Anything for you von Aislynn (KaixTala) ================================================================================ Kapitel 15: My last breath -------------------------- Hi, zusammen! Yoah, ich bin's wieder mal mit einem frisch abgetippten Kapitel ^^ Und, Leutz, ich weiß, dass man aus Talas Gefühlen für Kai nicht sehr schlau wird, aber! Das ist Absicht *lol* Immerhin, es wirft, wie ich erwartet habe, Fragen auf – was ist denn jetzt mit dem Wolf? Ist da wirklich nur Freundschaft im Spiel bei der ganzen Sorge um Kai? Nun, mit diesen Fragen habe ich mir eine gute Vorlage für mein nächstes Kapitel geschaffen – und das bekommt ihr jetzt zu lesen^^ Natürlich wird unser lieber Kai auch nicht der einzige bleiben, der immer zu leiden hat, das wäre erstens nicht fair und zweitens würd ich ihm, euch und mir so was nie antun ^_^ Diese Story ist ja auch noch nicht zu Ende – sie geht weiter und ich hab noch ein Paar Tricks und Ideen im Ärmel, also lasst euch überraschen XP Und Leeeeutz... *schnief* Ich bin soo glücklich, dass euch die Szene mit dem Unfall so gefallen und berührt hat ;____; Ich habe sie sehr viele Male bearbeitet, bis es an allen Ecken und Kanten gepasst hat und es macht mich so unsagbar froh, dass es sich gelohnt hat! DANKE! Minerva: Uh, Kai, zu weiblich ? O.O Wie kommst du darauf? Ich finde, nach all dem, was ihm zugestoßen ist, ist er erstaunlich stark, zudem für sein Alter! Jeder andere würde an seiner Stelle ein emotionelles Wrack sein. Du liegst falsch, es hieß nie, er habe nur einmal vor Tala geweint und außerdem habe ich das schon mal in einem meiner Vorwörter genau erklärt, lies es dir noch einmal durch, wenn du immer noch Unklarheiten hast. Ich hoffe, du bist nicht einer von den Menschen, die denken, Weinen (oder Gefühle zeigen generell) ist "Mädchen-Sache." Jungs sind genauso Menschen wie Mädchen und ich finde, in Fall von Kai wäre ein erwachsener Mann schon längst zusammengebrochen, findest du nicht? Für seine 17 Jahre ist er ganz schön charakterfest und ich finde die Meinung, der Phönix sei zu weiblich, schlicht und einfach viel zu übertrieben gestellt. Außerdem zeigt er Gefühle ausschließlich in Talas Anwesenheit, zu der Außenwelt ist er immer noch relativ abweisend und kühl. Das siehst du dann auch in diesem Kapitel, vielleicht hilf es dir dann, zu verstehen, wie ich das meine^^ Wieso ist Tyson übertrieben erwachsen dargestellt? Ich finde, er verhält sich ganz dem Alter angemessen, er ist ein wenig reifer hier, ja, aber trotzdem hat er seine Frohnaturlaune und die ausmachenden Charaktereigenschaften beibehalten. Ich weiß, dass er viel zu oft übertrieben dumm dargestellt wird, vielleicht ist es deswegen so ungewöhnlich für dich, ihn mal ganz normal zu sehen, als Mensch und nicht als verfressenden Volltrottel. Natürlich wird es noch Romantik geben, eine Menge davon, aber wie immer ist es ein harter Weg bis zum bedingungslosem Glücklichsein^^ Danke für die tollen Kommis, wie immer, ihr alle seid Klasse! Für mich als Autorin gibt es keine größere Belohnung als eure antreibenden Wörter, es ehrt mich ungemein, dass bereits so viele Leute meine Story gut finden. Ich bin einfach nur total glücklich drüber ^_^ Eine Sache noch, um Verwirrung auszuschließen, hab ich bei der Rückblende sowat gemacht (~~~~~~~~ - Anfang ~~~~~~~~) – Ende weil sie ziemlich lang geworden ist und viele ineinander folgende Rückblenden beinhaltet. Aber ich denke, ihr werden keine Schwierigkeiten haben, es zu erfassen, wenn doch – fragt mich einfach. Und nu lasst uns mit dem neuen Kapi anfangen. Sollen wir? Kapitel 14 "My Last Breath" (Evanescence - Fallen) Hold on to me love You know I can't stay long All I wanted to say was I love you and I'm not afraid Can you hear me? Can you feel me in your arms? Holding my last breath Safe inside myself Are all my thoughts of you Sweet raptured light it ends here tonight I'll miss the winter A world of fragile things Look for me in the white forest Hiding in a hollow tree (come find me) I know you hear me I can taste it in your tears Holding my last breath Safe inside myself Are all my thoughts of you Sweet raptured light it ends here tonight Closing your eyes to disappear You pray your dreams will leave you here But still you wake and know the truth No one's there Say goodnight Don't be afraid Calling me, calling me as you fade to black Holding my last breath Safe inside myself Are all my thoughts of you Sweet raptured light it ends here tonight Say goodnight Don't be afraid Calling me, calling me as you fade to black Calling me, calling me as you fade to black Eisblaue Augen öffneten sich langsam. Im Zimmer war es gemütlich duster – es schien noch sehr früh am morgen zu sein. Tala blinzelte, um die Müdigkeit zu verjagen und das Erste, was er wahrnahm, war die Wärme neben ihm und das angenehme Gewicht auf seiner Schulter. Er brauchte nicht zu der schlafenden Person rüber zu sehen, um zufrieden zu lächeln. Trotz der Tatsache, dass sie in ein paar Stunden mit weniger erfreulichen Umständen konfrontiert werden, fühlte alles sich im Moment unwahrscheinlich gut an. Der Wolf fragte sich, seit wann er Kais Nähe dermaßen genoss. Es war klar, sie waren Freunde und es war immer toll, Zeit zusammen zu verbringen, aber letztens hat Tala es sich selber angemerkt – er hatte es unglaublich gern, den Phönix nicht nur um sich zu haben, sondern ihn auch zu spüren – sei es die Wärme seines Körpers, wenn er ihn in seinen Armen hielt oder das Gefühl der seidig weichen Haare, wenn er sie ihm aufraufte. Kai schien es nicht aufgefallen zu sein, aber der Wolf machte das in letzter Zeit ungemein häufig. Er wunderte sich ja selber über sein seltsames Verhalten. Es war klar, er hatte immer schon diesen gewissen Beschützerinstinkt, wenn es zu Kai kam. Schon immer versuchte er, den Jüngeren vor allem zu beschützen, das ihm auf irgendeine Weise verletzen oder schaden konnte. Das war für ihn noch nie ein großes Thema gewesen – er fühlte sich wie ein großer Bruder. Aber dieser Beschützerinstinkt schien seitdem, als er dem Phönix wieder begegnet war, unglaublich und sehr schnell in etwas anderes überzuwachsen. Er wurde auf irgendeine Weise ausgeprägter und Tala konnte sich nicht erinnern, je dermaßen wütend geworden zu sein, wie gestern am Flughafen. Es ging nicht mehr um das einfache Beschützen – er war allen Ernstes bereit, Voltaire auf der Stelle den Hals umzudrehen und er hatte noch nie Wolborgs Knurren in seinen Ohren dermaßen deutlich gehört. Irgendetwas Seltsames passierte mit ihm und er wusste nicht, was. Er starrte gedankenversunken an die Decke und ertappte sich wieder einmal dabei, wie er mit der Hand durch die Haare des schlafenden Phönix fuhr. Er schielte seitlich zu seinen Fingern, die sanft durch die doppelfarbigen Strähnen strichen und seine Stirn legte sich in Falten. Es war nicht nur seltsam, es war höchst seltsam. Er benahm sich komisch, sogar für die normalen Verhältnisse ihrer Freundschaft. Sie war nun mal sehr eng - als sie noch jünger waren, schliefen sie oft in einem Bett, insbesondere weil, auch wenn er es nie aussprach, Kai stets Angst hatte, dass seine Alpträume zurückkehren konnten. Doch je älter sie wurden, desto weniger waren solche Situationen der Fall. Kai wurde stärker, erwachsener, verbannte seine Angst und seine Schwächen und Tala fand sich irgendwann damit ab, dass der Phönix seine Hilfe und Unterstützung immer weniger brauchte. Trotzdem passte er immer auf den Jüngeren auf, er zeigte es zwar nie, weil Kai dann meistens ziemlich sauer wurde, aber er hatte stets ein Auge auf jeden, der ihm irgendwie bedrohlich werden konnte. Eines Tages ging Kai einfach und Tala blieb zurück – wütend und verwirrt. Er hatte sich oft gefragt, was der Grund sein konnte, wieso der Jüngere gegangen war und natürlich fragte er sich oft, ob es in irgendeiner Weise seine Schuld gewesen sein könnte. Als der Phönix ihm erklärt hatte, er sei wegen seinem Großvater und Biovolts Machenschaften gegangen, hallte in seinem Unterbewusstsein das Gefühl der Schuld wieder. Er fragte sich, ob der Jüngere geblieben wäre, hätte er ihn mehr unterstützt. Er fühlte sich, als ob er den Phönix versagt hätte, ihn zu wenig unterstützt und beschützt hatte und als ob es auch seine Schuld war, dass er ging. Mittlerweile verstand er, dass seine Vorwürfe sich gegenüber unbegründet waren – Kai wäre früher oder später gegangen, ganz egal, wie er sich verhalten hätte. Und jetzt... jetzt waren sie wieder zusammen – als Freunde? Tala spürte einen inneren Konflikt aufkommen. Es war einfach nur... seltsam. Klar, er beschützte den Jüngeren, egal was, aber in der letzten Zeit reagierte er nicht nur beschützend, sondern beinahe besitzergreifend. Er wollte nicht nur keine Feinde in Kais Nähe wissen, er wollte überhaupt Niemanden in Kais Nähe wissen. 'Wär ja noch schöner. Eins steht fest, wenn einer an meinen Kai ran will, muss er erst an mir vorbei.' Talas Finger hörten abrupt auf, sich zu bewegen und seine Augen weiteten sich leicht. Hat er gerade eben... hat er eben *meinen Kai* gedacht? Himmel noch mal, seit wann war Kai denn *seins*? 'Zum Teufel... was ist denn jetzt kaputt?' dachte er gleichzeitig schockiert und verwirrt. Beinahe ängstlich schielte er zu dem Phönix, als ob er befürchtete, dass dieser seine Gedanken irgendwie gehört haben konnte. Doch Kai schlief immer noch tief und fest und schien nichts davon zu wissen, was für Gedanken gerade in Talas Kopf rum irrten. Nun, im Moment irrte im Kopf des Älteren überhaupt nichts herum – er war einfach nur... baff. Kai war ihm wichtig, er war es schon immer gewesen, aber seit kurzem war er ihm nicht nur wichtig, sondern immens wichtig. Dieser Alptraum gestern... Der Wolf wusste nicht, zum wievielten Mal er sich bereits wünschte, Voltaire den Hals umdrehen zu können. Und, um ehrlich zu sein, es war nicht normal. Sogar für seine Standards. Das ging weit über das einfache Beschützen hinaus, es war... es war etwas anderes. Es kam zwar auch bei Weitem nicht an Besessenheit ran, aber einfache Sorge war es auch nicht mehr. Er fühlte zwar, dass er der Lösung dieses Rätsels nahe war, aber wann immer er es festzunageln versuchte, entglitt es ihm. "Morgen, Tala." Riss ihn eine Stimme aus den Gedanken und plötzlich schauten ihn zwei rubinrote Augen verschlafen an. Er starrte in diese und fand sich hypnotisiert von der schlichten Schönheit dieser Augen, die ihn in ihren Bann zog und nicht mehr loslassen wollte. Ihm war noch nie aufgefallen, wie wunderschön diese Augen schimmern konnten. Er fragte sich, ob er die ganze Zeit über blind gewesen war. "Tala?" sprach Kai leise, verunsichert, als der Ältere ihn unentwegten anstarrte. Plötzlich machte sich Angst in ihm breit – hatte er was falsch gemacht? Hatte er sich zu offensichtlich benommen? Wusste der Wolf jetzt von seinen Gefühlen und wollte ihn vielleicht zum Teufel jagen? 'Bitte nicht... das würde ich nicht verkraften...' schoss es durch seinen Kopf. Der Ältere wachte aus seinem Tranceähnlichen Zustand auf, als Kais Augen ihn zunehmend verwirrt anschauten. "Hm, was?" fragte er perplex. Kai schaute ihn nicht minder verblüfft an und eine seltsame Stille legte sich um sie. Einen Moment lang sahen sie einander nur an, hin und wieder verwirrt blinzelnd. "Uhm... ich denke, wir sollten aufstehen..." fasste Kai sich als erster. Er verstand zwar gar nichts mehr, aber er tat sein Bestes, das nicht zu zeigen. Benahm er sich irgendwie komisch oder Tala? Oder sie beide? Langsam wusste er nicht mehr, wo ihm der Kopf stand – diese Liebe brachte alles durcheinander. Nicht nur seine Gefühle und Gedanken, sondern auch seine Ansicht Tala gegenüber. Das bestätigte ihm aber nur umso mehr, dass sie dringend reden mussten. Doch... er fand es zwar peinlich, sich das selber einzugestehen, aber er traute sich einfach nicht. Es war so ziemlich die verdammt schwerste Sache auf der Welt. Frustrierend. Einfach nur frustrierend. "Oh... hrm... ja, das sollten wir vielleicht..." stimmte der Wolf zu. Er verspürte das Verlangen, sich selbst zu ohrfeigen. Eine seltsame Situation war zwischen ihnen entstanden und er fühlte sich dafür verantwortlich. Seine Gefühle waren durcheinander und er wusste schlicht und einfach nicht mehr weiter. Das war... er fand kein anderes Wort als Chaos, um es zu beschreiben. Kai setzte sich im Bett auf. Er musste etwas Abstand zwischen sich und dem Wolf bringen, sonst würde er etwas sagen oder tun, was er höchstwahrscheinlich bereuen würde. Das morgendliche Ritual verlief ohne großartige Ereignisse – nachdem sie sich umgezogen und geduscht hatten, versammelten sich alle Bladebreakers und Tala in der Hotellobby nach einem ausgiebigen Frühstück im Restaurant. Draußen wartete das von Biovolt versprochene Taxi und brachte sie zu dem Flugplatz abseits der Stadt. Die Fahrt über wurde geschwiegen – keinem war richtig nach Reden zu Mute angesichts der todsicher unangenehmen Überraschungen, die bestimmt folgen würden. Tala war ungemein erleichtert, dass Kai offenbar gut mit allem klar kam – der Phönix war die Ruhe selbst und seine Einstellung wirkte sich positiv auf seine Teamkameraden aus – sie wurden ebenfalls gesammelter, entschlossener und die Zweifel und trüben Gedanken wichen aus ihren Augen. Der Ältere zollte ihm Respekt dafür – Kai war sich anscheinend perfekt dessen bewusst, was es hieß, Teamkapitän zu sein. Sie stiegen an einem Helikopterplatz aus. Die Leute von Biovolt geleiteten sie schweigend zu den Maschinen, die sie in kürze nach Sibirien tragen würden. Als sie einstiegen, fiel es aber nur den beiden Russen auf, das der Pilot unter anderem eine Waffe an seinen Gurt geschnallt hatte. Es ging also bereits nach den harten Regeln. Sie beschlossen, nicht unnötig auf diese Sache aufmerksam zu machen, es bestand kein Grund, den anderen Angst zu machen. Was sie anging – sie sahen Feuerwaffen nicht zum ersten Mal. Beide hatten schon solche in den Händen gehalten – und damit auf lebende Menschen geschossen. Glücklicherweise gingen keine Toten auf ihr Konto, aber der ein oder andere Schwerverletzte. Ja, ihre Vergangenheit war schwarz und keine, auf die sie besonders stolz waren, aber nichtsdestotrotz waren sich beide sicher, dass ihre Erfahrungen im näheren Zeitraum sehr, sehr gelegen kommen werden. Es wurde ernst und sie wussten, dass die restlichen Jugendlichen wahrscheinlich keine Ahnung hatten, wie ernst es wurde. Es ging nicht mehr um einen Sport – es ging um Macht und es ging um Leben und Tod. Ein schauriger Gedanke, doch nichtsdestotrotz war es die Realität. Der Sport war zu einem Kampf geworden, die Bitbeasts – zu einem Mordinstrument. Kai warf einen Blick zu dem Wolf, als sie über die Landschaft flogen, und dieser nickte leicht, signalisierend, dass er alles mitgekriegt hatte. Die Erde unter ihnen wurde nun weiß – stellenweise mit meterhohem Schnee bedeckt. Das Grüne, das zu sehen war, waren ausschließlich Nadelwälder – Fichten, Kiefern, Lärchen – mächtige Bäume, groß, stark und voluminös, um in der Härte des Wetters zu überleben und vor der Stärke des Windes nicht zu wanken. Ein Fluss schlängelte sich unter ihnen und soweit seine geographischen Kenntnisse Kai nicht täuschten, war es der Jenissej, mit 4092km einer der längsten Flüsse, die durch Sibirien gingen. Sibirien hatte viele Flüsse, darunter die größten und wasserreichsten der Welt. Da Sibirien von drei Seiten durch Gebirge umrahmt war und nur zum Polarmeer geöffnet, flossen diese in Süd-Nord-Richtung. Kai war sich sicher, dass ihm dies zu Hand kommen wird, wenn sie sich orientieren müssten. Er konnte sich vorstellen, das Biovolt sie mal eben irgendwo aussetzen konnte – zuzutrauen wäre es ihnen ohne Zweifel. Er erinnerte sich an ein paar Fakten - die Dimensionen der Flüsse waren anders als in Mitteleuropa. Zum Beispiel war der Fluss Alaseja in kaum einer Karte verzeichnet, weil er so klein war. Dennoch war er mit 1590 km länger als der Rhein. Sibirische Flüsse bekamen ihr Wasser vor allem durch Schneeschmelze, was vor allem bedeutete, dass sie je nach Jahreszeit unterschiedlich viel Wasser hatten. Der Abfluss der sibirischen Flüsse war im Juni viermal so hoch wie im September und achtzehn- bis zwanzigmal so hoch wie im Dezember. Dies führte oft zu Hochwassern im Frühjahr und erschwerte durch die unregelmäßige Wasserführung auch die Schifffahrt. Nach der Schneeschmelze konnten sogar recht kleine Flüsse zu großen Strömen werden. Im Winter wurde die Eisdecke circa eineinhalb Meter dick und kündigte den Menschen durch explosionsartige Geräusche an, dass sie nicht mehr lange auf das Frühjahr warten mussten. Da es im Moment aber Herbst war, mussten sie sich wohl um eine plötzliche Überschwemmung keine Sorgen machen. Trotzdem musste er im Auge behalten, dass, wenn es wirklich zu was Ernstem kam, Kenny gar nicht schwimmen konnte. Er machte eine mentale Notiz, dass man den Chef das nächste mal statt zum Kampfanalysieren lieber ins Schwimmbad schicken sollte. Die raue Natur des Landes war ebenfalls nicht außer Acht zu lassen – Schneestürme waren listige Gesellen in dieser Ecke der Erde und die Wälder waren breitflächig und dicht, kein lustiger Platz, verwirre man sich in einem. Und bei Temperaturen unter Null würde man wahrscheinlich nicht sehr lange überleben. Ein zynisches Lächeln zierte kurz seine Lippen – ein perfekter Platz für Biovolt, um alle dreckigen Tricks, die sie auf Lager hatten, mit den höchsten Erfolgschancen umsetzen zu können. 'Großvater, eins verspreche ich dir – wenn das alles hier vorbei ist, wirst du nie wieder die Welt bedrohen.' Dachte er bitter, Augen auflodernd mit Wut. Genug der schwarzen Erinnerungen, genug der Trauer, genug der Schwäche – er musste dieses Monster unschädlich machen, ganz egal, wie. Er hatte sich zu lange von ihm runter ziehen lassen, es reichte. Er würde mit all dem abschließen, ein für alle mal. Er spürte das Feuer in seiner Brust, das stärker und größer wurde. 'Dranzer... du stimmst mir zu, nicht war, Kumpel? Wir haben beide genug von diesem Abschaum.' Sie landeten auf einem flachen Bergvorsprung und stiegen aus. Ein Pfad führte hoch und rechts von ihnen wuchs gemächlich ein Nadelwald. Boris erwartete sie bereits, ein schadenfrohes Grinsen auf den Lippen. "Willkommen." Sagte er, wofür er sich ein paar stechende Todesblicke einhandelte. "Ah, Voltaire hat sein Schoßhündchen also von der Leine gelassen?" schnaubte Tala verächtlich, als er den Kopf von Biovolt nirgends ausmachen konnte. 'Sicher, der würde sich seinen Arsch doch nie abfrieren wollen... Verdammter Greis...' Boris blitzte den Wolf an, Ärger offensichtlich auf dem Gesicht. "Du hast eine zu große Klappe, Tala!" zischte er, woraufhin der Rothaarige nur die Schultern zuckte. "Zumindest kommt bei mir mehr raus, als nur erbärmliches Rumgekläffe." Eisblaue Augen starrten überlegen in die des lilahaarigen Mannes, ein gehässiges Funken in ihnen. Boris schluckte die Beleidigung runter und fuhr fort. "Ihr seid doch bestimmt den Pfad hinter mir – er führt zu einer Hütte hoch auf dem Berg. Die Bitbeasts, die wir erworben haben-" "Du meinst sicher, geklaut?" warf Tala ein und Boris schaute ihn wütend an, führ jedoch fort. "Sie befinden sich in einer Truhe im Haus. Aber es gibt natürlich einen Hacken..." bei diesen Wörtern kam er abscheuliches Grinsen über seine Lippen und die Jungs spannten sich ungewollt an. "Dieser Wald hier..." Boris zeigte zu dem Nadelwald zu ihrer Rechten. "...führt an einer Klippe vorbei ebenfalls zu der Hütte. Auf dieser Klippe gibt es den Schlüssel zu der Truhe. Ihr werdet euch in zwei Gruppen zu der Hütte begeben, eine nimmt den Pfad, die andere den Weg durch den Wald. Ist es nicht außerordentlich spannend?" der Lilahaarige lachte auf, erfreut über den selbst gemachten, dummen Witz. Kai biss die Zähne zusammen. Sich in zwei Gruppen unterzuteilen war ungemein das Ungünstigste, was ihnen passieren konnte. Natürlich wusste Biovolt das auch, es kam wie erwartet – sie nutzten so ziemlich alles gegen sie, was sie nur konnten. "Ihr, meine beiden Überläufer, macht euch auf den Umweg. Das sollte doch für euch kein Problem sein?" mit einer ekelhaft süßen Stimmlage gesprochen, drehte sich Boris zu Tala und Kai. Die Augen beider Blader verengten sich gefährlich und der Lilahaarige wand sich schnell wieder den anderen Bladebreakers zu. "Für euch bleibt der direkte Pfad, aber ich würde an eurer Stelle vorsichtig sein. Und kommt ja nicht auf dumme Gedanken – wir beobachten jeden eurer Schritte." Fügte er hinzu. "Ihr habt sie nicht mehr alle! Auf keinen Fall werden Kai und Tala alleine durch den Wald irren!" protestierte Tyson laut. Er hatte Angst um seine beiden Freunde und sie war berechtigt. "Ihr habt leider keine andere Wahl. Wenn ihr bis Sonnenuntergang die Bitbeasts nicht bei euch habt, werden wir sie nehmen und in eine schöne Energiebombe umwandeln, die hübsch ganz viele Städtchen in die Luft jagen wird!" lachte Boris bösartig, außerordentlich zufrieden mit den schockierten Gesichtsausdrücken. "Aber-" versuchte der Drache wieder einen Protest. "Tyson! Genug!" schnitt Kais Stimme ihn ab und der Blauhaarige sah seinen Teamchef hilflos an. "Aber Kai-" "Ich habe gesagt, genug mit dem aber!" der Phönix funkelte ihn warnend an, keine Widersprüche mehr zu bringen. "Wir beide können auf uns aufpassen. Ihr seht zu, dass ihr heil an der Hütte ankommt, verstanden? Max, Ray?" er sah seine Teamkollegen an und jeder von ihnen nickte zögernd. Die Gesichtszüge des Phönix entspannten sich wieder ein wenig. "Gut. Passt auf euch auf." Sagte er letztendlich. "Ihr auch." Flüsterte Tyson. Er zweifelte nicht, dass die beiden stark genug waren, aber man wusste nie, wie weit Biovolt gehen würde. Es war alles möglich. "Ach, nein, wie süß!" rief Boris gespielt entzückt. "Was für ein wunderbarer Anführer du geworden bist, Kai." Kai schwieg und überließ Tala das Wort. Der Wolf ließ mit seiner bissigen Antwort nicht lange warten. "Hau schon ab, du Töle. Voltaire braucht bestimmt wieder seine Schuhe geleckt." Schmetterte er dem Lilahaarigen entgegen, eisblaue Augen hart und unbeugsam. Er verspürte wieder dieses Gefühl bezüglich Hals und Umdrehen, aber gab sich mit der Reaktion auf seine Wörter zufrieden. "Du kleines... Na warte, diese Wörter wirst du schon noch bereuen!" Boris knurrte irritiert und stieg in den Hubschrauber, die Tür laut zuknallend. Kais Blick kreuzte sich mit Rays. Er machte die Augen kurz zu und wieder auf, mit einem leichten Nicken, signalisierend, dass sie jetzt ihre Wege gehen sollten. "Kommt schon, Leute. Lasst uns los. Komm schon, Tyson." Der junge Tiger griff den Unterarm des Blauhaarigen und zog ihn leicht hinterher, als sie sich den Pfad hoch auf den Weg machten. Der Phönix drehte sich zu Tala um. "Wir sollten auch gehen." Sagte er leise. "Okay. Bleib in meiner Nähe." Der Wolf vernahm diesmal kein verärgertes Aufblitzen in den roten Rubinen als Reaktion auf seine Wörter. "Das gleiche gilt für dich." Antwortete Kai simpel und sie schritten durch den Schnee in den Nadelwald hinein. Währenddessen protestierte der Drache lauthals, immer wieder versuchend, sich aus Rays eisernem Griff zu befreien. Sie waren mittlerweile ein gutes Stück den Pfad rauf und je mehr Tyson strampelte, desto mehr verdunkelte sich das Gesicht des Schwarzhaarigen. "Wir können das doch nicht einfach so zulassen! Leute! Was ist denn los mit euch?!" Tyson verstand nicht, wie seine Teamkollegen das einfach so hinnahmen. Klar, Kai und Tala waren taff und stark und so weiter und so fort, aber auch sie waren nicht unverwundbar! Plötzlich kam es zu einem abrupten Halt. "Tyson, verdammt noch mal, halt endlich die Klappe!" Ray ließ den Unterarm des Jüngeren ruckartig los und seine katzenartigen Augen blitzten verärgert auf. "Meinst du, mir gefällt das?! Ich weiß auch, dass es gefährlich für die beiden ist, alleine in dem verdammten Wald rum zu irren, aber durch dein Geheule machst du die Sache nicht besser, Teufel noch mal! Hast du geschlafen, als Boris gesagt hat, wir sollen nicht auf dumme Gedanken kommen?! Jetzt hältst du die Klappe oder es setzt was, kapiert?!" der Tiger holte tief Luft, während seine Teamkollegen ihn nur mit weiten Augen anschauten. So ein Gefühlsausbruch seitens Ray war mehr als überraschend, aber verständlich. Von dem lauten Schreien ging der Atem des Tigers ein wenig schwer, aber es hatte geholfen, die Spannung zu entladen, die in ihm herrschte. Es ist ihm Gott weiß nicht leicht gefallen, Kai und Tala ziehen zu lassen, aber er verstand, dass sie dieses Spiel nach Biovolts Regeln spielen mussten. Tyson blinzelte verwirrt – er hatte Ray noch nie so gesehen, so explosiv. Allerdings hatte er Max auch noch nie so still erlebt und er begriff, dass er nicht der einzige war, der sich Sorgen machte. "Tut mir Leid, Ray." Sagte er leise, aber ehrlich. Wirklich, es brachte nicht viel, wenn er sich aufregte und viel tun konnten sie eh nicht. Sie mussten das kranke Spielchen mitspielen, ob es ihnen passte oder nicht. "Schon gut. Mir tut's auch Leid, dass ich so grob war. Es ist nur so, wir alle machen uns Sorgen, nicht nur du." Ray stieß einen gezwungen ruhigen Atemzug aus und erlangte seine Fassung wieder. "Macht ihr 'ne Pause?" lenkte eine hämische Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich. Sie drehten sich um und sahen zwei bekannte Gesichter – Ian und Spencer. Super, die hatten ihnen gerade noch gefehlt. xXx Der Nadelwald, durch den sie schritten, erwies sich als ziemlich klein. Nach bereits einer halben Stunde sahen sie eine schmale Lichtung hinter den Bäumen, die sich den Berg hoch schlängelte. Nun, dass sie so schnell den Ausgang fanden war größtenteils Kais ausgezeichnetem Orientierungssinn zu verdanken. Tala war sich sicher, dass er, wäre er hier alleine unterwegs, sich schon zig Mal verlaufen hätte. Als sie aus dem kleinen Wäldchen austraten, erwartete sie eine Überraschung – eine gewisse Blasslilahaarige Person mit stechend grünen Augen. "Hat ja lange genug gedauert." Meinte Bryan unbeeindruckt. In der Hand hielt er bereits den Starter. "Hat dir das letzte Mal etwa nicht gereicht?" Talas eisblaue Augen funkten auf. Er war auf jeden hinterlistigen Trick vorbereitet – dass Bryan sich alleine gegen sie beide stellte bewies ihm umso mehr, dass etwas im Busch sein musste. Der Blasslilahaarige schien sich seiner Sache ziemlich sicher zu sein. "Denkst du wirklich, es ging um den Kampf oder um Dranzer? Du bist blöder, als gedacht, Tala, du als Insider solltest doch wissen, das Biovolt sich nur mit dem Besten zufrieden gibt." Der Falke schien ernst und das verwirrte Kai und Tala gleichermaßen. Es war nicht Dranzer gewesen, worum es ging? Aber was dann? Wenn es nicht die Bitbeasts sind, was ist es dann? "Was willst du damit sagen?" Kai sah seinen Ex-Teamkollegen musternd an. Bryan war nie jemand, der viel von Plänen und Biovolts komplizierten Machenschaften verstand. Das interessierte ihn schlicht und einfach nie. Was könnte da jetzt sein, dass sogar er dermaßen ernst darüber redete? "Das siehst du noch früh genug, Kai." Ein gefährlich ruhiges Schimmern legte sich in die grünen Augen des Russen und er senkte seinen Starter. Verständnislos sahen die beiden anderen Blader ihn an. "Hört zu... es geht mir auch gegen den Strich, ja? Aber... ihr kennt das ja. Einmal in der Scheiße drin, kommt man nicht mehr raus." Bryan drehte sich um, mit dem Vorhaben, zu gehen. "Was soll das plötzliche Gejammer? Soll ich dir etwa abkaufen, dass du es ernst meinst? Seit wann geht dir etwas gegen den Strich, was Biovolt vorhat?" schnaubte Tala verächtlich. Bryan könnte mit dieser Nummer vielleicht jemand anderen verarschen, aber er ließ sich nicht so einfach täuschen. Er kannte den Blasslilahaarigen zu gut dafür – was er sagte, war zwar schön und gut, aber keinesfalls glaubhaft. Das wäre zu einfach. Bryan antwortete nichts darauf und stampfte durch den Schnee weiter von ihnen weg. Kai drehte sich zu dem Wolf um, Zweifel in den Augen. "Was sollte das Ganze? Meinst du, es ist ein Trick?" fragte er, als sie sich wieder auf den Weg hoch zu der Klippe machten. "Ich meine es nicht, ich weiß es. Komm schon, seit wann zeigt Bryan so was wie Reue, geschweige denn einen Sinn für das Richtige? Das kann nur ein Trick sein. Wir müssen aufpassen." Tala wusste selbst nicht, wozu das Ganze gerade gut war, aber da steckte bestimmt nichts Gutes dahinter. Beide wussten nicht recht, was sie darüber denken sollten. Viel Zeit zum Nachdenken blieb auch nicht – die Klippe kam in Sicht. Tala blieb stehen, während Kai an die Kante schritt und runter blickte. Es ging tief nach unten – man sah den Boden gar nicht. Der Schnee kreiselte mitten im Abgrund, wie weißer Nebel und verdeckte die Sicht zusätzlich. "Wo soll hier jetzt ein Schlüssel sein?" Tala blieb hinter Kai stehen, sich verwirrt umsehend. Was sollte das? Kai drehte sich um. Tala blickte zu dem Phönix und bemerkte, wie sich seine rubinroten Augen weiteten. Plötzlich trat er einen Schritt nach vorne und schlang sanft die Arme um den Hals des Älteren. "Kai, was...?" fragte er verwirrt doch die leise Stimme des Phönix schnitt ihn ab. "Tala..." er spürte den warmen Atem, der sein Ohr streifte. Traurig... wieso klang Kai so traurig? "...ich liebe dich..." Die Augen des Wolfs weiteten sich, doch viel Zeit zum Nachdenken oder Verarbeiten blieb ihm nicht. Kai löste sich von ihm blitzschnell und gab ihm einen kräftigen Stoß, sodass er flach in den Schnee kippte. Alles andere passierte wie in einem Traum. Ein ohrenbetäubender Knall durchschnitt die Luft, als hinter ihm jemand eine Waffe abfeuerte. Die Kugel traf den Phönix in die Schulter und ging durch diese wie ein heißes Messer durch die Butter. Die rubinroten Augen verengten sich vor Schmerz und der Phönix taumelte einen Schritt nach hinten. Tausend Gefühle flogen in Windeseile an Tala vorbei, als er aufsprang und einen Satz nach vorne machte, doch seine Finger griffen nur Luft, als sie an dem Kragen der Jacke vorbei strichen. Es war wie in Zeitlupe, als er in die warm leuchtenden Rubine blickte, ein leichtes Lächeln zierte Kais Lippen. Plötzlich drehte sich die Zeit schneller, als ob man ihn zurück in die Realität gestellt hatte und er vernahm einen gedämpften Aufschrei, als der Phönix die Balance verlor und in den Abgrund kippte. Zurück blieb nur die rote Linie aus Blut im Schnee und ein paar Tropfen hingen noch für Bruchteile einer Sekunde in der Luft, bevor zu Erde zu fallen und den Schnee rosa zu färben. Eine Weile lang starrte der Wolf auf die leere Stelle vor sich, bis ihn die Erkenntnis einholte. "KAI!" er fiel auf die Knie und blickte über den Rand des Abgrunds, doch alles, was er sah, war nur der Schnee, der in dessen Mitte weiterhin rum wirbelte, als ob nichts war. Von dem Phönix war kein Zeichen zu sehen und tausend Gefühle, Empfindungen, Gedanken stiegen in Tala hoch. Es konnte nicht sein... Er musste träumen... Gleich würde er aufwachen... gleich... Er kniff die Augen zusammen und machte sie wieder auf, aber nichts geschah. Kai war nicht neben ihm aufgetaucht. 'Tala... ich liebe dich...' hallten die Wörter des Phönix in seinem Kopf, als Tränen die eisblauen Augen füllten. "Komm zurück... hörst du, Kai? Du Blödmann... du verdammter Idiot... wieso hast du... Komm zurück..." flüsterte er zusammenhangslos vor sich hin. Er weigerte sich, zu glauben, was passiert war. Er weigerte sich, zu akzeptieren, dass man solchen Sturz kaum überleben konnte. Dass man, auch wenn man es übersteht, mit einer glatten Durchschusswunde kaum eine Chance hatte. Er weigerte sich, zu begreifen, was passiert war. Der Schock saß tief, sodass es nicht mal Platz für den Schmerz gab. Blanker Unglaube, komplette Getrenntheit zu der Realität, verlorener Faden zu der Wirklichkeit und der Echtheit des Geschehnen war im Moment alles, was er im Stande war, zu empfinden. Er vergaß sogar, zu weinen, die nassen Bahnen auf seinem Gesicht getrocknet von dem eisigen Wind. "Es tut mir Leid..." holte ihn eine leise Stimme in die Grausamkeit der Realität zurück. Er stand langsam und schwer auf und drehte sich um. Vor ihm stand kein anderer als Bryan, die geladene Waffe auf seine Brust gerichtet. Die schmerzerfüllten eisblauen Augen starrten einen Moment fassungslos auf den Blasslilahaarigen, bevor, sehr langsam, ein sehr gefährliches Feuer in ihnen zu lodern anfing. "Ich hatte keine Wahl..." sagte der Falke wieder leise. Seine Augen erzählten eine andere Geschichte. Sie waren kalt und hart, kein Funken auch nur so kleiner Reue in ihnen. Talas Verstand schaltete für einen Moment ab, überwältigt von der Welle des Schmerzes und der unglaublichen, tiefen Wut, vermischt mit Hass. Er wurde kurz taub von dem lauten Knurren in seinen Ohren, als die Welt vor seinen Augen sich verzerrte und in rot eintauchte. Bryans Augen weiteten sich, als ein Abbild von Wolborg hinter dem Rothaarigen zu flimmern begann, scharfe Reißzähne gebleckt. Das Bild wurde immer deutlicher und klarer und bald erhallte ein wutverzerrtes, tiefes Grollen. Er trat ein paar Schritte zurück, der Lauf der Waffe zitternd. Was zum Teufel ging hier vor? Talas Augen wurden nun blank weiß und seine Hände ballten sich ruckartig zu Fäusten, als er seine Brust vor Wut explodieren fühlte. Der Wolf hinter ihm materialisierte sich nun ganz und machte einen Satz nach vorne. Die Waffe fiel aus Bryans Hand, doch bevor er auch nur einen Schritt machen konnte, war das Bitbeast mit einem weiteren Satz bei ihm und rammte ihm den Schädel in die Brust, ihn umkippend und die Rippen brechend. Die Pfoten stemmten sich in seine Schultern, die Krallen schnitten tief ins Fleisch, gefolgt von einem gequälten Schrei, als sich der Schnee pink färbte. Die Kiefer des Wolfes schlossen sich eisern um den Hals des Blasslilahaarigen und drückten zu. Ein lautes Knacken war zu hören und Bryans Augen wurden abrupt glasig, sein Kopf fiel ruckartig zu Seite und sein Atem riss ab. Der Wolf hob seinen Kopf wieder und blickte zu dem Himmel auf, ein langes, leidendes Heulen ausstoßend. Talas Körper schlaffte ab und er sank zu Boden, krampfhaft zusammenzuckend. Wolborg verschwand mit einem Aufblitzen und Tala griff seinen Kopf mit beiden Händen, als der Schmerz der Realität ihn einholte. Die Wut verflog und ließ ein blutendes Herz in seiner Brust, als der Schmerz ihn auseinander riss. (~~~~~~~~ "Tala, hör zu..." "Nein, Kai, spar's dir. Ich will's nicht hören." -- "Es tut mir Leid, Tala." "Ein tut mir Leid wird's nicht mehr tun, Hiwatari." -- "Tala, nein! Bitte, geh nicht..." ~~~~~~~~ "Du hasst mich nicht?" "Nein, Dummerchen. Du hast Scheiße gebaut, ja, aber deswegen hass ich dich doch nicht." ~~~~~~~~ "Hör zu, es tut mir Leid, dass es so gekommen ist. Ich weiß, es muss dich sehr verletzt haben. Ich werde auch nicht versuchen, mich irgendwie zu rechtfertigen oder sagen, es ging nicht anders..." -- "Ich- ich dachte immerzu an dich, wenn ich mich freute oder Spaß mit meinen Teamkameraden hatte. Ich fragte mich ständig, wie es dir gehen möge, wie du klar kommst, ob du- ...ob du glücklich warst..." -- "...Tala, du bist mein bester Freund, du warst es immer... wir waren zusammen, von klein an und als ich dich plötzlich nicht mehr an meiner Seite hatte... da-...da fehlte ein großes Stück Sicherheit, Familie, Vertrauen. Ein großes Stück von mir..." ~~~~~~~~~~ "Wage es nicht, die Ausrede zu benutzen, du möchtest mich schützen. Verdammt, Tala, hör auf, dich wie der verdammte Messias aufzuspielen! Wieso hast du das Gefühl, mich immer bemuttern zu müssen?!" -- "Wir finden einen Weg... Das haben wir doch immer... Zusammen... Oder, Tala? Das haben wir doch immer?" -- "Du bist ein Idiot, für wahr... Und jetzt lass los oder ich ersticke..." ~~~~~~~~~~ "Was... würdest du tun, wenn ich gehen würde?" "Ich würde dich nicht lassen." ~~~~~~~~~ "Irgendwann dreht er dir den Kopf um, Tala. Boris ist kein Mann mit dem man Scherze treibt." "Na das möcht' ich sehen. Diese Ratte hat nur so'ne große Fresse, weil Voltaire seine Hand über ihn hält. Sonst wäre er schon längst geluncht worden. Hey, macht dir nichts draus, Kai. Irgendwann wirst du deinem Großvater in den Hintern treten. Und ich werde dir dabei helfen." ~~~~~~~ "Nein, Tala.... Es ist überhaupt das alles hier. Du, ich, Biovolt – einfach alles. Ich habe es dir schon so oft zu erklären versucht – ich sorge mich um dich, du Idiot, mehr als für jeden anderen oder mehr als für mich selbst. Ich könnte dich nicht einfach so gehen lassen..." ~~~~~~~~ "Tala?" "Was hast du dir nur dabei gedacht, hm, Kai? Du endest so noch mit einer Lungenentzündung." ~~~~~~~~~ "Hey, Kai... ...es tut mir Leid, wegen dem, was ich gesagt habe. Und auch wegen dem, was ich getan habe." "Schon gut, Tala. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Für gar nichts." ~~~~~~~~~ "Danke, Tala. Ich... hab dich lieb." "Ich hab dich auch lieb, Kai." ~~~~~~~ "Wie kann er nur... wie kann er nur so tun, als ob..." "Mach dir keine Sorgen. Ich lasse nicht zu, dass er sich dir nähert." -- "Ich werde ihn schlagen. Ganz egal, was er anstellt. Er wird für alles büßen. Aber... Ich schaff es nicht allein. Nicht ohne dich an meiner Seite... ~~~~~~~~ "Weißt du, was ich denke? Ich denke, deine Eltern würden verdammt stolz auf dich sein." "Ich denke, nicht... Worauf sollten sie schon stolz sein?" "Sicher, wieso sollten sie schon auf einen Jungen stolz sein, der Biovolt mehrmals in den Arsch getreten hat, auf sämtlichen Meisterschaften dieses Globusses war und die ganze verdammte Welt gerettet hat? Ist ja nix, worauf Eltern so stolz sein können." "Ach, sei still..." ~~~~~~~~~ "Tala... ich liebe dich..." ...ich liebe dich... ...ich liebe dich... ...ich liebe dich... ~~~~~~~~~) "Kai..." vor Schmerz betäubt hörte er seine eigene Stimme nicht mehr. Er spürte die Tränen nicht, die seine Wangen runter liefen. Er spürte gar nichts mehr, außer dem Schmerz, stechender, pulsierender, rasender Schmerz, der durch jede Faser, jeden Knochen, jeden Muskel, jeden Nerv ging, bis in die Tiefen seiner Seele und seines Herzens. "Kai..." er wiederholte den Namen immer und immer wieder, wie eine Mantra, in der Hoffnung, er könne den Phönix zurück bringen. Ihn wieder um sich haben. Ihn sehen, ihn spüren, ihn halten. 'Tala... ich liebe dich...' hallte es in seinem Kopf, den er kurz darauf zum Himmel hinauf hob, Gesicht schmerzverzerrt und Augen blind mit Tränen. Ein leidvoller Schrei zerriss die Luft nur Sekunden später: "KAI!" *sich verkriech* oi, ich hoffe, ihr bringt mich jetzt nicht um ^^" Ist das ein twist oder ist das ein twist, huh, leutz? ^_^ Ich hoffe, ihr lebt da alle noch vor den Bildschirmen *anpieks* Ich weiß, der Cliffi ist gemein, aber die Wortzahl ging i-wie so schnell in die Höhe, da musst ich i-wann ja aufhörn, zu schreiben O.o Außerdem, ihr müsst ja nicht sooo lange warten, bis es weiter geht, also seid gnädig, ja ^^° Auf jeden, sagt mir eure Meinung! Was hält ihr von diesem Kapitel? Ich hoffe, es hat euch gefallen, ich hab mir Müh gegeben und hab erstma lange gegrübelt, wie ich das nu alles ausschreiben sollte... Ich wollt auch nicht zu sehr auf unwichtige Dinge eingehen, deswegen ist es vielleicht an der ein oder anderen Stelle ein wenig sprunghaft geworden. Und yoah, ich denke, Bryans Ende hat euch nicht allzusehr gestört ^_^ Manche von euch wollten ja gern, dass Biovolt leidvoll zu grunde geht *lol* Also dacht ich mir, setz ich den Vorschlag langsam mal um *g* Also dann, wir sehn uns ja bald beim nächsten Kapitel! *knuddelz* *winkz* Hab eusch alle lüüüb Leutz, ihr seid Klasse! Eure Katja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)