Anything for you von Aislynn (KaixTala) ================================================================================ Kapitel 8: Surrender -------------------- Hallo, ihr Lieben^^ Zu allererst – vielen, vielen Dank für eure tollen, lieben Kommentare, ihr seid toll! *umflausch* Dass ich die Kapitel so schnell schreibe und hochlade ist nur euer verdienst, denn wärn da nicht eure Kommis würd ich viel zu faul sein mich hinzusetzen und ein neues Kapi zu schreiben ^^v Ich bin soo begeistert dass ihr meine Story mögt *auf wolke 7 ist* weil ich eigentlich sehr selbstkritisch bin und zu anfang dachte, meine story is so lala Hm, das Anime gehört mir trotzdem nich, genauso wie die Song, Songtexte... yadda, yadda, yadda. Das Lied hier is von (ratet ma XD) Evanescence und heißt "Surrender" Also dann, read, enjoy and review^^ Katja Kapitel 7 "Surrender" (Evanescence - Sound Asleep) Is this real enough for you You were so confused Now that you've decided to stay We'll remain together You can't abandon me You belong to me Breathe in and take my life in you No longer myself only you There's no escaping me, my love Surrender Darling, there's no sense in running You know I will find you Everything is perfect now We can live forever You can't abandon me You belong to me Breathe in and take my life in you No longer myself only you There's no escaping me, my love Surrender Hands up slowly Give into... Breathe in and take my life in you No longer myself only you There's no escaping me, my love Surrender Surrender Surrender Surrender You will surrender to me There's no escaping from me I know you want it to be You must surrender to me "Hey Kai!" Tysons rehbraunen Augen blickten auf den Teamchef als dieser die Tür aufmachte und sich lässig mit der Schulter an den Türrahmen lehnte. Seine Röte war mittlerweile, sehr zu seiner Erleichterung, verflogen und seine Gesichtskonturen verhärteten sich wieder zu der üblichen Maske, die seine Teamkameraden von ihm gewöhnt waren. "Tyson." Sagte er kühl und von seinem Ton her konnte der junge Drache nicht feststellen, ob Kai ihn entweder nicht oder überhaupt nicht sehen wollte. "Ist Tala noch da?" Kais Augen verengten sich leicht in Reaktion auf diese scheinbar unschuldige und beiläufige Frage. "Tyson, was willst du?" fragte er scharf. Diese ständigen sinnlosen Unterhaltungen nervten ihn. Wieso konnte man nicht sofort auf den Punkt kommen? Immer dieses ständige Herumschleichen um den heißen Brei, die unnützen Fragen, die überflüssige Fürsorge. "Ist ja gut, schnapp nicht gleich ein. Ich wollt nur sagen, dass Mr. D uns sprechen wollte. Alle vier." Hob Tyson beschwichtigen die Hände. Manchmal bekam er richtig Angst vor seinem Teamchef. Manchmal, da bekamen Kais Augen einen bedrohlichen Glanz und seine Haltung ließ ihn irgendwie gefährlich aussehen – einschüchternd. Natürlich ließ er sich das nie anmerken – schließlich war Kai sein größter Rivale und wer zeigt schon Angst vor seinem Rivalen? Auf jeden Fall keiner, der Tyson Granger heißt! "Bin gleich da." Mit einer geschmeidigen Bewegung ließ Kai elegant die Tür zufallen, bevor aus Tysons bereits aufgemachtem Mund irgendwas rauskommen konnte. Der Blauhaarige stand eine Weile vor dem zugeschlagenen Holz und, nachdem er sich hinter dem Kopf gekratzt und eine missbilligende Fratze geschnitten hatte, latsche er den Hotelflur lang zu der Suite von Mr. Dickenson. Nachdem sich die Tür schloss, wagte Kai es nicht, sich umzudrehen. Irgendwie hatte er Angst. Und er war verlegen. Und verwirrt. Durcheinander. Irgendwie gespannt, auch wenn er nicht wusste, worauf. Aber am meisten... am meisten zu schaffen machte ihm das Unterkontrollhalten des Zitterns. Warum und weswegen er zitterte - diesen Grund wollte sein Gehirn ihm nicht nennen. Er wusste nur, dass wenn er sich umdrehen und Tala ansehen würde, würde sein Herz wieder komische, sehr komische und ungewöhnliche Sachen anstellen. Wie Springen. Oder Pochen. Oder das ganze Blut wieder in seinen Kopf pumpen. Tala selbst fühle etwas Ähnliches. Sein Blick haftete immer noch an der Saftkanne – der orange Inhalt schien plötzlich höchst interessant zu sein. Er wusste es nicht. Er versuchte, zu begreifen, was ein paar Minuten zuvor fast passiert wäre und jedes Mal stoppte sein Gedankengang vor einem kleinen Wort aus vier Buchstaben, sich weigernd, diese Mauer zu überwinden. Die schimmernden roten Augen, das leichte Aufblitzen von Überraschung und Verwirrtheit in ihnen, das kaum merkliche Zittern, der leichte, warme Atem, die Wärme der anziehend roten Lippen – das alles waren Eindrücke, die immer wieder in seinem Kopf vor und zurück spulten. Sekunden... es waren Sekunden gewesen, die sie getrennt haben. Bereute er es, unterbrochen geworden zu sein? Oder war er erleichtert? Aber wichtiger – was war mit Kai? Wie sah der andere das? Was fühlte er? Tala wusste, dieses Thema wird ihm noch lange Kopfschmerzen bereiten. "Ich..." Der Kopf des jungen Wolfes hob sich, als er Kais leise Stimme hörte. Der Jüngere stand immer noch mit dem Gesicht zu Tür und bis zu einem gewissen Punkt war Tala erleichtert darüber. Nichtsdestotrotz wünschte er sich, der andere würde sich umdrehen. Er würde gerne in die rubinroten Augen blicken, um irgendwelche Emotionen heraus zu lesen. Im Moment fühlte er sich hoffnungslos ahnungslos, verloren. Hatte Kai überhaupt begriffen, was beinahe passiert wäre? Dass sie sich beinahe... Seine Gedanken machten wieder einen vorsichtigen, großen Bogen um das Wort, das, denke oder spreche er es aus, eindeutig klar stellen würde, dass ihre Freundschaft nicht mehr einfach Freundschaft war. Es war etwas mehr, etwas Seltsames, etwas Unverständliches und irgendwie machte es Tala Angst. Die zehn Jahre Freundschaft die sie hatten... sie könnten dabei bleiben. Sie könnten es alles dabei belassen, alles vergessen und einfach so weiter machen, wie bisher. Dieses Neue, dieses Unverständliche – wer weiß schon, ob es zum Guten oder zum Schlechten sein wird. Was, wenn es alles zerstören wird, was zwischen ihnen war? Wenn es alles zunichte macht und sie für immer auseinander bringt? Wäre es nicht besser, einfach zu leugnen, was passiert war, für das Wohl der Freundschaft, die immerhin 10 Jahre harter Prüfungen überstanden hat? "...muss kurz weg. Mr. Dickenson will uns sprechen," Kais Stimme war ungewöhnlich leise. Der Jüngere hatte eine harte Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass, störe Tyson nur Sekunden später, Tala ihn tatsächlich geküsst hätte. Im Gegensatz zu dem Rotschopf machten seine Gedanken ihm sofort klipp und klar bewusst, was passiert wäre. Sie pressten es regelrecht in seinen Kopf und verwirrten ihn umso mehr. Richtig verstehen konnte er es nicht. Er hat sich ja auch nicht widersetzt. Er war wie gebannt von dem tiefen, ruhigen Blick der eisblauen Kristalle und er hätte es zugelassen, ohne irgendwelche Zweifel. Hieß das, er hatte es gewollt? Gewollt, von dem Rotschopf geküsst zu werden? Aber... wie soll das gehen? Tala war sein Freund. Seine Familie. Wie... wie ging das? Wie konnte das gehen? Sie waren Freunde. Freunde seit zehn Jahren. Was... was war das, dieses Gefühl, dass sich etwas unwiderruflich geändert hatte, dass sich ein Hebel endgültig umgelegt hatte? Er wurde aus sich selber nicht mehr schlau. Und aus Tala umso weniger. Er hatte das Gefühl, in einer Sackgasse zu stehen. "Ist gut. Ich warte hier." Gab der Wolf von sich und Kai verließ das Zimmer, ohne sich umzudrehen. Hatte er Angst? Tala konnte nur vermuten. Mit hinter dem Kopf verkreuzten Armen legte er sich auf das Bett und starrte die Decke an. Schöner Mist. Irgendwie hatte er das Gefühl... in einer Sackgasse zu stehen. Kai schritt währenddessen zu Mr. Dickensons Suite. Er trat ein, ohne Anzuklopfen und sah den Rest des Teams und den rundlichen Mann bereits auf dem Sofa, beziehungsweise im Sessel dem Sofa gegenüber. "Kai! Setzt dich doch," begrüßte der Leiter der BBA ihn und deutete auf das Sofa. Kai nickte kurz zu Bestätigung und nahm Platz neben Ray. Es interessierte ihn recht wenig, was der Mann von ihnen wollte, vielmehr beschäftigte ihn Tala. Und wie es jetzt mit ihnen weiter gehen sollte. Sie konnten doch schlecht so tun, als wäre nichts gewesen. Oder? "Jungs, ich habe eine schlechte und eine sehr schlechte Nachricht für euch," der dickliche Mann tupfte sich mit dem Taschentuch seine Glatze ab und beäugte die vier Jungs vor ihm. "Immer raus damit, Mr. D.!" meinte Tyson optimistisch, auch wenn er innen drin angespannt war. Es sah so aus, als ob die friedlichen Zeiten nun vorbei wären. "Die schlechte Nachricht ist – Biovolt ist wieder aktiv geworden." Kai richtete sich auf und schaute den Mann vor ihm eindringlich an. "Was meinen Sie damit?" fragte er scharf. Es gefiel ihm überhaupt nicht, was er da hörte. Es war so ziemlich der ungünstigste Zeitpunkt für Biovolt, aufzutauchen. Er hatte im Moment genug mit sich und Tala zu tun. Mehr als genug. "Uns wurden bereits drei Vorfälle gemeldet, in denen Blader der BBA angegriffen und ihrer Bitbeasts beraubt wurden. Unter anderem Oliver von den Majestics. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass einer der Angreifer Bryan war." Berichtete der Leiter weiter. "Na super! Die schon wieder! Ich bin überrascht, dass sie sich ohne ihren Anführer ran trauen!" meinte Tyson und Kai blitzte ihn warnend an. Er wusste, dass der Blauhaarige nicht gut auf Tala zu sprechen war, aber das hieß nicht, er könnte sich alles erlauben. Sollte eine Beleidigung von ihm in Talas Richtung fallen war Kai bereit, für seinen Freund einzustehen. "Tyson hat Recht. Ohne Tala sind die Demolition Boys nur halb so stark." Pflichtete Ray bei. "Und genau das bringt uns zu der anderen schlechten Nachricht. Kai, das betrifft insbesondere dich." Drehte sich der BBA Chef zu dem jungen Halbrussen um. "Mein Großvater, hab ich Recht?" presste Kai zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Talas Befürchtungen schienen sich zu bestätigen. "Ja. Er fordert deine und Talas Rückkehr." "Hat der sie nicht mehr alle?" empörte Tyson sich und kriegte eine Kopfnuss von Max verpasst. "Mensch, sei doch mal still!" "Und sein Druckmittel wäre?" ignorierte der Grau-blauhaarige seine Teamkameraden, den Blick auf den dicklichen Mann gerichtet. "Die geraubten Bitbeasts. Sollte er noch mehr davon in Besitz bringen und ihre Energie umwandelt, hat er eine mächtige Waffe in der Hand. Eine gewaltige Energiebombe, die einen immensen Ausmaß an Zerstörung anrichten kann." Gab dieser geschlagen zu. Ein bedrückendes Schweigen legte sich im Zimmer. So recht wusste keiner, was er tun sollte. Es musste eine Lösung gefunden werden, aber welche? Was konnten sie tun? Kai kaute auf seiner Unterlippe herum. Er konnte nicht glauben, dass sein Großvater so schnell zur Tat übergehen würde. Also sollte Tala Recht behalten. Voltaire hatte ihn noch nicht aufgegeben. Mehr noch, er wollte seine Rückkehr zu Biovolt. Dieser Gedanke brachte ihn zum Erschaudern. "Kai?" Rays leise Stimme brachte ihn aus den Gedanken. Er sah auf in die besorgten bernsteinfarbenen Augen des Chinesen. "Du hast hoffentlich nicht vor, zurück zu gehen?" stellte dieser die Frage, auf die Kai nur mit den Schultern zucken konnte. Er wusste nicht, was er nun tun sollte und keiner von ihnen konnte ihm dabei helfen. "Du gehst nicht zurück!" protestierte Tyson sofort. "Denkst du, das hält ihn davon ab, weiter Bitbeasts zu klauen? Der hält doch nie im Leben sein Wort!" Kai schnaubte leicht, musste dem Blauhaarigen aber zustimmen. Sollten sie zurückkehren, war es sicher keine Garantie, dass Voltaire in seinem Vorhaben stoppen würde. Viel mehr würde er nur noch mehr danach streben. "Ty hat Recht. Wir müssen irgendwie anders an die Sache ran!" Max schaute besorgt zu seinem Teamchef. Er konnte sich vorstellen, wie schwer es für Kai sein müsste, wieder mit der Vergangenheit konfrontiert zu werden. Er wünschte, sie könnten ihm das ersparen – Kai hatte es verdient, endlich in Ruhe leben zu können. Verdammt sei Biovolt zusammen mit ihrem wahnsinnigen Oberhaupt Voltaire! "Ich muss mit Tala sprechen," erhob sich der Phönix endlich. Es war das Beste, was ihm einfiel. Vielleicht könnten sie zusammen irgendeine Lösung finden. Schließlich ging es hier um sie beide und Tala musste informiert werden. "Du traust dem Typen? Der wird dich doch glücklich wieder zu Biovolt zerren!" "Schnauze!" fauchte Kai den jungen Drachen an, als er diese Worte hörte. Was bildete der sich ein?! Obwohl, er konnte ja nicht wissen, was zwischen Kai und Tala in den letzten Tagen alles passiert war. Er machte sich nur Sorgen, aber trotzdem... "Kai, bist du dir sicher, dass du Tala vertrauen kannst?" fragte auch Mr. Dickenson mit Zweifel in der Stimme. Kai nickte gezwungen und versuchte hart, seine Emotionen im Griff zu halten. 'Sie wissen ja von nichts. Ist auch zum Teil meine Schuld, ich habe ihnen nie von mir und Tala erzählt. Bloß nicht ausrasten. Sie meinen es nur gut.' redete er auf sich ein und es schien zu funktionieren. "Ja, ich kann ihm vertrauen. Vielleicht sogar mehr als irgendeinem von euch," damit schritt er aus dem Raum, die überraschten Blicke ignorierend. ~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Soll ich sagen – ich hab's dir gesagt?" fragte Tala, nachdem Kai ihm das gerade Erfahrene erzählt hatte. Er saß im Sessel und der Jüngere stand wieder mal am Fenster, den Blick hinaus gerichtet. "Nein. Denkst du, wenn du zurückgekehrt wärst, er diesen Plan nichts ausgeführt hätte? Denkst du, er wäre nach Russland zurück gekehrt und als frommer Abteileiter weitergelebt? Ich bin sicher, er hat das schon lange geplant. Ob wir nun dabei sind oder nicht spielt keine Rolle." Sagte der Phönix trocken und starrte auf den prasselnden Regen draußen. Es war bereits Abend, die Stadt war in ein düsteres Grau getaucht, die Wolken schwarz. Die einzelnen Regentropfen konnte man gar nicht mehr unterscheiden – sie waren zu runterprasselnden Linien verschmolzen. Tala schwieg. Kai hatte irgendwo Recht. Voltaire wird nie Ruhe geben, solange es Biovolt gibt. Es machte wirklich keinen Unterschied, ob Tala zurückgegangen wäre oder nicht. Er bereute nur, Kai mit hineingezogen zu haben. Aber... wahrscheinlich wäre der Jüngere so oder so mit hineingezogen worden. 'Scheint, es macht wirklich keinen Unterschied. Trotzdem bin ich froh, hier bei Kai geblieben zu sein. Hier kann ich auf ihn aufpassen. Und ihn in meiner Nähe haben...' dieser Gedanke führte unwillkürlich zu dem Ereignis von vorhin zurück. Er hatte immer noch nicht die geringste Ahnung, ob der Jüngere daran dachte und wie er darüber fühlte. Wich er bewusst aus? Wollte er nicht darüber reden? War es ihm peinlich? Diese Fragen nagten an dem Rothaarigen und gaben keine Ruhe. "Tala?" erklang Kais leise Stimme. "Hm?" antwortete Tala abwesend, in Gedanken versunken. "Du hast nicht vor, zu gehen, oder?" Kai schloss kurz die Augen, als er das fragte. Er hatte Angst – wieder Mal. Vor Talas Antwort. Vor dem, was noch vor ihnen lag. Davor, dass sie vielleicht keine Lösung finden würden. Davor, dass sein Großvater gewinnen könnte. Er wollte diesen Kampf nicht. Und vor allem wollte er endlich wissen, was zwischen ihm und Tala vor sich ging. Da war doch etwas! Verdammt, er spürte diese Anspannung zwischen ihnen. Und er wusste, genauso wie Tala, den Grund dafür. "Wann hörst du auf, mich das zu fragen?" stellte Tala die Gegenfrage und stand vom Sessel auf. Er ging auf Kai zu und blieb ein paar Schritte von ihm entfernt stehen. "Wenn du mir endlich eine endgültige und klare Antwort gibst." War die simple Antwort. So ruhig er nach außen auch zu sein schien, Kai war aufgewühlt. Er spürte Tala hinter sich stehen und es kostete ihm viel, seinen Körper davon abzuhalten, ein verräterisches Zittern von sich zu geben. Seit wann hatte Tala solche Auswirkungen auf ihn? Es war früher doch nie so. Aber jetzt war nicht früher. Jetzt war jetzt. "Hast du Angst?" fragte der Wolf leise und schaute zu, wie Kai leicht zusammenzuckte. "Wovor?" Tala zuckte die Schultern. "Weiß nicht." Schweigen legte sich um sie herum. Wörter schienen irgendwie nicht angebracht zu sein. Nur das Prasseln des Regens auf die Dächer und die Bäume war zu hören. Es war dunkel im Zimmer, das Licht der Straßenlaternen warf lange, dunkle Schatten auf die Wände. Der Mond war durch die schwarzen Wolken verdeckt, genauso wie der Himmel und die Sterne. Es war bedrückend. "Was... würdest du tun, wenn ich gehen würde?" Kai drehte sich um, Augen leicht geweitet. Wieso fragte Tala so was? Wollte er wirklich...? Nein! Das konnte nicht wahr sein. Das Gesicht seines Gegenübers war ruhig und konzentriert und Kai begriff, dass Tala nicht vorhatte, zu gehen. Er fragte nur... einfach nur eine Frage... "Ich würde dich nicht lassen." antwortete er mit einem Schulterzucken. Tala hob eine Augenbraue und legte den Kopf leicht schief. 'Eine komische Antwort. Wie meint er das? Will er mich einsperren oder was? ... Zuzutrauen wär's ihm ja.... Ich wunder mich... sorgt er sich denn so sehr um mich? ... ' Unter dem überraschten aber dennoch durchdringenden Blick des Älteren wurde Kai unwohl. Da war sie wieder, diese Atmosphäre zwischen ihnen, die ihm ein Kribbeln durch den Körper jagte. Langsam wurde diese Ungewissheit zu viel. Irgendwas stimmte hier einfach nicht. "Tala, wieso fängst du immer wieder damit an? Wieso stellst du solche dummen Fragen?" flüsterte er letztendlich. Ihm selbst war nicht bewusst, dass er seine Stimme bis zum Flüstern gesenkt hatte, aber in dieser Stille hörte sich die normale Lautstärke irgendwie wie Schreien an. "Ich verstehe nicht, wieso du dich immer so darüber aufregst." Talas eisblaue Augen vernahmen das Aufflackern von Wut in Kais Augen. "Du bist ein Idiot!" zischte der Jüngere. "Manchmal gibst du solchen Stuss von dir, da muss man sich einfach aufregen! Machst du das mit Absicht?" Kai merkte selbst nicht, wie er wütender wurde. Dieses Gefühlschaos in ihm wuchs langsam zu Größen an, die er einfach nicht mehr in sich verschließen konnte. Er spürte, dass es auszubrechen drohte. Er war noch nie solcher Emotionsbelastung ausgeliefert – vor allem wusste er nicht so recht, was er da fühlte. Was er fühlte, wenn er Tala ansah. Wenn dieser davon sprach, zu gehen... Er wollte ihn festhalten... Für immer. "Von uns beiden bist du jawohl der jenige, der sich komisch benimmt! Langsam verstehe ich dich echt nicht mehr, Kai! Wieso gehst du bei jedem kleinen Scheiß in die Luft?!" gab Tala kontra, seinerseits verärgert über das seltsame Verhalten des Jüngeren. Es gab einfach nur zu viel Unausgesprochenes und Ungeklärtes zwischen ihnen. Aber keiner von beiden traute sich, es auszusprechen. Die Gefühle hinter einer Maske aus Wut und Verleugnung zu verstecken war ja so viel einfacher. Sie hatten sich diese Gefühle nicht mal selber eingestanden, wie sollten sie sie denn einander eingestehen? "Was soll ich denn machen? Es war alles so normal, bevor du wieder aufgetaucht bist! Erst deine Selbstmordaktion, dann der Scheiß, von wegen vergiss mich und dergleichen und dann hast du mich beinahe geküsst... !" Kai schlug sich die Hand vor den Mund und Tala zog scharf die Luft ein. 'Ich Idiot! Was hat mich geritten, das zu sagen?!' dachte der junge Phönix erschrocken. In seiner Wut sind die Worte einfach von alleine heraus geflogen ohne, dass er es irgendwie verhindern konnte. Aus geweiteten Augen starrte er den Rotschopf nun an. Wamm! Tala traf es wie ein Faustschlag. Die ganze Zeit über hatte sein Verstand dieses eine Wort verdrängt und seine Gedanken schön auf Umleitung geschickt, wann auch immer Tala dabei war, das zu denken, was eigentlich beinahe passiert war... Es war beinahe... ein... Kuss...gewesen. Er hätte seinen besten Freund, den Jungen, den er seit zehn Jahren kannte, beinahe geküsst. Wie sollte er darüber denken? Was sollte er darüber fühlen? Was sollte er dazu sagen? Tala hatte keinen blassen Schimmer. Er starrte nur in die weit aufgerissenen Augen des Jüngeren und konnte keinen klaren Gedanken fassen. "Vergiss das..." presste Kai endlich mit erstickter Stimme hervor und wollte weg. Er war verlegen. Sehr sogar. In der Dunkelheit des Zimmers war es zwar schlecht erkennbar, aber eine tiefe Röte legte sich auf seine Wangen. Er wollte nur noch eins – weg. Sein Vorhaben wurde aber prompt gestoppt, indem Tala einen schnellen Schritt nach vorne machte und seine Hand links von Kai and die Wand stützte. Kai presste sich in die Wand, als die rechte Hand des Rothaarigen ebenfalls platzt an der Wand neben seinem Gesicht nahm und ihm nun endgültig den Rückzugsweg abschnitt. Ein Zittern ging durch seinen Körper, als er in die eisblauen Augen aufblickte. "Denk nicht mal daran, jetzt wegzulaufen." Kam es leise von dem Älteren, der, die Hände links und rechts von Kais Gesicht gestützt, nun in die ängstlich schimmernden Rubine starrte. Schön. Wenn der Jüngere es auf den Punkt bringen wollte, sollte er seinen Weg haben. Tala war noch nie jemand, der vor irgendwas weglief. "Tala..." Kais Körper war die Wand lang gesteckt, darauf bedacht, den Älteren nicht zu berühren, was sehr schwierig war, angesichts der Tatsache wie nah dieser stand. Weg konnte er auch schlecht, gefangen zwischen den ausgesteckten Armen und dem Körper des anderen. Ein Schauer jagte wieder seinen Rücken runter und er blickte wieder in die eisblauen Kristalle, die ihn undefinierbar musterten. "Und weiter? Ich hab dich fast geküsst, okay. Du schienst mir aber nicht sonderlich viel dagegen gehabt zu haben." Sagte er langsam und ruhig, aufmerksam auf die Reaktion des jungen Phönix achtend. Es war Tatsache – wäre es nicht für Tysons plötzliches Auftauchen gewesen, dann wäre es ein Kuss geworden und es brachte nichts, es irgendwie vertuschen oder verdrängen zu wollen. Tala akzeptierte das, aber er wollte wissen, was Kai darüber dachte. Machte er ihm Vorwürfe? Oder hatte er es genauso gewollt? Dieses Katz und Maus Spiel musste langsam ein Ende haben. Etwas stimmte zwischen ihnen vorne und hinten nicht, etwas störte, wann auch immer sie zusammen waren, etwas hinderte sie daran, so frei und unbesorgt miteinander umzugehen, wie früher. Kai biss sich auf die Unterlippe. Was sollte er auch sagen? Er wusste selbst nicht, wieso er den Älteren nicht weggestoßen hatte. Wieso er damit einverstanden zu sein schien... er hätte den Kuss zugelassen, dessen war er sich sicher. Er hatte es sogar irgendwie gewollt... oder nicht? Aber... Tala war sein Freund. Sein Freund. Von Kindesbeinen an. "Was ist? Schweigst du, weil du es nicht weißt oder weil du es nicht sagen willst?" holte ihn die leise Stimme des jungen Wolfes aus den Gedanken. "Ich... ich weiß es nicht..." flüsterte er und ließ den Kopf sinken. Diese ganze Verwirrung machte ihn fertig. Wieso konnte es nicht einfach beim Alten bleiben? Wieso musste das alles so kommen? Was zum Teufel sollte das überhaupt?! Das war nicht fair... nicht fair... "Kai? Sieh mich an." verlangte der Rothaarige und rollte die Augen, als Kai den Kopf leicht schüttelte. 'Wie ein sturköpfiges Kind, ich schwöre...' "Kai, bitte. Sieh mich an." bat er noch einmal sanft. Der Kopf des jungen Phönix hob sich langsam, wie in Zeitlupe. Seine rubinroten Augen schauten unsicher auf, Verwirrung und Verzweiflung vermischt in ihnen. Er konnte sich nicht vorstellen, wie Tala über das Ganze fühlen würde. Er war sich ja nicht mal sicher, was er fühlte. Seine Augen weiteten sich leicht, als Tala nach vorne lehnte und ihre Nasen sich leicht berührten. "Tala... was..." keuchte er auf, doch der Blick in den eisblauen Kristallen zwang ihn zum Schweigen. "Shhh. Sag nichts..." flüsterte der Ältere leise und überbrückte die Distanz zwischen ihnen, seine Lippen sanft auf die des jungen Halbrussen pressend. Kais Welt drehte sich in demselben Moment auf den Kopf, als er die warmen Lippen auf seinen spürte. Hilflos brachte er seine Hände auf und stützte sie auf die Brust des Älteren, ihn leicht von sich drückend, doch seine Kraft schien verschwunden zu sein. Die weit aufgerissenen Augen starrten in die eisblauen Saphire erschrocken und vollkommen überrascht, bevor sie langsam aber sicher halb zufielen. Tala bewegte seine Lippen sanft gegen die des jungen Phönix und fuhr mit der Zunge leicht über dessen Unterlippe. Blutrote Rubine schauten ihn immer noch verschleiert durch halb geschlossene Lieder an, als Kai zögernd Einlass gewährte. Ein Aufzucken und ein leises Aufkeuchen waren die Reaktionen, als er die Lippen des anderen passierte und den süßen Geschmack kostete. Kais Augen fielen endgültig zu und seine Hände verkrallten sich abrupt in die weiße Jacke auf der Suche nach Halt, denn seine Beine schienen in diesem Dienste langsam zu versagen. Das Ausmaß an Gefühlen und Eindrücken war einfach nur zu überwältigend für ihn. "Uhnnn..." ein leises Aufstöhnen entwich seiner Brust, als Tala sanft seine Mundhöhle ausraubte und ihm wurde leicht schwindelig vor leichter Luftnot und den Sensationen, die durch seinen Körper rannten. 'Oh...mein...' doch er konnte nicht mal seine benommenen Gedanken zu ende führen. Das war... Tala war... sie waren... Langsam ließ Tala seine Lippen wieder frei und Kai lehnte seinen Kopf an die Wand zurück, sein Atmen schnell und unregelmäßig, die Augen immer noch fest geschlossen. Alles schien sich zu drehen und in seinem Bauch explodierte ein Feuerwerk, ließ es in ganzem Körper kribbeln und jagte ein Zittern durch ihn hindurch. Eine breite, tiefe Röte legte sich um seine Nase, als er langsam begriff, was gerade eben passiert war. So viele Gefühle gingen durch ihn hindurch, dass er manche gar nicht mehr fassen konnte, geschweige denn, sie erkennen. Es war zu viel, zu schnell, zu stark... aber dennoch schön. Ohne die Augen aufzumachen lockerte er seinen Todesgriff um die weiße Jacke des Älteren und lehnte sich nach vorne, das Gesicht an der starken Brust vergrabend. Talas Arme schlossen sich schützend um ihn, schenkten Sicherheit und Wärme. "Tala... ich..." setzte er mit zitternder Stimme an. "Shhh. Sag nichts." Unterbrach der Wolf und drückte ihn ein wenig fester an sich. Wörter... gehörten in diesem Moment einfach nicht hin. Na? Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich bin sicher manche von euch waren seehr gespannt auf diesen Moment^^ Ich denke mal, ich habs halbwegs gut hingekriegt ^^v Nochmals, vielen Dank für die tollen Kommis, ich freue mich immer auf jedes einzelne und les es bestimmt 20mal durch *g* Also, sagt mir eure Meinung, sie ist immer willkommen *knuddelz* HEAL Eure Katja Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)