wo ich was annehme und welche Ideen ich daraus schöpfe, solange behalte ich das auch bei^^ Ich beantworte die Fragen auch ungern in einer ENS weil ich denke, vielleicht interessiert die Antwort ja auch den ein oder anderen Leser ebenfalls und weil sich manche Meinungen und Fragen auch bei mehreren wieder finden. Und NEIN! Ihr seid nicht blöd oder so, wenn ihr Fragen stellt oder was nicht versteht. Dann ist es meist meine Schuld, weil ich's entweder schlecht oder zu verzwickt beschrieben habe oder einfach unaufmerksam war. Ich klär dann gerne die Verwirrung auf und berichtige nötigenfalls die Fehler. Ich gehe auch gerne auf alle Fragen ein, aus vielen ist auch schon die ein oder andere Idee entstanden, ich denke, das konntet ihr wieder erkennen ^^ Freut mich ungemein, dass euch die kleine Überraschung gefallen hat und ihr die Bilder passend fandet^^ Ich hab mich meist nach Nick orientiert (net wahr, Kätzchen ^.~ deine angemerkten Fehler waren nebenbei alle berechtigt und wurden berichtigt^^) und freu mich sehr, dass es euch gefallen hat. Verdient habt ihr das ja alle Mal *knuddelattacke* xD Mir ist ehrlich gesagt ein Stein vom Herzen gefallen, weil ich ziemlich unsicher war, ob es euch gefallen würde, wie sich das Ganze abgewickelt hat. Schön, dass es euch nicht zu schnell und auch realistisch genug war^^ Wie gesagt wollte ich das Kapitel nicht in zwei Teile spalten, schön, dass es gut ankam. *drop* Yoah, Mr.D is doch ein ganz lieber xD Ich kann ihn mir auch nicht als Bösewicht vorstellen^^ Was Voltaire angeht... hmm, schon klar, dass seine Tochter mächtig anders war als er. Sagen wir, es lag an der Mutter^^ Es ist ja nicht bekannt, ob Voltaire nun eine Frau hatte und wo die abgeblieben ist. Aber, wie sagt man schön, in jeder Herde gibt's ein schwarzes Schaf <.< oda so *drop* Ich stell mir Natalia halt immer so nett vor ^_^ und Voltaire, na ja *schulternzuck* man könnte sich unendlich viele Szenarien ausdenken, wieso er so geworden ist, wie er war <.< Glaubt mir, da reimt sich schon einiges in meinem Hirn zusammen *drop* Aber hm... wir konzentrieren uns dann doch lieber auf seinen Enkel *smiiiiiiile* Sonst endet diese Fiction nie *lool* Aber eine interessante Frage, hat mich schon zum nachdenken bewegt ^-^ Tja, das Schwein hat ja verdient, was es bekommen hat. Ich hab zwar von einem Lunchen gesprochen, aber ich finde, es war wirklich besser, dass er jetzt im Gefängnis schmoren wird. Nix da mit Tod, Voltaire *eg* Du kannst nu schön leiden xD Goldene Kugel *_* Wat eine geile Wortkombination^^ Nee, sowat hat er bestimmt net verdient *g* Der kann sich erstmal echt mit dem Klo in der Zelle zufrieden geben *lol* Hoffe, ihr nehmt mir auch die Sache mit Boris nicht übel <.< der hätt ja auch so einiges verdient, aber hmm... ihm gebührt noch eine Rolle in dieser Story *drop* Tut mir Leid, wenn einige von euch sich erschreckt haben xD Hoffe, ich beanspruche eure Herzen nicht zu sehr^^ und lenk auch nicht zu sehr von den Hausaufgaben ab ^.~ *lol* Ich werd versuchen, es weiterhin spannend und interessant zu halten, ein paar Ideen hab ich ja noch^^ Und yay! Romantik *__* xD Hmm, zu diesem Satz hier: "Ich bin auch froh, dich endlich wieder zu haben. Du hast uns allen einen ganz schönen Schrecken eingejagt." Na ja, wie soll man das erklären *drop* Es ist so was wie eine Redensart^^ Jemanden wiederhaben sagt man schon in vertrauten Situationen, auch z.B wenn jemand aus dem Koma erwacht. Da kann man ja schlecht sagen – schön, dich wieder zu sehen. Er ist dann sozusagen zurückgekehrt aus einem unnormalen Zustand und man hat den "guten, alten" jemand wieder. Bei Kai war es ähnlich. Er war zwar nicht im Koma, aber er war kurzzeitig in einem komischen Zustand, nicht er selbst. Und gesehen haben sie ihn ja aber es war halt nicht Kai selbst. Deswegen haben sie den "guten, alten Kai" wiedergekriegt, er wurde wieder er selbst. Wiedergekriegt ihm Sinne von unter Black Dranzers Kontrolle. Ich hoffe, ich habe es einigermaßen gut erklärt *drop* Freut mich ungemein, dass es mit den ganzen Intrigen und Machenschaften nicht so verwirrend war, wie ich gedacht habe. Anscheinend hab ich doch alles abgedeckt *freutz* Musst mir dat ganze Teil nochma durchlesen, um au nix zu vergessen xD Dabei hab ich gesehen, wie weit die Charas doch alle schon gekommen sind und wie sie sich entwickelt haben... Ich kann euch gar nicht sagen, wie glücklich es mich macht, dass ihr findet, ich stelle sie angemessen und nicht zu ooc da ^__^ Zu der Sache mit der Intoleranz. Ja klar, es ist mir schon bewusst, dass es Menschen gibt, die Homosexualität verabscheuen und es unnormal finden. Ich habe nur im Moment nicht wirklich eine Möglichkeit solch ein Problem entstehen zu lassen. Aber darauf zu sprechen kommt es, glaube ich, schon. Nun, da es aufgetaucht ist, wird's wohl auch in meinem Kopf stecken bleiben (xD Minerva *wink* thx^^) und ich denke, irgendwo baue ich es noch ein. Was meine persönliche Meinung angeht... Ich find, Menschen, die Homosexualität als Krankheit bezeichnen in gutem, einfachen Deutsch ausgedrückt – dumm. Ein Mensch ist ein Mensch, egal, welchen Glauben, Meinung oder Lebensweise er vertritt. *schulternzuck* Meine Meinung xD Okay, nicht abschweifen, weiter geht's *lol* Barszene *hände reib* xD Ich hoffe, sie wird schön *drop* Aber ich denke, da kommen noch ein paar Sachen vorweg. Yoah, es ist mir sehr wichtig, auch die anderen Charaktere mit einzubeziehen und nicht zu sehr in den Hintergrund zu stellen^^ Ich denke, dass gerade Max zum Retter in der Not wird, haben nicht wirklich viele erwarten *g* <.< diese Idee hat mich selbst ja überrascht, als ich drüber nachdachte, wie ich denn jetzt alles zum Guten wenden kann *drop* Ein hoch auch auf die Technik xD Hurra! *lol* Freut mich, dass ihr die Sache mit Tanja und Tala nachvollziehen konntet^^ Ich hab da nämlich noch was vor <.< Man oh man, ich denke, ihr werdet noch ein paar Herzinfarkte mehr vertragen *lauter bildchen und ideen im kopf hat* Die Vorstellung ist auf jeden fall schon mal da und mit meiner Fantasie (danke Leute für euren Lob *blush*) denke ich, werde ich es hoffentlich zufrieden stellend umsetzten können. *lol* Ich wusst, die Szene mit Mr. D am Ende würde gut ankommen ^__^ Damit wollt ich halt die ganze Anspannung ein wenig lockern. Nach so viel Tumult, wie es im letzten Kapi war <.< Und ich könnt mir die Szene auch so super gut vorstellen *lol* Freut mich, dass ich sie anscheinend gut umgesetzt habe und für ein paar Lächeln auf den Gesichtern (oder den ein oder anderen Lachanfall xD) sorgen konnte. Wegen der Zahl...Vielleicht ein interessanter Fakt am Rande *drop* Als ich das Kapitel erst geschrieben habe, waren es noch acht Tausend Menschen xD Nach längerem Überlegen dacht ich mir dann doch, dat es zu viele wären <.< Ich kann schlecht schätzen x_X Also hab ich's einfach mal 5 tausend weniger gemacht *doppeldrop* Hab nämlich keinen Schimmer, wie groß so eine Menschenmenge ist <.< Nyo xD mal so am rande *lol* Happy Ending... *denk denk* ^__^ Bin ja selber ein Fan von happy ends xDD Also denke ich schon, dass es einen geben wird <.< Viel mehr passieren kann doch nun wirklich net mehr, oda *drop* Hrm... yoah, dat sollt ich mal machen, dat mit den Genres xD Weiß nicht ob es nu sooo Darkfic is, aber Drama sollt vielleicht echt mal mit *lol* HEY! xD Mir ist was sehr, sehr Lustiges aufgefallen <_< Und zwar hab ich meine ganze Fanfiction über Lieder statt Lider geschrieben xDDD *looooool* Und niemand hats bemerkt <.< Weder ich, noch ihr, noch meine Sis *wechlol* Ich find dat zum Schießen xDD *drop* Nyo... und nu muss ich es überall abändern x_X" Trotzdem isses lustisch xDD Leute O__O Ich glaube, bisher ist es mit das größte Vorwort, oda <.< Ich hoffe, ich habe euch nicht zu Tode gelangweilt *drop* Dat hier is ja dann sowat wie ein Kommi zu den Kommis oda so xD Es ist mir schon wichtig, eine gewisse Bindung zu meinen Lesern zu haben <.< hört sich vielleicht komisch an, is aba so xD Na dann^^ Die Dankesrede verschieb ich, glaube ich, aufs Nachwort <.< sonst wird's echt zu lang... wenn's das nicht schon lange ist xD Ach ja... vielleicht eine Warnung vornweg... holt schon mal die Taschentücher *ggg* Tja, dann, lasst uns loslegen, sollen wir? Kapitel 22 "Good Enough" Under your spell again. I can't say no to you. Crave my heart and it's bleeding in your hand. I can't say no to you. Shouldn't have let you torture me so sweetly. Now I can't let go of this dream. I can't breathe but I feel... Good enough, I feel good enough for you. Drink up sweet decadence. I can't say no to you, And I've completely lost myself, and I don't mind. I can't say no to you. Shouldn't let you conquer me completely. Now I can't let go of this dream. Can't believe that I feel... Good enough, I feel good enough. It's been such a long time coming, but I feel good. And I'm still waiting for the rain to fall. Pour real life down on me. 'Cause I can't hold on to anything this good enough. Am I good enough for you to love me too? So take care what you ask of me, 'cause I can't say no. "Kai? Kann ich dich kurz sprechen?" Tanja strich sich beiläufig eine rote Haarsträhne hinter ihr Ohr, als sie den Jungen vor sich sah. Mr. Dickenson hatte sich gerade noch mit ihr unterhalten und ihr einen Stapel Papiere überreicht, bevor sich wieder zu dem Sitz der BBA zu begeben. Immerhin gab es jetzt für ihn eine Menge zu tun. Sie waren nun wieder in Tokio und vorläufig kamen sie, die beiden jungen Russen und Ray bei Tyson unter. Max war ebenfalls froh Zuhause bei seinem Vater zu sein. Es war Abend und Kai schloss die Wohnzimmertür hinter sich, Platz auf der Couch nehmend, die Frau vor sich anblickend. Es waren grade mal ein paar Stunden, die vergangen sind, seit sie angekommen waren und Tala verzog sich schnurstracks mit Tyson, Hilary und Kenny in den Hinterhof, um den Drachen zu einem Match heraus zu fordern. Kai seufzte. Er wusste nur zu gut, warum Tala um jeden Preis weg wollte. Er mied seine Mutter. Den ganzen Flug über hatte er dermaßen starr aus dem Fenster gesehen, dass der Phönix gedacht hatte, das Glas würde Risse kriegen. Tanja holte ein Paar Papiere aus dem schwarzen, dicken Mäppchen. "Da dein Großvater nun eingesperrt ist, bist du der Erbe von all seinen Geschäften." Sagte sie leise und der Phönix blickte sie aus geweiteten Augen aus an. Bitte? Er verschluckte sich beinahe an seinem Atem. Er? Aber... er hatte so ziemlich keinen blassen Schimmer, wie man Geschäfte führte... Sie legte ein Blatt vor ihm auf den Tisch. "Hiermit kannst du Boris die Leitung der Abtei übertragen unter der Aufsicht von BBA. Ich denke, wir können ihm vertrauen." Sagte sie und reichte ihm den Füller. "Hm." Nickte er. Boris, huh? Sah so aus, als ob er zuletzt doch zu was zu gebrauchen war... Kai verstand nichts von der Leitung einer Firma, oder was auch immer die Abtei war und ehrlich gesagt, hatte er nicht die geringste Lust, es zu verstehen. Also setzte er seine Unterschrift drunter und reichte Tanja das Blatt zurück. "Okay. Zweiter Punkt..." eisblaue Augen sahen ihn ruhig an und er blickte fragend zurück. Tanja schien unwohl zu sein... Sie legte noch ein Blatt auf den Tisch. "Es geht um die Erbschaft. Dein Großvater hat ziemlich prall gefüllte Konten, die eigentlich deiner Mutter gehören sollten und nun zu dir übergehen. Ich denke, dass du in Finanzen nicht viel verstehst und volljährig bist du auch noch nicht... deswegen..." Kais Augen verengten sich leicht. Okay, hieß das, er war jetzt Millionär oder was? So plötzlich wie es kam, so unreal schien es. Und sie hatte Recht, er verstand auch nicht viel von Auslandgeldtransfers noch wusste er was mit dem ganzen Geld anzufangen. "Und was schlagen Sie vor?" fragte er dann. So wie er Tanja mittlerweile kannte, hatte sie bestimmt eine Lösung des Problems. "Ich weiß nicht, ob du..." Tanja sah ihn zweifelnd an. "...mir genug vertraust, um mir die Vormundschaft zu übertragen. Bis du Achtzehn wirst. Ich könnte mich dann um diese Sache kümmern." Sagte sie dann leise. Vielleicht verlangte sie auch zu viel Vertrauen von Kai. Immerhin kannten sie sich nicht wirklich lange. Aber sie war sich sicher, dass es für den Jungen ziemlich überfordernd sein würde, mit all dem Papierkram fertig zu werden, bis alle rechtlichen Tatsachen abgeklärt sein würden. Kai schaute die Frau vor sich an. Zweifel hatte er keine. Sie war ein Mensch, dem er bedingungslos vertrauen konnte, so wie Tala. Ihre fürsorgliche und mütterliche Art, alles was sie für sie beide getan hat, die Tatsache, dass sie seine eigene Mutter kannte und ihn und Tala über Jahre hinweg, zwar nicht für sie sichtbar, aber dennoch begleitet hatte... Nein, Zweifel hatte er keine. "Sicher vertraue ich Ihnen. Danke, dass Sie sich dieser Sache annehmen. Ich wüsste jetzt wirklich nicht, was ich machen sollte." Nickte er mit einem Lächeln und Tanjas Augen leuchteten überrascht auf, bevor sich eine sanfte Wärme in sie legte. "Das bedeutet mir sehr viel. Danke, Kai. Ich werde mein Bestes für dich tun." Sie schaute den Jungen vor sich an, der nur ein wenig breiter lächelte und den Füller in die Hand nahm. Sie meinte es ernst. Sie konnte Kai schon beinahe einen Sohn für sich nennen... in ihrem Herzen hatte er auf jeden Fall einen festen Platz, schon seit Jahren. Und nun, da sie ihn auch persönlich kannte, verstärkte sich dieses Gefühl der Fürsorge umso mehr. Sie würde zusehen, dass sie ihr Bestmögliches für ihn tat. "Sie haben schon so viel für uns getan, für uns alle, nicht nur für mich. Ich hoffe nur, dass Sie und Tala... noch zueinander finden." Er setze seine Unterschrift auf das Papier und blickte in die Augen der jungen Frau, die einen leichten, traurigen Schimmer annahmen. "Ich verstehe es schon. Er braucht seine Zeit und ich will mich ihm nicht aufdrängen." Sie nahm das Blatt von ihm entgegen und verstaute es wieder in dem Mäppchen. "Ich könnte mit ihm reden, wenn Sie wollen." Sie erhoben sich beide und sie schritt zu ihm, ihm mit einem sanften Lächeln durch die Haare fahrend. "Nein, nicht nötig. Ich denke, irgendwann wird sich das von alleine ergeben." Kai nickte. Sie hatte Recht, Tala brauchte wahrscheinlich nur ein wenig mehr Zeit. "Wie Sie meinen." Sie schritten aus dem Wohnzimmer in den Flur. "Es war ein Unentschieden!" hörten sie eine Stimme, als Tala, gefolgt von Tyson, in das Dojo schritt. "War es nicht." Zuckte der Wolf die Schultern, eisblaue Augen amüsiert schimmernd. "Ich hab dich fair geschlagen, du Weltmeister." Damit raufte er die Haare des Jüngeren auf, der ihn daraufhin wütend anblitzte und schmollte. "Gar nicht wahr! Sie sind gleichzeitig umgekippt!" Tyson setzte sich auf die Stufe und zog seine Schuhe aus, die ganze Zeit über Dolche in Talas Richtung starrend. Diese Diskussion dauerte nun gut eine halbe Stunde lang und Hilary und Kenny waren schon früher in die Küche verschwunden, um Ray mit dem Abendessen zu helfen. "Ich denke, du brauchst eine Brille, Tyson. Oder deine Zeiteinschätzung ist gänzlich verquert." Blickte ihn der Ältere skeptisch an. Der Drache hatte zwar Recht – es war tatsächlich ein Unentschieden gewesen, aber... kannten wir das nicht irgendwo her? Tala war eben Tala. Leute zu ärgern machte ihm nun mal Spaß. Da Kai nun den Platz des besten Freunds 'geräumt' hatte, hatte der Wolf nichts dagegen, wenn der Drache ihn nun einnahm. "Weder das eine noch das andere! Wessen Zeitschätzung ist verquert, dann ja wohl deine!" empörte sich der Blauhaarige. "Also an deiner Schlagfertigkeit müssen wir noch arbeiten." Grinste Tala ihm frech entgegen und Tyson zog eine Schnute. Wie Kai es mit dem Wolf aushielt überstieg manchmal sein Vorstellungsvermögen. "Na, zickt ihr beide wieder rum?" Kai blieb stehen, ein amüsiertes Funken in den Augen, als sich die Angesprochenen zu ihm umdrehten. "Man kann schon sagen, Tyson ist eine ziemliche Zicke. Macht dir glatt Konkurrenz." Der Ältere musste sich beherrschen, um nicht loszuprusten, als der Drache ihn mit vor Empörung geöffnetem Mund anstarrte. Kai grinste nur breiter. Tyson hatte noch viel zu lernen... "Wer ist hier eine Zicke?!" rief er aus, doch Talas Blick schweifte plötzlich ab, als er die andere Person im Flur bemerkte. Eisblau traf auf eisblau und für einen Moment stockte ihm der Herzschlag. Seine...M- "Ich bin dann oben." Schnitt er ab und drehte sich auf dem Absatz um, den Flur entlang zu der Treppe schreitend. Tyson sah ihm verständnislos nach, während Kai in sich hinein seufzen musste. Tanja tat ihm schon ein wenig Leid. Wenn Tala es wollte, konnte er alles sehr gekonnt verdrängen. Und es bestand kein Zweifel, dass er im Moment sein Bestes tat, um die Tatsache, dass seine Mutter noch lebte, ganz weit in seinem Herzen zu verstauen und möglichst nicht daran zu denken. xXx Es war schon dunkel, nach elf Uhr, als Kai leise das Zimmer betrat, dass er sich mit Tala teilte. Der Ältere stand an der offenen Balkontür. Dieser hatte noch eine andere Tür, das ins Zimmer nebenan führte. Doch diese Tür war fest verschlossen und es kam kein Licht hindurch. Die Person nebenan schien wahrscheinlich schon zu schlafen. Er trat ins Zimmer und ließ leise die Tür hinter sich zufallen. Er schritt auf den anderen zu und schlang die Arme um die Brust des Wolfs, die Stirn gegen seinen Rücken drückend. "Du hast das Abendessen verpasst." Sagte er leise. Er wusste, warum der Ältere nicht aufgetaucht war. Das Abendessen über hatte Tanja zwar immer freundlich und nett gelächelt, aber ihre eisblauen Augen konnten die Trauer nicht verbergen. Ihr ging's schlecht, Tala ging's schlecht und Kai ging es dementsprechend auch schlecht. Er wünschte sich, der Ältere würde endlich über seinen Schatten springen und auf seine Mutter zugehen. Tala strich gedankenverloren über die Unterarme des Jüngeren, sich leicht zurück lehnend. "Ich hatte keinen Hunger." Gab er leise zu Antwort. Eine blanke Lüge und das wussten sie beide. Er hatte seine Zeit damit verbracht, hinaus zu starren und möglichst an nichts zu denken. Er konnte sich einfach noch nicht damit abfinden. Eine Mutter zu haben... er wusste nicht einmal, wie es sich anfühlen sollte... er wusste nicht, ob er wütend sein sollte oder sich freuen sollte. Er wusste nicht, ob er glücklich oder enttäuscht darüber sein sollte. Er wusste es einfach nicht... Kai legte sein Kinn auf die Schulter des anderen und blickte in die eisblauen Kristalle, die zu dem Mond gerichtet waren. Talas Finger geisterten immer noch über seine Arme und er fing die Hände des Älteren ein, sie leicht drückend. "Wie lange willst du ihr noch aus dem Weg gehen?" fragte er leise und Tala schielte zu ihm, Stirn leicht in Falten gelegt. Er wusste, der Jüngere würde es früher oder später ansprechen. Er wusste auch, dass Kai mit litt... aber...Herr Gott, es war einfach nur so... so unglaublich schwierig für ihn... "Ich gehe niemandem aus dem Weg..." er merkte das wütende Auffunkeln in den roten Rubinen, als Kai sich von ihm löste. "Hör zu, du kannst schweigen, aber hör auf, mir ins Gesicht zu lügen!" der Phönix verschränkte die Arme vor der Brust. Dieser Sturkopf! Er wusste, dass Tala einfach so widersprach, wahrscheinlich nicht mal ihm, sondern sich selbst. Es tat ihm weh, dass der Ältere in diesem Zustand der inneren Verwirrung und Verleugnung war und es machte ihn auch unendlich wütend. Tala drehte sich um. Er nahm die Handgelenke des anderen und löste die Abwehrhaltung der Arme, ihn zu sich ziehend. Sein Arm umschloss die Taille des jungen Phönix während die andere Hand sanft durch die doppelfarbigen Haare glitt. "Lassen wir das Thema... okay?" sagte er leise. Nein, er wollte nicht. Er wollte sich nicht damit auseinander setzten. Nicht hier und nicht jetzt. Er wollte wenigstens einmal in seinem Leben einen kurzen Augenblick haben, wo er sich um nichts sorgen musste. Er hatte Kai, der Albtraum mit Biovolt war überstanden und wenn seine M-... Tanja nicht gewesen wäre, würde jetzt alles perfekt sein. Er wurde kurz wütend, bevor ihm klar wurde, dass, wenn Tanja nicht gewesen wäre, hätte es ein schlimmes Ende gegeben... Eigentlich sollte er ihr dankbar sein... Aber nicht mal das konnte er. Er wollte nicht darüber nachdenken... er wollte nicht... "Du kannst nicht ewig davor weglaufen." Antwortete der Phönix genauso leise, den Kopf an der Brust des Älteren anlehnend und schloss kurz die Augen. Wieso musste es nur immer so schwierig sein? "Kai... bitte... lassen wir das." Leichte Noten von Schmerz waren in Talas Stimme zu hören. Der Ältere bat nicht oft um etwas. Eigentlich so gut wie nie und von niemandem. Das ließ Kai begreifen, wie schwer diese Sache auf den Schultern des Wolfs lag. Vielleicht hatte er es sogar unterschätzt... er hätte nicht gedacht, es würde dem Älteren so sehr zu schaffen machen... Er blickte auf, in eisblaue Augen, die über seinen Kopf hinweg auf die Tür starrten, seltsam leer. Mit der Hand fuhr er sanft über die Wange des anderen, was Tala dazu verleitete, leicht aufzuzucken, aufgeschreckt aus der Starre, in die er gefallen war bei dem Versuch, alle Gedanken und Gefühle abzuschalten. Sein Blick wanderte wieder zu dem Jungen in seinen Armen und traf auf rubinrote Augen, die ihn mit Ruhe und ein wenig Trauer in ihnen ansahen. Er wusste, Kai verstand. Und er wusste, der Jüngere würde das Thema nicht mehr hervorbringen, bis er selbst davon anfangen würde. Dieses stumme Verständnis zwischen einander schätzte er in ihrer jahrelangen Beziehung wie kaum etwas anderes. Er konnte sich stets sicher sein, dass Kai ihn begreifen würde, ohne, dass er was zu sagen brauchte. Umso stärker wurde das Glücksgefühl darüber, dass sie in der Lage waren, diese Beziehung eine Stufe höher zu bringen... Liebe... "Du bist wunderschön." Kam es plötzlich über seine Lippen, als er in das Gesicht des Jüngeren blickte, das einfach nur perfekt in jeder Hinsicht schien und sich momentan zu einem Ausdruck der Überraschung verzog. Kai blinzelte von der ungewöhnlichen Aussage, bevor seine Stirn sich in Falten legte. "Ich bin kein Mädchen, Tala." Meinte er leicht angesäuert. War es wieder eines von Talas Neckereien? "Und deswegen darf ich dir nicht sagen, dass du wunderschön bist?" wunderte sich der Ältere seinerseits, leicht lächelnd. Er hatte den Satz ernst gemeint und es war weder Belustigung noch Gehässigkeit in seinem Blick. Die eisblauen Augen schauten warm auf Kai herunter, der sich ein wenig perplex fühlte, feststellend, dass Tala keine Absicht gehabt hatte, ihn damit zu ärgern. "Ich..." der Ältere war immer noch ein Rätsel für ihn. Er kannte ihn nun schon so lange und doch schaffte er es immer wieder, ihn zu überraschen. Ihm fiel nicht mal was Passendes zu Antwort ein und alles, was er tun konnte, war, in die Augen des Wolfs zu blicken. Er sah zu, wie dieser seine Hand von der Wange nahm und einen Kuss auf der Innenfläche platzierte. Eine Hand griff sanft seinen Nacken und Tala zog ihn leicht zu sich. Der warme Atem streifte sein Ohr. "Alles an dir ist einfach nur perfekt." Er erschauderte, sowohl von den Worten als auch von den Lippen, die sich auf seine Haut senkten. Sein Verstand vernebelte sich leicht und er keuchte auf, als sich Zähne an der Haut vergriffen, bevor die Zunge sanft über die gerötete Stelle fuhr... ein Liebesbiss in der Tat... Der Ältere blickte ihn an, tief in die rubinroten Augen und lehnte sich nach vorne, seine Stirn gegen die des Phönix drückend. "Und das Beste dran ist..." sein Daumen glitt über die anziehend roten Lippen "... dass du meins bist..." sein Blick wurde ein wenig schelmisch und Kai grinste leicht. Der Wolf würde sich anscheinend nie ändern... "Möchte der Herr vielleicht noch einen Stempel auf mich setzten?" fragte er, was den Älteren auch zu einem Grinsen zwang. "Vielleicht. Ich wüsste auch schon die perfekte Stelle dafür..." seine Hand glitt die Taille des Jüngeren runter über den Hintern, was Kai zu einem Aufkeuchen brachte. "Vorsicht, Freundchen." Funkelte er den Wolf an, leichte Warnung in der Stimme. "Wieso? Beißt du mich sonst?" lachte dieser zu Antwort, ließ seine Hand aber hübsch wieder nach oben gleiten. Er wusste seine Grenzen durchaus zu erkennen. Beziehung hin oder her, Kai war nicht der Typ, dem man einfach so an die Wäsche konnte. Das wollte er auch nicht. Er wollte diese Beziehung aufbauen, langsam und stabil und er nahm die Herausforderung mehr als gerne an. "Nein... Ich mach dich nur einen Kopf kürzer..." leichtes Amüsement spiegelte sich in den roten Rubinen. Kai wusste schon, dass eventuell der Punkt kommen wird, wo die Beziehung einen Schritt weiter gehen würde, aber... dieser Punkt war noch nicht jetzt... "Ich wusste schon immer, dass du ein Problem damit hast, dass ich größer bin als du." Kam die freche Antwort. Für einen Moment entglitten Kai alle Gesichtszüge, als eine Frage in seinem Kopf auftauchte – wie zum Teufel war Tala nun wieder da drauf gekommen? Tala nutzte die Möglichkeit, um ihm einen leichten Kuss aufzudrücken. "Sprachlos, mein Hübscher?" Kais Augen verengten sich leicht. "Nenn mich noch mal Hübscher und du erlebst den Morgen nicht mehr." schnaubte er wütend, die Lippen zu einer dünnen Linie gepresst. Tala konnte sich nicht helfen... er fand es einfach nur... unheimlich niedlich... was auch der Hauptgrund war, warum er den Jüngeren immer necken musste. Nur um diesen Ausdruck zu sehen... "Hab ich dir schon gesagt, dass du total süß bist, wenn sauer?" der Ältere griff beide Hände des Phönix, als dieser ihn allen Anschein nach am liebsten hauen würde und zog ihn mit einem Ruck fest zu sich, den in Empörung geöffneten Mund mit seinen Lippen verschließend. Seine Zunge erforschte sanft die Mundhöhle des Jüngeren, als dieser ein wenig gegen den Griff ankämpfte, bevor sich zu entspannen. Kai stockte die Luft und er konnte nur hilflos aufwimmern, der sanfte Griff fest und unnachgiebig. Seine Augen fielen zu, als eine heiße Welle durch seinen Körper ging und Tala löste den Griff um seine Handgelenke, ein Arm um die Taille des Jüngeren führend, während die andere in seinen Nacken glitt, die Lippen fester zusammenpressend, als der Kuss tiefer, leidenschaftlicher wurde, beiden ein Aufstöhnen entlockend. Außer Atem lösten sie sich voneinander. "Wir sollten schlafen gehen." Sagte Tala, die Stimme immer noch ein wenig uneben, aber Zufriedenheit in den eisblauen Kristallen. Süchtig... ja. Er war süchtig nach seinem Phönix. Nach diesen Lippen, dieser Stimme, dieser Wärme... 'Meins...' ging es durch seinen Kopf, als er in die leicht verschleierte, rubinrote Augen blickte. Kai, vorheriger Ärger vergessen, nickte nur zur Antwort. Was machte dieser Junge nur mit ihm? Immer, wenn er ihn küsste, verflogen all seine Gedanken, sodass er danach nicht mehr wusste, wo ihm der Kopf stand... So fühlte sich also Liebe an... Liebe fühlte sich also... wie Tala an... xXx Warum er aufgewacht war, wusste er nicht. Seine Augen hatten sich einfach nur abrupt geöffnet und starrten auf die schwarze Decke, sich langsam an das Mondlicht gewöhnend, das durch die Balkontür schien. Das leise, regelmäßige Atmen an seiner Seite ließ ihn den Kopf drehen. Kai schlief, dicht an ihn gekuschelt, Arm über die Brust um den Hals des Älteren gelegt. Tala schaute ihn einfach nur an und strich vorsichtig eine graue Haarsträhne aus seinem Gesicht. Seine Hand konnte sich damit dennoch nicht zufrieden geben und strich durch die doppelfarbigen Haare, ein Gefühl von Seide unter den Fingern. Er konnte einfach nicht mehr anders, als Kai zu lieben. Alles an ihm. Etwas anderes war nunmehr unvorstellbar. Vorsichtig wand er sich aus dem Griff des Jüngeren und setzte sich im Bett auf. Sie waren einen weiter Weg gegangen. Soviel zusammen erlebt und so viel miteinander geteilt... Ein Leben ohne seinen Phönix konnte er sich nicht mehr vorstellen. Warum war das so? Warum hat er so viele Jahre ohne Kai leben können und nun plötzlich nicht mehr? Warum musste er ihn erst weggehen lassen, dann verletzen und dann verlieren, bevor er es begriffen hatte? So viel Schmerz, den er ihm bereitet hatte und dennoch erwiderte der Jüngere seine Liebe bedingungslos und ehrlich. Mehr noch, er hat sich seine Gefühle sogar zuerst eingestanden. Hatte es ihn nicht traurig gemacht? War es nicht verdammt schwer für ihn gewesen, diese Gefühle einschließen zu müssen? Tala konnte nicht fassen, wie sehr er auf dem Schlauch gestanden hatte. Jetzt, wo die Antwort so einfach war, klangen alle Fragen, die er sich gestellt hatte, vollkommen blöd. Kai liebte ihn. Er liebte Kai. Simpel und dennoch unverständlich. Der Phönix hatte ihm verziehen, immer wieder, hatte ihn schon so lange unterstützt und begleitet. Er vertraute dem Jüngeren blind und umso mehr erstaunlich fand er, dass Kai ihm ebenfalls vertraute. Der Wolf stand auf und schlüpfte in seine Hose, leise zu der Balkontür schreitend. Langsam öffnete er diese und schritt nach draußen. Es war kein Wind, alles war still und ruhig. Mitte September... die Blätter verloren langsam die grüne Farbe und manche bedeckten bereits den Boden, wartend, bis sie mit den anderen Blättern einen schönen, bunten Teppich bilden konnten. Die Luft war frisch und angenehm kühl, auch durch das leichte, schwarze Shirt hindurch war die angenehme Temperatur spürbar. Er lehnte sich gegen das Geländer, den Blick über die nächtliche Szenerie gleiten lassend. Er erinnerte sich an den Tag, wo er Kai zum ersten Mal gesehen hatte. Die traurigen, rubinroten Augen, die sofort stechend und abweisend wurden, als sie das erste Mal die Blicke kreuzten. Er wollte diese rubinroten Augen nie mehr wieder so traurig sehen. Er wollte, dass Kai glücklich war. Er wollte dieses ehrliche Lächeln öfter auf den Lippen des anderen sehen. Viel öfter... xXx Kai schlug abrupt die Augen auf und spürte sofort, dass etwas fehlte. Etwas unsagbar Wichtiges war nicht da... 'Tala...' er setzte sich ruckartig auf, sich umsehend. Wo war der Ältere? Schon komisch... kaum war er weg, machte er sich Sorgen... Sein Blick glitt zu der offenen Balkontür. 'Etwa draußen...?' er stieg leise aus dem Bett und schritt auf die offene Tür, doch bevor er raus treten konnte, hörte er, wie die Nachbartür aufging und sah Tanja raus kommen. Er nahm hastig einen Schritt zurück und lehnte sich an die Wand neben der Balkontür. Er wusste nicht, ob es ein Zufall oder ein Wink des Schicksals war, aber nun... 'Tala bitte... gib euch beiden eine Chance...' xXx Ein leises Zischen erreichte Talas Ohren, als die Balkontür des Nachbarzimmers aufging und jemand raus trat und neben ihm stehen blieb. Er schielte zu Seite und seine Augen weiteten sich leicht, als er seine M-... Tanja erblickte. Die junge Frau hatte den Blick zum Mond gerichtet, die Hände an der Brust zusammengedrückt. Als sie seinen Blick auf sich spürte, wand sie den Kopf zu ihm und strich sich eine rote Haarsträhne hinter das Ohr, als ein leichtes, beinahe unkenntliches Lächeln ihre Lippen zierte. Der Blick des Jungen wandte sich abrupt von ihr ab und er nagelte ihn an den Baumstamm, der statt braun schwarz im Mondlicht zu sein schien. Sein Herz klopfte ein kleines wenig schneller, als die Gedanken sich überschlugen. Sie schwieg. Und er war dankbar dafür. Sie stand einfach nur neben ihm und er blickte wieder zum Mond hinauf, als ob ihn fragen wollend, was er nun tun sollte. Diese Frau... sie war ihm fremd... und dennoch irgendwie vertraut. "Ich..." durchbrach plötzlich seine Stimme die Stille. "...habe dich nie gekannt." Eine simple Aussage und Tanja blickte zu ihm, tiefe Trauer in den eisblauen Kristallen. Er sah sie nicht an, den Blick an den Mond gehaftet. Sie konnte nur schwer ihre Stimme finden. Es war das erste Mal, dass sie wirklich miteinander reden konnten. Sie hatte sich diesen Moment so viele Male ausgemalt, so viele Worte gehabt, die sie sagen wollte. Doch jetzt war alles vergessen. Was sollte sie sagen... wie sollte sie anfangen? Würde er überhaupt zuhören wollen? "Ich werde den Moment nie vergessen... als ich dich weggab. Ich... ich will mich nicht rechtfertigen, indem ich sage, ich hatte keine Wahl. Die hatte ich schon. Ich hätte dich behalten können, aber... ich hatte Angst. Ich hatte Angst, weil ich nicht wusste, wie es dann weitergehen sollte. Ich wollte nicht, dass du auf der Straße aufwächst. Ich wollte nicht, dass du bei mir bliebst, weil ich wusste, dass, bevor ich selbst für dich sorgen konnte, ich wahrscheinlich aufgeben würde. Ich wollte eine Zukunft für mein Kind... ich hätte, die Wahl noch mal gegeben, nicht anders entschieden." Sie riss ab, nicht wissend, ob er verstehen konnte, was sie zu sagen versuchte. Talas Blick haftete immer noch stur auf dem Mond. Er konnte... er konnte es nachvollziehen... sie war dreizehn gewesen. Was hätte sie auch anderes machen sollen? Aber... obwohl sein Gehirn es verstand, weigerte sich sein Herz, es einfach so zu akzeptieren. "Sieben Jahre vergingen nicht ohne einen Tag, an dem ich nicht an dich dachte..." setzte sie wieder an und sein Herz stockte kurz im Rhythmus. Meinte sie es ernst? Waren es wirklich Worte der Wahrheit? Aber... einen Grund, ihn anzulügen, hatte sie nicht... oder? "Ich erinnerte mich jeden Tag an dich. Je erwachsener ich wurde, desto mehr begriff ich, was es hieß, Mutter zu sein. Ich sah Frauen mit Kindern und musste jedes Mal daran denken, dass ich eine von ihnen hätte sein können. Hätte mein Kind genauso voller Freude in die Arme schließen können, es aufwachsen sehen... Als ich mich im Leben gefestigt hatte... ging ich zurück zu der Abtei. Ich wollte dich zurück. Ich hatte vieles erlebt, aber das allerschrecklichste, was mir je passiert war, war, als ich gesagt kriegte, ich wäre dir keine Mutter mehr. Ich würde dich nicht wiederhaben können. In diesem Moment krachte mein ganzes Leben zu meinen Füßen..." sie schluckte und drehte sich nun ganz zu ihm, eisblaue Augen verräterisch schimmern. Es tat unheimlich weh... Tala wagte es nicht, zu Seite zu blicken. Er hörte den Schmerz in der leisen, zitternden Stimme und er hatte Angst davor, was er sehen würde, wenn er sich zu ihr drehte. Hatte Angst, in die Augen der Frau zu blicken, die er sein ganzes Leben lang gesucht hatte... "Ich habe dich gesucht..." sagte er den Gedanken heraus und sie zuckte leicht zusammen. "Ich habe mich so oft gefragt, wie du aussehen magst, wie du redest, wie du dich benimmst... ich habe mich gefragt, ob du... ob du an mich dachtest... ob du nach mir suchtest. Ich habe... sie auch gesehen. Die Frauen mit den Kindern. Ich habe sie gesehen und ich habe mich gefragt, ob du wie sie sein würdest. Würdest du mich anschreien, wenn ich etwas anstelle? Würdest du mich halten, wenn ich einsam war? Würdest du mich genauso sorgvoll über die Straße führen? Als ich sah... wie schwer Kai es hatte, als er seine Eltern verlor... war ich froh, dass ich dich nicht gekannt habe, bevor ich dich verlor. Ich hatte mir oft vorgestellt, du würdest eines Tages kommen und mich mit nach Hause nehmen... aber... ich wurde älter... und irgendwann fand ich mich damit ab, dass du nicht kommen wirst..." es war schwer. Es war verdammt schwer. Die Erinnerungen und Gefühle, die er für so lange Zeit weggesperrt hatte, kamen wieder hoch. Das Verlangen, einfach nur weg zu gehen und das alles sein zu lassen, war da, aber er wollte auch die Wahrheit wissen. Er wollte hören, was sie zu sagen hatte... er wollte, dass sie wusste, was er zu sagen hatte... "Ich war da. Ich wollte dich nicht aufgeben, ich wollte nicht akzeptieren... ich wollte dich nicht wieder weggeben. Wollte dich nicht einfach so abtreten... Ich trat Biovolt bei, damit ich dich wenigstens sehen konnte... Ich habe nie die Hoffnung aufgegeben, dass du eines Tages... eines Tages wieder bei mir sein würdest. Ich beobachtete dich, Tag für Tag, ich freute mich, wenn du dich gefreut hast, sorgte mich, wenn du dir Schwierigkeiten eingehandelt hast, war traurig, wenn ich sah, wie du langsam abweisend wurdest. Du wurdest so schnell groß... jeden Tag ein wenig mehr. Ich konnte sehen, wie schwer es für dich war, alleine klar zu kommen und jedes Mal weinte ich mich in den Schlaf, aus Hilflosigkeit. Ich konnte nichts weiter tun, als den stummen Beobachter zu spielen, zusehen, wie du verletzt wurdest, wie du stärker wurdest, wie deine Augen die Unschuld verloren. Kais Mutter... war meine einzige Stütze in dieser Zeit gewesen. Als seine Eltern umkamen... habe ich Angst um ihn gehabt. Ihr beide habt euch kennen gelernt... und gabt einander die Unterstützung, die ich euch nicht in der Lage war, zu geben. Jeden eurer Schritte habe ich beobachtet... Ich..." auf einmal gingen ihr die Worte einfach aus, als die Gefühle zudrückten. Jahrelanger Schmerz, das sich im Herz angesammelt hatte, Schuld und Hilflosigkeit... es tat einfach nur unheimlich weh... Der junge Wolf atmete tief durch. Es tat auch ihm weh, das zu hören. Seine Mutter... sie war da gewesen. Manchmal hatte er das Gefühl gehabt, dass jemand ihn beobachtete... sie war es gewesen. Sie hat sein Leben mitverfolgt... sie war da gewesen, aber... Nichtsdestotrotz... er kannte sie nicht... "Was soll ich fühlen? Ich... kenne das Gefühl nicht, eine Mutter zu haben. Die einzige Familie, die ich gehabt habe, war Kai. Ich... weiß... nicht..." seine Stimme gab allmählich nach. Es war unerträglich. Diese ganzen Gefühle, der ganze Schmerz... er wollte sie ansehen... Langsam drehte er sich um und schaute die junge Frau vor sich an. Ihre Augen waren voll mit aufkommenden Tränen, voll mit demselben Schmerz, der auch in seinem Herzen wütete, voll mit Schuld, voll mit Trauer. Sie... 'meine... Mut...-' der Gedanke riss ab. "Tala..." sie sprach seinen Namen aus und er konnte nicht verhindern, dass sein Körper zusammenfuhr. Es war anders, als es von jemand anderem ausgesprochen zu hören. Es war einfach nur... anders... "...wenn ich dir den Schmerz nehmen könnte... ich würde alles dafür geben. Du bist mein Sohn... ich liebe dich..." er zuckte erneut zusammen, aber sie fuhr fort, die Tränen lösten sich aus ihren Augenwinkeln und liefen die Wangen herunter, als der Schmerz überschwappte. "Ich konnte dir keine Mutter sein. Aber... bitte... alles, was ich will, ist nur eine Chance. Gib mir eine Chance...es nachzuholen...es zu versuchen... Lass mich dir eine Mutter sein..." die Worte, mit zitternden Stimme ausgestoßen, waren ehrlich und pur. Sie trafen ihn tief und für einen Moment wichen alle Gedanken aus seinem Kopf. 'Lass mich dir eine Mutter sein..' sein Herz machte plötzlich einen seltsamen Sprung, hart gegen den Brustkorb und etwas stieg hoch, wellte auf und machte das Atmen schwer. Er blickte in eisblauen Augen, die ihn voller Schmerz aber auch voller Liebe anblickten, so sehr wie die seinigen...'Du bist mein Sohn...' Plötzlich ging sein Atem nur stoßweise, schwer und tief, als er sich an etwas verschluckte... Luft oder Schmerz oder Gefühle... '...dir eine Mutter sein...' Er kniff die Augen zusammen und spürte warmes Nass, dass seine Wangen runter lief... "Mutter..." unterdrückt und zittrig ausgesprochen, war es dennoch hörbar und er machte einen schnellen Schritt nach vorne... zu ihr... zu seiner Mutter... in ihre Arme... Tanja schluchzte auf, als sie ihren Sohn an sich drückte, der sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub, spürend, wie seine Tränen runter flossen, über seine Wangen auf ihre Haut und in dem Stoff der Kleidung verschwanden. Sie drückte einen Kuss auf seinen Haarschopf, fühlend, wie sein Körper immer wieder leicht aufzuckte von den unhörbaren, unterdrückten Schluchzern, kniff die Augen zusammen und machte sie wieder auf, immer wieder, um die Tränen, die die Sicht verschleierten, raus zu bekommen. Oh Himmel... ihn halten... nun endlich... konnte sie ihn halten... Tala wusste nicht, wohin mit den Gefühlen. Sie kamen so plötzlich... seine Arme waren fest um ihren Oberkörper geschlossen, die Finger verkrallt in den Kleidungsstoff am Rücken. Sie waren einfach nur übergeschwappt, die Emotionen und nun, da sie ihn hielt... seine Mutter... der Gedanke zwang mehr Tränen in seine Augen... ihr Geruch... er war seltsam bekannt und plötzlich fühlte er sich, wie das Kind, das er nie die Chance hatte, zu sein. Die Arme seiner Mutter fest um ihn, ihre Wärme, ihre Präsens... obwohl er dieses Gefühl noch nie gehabt hatte, fühlte es sich so natürlich an... etwas, was nur Mütter an sich hatten. Er kannte es irgendwo her, er fühlte sie, sie hielt ihn... Es war so vertraut, als waren sie nie getrennt gewesen... 'Mutter...' Übermannend... diese Gefühle waren einfach nur... übermannend... Alle Gedanken waren verloren, durcheinander... 'Mutter...' bei ihr fühlte er sich einfach nur... wie ein Kind... das verloren war und endlich wieder gefunden wurde. "Mein Junge... mein kleiner Junge..." sie ließ ihre Hand durch sein Haar gleiten, während die andere beruhigend über seinen Rücken glitt, fühlend, wie er langsam ruhiger wurde, bis er vollkommen still in ihrer Umarmung war, nur der warme Hauch seiner Atmung gegen ihren Hals. Langsam löste er sich von ihr und blickte in ihre Augen. Sie war nur knapp ein paar Zentimeter kleiner, sodass er ein wenig auf sie runterschaute, in schimmernde eisblaue Augen, in denen die Tränen langsam trockneten, genau wie in seinen eigenen. "Tala..." sie sprach seinen Namen, einfach, weil es gut tat und nahm sein Gesicht in beide Hände, sanft die Tränen weg streichend. "Ma... lass das. Ich bin kein Kind..." es kam so natürlich über seine Lippen, als ob sie sich sein ganzes Leben über gekannt haben. Sie lächelte ihn an, unverkennbar glücklich und gerührt. "Ja... du bist groß geworden..." sie fuhr noch mal durch seine Haare, wie eine Mutter es tun würde. Sie wusste keinen Augenblick in ihrem Leben, der glücklicher war, als dieser... sie hatte ihren Sohn wieder... endlich wieder... Er schaute sie an. Es gab so vieles, was er fragen wollte, so vieles, was er wissen wollte, doch... es war spät. Sie war müde, das konnte er sehen und auch er selbst war erschöpft von dem emotionellem Durcheinander von eben. "Ma, du solltest dich ausruhen. Wir können ja morgen... reden..." sagte er leise und sie lächelte ihn sanft an. Ein Lächeln, das sein Herz zu erwärmen schien. Das Lächeln einer Mutter... "Du hast Recht. Gute Nacht, mein Sohn..." sie musste sich ein klein wenig strecken, um ihm einen Kuss auf die Stirn aufzudrücken. "Gute Nacht... Mutter..." zierte nun auch seine Lippen ein ehrliches Lächeln, das ihre Augen zum Funkeln brachte. Sie drehte sich um und schritt wieder in ihr Zimmer, die Balkontür leise hinter sich zumachend. Tala schloss die Augen und seufzte erleichtert. Turbulent... das war es gewesen... doch nun... nun ist alles gut... es schien, als habe man einen Berg von seinen Schultern genommen, er fühlte sich gut... zufrieden... glücklich... Einfach nur... wohl... Er schritt nun ebenfalls rein ins Zimmer und machte die Balkontür zu. Sein Blick glitt zu Seite und blieb an einer Person haften, die an die Wand gelehnt saß. "Kai?" fragte er ungläubig und hockte sich daneben. Rubinrote Augen blickten ihm entgegen, glitzernd in dem Mondlicht mit frischen Tränen. Er war tief erschüttert über das, was sich gerade abgespielt hatte... Als er Tala weinen hörte... auch wenn er wusste, dass es aus einem positiven Gefühl heraus war, hat es ihm unheimlich wehgetan... genauso wie es ihn gerührt hat. "Dummerchen..." Tala streckte die Hand aus und berührte die kühle, nasse Wange des Jüngeren, leichtes Tadeln in der Stimme. "Warum heulst du denn jetzt?" er lächelte leicht und hob den Phönix auf die Arme, ihn zu Bett tragend. Dieser rollte sich sofort an seiner Seite zusammen, sich eng an ihn geschmiegt. Der Wolf schloss sanft die Arme um ihn, ihn an sich drückend. Kai schloss einfach die Augen und ließ die Gefühle und Gedanken abklingen, dem ruhigen Atmen des anderen zuhörend, eingehüllt von der Wärme des starken Körpers. Tala hob den Kopf leicht an. "Ich liebe dich." Sagte er leise an das Ohr des Phönix, bevor einen sanften Kuss auf die immer noch leicht kalte Wange zu platzieren. "Ich liebe dich auch..." kam die gemurmelte Antwort und er senkte sich wieder in die Kissen, die Augen schließend. Jetzt war das Leben perfekt... Ja... jetzt... war es... einfach nur... perfekt... ^_____________^ Yoah... so hab ich's mir vorgestellt, dat Kapi *lol* Hoffe, die Taschentücher haben Gebrauch gefunden <_< Ich weiß >__< Tala ist so was von nicht der Typ fürs Weinen, aber hey, ich denk, dieses eine Mal isses gerechtfertigt <_< er is ja schließlich au nur ein Mensch ^_^ ^///^ Ich find die beiden einfach nur goldig zusammen *__* Hat's euch gefallen? War's gut? Schlecht? Könnt man das nachvollziehen <.< Yoah... ich will nun nochmal all den tollen Leutchen danken, die mich so toll unterstützen bei dieser Story >///< Ich wüsst echt nicht, was ich ohne euch machen würde *erknuddel* Vielen, lieben Dank, eure Meinung und Unterstützung bedeutet mir immens viel, ich kanns kaum in Worte fassen (was, wie gesagt, ein wunder bei mir ist xD) Deswegen....DANKEEEEE! Die Story is noch net vorbei ^^ Die gewünschte Barszene kommt noch <.< und ich hab mir auch was tolles überlegt für den Epilog *g* Nee, leider keine Lemon xD Wie gesagt, wird diese Fiction für alle zugänglich bleiben^^ Dann freu ich mich über eure Meinung, Lob, Kritik, Verbesserungsvorschläge, Fragen und Gedanken und hoffe, wir sehen uns beim nächsten Kapitel wieda *drück* *wink* HEAL Eure Katja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)