Anything for you von Aislynn (KaixTala) ================================================================================ Kapitel 10: Going under ----------------------- Hallo Leutz^^ Uh, ich weiß, das Kappi is ziemlich schnell gekommen... aber ihr habt das letzte so schnell reviewed, dass ich einfach nur weiter schreiben musste – ich will euch schließlich nicht auf die Folter spannen. Ich hoffe, dass ich so schnell uploade gleicht es aus, dass ich euch ständig mit einem cliff hanger da lasse ^_^ Und Leute – OMG, ihr seid so klasse, ehrlich! Ich liebe eure Kommis genauso wie [bihr meine Story *alle umknuddel* Einen RIESIGEN Dank dafür, ich kanns gar nicht in Worte ausdrücken, wie viel mir das bedeutet... ihr habt mich sprachlos gemacht - und das soll schon was heißen ^o^ Vielen, vielen Dank. Oh, KallistoJ und Kairigirl – sry für die Verwirrung mit der Kampfszene, ich hab sie dann auch korrigiert und anders geschrieben. Ich wollt halt nicht so sehr auf die kleine Prügelei eingehen und hab dabei nicht bemerkt, dass ich die Situation unverständlich dargestellt hab. Gomen, ich versuche, mich zu bessern^^ Kuschelkaetzchen – omg, ich liebe dein Kommi so was von! *verlegen ist* Vielen lieben dank dafür, ich schätze es sehr, dass meine Beschreibungen positive Eindrücke hinterlassen und zum Nachdenken bewegen *knuddelz* In diesem Kapi kannst du dann auch rausfinden, ob Tala deinen Rat befolgen wird und Kai hinterherläuft XD Wolf_of_Pain: Du und Kuschelkaetzchen habt ja recht, Tala is manchmal ziemlich schwer von Begriff. Erst denken, dann reden, gell ^_^ Ich hoffe, ich könnt dich ein wenig beschwichtigen, indem ich das Pitel schnell on gestellt hab ^^" lunalinn: hoffe, deine Emotionen werden auch bei diesem kapi schön ins rütteln kommen *g* Und was Ty angeht – er wird das mit dem Reinplatzen noch wieda gut machn ^^ phinix & xXsweetAngelXx : Hey, noch zwei neue Leser *freu* es ist so schön zu hören, dass ihr die Fic mögt. Ich hoffe, ihr werdet auch bei diesem Pitel Freude am Lesen haben^^ Also dann – das nächste Kapitel geht jetzt los... es is am Anfang ziemlich duster, aber ich denke, es ist verständlich, warum. Oh ja, beinahe vergessen – ich besitze keine Rechte aufs Anime, die Charas und sonstiges... Nur die Geschichte is mein ^^ Das Lied dürften manche von euch kennen – "Going under" von Evanescence. Read, enjoy and review Kapitel 9 "Going Under" (Evanescence - Fallen) Now I will tell you what I've done for you - 50 thousand tears I've cried. Screaming, deceiving and bleeding for you - And you still won't hear me. (going under) Don't want your hand this time - I'll save myself. Maybe I'll wake up for once (wake up for once) Not tormented daily defeated by you Just when I thought I'd reached the bottom I'm dying again I'm going under (going under) Drowning in you (drowning in you) I'm falling forever (falling forever) I've got to break through I'm going under Blurring and stirring - the truth and the lies. (So I don't know what's real) So I don't know what's real and what's not (and what's not) Always confusing the thoughts in my head So I can't trust myself anymore I'm dying again I'm going under (going under) Drowning in you (drowning in you) I'm falling forever (falling forever) I've got to break through I'm... So go on and scream Scream at me I'm so far away (so far away) I won't be broken again (again) I've got to breathe - I can't keep going under I'm dying again I'm going under (going under) Drowning in you (drowning in you) I'm falling forever (falling forever) I've got to break through I'm going under (going under) I'm going under (drowning in you) I'm going under Kai wusste nicht, wohin er lief. Er sah nicht einmal den Weg vor sich, mit aller Kraft unterdrückte er die aufkommenden Tränen. Er wollte nicht, dass Tala Recht behielt. Er wollte nicht weinen. Aber verdammt, es tat weh. So sehr. Er hätte nie gedacht, dass es ihm passieren würde. Ausgerechnet ihm. Von allen Menschen auf diesem Planeten, ausgerechnet ihm. Er rannte vorbei an Menschen, Häusern, Autos, Bäumen. Er bemerkte nichts um sich herum. Sein Atem war schnell und flach, er konnte nicht genug Luft schnappen und in seiner Brust breitete sich ein Feuer aus. Er wusste, er müsste eventuell anhalten. Während er rannte, musste er nicht daran denken. Er wollte nicht stehen bleiben, wollte sich nicht erinnern, wollte nicht denken, nicht fühlen. Er wünsche, er würde eine leere Hülle sein, mit nichts innen drin, ohne Gefühle – ohne Schmerz. Erschöpfung holte ihn ein, als er mitten in einem Park zum Stehen kam. Er sah nichts vor sich, seine Sicht war bereits verschwommen von den Tränen, die sich in seinen Augen angesammelt hatten. Nein, verdammt! Wieso, wieso musste er schon wieder weinen? Er hatte in den letzten paar Tagen mehr geweint, als ihm lieb war. Wegen Tala. Ganz genau, wegen dem blauäugigen Rotschopf, der nicht mehr sein Freund war. Nein, das war er nicht mehr. Kai konnte und wollte ihn nicht mehr als solchen bezeichnen. Er hatte es begriffen, letztendlich hatte ihn die Erkenntnis eingeholt. Es brachte nichts mehr, sich etwas vorzumachen. Er war es leid. Der junge Phönix spürte kaltes Nass auf seinen Wangen und er brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass es keine Tränen waren. Nein, es waren Regentropfen. Es donnerte und er blickte zum Himmel auf – er war dustergrau, die riesigen Wolken hatten ihn ganz zugezogen. Ein Blitz leuchtete weit am Horizont auf und die Regentropfen wurden größer und zahlreicher. Nicht, dass es ihn in irgendeiner Weise kümmerte. Er war gebrochen. Ausgelaugt. Es war nicht einmal wegen Talas verletzenden Worten. Nein. Es war, weil er begriff, wieso sie in erster Linie so verletzend für ihn waren. Wieso ihm Talas Rückkehr zu Biovolt solche Angst machte, wieso er den Wolf in seiner Nähe haben wollte, wieso er sich jedes Mal so komisch benahm und wieso er in Talas Anwesenheit wie ausgewechselt war. Es hatte ihn eingeholt, in dem Moment, in dem Tala im sagte, er sei ein Zimperlieschen geworden. Nein, er war kein Zimperlieschen - in Gegenwart anderer war er der immer kühle, abweisende, wortkarge Kai. Nur mit Tala wurde er feinfühlig, wie der andere es ausgedrückt hatte. Nur um Tala hatte er Angst, nur wenn es zu Tala kam machten einfache Worte so viel aus, nur wenn er mit Tala war schmerzte jede Beleidigung gleich zehnfach so stark. Er schritt von der schmalen Parkallee weg und ging auf einen großen, alten Baum zu, der seine mächtigen Äste ausgespreizt hatte – auch wenn ohne Blätter sahen diese eindrucksvoll kräftig und stark aus. Der Regen nahm zu und durchnässte seine Kleidung momentan. Doch er spürte das Nass an seiner Haut nicht, als er sich unter dem Baum niederließ. Er zog die Knie an und umschlang sie mit den Armen. Kai hatte es begriffen. Endlich wurde ihm klar, wieso und weshalb er so fühlte. Es war wirklich sehr, sehr simpel. Er liebte Tala. So einfach war das, aber Hölle, hatte es lange gedauert, bis er es endlich verstand. Und je mehr er sich das klar machte, desto mehr schmerzte es. Er wusste nicht damit umzugehen – er wusste nicht mehr weiter. Alle Gefühle legten sich auf ihre richtigen Plätze und die Ereignisse der letzten Tage wurden so sehr einfacher verständlich. Wenn er Tala ansah und sich unwohl fühlte – weil er ihn liebte. Wenn Tala kühl und abweisend war und es schmerzte – weil er ihn liebte. Wenn Tala davon sprach, zu Biovolt zurück zu kehren und er Angst um ihn hatte – weil er ihn liebte. Wenn Tala nicht da war und er ihn vermisste – weil er ihn liebte. Es war ein einfaches Einsmaleins. Und dennoch war es das Komplizierteste, womit Kai es bis jetzt zu tun gehabt hatte. Dieser Kuss... er hatte ihn erwidert, er hatte es genossen und er bereute es nicht – weil er Tala liebte. Selbst damals, als es ihm noch nicht klar war, handelte sein Unterbewusstsein bereits von alleine. Es schob ihm immer wieder Hinweise – ob in Form einer tiefen Röte, wenn der andere ihn berührte oder in Form eines lauten Herzpochens, wenn der andere ihm nahe war. Er hatte sie nur nie richtig verstanden. Der Regen wurde heftiger, es goss in Strömen aus den grauen Wolken, Kais Kleidung und Haare trieften und der kalte, starke Wind wehte umher, durchdrang seinen Körper bis zu den Knochen und schmetterte die Regenmassen auf ihn herunter. Doch Kai spürte weder den Regen, noch den Wind oder das Zittern seines Körpers. Mit blanken, ausdrucklosen Augen starrte er nichts sehend geradeaus. Er fühlte sich leer, als ob man sein Herz und seine Seele verbrannt hätte – nur ein Häufchen Asche blieb in ihm drin. Nur die Gedanken, die unaufhörlich in seinem Kopf wirbelten. Wie dumm konnte man nur sein? Es war ja so offensichtlich. So einfach, dass es wiederum kompliziert war. Tala war kein Freund. Nein, er war mehr, so viel mehr. Er war alles, was Kai je hatte und was er je haben wollte. Er war alles, was er je gebraucht hatte. Deswegen auch diese Apathie, dieser Schmerz und diese Unruhe, wenn er nicht da war. Deswegen die Trauer und die Tränen, wenn er fühlte, dass Tala ihn nicht verstand oder ignorierte. Deswegen die Verzweiflung und die Angst, wenn Tala gehen wollte, wenn er davon sprach, sich in gefährliche Situationen zu begeben. Der junge Wolf war seine Welt, er war immer in seinen Gedanken, in seinem Herzen und in seinen Erinnerungen gewesen. Kai würde für ihn alles riskieren und alles aufgeben, sogar sein Leben. Er brauchte keine Freunde, keine Familie, nur Tala. Nur den Jungen mit dem er mehr als die Hälfe seines Leben verbracht und geteilt hatte, den Jungen, der immer für ihn da gewesen war, der immer an seiner Seite gestanden hatte und dem er bedingungslos und blind vertraute. So fühlte sich also Liebe an. Er hätte nie gedacht, dass dieses hoch gepriesene Gefühl so sehr schmerzen konnte. Tala war für ihn unerreichbar. Der Kuss gestern – was hatte der schon zu bedeuten? Der Ältere wollte nicht mal darüber reden, es schien, der Kuss hatte ihm nichts bedeutet. Kai war es egal, aus welchen Gründen Tala ihn geküsst haben konnte, weil er sich sicher war, dass es nicht aus tiefen Gefühlen heraus geschehen war. Wieso sonst würde er einfach gehen wollen? Wieso sonst würde er das Thema meiden, wieso sonst würde er Dinge sagen, die Kai mehr zerfetzten, als alles andere? Für Tala war er immer noch ein guter, alter Freund, ein kleines Kind, dass es zu beschützen galt. Er konnte sich gut vorstellen, dass der gestrige Kuss einfach nur eine Trostgeste war. Das würde Tala ähnlich sehen. Dieser Schmerz. Dieser stechende, beißende Schmerz, der nun als stumpfes, pulsierendes Gefühl in seinem Inneren wütete. Er wusste, dass Tala und er keine Chance hatten. Dass er keine Chance hatte. Was nützte ihm seine Liebe, wenn er sie nicht dem Menschen geben konnte, dem diese Liebe galt? Die Verzweiflung nagte an ihm, zerriss seine Seele und raubte ihm alle Willenskraft. Im Moment wollte er nichts anderes, als einfach nur die Augen zu schließen und nichts mehr denken, nichts mehr fühlen... nicht mehr leben... Es war zu spät, zu tief, zu stark. Es hatte alles keinen Sinn mehr für ihn. Er wollte nur eins – Tala. Und genau das war ihm verwehrt. 17 lange Jahre, so viel Schmerz, so viel Leid, so viel Hass. Er begriff, dass, wäre es nicht für Tala, hätte er sich wahrscheinlich schon längst das Leben genommen. Es war stets Tala gewesen, der da war, wenn es ihm am elendsten ging, der ihn immer wieder hoch zerrte, wenn er am Boden lag und der ihn immer wieder aufmunterte und antrieb, wenn er aufgeben wollte. Und weiß Gott es waren so viele Augenblicke in seinem Leben, wo er alles hinschmeißen wollte. Das nächste Donnergrollen war ohrenbetäubend. Der Wind nahm noch mehr zu und war jetzt schneidend kalt, er blies die Regenmassen mit solcher Kraft, dass es weh tat, wenn sie auf die Haut aufschlugen. Die nassen Haarsträhnen lagen wie kalte Lappen in seinem Gesicht und die Tränen erkalteten sofort an seinen Wangen, vermischten sich mit dem Regen. Der Baum über ihm ächzte und krächzte, die Krone heftig in eine Richtung knickend. Es kümmerte ihn nur herzlich wenig. Er merkte nicht mal, wie sein Zittern zum Beben überwuchs, der zerbrechliche Körper heftig zuckend, als ob er versuche, Kai irgendwie auf seinen elenden Zustand aufmerksam zu machen. 'Was soll's... Was macht das schon? Tala wird gehen. Er kümmert sich nicht darum, wie ich mich fühle. Ich mache ihm auch keinen Vorwurf – wieso sollte er sich darum scheren? Immerhin hatte er schon so viel mit mir und vor allem wegen mir durchgemacht, er hat mich so viele Male unterstützt und hoch gezerrt. Und ich? Was habe ich ihm je zurück gegeben? Meine ständigen Nörgeleien und Wutausbrüche, meine Hilflosigkeit und obendrein noch meinen Schmerz. Ich habe ihm stets meine Probleme aufgehalst. Ich habe kein Recht irgendetwas von ihm zu erwarten. Er verdient jemand besseren, jemanden, der ihn nicht wie einen persönlichen Schild und eigene Stütze gebraucht. Ich liebe ihn. Ich weiß es jetzt. Ich wünschte, ich würde es nicht wissen. Es tut so weh. Er ist bestimmt schon längst weg. Kein Wunder – ich habe es ihm ja klar genug gesagt. Ich wünschte, er wäre jetzt hier... Tala, ich... Ich liebe dich...' sein Kopf fiel nach unten, die Augen fest zugekniffen, als der Schmerz und die Trauer über ihn wuschen. Ein unterdrücktes Schluchzen entwich seiner von den starken Emotionen zusammengedrückten Brust, unter den zusammengepressten Liedern kullerten salzige Tränen runter, als sein Herz sich immer wieder krampfhaft zusammenzog. Der Blitz erleuchtete die düstere Umgebung für einen Moment, erleuchtete den zusammengekauerten, gebrochenen Jungen von gerade mal siebzehn Jahren, erleuchtete seinen zitternden, durchnässten und von dem eiskalten Wind erbarmungslos gepeitschten Körper – ein grausames Szenario der Einsamkeit, Verzweiflung und Schmerzes. xXx Tala stand am Fenster und starrte hinaus. Es war bereits eine halbe Stunde vergangen, seit Kai heraus gestürmt war und draußen wütete ein furchtbares Gewitter – Blitze durchschnitten den Himmel und der Donner erreichte eine erschreckende Lautstärke. Der Regen war so stark, dass man das Gefühl hatte, jemand schüttelte einfach Tonneweise Wasser von oben herab – die Gullys kamen fast nicht nach, das ganze Wasser aufzunehmen – es hatte sich eine dicke Wasserschicht über dem Boden gebildet, wie ein seichtes Gewässer. Der Wind schien verrückt geworden zu sein – er raste durch die Straßen und die Baumkronen mit unglaublicher Kraft, die Bäume beugten sich fast in einem 90 Grad Winkel und das Fensterglas klimperte leicht bei jedem kraftvollen Windstoß. Der Himmel war dermaßen mit schwarz-grauen Wolken zugezogen, man könnte locker denken es war Abend – dabei war es nicht mal Mittag. Der junge Wolf hoffte inständig, Kai war jetzt nicht irgendwo draußen auf der Straße. Er verfluchte sich immer und immer wieder für das, was er gesagt hatte. Je mehr er daran dachte, desto mehr hatte er den Wunsch, seinen Kopf in die nächst beste Wand zu schlagen. Hart. Damit endlich die ganze Dummheit aus diesem wich. Wie kam er nur darauf, Kai ein Zimperlieschen zu nennen? Mit welchem Recht?! Der Junge hatte mehr durchgemacht, als es vorstellbar war. Es war ein Wunder, dass er unter der Last nicht schon längst zusammen gebrochen war. Tala konnte Kais Stärke nur bewundern – er selbst hätte es nie so weit gebracht, wäre er in Kais Situation gewesen. Er wusste, Kai war bei dem Unfall seiner Eltern dabei – er hatte zugesehen, wie der Laster auf ihren Wagen zugerast war und wie der Metallbarren direkt durch die Frontscheibe und den Kopf seines Vaters ging. Seine Mutter saß hinten neben ihn und hatte ihn hinaus gestoßen, sie selbst war eingeklemmt gewesen und das Auto stand in Flammen. Der LKW-Fahrer hatte Kai von dem brennenden Auto weggezerrt, gerade rechtzeitig genug bevor es in die Luft ging. Der Jüngere war danach oft von Alpträumen geplagt worden, durchlebte das Horrorszenario immer wieder, manchmal mehrmals pro Nacht. Tala war damals noch sehr jung gewesen und oft wusste er nicht, wie er seinen Zimmernachbarn handhaben sollte, wenn dieser zusammenbrach. Das beste, was er tun konnte, war mit in Kais Bett zu kriechen und ihn an sich drücken, beinahe mitweinend. Es dauerte immer Stunden, bis der kleine Phönix sich beruhigen würde, nur um eine halbe Stunde später wieder von dem selben grausamen Traum aufzuwachen, wieder und wieder bis er nicht einmal mehr die Kraft hatte, zu weinen. Diese Nächte waren fest in Talas Erinnerung eingebrannt – die Hilflosigkeit, die er immer wieder gespürt hatte, wenn er den zerstörten Jungen in seinen Armen hielt. Die Beerdingung von Kais Eltern zog sich über sieben lange Monate hin, anscheinend hatte es Voltaire nicht sonderlich eilig, seine Tochter und ihren Ehemann zu bestatten. Diese sieben Monate waren die schlimmste Erfahrung seines Lebens – Kai jede Nacht zusammenbrechen zu hören und zu sehen und mit nichts helfen zu können – es war das Grausamste überhaupt. Darum wollte er den jungen Phönix um jeden Preis beschützen – was Kai des Öfteren als bemuttern bezeichnete und sich vorzugsweise darüber aufregte. Aber Tala wollte so etwas nie wieder zulassen – nicht mehr. Nicht, wenn es in seiner Macht stand, zu verhindern, dass Kai verletzt wurde. Er erinnerte sich an das versteinerte, emotionslose Gesicht von Kai, als die Beerdigung endlich statt fand. Es regnete und Voltaire hielt fürsorglich den Regenschirm über seinen Enkel gespannt – ein amüsiertes Funkeln in den Augen, als er den Phönix lobte, wie stark er doch sein und wie locker er das alles hinnahm. Natürlich, er wusste ja nicht, dass Kai nur eine Nacht davor beinahe an seinen Tränen und Schmerz erstickt wäre, wie jede Nacht zuvor, lange sieben Monate durch. Tala konnte sich immer noch nicht verzeihen, dass er damals, in der Nacht nach der Beerdigung, eingeschlafen war. Er war einfach fix und fertig gewesen, weil es auch an seinen Kräften zerrte. Er war damals noch so jung gewesen. Trotzdem erinnerte er sich klar an die unglaubliche Angst, als er aufwachte und sich darüber wunderte, dass es so still war. Bis er begriff, dass Kai nicht im Zimmer war. Er wartete, hoffend, dass der Jüngere nur aufs Klo gegangen war, aber die Zeit verging und Kai kam nicht zurück. Die Panik und die Angst, die er damals empfand, konnte er bis heute nicht vergessen. Er was aufgesprungen und durch die langen, kalten Flure der Abtei gelaufen, suchte alle möglichen Ecken ab und stürmte dann nach draußen. Er konnte sich noch klar an den Gedanken erinnern, der in seinem Kopf gepocht hatte – bitte, lass ihn noch am Leben sein. Lass ihn am Leben sein. Er wollte nie wieder diese Panik und diese Angst fühlen. Er wollte Kai nie wieder so zerstört sehen. Gott, was hat er sich nur dabei gedacht, ihn so vor den Kopf zu stoßen? Ihm vorzuhalten, dass Weinen eine Schwäche war? Er hätte Kai seinen Plan auch schonender beibringen können. Er hätte ihn seine Ängste und Bedenken dazu aussprechen lassen sollen. Er wusste, dass Kai viel von ihm hielt – immerhin waren sie schon so lange Freunde. Sie kannten Sachen voneinander, die niemand sonst kannte, sie hatten zusammen Dinge erlebt, die sie zu dem gemacht hatten, was sie heute waren. Tala konnte nur vermuten, was ihn dazu gebracht hatte, so etwas zu sagen. Er war immer noch darüber verwirrt, was gestern zwischen ihnen passiert war. Er wusste immer noch nicht recht, was ihn dazu bewegt hatte, Kai zu küssen. Erschöpft schlossen sich die eisblauen Kristalle kurz – Tala war unwohl und schwer zumute, er war besorgt um Kai und die vorherigen Erinnerungen hatten ihn ebenfalls ganz schön mitgenommen. Ein leises Klopfen war an der Tür zu hören und Tala drehte sich um. Sein Herz machte einen gehetzten Sprung – könnte es Kai sein? Aber wieso sollte er bei seinem eigenen Hotelzimmer anklopfen? "Herein." Sagte er und versuchte, seine Stimme möglichst aufrecht zu erhalten. Die Tür ging einen Spalt breit offen und ein nachblauer Wuschelkopf lugte hinein. "Hey, Tala." Sagte Tyson und trat ein, die Tür leise hinter sich zufallen lassend. "Hey, Tyson." Entgegnete der Rothaarige und wunderte sich darüber, was der junge Drache wohl wollte. "Wo ist Kai?" Tyson trat ein paar Schritte auf den Russen zu und blieb stehen, rehbraune Augen aufmerksam schimmernd. "Weg." Antwortete Tala simpel und ungewollt verkreuzten sich seine Arme auf der Brust, eine Angewohnheit, die er nie loswerden konnte oder wollte. Es war für ihn eine Art Barriere – eine Abwehrstellung, sozusagen. "Ich habe euch streiten hören. Alles in Ordnung?" Tala sah einen Moment lang in die ruhigen Augen seines Gegenübers. Tysons Augen waren eine offene Tür - unbewacht und gutgläubig. Er wusste, der Jüngere meinte nichts Böses und er konnte problemlos die Sorge in dessen Blick lesen. "Nein, Tyson. Nichts ist in Ordnung." Sagte er dann leise. Was brachte es, die Wahrheit zu verbergen? Richtig – rein gar nichts. Und er wollte nicht lügen. Er hatte noch nie Lügen gemocht. "Was ist passiert?" Tyson schritt zum Sofa und setzte sich drauf, den Rotschopf erwartungsvoll anblickend. Talas Augenbraue ging ungewollt in die Höhe. Erwartete der andere jetzt wirklich eine Erklärung von ihm? Seit wann unterhielt er sich mit dem Drachen überhaupt auf einem normalen Level? Er respektierte Tyson – dieser war immer schon ein ebenbürtiger Gegner gewesen. Aber diese ganze Situation war irgendwie komisch – irgendwie freundschaftlich. Der junge Blader schien es einfach an sich zu haben, seine Rivalen zu Freunden umzuwandeln. Tala grinste leicht – eine komische Situation. Aber... er war an einem Punkt, wo es ihm recht egal war, was das ganze zu bedeuten hatte. Er nahm nur Platz im Sessel gegenüber dem Drachen und lehnte sich mit immer noch verkreuzten Armen zurück, den Jungen vor sich musternd. Eine Weile später hatte Tyson geschildert bekommen, was in den letzten Tagen passiert war. Er schien weder überrascht noch entsetzt zu sein, er hörte einfach nur zu, aufmerksam und gesammelt. Hin und wieder funkten seine Augen vor Überraschung auf, aber er unterbrach kein einziges Mal und stellte keine Fragen. Tala zollte ihm den Respekt dafür – er hatte nie gedacht, dass der junge Drache dermaßen ruhig reagieren würde. Nachdem seine Erzählung beendet war, wurde es still um sie herum. Der Wolf hatte es schon lange aufgegeben, nach Gründen für sein Tun zu suchen – vielleicht war es auch zum Besseren. Wer weiß? Er sah in dem jungen Drachen keine Gefahr – weder für sich, noch für Kai. Und wer weiß, vielleicht würde es was bringen, wenn der Blauhaarige die Wahrheit wusste. Im Moment wäre Tala dankbar für jede Hilfe aus seiner Misere. "Du hast es echt verbockt." Stellte Tyson nach ein paar Momenten Stille nüchtern fest. Tala hob die Augen und schaute den jungen Drachen überrascht an. Dieser hatte ein Bein angewinkelt, es mit den Armen umschlungen und das Kinn auf das Knie gestützt. Seine rehbraunen Augen waren ruhig und forschend, als er den Blick des Älteren erwiderte. "Hn. Das weiß ich auch ohne dich." Meinte Tala abwehrend. Da erzählte Tyson ihm nichts Neues. "Genau das ist dein Problem, Tala. Du weißt es eben nicht." Erwiderte Tyson und Tala quittierte diese Aussage mit einem Blick, der darauf schließen ließ, dass er gewaltig an Tysons Verstand zweifelte. "Aber sonst geht's dir noch gut, ja?" fragte er letztendlich zynisch, immer noch nicht glaubend, was er gerade gehört hatte. Hat man ihm gerade eben unterstellt, dass er sich selbst nicht kannte? Das war lächerlich. Tala kannte sich selbst sehr gut und er wusste immer, woran er war. Okay, fast immer... Fast immer, außer, es kam zu Kai. Tyson seufzte. "Sag mir dann eins, Tala, wenn du weißt, dass du Kai verletzt hast, mehrmals wohlgemerkt und wenn du weißt, dass er jetzt irgendwo da draußen ist, bei dem Wetter und in einem Zustand, den man nicht gerade stabil nennen kann – wieso zum Teufel bist du dann immer noch hier drin?" der Blick des jungen Drachen war fest und hielt dem von Tala stand, als dieser langsam den Sinn seiner Worte begriff. "Ich..." fing er an und riss abrupt ab. Verdammt, wenn man es so sah, wie Tyson es zusammengefasst hatte, stellte sich wirklich die simple Frage wieso er zum Henker immer noch hier war und nicht schon längst auf der Suche nach Kai. Weiß Gott, wo der sich rum trieb und wenn er nun wirklich draußen war und das bei dem Wetter? Tala fühlte sich, als ob man ihn wach geohrfeigt hätte. "Und? Klickt's bei dir?" Tyson schaute zu, wie Talas Gesichtsausdruck sich rapide veränderte. Anscheinend schien es wirklich "geklickt" zu haben. Einen Moment später stand Tala bereits auf und war auf dem Weg zu Tür. "Warte. Komm mal kurz mit." Der Drache stand ebenfalls auf und hielt den Älteren zurück. Auf dessen fragenden Blick hin nickte er ihm nur zu, dass er ihm folgen sollte und führte ihn zu seinem Zimmer. Eine Weile später drückte er Tala einen Schirm und eine Jacke in die Hand. "Es bringt nichts, wenn du nass wirst und dir nen Schnupfen einhandelst." Meinte er auf Talas skeptischen Blick hin. "Okay, ich nehme den Regenschirm mit aber eine Jacke brauche ich ganz sicher nicht." Meinte dieser letztendlich. Ein Tala Ivanov ließ sich von niemanden bemuttern. "Sie ist ja auch nicht für dich, Blödmann, sondern für Kai. Der ist bestimmt in seinem ärmellosen Shirt raus gerannt." Meinte der andere leicht angesäuert. Tala schaute einen Moment lang in die frech leuchtenden braunen Augen und grinste. Außer Kai hatte bisher noch niemand gewagt, so mit ihm zu reden. Es war... erfrischend. Er drehte sich um und schritt zu Tür. Er drehte die Klinke um und hielt für einen Moment inne, sich wieder zu dem jungen Drachen wenden und ihn eindringlich ansehend. "Hey, Tyson," "Ja?" der Jüngere erwiderte seinen Blick mit einem leicht verwirrten. "Danke." Sagte Tala ernst und der Blauhaarige kratzte sich verlegen am Hinterkopf, ein Aufblitzen von Überraschung in seinen Augen. "Ja, ja. Und nu' hau endlich ab und sieh zu, dass du ihn findest!" sagte er und schubste den Älteren aus dem Zimmer, ein Grinsen auf den Lippen. Tala schüttelte leicht den Kopf, als Tysons Zimmertür zufiel, nicht wirklich begreifend, wie es dazu gekommen war, dass er sich bei dem Drachen bedankt hatte. Manchmal überraschte er sich selbst mit seinem Handeln. Aber diese Sache war zweitrangig. Im Moment rückte sogar die wachsende Gefahr durch Biovolt in den Hintergrund, zusammen mit allem anderen. Das einzige, voran er jetzt noch denken konnte, war, Kai zu finden. Das unangenehme Gefühl der Angst machte sich in ihm breit und er eilte aus dem Hotel. Draußen spannte er den Schirm auf und hatte alle Mühe, ihn festzuhalten, als der starke Wind ihn beinahe von den Beinen fegte. 'Oh, Kai, bitte sag mir nicht, du bist jetzt irgendwo da draußen...' dachte er ein wenig panisch und stürzte die Straße runter. Er kannte sich nicht besonders gut in Tokio aus, aber so wie er Kai kannte, würde sich dieser wahrscheinlich ein einsames, ruhiges Plätzchen suchen. Bei dem momentanen Wetter waren sowieso keine Menschen draußen. Eigentlich kam nur ein Platz in Frage – der Park. Es war der erste Platz auf Talas Liste. Er neigte den Regenschirm mehr, als der Wind ihm den Regen entgegen blies und machte sich auf den Weg. xXx Wie viel Zeit war vergangen? Spielte es eine Rolle? Nun, für Kai auf jeden Fall nicht. Der Regen schwächte ab, aber der Wind war immer noch kalt und beißend – seine Füße und Hände fühlte er schon lange nicht mehr, sie waren taub. Sein Körper bebte immer noch und die Kälte kroch durch seine Haut und Knochen direkt in sein Herz, umschloss es mit einer eisigen Klaue und drückte es zu, sodass es schwer war, einen Atemzug zu machen. Immer noch liefen stumme Tränen seine Wangen hinab, aber sie waren kaum erkennbar auf der nassen Haut. Sein Atem zitterte, genauso wie seine Lippen. Nicht, dass er es merkte. Er starrte einfach nur gerade aus. Aber er sah nichts.... Es kam, wie es kommen musste. Tala war bestimmt schon gegangen und er war wieder allein. In den zwei Tagen in denen er da war, hatte der Wolf es geschafft, seine Welt komplett ins Chaos zu stürzen. Erst jetzt wurde der Ausmaß der Gefühle, die er für seinen früheren Freund empfand, ihm wirklich bewusst. Wie töricht von ihm, zu glauben, er könne ewig davor weglaufen. Sein ganzes Leben lang lief er vor irgendetwas weg. Nein, nicht vor irgendetwas... vor irgendwem. Vor seinem Großvater... Dieser Mensch... nein, dieses Monster wollte ihn einfach nicht in Ruhe lassen. Wie oft denn noch? Wie oft wollte er ihn noch mit seinem ständigen Auftauchen quälen? Warum konnte er ihn nicht einfach in Ruhe lassen? Gerade jetzt, wo sein Leben so furchtbar aus dem Ruder lief, musste er auftauchen. Damit machte er es Kai schier unmöglich, das alles irgendwie in den Griff zu kriegen. Der Regen schwächte ab. Winzige, kleine Tröpfchen fielen nun träge auf die Erde, das Blitzen hörte auf und der Donner war nur noch ein leises, beinahe sanftes Grollen in der Luft. Das einzige, was blieb, war der starke, beißende Wind. Die durchnässten, leichten Klamotten boten nicht viel Schutz, sie intensivierten die Kälte nur umso mehr. 'Tala... Ich wünsche, es wäre anders gekommen. Ich wünsche, wir, du und ich, wären uns unter anderen Umständen begegnet. Ich wünschte, du wüsstest... Ich wünschte du wärst hier... Weißt du noch, was ich über das Wünschen sagte? Wünsche sind surreal. Sie erhalten Menschen am Leben, bis sie irgendwann verblassen und zerbrechen und dann bleibt dem Menschen nichts mehr übrig. So auch mir. Ohne dich Tala, habe ich nichts mehr auf dieser Welt übrig...' war es kitschig, so zu denken? War es dumm, noch an Hoffnungen festzuhalten? Kai wollte glauben, dass sich alles irgendwie irgendwann wieder einrenken würde. Er wollte glauben, dass es nicht endgültig war, dass es nicht feststand, dass er und Tala zusammen keine Zukunft hatten. Aber er hatte so lange auf so viele Dinge gehofft... er war dessen langsam müde, zu hoffen. Jeder stieß irgendwann an seine Grenzen und Kai war schon längst an seine Grenze gekommen. Er balancierte nun auf dem Abgrund zwischen Aufgeben und Hoffen. Und das Hoffen viel immer schwerer. Sein Körper erschauderte wieder heftig, die Kälte durchzuckte ihn und der Wind blies ihn frontal an, als ob er ihn auslachte. Seine Sicht verschleierte sich einmal mehr, aber er hatte keine Kraft mehr, die angesammelten Tränen laufen zu lassen. Plötzlich spürte er einen weichen Stoff, der sich sanft um seine Schultern legte. Verwirrt blinkte er die Tränen aus seinen Augen, die einmal mehr seine Wangen runter rollten. Er sah ein paar in weißen Hosen gekleidete Beine vor sich und jemand ging vor ihm in die Hocke. Seine Augen fanden das Gesicht der aufgetauchten Person und er konnte seine Überraschung nicht verbergen. "Tala?" stieß er aus, die Stimme zitternd und brüchig. Eigentlich war er fest davon überzeugt, dass er einfach nur halluzinierte. So etwas kam bei Unterkühlung vor. Wieso sollte Tala auch hier sein? Er war doch schon längst weg. Wie hätte er wissen sollen, wo Kai war, wo Kai doch selber nicht einmal wusste, wo er sich befand? "Was hast du dir nur dabei gedacht, hm, Kai? Du endest so noch mit einer Lungenentzündung." Meinte der Ältere mit sanftem Tadeln in der Stimme und strich ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht der jungen Phönix. Er blickte fest in die vor Überraschung geweiteten Rubine, der Schleier von Schmerz und das Schimmern der Tränen immer noch in ihnen. Als er in den Park kam und eine einsame Figur abseits des Weges zusammengekauert auf dem Boden gesehen hatte, wusste er sofort, dass er das gefunden hatte, wonach er suchte. Er konnte sich nicht verzeihen, dass er Kai dazu bewegt hatte, sich dermaßen elend zu fühlen. Der Jüngere zitterte unkontrolliert, auch wenn die warme Daunenjacke um seine zuckenden Schultern lag, er war klitschnass und sah so gebrochen aus... Wie konnte das nur passieren? Er wollte Kai immer vor solchen Zuständen bewahren und endete letztendlich damit, genau das zu verursachen, was er um jeden Preis verhindern wollte. Das Schicksal konnte manchmal so grausam sein. Kai schwieg und starrte unentwegten in die eisblauen Augen des Wolfes. Er dachte und fühlte nichts, er wollte nicht. Er wollte nur für die Ewigkeit so sitzen bleiben und in Talas Auges starren. Einfach nur in seine Augen sehen, nichts sagend. "Komm, steh auf. Wir sollten dich schnellstens ins Warme bringen, du bist ja bis auf die Knochen durchgefroren." Sagte Tala letztendlich und fasste sanft den Arm des Jüngeren, sich erhebend und ihn mit sich hoch ziehend. Als er aufstand, begriff Kai, wie saukalt es ihm war. Seine Finger gehorchten ihm nicht und ließen sich nicht mal biegen, seine Beine fühlte er nicht, nicht mal, als er auf ihnen stand und ihn schüttelte es dermaßen, dass er das Gefühl hatte, seine inneren Organe waren in einem Mixer und nicht in einem Körper. Talas Hand fühlte sich angenehm warm an seinem Unterarm an und einen Moment lang starrte er einfach nur auf sie, Kopf leergefegt von irgendwelchen Gedanken. Ihm war so verdammt kalt, er fühlte sich wie ein Eiszapfen – genauso gefroren und unbeweglich. Mittlerweile waren die Wolken beinahe verschwunden und das Sonnenlicht schien mit neuer Kraft auf die Erde runter, das Licht reflektierte in den Pfützen auf dem Boden und den Tröpfchen auf den Bäumen. Es entstand der Eindruck, die Bäume wären mit kleinen Diamanten überseht, die fröhlich funkten, das Sonnenlicht in einer Menge verschiedener Farben wiedergebend. Tala war sehr besorgt über die Verfassung des Jüngeren – dieser sah aus, als ob er im nächsten Moment zusammenklappen würde. Er überlegte ernsthaft, den Phönix einfach auf die Arme zu nehmen und zurück zum Hotel zu tragen, auch wenn er sich sicher war, das Kai davon nicht begeistert sein würde. Im Moment schien er aber irgendwie weggetreten zu sein – er schaute auf Talas Hand, die immer noch fest seinen Unterarm hielt. "Kai?" sprach er leise und wartete, bis der Jüngere seine Aufmerksamkeit von seiner Hand auf ihn lenkte. "Lass uns gehen, okay?" Der Phönix nickte nur, er hatte keine Kraft, zu sprechen. Er wollte Tala so viel sagen, so viel, dass er nicht wusste, wo er anfangen sollte. Sein Körper schmerzte und ihm was kalt, doch die Tatsache, dass Tala da war, tatsächlich da war, wegen ihm, dass er nicht gegangen war, dass er nach ihm gesucht hatte – das alles ließ seine Hoffnung mit neuer Flamme aufflackern und erwärmte seine Seele. Er wollte sich in der Umarmung des anderen wieder finden, einfach nur um zu spüren, dass es real war, dass Tala wirklich da war, wegen ihm. Er tapste ein paar ungeschickte Schritte auf seinen tauben Beinen nach vorne zu dem Älteren, doch bevor er ihn erreichen konnte, flog etwas surrend an ihm vorbei. Er hielt sofort inne und genauso wie Tala schaute er sich um. Seine Augen blieben an einem türkisen Blade hängen, der ein paar Zentimeter vor ihm rotierte, das Wasser unter sich aufwirbelnd und Tröpfchen in verschieden Richtung sendend. "Sieh mal einer an, wen man hier so alles antrifft!" hörte er eine schmerzlich bekannte Stimme und sein Kopf schellte in die Richtung, aus der sie kam. "Bryan." Hörte er Tala zischen und erblickte seinen blasslilahaarigen Ex-Teamkollegen, der sie mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen anschaute. Ich weiß, ich weiß, das is wieder so eine Stelle... net haun, ja ^^v. Ich merke, meine Pitel werden irgendwie imma länger... ich vertief mich halt immer so ins Schreiben o.o Ich kann mich nur noch mal bei euch allen bedanken (und durchknuddeln XD) *knuddelz* Ich schätze, das mit den Gefühlen krieg ich so gut hin weil ein großer Teil davon meine eigenen Erfahrungen sind. Es ist viel persönliches mit in diese Fic eingeflossen, es freut mich so ungemeint, dass ihr sie gerne lest *freu* Achso, ich hoffe, es is nicht schlimm, dass ich die Vergangenheit der beiden hineininterpretiert habe, aus dem Anime kriegt man drüber ja nicht viel heraus. Also, teilt mir eure Meinung in einem Kommi mit – ich würd mich drüber riesig freuen. HEAL *knuddelz* Eure Katja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)