Anything for you von Aislynn (KaixTala) ================================================================================ Kapitel 19: Whisper ------------------- Yey, Leutz^^ *hervorspring* Yep, yep, ich bins mal wieder, ein frisches Kapi in der Hand XD Hat wieda mal ein wenisch gedauert, aba ihr nehmts mir hoffentlich net übel^^ Hab viel um die Ohren gehabt (meine armen Ohren -.-") doch natürlich trotzdem Zeit genommen und mich an dat Teil hier ran gesetzt. Uhm, nun, was die Länge angeht, hrm, sie schwankt halt imma. Ich versuche, nicht zu viel Info reinzuschieben, damit man net den Überblick verliert und meist trödelt es sich so zwischen 5000-7000 Wörter ein. Was Kais (momentane) Augenfarbe angeht – yoah, die ist schwarz. Ohne Pupillen, ohne nix, blankes Schwarz, ihr kennt es vielleicht aus so manch einem horror/psycho Triller. Das Licht schimmert dann so schön in ihnen und sieht sehr mysteriös und grausig aus... na ja, es ist auch so was wie ein Erkennungsmahl, dass Black Dranzer nun in Kai ist, wären seine Augen gleich geblieben, würd man ja keinen Unterschied merken^^ Wer da wen unter Kontrolle hat und wer von wem Besitz ergreift, wird sich noch klären ^__^ Wie ihr schon richtig bemerkt habt, denkt und erinnert sich nicht Black Dranzer, sondern Kai. Und sprechen tut er natürlich auch selber. Aber wie genau dat alles abläuft, erfahrt ihr noch. *griiiens* Unser lieber Tyson, yoah... das war doch ein schönes a là Tyson Moment, nicht XDD Es freut mich immer wieder, dass sein Chara in dieser story so gut bei euch ankommt *freutz* Danke, dass ihr mich dabei unterstützt^^ Hmm, das mit der Karte ist halt so eine Sache... manchmal, wie's im leben oft so ist, lässt man die Sachen an den ungünstigsten Orten liegen *drop* Hab mal meinen Ausweis in einem Cafe vergessen x_X Und naja, die Karte hatten ja nicht wirklich die Biovoltler, sondern Mr.D <-- Hinweis, Hinweis XDD Ob Talas Mutter weiß, dass er schwul ist o.Ô Öhm, ich denke nicht, da sie ihn ja nie wirklich kennen gelernt hat... Sie sieht die beiden ja als Freunde und nyo... es wird sich eben entwickeln müssen ^_^ *hirn bereits am kochen ist* Ob Hilary den Tala nun umarmt... XD~~ Dazu müsste man au weita lesen... na ja, sie hat's sich ja vorgenommen, den Schlaukopf, der für die Kreuze verantwortlich war, zu umarmen *kopfschüttel* Wen die wüsst, was sie sich damit einbrockt *lol* Ich denk, soweit waren es die Sachen, die geklärt werden mussten oder noch geklärt werden müssen^^ Ich werd mir natürlich weiterhin Zeit für jede eurer Fragen nehmen, seien sie zu Story, Schreibstil oder einzelnen Textpassagen, Ereignissen oder Charakteren. Eure Kritik wird natürlich auch weiterhin nie ignoriert und Verbesserungs/Berichtigungsvorschläge gerne angenommen oder auf jeden Fall mit einer Erklärung abgelehnt. Ach ja, -Maru-, klar kannst du mir den Link gerne schicken, vom "Balto" hör ich zum ersten Mal^^ *tief luft hol* DANKE! Ich kann's gar nicht in Worte fassen, wie sehr es mich freut und glücklich macht, so viele verschieden Leute zu haben, die meine Fic lesen mit so vielen verschiedenen Meinungen... Ich bin wirklich jedes Mal baff und total gerührt, ich weiß nicht, wie ich Euch danken kann, außer mir weiterhin sehr viel Mühe mit meinen Kapis zu geben. Sie kosten mich immer viel Zeit und viel Grübeln, aber es lohnt sich wirklich jedes Mal, für jeden einzelnen von Euren Kommis. Ihr seid unglaublich! Vielen, vielen Dank an Euch alle *erdrück* Und nun, on to the next one, shall we ^_^ Kapitel 18 "Whisper" (Evanescence: Fallen) Catch me as I fall Say you're here and it's all over now Speaking to the atmosphere No one's here and I fall into myself This truth drives me Into madness I know I can stop the pain If I will it all away Don't turn away (Don't give in to the pain) Don't try to hide (Though they're screaming your name) Don't close your eyes (God knows what lies behind them) Don't turn out the light (Never sleep never die) I'm frightened by what I see But somehow I know That there's much more to come Immobilized by my fear And soon to be Blinded by tears I can stop the pain If I will it all away Fallen angels at my feet Whispered voices at my ear Death before my eyes Lying next to me I fear She beckons me Shall I give in Upon my end shall I begin Forsaking all I've fallen for I rise to meet the end "Tala?" Okay, er war nicht wütend. Nicht wirklich. Er verstand es ja, wirklich, er verstand, warum man seinen Namen nun zum verdammt zigsten Mal mit Zweifel aussprach. Schließlich war er nicht blöd. Aber trotzdem... 'Nur die Ruhe...' redete er selbst auf sich ein und blieb stehen. "Ja, Tyson, was ist?" wirklich, er konnte es verstehen. Die Angst der anderen war nachvollziehbar. Immerhin schlenderten sie seit einer geschlagenen halben Stunde, oder wahrscheinlich mehr, durch mehr oder weniger dunkle Gänge mit keinem Ende in Sicht. Er konnte auch verstehen, warum er die Anlaufstelle für die Fragen war, anscheinend glaubten die Bladebreakers immer noch, er hätte einen blassen Schimmer davon, wo sie hinlatschten, aber sie täuschten sich. Mittlerweile war Tala genauso verloren, wie die anderen. Die Gänge schienen einfach nicht enden zu wollen. Und je länger sie hier blieben, desto mehr schmerzte sein Herz, desto mehr erfüllte sich seine Brust mit Sorge um den einzigen Menschen, der all seine Gedanken besaß – Kai. "Weißt du eigentlich, wo es jetzt hingeht?" hilflos blickte der Drache auf eine weitere der unzähligen Kreuzungen, an der sie jetzt standen. Er war nie der Ängstliche gewesen, aber angesichts der Tatsache, dass sie verirrt waren, machte sich langsam Furcht in ihm breit, genauso wie in den anderen beiden Bladebreakers. Es bestand die Möglichkeit, dass sie nie mehr hier raus finden würden... Tala drehte sich abrupt um und funkelte den Jüngeren an. "Nein!" schnitt er ab, sichtlich genervt. Erst jetzt vernahm er das Gitter, das den linken Weg versperrte. Es bestand die Möglichkeit, dass es der Richtige war. Diesmal aber übersah er die beiden Hebel nicht – einer war hinter ihnen und der andere unmittelbar vor dem Gitter. Die Blicke der anderen folgten dem seinigen und Tyson erschauderte. Er wusste noch sehr gut, wessen Schuld es überhaupt war, dass sie jetzt in dieser misslichen Lage steckten. Umso mehr fand er es überraschend, dass Tala ihm bisher keinen Vorwurf gemacht hat. Nicht mal ein bissiger Kommentar. Er dankte dem Wolf im Stillen dafür. "Folgender Plan. Max, Ray, ihr geht jetzt ein paar Schritte zurück, falls, wenn ich den Hebel betätige, das Gitter hinter uns zufällt." Wies er an und die beiden Angesprochenen folgten seinen Anweisungen, zurücktretend. Der Wolf hoffte, der Hebel würde das Gitter links von ihnen heben, anstatt das hinter ihnen zufallen zu lassen. Es bestand immerhin eine Chance. Also atmete er noch mal durch und schritt zu dem Hebel. Tyson beobachtete ihn nervös, aber diesmal hatten sie wenigstens eine Absicherung, fiele das Gitter hinter ihnen wirklich zu. Mit einem leichten Quietschen legte sich der Hebel um und einen Moment lang passierte rein gar nichts. Mit einem ohrenbetäubenden Krachen fiel letztendlich doch ein Gitter um, und erschrocken stellte Max fest, dass es hinter ihm und Ray zugefallen war. Wie war das möglich? Es war kein Hebel davor gewesen!! Ein wenig panisch fasste er den Hebel an dem er stand – er wollte nicht wieder von dem Weg zurück abgeschnitten sein! Zum Teufel mit diesen Kanälen! Die Panik, vermischt mit Überraschung, gewann die Oberhand. "Warte, nicht!" doch Talas Warnung kam zu spät. Der Blondschopf legte den Hebel um, doch zu ihrem allgemeinen Schock hob sich keines von beiden Gittern – es fielen nur zwei weitere zu, eines rechts von Tala und Tyson und das eine unmittelbar vor Ray, der gerade noch rechtzeitig zurückspringen konnte, damit die Metallstäbe nicht auf seinen Kopf runter krachten. Bevor Ray richtig realisieren konnte, dass er und Max nun in einem Käfig saßen, abgeschnitten durch die beiden Gittern, spürte Tyson etwas Seltsames unter seinen Füßen. Als ob der Boden sich bewegte... "Tyson, pass auf!" rief der Tiger aus und Tyson schrie auf, als sich der Grund unter seinen Füßen plötzlich löste. Er fuchtelte hilflos mit den Armen in der Luft und spürte sich fallen. Für einen Augenblick wurde sein Kopf leergefegt, als sein Herz in seinen Magen zu rutschen schien, braune Augen weit aufgerissen. Er fiel nach unten und kniff die Augen zusammen, doch den Boden erreichte er nicht. Er blieb hängen, als jemand seinen Arm griff und automatisch schlossen sich seine Finger um den Unterarm der Person, die ihn nun festhielt. "Hab dich." Er öffnete die Augen, hilflos mit den Beinen strampelnd, auf der erfolglosen Suche nach Untergrund und blickte rauf in die eisblauen Augen von Tala, die Ruhe und Konzentration in ihnen bewundernswert. "Lass mich ja nicht fallen!" stieß er panisch aus und Tala runzelte die Stirn. "Wenn du weiterhin so rumstrampelst, werde ich es tun müssen." Sagte er scharf und mit einem Augenblick erstarrte der Körper des Drachen. Ray und Max atmeten erleichtert auf. Helfen konnten sie nicht und wie sie sich aus der Misere befreien sollten, wussten sie auch nicht. Aber immerhin war Tyson nichts passiert, dank dem Wolf. Tala selbst war unheimlich froh, auch wenn nichts nach außen durchdrang. In dem Moment, in dem er Tyson fallen gesehen hatte, hatte sein Verstand ausgeschaltet, der Körper handelnd nach Instinkt. Das Szenario hatte ihn irgendwie an den Vorfall auf der Klippe erinnert und er hatte Angst gehabt, Angst um den jungen Drachen. Über die nicht allzu lange Zeit hatte er eine Bindung zu dem Blauhaarigen aufgebaut und er hätte es sich nie verziehen, wäre ihm etwas zugestoßen. Seine eisblauen Augen zeigten die Erschütterung nicht, die er in sich fühlte, als er runter blickte auf das, worauf Tyson beinahe gefallen war. Spitze, rasiermesserscharfe Zacken ragten unten hervor – hätte der Jüngere den Boden erreicht, wäre er erbarmungslos aufgespießt gewesen. Er wusste besser, als Tyson das zu sagen, dieser hatte gewiss schon Angst genug. Der Drache war nicht schwer für ihn zu halten, aber über die Zeit strapazierte es seine Muskeln dennoch. Er fasste den Arm des Jüngeren fester und fing an, ihn langsam hoch zu ziehen. Tyson erholte sich langsam von dem Schock, die Gedanken langsam zu ihm zurückkehrend. Er wusste zwar nicht, was unter ihm war, aber er konnte sich denken, dass er Tala sein Leben zu verdanken hatte. Runter blicken wagte er nicht, er konzentrierte sich auf den Wolf in blindem Vertrauen. Max beobachtete mit Erleichterung, wie Tala seinen besten Freund langsam rauf zog, die eigene missliche Lage momentan vergessen. Nicht auszumalen, wenn der Drache runter gestützt wäre... weder er noch Ray konnten von ihrer Position aus in das Loch blicken, in das Tyson beinahe gefallen war, aber beide waren sich sicher, dass er sich unter Umständen sehr schwer verletzt hätte. Wenn nicht sogar... "Aaaah!" alle zuckten zusammen, als der junge Drache aufschrie. "Was ist los?!" fragte Ray aufgebracht, irgendetwas stimmte nicht. "Scheiße!" fluchte Tala durch zusammengebissene Zähne, als er flach auf dem Boden landete, doch er ließ den Arm des Drachen nicht los. Das linke Bein von dem Jüngeren war von einem metallischen Strick fest umschlungen, dass aus der Grubenwand hervor geschossen war und ihn ruckartig nach unten gezogen hatte, beinahe raus aus Talas Griff. Die braunen Augen starrten ihm entsetzt entgegen, als der metallische Strick sich anspannte in seinem Vorhaben, ihn runter zu ziehen. Er spürte, wie sein Arm ein kleines Stückchen aus dem Griff des Wolfes glitt und er hatte mehr Angst denn je. Das war kein Spiel mehr. Es war kein Spaß mehr. Es war bittere Realität. Sein Herz pochte in seinen Ohren, wie verrückt. "Halt dich fest." Presste der Ältere hervor, als er die andere Hand am Rand des Lochs abstütze, um zu verhindern, mit runter gezogen zu werden. Seine Muskeln spannten sich an, der verdammte Strick war stark, immerhin war es eine Maschine, und er zog den Drachen mit gewaltiger Kraft. Tala war sich sicher, dass der Strick sich lösen würde, sobald er den Jüngeren los ließ – somit würde Tyson auf die Zacken unten aus freiem Fall landen, Überlebenschancen gleich null. Das konnte er nicht zulassen. Anders als bei Kai, wo es immer noch Hoffnung gegeben hat, die sich bestätigt hatte, dass er den Sturz von der Klippe überlebt hatte, war in dieser Situation eins klipp und klar – wenn Tyson abstürzt, bestand keine nur auch so winzige Chance, dass er überlebt. Ihm musste schnell was einfallen – lange würde er den Drachen nicht halten können. Er war stark, soviel konnte man sagen, aber auf die Dauer würde er nicht gegen die unerschöpfliche Kraft der Maschine ankommen. Schließlich waren seine Kraftreserven nicht unendlich. "Ich habe Angst..." flüsterte der Drache leise, spürend, wie sich der metallische Strick in sein Bein schnitt, als er ihn weiter runter zu ziehen versuchte. Er hätte nie gedacht, er würde sich je in solch einer Lage befinden. Seine einzige Hoffnung ruhte nun auf den Schultern des Wolfes und er war nicht dumm, er wusste, dass Tala ihn nicht ewig halten konnte. Seine braunen Augen fingen an, leicht zu schimmern, verzweifelt und ängstlich. "Schon gut, Tyson. Es wird alles wieder gut. Halt dich nur fest." Beruhigte der Wolf seinen Freund und seine Augen schweiften hektisch um ihn herum auf der Suche nach irgendetwas, was ihnen helfen konnte. Wenn er doch nur an sein Blade rankäme... er hätte es auf den Strick abfeuern können und ihn durchtrennen, aber leider hatte er keine dritte Hand. Der Druck und das Ziehen wurden nun mehr spürbar, als sein Arm langsam müde wurde. 'Verdammt! Es muss doch irgendwas geben, was man tun kann!' fluchte er in sich hinein. Aufgeben kam nicht in Frage, er musste einen Weg finden. Ray und Max beobachteten mit Panik und Angst in den Augen, als langsam Zeichen der Anstrengung auf dem Gesicht des jungen Russen auftauchten. Sie konnten nicht sehen, was genau ihn daran hinderte, Tyson hoch zu ziehen, aber auf jeden Fall war da irgendwas. Beiden stand die Verzweiflung breit in den Augen geschrieben – sie konnten nichts, rein gar nichts tun, um den beiden zu helfen. Tyson zuckte zusammen, als der Strick durch den Stoff seiner Hose in seine Haut schnitt. Der Schmerz ließ ihn aufkeuchen und seine Finger erschlafften, ihn ein wenig mehr aus Talas Griff gleiten lassend. "Halt dich fest, Tyson! Nicht loslassen, hörst du!" die Schärfe in der Stimme des Älteren konnte die Sorge nicht überdecken. Langsam schlich sich die Verzweiflung auch in sein Herz – sein Gehirn suchte zwar fieberhaft nach einer Lösung, aber es schien keine zu geben. Er weigerte sich, den jungen Drachen aufzugeben. Er würde ihn nicht loslassen, solange auch nur ein kleiner Funken Kraft in ihm steckte, doch, was konnte er tun? Und es wurde immer schwerer, den Jüngeren zu halten, die Muskeln des Arms und des gesamten Körpers überhaupt schmerzvoll angespannt. Er schaute runter in die angsterfüllten, schimmernden braunen Augen, doch Tyson schien die Zähne zusammen zu beißen, Gesicht in einer Maske von Trotz und Entschlossenheit eingefroren. Der Jüngere kniff fest die Augen zusammen, als der Strick in seinem Tun, ihn nach unten zu ziehen, tiefer in die Haut schnitt, spürend, wie warmes Blut langsam sein Bein runtersickerte. Es tat höllisch weh und kostete ihn einen immensen Kraftaufwand, sich darauf zu konzentrieren, Talas Arm fester zu umschließen und nicht los zu lassen. Er verstand, dass es kaum eine Möglichkeit gab, ihm zu helfen. Die anderen beiden saßen fest und der Wolf hatte keine Chance, sich irgendwie zu bewegen, ohne ihn loszulassen. Doch er weigerte sich, es zu akzeptieren. Es musste doch einen Ausweg geben! Es musste! Aber... "Nicht aufgeben." Mahnte ihn die Stimme von Tala und er öffnete die Augen. Der Blick des Älteren war entschlossen und fest, auch wenn bereits kalter Schweiß der Anstrengung auf seiner Stirn stand. "Ich werde dich nicht fallen lassen." Der Ältere versuchte, dem Drachen ein wenig Angst zu nehmen, ihm die Situation leichter zu machen. Er wusste, dass dieser Angst haben musste, sehr viel davon, denn er selbst spürte bereits dieses Gefühl in ihm aufsteigen. Er jagte es davon, sich weigernd, zu glauben, dass es keinen Ausweg gab. 'Scheiße! Ich schwöre, Voltaire, ich schwöre dir bei allem, was mir teuer ist auf dieser Erde, du wirst dafür büßen. Für das alles. Blutig büßen, du Schwein.' Dachte er wütend, entgegen der Verzweiflung angesichts der ausweglosen Situation. Seine Kraft schwand rapide, langsam aber sicher glitt Tyson aus seinem Griff. Seine Muskeln und Sehnen waren dermaßen angespannt, dass er sie beinahe reißen fühlte. Diese Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit fing auch langsam an, in die Augen des Drachen zu kriechen, als er langsam begriff, dass er wahrscheinlich bald entweder schwer verletzt oder höchstwahrscheinlich tot sein wird. "Hey, Tala..." flüsterte er mit einem leichten Lächeln, zusammenzuckend, als der Strick sich tiefer in sein Bein schnitt und er wieder ein paar Millimeter aus dem Griff des Älteren rutschte."Danke." "Halt die Klappe!" fuhr ihn der Wolf wütend an, leichte Noten der Verzweiflung in der Stimme. "Wag es nicht, dich zu verabschieden, du Idiot! Hast du mich verstanden?" eisblaue Augen funkten zornig auf und Tyson nickte leicht, obwohl sie beide wussten, dass es nur Wörter waren. Wörter des Trotzes angesichts der aussichtslosen Situation. "Ray! Max!" hallte plötzlich eine Mädchenstimme, die sie alle, ausgenommen Tala, nur allzu gut kannten. 'Hilary...!' schoss es dem Drachen durch den Kopf. Was machte sie hier? Wie hatte sie sie gefunden? "Hilary!" rief der Blondschopf aus, als das Mädchen auf der anderen Seite des Gitters vor ihnen stehen blieb. Er hatte Tränen in den Augen stehen, er hatte Tysons leise Wörter gehört und er wusste, es stand mehr als schlecht um seinen Freund. Zeit war jetzt Leben wert. "Hil, schnell, such nach einem Hebel! Einem Schalter! Irgendwas, was dieses verfickte Gitter hoch hebt!" Ray nahm sich keine Zeit für Begrüßungen oder lange Fragen und Erklärungen. Es kam äußerst selten vor, dass er fluchte und Hilary schaute ihn erschrocken an, bevor sie merkte, in was für einer Lage sich ihre Freunde befanden. Sie konnte sich nur zu gut vorstellen, wen Tala da am Runterfallen zu hindern versuchte und ihr Herz beschleunigte um das Zehnfache, Panik in den tiefbraunen Augen. Sie stellte keine Fragen, sich wohl dessen bewusst, wie ernst und gefährlich die ganze Situation war. Ihr Blick wanderte hektisch über die Wände neben ihr, aber sie sah nichts. Kein Hebel, nichts. Auch wenn Talas Kraftreserven langsam gefährlich niedrig wurden, mit dem Auftauchen des braunhaarigen Mädchens schienen sie ein wenig gewachsen zu sein. Nun gab es wieder Hoffnung, dass baldmöglichst Hilfe kommt. Es waren Sekunden, um die es hier ging. Seine Finger umschlossen den Unterarm des Drachen so fest, dass sie sich beinahe in die Haut bohrten. Er würde ihn jetzt erst recht nicht mehr loslassen. Er musste durchhalten, egal, um welchen Preis. Tyson schöpfte ebenfalls neuen Mut und biss den Schmerz zurück, als der Strick langsam immer weiter in seine Haut schnitt, der Schmerz stechend und brennend. Er hatte Vertrauen in Hilary und auch in Tala. Er wusste nun, dass der Wolf ihn wirklich als Freund akzeptierte und er zweifelte nicht einen Augenblick an ihm. Es war schon komisch, wie sich diese Freundschaft entwickelt hatte. Er erinnerte sich an die Zeit, als er Tala zum ersten Mal begegnet war – es hatte ihn für einen verdammten Freak gehalten. Doch nun... Nun war der junge Russe sein Freund, mehr, sein Lebensretter. Das Schicksal ging schon seltsame Wege. Tala war ihm wichtig geworden und langsam kochte auch seine Wut auf, als er an Voltaire dachte und an das, war er Tala und auch Kai angetan hatte. Allein diese Wut war bereits Kraft genug, nicht aufzugeben und die Möglichkeit zu kriegen, dieser Ausgeburt der Hölle kräftig in den Arsch zu treten. Er schwor, genau das zu tun, wenn er dem Biovolt Leiter begegnen würde. "Komm schon! Es muss hier doch was sein!" murmelte Hilary währenddessen, fieberhaft die Wände absuchend. Ihr Blick fiel auf dem Boden und sie erblickte einen kleinen Vorsprung auf dem Grund, zugedeckt mit Dreck und Staub. Sie kniete sich hektisch hin und wischte diese beiseite. Ans Licht kam ein aus Stein gemachter, quadratischer Schalter im Boden. Sie presste mit aller Kraft drauf, erleichtert, als sich das Gitter mit einem Knarren vor ihr hob. Ray verlor keine Zeit, als auch das andere Gitter sich vor seinen Augen hob. Er wartete nicht, bis es sich endgültig hob, sondern beugte sich drunter, schnell zu dem Rand des Loches rennend. Er sah, wie viel Mühe und Anstrengung es Tala mittlerweile kostete, den Drachen festzuhalten. "Ray, der Strick. Du musst ihn mit deinem Blade trennen." Presste der Wolf hervor, die Augen nicht hebend. Sie waren fest auf den Jüngeren gerichtet, er schöpfte ein wenig mehr Kraft, wenn er sah, was er verlieren würde, ließe er los. Einen Freund. Er hätte nie gedacht, er würde je jemand anderen außer Kai seinen Freund nennen. Doch so seltsam sie angefangen und sich entwickelt hatte, so seltsam stark schien diese Freundschaft im Endeffekt zu sein. Er konnte das Vertrauen in den braunen Augen problemlos lesen – Tyson zählte auf ihn und er würde es sich nie verzeihen, enttäusche er dieses Vertrauen. "Alles klar." Ray nickte und steckte Drigger in den Starter. Er schaute runter und seine Augen weiteten sich schockiert, als er die spitzen Zacken in der Grube sah und auch die Bluttropfen, die runter fielen, da, wo der Strick sich in die Haut des Drachen schnitt. Den Blade nach unten gerichtet, schob er das benommene Gefühl des Schocks zurück und musterte einen Moment lang sein Ziel, bevor er sein Blade mit einem Summen abfeuerte. Drigger zerschnitt die angespannte Schnur augenblicklich und Tala spürte wie der Druck und das Ziehen verschwanden. Mit einer letzten Anstrengung seiner verbleibenden Kräfte zog er den jungen Drachen ruckartig hoch, über den Rand und raus aus dem Loch. Rays Blade schlug an einem der Zacken auf und schoss wieder hoch, direkt in die Hand seines Besitzers. Der Wolf und der junge Drache lagen nebeneinander, der eine auf dem Rücken, der andere bäuchlings, beide schwer atmend, als sie sich langsam erholten. "Tyson!" der Jüngere drehte sich zuerst auf den Rücken und schaffte es letztendlich, sich aufzusetzen. In genau diesem Moment kam Hilary an seiner Seite an. Sie ließ sich auf die Knie fallen und einen Augenblick später schlossen sich ihre Arme fest um den Hals des Blauhaarigen, als Tränen der Sorge und Angst sich endlich den Weg aus ihren Augen bannten. Benommen starrte der junge Drache auf sie runter, bevor sich seine Arme zögernd um den zierlichen Körper schlossen. "Hey, Hil... Ist ja schon gut... Mir ist nichts passiert." Sagte er unbeholfen, als sie aufschluchzte, das Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben. Tala sah eine Hand vor sich, die ihm hingehalten wurde und blickte auf. Eigentlich war er der letzte, der Hilfe von jemandem akzeptieren würde, aber diesmal war es okay. Er griff Rays Hand und dieser half ihm beim Aufstehen, Erleichterung in den bernsteinfarbenen Augen. Das Herz des Wolfs beruhigte nur langsam seinen Rhythmus wieder und er blickte auf die beiden Personen auf den Boden, amüsiert grinsend. "Komm schon. Wir sollten weiter." Gab Tyson leise von sich und griff sanft die Schultern des sich an ihn pressenden Mädchens und zog sie sachte mit hoch, als er aufstand. Er konnte im Moment nicht sagen, ob er glücklich oder besorgt darüber war, dass sie hier war. Doch immerhin, wäre sie nicht aufgetaucht, hätte das alles wahrscheinlich kein gutes Ende genommen. Hilary löste sich von ihm und wischte sich die Tränen aus den Augen, bevor ein leichtes Lächeln sich auf ihre Lippen legte. Gott sei Dank, den Jungs ist nichts passiert. Tyson ist nichts passiert... "Hey, Tala." Der Drache drehte sich zu dem jungen Russen um, der, die Arme vor der Brust verschränkt, ihn aus ruhigen, gesammelten Kristallen aus ansah. "Schon gut, Tyson." Sagte er fest, bevor der Blauhaarige fortfahren konnte. Der Drache schaute ihn einen Moment lang konzentriert an, dann nickte er, braune Augen schimmernd mit Verständnis und Dankbarkeit. "Hil, wie hast du uns gefunden?" wandte Ray sich an das Mädchen und alle Aufmerksamkeit ruhte nun auf ihr. Sie hielt ihnen einen Zettel hin. "Das ist eine Karte der Kanäle. Ich habe sie im Zimmer gefunden, wo wir alle versammelt waren. Jungs, Mr. Dickenson, er..." sie stockte, nicht wissend, wie sie das erklären sollte. Sie selbst konnte nicht so richtig glauben oder begreifen, dass der BBA Leiter ein zweideutiges Spiel treiben konnte. "Wir wissen's." schnitt Max sie leise ab, während Tala die angebotene Karte aus ihren Händen nahm. Ein kurzer Blick darauf ließ ihn die Stirn runzeln, er wünschte, Kai wäre hier. Der Phönix hätte sicherlich keine Probleme, die Karte zu lesen... allerdings, wäre er hier, bestünde ein Grund, die Karte zu lesen, erst gar nicht. Das ließ ihn sich sofort daran erinnern, wieso sie hier waren. Der Tumult der eben geschehenen Ereignisse hatte sich soweit gelegt und die Sorge um seinen Phönix kehrte schlagartig wieder, genauso wie das stechende Gefühl der Angst darüber, was Biovolt mittlerweile mit ihm angestellt haben mochte. Das ließ sein Gehirn mit doppelter Geschwindigkeit arbeiten und er schaute auf die Karte, sich langsam eine Route zurechtlegend. So schwer schien es gar nicht zu sein. Die anderen schwiegen, während er das Blatt studierte, in der Hoffnung, dass sie hier baldmöglichst raus kommen würden. Tyson kümmerte sich um den Schnitt auf seinem Fußgelenk – so tief war dieser zum Glück nicht gewesen. Mit dem von Hilary angeboten Stofftaschentuch verband er die Wunde. Es schmerzte zwar, aber es war erträglich. "Hey, Jungs... Wer von euch kam eigentlich auf die Idee, die Kreuze an die Wände zu malen? Ohne die hätt ich euch nie im Leben gefunden." Fragte Hilary in die Runde und Tyson deutete auf den Wolf, der immer noch in die Aufgabe vertieft war, aus der Karte schlau zu werden. "Tala. Keiner von uns hätte im Traum dran gedacht, den Weg zu kennzeichnen." Antwortete er und sah überrascht ein nervöses Aufblitzen in den braunen Augen des Mädchens. "Na dann hat er sich die Umarmung ja verdient!" lächelte sie letztendlich fest und der Wolf blickte verwirrt von dem Blatt Papier in seiner Hand auf. "Hm, was?" den Augenblick danach taumelte er perplex einen Schritt rückwärts, als sie enthusiastisch die Arme um seinen Hals schloss und ihn leicht drückte. ...zum Teufel ging hier ab? Die Geste hatte ihn unvorbereitet getroffen, zudem er Körperkontakt mit anderen Menschen, ausgenommen Kai, meist vermied. Das Mädchen ließ ihn los, ein freches Grinsen auf den Lippen. Sie hatte es sich so vorgenommen und sie hielt sich auch daran und zugegeben, auch wenn es ein wenig schwer fiel und ungewöhnlich war, hatte sich die Umarmung an sich gar nicht so schlimm angefühlt. Ein gewissen Grad Mut und vielleicht auch Todeswahn war schon nötig, um das zu machen, aber hey, Tala schien im Endeffekt gar nicht so böse und bedrohlich zu sein, wie sie ihn sich immer vorgestellt hatte. Und die Tatsache, dass er Tyson gerade das Leben gerettet hatte, ließ auch Dankbarkeit in diese Geste einfließen. "Tu das nie wieder." Erholte der Wolf sich recht schnell, die Stimme mahnend und kühl, als er leicht die Schultern zuckte, als ob die Berührung und die Überraschung abschütteln zu wollen. Seine eisblauen Augen musterten sie für einen Moment mit leichter Verwunderung und Interesse, bevor wieder zum Papier zu gleiten. Hilary nickte, während Max und Ray ein wenig baff von ihr zu Tala und wieder zu ihr starrten. Sie verstanden den Zusammenhang ihrer Handlung zwar nicht ganz, aber sie würde schon ihre Gründe haben. Tyson hingegen fiel es schwer, sich ein breites Grinsen zu verkneifen, als er sich an den verdatterten Gesichtsausdruck des Russen zurück erinnerte. "Lasst uns los." Sagte dieser plötzlich und ließ die Karte sinken. Seine eisblauen Augen waren ernst und erinnerten sie daran, was das eigentliche Ziel von alldem hier war und zwar, Kai zu befreien. Wer weiß, was sein verrückter Großvater mit ihm anzustellen vorhatte, sie mussten sich beeilen. Erstaunlicherweise ging es, mit dem Erwerb der Karte, sehr viel zügiger, als erwartet. Tala schien ganz und gar konzentriert zu sein, sie zielstrebig und schnell durch die verzwickten Gänge führend. Tyson wusste, warum. Er war ebenfalls der Meinung, dass sie genug Zeit verschwendet hatten. Er konnte sich sehr gut vorstellen, wie viele Sorgen und Gedanken sich der Wolf um seinen Liebsten machen musste, wahrscheinlich eine Menge mehr als alle von ihnen. Der Weg endete letztendlich bei einer Leiter, die nach oben zu einer Lücke führte. Der Wolf kletterte diese hoch und stieß die schwere Lückentür ruckartig auf. Sie krachte unangenehm laut auf den Boden, doch kümmern tat es ihn eh wenig. In diesem Moment verließen ihn seine kalte Ruhe und die Gelassenheit langsam – er wollte Kai endlich wiederhaben. Und wenn er seinen Phönix erst wieder in seinen Armen hielt, würde er Boris und Voltaire, insbesondere Voltaire, mächtig den Arsch aufreißen. Die Wut hielt sich angesichts der Sorge noch im Zaum, aber er zweifelte nicht daran, dass sie ausbrechen würde, sobald er dem beiden Ausgeburten gegenüber stand. Eine Weile später waren sie vollzählig aus der Lücke hinaus geklettert und fanden sich in einem mit allem möglichen Kram zugemüllten Raum wieder. Er erkannte eine der vielen Abstellkammern der Abtei, in denen alle möglichen Dinge verstaut wurden, von kaputten Möbeln bis zu verstaubten Tanks. Die Tür ließ sich mit einem leichten Quietschen aufstoßen und er blickte in einen der langen, düsteren Korridore des Untergrundteils der Abtei. "Ihr nehmt den linken Gang, ich nehme den rechten." Wies er an, was ihm überraschte Blicke bescherte. "Sollte nicht einer von uns mit dir gehen?" fragte Ray nach. "Nein. Ich kenne mich hier aus, alleine bin ich besser dran. Ihr solltet auf jeden Fall zusammenbleiben und aufpassen, verstanden?" schnitt er ab, die Stimme ungeduldig und angespannt. Je mehr Zeit er ohne nach Kai zu suchen verschwendete, desto mehr nervte ihn alles andere. "Von wegen!" protestierte Tyson, braune Augen vorwurfsvoll schimmernd. Es war ja schön und gut, dass Tala alles alleine regeln wollte, aber er würde den Älteren nicht einfach so allein abdüsen lassen. "Ich werde mit dir kommen." Sagte er fest und schaute entschlossen in die eisblauen Kristalle, die ihn erst trotzig, dann dennoch mit Akzeptanz anblickten. "Fein. Dann kommst du eben mit." Damit drehte er sich um und schritt den Gang entlang. Tyson nickte seinen Teamkameraden zu und lächelte Hilary aufmunternd an, bevor er schnellen Schrittes hinter dem jungen Russen trottete. Ihre braunen Augen schauten ihnen einen Moment lang mit Sorge hinterher und schließlich machte sie sich zusammen mit Max und Ray in die entgegengesetzte Richtung auf. Tyson hatte am Anfang ein wenig Probleme, mit Talas schnellem Gang schritt zu halten, insbesondere weil sein Fuß immer noch wehtat, doch letztendlich holte er ihn ein. Sie gingen schweigend nebeneinander, in die Stille hineinhorchend. Unterhalten wäre sowieso keine gute Idee, da sie nicht wirklich darauf aus waren, zu früh oder zu ungünstig entdeckt zu werden. Eine geräumte Zeit später standen sie vor einer Treppe, die nach oben führte. Die Stufen führten sie in das Erdgeschoss des riesigen Gebäudes. Das Licht wurde um einige Nuancen heller, der Gang breiter. Links und Rechts reihten sich Türen aneinander, eine Menge Türen und der junge Drache fragte sich, wo sie hier zu suchen anfangen sollten. Tala schritt an diesen Türen teilnahmslos vorbei, als ob sehe er sie nicht. "Laborzugehörige Räume. Lauter Maschinen und stapelweise Analysedaten." Erklärte der Wolf kurz, die Augen nicht vor dem Weg vor sich abwendend. Er wusste, dass Kai wohl kaum in diesen Räumen gefangen gehalten wurde. Sein eigentliches Ziel lag weiter den Gang entlang und wieder die Treppen runter, wo die Versuchsobjekte, ob lebend oder nicht, ihr Dasein fristeten. Mit ziemlicher Sicherheit befand sich der junge Phönix hinter einen der zahlreichen Metalltüren dort. xXx Rays katzenartigen Pupillen verengten sich leicht, als er in die Halbdunkelheit vor sich starrte, die anderen beiden dicht hinter ihm. Er wusste zwar nicht, wonach sie genau Ausschau halten sollten, aber sein ausgeprägter Gehörssinn versuchte, einen noch so kleinen Laut auszumachen. Wieso war es hier unten so menschenleer? Sie blieben vor einer Treppe stehen, die nach unten führte. Ein kurzer Moment des Zögerns, doch dann schritten sie leise die Stufen herunter. Auf der drittletzten blieb der Schwarzhaarige wie angewurzelt stehen, sodass Max beinahe in ihn hineinlief. "Ray, was..." "Shht!" schnitt ihn der Chinese scharf ab und deutete gerade aus. Unten, hinter einem Holztisch, saß ein Mann, gemütlich in einer Zeitschrift blätternd, während neben ihm auf dem Tisch sehr leise ein Radio spielte. Es war ein kleiner Raum mit vier Gittertüren entlang der Wände, die wie Zellen aussahen. In einer davon machten sie eine Person aus, sie saß in der Ecke. Das Licht der Lampe reichte nicht bis dahin, es war schwer zu sagen, ob es ein Erwachsener, ein Kind, ein Mann oder eine Frau war. Doch für sie stand fest, sie mussten der Person hier raus helfen. Mit geschmeidiger, leiser Bewegung steckte Ray sein Blade in den Starter und feuerte ihn ab. Gezielt traf dieser den am Tisch sitzenden Mann in den Hinterkopf und sein Kopf kippte nach unten, leise auf der Tischplatte aufschlagend. Er war nicht tot, sondern nur bewusstlos, wahrscheinlich für eine ganze Weile. Die drei Jugendlichen stürmten die restlichen Stufen nach unten und Hilary griff den Schlüsselbund vom Tisch. Die Person in der Zelle war mittlerweile aufgestanden und als sie dort ankamen, trat sie näher, sodass das Licht sie nun auch erfassen konnte. Überrascht aufschreiend ließ Hilary beinahe die Schlüssel fallen – vor ihnen stand eine Frau mit feuerrotem Haar und eisblauen Augen und sie glich einer ihnen bekannten Person so sehr... "Ihr seid bestimmt Kais Freunde, nicht?" fragte sie leise mit einer sanften Stimme und Ray konnte nichts außer einem benommen Nicken raus bringen. Wer war diese Frau? Sie sah Tala so verdammt ähnlich... "Wissen Sie, wo er ist?" kam Max als erster zu sich und nun regte sich auch Hilary wieder, die Tür aufschließend. "Ich kann es mir vorstellen, aber es wird wahrscheinlich schon zu spät sein, um Biovolts Plan zu verhindern." Sagte sie traurig und schritt aus der Zelle. Ihre eisblauen Augen musterten kurz jeden von den Jugendlichen, der Blick warm. Sie hatte also Recht behalten, sie sind gekommen, um Kai zu helfen. "Was meinen Sie damit? Und... wer sind Sie überhaupt?" Ray gefiel es überhaupt nicht, als die Frau von einem 'Plan' sprach. Was mag Biovolt mit Kai vorhaben? Was es auch sein mochte, es war garantiert nichts Gutes. "Mein Name ist Tanja." Antwortete sie. "Ich denke, mein Sohn hat euch hergeführt?" Ein überraschtes Aufkeuchen seitens der drei. "Sie meinen Tala?" presste Hilary hervor. Sie dachte, der junge Russe hatte keine Eltern mehr. "Die Geschichte würde zu lang werden, um sie zu erzählen. Wir müssen uns beeilen, wenn Kai bereis mit Black Dranzer infiziert wurde, brauchen wir das Antiserum." Sie schritt an ihnen vorbei zu der Treppe. Wovon redete sie da? Black Dranzer? Infizieren? Antiserum? Es machte so was von keinen Sinn für die drei. Wie konnte man jemanden mit einem Bitbeast infizieren? Und zu welchem Zweck? "Kommt schon, beeilt euch." Tanja drehte sich zu ihnen um, während sie die Taschen des Mannes durchforstete, bis sie eine silberne Karte aus ihnen holte. "Ich verstehe Sie nicht. Wovon reden Sie da?" Max schaute verwirrt die Frau an. Es war schwer genug, zu begreifen, dass sie anscheinend Talas Mutter war, geschweige denn verstand er, wovon sie da die ganze Zeit redete. "Hört zu. Wenn Biovolt Kai und Black Dranzer miteinander verschmolzen hat, hat er damit ein Wesen erschaffen, das beinahe unbesiegbar ist. Kais Körper ist ein ausgezeichneter Träger – der Junge ist stark, kraftvoll und durch seinen vorherigen Kontakt mit Black Dranzer die einzige..." sie stockte kurz, um den passenden Begriff zu finden. "...Hülle, die das Bitbeast akzeptieren würde. Black Dranzer ist gefährlich – es macht für ihn keinen Unterschied, ob es Bitbeasts oder Menschen tötet. Der einzige Weg, sie zu trennen, ist das Antiserum, es ist in meinem Zimmer. Ich habe Biovolt bei der Entwicklung dieses Verfahrens unterstützt, damit ich im Stillen ein Antiserum konstruieren konnte. Es liegt in meinem Zimmer, wir müssen es unbedingt holen." Sprach sie. Endlich hatte sich ihre ganze Mühe gelohnt. Sie hatte das Entwickeln des Verfahrens nie verhindern können, also hatte sie sich entschieden, mitzumachen. Sie hatte das Projekt kennen gelernt, kannte die ganze Zusammenstellung, den ganzen Inhalt dieses Verfahrens und hatte die ganze Zeit über an einem Antiserum gearbeitet. Boris hatte ihr, nichts davon ahnend, alle Informationen geliefert, die sie gebraucht hatte. Es war zwar schwer gewesen, diese Machenschaften zu unterstützen und selbst dabei mitzuwirken, aber nun war die Zeit der Abrechnung gekommen. Der Preis war hoch gewesen, um das Vertrauen von Voltaire zu gewinnen musste sie den Kontakt zu ihrem Sohn aufgeben, so tun, als ob sie sich gänzlich auf das Projekt konzentrieren würde. Nun zahlte es sich aus, das Serum war fertig und möglicherweise bereits die einzige Chance, Kai zu retten. Endlich konnte sie wenigstens etwas bei den beiden Jungs wieder gut machen. "Kommt schon, wir müssen uns beeilen!" sie schritt die Treppen rauf, die drei Jugendlichen dicht hinter ihr. Ganz verstehen konnten sie es zwar nicht, aber sie begriffen, dass es durch und durch ernst und gefährlich war. Sie folgten ihr schweigend nach oben und sie führte sie den Gang entlang, bis sie vor einer Stelle an der Wand stehen blieb. Sie blickten sie verwundert an, bis Tanja auf einen Knopf drückte, den sie im Dunkeln gar nicht bemerkt hatten. Vor ihnen öffneten sich plötzlich Lifttüren und sie schritten rein. Tanja steckte die silberne Karte in den Schlitz unter den vielen Knöpfen, es piepste und sie tippte schnell ein paar der Knöpfe in einer bestimmten Reihenfolge an. Die Türen schlossen sich und der Lift fuhr sie nach oben. xXx Der Gang schien kein Ende zu nehmen – Tyson wusste nicht, wie lange sie diesen schon entlang liefen. Tala hingegen kümmerte es nicht einmal. Er war einzig und allein darauf bedacht, Kai zu finden. Die Sorge und die Angst machten ihn wahnsinnig, diese Ungewissheit musste bald ein Ende nehmen, sonst würde er noch durchdrehen. Er wusste nicht, in welchem Zustand er den Jüngeren antreffen würde, wusste nicht, ob seine Schussverletzung schlimm war, ob Biovolts dreckige Finger sich schon an ihm vergriffen hatten. Die Treppe, die nach unten führte, kam bereits in Sicht. 'Halt aus, Kai. Es dauert nicht mehr lange, bald werde ich dich hier raus holen...' Doch er und Tyson blieben abrupt stehen, als sie jemanden diese Treppe rauf schreiten hörten. Die Schritte waren langsam und schwer und es erklang ein leises Zischen, als die Hand der rauf kommenden Person das Geländer hochfuhr. Reflexartig schlossen sich ihrer beider Hände um den Blade in der Tasche. Nun kam die Person in Sicht und der junge Drache keuchte überrascht auf und Talas Augen weiteten sich leicht vor Erleichterung. "Kai!" stieß er aus, als er den grauen Haarschopf sah. Der Phönix hatte den Kopf gesenkt, eine Hand umklammerte sein Blade, während die andere langsam das Geländer hochstreifte, mit jedem Schritt. Doch Talas Freude hielt nicht lange an, als seine rationale Seite anfing, Fragen zu stellen. Wieso war Kai draußen? War er ausgebrochen? Doch... dieser kalte, ruhige Gang und die entspannte Haltung waren nicht gerade das angemessene Benehmen für jemanden, der gerade ausgebrochen und am Wegrennen war. Er konnte das Gesicht des Phönix nicht sehen, da dieser den Kopf gesenkt hielt, aber etwas Unheimliches und Seltsames ging von ihm aus. Wie eine schwarze Aura, das um ihn herum war, ganz und gar nicht mehr Kais. Etwas stimmte mit ihm nicht und Talas Herz fing an, zu rasen. Waren sie zu spät? Hatte Biovolt ihm was angetan? Noten der Panik mischten sich unter die Sorge, die Angst um den Jüngeren übermahnend. "Kai?" sprach er, diesmal eindringlich und ruhig, auch wenn seine Stimme leicht zitterte. Der junge Drache an seiner Seite war ebenfalls sichtlich angespannt, auch er spürte, dass irgendwas gewaltig nicht in Ordnung war. Der Phönix schritt die letzte Stufe hoch und seine Hand ließ das Geländer los. Er blieb stehen, den Kopf immer noch gesenkt. Sie trennten wenige Meter voneinander und mit jeder Sekunde, die verging, fühlte Tala die Anspannung steigen. "Kai, was ist? Was... haben sie mit dir gemacht?" die eisblauen Augen des Wolfs füllten sich immer mehr mit Unruhe und Nervosität und er wünschte sich nur noch eins – das Kai endlich aufsah und etwas sagte. Ganz egal, was. Sein Herz zog sich zusammen, als ein Abbild hinter dem Jüngeren zu flimmern begann. Er konnte nicht erkennen, ob es Dranzer war, dafür war es zu undeutlich. Was war passiert? 'Kai, bitte... sag etwas... irgendwas... kommt zu dir...' flehte er in Gedanken, während seine Augen ein wenig geweitet und starr auf den Jungen vor sich sahen, das flimmernde Abbild hinter ihm immer deutlicher. Kai trat einen Schritt vor und langsam hob er seinen Kopf. Seine Lider waren geschlossen, der Gesichtsausdruck steinhart und emotionslos. Tyson trat ungewollt einen Schritt zurück – der Teamchef machte ihm Angst. Was flimmerte da hinter seinem Rücken? Es sah wie ein Vogel aus... Dranzer...? "Kai..." Talas Stimme kam leise und beinahe flehend raus, als sein Verstand mit dem Emotionschaos in seinem Herzen rang. Er konnte sich nicht rühren. Er wollte so gern zu dem Jüngeren laufen, ihn in die Arme schließen, doch da war etwas, was ihn daran hinderte. Wie eine schwarze, unsichtbare Barriere, die den Phönix zu umgeben schien. Was... Was war es, das hier nicht stimmte? Sein Blut gefror in seinen Adern, als sich seine Augen weit aufrissen. Alle Gedanken und Gefühle verschwanden aus ihm, der Atem stockte in seiner Brust als Kais Lider sich öffneten und zwei schimmernde, blankschwarze Augen ihm entgegen starrten. Das Abbild hinter dem Phönix wurde nun deutlich und klar - Black Dranzer. Uff, das war ein ganz schönes Stück Arbeit ^^° Ist zwar wieder ein wenig gemein, der Cliffhanger, aber das Kapitel ist i-wie rapide in die Höhe geschossen, mit der Wörteranzahl und i-wo musste ich ja den Schluss ansetzen. Hmm, ich hoffe, ihr nehmt's nicht krumm, aber im Laufe der Story hat sich anscheinend ein Nebenpaaring entwickelt xD ! ! ! ! Wichtig ! ! ! ! Ich will euch deswegen eine wichtige Frage stellen – möchtet ihr, dass ich auf das Paaring Tyson/Hilary auch ein wenig mehr eingehe? Natürlich nicht so, dass das Hauptpaaring in den Hintergrund geht, sicherlich nicht. Ich weiß nur nicht, wie ihr zu dem Paaring steht und ob es eine gute Idee wäre, wenn ich die Gefühle der beiden auch ein wenig mehr ausdeute und mehr auf sie eingehe, ich überlasse euch die Entscheidung. Wie gesagt gestaltet und formt ihr diese Fic mit mir – also gebt mir in eurem Kommi kurz eine Antwort hier rauf, ja? ! ! ! ! Wichtig ! ! ! ! Über eure Meinung zu diesem Kapitel allgemein würde ich mich sehr freuen^^ Was hat euch gefallen/nicht gefallen/gestört/gefreut? Habt ihr Fragen/Unklarheiten? Es ist für mich auch immer interessant, zu lesen, was ihr euch so allgemein für Fragen stellt, wenn ihr das Kapitel zu Ende gelesen habt – das hilft mir auch immer sehr, die Story mehr zu füllen. Ich denke, bessere Kommischreiber als Euch kann man sich echt nicht wünschen, ich bedanke mich herzlich besonders bei lunalinn Kuschelkaezchen KallistoJ Gothic_Princess Phoenix-of-Darkness Kai-RICK Wolf-of-Pain Kairigirl Minerva-moon xXsweetAngelXx Dranza-chan -Maru- Sweety-Bear *vor jedem einzelnen verbeugz* *jedem ne rose reich* Vielen Dank Leute, für all die Unterstützung bei dieser Fanfiction, ohne euch wäre ich erst gar nicht so weit gekommen (nicht zu glauben, schon 19 Kapiteln!) ich schätze eure Meinung sehr und sie bedeutet mir so viel *keine wörter hat* Deswegen sag ich einfach – Danke! und bist zum nächsten Kapitel =^_^= Hab euch alle lieb *knuddelknuffz* Eure Katja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)